Dieses Buch richtet sich an Software-Entwickler und Projektleiter in der Praxis, die einen Einstieg in das Thema Software-Qualitätsmanagement suchen und an Studierende, die das Lehrgebiet Software-Engineering in Richtung Qualitätsmanagement vertiefen wollen. Voraussetzungen für das Lesen sind prinzipiell nicht vorhanden, allerdings erleichtern Grundkenntnisse des Software-Engineering und speziell im Bereich der Entwicklung von Software-Systemen mit einer Hochsprache das Verstehen der Thematik.
Die Einführung in das Software-Qualitätsmanagement will in erster Linie die Software-Entwicklung mit dem Begriff Qualität derart verbinden, dass die Leserin oder der Leser eine Vorstellung von der mittlerweile recht eigenständigen und umfangreichen Disziplin des Qualitätsmanagements und den damit verbundenen Tätigkeiten, Dokumente und Rollen erhält, wobei der Schwerpunkt auf dem eigentlichen Software-Entwicklungsprozess liegt und die sicherlich ebenfalls wichtigen Bereiche wie das Projekt- und Konfigurationsmanagement nicht näher betrachtet werden.
Eine weitere Intention ist die Darstellung verschiedener Aspekte des Qualitätsmanagements: Es existiert eine Vielzahl von Normen, Standards und Methoden bzw. Techniken, so dass zumindest einige davon eine einführende und beispielhafte Erläuterung verdienen, z. B. die ISO 9000, das Capability Maturity Model, der Rational Unified Process, das V-Modell 97, das W-Modell und das Test Process Improvement (TPI®). die eine große praktische Bedeutung besitzen. Einige dieser Themen werden durch Gastbeiträge behandelt. Die Autoren der Beiträge, Thomas Blum, Ralf Kneuper, Tim Koomen, Martin Pol, und Andreas Spillner, sind Spezialisten im Bereich Qualitätsmanagement mit fundierten theoretischen Kenntnissen und langjährigen praktischen Erfahrungen (s. Autorenverzeichnis, S. 268f.).
Weiterhin sollen Verfahrensanweisungen, die bei einem Qualitätsmanagementsystem eine zentrale Rolle einnehmen, in leicht verständlicher Form und konkreten Ablaufbeschreibungen vermittelt werden, so dass eine Vorstellung von der Anwendung des Qualitätsmanagements entstehen kann. Auch auf die Problembereiche im QM-Umfeld sei hingewiesen, z. B. die Gefahr der Unflexibilität bei der Festschreibung der Prozesse in der Software-Entwicklung. Analytische Qualitätssicherungsmaßnahmen, die „nah“ am Code zur Anwendung kommen, z. B. der objektorientierte Modultest, und die Verifikation seien nur im Überblick beschrieben – zu groß wäre der Umfang durch die Vielzahl der Qualitätstechniken und Programmiersprachen.