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Neue Nachweise bi- und unisexueller "Populationen" von Megabunus lesserti (Opiliones: Phalangiidae) in den Nordostalpen.

Authors:
  • OEKOTEAM - Institute For Animal Ecology And Landscape Planning
Arachn. Mitt. 30: 20-24 Nürnberg, Dezember 2005
Dr. Christoph MUSTER* und Bianca BÖTTCHER, Universität
Leipzig, Institut für Biologie II, Molekulare Evolution und
Systematik der Tiere, Talstraße 33, D-04103 Leipzig. E-Mail:
muster@rz.uni-leipzig.de
Dr. Christian KOMPOSCH, Ökoteam – Institut für Faunistik
und Tierökologie, Bergmanngasse 22, A-8010 Graz. E-Mail:
c.komposch@oekoteam.at
Dr. Barbara KNOFLACH, Institut für Zoologie und Limnologie,
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Technikerstrasse
25, A-6020 Innsbruck, E-Mail: konrad.thaler@uibk.ac.at, barbar
a.knoflach@uibk.ac.at
Neue Nachweise bi- und unisexueller "Populationen" von
Megabunus lesserti
(Opiliones: Phalangiidae) in den Nordostalpen
Christoph Muster*, Bianca Böttcher, Christian Komposch & Barbara Knoflach
Abstract: Bisexuals surrounded by all-female clones: new records of
Megabunus lesserti
(Opiliones: Pha-
langiidae) in the northeastern Alps. New data on the sex ratio of 16 populations of the endemic harvestman
Megabunus lesserti
Schenkel, 1927 in the northeastern Alps confirm the previously assumed pattern of geogra-
phic parthenogenesis. Bisexuals inhabit a small area between the eastern margin of the Northern Calcareous
Alps and the Ennstaler Alps, which was not covered by ice during the last (Würm) glaciations. Postglacially
recolonized areas are occupied by parthenogenetic clones. Some all-female samples were found in close
geographic proximity to bisexual populations. Apparently isolated occurrences at the western (Ammergau
Alps) and southwestern (Carinthian) limits of the range proved to consist exclusively of females. A single male
recorded in the Karwendel Mts. near Innsbruck is interpreted preferentially as a case of spanandry, being a
fatherless "mistake" without any significant function.
key words: Austria, Eastern Alps, faunistics, geographic parthenogenesis, harvestmen, Opiliones, sex ratio,
spanandry.
Dem Vorkommen des „Nördlichen Riesen-
auges" Megabunus lesserti Schenkel, 1927
(Abb. 1, 2) in den Nordostalpen ist in den
letzten Jahren verstärkte Aufmerksam-
keit gewidmet worden, zum einen wegen
des seltenen Phänomens geographischer
Parthenogenese, zum anderen wegen
mutmaßlicher Glazialresistenz am Nord-
alpenrand. Die Verbreitungsdaten wurden
von KOMPOSCH (1998) und MUSTER
(2000) zusammenfassend dargestellt.
Demnach umfasst das geschlossene Areal
die Nördlichen Kalkalpen etwa von der
Raxalpe bis zum Achenseegebiet, mit
möglicherweise isolierten Vorposten im
Ammergebirge und in den Gurktaler Alpen. Bis-
her gab es jedoch nur einen sicheren Fundort von
Männchen, die Felswände am Mittersee bei Lunz
in Niederösterreich (THALER 1963). Aufgrund die-
ses Verbreitungsmusters wurde vermutet, dass ein
Zusammenhang zwischen Glazialgeschichte und
Reproduktionsmodus bestehen könnte: bisexuelle
Populationen wären auf die eisfreien Refugien am
Ostalpenrand beschränkt, während die Rückwan-
derung in ehemals vergletscherte Gebiete durch
parthenogenetische Klone erfolgte (MUSTER
2000). Zur chorologischen Überprüfung dieser
Hypothese wurden in den Sommermonaten 2004
und 2005 gezielte Aufsammlungen im östlichen
und südlichen Verbreitungsgebiet durchgeführt,
Abb. 1: Erstes Foto eines Männchens von
Megabunus lesserti
(Halltal bei Innsbruck). Foto: B. Knoflach.
Fig. 1:
Megabunus lesserti
, first photograph of the male (Hall-
tal near Innsbruck, Austria). Photograph: B. Knoflach.
Megabunus lesserti
in den Ostalpen 21
wobei nach Möglichkeit größere Serien gesam-
melt wurden, um das Geschlechtsverhältnis der
Populationen zu ermitteln. Aus diesem Grund
wurden auch bereits bekannte Fundorte erneut
aufgesucht. Außerdem werden neue Details vom
westlichen und südwestlichen Arealrand bekannt
gemacht. Da von dort bisher nur Einzelexemplare
nachgewiesen waren, erklärte KOMPOSCH (1998)
die weitere Erforschung von Lokalverbreitung und
Populationsstruktur als „dringend notwendig".
Nachweise
Die Abgrenzung der Gebirgszüge erfolgt in An-
lehnung an die Einteilung der Ostalpen durch den
Alpenverein (GRASSLER 1984).
Österreich.
Niederösterreich.
Ybbstaler Alpen. Lunz, Felswände W Mittersee, 850
m, 47°49' N, 15°04' E, Kalkfelswand im Fichten-Bu-
chen-Wald, 11  6 , 14. Juni 2005, leg. CM/BS,
Bestätigung des Fundortes von K. Thaler 1961 (THALER
1963). Rax und Schneeberggruppe. Schneeberg N-Ab-
fall, Fadenwände, 1600-1650 m, 47°47' N; 15°48' E,
Felsbereiche in Grasheide, 1 16 , 16. Juni 2005
leg. CM/BS.
Steiermark.
Totes Gebirge. NW Abfall Elm, 500 m SW Pühringer
Hütte, ca. 1700 m, 47°41' N, 13°57' E, Kalkfelswand im
Latschengürtel, nur an feuchten, überrieselten Stellen,
11 , 3 juv., 21. Juni 2005, leg. CM/BS. Mürzsteger
Alpen. Oberes Mürztal, W Wasserfall zum Toten Weib,
S Frein a. d. Mürz, 855 m, 47°43' N, 15°29' E, Kalk-
felswand in feuchter Klamm, 8 , 15. Juni 2005, leg.
CM/BS, Bestätigung des Fundortes von E. Kreissl 1988
(KOMPOSCH 1998). Hochschwabgruppe. Vordernberger
Griesmauer oberhalb Leobner Hütte, 1850 m, 47°32' N,
14°58' E, Felsbereiche oberhalb Waldgrenze in S-Expo-
sition, 1 3 , 20. Juni 2005, leg. CM/BS. Ennstaler
Alpen. Gesäuse, oberhalb Oberst-Klinke-Hütte, S-Abfall
Kalbing, ca. 1800 m, 47°32' N, 14°31' E, kleine Felswände
und Kalkblöcke in Grasheide, 4  12 , 19. Juni
2005, leg. CM/BS. - Nationalpark Gesäuse, Sulzkarhund
Abb. 2: Geschlechtsdimorphismus bei
Megabunus lesserti
. Weibchen (links) und Männchen (rechts) von Lunz, Nieder-
österreich. Foto: C. Muster/B. Scheibe.
Fig. 2: Sexual dimorphism in
Megabunus lesserti
. Female (left) and male (right) from Lunz, Lower Austria. Photograph:
C. Muster/B. Scheibe.
22 C. Muster, B. Böttcher, C. Komposch & B. Knoflach
E-Seite, SSW Hochzinödl, E Hochtor, SW Hieflau,
1750 m, 47°33' N, 14°39' E, frei stehender Kalkfelsen
mit regengeschützten Überhängen, 3 , 1 , 13. Juli
2005, leg. CK/Klara Brandl. - Ibidem, 2 , 22. Juli
2005, leg. K. Brandl/G. Kunz. - Nationalpark Gesäuse,
Zinödl, SSW Zinödlhütte, Hochzinödl NE-Flanke,
WSW Hieflau, 1650 m, 47°34' N, 14°40' E, Kalkfelsen
in Latschenfeld, 7 , 3 , 14. Juli 2005, leg. CK/K.
Brandl. - Nationalpark Gesäuse, E Steinkar, Hochzinödl
ENE-Flanke, SW Hieflau, 1660 m, 47°34' N, 14°41' E,
Fuß von Kalkfelswand neben Erosionsrinne, 4 , 14.
Juli 2005, leg. CK/K. Brandl. - Nationalpark Gesäuse,
Gstatterstein N-Flanke, ENE Gstatterboden, W Hieflau,
1120 m, 47°35' N, 14°40' E, nordexponierte Kalkfelswand
in Ahorn-Fichten-Buchen-Lärchenwald, 2 , 13. Au-
gust 2005, leg. J. Komposch/A. Wilfling.
Rottmanner und Wölzer Tauern. Sunkmauer NW Ho-
hentauern, 1150 m, 47°27' N, 14°28' E, Kalkfelswand
im Hangmischwald, 10 , 19. Juni 2005, leg. CM/BS.
Nockberge. Wintertaler Nock, NW-Abfall zum Diesling
See, ca. 2000 m, 46°57' N, 13°57' E, Silikatfelswand und
Blockwerk, 4 juv., 18. Juni 2005, leg. CM/BS.
Kärnten.
Hohe Tauern. Hafnergruppe. Naturschutz- und Natura
2000-Gebiet Inneres Pöllatal W Katschberg, WNW
Rennweg, Ochsenkopf NE-Seite, 300 m W Lanisch-
Ochsen-Hütte, 2100 m, 47°04' N, 13°26' E, überhän-
gender Kalkfelsblock, 1 , 10. August 2004, leg. CK.
- Kessel S Lanisch-Ochsen-Hütte, unterhalb Lieserur-
sprung, 1980-2000 m, 47°03' N, 13°27' E, trockene bis
mäßig feuchte, regengeschützte und flechtenreiche Kalk-
Felswand, 6 , 11. August 2004, leg. CK.
Nordtirol.
Karwendel. Halltal, Felsnische beim Bettelwurfbründl,
1000 m, 47°19' N, 11°30' E. 1 , 4. Juni 2005, leg. K.
Thaler, 10 , 7. Juni 2005, leg. K. Thaler/BK.
Deutschland.
Bayern.
Ammergauer Alpen. Krähe N-Seite, 2,5 km SW Kenzen-
Hütte, ca. 1700 m, 47°33' N, 10°50' E, TK 8430, feuchter,
überrieselter Fels am Fuß einer Kalksteilwand, 18 ,
16. Juli 2004. leg. CM.
Diskussion
Die Resultate bestätigen im Wesentlichen das
erwartete Verbreitungsmuster. In einem kleinen
Bereich zwischen Ostalpenrand und Ennstaler
Alpen im Westen kommen verbreitet bisexuelle
Populationen vor (Abb. 3). Dieses Gebiet ist als
"Massif de Refuge" hinlänglich bekannt (MERX-
MÜLLER 1952, HOLDHAUS 1954). Allerdings
konnte nur am Mittersee bei Lunz (11 , 6 )
sowie im Gesäuse (20 , 18 ) ein ausgegli-
chenes bzw. zugunsten der Männchen verschobenes
Geschlechtsverhältnis festgestellt werden. In allen
anderen Serien überwiegen die Weibchen. Ob
die stark Weibchen-dominierte Population am
Schneeberg eine Beteiligung parthenogenetischer
Klone auch am äußersten Alpenostrand indiziert,
muss durch weitere Untersuchungen (z. B. Zu-
stand der Receptacula seminis) geklärt werden.
TSURUSAKI (1986) berichtet von derartigen ge-
Abb. 3: Geschlechtsverhältnis an den Fundorten von
Megabunus lesserti
in den Ostalpen. Schwarz - Anteil der Männchen.
Dunkelgrün - Fundorte mit neuen Daten. Kleine Kreise - nur Juvenile. In Klammern: alter Männchen-Nachweis
unsicherer Herkunft (s. KOMPOSCH 1998). Während des maximalen Eisvorstoßes zur Würm-Eiszeit unvergletschert
gebliebene Bergregionen sind hellgrau dargestellt.
Fig. 3: Sex ratio at the known localities of
Megabunus lesserti
in the Eastern Alps. Black – ratio of males. Dark-green – lo-
calities of the new data presented here. Small circles - juveniles only. The uncertain, old record of a male is shown
in brackets (cf. KOMPOSCH 1998). Unglaciated mountainous areas during the Würm maximum are highlighted in
light-grey.
Megabunus lesserti
in den Ostalpen 23
mischten Reproduktionssystemen bei japanischen
Leiobunum. Bemerkenswert sind offenbar rein par-
thenogenetische Vorkommen auch im Osten des
Verbreitungsgebietes, vor allem in tieferen Lagen
(Mürztal, Sunkmauer).
Selbstverständlich ist bei einem derartigen Ver-
gleich der Geschlechtsverhältnisse die Phänologie
zu berücksichtigen. Da die Aufsammlungen 2005
alle im Juni, die im Nationalpark Gesäuse 2004 auch
größtenteils in der ersten Julihälfte stattfanden,
dürfte der Einfluss auf die Ergebnisse zu vernach-
lässigen sein. Lediglich von den neuen Fundorten
in Kärnten liegen ausschließlich relativ späte Daten
vor, so dass hier ein Auftreten von Männchen im
Frühsommer nicht völlig ausgeschlossen werden
kann.
Die neuen Aufsammlungen in Bayern und
Kärnten bekräftigen den unisexuellen Charakter
der westlichen und südlichen Arealvorposten.
Die beiden bisherigen Fundorte in Kärnten lassen
vermuten, dass auf Kalkinseln inmitten der sili-
katischen Grundmatrix noch weitere Vorkommen
zu erwarten sind. Auf steirischer Seite der Gurkta-
ler Alpen konnten Juvenile auch auf silikatdomi-
niertem Gestein (Wintertaler Nock) festgestellt
werden, so dass die strikte Bindung an Karbonate
(MARTENS 1978) hier zu hinterfragen ist. Die
Populationsdichte scheint an solchen Standorten
allerdings deutlich geringer zu sein. Auch hatten
die Ende Juni angetroffenen Individuen gerade
die halbe Körpergröße ihrer Artgenossen aus den
Nördlichen Kalkalpen erreicht. Weiterführende
Untersuchungen für eine statistische Analyse dieses
Sachverhaltes erscheinen lohnend. Die südlichsten
Fundorte von M. lesserti sind nunmehr nur ca. 50
km vom nördlichen Arealrand der vikariierenden
Schwesterart M. armatus (Kulczyński, 1887) aus
den südlichen Kalkalpen entfernt. Mit Parapatrie
ist dennoch nicht zu rechnen, da eine klare Tren-
nung durch Teile der silikatischen Zentralalpen
gegeben ist, in denen keine der Arten vorkommt.
Dies entspricht dem klassischen Verbreitungsmus-
ter von Faunenelementen der Südöstlichen bzw.
Nördlichen Kalkalpen (z. B. KLEMM 1974 für die
Schneckenfauna).
In Tirol werden seit einigen Jahren immer
weiter westlich gelegene Lokalitäten bekannt.
Während MARTENS (1978) und THALER (1979)
noch das Rofan als westliche Verbreitungsgrenze
angaben, veröffentlichte THALER (2002) bereits
einen Fundort 7 Kilometer westlich des Achen-
sees. Das nun entdeckte Vorkommen im Halltal bei
Innsbruck liegt noch einmal 15 Kilometer weiter im
Südwesten. Eine rezente Arealerweiterung ist nicht
auszuschließen, wenn man der Schilderung Konrad
Thalers folgt: „Als ich mich als Letzter der Exkur-
sion beim Hinausgehen zum Trinken anschickte,
sah ich am Fels einen sich bewegenden Weber-
knecht ... in früheren Jahren meist Leiobunum, auch
Gyas ... doch diesmal war es anders. ... Aus diesem
Brunnen habe ich jedesmal getrunken, und beim
Passieren des Fluchtsteiges jedesmal so ein bisschen
an den Fels geschaut ..." Die besondere Bedeutung
des Fundes geht aus den folgenden Zeilen hervor:
„Zuhause war der Schock groß: ein Männchen. Mit
Barbara habe ich dann nachgesammelt: 10 Weib-
chen ... Habitus wie lesserti, also mit Rückensattel,
Palpentarsus beim Männchen mit wenigen Kör-
nern, die Glans aber nach den Abb. bei Martens
m. E. eher armatus ähnelnd ..." (K. Thaler in litt.).
Es erscheint dennoch wenig wahrscheinlich, dass
im Karwendel tatsächlich bisexuelle Populationen
vorkommen. Eher dürfte es sich um ein vaterloses
"Ausnahmemännchen" (SEILER 1960) handeln,
wie sie auch bei anderen Taxa mit geographischer
Parthenogenese gelegentlich angetroffen werden,
z. B. bei der Sackträgermotte Dahlica triquetrella
(HÜBNER, 1813) (siehe SEILER 1960) oder dem
Diplopoden Nemasoma varicorne C. L. Koch, 1847
(siehe ENGHOFF 1976a). Die abweichende Geni-
talmorphologie könnte auf die fehlende Wirkung
stabilisierender Selektion zurückzuführen sein. Er-
höhte Variabilität ist bei funktionslos gewordenen
Strukturen durchaus zu erwarten (ENGHOFF
1976b).
Die Verbreitungsgeschichte des regional
parthenogenetischen Weberknechtes Megabunus
lesserti wirft noch immer viele Fragen auf. So ist
nicht auszuschließen, dass dieses Phänomen auf
die Wirkung des weit verbreiteten Bakteriums
Wolbachia zurückzuführen ist. Ein nicht uner-
heblicher Anteil terrestrischer Arthropoden trägt
solche parasitischen Bakterien im Cytoplasma.
Diese werden nur mütterlicherseits vererbt und
können die Reproduktion ihrer Wirte auf vielfäl-
tige Weise manipulieren (STOUTHAMMER et al.
1999). Besonders häufig ist eine erhöhte embryo-
nale Mortalität der Männchen festzustellen, die
zu großer Seltenheit („spanandry") oder auch dem
gänzlichen Fehlen von Männchen in Populationen
24 C. Muster, B. Böttcher, C. Komposch & B. Knoflach
führen kann. Bei der oben erwähnten Psychidae
Dahlica triquetrella konnten jedoch keine Wolbachia-
Infektionen nachgewiesen werden (GRAPUTTO et
al. 2005). Mit der bereits begonnenen Analyse der
genetischen Variabilität über das gesamte Areal
von Megabunus lesserti sollen weitere Antworten
zur Phylogeographie gefunden werden.
Dank
Klara Brandl, Gernot Kunz, Harry Komposch und Alois
Wilfling sei für Sammelhilfen bzw. das Überlassen von
Tiermaterial gedankt. Die Nationalparkverwaltung Ge-
säuse (Mag. D. Kreiner, Dr. L. Zechner) sowie das Amt
der Kärntner Landesregierung, Abt. 20 - Naturschutz
(Dr. C. Wieser, Mag. B. Gutleb) unterstützten Teile der
Arbeiten logistisch und finanziell.
Literatur
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TSURUSAKI N. (1986): Parthenogenesis and geographic
variation of sex ratio in two species of Leiobunum
(Arachnida, Opiliones). – Zool. Science 3: 517-532
... rößten ist, hier wiederum in den südlichen Gebirgsstöcken, die eiszeitlich als Massifs de refuge dienten und heute viele kleinräumig verbreitete Endemiten beherbergen (Komposch 2009a(Komposch , 2011b . Selbst in den Nordalpen hat vereinzelt glaziale Überdauerung von Weberknechten stattgefunden; Megabunus lesserti gehört in diese Gruppe (Muster 2000, Muster et al . 2005 . Auch die Höhlenfauna mit sehr abgeleiteten Arten aus den Gattungen Ischyropsalis, Mito stoma und Hadzinia hat den Glazialzeiten an der Stelle der heutigen Verbreitung widerstanden . ...
... ich als Schwesterart zu allen anderen Arten des alpinen Megabunus-Komplexes (Wachter et al . 2015) . Schenkel, 1927 . Das Nördliche Riesenauge ist ein spezialisierter Endemit der Nördlichen und Nord östlichen Kalkalpen vom (lokal) südlichen Bayern über Nordtirol, Salzburg, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten . Gegenüber Martens (1978) konnten Muster et al . (2005) die Arealkenntnis deutlich nach Westen (Ammergauer Alpen) und Osten (Niederösterreich, Schneeberg) erweitern . Die neuen Aufsammlungen in Bayern und Kärnten bekräftigen den unisexuellen Charakter der westlichen und südlichen Arealvorposten, wo nur Weibchen vorkommen . Es wird vermutet, dass Parthenogenese postglaziale Arealerweiterung e ...
... n bekräftigen den unisexuellen Charakter der westlichen und südlichen Arealvorposten, wo nur Weibchen vorkommen . Es wird vermutet, dass Parthenogenese postglaziale Arealerweiterung ermöglichte . Bisexuelle Populationen leben dort, wo glazialbedingt Massifs de Refuge eiszeitliche Überdauerung in isiolierten Kalkgebirgsstöcken möglichte (Muster 2000, Muster et al . 2005 . ...
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Abstract. Four decades of research on harvestmen based on volume 64 of ‘Die Tierwelt Deutschlands’ – retrospective, status quo and future prospects. A short history of the Opiliones volume in ‘Die Tierwelt Deutschlands’ published by Martens (1978) is presented. The area under consideration comprises Central Europe expanded by large parts of Scandinavia, the British Isles, non-Mediterranean France, Benelux, the complete Alps and in the south-east those parts of Romania and Croatia whose fauna was sufficiently well known. Additions and changes which appeared since 1978 are highlighted: new species discovered in this area, taxonomic changes, important distributional records, as well as changes of faunal composition due to human-mediated influences and climate change are addressed. Perspectives for further research concern faunal inventory especially in the Southern Alps, ecological studies, control of faunal change dynamics and morphological-anatomical investigations. Originally, 113 species were documented for this area and 31 species have been newly discovered since. Of these, 22 species have their type locality in the area under consideration. Eight species had to be excluded from the list due to incorrect identifications, wrongly attributed locality indications and synonymies (Peltonychia postumicola, P. gabria, P. insignis, Ischyropsalis pyrenaea, I. helvetica, Leiobunum tiscae, Nelima nigripalpe, Opilio ravennae). The majority of the new species were discovered in isolated areas of the Southern Alps, largely congruent with Massifs de Refuge, i.e. zones that where ice-free within glacial periods. Paranemastoma silli monticola Babalean, 2011 from Romania is upgraded to species rank, Paranemastoma monticola Babalean, 2011 stat. nov. Recently, molecular genetics (Ischyropsalis, Trogulus, Megabunus) and partly chemical and ecological methods (Megabunus, Nemastoma) helped to understand species delimitations more accurately, resulting in considerably higher number of species in the relevant genera than formerly believed. Due to recent man-made introductions eight species reached our area of investigation after 1978, but considerably more species in partial areas like Great Britain or the Netherlands. Successive range expansions of these species differ considerably from nearly zero to complete coverage of central Europe. Dasylobus graniferus is recorded for the first time in Germany. Following climate warming favourable conditions accelerate northward extension of native species, namely to the British Isles, northern parts of Central Europe and southern Scandinavia. By contrast, rainless dry summer periods influence the Central European opilionid fauna negatively causing regional extinctions.
... Abb Die 30 nachgewiesenen Tiere verteilen sich auf 20 Männchen, 7 Weibchen und 3 Jungtiere (Pulli). Der mit 74 % extrem hohe Anteil an Männchen ist für diese Spezies sehr ungewöhnlich, tritt das Nördliche Riesenauge doch im überwiegenden Teil seines Areals entweder parthenogenetisch oder zumindest mit Weibchen-dominierten Populationen auf (MARTENS 1978, THALER 1984, KOMPOSCH 1998, MUSTER 2001, KOMPOSCH & GRUBER 2004, MUSTER et al. 2005. Ein ausgeglichenes oder zugunsten der Männchen verschobenes Geschlechterverhältnis kennen MUSTER et al. (2005) nach umfangreicher Analyse aller verfügbaren Daten weltweit nur aus dem Gesäuse und vom Mittersee bei Lunz (THALER 1963). ...
... Der mit 74 % extrem hohe Anteil an Männchen ist für diese Spezies sehr ungewöhnlich, tritt das Nördliche Riesenauge doch im überwiegenden Teil seines Areals entweder parthenogenetisch oder zumindest mit Weibchen-dominierten Populationen auf (MARTENS 1978, THALER 1984, KOMPOSCH 1998, MUSTER 2001, KOMPOSCH & GRUBER 2004, MUSTER et al. 2005. Ein ausgeglichenes oder zugunsten der Männchen verschobenes Geschlechterverhältnis kennen MUSTER et al. (2005) nach umfangreicher Analyse aller verfügbaren Daten weltweit nur aus dem Gesäuse und vom Mittersee bei Lunz (THALER 1963). ...
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KOMPOSCH | Die Weberknechtfauna des Großen Buchsteins oder: "Jagd auf das Nördliche Riesenauge" | 5 | Teil 2 S. 114–125 | Schriften des NP Gesäuse 8 (2012) | GEO-Tag 2011 | Zwischen Bruckstein und Buchstein | ALPINE RÄUME 114 Teil 2 | 5 | KOMPOSCH | Die Weberknechtfauna des Großen Buchsteins oder: "Jagd auf das Nördliche Riesenauge" ALPINE RÄUME | Zwischen Bruckstein und Buchstein | GEO-Tag 2011 | Schriften des NP Gesäuse 8 (2012) | S. 114–125 Die Weberknechtfauna des Großen Buchsteins oder: "Jagd auf das Nördliche Riesenauge" (Arachnida: Opiliones) Von CHRISTIAN KOMPOSCH Insgesamt ist heute die Zeit reif für die moderne Erforschung von Trends in der Evolution Alpen-endemischer Tiere, und wir dürfen uns daraus das Zutagefördern bislang unterschätzter Charakteristika der Evolution dieser Fauna erwarten. (Florian Steiner & Birgit Schlick-Steiner im Projektantrag: "Alpiner Endemismus: Integrative Taxonomie und Faunengeschichte von Megabunus-Weberknechten") R iesenauge oder Megabunus. Was verbirgt sich hinter diesen klingenden Namen? Sind es Furcht einfl ößende Gestalten aus der Vergangenheit, die in den Gseis-Bergen ihr Unwe-sen treiben? Welche evolutionären Geheimnisse verbergen diese Kreaturen, die von einem österreichisch-deutsch-südtirolerischen Forscherteam im Alpenraum zwischen Lunz und Nizza gejagt werden? Zumindest eines dieser Fragenzeichen sollte im Zuge der 24-stün-digen Begehung der Südfl anke des Großen Buchsteins im Nationalpark Gesäuse geklärt werden … 2|5
... Auch im Zuge von "GEO-Tagen der Artenvielfalt" wurden viele Daten zur Spinnentierfauna erhoben , 2009b, 2011, 2012a, 2012b, 2008, Komposch & Platz 2009, Komposch & Blick 2010, Komposch & Horak 2011 statt. Weitere aktuelle Aufsammlungen erfolgten durch den deutschen Arachnologen Christoph Muster (Komposch 1998, Muster et al. 2005 , Klara Brandl (2005) und Peter Zulka (2013). Eine alpenweite Revision der Gattung Megabunus machte erneut die Ennstaler Alpen und das Gesäuse zum Ziel weberknechtkundlicher Kartierungsarbeiten (Wachter et al. 2015). ...
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Biodiversity in the Gesäuse National Park-A zoological cross-taxon analysis. The Gesäuse National Park is amongst the best investigated areas in Styria and Austria. For the evertebrate groups harvestmen, spiders, ground beetles, beetles diversa, true bugs, leaf-and planthoppers and land snails 1,650 species are documented in 18,765 zoological records (detailing around 76,000 specimens) of 1,900 sample sites inside and in the close surroundings of the protected area. The dataset consists of records from historic sources as well as of our research results from the past 20 years. Overall, the recorded taxonomic diversity comprises 18.1 % threatened species, where most threatened species were found in low and high altitudes and least in middle altitude classes. Maximum numbers of threatened species were observed in the Enns River valley, amounting to about 25 % of all recorded species. Most datapoints were recorded around an altitude of 1,500 m. The average number of datapoints per species is highest for harvestmen, with 36.6 single datapoints per species. Almost all taxa show a higher species diversity in low to middle altitude classes compared to higher altitudes. Only land snails are relatively constant in their species diversity over altitude. High total species numbers were documented from the Kölblalm (349 species), the Kalktal (189) and the lower parts of the Hartelsgraben (157). We identify blank spots in the National Park's map of faunistical research that pertain to the altitudinal classes of 800 m and 1,300 m. Coenoses from the soil stratum and leaf litter, tree trunks and canopy have so far been very little researched as well. The Gesäuse National Park is an important outdoor-laboratory, where biological processes can be observed, questions concerning biodiversity, ecology and nature conservation can be formed and potential answers can be searched for and found. Zusammenfassung: Der Nationalpark Gesäuse ist hinsichtlich der vorliegenden Datenbasis zur wirbellosen Tierwelt einer der am besten untersuchten Landschafts-teile der Steiermark und Österreichs. Für die Tiergruppen Weberknechte, Spinnen, Laufkäfer, Käfer diversa, Wanzen, Zikaden und Schnecken mit insgesamt 1.650 Arten liegen gegenwärtig 18.765 zoologische Datensätze (rund 76.000 Individuen) von etwa 1.900 Fundpunkten aus dem Nationalpark und seiner unmittelbaren Umgebung vor. Sie rekrutieren sich sowohl aus historischen Quellen als auch aus den aktuellen Forschungsarbeiten der letzten 20 Jahre. Sie werden in Hinblick auf die räumliche Verteilung der Artendiversität und auf mögliche "weiße Flecken" der faunistischen Forschung im Schutzgebiet analysiert. Der Anteil an Rote-Liste-Arten beträgt insgesamt 18,1 %. Hohe Anteile gefährdeter Arten sind in tiefen und hohen Lagen zu finden, die geringsten relativen Werte wurden für die mittleren Lagen dokumentiert. Maximalwerte mit mehr als 25 % gefährdeter Arten wurden für den Talraum der Enns festgestellt. Aus Höhen um 1.500 m liegen absolut gesehen besonders viele Datensätze vor. Der Erforschungsgrad der einzelnen Tiergruppen spiegelt sich vor allem in der Anzahl an Datensätzen pro Art wieder. Bei dieser Auswertung liegt die artenärmere und gut bearbeitete Tiergruppe Weberknechte mit durchschnittlich 36,6 Datensätzen pro Spezies an der Spitze. In fast allen Tiergruppen ist die Anzahl nachgewiesener Arten in den Mittel-und Tallagen höher als in den in den Hochlagen. Für Landschnecken wurden hingegen für alle Seehöhe-Klassen konstante Artenzahlen dokumentiert. Die meisten Tierarten sind von der Kölblalm mit 349 Arten bekannt. Danach folgen die Lawinenrinne im Kalktal mit 189 und der untere Grabenabschnitt des Hartelsgraben mit 157 Arten. Komposch C. et al. 2021 Entomologica Austriaca 28: 57-105 58 Die taxaübergreifende Analyse der Höhenstufen zeigt ein Datenloch bei jeweils 800 m und 1.300 m Seehöhe. Hinsichtlich der bearbeiteten Straten bestehen Da-tendefizite für die Besiedler der Streuschicht, Bodenschicht, Baumstämme und Baumkronen. Der Nationalpark Gesäuse kann als bedeutendes Freiland-Laboratorium bezeichnet werden, in dem biologische Prozesse beobachtet und Antworten auf Fragen zu Biodiversität, Ökologie und Naturschutz gesucht und gefunden werden können.
... The molecular results could be a hint of geographic parthenogenesis, the characteristic of asexual populations to colonize harsher or more remote environmental conditions, for example higher altitudes (Peck et al. 1998;H€ orandl 2006). This mode of reproduction is often linked to glaciation and range expansion (Kearney 2005), and rapid postglacial colonization of formerly glaciated areas by parthenogenetic lines has been assumed for the east-Alpine M. lesserti (Muster 2000;Muster et al. 2005) as well. The sampling of only female specimens in northern populations could be seen as a first hint of parthenogenesis, in line with the interpretation of the failure of sampling of males by others Wachter et al. 2012). ...
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Species delimitation is fundamental for biological studies, yet precise delimitation is not an easy task, and every involved approach has an inherent failure rate. Integrative taxonomy, a method that merges multiple lines of evidence, can profoundly contribute to reliable alpha taxonomy and shed light on the processes behind speciation. In this study, we explored and validated species limits in a group of closely related Megabunus harvestmen (Eupnoi, Phalangiidae) endemic to the European Alps. Without a priori species hypotheses, we used multiple sources of inference, including mitochondrial and multilocus nuclear DNA, morphometrics, and chemistry. The results of these discovery approaches revealed morphological crypsis and multiple new species within two of the five hitherto known species. Based on our analyses, we discussed the most plausible evolutionary scenarios, invoked the most reasonable species hypotheses, and validated the new species limits. Building upon the achieved rigour, three new species, M. cryptobergomas Muster & Wachter sp. nov., M. coelodonta Muster & Steiner sp. nov., and M. lentipes Muster & Komposch sp. nov., are formally described. In addition, we provide a dichotomous morphological key to the Megabunus species of the Alps. Our work demonstrates the suitability of integrative, discovery-based approaches in combination with validation approaches to precisely characterise species and enabled us to implement nomenclatural consequences for this genus.This article is protected by copyright. All rights reserved.
... Biologie und Ökologie: sehr hohe Stenotopie (Habitat: senkrechte und überhängende Kalkfelsen). Literatur: Thaler (1963, Ausobsky (1987), Ressl (1995), Komposch (1998a), Muster (2000Muster ( , 2001, Muster et al. (2005), Böttcher (2006). ...
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The current checklist of harvestmen (Arachnida: Opiliones) found in Austria comprises 62 species from eight families. The phenotypic diversity of this arachnid order is impressive and equally well reflected in the variety of life-history and habitats. The spectrum stretches from short-legged, mite-like soil dwellers through amber claw-harvestmen, earth-incrusted and flattened trogulids and powerful cheliferous troglobionts up to the well known long-legged saxicolous forms. Faunistic knowledge of this order can be considered as good to very good. The representational red list of Austrian harvestmen is the very first nationwide threat assessment of this taxonomic group. Threat assessment as a probability of extinction has been geared to IUCN-criteria and is based on abundance, abundance trends, range trends, habitat availability, habitat trends, direct human influence, immigration and other risk factors, drawn from more than 13,000 Austrian data sources as well as the literature and expert opinion. 25 (40 %) taxa of the 62 total Austrian harvestmen are at present not endangered or of nature conservation interest, including 15 species (24 %) regarded as “Least concern” (LC), 3 neozoans (5 %) as “Not Evaluated” (NE) and 7 taxa (11 %) showing an impending threat (“Near Threatened”, NT). 2 trogulid taxa (3 %) are not evaluated due to a an ongoing revision (DD – Data Deficient). The remaining 35 species (56 %) are classified into the varying categories of endangerment (VU, EN, CR): 12 species (19 %) are “Vulnerable” (VU), 17 (27 %) are “Endangered” (EN) and 6 (10 %) are “Critically Endangered” (CR). Due to the recent rediscovery of Nelima apenninica none of the species were assigned to the category “Regionally Extinct” (RE). Assignment of harvestman species to threat categories: „Critically Endangered“ (CR): Anelasmocephalus cambridgei, Carinostoma carinatum, Ischyropsalis helvetica, Nelima apenninica, Trogulus cisalpinus, Trogulus falcipenis „Endangered“ (EN): Anelasmocephalus hadzii, Astrobunus helleri, Cyphophthalmus duricorius, Dicranolasma scabrum, Gyas annulatus, Gyas titanus, Holoscotolemon unicolor, Ischyropsalis carli, Ischyropsalis hadzii, Ischyropsalis hellwigii hellwigii, Leiobunum roseum, Mitostoma alpinum, Nemastoma bidentatum relictum, Nemastoma lugubre, Nemastoma schuelleri, Opilio parietinus, Paranemastoma bicuspidatum „Vulnerable“ (VU): Astrobunus laevipes, Dasylobus graniferus, Egaenus convexus, Histricostoma dentipalpe, Ischyropsalis kollari, Lacinius horridus, Leiobunum subalpinum, Megabunus armatus, Mitopus glacialis, Nemastoma bidentatum bidentatum, Platybunus pinetorum, Trogulus tingiformis „Near Threatened“ (NT): Lacinius ephippiatus, Leiobunum rotundum, Megabunus lesserti, Nemastoma bidentatum sparsum, Opilio dinaricus, Paranemastoma quadripunctatum, Trogulus closanicus „Least Concern“ (LC): Amilenus aurantiacus, Dicranopalpus gasteinensis, Lacinius dentiger, Leiobunum limbatum, Leiobunum rupestre, Lophopilio palpinalis, Mitopus morio, Mitostoma chrysomelas, Nelima sempronii, Nemastoma triste, Oligolophus tridens, Opilio saxatilis, Phalangium opilio, Platybunus bucephalus, Rilaena triangularis „Not Evaluated“ (NE): Leiobunum sp., Opilio canestrinii, Opilio ruzickai „Data Deficient“ (DD): Trogulus nepaeformis, Trogulus tricarinatus The main cause of threat for Austrian harvestman fauna is the current forest management regime, followed by agriculture practices, river engineering measures and tourism. An analysis of the vertical distribution of endangered harvestmen in Austria shows the highest absolute number in the montane zone (27 species), followed by the submontane- (24) and the subalpine zone (17); in relative percent that means about 65 % of Austrian species occur in the subalpine zone, followed by 60 % in the montane zone and about 50 % each in the submontane- and alpine zones. Austria should prioritize the long-term preservation of 18 harvestman species. A high responsibility of Austria exists for the preservation of further 14 taxa! Among these are two Austrian endemics, Nemastoma bidentatum relictum and Nemastoma schuelleri, and 12 subendemics. Need for action persists for 66 % of the native harvestman fauna; 27 taxa need preservation and research efforts as well as incorporation within management plans and the evaluation of habitat types of the Fauna-Flora-Habitat-Directive of the European Union. There is an urgent need for action for an additional 14 species; adequate conservation programs should be put to practice immediately.
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Die aktuelle Checkliste der Weberknechte (Opiliones) Kärntens umfasst 56 Arten aus 7 Familien, österreichweit kennen wir gegenwärtig 68 Taxa. Das Artenspektrum Kärntens ist nach dem gegenwärtigen taxonomischen Stand als vollständig erfasst anzusehen, der faunistische Durchforschungsgrad als vergleichsweise sehr gut einzustufen. Weberknechte sind eine in der Bevölkerung gut bekannte Tiergruppe, die durch ihre Formenmannigfaltigkeit Laien und Zoologen gleichermaßen beeindrucken, als Modellgruppe in der Zoogeographie weltweit eingesetzt werden und als naturschutzfachliche Instrumente präzise Aussagen zur Entwicklung von Lebensräumen ermöglichen. Die vorliegende Rote Liste gefährdeter Weberknechte Kärntens ist die zweite landesweite Darstellung der Gefährdungssituation für diese Tiergruppe. Sie basiert auf einer Beurteilung der Wahrscheinlichkeit des Funktionellen Aussterbens und orientiert sich an den international standardisierten IUCN-Kriterien. Beurteilungsgrundlage sind circa 7.585 Datensätze, denen 36.844 Individuen zugrunde liegen. Pro Art stehen durchschnittlich 135 Datensätze zur Verfügung. Die Weberknechtart mit dem höchsten Wert an Datensätzen (n = 595) ist der Hornkanker (Phalangium opilio), das Ranking hinsichtlich der Individuenzahlen führt der Gemeine Gebirgsweberknecht (Mitopus morio) mit 9.257 an. Von den 56 für Kärnten belegten Weberknechtarten gilt 1 Art (2 %), der Wandkanker (Opilio parietinus), als „Regional ausgestorben oder verschollen“ (RE). Als in unterschiedlichem Ausmaß gegenwärtig gefährdet müssen 40 Arten (71 %) eingestuft werden: davon sind 5 Arten (9 %) „Vom Aussterben bedroht“ (CR), 14 Arten (25 %) „Stark gefährdet“ (EN) und 18 Arten (32 %) „Gefährdet“ (VU). Für 2 Taxa (4 %) ist die Datenlage noch unzureichend (DD). Eine drohende Gefährdung ist für 5 Arten (9 %) erkennbar (Vorwarnliste, NT). Nur 8 Arten (14 %) sind gegenwärtig als „Nicht gefährdet“ (LC) eingestuft. Der Anteil an nicht eingestuften Neozoen (NE) liegt mit 3 Arten bei 5 %. Der Anteil an gefährdeten Arten stieg innerhalb der letzten 23 Jahre von 37 % auf 71 %. Die Hauptgefährdungsursachen für die Weberknechtfauna in Kärnten sind die Forstwirtschaft, der Klimawandel, die Landwirtschaft und Energiewirtschaft, gefolgt von Wasserbau, Siedlungsbau, Tourismus, Umweltgiften und Rohstoffwirtschaft. Das Spektrum an gebietsfremden, eingeschleppten Arten ist mit mindestens 3 Taxa (Opilio canestrinii, O. ruzickai und Leiobunum sp. A-invasiv) vergleichsweise groß. Der Anteil an endemischen Arten ist in der Kärntner Weberknechtfauna besonders hoch: mindestens 31 Arten und damit 53 % des Inventars Kärntens sind als Endemiten Österreichs oder Ostalpen-Endemiten einzustufen. Hervorzuheben sind hier drei weltweit nur in Österreich lebende Weberknechtarten: Koralpen-Zwergweberknecht (Siro franzi), Österreichischer Zweizahnkanker (Nemastoma relictum) und Schüllers Mooskanker (Nemastoma schuelleri). Für ihren Erhalt – sowie für weitere 30 Arten – besteht eine starke Verantwortlichkeit bzw. ist Kärnten in besonderem Maße verantwortlich. Als Schutzmaßnahme ist primär ein Paradigmenwechsel im Naturschutz notwendig, der den einseitigen Fokus vom Offenland auf Waldbiotope erweitert, weiters die Sicherung vor allem der gefährdeten Endemiten durch das Einrichten von Naturschutzgebieten und Naturwaldzellen.
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Zoological biodiversity research in the Kleinwalsertal in Vorarlberg (Austria). Results of the Arachno-Entomo-Camp of the Entomological Society of Austria: The Arachno-Entomo-Camp of the Austrian Entomological Society took place from the 25th till the 29th of June 2020 in the Kleinwalsertal in Vorarlberg (Austria). Supported by the inatura, this biodiversity project aimed at the arachnological and entomological investigation of this zoologically still underexplored enclave in the Northern Calcareous Alps. 10 specialists investigated 58 study sites at altitudes between 1.000 and 2.060 m a.s.l. by means of hand collecting, hand net, sifting, D-vac and light traps. In total, we documented a minimum of 288 species including 79 arachnids, 183 insects and 26 molluscs. The 686 data records stem from 1.482 individuals. We found a new species for Austria and 18 new species for Vorarlberg. Opiliones: We found 19 harvestman species occurring in the Kleinwalsertal, making up more than 50 % of the species spectrum known to Vorarlberg. The 3 species Megabunus lesserti, Mitopus glacialis and Gyas annulatus are new to Vorarlberg. The percentage of Red List species, with 10 threatened taxa, amounts to 53 %. Small-scale endemics are Ischyropsalis carli, Megabunus lesserti, Mitopus glacialis and Gyas annulatus. Araneae: Out of 500 collected spider individuals, 135 were determined. They belong to 56 species and 16 families. The percentage of threatened species is 31 %. In total 7 spider species are subendemic to the Alps and small-scale endemics are Troglohyphantes subalpinus and Acantholycosa pedestris. The documentation of the extremely rare crab spider Xysticus ibex at Hoher Ifen and Walmendinger Horn is the first record for Austria and the Eastern Alps! Pseudoscorpiones: The 12 collected pseudoscorpions belong to the genus Neobisium. Remarkable is the record of the Austrian subendemic Neobisium dolomiticum in a doline at 1760 m altitude. Neobisium simoni occurs in the study area as its two subspecies: simoni and petzi. Auchenorrhyncha: Among the 24 taxa of leaf- and planthoppers, the threatened Cixius sticticus morphotype alpestris is relevant for nature protection. Besides the mentioned Cixius, three further species are new to Vorarlberg: Oncopsis carpini, Fagocyba cruenta and Anoscopus serratulae. The altitude records of Anoscopus serratulae (2.060 m) and Cercopis vulnerata (1.970 m) are also of note. Carabidae: Ground beetles were documented as 35 species, including remarkable taxa such as the ripicolous Sinechostictus millerianus from the bank of the Schwarzwasserbach, the rare Trechus rubens from the alluvial forest of the Bärguntbach or Molops piceus piceus. Of zoogeographical relevance are the records of Carabus auronitens intercostatus and Pterostichus panzeri. Coleoptera diversa: One third of the determined 43 species of other beetles from 14 different families belong to the group of saproxylic beetles. Character species of higher altitudes are Byrrhus glabratus, Cantharis tristis and Silpha tyrolensis. Notable is the record of Lamia textor at Hoher Ifen at 1.800 m a.s.l. The occurrence of the critically endangered Brachyta interrogationis at the peak of Walmendinger Horn is relevant for protection issues. Formicidae: For ants, the Arachno-Entomo-Camp yielded 53 data records from 15 species. The ratio of threatened species is 27 %. New to the Kleinwalsertal are Formica paralugubris, F. sanguinea, Lasius platythorax, Temnothorax nigriceps and Tetramorium impurum. Near the Hörnlepassmoor we observed a nest of Formica paralugubris with a diameter of 2.9 m that housed an estimated 2.95 million workers. Symphyta: All 20 species of sawflies are new for the Kleinwalsertal; 10 taxa are even new for Vorarlberg. The number of Symphyta species in Vorarlberg now amounts to 138. Lepidoptera: The short list of 27 butterfly species resulted from the poor weather conditions. We highlight the documentation of the rare Eupithecia virgaureata and Euphydryas aurinia, a species of the FFH directive. Gastropoda: We documented 26 species of land snails, of which 12 taxa are new for the Kleinwalsertal. Among the new records are the rare and threatened Clausilia cruciata and Trochulus striolatus. Further zoological investigations in the Kleinwalsertal with a study focusing on the Hoher Ifen would be worthwhile!
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The Pleistocene climatic fluctuations had a huge impact on all life-forms, and various hypotheses regarding the survival of organisms during glacial periods have been postulated. In the European Alps, evidence has been found in support of refugia outside the ice shield (massifs de refuge) acting as sources for postglacial recolonisation of inner-Alpine areas. In contrast, evidence for survival on nunataks, ice-free areas above the glacier, remains scarce. Here, we combine multivariate genetic analyses with ecological niche models (ENMs) through multiple timescales to elucidate the history of alpine Megabunus harvestmen throughout the ice ages, a genus that comprises eight high altitude endemics. ENMs suggest two types of refugia throughout the Last Glacial Maximum, inner-Alpine survival on nunataks for four species and peripheral refugia for further four species. In some geographic regions, the patterns of genetic variation are consistent with long-distance dispersal out of massifs de refuge, repeatedly coupled with geographic parthenogenesis. In other regions, long-term persistence in nunataks may dominate the patterns of genetic divergence. Overall, our results suggest that glacial cycles contributed to allopatric diversification in Alpine Megabunus, both within and at the margins of the ice shield. These findings exemplify the power of ENM projections coupled with genetic analyses to identify hypotheses about the position and number of glacial refugia and thus to evaluate the role of Pleistocene glaciations in driving species-specific responses of recolonisation or persistence that may have contributed to observed patterns of biodiversity. This article is protected by copyright. All rights reserved.
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The alpha-proteobacterium Wolbachia pipientis is a very common cytoplasmic symbiont of insects, crustaceans, mites, and filarial nematodes. To enhance its transmission, W. pipientis has evolved a large scale of host manipulations: parthenogenesis induction, feminization, and male killing. W. pipientis's most common effect is a crossing incompatibility between infected males and uninfected females. Little is known about the genetics and biochemistry of these symbionts because of their fastidious requirements. The affinity of W. pipientis for the microtubules associated with the early divisions in eggs may explain some of their effects. Such inherited microorganisms are thought to have been major factors in the evolution of sex determination, eusociality, and speciation. W. pipientis isolates are also of interest as vectors for the modification of wild insect populations, in the improvement of parasitoid wasps in biological pest control, and as a new method for interfering with diseases caused by filarial nematodes.
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Das Verhalten a) Es gibt parthenogenetische Lokalformen, welche in ihrem Verhalten der bisexuellen Triquetrella noch nahe stehen, bei anderen ist die perfekte Parthenogenese annähernd erreicht. b) Bei den letzteren entwickeln sich alle Eier, bei den ersteren bleibt die Entwicklung in der Regel bei einem Teil der Eier stecken. c) Wo die Parthenogenese eingefahren ist, ist sie rein thelytok; wo sie noch nicht stabilisiert ist, treten vereinzelt Männchen und sexuelle Mosaiktiere auf. Die zytologischen Ergebnisse a) Der Ablauf der Reifeteilungen im parthenogenetischen Ei entspricht genau demjenigen im bisexuellen Ei. b) Wie bei der bisexuellen Form sind XO- oder XY-Chromosomen vorhanden. Sie werden zufallsmäßig verteilt. Trotzdem ist beim XO-Typus die diploide Chromosomenzahl ausschließlich 61. Sie beträgt beim XY-Typus 62. c) Man kann diese Befunde unter der Annahme interpretieren, daß der Organismus aus dem Verschmelzungsprodukt von Richtungskörpern, dem sog. Richtungskopulationskern (R. K. K.), hervorgeht. Dieser hat immer entweder die XO- oder die XY-Konstitution, und deshalb ist die diploid parthenogenetische Triquetrella im wesentlichen auch thelytok. Beweisführung a) Zu Beginn der Furchung wandert der haploide Eikern an die Eiperipherie. Inzwischen wird der R. K. K. gebildet und durch diese Automixis die diploide Chromosomenzahl wieder hergestellt. b) Während der R. K. K. sich normal furcht, verfällt der Eikern einer destruktiven Polyploidisierung und seine Deszendenten gehen zugrunde. Der R. K. K. blockiert also im parthenogenetischen Ei den Eikern. c) Im bisexuellen Ei wird der R. K. K. (der auch hier entsteht) vom amphimiktischen Kern blockiert. d) Im unbesamten bisexuellen Ei vermag weder der Eikern die Richtungskörper zu blockieren, noch umgekehrt. Deshalb entwickeln sich beide und es entsteht ein Chaos. e) Kreuzt man diploid parthenogenetische Weibchen mit Männchen, so zeigt es sich, daß es parth. Lokalformen gibt, die noch ganz auf bisexuelle Vermehrung rückschalten können, während andere dazu nur noch unvollkommen befähigt sind. Findet eine Amphimixis statt, dann blockiert der Befruchtungskern den R. K. K. und dieser geht zugrunde. f) Im unbesamten parthenogenetischen Ei der Form mit dem XO-Typus beträgt die diploide Chromosomenzahl 61. Kreuzt man nun solche XO-Weibchen, die noch ganz auf Amphimixis umschalten können, so müßte die diploide Chromosomenzahl 61∶62 betragen mit einem kleinen Überschuß an Männchen, gemäß der Verteilung des X. Und wählt man solche XO-Weibchen zur Kreuzung, die nur noch teilweise umschalten können, so muß ein Überschuß an Tieren mit 61 Chromosomen, also an Weibchen entstehen. Der zytologische und der experimentelle Beweis ist erbracht, daß beides zutrifft.
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MUSTER C.: Arachnological evidence for glacial refugia in the Bavarian Alps. In GAJDOŠ P., PEKÁR S. (eds): Proceedings of the 18th European Colloquium of Arachnology, Stará Lesná, 1999. Eko- lógia (Bratislava), Vol. 19, Supplement 3/2000, p. 181-192. According to geomorphological conclusions some regions of the Bavarian Alps remained free of ice during the Pleistocene glaciations. The current concepts of phytogeography acknowledge plant survival during cryocratic periods in Bavarian massifs de refuge as well as on the nunatak system. Hitherto in zoogeography, little proof has been offered in support of these assumptions. According to recent investigations the distribution areas of the arachnids Cryphoeca lichenum nigerrima (Hahniidae) and Megabunus lesserti (Phalangiidae) suggest continuous inhabitation of Bavarian refugia since interglacial times. Especially in the Ammergau refugium the persistan- ce of animal life during the last glaciation could be confirmed.
Harry Komposch und Alois Wilfling sei für Sammelhilfen bzw. das Überlassen von Tiermaterial gedankt
  • Klara Brandl
  • Gernot Kunz
Klara Brandl, Gernot Kunz, Harry Komposch und Alois Wilfling sei für Sammelhilfen bzw. das Überlassen von Tiermaterial gedankt. Die Nationalparkverwaltung Gesäuse (Mag. D. Kreiner, Dr. L. Zechner) sowie das Amt der Kärntner Landesregierung, Abt. 20 -Naturschutz (Dr. C. Wieser, Mag. B. Gutleb) unterstützten Teile der Arbeiten logistisch und finanziell.