Zum obigen Thema hat das KFN im Herbst 2010 ein ausführliches, 24-seitiges Forschungskonzept erarbeitet und der Deutschen Bischofskonferenz zugeleitet. Auf der Grundlage der danach eingegangenen Rückmeldungen haben wir den nachfolgend dargestellten Untersuchungsplan überarbeitet und ihn Mitte Februar 2001 als Drittmittelantrag bei der Deutschen Bischofskonferenz eingereicht. 1. Die fünf Ziele des Forschungsprojekts a) Die Untersuchung soll erstens belastbare Zahlen zum sexuellen Missbrauch durch Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige erbringen – und dies einerseits im Hinblick auf die Längsschnittentwicklung seit 1945 und andererseits als Querschnittsanalyse zur aktuellen Situation der Jahre seit der Jahrtausendwende. b) Zum zweiten geht es darum, die Entstehung und den Verlauf des Missbrauchsgeschehens aus der Sicht der Opfer nachzuvollziehen und zu klären, welche Folgen die Taten bei ihnen ausgelöst haben. c) Ein zentrales Anliegen ist es ferner, das Handeln der Täter zu analysieren und die Bedeutung der Einflussfaktoren zu erfassen, die ihre Taten gefördert haben. d) Viertens soll die Untersuchung klären, wie sich die Katholische Kirche gegenüber Tätern und Opfern verhalten hat. e) Schließlich geht es darum, gestützt auf die Untersuchungsergebnisse das bisherige Präventionskonzept 1 der Kirche zu überprüfen und falls nötig ergänzende Vorschläge zu erarbeiten. Zu fragen ist deshalb, wie die Untersuchung im einzeln zu gestalten ist, damit diese verschiedenen Zielsetzungen erreicht werden können. Drei Forschungsmethoden bieten sich hierfür an: die Aktenanalyse, die quantitative Datenerhebung mit einem Fragebogen und das qualitative auf Tonband aufgezeichnete Interview.