Problemstellung: Die Bundeszahnarztekammer (BZAK) nutzt die Entwicklung von Mundgesundheitszielen sowie deren regelmasige Uberprufung seit langem als eine Moglichkeit der gesundheitspolitischen Positionierung, denn sie konnen als Argumentation zur Umsetzung versorgungspolitischer Rahmensetzungen einen wichtigen Beitrag leisten. Sie bieten so eine Plattform fur den Berufsstand, um perspektivisch sowohl an der Verbesserung der Mundgesundheit als auch an der politischen Mitgestaltung des Gesundheitssystems aktiv teilzunehmen und Ressourcen einzufordern. Zudem definieren Mundgesundheitsziele Aufgaben fur die Zahnarzteschaft und bieten die Moglichkeit der Evaluation. Die Ziele haben praventives Potential. Aus diesen Grunden formulierte die BZAK im Jahr 2004 auf der Grundlage der damaligen Empfehlungen der WHO und des Weltzahnarzteverbands (FDI) eine aktualisierte Fassung der nationalen Mundgesundheitsziele, die damals bereits acht Jahre alt waren [1, 2]. Deutschland war damit das erste Land weltweit, welches die neuen internationalen Empfehlungen von WHO/FDI auf die Besonderheiten der nationalen Ebene angepasst hat [3,4]. Mit einer Projektion auf das Jahr 2020 wurden auf Grundlage der im Jahr 1997 im Rahmen der Dritten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS III) erhobenen Daten [5] Mundgesundheitsziele formuliert. Nunmehr liegen aktuelle Studien vor [6,7], die es ermoglichen, die vor acht Jahren formulierten Zielsetzungen einer kritischen Reflektion zu unterziehen. Der Vortrag wird die aktuellen oralepidemiologischen Ergebnisse in Relation zu den Zielen setzen, um einerseits auf Grundlage neuer Baseline-Daten eine Zwischenbilanz zu ziehen und andererseits Handlungsbedarf aufzuzeigen und neue Zielformulierungen vorzunehmen [8]. Pravalenzen von Munderkrankungen als auch Versorgungsgrad und Behandlungsbedarfe in verschiedenen Altersklassen und sozialen Schichten stellen dabei nach wie vor die Grundlage fur die Prasentation und Bewertung der Mundgesundheitsziele. Literatur: 1. BZAK (Bundeszahnarztekammer). Mundgesundheitsziele der deutschen Zahnarzteschaft, Zahnarztl Mitt 1996; 86 (19): 2188 2. BZAK (Bundeszahnarztekammer). BZAK verabschiedet neue Mundgesundheitsziele: Global denken, lokal handeln. Zahnarztl Mitt 2004; 94 (14): 22-24 3. Hobdell M, Petersen PE, Clarkson J. Global Goals for Oral Health 2020. Int Dent J 2003; 53: 285-288. 4. Ziller S, Micheelis W, Oesterreich D, Reich R. Goals for oral health in Germany 2020. Int Dent J 2006; 56: 29-32 5. IDZ (Institut der Deutschen Zahnarzte, Hrsg.). Dritte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III): Ergebnisse, Trends und Problemanalysen auf der Grundlage bevolkerungsreprasentativer Stichproben in Deutschland 1997. Koln: Deutscher Arzte-Verlag; 1999 6. DAJ (Deutsche Arbeitsgemeinschaft fur Jugendzahnpflege, Hrsg.). Epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2009. Bonn: DAJ; 2010 7. IDZ (Institut der Deutschen Zahnarzte, Hrsg.). Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV): Neue Ergebnisse zu oralen Morbiditatsstrukturen, Risikogruppen und zum zahnarztlichen Versorgungsgrad in Deutschland 2005. Koln: Deutscher Zahnarzte-Verlag; 2006 8. Ziller S, Oesterreich D, Micheelis W. Mundgesundheitsziele fur Deutschland 2020 – Zwischenbilanz und Ausblick. In: Kirch W, Hoffmann T, Pfaff H (Hrsg) „Pravention und Versorgung 2012 fur die Gesundheit 2030“, Thieme-Verlag; 2012, im Druck