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Die Bräijder und ihre Zeit: Familien-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte im Wendener Land, Südwestfalen, 1495-1970, rekonstruiert im generationenübergreifenden Dialog, in Fotografien und Erzählungen. Neue Formen des intergenerationalen Lernens

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Abstract

Und der Neuanfang und das Handeln desjenigen, der neu in die Welt kommt, sind dann wie Fäden, die in ein bereits vorgewebtes Muster geschlagen werden, wodurch das vorgegebene Gewebe verändert wird. Andererseits wird das Handeln des Neuankömmlings durch die bereits bestehenden Lebensfäden, mit denen es innerhalb des Gewebes in Berührung kommt, beeinflußt. Sind die Fäden innerhalb eines solchen Bezugsgewebes erst zu Ende gesponnen, so ergeben sich wieder klar erkennbare Muster, die als Lebensgeschichten erzählbar sind. Diesen Geschichten, in die uns das Leben verstrickt, können wir nicht entkommen, solange wir am Leben sind. Der „Held“ der jeweiligen Lebensgeschichte, ihr „Wer“, stellt sich, wie Hannah Arendt betont, nur im Medium des Erzählbaren und daher erst in der geschichtlichen Rückschau dar. Auf diese Weise ermöglicht es unser Bewußtwerden des Tatbestands, daß wir Geborene sind, daß jeder ein Neuankömmling auf dieser Welt ist, die Fäden zur Vergangenheit aufzunehmen, die Spuren, die unsere Vorfahren in den sich stets verändernden Bezugsgeweben zwischen Menschen hinterlassen haben, aufzunehmen. Genau das nehmen Joachim und Siegfried Bröcher im vorliegenden Band in Angriff. Anhand der Geschichte ihrer Familie und deren Verflechtungen in strukturelle, geschichtliche, politische, soziale, ökonomische und religiöse Gegebenheiten präsentieren sie eine Mikrogeschichte des ländlichen Raums über mehrere Generationen, über mehrere Jahrhunderte hinweg und erschaffen auf diese Weise einen Mikrokosmos von Alltagsstrukturen, in den einzutauchen nicht nur höchst informativ, sondern ebenso spannend und unterhaltsam ist. Professor Dr. Friedhelm Decher
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... All participants thoroughly discussed and reflected upon these materials. With participants' permission, select portions of the material were published in a 400-page book (Broecher, 2014). In what follows, the authors provide examples of insights into the topics broached during the project. ...
Article
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Using qualitative interviews, focus groups, storytelling and collective journaling, the life experiences of people in a local village community, in South Westphalia, Germany, born between 1930 and 1945, were analysed collaboratively. The research intention was to give the younger generations in that region access to these experiences and insights, within the context of democratic learning and civic education. The focus of this narrative learning project was on the politically relevant issues and themes they contained, above all: the significance of free information and thought, a free cultural life, access to education for all children and youth, a self-determined life for women and girls, as well as cohesion and self-help structures in the social community. Many tales were shared from the Third Reich, making references to Wilhelmine Germany and the Republic of Weimar, including how these times had been narrated to them through their fore bearers and families´ archives. http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02601370.2017.1285361
Poster
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In this poster presentation, an auto/biographical study will be described by a team of international researchers that sought to provide participants who lived in a local village community, in South Westphalia, Germany, born between 1930 and 1945, during the Third Reich an opportunity to share their stories in the hope that those narratives might help us understand how life stories can celebrate, sustain, or challenge the potential for building individual and collective identities. Themes that emerged from the participants’ stories revealed the role of the familial and social groups of which they were members, as well as the influence those group memberships played in shaping each participant’s sense of belonging, meaning, and the construction of knowledge, personal identity, awareness, coordinated and political action. A purpose of this research was to give the younger generations in that region access to these experiences and insights, within the context of democratic learning and civic education. One group of the participants decided to connect with local schools and present their findings to teachers and classrooms. Through these presentations, they discussed the most critical issues with children and youth. Qualitative interviews, focus groups, storytelling and collective journaling revealed experiential patterns, such as the significance of free information and thought, a free cultural life, access to education for all children and youth, a self-determined life for women and girls, as well as cohesion and self-help structures in the social community. Connectivity and togetherness became visible in the cultural life, as well as the theater life of the village. Also, learning lives could be illuminated in the communal self-help structures and even conflicts – sometimes expressed only indirectly -- which became visible with regard to gender roles, and dealing with the political system of the Third Reich. Many tales were shared from the Third Reich including how these times had been narrated to these villagers through their forebearers and families’ archives. These resources are present through both the presentation and poster, as well as the full article to which access will be provided to session attendees. This study considered experiential perceptions from the perspectives of different kinds of human groups, their origins, their fluid interconnections that construct and challenge knowledge resulting in potential evolution and transformation of understanding.
Wer ahnte in diesem Moment, als das Foto aufgenommen wurde, was die weite-ren Lebenswege und Schicksale dieser sieben Kinder waren? Caroline en-gagierte sich in der Welt des Laientheaters, wenngleich sie im Hauptberuf als Magd und Haushälterin über die Runden kommen musste
  • Anton Bröcher
  • Wilhelmine Schwarz
  • Kinder
Anton Bröcher, Wilhelmine Schwarz und ihre Kinder, 1912 Diese Aufnahme zeigt von links: Karoline, Wilhelmine (Mutter), Robert, Anton (Vater), Mathilde (vorne sitzend), Wilhelm, Edmund, Siegfried d.Ä. (auf dem Stühlchen, mit übereinandergeschlagenen Beinen) und Gustav Bröcher. Wer ahnte in diesem Moment, als das Foto aufgenommen wurde, was die weite-ren Lebenswege und Schicksale dieser sieben Kinder waren? Caroline en-gagierte sich in der Welt des Laientheaters, wenngleich sie im Hauptberuf als Magd und Haushälterin über die Runden kommen musste. Mathilde sollte im Kindbett ihr Leben lassen. Wilhelm machte Karriere als Ingenieur und hoher Beamter, teils in den deutschen Ostgebieten, Gustav wurde der Ottfinger Dorfschmied und Siegfried, der Jüngste, stieg auf zum Großgrundbesitzer.
Bild unten von links
  • Maria Kinkel
  • Königspaar
Gerhard und Maria Kinkel als Königspaar 1967: Gerhard Kinkel als Schützenkönig mit seiner Frau Maria (geb. Bröcher). Bild unten von links: Margret Kinkel (Ehefrau von Erwin Kinkel), Brigitta Bröcher (geb. Kinkel), Margarete Eigemeier (geb. Bröcher), Anneliese Arns (geb. Bröcher), Christa Kinkel (Ehefrau von Kunibert Kinkel), Ingrid Hetzel, Margret Bröcher (geb. Ochel), Inge Fischer (geb. Bröcher).
Anna Stühler könnten wir also evtl. an unseren unten stehenden Stammbaum setzen • Martin Bröcher
  • Heinrich Bröcher
Heinrich Bröcher und Anna Stühler könnten wir also evtl. an unseren unten stehenden Stammbaum setzen • Martin Bröcher, Elben (erwähnt 1685)
vermutlich 1685/90, denn 1717 hatte er nach urkundlicher Erwähnung drei Söhne, also kann er nicht 1700 geboren sein, wie Pastor Hufnagel angenommen hat
  • Evtl
  • Früher
Evtl. etwas früher, vermutlich 1685/90, denn 1717 hatte er nach urkundlicher Erwähnung drei Söhne, also kann er nicht 1700 geboren sein, wie Pastor Hufnagel angenommen hat.
Elisabeth Menne und ihre Nachkommen (Ende 18
  • Joseph Bröcher
Joseph Bröcher, Elisabeth Menne und ihre Nachkommen (Ende 18. Jh.)
Anna Margaretha Arns und ihre Nachkommen (Mitte 19
  • Johann Peter Bröcher
Johann Peter Bröcher, Anna Margaretha Arns und ihre Nachkommen (Mitte 19. Jh.)
Kneppstaijns Henner" genannt, Sohn des Peter Joseph Bröcher und der Maria Anna Steckelbach, hatte mit seiner Frau Anna Bröcher, geb. Niklas 178 , am 3.6.1869, gest. 12.2.1948, die er am 9.6.1892 heiratete, die folgenden 14 Kinder: • Katharina Bröcher
  • Heinrich Bröcher
Heinrich Bröcher, geb. 20.3.1867, Zimmermann von Beruf, gest. 22.3.1948, auch "Kneppstaijns Henner" genannt, Sohn des Peter Joseph Bröcher und der Maria Anna Steckelbach, hatte mit seiner Frau Anna Bröcher, geb. Niklas 178, am 3.6.1869, gest. 12.2.1948, die er am 9.6.1892 heiratete, die folgenden 14 Kinder: • Katharina Bröcher, geb. 15.3.1893, gest. 1969 (heiratete Wilhelm Schneider aus Ottfingen)
17.7.1923, heiratete Elisabeth Arns, am 31
  • Fritz Bröcher
• Fritz Bröcher, geb. 17.7.1923, heiratete Elisabeth Arns, am 31.8.1953
Jahre Wäschewaschen an der Ottfinger Großmicke (der
  • Maria Franz Und
  • Bröcher
  • Der Heuernte
Franz und Maria Bröcher bei der Heuernte, 1930er Jahre Wäschewaschen an der Ottfinger Großmicke (der "Flut")
Exkurs zu den Sträejrkers Vater Emil Bröcher, geb. 1873, war ein Bruder von Bräijder Anton, er heiratete Anna Halbe; sie wohnten in der Gertmicke und hatten die folgenden Kinder: • Paul Bröcher, geb. 1900 (Kinder von Paul: Johann Erich, geb. 1926, Hugo, geb
Exkurs zu den Sträejrkers Vater Emil Bröcher, geb. 1873, war ein Bruder von Bräijder Anton, er heiratete Anna Halbe; sie wohnten in der Gertmicke und hatten die folgenden Kinder: • Paul Bröcher, geb. 1900 (Kinder von Paul: Johann Erich, geb. 1926, Hugo, geb. 1928 183, Agnes, geb. 1929, Emil 184, geb. 1930, Anita, geb. 1931, Helen, geb. 1937, Sophie, geb. 1942)