Zusammenfassung
Eine außergewöhnlich große, barocke Südseezuchtperle aus Indonesien, wurde mit hochauflösender Röntgen-Mikrocomputertomographie untersucht. Mit den Maßen 34,6 mm x 40,3 mm gilt sie als die größte bekannte Südseezuchtperle. Die Untersuchungen zeigen einen inneren Hohlraum, der dem Verlauf des Perlmutts folgt und mit Flüssigkeit, Gas, sowie organischem Material gefüllt ist. Da die Perle noch ungebohrt war, sind diese Substanzen über die Dauer ihres Wachstums im Inneren der Perle eingeschlossen. Der Zuchtperlenkern misst 9,08 mm und ist lose. Die Stärke des Perlmutts beträgt durchschnittlich 2,3 mm und ist damit im oberen durchschnittlichen Bereich für Südseezuchtperlen.
Die hier entwickelte Hypothese geht davon aus, dass der Hohlraum ursprünglich von schwammigem, wasserhaltigem, organischem Material eingenommen wurde, dessen frühe Bildung den jungen Perlsack aufblähte. So konnte sich Perlmutt auf dieser stützenden Oberfläche, aber mit Abstand zum Kern anlagern. Nachdem das organische Material vollständig von Perlmutt überzogen war, führte dessen Zersetzung zu den im Hohlraum beobachteten Gasen und Flüssigkeiten.
Abstract
A lustrous and exceptionally large baroque-shaped South Sea cultured pearl from Indonesia was studied by high-resolution X-ray computed microtomography (in the following: X-ray µ-CT). The specimen measures exceptionally 34.6 mm in width and 40.3 mm in length. Investigations showed a large internal cavity, filled with liquid, gas, and organic material. These substances are trapped within the pearl, since the specimen was yet undrilled. Furthermore the bead was localized in the lower part of the cavity and is unconnected to the surrounding layer of nacre. The nacre thickness averages 2.3 mm and the bead measures 9.08 mm, both well within the typical ranges for South Sea cultured pearls.
It is proposed here, that the cavity was originally occupied by spongy, water-bearing organic material, which had inflated the young pearl sac and provided a supporting surface for nacre deposition at a far distance from the bead. After the organic material was fully coated by nacre, disintegration processes began, thus clearing the cavity and liberating gases, which accumulated within the pearl.