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POLSKI
W
NIEMCZECH
Pismo Federalnego Związku
Nauczycieli Języka Polskiego
2/2014
ISSN 2197-8565
POLNISCH
IN
DEUTSCHLAND
Zeitschrift der Bundesvereinigung
der Polnischlehrkräfte
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POLNISCH
IN
DEUTSCHLAND
Zeitschrift der Bundesvereinigung
der Polnischlehrkräfte
POLSKI
W
NIEMCZECH
Pismo Federalnego Związku
Nauczycieli Języka Polskiego
2/2014
ISSN 2197-8565
2
Wydawca / Herausgeber
Federalny Związek Nauczycieli Języka Polskiego
Bundesvereinigung der Polnischehrkräfte
Dircksenstr. 46, 10178 Berlin
Tel. 030 526 82 192
bundesvereinigung@polnischunterricht.de
www.polnischunterricht.de
Redakcja: Magdalena Telus, Anna Zinserling, Jolanta Karbowska,
Ruth U. Henning
Korekta: Anna Zinserling
Opracowanie graficzne: Kama Jackowska
Skład: Kama Jackowska, Anna Zinserling
Druk: Drukarnia EFEKT, Warszawa
ISSN 2197-8565
EKSPERTYZY
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Joanna Błaszczak, Marzena Żygis
BIN ICH DEUTSCHER ODER POLE? EINE STUDIE ÜBER
NATIONALE IDENTITÄT DER DEUTSCHPOLNISCHEN
KINDER UND JUGENDLICHEN IN BERLIN
1. Einleitung
Das Bundesministerium des Inneren, Referat Migration und Integration geht davon
aus, dass „von den in Deutschland lebenden Menschen annähernd jede fünfte Person
(etwa 16 Millionen) einen Migrationshintergrund hat,1 darunter 8,5 Millionen Menschen
mit deutscher Staatsangehörigkeit” (BMI 2011, 21). Zusätzlich zu den Personen mit
Migrationshintergrund machen die in Deutschland lebenden 7,2 Millionen Ausländer
8,8 % der Gesamtbevölkerung aus.2 „Nach Bildung in Deutschland (2010) haben in
Ballungsräumen wie Frankfurt, München und Stuttgart mehr als die Hälfte aller Kinder
und Jugendlichen einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend” (Krifka 2014, 1). Allein
in Berlin, der Stadt, die fü r die vorliegende Arbeit von primärem Interesse ist, gibt es jetzt
457.806 Immigranten aus 190 verschiedenen Ländern. Im Kontext unserer Studie ist es
wichtig zu bemerken, dass Personen mit polnischem Migrationshintergrund einen erheb-
lichen Anteil an den Migranten haben. Wie die folgende Grafik verdeutlicht, gibt es über
1,5 Millionen Polinnen und Polen in Deutschland. Sie bilden die größte Gruppe nach den
türkischen Migranten.
1 Vom Migra onshintergrund spricht man, wenn „1. die Person nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder
2. der Geburtsort der Person außerhalb der heu gen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt und eine
Zuwanderung in das heu ge Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte oder 3. der Geburtsort
mindestens eines Elternteiles der Person außerhalb der heu gen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt
sowie eine Zuwanderung in das heu ge Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte” (Paragraph 6,
Absatz 2 der Verordnung zur Erhebung der Merkmale des Migra onshintergrundes, BMJ, 2010).
2 Unter dem rechtlichen Begriff des Ausländers versteht man „alle in Deutschland lebenden Personen, die aus-
schließlich einen ausländischen Pass besitzen. Zuwanderer mit ausschließlich deutschem Pass sowie Doppelstaatler
und ihre Nachkommen gelten nicht als Ausländer” (Ausländersta s k/Ausländerzentralregister (AZR)/das Bunde-
samt für Migra on und Flüchtlinge (BAMF)). Sta s sches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstä gkeit, 2009.
J. Błaszczak, M. Żygis
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Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, 2012
Noch eine Zahl ist für unsere Studie von besonderer Bedeutung. Laut Amt fü r Statistik
Berlin-Brandenburg (2013) haben 43% der Kinder unter 6 Jahren in Berlin einen
Migrationshintergrund.
Mit Sicherheit kann man also konstatieren, dass immer mehr Menschen in Deutschland
mehrsprachig sind. Wenn man mit Le Page und Tabouret-Keller (1985) davon ausgeht,
dass Sprache und Identität des Sprechers nicht zu trennen sind, stellt sich die Frage, wie
sich eine Person fühlt, wenn sie gleichzeitig Wurzeln in zwei oder mehreren Sprachen
besitzt.3 Dieser Frage sind wir in einer Studie nachgegangen, in der wir zweisprachige
deutsch-polnische Kinder an einigen deutsch-polnischen Berliner Schulen befragt haben.
Die zentrale Fragestellung lautet, ob sich die Kinder eher polnisch oder eher deutsch oder
vielleicht sowohl polnisch als auch deutsch (oder weder das eine noch das andere) fühlen.4
Untersucht werden die Faktoren, die sich positiv bzw. negativ auf die gefühlte Nationalität
der Kinder auswirken. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, ob Mehrsprachigkeit als
wünschenswert und positiv oder doch eher als störend und negativ bewertet wird, und
ob der Muttersprache eine besondere Rolle zukommt.
2. Die Studie
Die Studie wurde anhand von Fragebögen durchgeführt. Die insgesamt 166 Fragen sind in
5 thematische Blöcke aufgeteilt. Der Studie liegen 48 beantwortete Fragebögen zugrunde.
3 Dass Sprache/Sprechen Mi el (zum Ausdruck) der Iden tät sind, scheint Konsens zu sein; siehe die Diskussion dazu
in u.a.: de Saussure 1931/1916, Bühler 1976/1933, Coseriu 1974, Wandruszka 1979, Ágel 1997, Feilke 1993 u. 1996,
Schmidt 1999, Kresić 2006.
4 Zu bemerken ist allerdings, dass Sprache nur „ein Iden tätsfaktor unter anderen” ist, d.h. eine bikulturelle Iden tät
kann sich auch ohne Bilingualität herausbilden (Varro 1997, 132).
Bin ich Deutscher oder Pole?...
37
Im Folgenden stellen wir ausgewählte Ergebnisse unserer Untersuchung dar, mit dem
Ziel, den Einfluss verschiedener Parameter auf die gefühlte Nationalität einer genaueren
Betrachtung zu unterziehen.
2.1. Datenüberblick
An unserer Studie nahmen insgesamt 48 Kinder und Jugendliche teil. 48% der Informanten
waren männlich. Das Alter der Personen variiert zwischen 9 und 18 Jahren, wie in
Abbildung 1 dargestellt. 58% unserer Befragten wurden in Deutschland, 38% in Polen
und 2% in anderen Ländern geboren, vgl. Abb. 2.
Abb. 1. Alter der Informanten Abb. 2. Geburtsland
Die meisten Informanten lebten seit ihrer Geburt in Deutschland (51%), 27% verbrachten
in Deutschland mehr als 5 Jahre und 22% der Befragten lebten seit weniger als 5 Jahren
in Deutschland, vgl. Abb. 3. Interessanterweise sind 37% der befragten Personen in ei-
nem anderen Land als Deutschland oder Polen aufgewachsen. Das stellt Abbildung 4 dar.
Abb. 3. Aufenthaltsdauer Abb. 4. Land des Aufwachsens
J. Błaszczak, M. Żygis
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94% der Mütter von unseren Informanten waren polnischer Herkunft, vgl. Abb. 5. Das
scheint kein Zufall zu sein und steht im Einklang mit den Beobachtungen von Jańczak:
„Die dominierende Paarkonstellation, wenn es um Eheschließungen zwischen Polen und
Deutschland geht, [ist] eine polnische Frau und ein deutscher Mann (…) (87%)” (Jańczak
2013, 52). Für die meisten Befragten in unserer Studie waren aber beide Elternteile Polen.
Wie aus Abbildung 6 hervorgeht, sind 69% der Väter polnisch, 21% deutsch und 10% an-
derer Herkunft.
Die Herkunft der Verwandten und Bekannten geht aus den Abbildungen 7 und 8 hervor.
Die Verwandten von 47% unserer Informanten sind ausschließlich polnischer Herkunft,
während 45% der Befragten deutsche und polnische Verwandten angeben. 84% der
Befragten haben sowohl einen deutschen als auch polnischen Bekanntenkreis.
Abb. 7. Herkunft der Verwandten Abb. 8. Herkunft der Bekannten
Als Muttersprache nennen 59% Polnisch und nur 16% Deutsch, 24% der befragten
Schüler/innen haben das Gefühl, zwei Muttersprachen zu haben, nämlich Deutsch und
Polnisch, vgl. Abb. 9.
Abb. 5. Herkunft der Mutter Abb. 6. Herkunft des Vaters
Bin ich Deutscher oder Pole?...
39
Es zeigt sich auch, dass sich die Sprachfähig-
keiten der Befragten in beiden Sprachen we-
sentlich voneinander unterscheiden, vgl. Abb.
10 und 11. Sehr gute Sprachfähigkeiten im
Polnischen wurden von 53% der Schüler be-
richtet, während nur 27% der Befragten ihr
Deutsch als sehr gut bezeichneten. 51% der
Schüler empfanden ihr Deutsch als gut, wäh-
rend Polnisch auf gutem Niveau zu sprechen
von 37% der Befragten angegeben wurde.
Obwohl die in den Abbildungen 10 und 11
dargestellten Antworten subjektive Ein-
schätzungen wiedergeben, zeigen sie doch, dass unsere Informanten nicht das Gefühl
haben, beide Sprachen sehr gut zu beherrschen. Daraus kann man schließen, dass nicht
alle befragten Schüler/innen bilinguale Sprecher sind, wenn man hier die etwas konser-
vativere Definition des Bilingualismus zugrunde legt: „the equal and perfect knowledge
of two languages” (Grosjean 2014, 12).5 Die Art der Schwierigkeiten in beiden Sprachen
wurde auch erfragt und es zeigt sich, dass die Grammatik die meisten Probleme berei-
tet: 35% nennen Probleme mit der deutschen und 24% mit der polnischen Grammatik.
Jeweils 10% berichten über Probleme bei der deutschen und polnischen Aussprache.
Orthographie scheint weniger problematisch zu sein. Allerdings haben 41% diese Frage
überhaupt nicht beantwortet.
5 In der neueren Forschung geht man eher von einer anderen, modernen Defi ni on des Bilingualismus aus. Bilingual-
ismus wird nicht mehr (oder wenigstens nicht ausschließlich) im Sinne „perfekter Beherrschung von zwei Sprachen”
(„profi ciency”) verstanden, sondern auch im Sinne von „Sprachgebrauch”. Grosjean defi niert bilinguale Sprecher
als solche „who use two or more languages (or dialects) in their everyday lives” (Grosjean 2008, 2010, 2014, 2). Für
eine detaillierte Diskussion von Bilingualismus (auch im Zusammenhang mit Bikulturalität) siehe Grosjean (2013,
2014).
Abb. 9. Muttersprache
Abb. 10. Sprachfähigkeiten im Deutschen Abb. 11 Sprachfähigkeiten im Polnischen
J. Błaszczak, M. Żygis
40
Trotz verschiedener genannter Schwierigkeiten in beiden Sprachen haben 78% der
Befragten keine Probleme damit, zwischen den beiden Sprachen zu wechseln. Unsere
Ergebnisse zeigen auch, dass die große Mehrheit die Zweisprachigkeit als etwas Positives
empfindet. Wie aus Abbildung 12 deutlich hervorgeht, würden 94% auf keinen Fall nur
eine Sprache sprechen wollen.
Da Sprache und Sprachfähigkeit eine wichtige
Rolle in der vorliegenden Studie einnehmen,
haben wir auch gefragt, ob es wichtig sei,
sprachlich nicht aufzufallen. Die Ergebnisse
sind in Abbildung 13 dargestellt. Für 57%
der Befragten spielt es keine Rolle, ob man
z.B. durch fremdsprachlichen Akzent auffällt.
Dieses Ergebnis bestätigt sich auch dadurch,
dass 65% der Befragten angeben, sie würden
ihre polnische Herkunft durch ihre Aussprache
zeigen, obwohl sie Deutsch akzentfrei spre-
chen (oder sprechen könnten)6, vgl. Abb. 13.
In der Tat verwenden sie zum Beispiel das
typisch polnische, rollende „r”, um ihre polni-
sche Identität/Herkunft zu demonstrieren.
Abb. 13. Auffälligkeit durch die Sprache Abb. 14. Sprache und Identität
Da die Studie sich auch mit Fragen der nationalen Identität beschäftigt, haben wir nach
dem Pass der Schüler/innen gefragt. Es zeigt sich, dass 49% einen deutschen und 37%
einen polnischen Pass besitzen. 8% dagegen haben eine doppelte Staatsbürgerschaft, vgl.
Abb. 15. Darüber hinaus waren wir auch an der Frage interessiert, ob sie gerne einen
6 Die Frage „Wie gut gelingt es Dir, Deutsch akzen rei zu sprechen” wurde von 48% der Schüler mit „sehr gut” und
von 40% mit „gut” beantwortet.
Abb. 12. Ein- oder Mehrsprachigkeit
Bin ich Deutscher oder Pole?...
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anderen Pass hätten. Die Mehrheit (78%) verneint dies, nur 14% zeigen sich mit ihrer
gegenwärtigen Staatsbürgerschaft unzufrieden, vgl. Abb. 16.
Schließlich haben wir gefragt, ob sich die
Teilnehmer/innen an unserer Studie mehr
polnisch oder deutsch fühlen. Die meisten
Antworten fallen zugunsten des Polnischen
(44%) aus, beinahe ein Drittel der Befragten
fühlt sich sowohl polnisch als auch deutsch,
nur 12% fühlen sich deutsch und 6% sehen
sich nicht in der Lage zu bestimmen, ob sie
sich polnisch und/oder deutsch fühlen, vgl.
Abb. 17.
2.2. Faktoren, die die gefühlte Nationalität determinieren
Im Folgenden gehen wir der Frage nach, von welchen Faktoren die gefühlte Nationalität
(vgl. Abb. 17) abhängig ist. Um dies herauszufinden, haben wir folgende Faktoren unter-
sucht: (i) Muttersprache, (ii) Geburtsland, (iii) Aufenthaltsdauer in Deutschland, (iv)
Herkunft der Mutter, (v) Herkunft des Vaters, (vi) Herkunft der Bekannten, (vii) Herkunft
des/der besten Freundes/in, (viii) Herkunft des Verwandten, (ix) Sprachfähigkeiten im
Deutschen, (x) Sprachfähigkeiten im Polnischen und (xi) Staatsangehörigkeit.
Die Relation zwischen gefühlter Nationalität und den oben genannten Parametern ha-
ben wir statistisch mit Hilfe des Pearson Tests bzw., wo es notwendig war, zusätzlich mit
Abb. 17. Nationale Identität
Abb. 15. Staatsangehörigkeit Abb. 16. Zufriedenheit mit der gegenwärtigen
Staatsbürgerschaft
J. Błaszczak, M. Żygis
42
der Fischer Test-Korrektur
untersucht.
In der Abbildung 18 wird
die Abhängigkeit zwischen
Muttersprache und ge-
fühlter Nationalität dar-
gestellt. Die Ergebnisse
zeigen, dass sich von den
Informanten, die Deutsch als
ihre Muttersprache angeben,
62% als deutsch und polnisch
empfinden. 64% derjenigen
mit polnischer Muttersprache
fühlen sich polnisch. Von denen, die beide Sprachen als ihre Muttersprachen angeben,
fühlen sich 55% deutsch und polnisch. Die Abhängigkeit zwischen Muttersprache und
gefühlter Nationalität ist signifikant (χ2= 11.5216, df = 6, Fisher Test p < .05).
Wir sind auch der Frage nach-
gegangen, inwiefern das
Geburtsland einen Einfluss
auf die gefühlte Nationalität
hat, vgl. Abb. 19. 82% der-
jenigen, die in Polen gebo-
ren sind, fühlen sich auch
polnisch. Die in Deutschland
Geborenen fühlen sich aber
nicht unbedingt deutsch. Im
Gegenteil fühlen sich 56%
von ihnen sowohl deutsch
als auch polnisch, was da-
rauf hindeutet, dass andere
Faktoren neben dem Geburtsland die nationale Identität bestimmen. Schließlich fühlen
sich diejenigen polnisch, die weder in Polen noch in Deutschland geboren sind. Der Anteil
dieser Personen ist jedoch sehr klein (2% wie bereits in der Abb. 2 dargestellt). Insgesamt
zeigt sich, dass die Relation zwischen Geburtsland und gefühlter Nationalität höchst signi-
fikant ist (χ2= 19.3941, df = 6, Fisher Test p < .001).
Auch die Länge der Aufenthaltsdauer in Deutschland spielt eine Rolle bei der
Identitätsbestimmung. Generell lässt sich beobachten, dass je kürzer die Befragten
in Deutschland lebten (und höchstwahrscheinlich je länger sie in Polen lebten), desto
häufiger fühlen sie sich polnisch. 90% derer, die weniger als 5 Jahre in Deutschland
Abb. 18. Die Relation zwischen der Muttersprache und der gefühlten
Nationalität
Abb.19. Die Relation zwischen dem Geburtsland und der gefühlten
Nationalität
Bin ich Deutscher oder Pole?...
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verbrachten, geben polnisch als
ihre gefühlte Nationalität an.
Das steht im Kontrast zu einer
eher kleineren Prozentzahl
der Informanten – 12% – die
sich polnisch fühlen, auch
wenn sie seit ihrer Geburt in
Deutschland leben. Von denje-
nigen, die seit mehr als 5 Jahren
in Deutschland leben, fühlen
sich 69% polnisch. Die Relation
zwischen Aufenthaltsdauer
in Deutschland und gefühlter
Nationalität erwies sich als
höchst signifikant (χ2 = 22.197,
df = 6, Fisher Test p < .001).
Weiterhin haben wir unter-
sucht, ob die Herkunft der
Mutter bzw. des Vaters die ge-
fühlte Nationalität beeinflus-
sen. Die Ergebnisse sind ent-
sprechend in den Abbildungen
21 und 22 dargestellt.
Einerseits gibt es keine si-
gnifikante Abhängigkeit zwi-
schen Herkunft der Mutter
und gefühlter Nationalität,
andererseits ist jedoch eine
signifikante Abhängigkeit zwi-
schen Herkunft des Vaters und
gefühlter Nationalität fest-
zustellen (χ2 = 22.606, df = 6,
Fisher Test p < .0001). Diese
Diskrepanz kann man wohl
darauf zurückführen, dass
94% unserer Informanten eine
polnische Mutter (vgl. Abb.
5) haben. Aus diesem Grund
sollte man dieses Ergebnis
Abb. 20. Die Rela on zwischen der Aufenthaltsdauer und der gefühlten
Na onalität
Abb. 21. Die Relation zwischen der Herkunft der Mutter und der
gefühlten Nationalität
Abb. 22. Die Relation zwischen der Herkunft des Vaters und der gefühlten
Nationalität
J. Błaszczak, M. Żygis
44
nicht überbewerten. 61% derjenigen, deren Väter Polen sind, fühlen sich polnisch, 50%
derjenigen, deren Väter deutsch sind, fühlen sich deutsch und polnisch.
Außer der Herkunft der Eltern wurde auch die Herkunft der Bekannten untersucht. 50% der-
jenigen, die deutsche, polnische und andere Bekannte (d.h. Bekannte anderer Herkunft als
deutsch und polnisch) haben, fühlen sich gleichermaßen deutsch und polnisch, während die
verbleibenden 50% sich ausschließlich deutsch fühlen. 60% der Befragten, die nur polnische
Bekannte haben, fühlen sich polnisch. Diejenigen, die sowohl deutsche als auch polnische
Bekannte haben, fühlen sich deutsch und polnisch (40%), polnisch (45%), deutsch (12%),
und die verbleibenden 2% können oder wollen ihre Nationalität nicht bestimmen. Statistisch
betrachtet ist diese Relation signifikant (χ2 = 15.9711, df = 6, Fisher Test p < .05).
Darüber hinaus haben wir auch
den Einfluss der Herkunft des/r
besten Freundes/in sowie der
Verwandten auf die gefühlte
Nationalität untersucht. Beide
Faktoren haben sich als signifi-
kant erwiesen (bester Freund:
χ2= 38.0399, df = 18, Fisher
Test p < .0131; Verwandte: χ2 =
15.907, df = 9, Fischer Test p <
.05).
Die Abhängigkeiten zwischen
dem Grad der Beherrschung
der deutschen/polnischen
Sprache und der gefühlten
Nationalität sind entsprechend
in den Abbildungen 24 und 25
dargestellt.
Die Relation zwischen Sprach-
fähigkeit im Deutschen und
gefühlter Nationalität erweist
sich als nicht signifikant. Es ist
jedoch wichtig zu bemerken,
dass nur 9.3% unserer Daten
diese Relation widerlegen
(χ2 = 10.8584, df = 6, Fisher
Test p = .0928). Was die Relation zwischen Sprachfähigkeit im Polnischen und gefühlter
Nationalität angeht, zeigen unsere Daten eine signifikante Abhängigkeit (χ2 = 22.055, df
Abb. 23. Die Relation zwischen der Herkunft der Bekannten und der
gefühlten Nationalität
Abb. 24. Die Relation zwischen den Sprachfähigkeiten im Deutschen
und der gefühlten Nationalität
Bin ich Deutscher oder Pole?...
45
= 9, Fisher Test p < .01). So
zum Beispiel geben 67% der-
jenigen, die ihr Polnisch als
sehr gut bezeichnen, polnisch
als ihre Nationalität an. Das
steht im Kontrast zur Gruppe
derer, die ihr Polnisch als
gut bezeichnen. Hier fühlen
sich nur 28% der Befragten
polnisch. Schließlich gibt es
keine Informanten, deren
Polnisch weniger gut oder
eher schlecht war, die gleich-
zeitig polnisch als ihre gefühl-
te Nationalität angegeben
hätten.
Zuallerletzt haben wir die
Relation zwischen Staats-
angehörigkeit und gefühlter
Nationalität untersucht. Die
Ergebnisse zeigen, dass diese
Relation statistisch nicht si-
gnifikant ist (χ2 = 11.4109, df
= 9, Fisher Test p = .1655).
Signifikante Faktoren Nicht signifikante Faktoren
Muttersprache (p<.05) Herkunft der Mutter (p=.1955; unbalan-
cierte Daten?)
Geburtsland (p<.001) Staatsangehörigkeit (p=.1655)
Aufenthaltsdauer (p<.001) Sprachfähigkeiten im Deutschen
(p=.09285)
Herkunft des Vaters (p<.0001)
Bester Freund (p<.05)
Herkunft der Verwandten (p<.05)
Herkunft der Bekannten (p<.05)
Sprachfähigkeiten im Polnischen (p<.01)
Tabelle1. Faktoren, die Einfluss auf die gefühlte Nationalität (nicht) haben
Abb. 26. Die Relation zwischen der Staatsangehörigkeit und der gefühlten
Nationalität
Abb. 25. Die Relation zwischen den Sprachfähigkeiten im Polnischen
und der gefühlten Nationalität
J. Błaszczak, M. Żygis
46
Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Ergebnisse unserer Untersuchung, indem sie zeigt,
welche Faktoren einen signifikanten und welche einen nicht signifikanten Einfluss auf die
gefühlte Nationalität haben.
3. Schlussfolgerungen
Im vorherigen Abschnitt wurden die wichtigsten Faktoren genannt, die die gefühlte
Nationalität (nicht) mitbestimmen. Abschließend soll hier diskutiert werden, welche
Konsequenzen unsere Beobachtungen für die Ich-Identität haben, wobei ein besonderer
Augenmerk auf die Sprache gelegt wird.
In ihrem Buch stellt Kresić (2006) einen postmodernen Paradigmenwechsel in
Identitätstheorien fest. Das eigene Selbst wird nicht länger als eine einheitliche und gleich
bleibende Größe wahrgenommen, vielmehr rücken Facettenreichtum und Wandelbarkeit
des eigenen „Ichs” in den Vordergrund. Es geht nicht mehr um sichere, weltanschauliche
Überzeugungen und Normvorstellungen; heutzutage werden vor allem Ambivalenzen
wahrgenommen, man sucht nach Orientierung und stellt dabei herkömmliche Werte und
Normen in Frage. Dieser Prozess der Herausbildung der eigenen Identität ist keineswegs
mit dem Erreichen des Erwachsenalters abgeschlossen. Vielmehr wird die Identität eines
Menschen als lebenslanges und offenes Projekt konzipiert. Kresić (2006) spricht in die-
sem Zusammenhang von multipler Identität. Das Selbst wird als ein multiples, flexibles
und dynamisches Phänomen verstanden: eine Art Patchwork (Keupp et al. 1999) oder
Pastiche (Gergen 2002). So begreift sich Kresić als ein multiples Selbst, das verschiede-
ne „Ichs” umfasst: Kresić als Kroatisch-Stämmige, Kresić als Mutter, Kresić als Anglistin
und nicht zuletzt Kresić als Fußballfan. Eine Facette des multiplen „Ich” kann die gefühl-
te Nationalität sein. Unsere Studie zeigt, dass auch diese Facette durchaus komplex ist,
denn wie in Abschnitt 2 diskutiert wurde, bestimmen mehrere Faktoren die gefühlte
Nationalität.
Wie anfangs konstatiert, spielt die Sprache eines Menschen eine wichtige Rolle für seine
Identifikation/Identität. In der Fremdsprachenforschung führt man seit den 80er Jahren
Untersuchungen zur Interdependenz zwischen Zweitsprachenerwerb/Bilingualismus und
Identität durch (Gumperz 1982, Heller 1987, Norton 2000). Man kommt dabei zu dem
Schluss, dass mit einer neuen Sprache eine neue (Teil-)Identität erworben wird. Mit an-
deren Worten: „Ein Mensch lernt eine neue Sprache und erhält dadurch, wie wir sagen,
eine neue Seele. Er versetzt sich in die Haltung jener, die diese Sprache verwenden. (...) In
diesem Sinn wird er zu einem anderen Menschen” (Mead 1973, 330f.).
Man darf aber nicht vergessen, dass im gesamten Prozess des Sprachenlernens die
Erstsprache niemals vernachlässigt werden sollte, denn sonst könnte leicht ein Gefühl
aufkeimen, dass man keine Sprache mehr auf muttersprachlichem Niveau beherrscht:
Statt Multilingualismus kann so etwas wie Semilingualismus entstehen (Cummins 1979,
Bin ich Deutscher oder Pole?...
47
Apeltauer 2001, Gagarina 2014). In unserer Studie konnten wir feststellen, dass 8% der
untersuchten Kinder ihr Polnisch als „schlecht” und 53% als „sehr gut” bezeichnen (vgl.
Abb. 11). Nur 27% der Kinder bezeichnen ihr Deutsch als „sehr gut” (vgl. Abb. 10). Auf
lange Sicht kann dies besorgniserregende Folgen haben, denn „im Gegensatz zum mo-
nolingualen Erwerb [vollzieht sich] im bilingualen Erwerb parallel zum Sprachaufbau der
Erstsprache auch der Abbau, wenn der Input nicht ausreichend ist. So kommt es, dass die
Mehrheit der mehrsprachigen Menschen keine muttersprachliche Kompetenz in beiden
Sprachen erreicht” (Gagarina 2014, 22).7,8
Die Muttersprache sollte noch aus einem anderen wichtigen Grund nicht vernachlässigt
werden. In der Forschung unterscheidet man zwischen Kommunikationssprache und
Identifikationssprache (Hüllen 1992). Während die erstere der Realisierung praktischer
Kommunikationsabsichten dient, zu der die Sprecher/innen soziale und psychische Distanz
haben, versteht man unter der letzteren die Muttersprache, der gegenüber man eine
hohe emotionale Verbundenheit und Loyalität entwickelt. Folglich kann ein mangelndes
bzw. mangelhaftes Kompetenzgefühl zu Identitätsproblemen (zur emotionalen Störung)
führen. In unserer Studie hat die deutliche Mehrheit der befragten Schüler/innen (65%)
angegeben, dass sie – auch wenn sie Deutsch akzentfrei sprechen/sprechen könnten –
trotzdem durch ihre Aussprache (z.B. durch ein „gerolltes r”) zeigen würden, dass sie
Polen sind (vgl. Abb. 14). Trotzdem wird Mehrsprachigkeit durchweg positiv bewertet. Die
Frage „Würdest Du lieber eine Sprache sprechen?” wurde von 94% der befragten Kinder
mit klarem „nein” beantwortet (vgl. Abb. 12). Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher, als
– wie in Abschnitt 2 beobachtet – die befragten deutsch-polnischen Schüler/innen durch-
aus sprachliche Probleme im Deutschen und/oder Polnischen haben (vgl. Abb. 10 und
Abb. 11 sowie die Diskussion dazu in Abschnitt 2.1.).9
Diese Beobachtung steht im Einklang mit einem breiteren Trend in Europa. Der
Eurobarometer Survey on Europeans and their languages (European Commission 2006)
zeigt, dass 56% der befragten Personen, die in einem EU-Land leben, zusätzlich zu ihrer
Muttersprache mindestens noch eine Sprache sprechen; 28% der Befragten geben an,
dass sie zwei Sprachen neben der Muttersprache beherrschen (zit. nach Gagarina et al.
7 Laut Hoff mann (1991, 21) sind „[t]rue ambigual speakers (…) very rare creatures”.
8 Brehmer u. Chachór (2012, 308) zeigen, wie ein derar ger Abbau der Sprachkompetenzen tatsächlich aussieht.
Z. B. während im Standardpolnischen in periphras schen Zukun skonstruk onen nur imperfek ve/unvollendete
Vollverben (Infi ni ve oder sog. l-Par zipien) erlaubt sind (vgl. będą spędzać versus* będą spędzić ‘(sie) werden
verbringen [unvollendet]/*[vollendet]’, werden solche – im Standardpolnischen sonst unerlaubten Formen – von
polnischen Migranten in Deutschland sehr wohl verwendet (vgl. będą spędzić ‘(sie) werden verbringen[vollendet]’.
9 In bes mmten Situa onen kann eine Sprache Vorrang haben. So ist z. B. Polnisch dominant beim Beten. 65% der
befragten Schüler, die gläubig sind, beten ausschließlich in polnischer Sprache, worin sich auch ihre hohe emo on-
ale Verbundenheit mit dieser Sprache zeigt.
J. Błaszczak, M. Żygis
48
2012, 4).10 Dass Sprachenlernen unwichtig ist, finden nur 8% der befragten EU-Bürger.
Diese Entwicklung lässt erwarten/hoffen, dass sich die Kenntnis mehrerer Sprachen in
einer positiveren Einstellung gegenüber anderen Nationen widerspiegeln wird. Sprachen
sind und bleiben der Schlüssel zur gegenseitigen Verständigung weltweit, oder – um die
berühmte Maxime Goethes zu bemühen – der Mensch „soll alle Sprachen lernen, damit
ihm zu Hause kein Fremder unbequem, er aber in der Fremde überall zu Hause sei”.
Danksagung
Wir danken Christian Diamond, Stefanie Jannedy, Manfred Krifka, und Tiner Oezcelik für
die gemeinsamen Diskussionen und ihre Kommentare zur Studie. Ein herzlicher Dank gilt
auch allen Schüler/innen, die an der Studie teilgenommen haben.
Die Studie wurde vom BMBF (Grant Nr. 01UG1411 an Marzena Żygis) finanziell
unterstützt.
Quellen und Literaturverweise
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Metalinguistik im Wandel. Die „kognitive” Wende in Wissenschaftstheorie und Linguistik, Lang,
Frankfurt am Main u.a, S. 57-97
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brandenburg.de/produkte/produkte_jahrbuch.asp
Apeltauer E., 2001, Bilingualismus – Mehrsprachigkeit, in: G. Helbig et al. (Hg.), Deutsch als
Fremdsprache. Ein internationales Handbuch, de Gruyter, Berlin, New York, S. 628-638
Bildung in Deutschland 2010, Bildung in Deutschland 2012, im Auftrag der Kultusministerkonferenz
und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, http://www.bildungsbericht.de
BMI – Bundesministerium des Inneren, Referat Migration und Integration, 2011, Aufenthaltsrecht,
Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland
BMJ – Bundesministerium der Justiz, 2010, Verordnung zur Erhebung der Merkmale des
Migrationshintergrundes: Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung – MighEV vom
29.09.2010, BGBI. 1, 1.372-1.373
Brehmer B., Chachór A., 2012, The formation and distribution of the analytic future tense in Polish-
German bilinguals, in: C. Gabriel, K. Braunmüller (Hg.), Multilingual Individuals and Multilingual
Societies, Benjamins, Amsterdam, S. 297-314
Bühler K., 1976/1933, Die Axiomatik der Sprachwissenschaften, Vittorio Klostermann, Frankfurt
am Main
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Bin ich Deutscher oder Pole?...
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