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Bearbeiten von Erfahrung durch collage-unterstütztes Zeichnen. Therapieorientierter Kunstunterricht an der Schule für Erziehungshilfe. Kunst+Unterricht, H. 158, 51–53

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Abstract

Im Nachhinein erscheinen die Bildhintergründe und Bildelemente, d.h. das Mobile Layout, nur noch als Hilfsmittel, um einen Einstieg in komplexere ästhetische Prozesse zu finden. Das Collage-unterstützte Bilder-Machen besitzt somit eine Brückenfunktion. Während auf der formalen Ebene eine Vereinfachung perspektivischer und kompositioneller Zusammenhänge stattfindet, bietet sich auf der inhaltlichen Ebene die Möglichkeit einer vielschichtigen und detaillierten Bilderzählung. Lernende mit Darstellungsschwierigkeiten oder Misserfolgserwartungen werden mühelos ins künstlerische Gelände geführt und auf spielerische Weise zu eigenständigen Bildentwürfen ermutigt. Jugendliche, die oftmals jeden Zugang zum schöpferischen Gestalten verloren haben, erleben sich in den neu erschlossenen Darstellungs-, Mitteilungs- und Ausdrucksmöglichkeiten als kompetent und erfolgreich. Hierdurch entsteht neue Lernmotivation, die auch über das ästhetische Feld hinausreichen kann.
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... Ein solches wird hier im strukturanalytisch-biographischen Systementwurf gesehen (H. G. Richter, 1987 (Bröcher, 1991(Bröcher, , 1992(Bröcher, ,1993(Bröcher, ,1994 ging es um das Ergründen von Konfliktthe-men, Reaktionsformen, Persönlichkeitsstrukturen usw. von Schülern mit psycho-sozialen Aufftilligkeiten auf der Basis ihrer Bildgestaltungen und gleichzeirlg um die Suche nach geeigneten sonderpädagogisch-kunsttherapeutischbn Fördermöglichkeiten fär die jeweiligen Schüler. ...
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Pictures of a torn world - Pictures of pupils between art-therapeutic use and culture-critics: The individual world, the subjective living space of pupils with psycho-social ostentatiousness becomes explicit in settings, ecological systems, social milieus, and scenes. The crucial point in the world of these children and adolescents is often formed by individual peculiar constellations of conflicts in life, subjects of being, and forms of reaction. These can be revealed in spontaneous pictures by pupils, which are drawn according to the descriptions of the individual´s perception in the sense of biographical-theoretical categories. The phenomena in these "world-illustrations" can serve the teacher as the basis to begin art-therapeutic processes, who are themselves directed toward pedagogy with retarded pupils. In reference to social-philosophic theories, the culture-critical contents of these pictures should also be discussed. Die individuelle Welt, der subjektive Lebensraum von Schüler/innen mit Auffälligkeiten im psychosozialen Bereich konkretisiert sich innerhalb von Settings, ökologischen Systemen, sozialen Mileus und Szenen. Den Dreh- und Angelpunkt in der Welt dieser Kinder und Jugendlichen bildet vielfach eine jeweils eigentümliche Konstellation von Lebenskonflikten, Daseinsthemen und Reaktionsformen. Diese lassen sich aus den spontanen Bildgestaltungen der Schüler/innen herauslesen und im Sinne biographietheoretischer Kategorien zur Beschreibung der individuellen Welten heranziehen. Die Phänomene in diesen Welt-Abbildungen können Sonderpädagog/innen als Ausgangspunkt für kunsttherapeutische Prozesse dienen, die wiederum übergeordneten sonderpädagogischen Zielsetzungen unterstellt sind. Mit Bezug auf sozialphilosophische Theorien ist gleichzeitig nach dem kulturkritischen Gehalt der Schülerzeichnungen zu fragen.
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Gegenstände des ersten Teils „Verhalten, Schule, Gesellschaft, Wissenschaft“ sind das Verhältnis von Theorie und Praxis, die Rolle der Sprache, wissenschaftstheoretische Paradigmen, das fragmentierte Subjekt und die Fiktionalisierung von Wirklichkeit. Der zweite Teil thematisiert Facetten einer „lebensweltorientierten Pädagogik und Didaktik“: Lernen aus konstruktivistischer Sicht, Selbststeuerung durch Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion, die Frage nach der Offenheit und dem adaptiven Charakter des Unterrichts sowie das Möglichkeitsfeld der Didaktik. Der Band enthält ferner Tagebuchaufzeichnungen aus einer großstädtischen Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung sowie die Dokumentation von Diskussionen zur lebensweltorientierten Pädagogik und Didaktik mit Studierenden. Im dritten Teil „Kommunikation, Beratung, pädagogische Beziehung“ geht es um die anwendungsbezogene Auswertung und Diskussion der „Kölner Beziehungsethik“ sowie um Modelle, Prinzipien und Techniken des Coachings. Der vierte Teil „Verhalten steuern und stabilisieren“ gibt Einblicke in das britische Behavior Management. Der fünfte Teil „Sozialpädagogische Intervention“ beschäftigt sich mit der US-amerikanischen „Positive Peer Culture“. Im sechsten Teil „Kollektives Lernen“ geht es um internationale Ansätze, die auf die Verknüpfung von Schulleben und umgebender Community abzielen. Dieser Band ist der dritte Teil einer pädagogischen Trilogie zum herausfordernden Verhalten, deren Bände jeweils den gleichen Aufbau haben.
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Wie vermögen Prozesse der Materialerfahrung und des Gestaltens die Auseinandersetzung mit der Welt und dem eigenen Selbst zu fördern? Dieser Studienband bietet Grundlagenwissen zur ästhetischen Bildung, zur ästhetischen Sozialisation und zur Entwicklung der Bildnerei im Kindes- und Jugendalter. Geschöpft wird dabei aus kunstpädagogischen, kunsttherapeutischen und medientheoretischen Diskursen. Sodann geht es um die Anwendung dieses Wissens, in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in der Familienbildung, in Kindertagesstätten, in Grund-, Sekundar- und Förderschulen, in integrativen und europäischen/internationalen Freizeitprogrammen. In weit über 300 Abbildungen wird eine grosse Bandbreite an ästhetisch-bildenden Prozessen dokumentiert, mit einer ebenso grossen Vielfalt von Kindern und Jugendlichen, vom sonderpädagogischen Forderbedarf bis hin zur besonders hohen Lernmotivation.
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Destructive tendencies and adolescence - Art therapy as a chance to work through problems and to find more constructive prospects: In this article, pictures of adolescents with emotional, social, and behavioral difficulties are examined from the point of view of unresolved psychosocial conflicts, ego-structural pecularities, specific ways of coping with a situation, in connection with the typical biography of the subjects. Destructive ways of coping decrease when it is possible to work on the biographical and social experiences on a pictorial basis. Die destruktiven, zum Teil rechtsextremistisch gefärbten Potentiale von seiten vieler Jugendlicher an Sonderschulen für Erziehungshilfe können verstanden werden auf dem Hintergrund ungelöster psychosozialer Konflikte, ich-struktureller Besonderheiten und spezifischer Verarbeitungsmechanismen. Die Lebensgeschichte eines dissozialen Adoleszenten wird betrachtet als eingebettet in einen soziokulturellen Kontext, der selbst destruktive Elemente enthalten oder begünstigen kann. Bildgestaltungen sog. verhaltensauffälliger Jugendlicher werden unter diesen Aspekten untersucht. Destruktive Bewältigungsversuche lassen nach, wenn es gelingt, die biographischen und gesellschaftlichen Erfahrungen der Jugendlichen auf bildhafter Basis zu bearbeiten. Über die verbale Exploration können adäquatere Bewältigungsstrategien für die aktuellen und tieferliegenden Lebensprobleme der Jugendlichen erarbeitet und konstruktive Lebensperspektiven erschlossen werden.
Adoleszenz -Eine psychoanalytische Interpretation
  • P Blos
Blos, P. (1962): Adoleszenz -Eine psychoanalytische Interpretation, Stuugart 1989