Mehrere Jahre liegt der gemeinsame Kongress des Weltnetzwerks (WNUSP) und des Europäischen Netzwerks von Psychiatriebetroffenen (ENUSP) von 2004 im dänischen Vejle nun zurück. Seither hat sich viel Interessantes getan für Psychiatriebetroffene, die am Selbstbestimmungsrecht orientiert sind, und ihre Unterstützer. Weder von der deutschsprachigen Selbsthilfeszene noch von der Reformpsychiatrie wird dies ausreichend wahrgenommen und genutzt. Dieser Überblick möchte hierzu verhelfen. Er hat nicht den Anspruch, alle Aktivitäten abzudecken; einiges kann nur stichpunktartig erwähnt werden. Von den Betroffenengruppen, die sich auf der europäischen Bühne hervortun, sind vier Gruppen hervorzuheben. Ein fünfter Verband (GAMIAN) vermittelt lediglich den Anspruch, Betroffene zu vertreten. Dabei wird deutlich, dass eine humanere Psychiatrie nur gelingen kann, wenn Menschenrechte, alternative Behandlungsmöglichkeiten und Selbsthilfe von allen Beteiligten gelebt, gefordert und gefördert werden.