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R MEINERT & G RAHMANN Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau in Norddeutschland

Authors:

Abstract

Auf der rund 650 ha umfassenden Liegenschaft Trenthorst wurde im Jahr 2001 während der Umstellung von intensiven konventionellem Landbau auf ökologischen Landbau eine Revier-kartierung der Vogelarten durchgeführt. Diese wurde im Jahr 2007 nach sechs Jahren der Umstellung wiederholt. Dabei wurden neben den Arten der halboffenen Landschaft auch die der Wälder kartiert. Der Waldanteil liegt im Untersuchungsgebiet bei 13,6 %. Die Zahl der Brutvogelarten erhöhte sich von 63 auf 69 Arten, wobei während der Kartierung 2007 jede Brutvogelart des Jahres 2001 wieder nachgewiesen werden konnte. Die Revieran-zahl nahm von 1224 auf 1099 ab. Dieses erfolgte vor allem im Wald, während die Reviere der Offenlandbewohner zunahmen. Zwar haben hier die Anzahl Arten (sechs) nicht zugenommen, aber die Revierzahl hat sich von 39 auf 57 Revierpaare erhöht. Vor allem die Zahl der Feld-lerchenreviere hat sich erhöht. Dieses ist durch die Umstellung auf den Ökologischen Land-bau begründbar. Zu den neu festgestellten Arten gehörten neben Mittelspecht und Pirol auch Rotmilan, Sper-ber, Feld-und Schlagschwirl. Von den Offenlandbrütern Kiebitz und Feldlerche wurden im Jahr 2007 deutlich mehr Revierpaare festgestellt als 2001. Diese Entwicklung wird durch zahlreiche Studien untermauert. Die Siedlungsdichte der Feldlerche ist vergleichsweise ge-ring, was zumindest teilweise auf die Randstruktur der Schläge mit Wallhecken, Überhältern und einem für Schleswig-Holstein recht hohen Waldanteil zurückzuführen ist. Ob die Feldler-chendichte weiter zunehmen wird, müssen weitere Revierkartierungen zeigen.
R MEINERT & G RAHMANN
Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau
31
Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach
Umstellung auf den Ökologischen Landbau in Norddeutschland
RONALD MEINERT1 UND GEROLD RAHMANN2
1 Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Fachbereich Agrarwirtschaft,
Neckarsteige 6-10, 72622 Nürtingen
2 Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Ökologischen Landbau,
Trenthorst 32, 23847 Westerau, gerold.rahmann@vti.bund.de
1 Zusammenfassung
Auf der rund 650 ha umfassenden Liegenschaft Trenthorst wurde im Jahr 2001 während der
Umstellung von intensiven konventionellem Landbau auf ökologischen Landbau eine Revier-
kartierung der Vogelarten durchgeführt. Diese wurde im Jahr 2007 nach sechs Jahren der
Umstellung wiederholt. Dabei wurden neben den Arten der halboffenen Landschaft auch die
der Wälder kartiert. Der Waldanteil liegt im Untersuchungsgebiet bei 13,6 %.
Die Zahl der Brutvogelarten erhöhte sich von 63 auf 69 Arten, wobei während der Kartierung
2007 jede Brutvogelart des Jahres 2001 wieder nachgewiesen werden konnte. Die Revieran-
zahl nahm von 1224 auf 1099 ab. Dieses erfolgte vor allem im Wald, während die Reviere der
Offenlandbewohner zunahmen. Zwar haben hier die Anzahl Arten (sechs) nicht zugenommen,
aber die Revierzahl hat sich von 39 auf 57 Revierpaare erhöht. Vor allem die Zahl der Feld-
lerchenreviere hat sich erhöht. Dieses ist durch die Umstellung auf den Ökologischen Land-
bau begründbar.
Zu den neu festgestellten Arten gehörten neben Mittelspecht und Pirol auch Rotmilan, Sper-
ber, Feld- und Schlagschwirl. Von den Offenlandbrütern Kiebitz und Feldlerche wurden im
Jahr 2007 deutlich mehr Revierpaare festgestellt als 2001. Diese Entwicklung wird durch
zahlreiche Studien untermauert. Die Siedlungsdichte der Feldlerche ist vergleichsweise ge-
ring, was zumindest teilweise auf die Randstruktur der Schläge mit Wallhecken, Überhältern
und einem für Schleswig-Holstein recht hohen Waldanteil zurückzuführen ist. Ob die Feldler-
chendichte weiter zunehmen wird, müssen weitere Revierkartierungen zeigen.
Trotz eines hohen Anteils von über zwanzig Prozent an der halboffenen Landschaft bietet das
Grünland nur geringe Attraktivität für Offenlandarten. Dies liegt wahrscheinlich zum einem
an den sehr dichten Grasbeständen, zum anderen an der Exposition und der starken Gliede-
rung durch Randstrukturen.
Zusammenfassend kann behauptet werden, dass die Umstellung der Liegenschaft Trenthorst
auf den Ökologischen Landbau deutlich positive Trends bei der Entwicklung des Lebens-
raums für die Brutvögel der offenen Agrarlandschaft zeigt. Die Artenzahl aller Lebensräume
der Brutvogel ist gestiegen oder zumindest auf gleichem Niveau geblieben. Die Zunahme der
Reviere von Kiebitz und Feldlerche lassen sich mit dem Ökologischen Landbau in Verbin-
dung bringen. Allerdings wird dieser mit seinen derzeitigen Vorschriften des Ökolandbaus
Archived at http://orgprints.org/17013/
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Ressortforschung für den Ökologischen Landbau 2009
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wahrscheinlich nicht ausreichen, um dauerhaft den gefährdeten Vogelarten wieder einen adä-
quaten Lebensraum bieten zu können. Es besteht auch zielgerichteter Entwicklungsbedarf.
2 Einleitung
In Mitteleuropa benötigen 40 bis 50 Vogelarten zur Brutzeit aufgrund des Neststandortes oder
der Nahrungswahl landwirtschaftliche Flächen. Im Winter kommen weitere Arten hinzu, die
auf diesen Lebensraum angewiesen sind (Hötker 2004). In den letzten Jahren nahmen in den
verschiedenen Tier- und Pflanzenordnungen vor allem die Arten ab, welche besondere An-
sprüche an Licht, Wärme, Nahrung und Landschaftselemente haben. Als Beispiele für den
Rückgang an thermophilen Arten innerhalb der Klasse der Vögel sind Bewohner der Heiden –
und Sandgebiete (z.B. Brachpieper Anthus campestris, Heidelerche Lullula arborea, Ziegen-
melker Caprimulgus europaeus) sowie viele Arten der Agrarlandschaft (z.B. Wachtel Cotur-
nix coturnix, Rebhuhn Perdix perdix, Ortolan Emberiza hortulana) zu nennen.
Flade (1994) stellte bei seinen Untersuchungen in Mittel- und Norddeutschland einen sehr
hohen Gefährdungsgrad der Leitarten der Felder und des Grünlands fest. Dieser ist in
Deutschland und Europa signifikant höher, als bei Vogelarten anderer Lebensräume (Hötker
2004). Dieser Trend hält unvermindert an (Südbeck et al. 2007). Die Bundesregierung hat
sich mit der 2002 verabschiedeten „Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt“ dazu ver-
pflichtet, den Artenschwund bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Der „Indikator für Artenvielfalt
und Landschaftsqualität“ beruht auf der Entwicklung von 59 ausgewählten Vogelarten. Der
Teilindikator „Agrarland“ umfasst dabei zehn typische Arten der Kulturlandschaft wie bei-
spielsweise Feldlerche (Alauda arvensis), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) oder den Neuntö-
ter (Lanius collurio). Im Jahr 2008 stand dieser bei 67 % und lag damit um sechs Prozent
niedriger als im Vorjahr. Erreicht werden soll bis zum Jahr 2015 ein Wert von hundert Pro-
zent (Sudfeldt et al. 2008).
Der Ökologische Landbau fordert die Vogelwelt in der Regel nur indirekt. Konkrete Vor-
schriften und Maßnahmen stehen weder in den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung, noch in
denen der deutschen Ökolandbauverbande. Die Vorschriften im Ökologischen Landbau lassen
jedoch aus Vogelschutzsicht die Annahme zu, dass die Vogelarten durch den Verzicht auf
chemisch-synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel und Dünger, und die damit notwendi-
ge vielfaltige Fruchtfolge und größere Reihenabstande für die mechanische Unkrautbekämp-
fung, gefordert werden.
Die vorliegende Arbeit untersucht im Komplex der Avizonosen der halboffenen Agrarland-
schaft, ob sich auf einer Untersuchungsflache seit der Umstellung vom konventionellem
Landbau auf den Ökologischen Landbau eine Veränderung ergeben hat. Dies wurde mit Hilfe
eines Brutvogelmonitorings auf der Fläche des Instituts für Ökologischen Landbau in
Trenthorst westlich von Lübeck (Schleswig-Holstein) überprüft. Das Monitoring wurde im
Jahr 2001 im ersten Umstellungsjahr auf den Ökologischen Landbau und 2007 nach sechs
Jahren ökologischer Bewirtschaftung durchgeführt. Es wird die Veränderung der Brutvogel-
gemeinschaft dargestellt, sowie mögliche Ursachen aufgrund der veränderten Bewirtschaf-
tungsweise diskutiert. Aus den Ergebnissen sollen Möglichkeiten zur Verbesserung der Le-
bensräume für die Vogelwelt auf der Liegenschaft in Trenthorst abgeleitet werden.
3 Was wissen wir?
Vergleiche der Artenvielfalt zwischen konventionellem und ökologischem Landbau ergeben
ein uneinheitliches Bild. In Neumann et al. (2007) findet sich eine kompakte Übersicht über
vergleichende Studien in Europa, welche die Auswirkungen des Ökologischen Landbaus auf
die Feldlerche untersuchen. Die Studien belegen durchweg positive Auswirkungen des Öko-
landbaus (Studien sind teilweise auf Signifikanz getestet) auf die Siedlungsdichten.
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Eine Untersuchung der Nestverteilung der Rauchschwalbe auf Bauernhöfen in der niederlän-
dischen Provinz Flevoland zeigte, dass keine Präferenz für ökologisch wirtschaftende Betrie-
be vorhanden war (Kragten et al. 2009). Hötker et al. (2004b) fanden hingegen auf ökologisch
bewirtschafteten Schlägen signifikant mehr Rauchschwalben jagen als auf konventionellen.
Dies konnte auch für Greifvogelarten und Mehlschwalbe und Mauersegler nachgewiesen
werden.
Bei Untersuchungen in Schweden konnten bei kleinen Betriebsgrößen (12-52 ha) keine Un-
terschiede in der Zahl der Brutvogelarten. Beim Vergleich größerer Betriebe (135 – 300 ha)
wurde eine höhere Artenzahl im Ökolandbau festgestellt (Belfrage et al. 2005). Chamberlain
et al. (1999) konnten nur in einem von drei Untersuchungsjahren einen signifikanten Effekt
der Bewirtschaftungsweise auf die Artenvielfalt belegen.
Neumann et al. (2007) konnten bei einem paarweisen Vergleich der Vogelarten auf ökolo-
gisch und konventionell bewirtschafteten Schlägen in Schleswig-Holstein keinen signifikan-
ten Unterschied der Bewirtschaftungsweise finden. Auf konventionellen Schlägen konnten
1,1 Arten, auf ökologisch bewirtschafteten Flächen 1,3 Arten festgestellt werden (je 5-10 ha
Größe, n = 40). Jedoch konnten für die Feldlerche und auf geringerem Niveau für den Jagdfa-
san signifikant höhere Siedlungsdichten auf ökologisch bewirtschafteten Schlägen festgestellt
werden. Bei Kiebitz und Wiesenschafstelze lagen die Siedlungsdichten auf konventionellen
Schlägen höher. Vom Kiebitz konnten 0,28 / 0,23 Revierpaare auf 10 ha konventionell und
0,08 / 0,21 Revierpaare auf 10 ha ökologisch bewirtschafteten Schlägen in den Jahren 2005 /
2006 festgestellt werden.
Bei der Wiesenschafstelze lagen die Abundanzen bei 0,16 / 0, 40 Revierpaare auf 10 ha kon-
ventionell bewirtschafteten Schlägen und 0,07 / 0,08 Revierpaare auf 10 ha ökologisch be-
wirtschafteter Fläche. Den Einfluss von Randstrukturen schlossen Kragten & de Snoo (2008)
in den Niederlanden aus. Die Feldstrukturen unterschieden sich signifikant nicht voneinander
beim Vergleich von ökologischer und konventioneller Bewirtschaftungsweise. Die Autoren
erhielten ähnliche Ergebnisse wie Neumann et al. (2007). Nur die Feldlerche und der Kiebitz
zeigten eine höhere Siedlungsdichte in ökologisch bewirtschafteten Flächen, wobei der Brut-
erfolg des Kiebitz im ökologisch bewirtschafteten Feldern in einem Jahr geringer war als in
konventionellen. Dies lag am höheren Verlust der Bruten durch die mechanische Bewirtschaf-
tung im Ökolandbau.
4 Material und Methode
4.1 Untersuchungsgebiet
Das Gebiet um das Institut für Ökologischen Landbau wird in der naturräumlichen Gliede-
rung des Statistischen Landesamtes als Ostholsteinisches Hügelland bezeichnet. Es gehört
naturräumlich zum Stormarner Endmoränengebiet, welches als Teil des Endmoränenzuges im
Bereich der mittleren Eisrandlage das Lübecker Becken umschließt. Das Stormarner Endmo-
ränengebiet gilt als sehr vielfaltig an Biotopen, allerdings sind diese meist recht kleinflächig.
Als besonders geschützte Biotoptypen nach § 15a LNatSchG SH sind Bachtaler und Talniede-
rungen, Stillgewässer und kleine Moore, Brüche und Ähnliches zu nennen. Toteislöcher, so-
genannte Sölle, sind relativ gleichmäßig im Gelände verteilt und bilden ebenfalls kleinräumi-
ge Biotope. Die Moränenbereiche bestehen vor allem aus Geschiebemergel, der zu lehmigen
Sand, sandigem Lehm bis Lehm, und seltener zu Ton verwitterte, und bis etwa 1,5 bis 2 m
Tiefe entkalkt ist. Im südlichen und westlichen Gemeindegebiet dominieren schwere Lehm-
boden. Daraus entstanden die Bodentypen Braunerde, Parabraunerde und Braunerdenpodsole.
Die meisten Senken und Niederungen werden mit Hilfe von Drainagen entwässert, was aus
bodenkundlicher Sicht zu einer Degradation durch Vererdung der Niedermoortorfe führt, wel-
che als irreversibel einzustufen sind. Die Bodengütezahlen liegen zwischen 50 und 60, nur in
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moorigen Senken liegen sie darunter. Die Anteile von Acker- zu Grünlandflache liegen bei ca.
80 % zu 20 %. Mit 13,5 % Waldanteil liegt die Gemeinde Westerau leicht über dem schles-
wig-holsteinischen Landesdurchschnitt (TGP 1998).
Abb. 1: Die Landschaft und die Ortschaft Trenthorst
Das Untersuchungsgebiet (folgend auch Liegenschaft genannt) umfasst das Gelände des Gu-
tes Trenthorst, das etwa 20 km südwestlich Lübecks liegt (Geographische Lage: Breite
10°30´N, Lange 53°46´O; 40 m ü. NN) (Abb. 1). Die höchsten Erhebungen erreichen 65,5 m
ü. NN. Zum Grinautal fallen die Hügel langsam nach Nordosten bis auf 10 m ü. NN ab. Be-
sonders markant ist das Tal der Westerau, welche in östliche Richtung fliest und im Bereich
um Trenthorst mit anderen Talbildungen zusammen stößt. Es sind die für die Region südli-
ches Schleswig-Holstein üblichen größeren Ackerschlage (20 – 100 ha) vorhanden, welche
von wenigen Hecken, den sogenannten Knicks, gegliedert werden. Hinzu kommen als glie-
dernde Strukturen einige Bache, von denen Westerau und Grinau streckenweise von Gehölzen
gesaumt werden. Zusammenhängende Grünlandflächen erstrecken sich im tief eingeschnitte-
nen Tal der Westerau und den angrenzenden hängigen Schlägen, sowie um Wulmenau. Es
handelt sich um bisher intensiv genutztes Umbruchgrünland.
Feuchtgrünland tritt nur kleinflächig auf. Größere, zusammenhängende Waldbestände erstre-
cken sich westlich und südwestlich des Mühlenteichs und im Süden nahe der Grinau. Zusätz-
lich gibt es zwei Waldstücke westlich und nördlich vom Wulmenau. Alle Waldstücke weisen
wenige Gewässer auf. In direkter Beziehung zum Wald im Norden steht der nährstoffreiche
Mühlenteich, der einige, wenn auch schmale Sumpf- und Röhrichtzonen aufweist. Zu den
Lebensraumkomplexen mit einem höheren Anteil naturnaher Strukturen sind außerdem die
Siedlungen Trenthorst und Wulmenau zu zählen, die Parkanlagen, Hecken, Gehölze und mehr
oder minder strukturreiche Gärten aufweisen. In Trenthorst sind ein eutropher Parkteich und
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eine Klärteichanlage vorhanden. Nördlich der Schläge Kornsahl und Reuterkoppel stehen
mehrere Windkraftanlagen.
Das Klima in Trenthorst ist als atlantisch-ozeanisch zu bezeichnen, dass heißt hier gibt es
milde Winter und kühle Sommer. Durch die Lage in Ostholstein fallen die Regenmengen ge-
ringer aus, da sich ein Teil der aus Westen kommenden Regenmengen sich über dem Land
abregnet (Tab. 1).
Tab. 1: Klimadaten der Wetterstation Lübeck-Blankensee 1971-2000 (20 km Luftdis-
tanz zum Untersuchungsgebiet)
Monat Tagesmitteltemperatur
(°C)
Monatssumme Nie-
derschlag (mm)
Monatssumme Son-
nenscheindauer (h)
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
1,3
1,6
3,9
7,7
12,4
15,0
17,3
16,9
13,0
8,9
4,2
2,1
61,2
46,5
60,6
43,6
40,7
72,4
85,3
77,0
71,7
45,0
59,7
71,5
45,5
62,2
108,0
164,8
238,9
202,3
220,6
206,3
137,5
103,4
47,9
29,1
Summe 8,7 735,2 1566,5
Die 650 Hektar große Liegenschaft Trenthorst wurde bis Dezember 2000 intensiv konventio-
nell bewirtschaftet. Die Fruchtfolge der damals in sieben Schläge aufgeteilten Ackerflächen
(512 ha) waren vor allem Wintergerste, Winterraps, Winterweizen. Mit der Umstellung wur-
den mehr Fruchtfolgeglieder eingeführt (Tab. 2). Die Erträge sind mit der Umstellung auf den
Ökologischen Landbau erheblich zurückgegangen. Mit der Umstellung auf den Ökologischen
Landbau wurden jeweils rund 30 % der Ackerfläche mit Kleegrass (2-jährig) eingesät (Acker-
futterbau: 3-schürig). Der Dauergrünlandanteil hat sich in der Zeit nur marginal verändert (74
ha: Weide, 2-schürige Mahd). Der Tierbesatz hat sich in der Zeit erheblich verändert (Tab. 3).
Auf den Grünlandstandorten wurden 2001 Futterhecken gepflanzt, welche bei der zweiten
Kartierung im Jahr 2007 etwa drei bis fünf Meter hoch waren. Sie dienen der Unterteilung des
Grünlands in kleinere, rund 2,8 ha bis 3,5 ha große Koppeln und als ergänzendes Ziegenfutter.
Die vorhandenen Ackerrandstreifen wurden mit Kleegras begrünt und werden jährlich 1-2
mal gemulcht. Westlich von Trenthorst und nordwestlich von Wulmenau wurden zwei Hoch-
stammobstwiesen (5 ha) angepflanzt. Die Bewirtschaftung der Wälder und die Durchführung
jagdlicher Aktivitaten änderten sich mit der Umstellung auf den Ökologischen Landbau nicht.
Auch Umfang und Struktur der Hecken änderten sich mit der Umstellung der Bewirtschaftung
nicht. Jeden Winter werden jedoch andere Abschnitte der Knicks auf den Stock gesetzt, wo-
durch sich kleinräumige Veränderungen ergeben.
Inmitten der Ackerflächen liegen 20 Kleingewässer (Sölle). Zehn dieser Gewässer wurden
2001 aus Naturschutzgründen ausgebaggert, wobei oft mächtige (Faul-)Schlammschichten
und Gehölze entfernt wurden. Entstanden sind dadurch sonnige Teiche mit einer oftmals viel-
faltigen floristischen Besiedlung. Drei Kleingewässer liegen im Grünland.
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Tab. 2: Wichtige Kulturfrüchte und Ernteerträge (dt/ha) in der konventionellen
(1998-2000) und ökologisch bewirtschafteten Zeit (2001-2007)
Konventionell intensiv Umstellung Ökologisch
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
WG 79 89 91 24 22 - - - 44 -
WW 79 100 110 40 9 68 41 59 49 39
WR 41 45 46 23 27 17 11 14 8 9
Ha - - - 43 49 52 41 45 48 34
TR - - - 26 31 27 35 27 40 32
SG - - - - - - 32 38 29 23
SW - - - - - 27 58 38 - -
ÖL - - - - - 8 16 10 5 13
FE - - - - - 64 30 44 42 14
AB - - - - - - 39 39 27 24
FE/LD - - - - - 29 11 34 16 16
Ha/AB - - - - - 37 65 47 22 47
LU - - - - - - 17 24 40 19
WG = Wintergerste, WW = Winterweizen, WR = Winterraps, Ha = Hafer, TR = Triticale, SG = Sommergerste,
SW = Sommerweizen, ÖL = Öllein, FE = Futtererbse, AB = Ackerbohne, FE/LD = Erbse/Leindotter-Gemenge,
Ha/AB = Hafer/Ackerbohne-Gemenge, LU = Lupine
Tab. 3: Grünland (ha im Erntejahr) und Weide-Tierbestände (GV am 31.12.) in der
konventionellen (1998-2000) und ökologisch bewirtschafteten Zeit (2001-
2007)
Konventionell intensiv Umstellung Ökologisch
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
Grünland 118 118 118 118 118 128 128 128 128 128
Kleegras - 52 52 53 204 130 145 140 155 140
Rinder 110 101 121 21 59 105 118 107 131 140
Pferde - - - - - - 12 12 12 12
Schafe - - - 14 24 19 21 10 - -
Ziegen - - - 1 6 8 8 9 9 12
Summe 110 101 121 36 89 132 159 138 152 164
4.2 Kartierungsmethode
4.2.1 Avifaunistische Erhebung 2001
Die Kartierung im Jahr 2001 wurde weitgehend nach den Empfehlungen von Bibby et al.
(1995) (Revierkartierung) durchgeführt. Der Wald wurde vier-, die übrigen Flächen fünfmal
zwischen Ende April und Anfang Juni begangen. Die Bestandsaufnahmen begannen etwa zu
Sonnenaufgang und zogen sich bis zum frühen Abend mit Ausnahme der Mittagsstunden hin.
Zur Erfassung von nachtaktiven Vögeln erfolgten zwei Begehungen von 24:00 bis 4:00 Uhr.
Da zu Beginn der Kartierungen Ende April die Balzzeit der zu erwarteten Spechte und Eulen
bereits weitestgehend abgeschlossen, beziehungsweise nicht mehr allzu intensiv ist, wurde
unter Umständen bei diesen Gruppen der tatsächliche Brutbestand unterschätzt. Auch die stel-
lenweise häufigen Gebäudebrüter Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Haussperling wurden
nicht erfasst, da die privaten Gärten nicht betreten und die im Gelände liegenden Gebäude
nicht miterfasst wurden (Jeromin et al. 2001).
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4.2.2 Avifaunistische Erhebung 2007
Wie im Jahr 2001 wurde die gesamte Liegenschaft des Instituts für Ökologischen Landbau
untersucht. Wie im Jahr 2001 wurde 2007 die Revierkartierung als Erfassungsmethode ange-
wendet. Allerdings wurde der erweiterte Ansatz von Südbeck et al. (2005) gewählt, da hier
auf jede einzelne Brutvogelart, zum Beispiel in Form von Wertungsgrenzen gesondert einge-
gangen wird. Diese Methode definiert den heutigen deutschen Standard und stellt gegenüber
Bibby et al. (1995) eine moderate Anpassung dar. Dadurch können zukünftige Kartierungen
mit einer einheitlicheren Methode angefertigt werden und mit anderen Revierkartierungen
verglichen werden.
Wie bei der Erhebung 2001 erfolgten fünf Begehungen bei Tag und zwei Begehungen in der
Nacht. Die letzte der fünf Begehungen fand ebenfalls nur entlang der Knicks und Ackerflä-
chen statt, nicht im Wald. Die Bestandsaufnahmen begannen exakt 1 Stunde vor Sonnenauf-
gang um frühe Singer wie zum Beispiel Echte Drosseln zu erfassen, und endeten ca. eine
Stunde vor Mittag. Die erste Begehungen fand Ende Marz / Anfang April statt, so dass die
Ordnungen Strigiformes und Piciformes (Eulen und Spechtvögel) eher erfasst wurden konn-
ten. Gebäudebrüter wurden nicht berücksichtigt, obwohl diese aufgenommen worden sind.
Ausnahme bilden hier angebrachte Nistkästen, wie sie beispielsweise vom Feldsperling (Pas-
ser montanus) genutzt werden. Es wurde mit einem Fernglas 10x42 beobachtet und die Beo-
bachtungen wurden in topographische Karten im Maßstab 1:5000 eingetragen.
4.2.3 Auswertung
Die bei den insgesamt sieben Begehungsterminen gemachten Vogelbeobachtungen mit Sta-
tusangaben wurden von den sieben Tageskarten zeitnah in Artkarten übertragen, um nach
Abschluss der Kartierung mit den sich abzeichnenden gruppierten Registrierungen (Brutver-
dacht) oder mit den direkten Brutnachweisen Papierreviere zu bilden. Dazu mussten jedoch
die Wertungsgrenzen (Sudbeck et al. 2005) erfüllt werden. Bei einigen Arten konnten diese
Kriterien nicht erfüllt werden, so dass für diese Arten kein Brutverdacht besteht. Da im Wald
nur die ersten vier Begehungen durchgeführt wurden, konnten unter Umstanden Mittel- und
Langstreckenzieher nur einmal festgestellt werden. Bei Fitis (Phylloscopus trochilus), Gelb-
spötter (Hippolais icterina) und Gartengrasmücke (Sylvia borin) wurde deshalb bereits ein
einmaliger Nachweis als Reviernachweis gewertet.
Die Summe der Papierreviere bildet den angenommenen Brutbestand. Halbe Reviere (Papier-
reviere die teilweise außerhalb der Untersuchungsflächen liegen) wurden wie bei der Grund-
erhebung 2001 behandelt. Die Papierreviere wurden anschließend mit ArcGIS Arcview 9.2
(ESRI™) digitalisiert und zusammen mit den Ergebnissen der avifaunistischen Kartierung
2001 dargestellt. Die Abundanzen der Vogelarten wurden neu berechnet, um einen Vergleich
mit der Kartierung aus dem Jahr 2007 zu ermöglichen.
5 Ergebnisse
Bei der Grunderhebung der Liegenschaft im Jahr 2001 konnten insgesamt 63 Brutvogelarten
mit 1 224 Revieren festgestellt werden. Davon werden 10 Arten in der Roten Liste Schleswig-
Holsteins geführt (Knief et al. 1995), sieben in der Roten Liste der Brutvogel Deutschlands
(Witt et al. 1996). Unter den „Rote-Liste-Arten“ konnten für die Offenlandschaft typische
Vogelarten wie Feldlerche und Kiebitz festgestellt werden. Als Bewohner der Knickland-
schaft wurde der Neuntoter (Lanius collurio) kartiert, welcher neben der Roten-Liste auch im
Anhang 1 der VSchRl geführt wird. Allerdings dominierten zahlenmäßig die Vogelarten der
Wälder und Hecken die Untersuchungsergebnisse im Jahr 2001. Bei der Kartierung der Lie-
genschaft im Jahr 2007 konnte jede Brutvogelart der Kartierung im Jahr 2001 festgestellt
werden (trotz strengerer Nachweiskriterien). Es wurden 69 Brutvogelarten (+6) mit 1 099
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Revieren (-125) nachgewiesen (Tab. 4). Von den Brutvogelarten wurden trotz Zunahme der
Anzahl nur noch 9 Arten in der Roten Liste Schleswig-Holsteins geführt (MLUR 2008a). Die
Zahl der Arten die in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands gelistet werden ist auf elf
angestiegen (Südbeck et al. 2007).
Tab. 4: Brutvogelarten und Anzahl Reviere nach Lebensraum 2001 und 2007
Arten Reviere Arten Reviere
2001 2001 2007 2007
Offenlandschaft 6 39 6 57
Knicklandschaft 25 296 29 247
Wälder 30 887 32 793
Binnengewässer 2 2 2 2
Summe 63 1 224 69 1 099
Rote Liste SH 10 - 9 -
Rote Liste DE 7 - 11 -
Bei den Vögeln des Lebensraums Binnengewässer konnten keine Änderungen festgestellt
werden. Die beiden Brutvogelarten Graugans und Eisvogel waren wie im Jahr 2001 mit je
einem Revier vertreten. Der Anteil an den festgestellten Revieren blieb mit 0,2 % konstant.
Die beiden Arten stellten aufgrund der größeren Anzahl an Brutvogelarten nur noch 2,9 %
aller Brutvogelarten. Mit 32 Brutvogelarten stellt die Gemeinschaft der Waldbewohner wei-
terhin den größten Teil der Brutvogelarten dar. Gegenüber 2001 sind mit dem Mittelspecht
und dem Pirol zwei Arten hinzugekommen. Die Anzahl der Reviere verringerte sich von 887
auf 793. Die Abnahme von 94 Revieren betraf vor allem zwei Drosselarten: Die Amsel verlor
von 115 im Jahr 2001 festgestellten Reviere insgesamt 48, die Singdrosselreviere nahmen von
31 auf 20 ab. Bei der Misteldrossel konnte ein Anstieg von zwei auf fünf Reviere verzeichnet
werden.
Weitere Arten mit zunehmenden Revierzahlen waren Rotkehlchen (von 53 auf 64 Reviere)
und Weidenmeise (von vier auf fünf Reviere). Ansonsten gab es fast nur Abnahmen an Re-
vierfeststellungen. Es müssen vor allem das Winter- und Sommergoldhähnchen erwähnt wer-
den, deren Bestand von 18 auf neun beziehungsweise von 26 auf 13 Reviere abnahm. Die
Baumläufer verzeichneten mit einem Rückgang von elf auf sechs Reviere beim Waldbaum-
läufer und von 27 auf 18 Reviere beim Gartenbaumläufer ebenfalls Abnahmen um fast 50 %.
In einem Waldstück, welches innerhalb des Untersuchungsgebietes liegt, aber nicht zur Lie-
genschaft gehört und somit nicht gewertet wurde, konnte ein zweites Kolkrabenpaar festge-
stellt werden. 29 Brutvogelarten wurden in der Knicklandschaft mit 247 Revieren kartiert. Es
konnten mit Rotmilan, Sperber, Feld- und Schlagschwirl vier neue Vogelarten festgestellt
werden. Der Anteil der Knickbewohner an allen Vogelarten des Untersuchungsgebietes stieg
von 39,7 % auf 42,0 % an, der Anteil der Reviere nahm aber um 49 Reviere ab und umfasste
nur noch 22,5 % aller Reviere.
Wie bei der Kartierung 2001 konnten in der Offenlandschaft dieselben sechs Arten festgestellt
werden. Dies waren mit Wachtel, Rohrweihe, Kiebitz, Feldlerche, Sumpfrohrsänger und
Rohrammer exakt dieselben Brutvogelarten. Allerdings erhöhte sich die Anzahl der Reviere
auf insgesamt 57 Reviere, was einer deutlichen Zunahme um 46,2 % entspricht. Die Offen-
landbrüter stellten zusammen 8,7 % der Brutvogelarten des Untersuchungsgebiets dar, was
eine relative Abnahme aufgrund der Zunahme an Brutvogelarten darstellte (5,2 % aller kar-
tierten Reviere). Von allen Offenlandbrütern nahm nur bei der Rohrammer die Revieranzahl
um eines auf drei ab. Ansonsten erhöhte sich die Revieranzahl bei jeder Vogelart, am stärks-
ten bei der Feldlerche von 27 auf 36 Reviere (Tab. 7). Hier wird der Einfluss der Umstellung
R MEINERT & G RAHMANN
Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau
39
auf den Ökologischen Landbau deutlich. Sowohl die Zunahme der Kulturarten als auch die
Ertragsniveaus haben signifikante Auswirkungen auf diesen Bodenbrüter. Die Rohrweihe und
der Sumpfrohrsänger hatten im Jahr 2007 jeweils ein Revier mehr, der Kiebitz hingegen zwei
Reviere mehr auf der Liegenschaft. Die Wachtel konnte mit acht Revieren sechs mehr als im
Jahr 2001 aufweisen.
Tab. 5: Vergleich der Revierzahlen der Vogel-Kartierungen der Liegenschaft
Trenthorst 2001 und 2007
Anzahl Reviere Trend *
2001 2007 Trenthorst Schleswig-Holstein
Nicht-Sperlingsvögel, Non-Passeriformes:
Graugans, Anser anser 1 1 o zz
Wachtel, Coturnix coturnix 2 8 zz zz
Jagdfasan, Phasianus colchicus 6 12 zz
Rohrweihe, Circus aeruginosus 1 2 zz zz
Sperber, Accipiter nisus 0 1 zz zz
Rotmilan, Milvus milvus 0 1 zz o
Mäusebussard, Buteo buteo 5 7 z z
Baumfalke, Falco subbuteo 1 1 o o
Turmfalke, Falco tinnunculus 3 1 aa z
Kranich, Grus grus 1 1 o zz
Kiebitz, Vanellus vanellus 1 3 zz aa
Ringeltaube, Columba palumbus 29 31 o o
Kuckuck, Cuculus canorus 2 3 zz a
Waldkauz, Stix aluco 4 4 o a
Eisvogel, Alcedo atthis 1 1 o z
Schwarzspecht, Dryocopos major 1 1 o z
Buntspecht, Dendrocopos major 11 13 o o
Mittelspecht, Dendrocopos medius 0 2 zz zz
Sperlingsvögel, Passeriformes:
Pirol, Oriolus oriolus 0 1 zz o
Neuntöter, Lanius collurio 4 7 zz zz
Elster, Pica pica 1 1 o o
Eichelhäher, Garullus glandarius 5 4 a o
Rabenkrähe, Corvus corone 6 6 o o
Kolkrabe, Corvus corax 1 1 o zz
Blaumeise, Parus caeruleus 37 66 zz o
Kohlmeise, Parus major 43 49 o o
Tannenmeise, Parus ater 12 7 a z
Sumpfmeise, Parus palustris 11 6 a o
Weidenmeise, Parus montanus 4 5 z o
Feldlerche, Alauda arvensis 27 36 z a
Schwanzmeise, Aegithalos caudatus 4 5 z o
Fitis, Phylloscopus trochilus 25 21 a a
Zilpzalp, Phylloscopus collybita 66 69 o o
Feldschwirl, Locustella naevia 0 2 zz z
Schlagschwirl, Locustella fluvitilis 0 1 zz z
G RAHMANN (Hrsg.)
Ressortforschung für den Ökologischen Landbau 2009
40
Tab. 6b: Vergleich der Revierzahlen der Vogel-Kartierungen der Liegenschaft
Trenthorst 2001 und 2007 (Fortsetzung Tab. 5)
Sumpfrohrsänger, Acrocephalus palu. 4 5 z o
Gelbspötter, Hippolais icterina 9 21 zz o
Mönchsgrasmücke, Sylvia attricapilla 76 69 o o
Gartengrasmücke, Sylvia borin 32 25 a o
Klappergrasmücke, Sylvia curruca 14 19 z o
Dorngrasmücke, Sylvia communis 14 7 aa z
Wintergoldhähnchen, Regulus regulus 18 9 aa o
Sommergoldhähnchen, Regulus ign. 26 13 aa zz
Kleiber, Sitta europaea 19 17 o z
Waldbaumläufer, Certhia familiaris 11 6 a o
Gartenbaumläufer, Certia brachy. 27 18 a z
Zaunkönig, Troglodytes troglodytes 84 62 a o
Star, Sturnus vulgaris 10 13 z o
Misteldrossel, Turdus viscivorus 2 5 zz o
Amsel, Turdus merula 115 67 a o
Singdrossel, Turdus philomelos 31 20 a o
Grauschnäpper, Musciapa striata 15 18 z z
Trauerschnäpper, Ficedula hypoleuca 3 3 o a
Rotkehlchen, Erithacus rubecula 53 64 o o
Sprosser, Luscinia luscinia 1 1 o aa
Nachtigall, Luscinia megarhynchos 9 3 aa o
Hausrotschwanz, Phoenicurus ochruros 2 1 aa o
Gartenrotschwanz, Phoenicurus phoen. 7 10 z o
Heckenbraunelle, Prunella modularis 44 28 a o
Feldsperling, Passer montanus 10 4 aa z
Baumpieper, Anthus trivialis 12 9 a a
Bachstelze, Motacilla alba 11 12 o o
Buchfink, Fringilla coelebs 144 132 o o
Kernbeißer, Coccothraustes coccothr. 17 10 a z
Grünfink, Carduelis chloris 12 7 a o
Stieglitz, Carduelis carduelis 10 5 aa zz
Bluthänfling, Carduelis cannabina 6 4 a o
Goldammer, Emberiza citrinella 56 30 a o
Rohrammer, Emberiza schoeniclus 4 3 a z
Summe der Revierfeststellungen 1224 1099
* Trend in Schleswig-Holstein nach Südbeck et al. (2007). Systematik nach Barthel und Helbig (2005): zz =
Zunahme > 50%, z = Zunahme > 20 %, aa = Abnahme > 50 %, a = Abnahme > 20 %, o = keine Veränderung
oder weniger als 20 %.
Bei den erstmals nachgewiesenen Brutvogelarten handelt es sich vor allem um Arten der Kul-
turlandschaft. Nur der Mittelspecht und der Pirol sind vornehmlich waldbewohnende Vogel.
Der Mittelspecht kann ebenfalls in angrenzenden Hochstammobstwiesen, Parks und Villen-
vierteln vorkommen (Bauer et al. 2005a). Der Pirol ist an ältere Baumbestände in Wassernähe
(z.B. Auwalder) oder andere lichtdurchflutete Baumbestände gebunden (Bauer et al. 2005b).
Beide Arten wurden zu den waldbewohnenden Arten gezählt. Mit Sperber und Rotmilan wur-
R MEINERT & G RAHMANN
Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau
41
den zwei Greifvogel nachgewiesen, welche eher den Bewohnern der offenen Kulturlandschaft
zugeordnet werden können. Zwar liegen die Neststandorte beider Arten fast immer in Wäl-
dern (Glutz von Blotzheim & Bauer 1989) oder dichten Baumbeständen, die Nahrungsreviere
befinden sich jedoch in der Kulturlandschaft. Der Rotmilan wird in der globalen Vorwarnliste
der gefährdeten Brutvögel geführt. Deutschland hat für diese Vogelart eine besondere Ver-
antwortung, da über 20 % der europäischen Population hier brüten (Sudbeck et al. 2007). Die
erstmals nachgewiesenen Grassängerarten Feldschwirl und Schlagschwirl sind typische Arten
der Halboffenlandschaft. Sie sind auf höhere Altgrasbestande mit einzelnen Sträuchern oder
Bäumen beziehungsweise auf Hochstaudenfluren angewiesen. Da diese Lebensräume zumeist
einer ständigen Sukzession unterliegen, kommen diese Arten sehr unstet vor (Bauer et al.
2005b). Der Feldschwirl wird in der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands
geführt (Sudbeck et al. 2007).
Tab. 7: Brutreviere der Feldlerche auf den wichtigsten Kulturen in 2001 (1. Umstel-
lungsjahr) und 2007 (5. Ökologisches Jahr)
2001 2007
Angebaute
Fläche (ha)*
Revier-
paare
Revierpaare
/ 10 ha
Angebaute
Fläche (ha)*
Revier-
paare
Revierpaare
/ 10 ha
WG 84 12 1,43
WW 102 13 1,27 49 5 1,23
WR 80 0 0,00 14 2 1,39
FE 14 1 0,72 11 3 2,84
Ha 6 1 1,70
TR 28 6 2,11
SG 4 0 0,00
ÖL 5 1 2,23
AB 46 6 1,30
FE/LD 9 2 2,14
Ha/AB 11 1 0,91
Mais 11 2 1,81
GL 118 1 0,08 118 0 0,00
KG 80 0 0,00 84 7 0,84
Sonst. 58 0 0,00 60 0 0,00
Summe 536 27 0,50 536 36 0,67
WG = Wintergerste, WW = Winterweizen, WR = Winterraps, FE = Futtererbse, Ha = Hafer, TR = Triticale, SG
= Sommergerste, ÖL = Öllein, AB = Ackerbohne, FE/LD = Erbse/Leindotter-Gemenge, Ha/AB = Ha-
fer/Ackerbohne-Gemenge, LU = Lupine, GL = Grünland, KG = Kleegras (Ackerfutter), WK = Weißklee Rein-
bestand, RK = Rotklee Reinbestand, * = gerundet
Bei drei Vogelarten wurden die Reviernachweise nur knapp verpasst, da die Kriterien für ei-
nen Brutverdacht nur unzureichend erfüllt waren (Tab. 8). Dieses waren der Wachtelkönig
mit fünf rufenden Männchen, der Rohrschwirl mit einem (potenziellen) Revier sowie das
Braunkehlchen mit vier potenziellen Revieren. Interessant sind die Beobachtungen von mind.
fünf rufenden Wachtelkönig-Männchen, welche mehrere Nachte lang anwesend waren. Der
Wachtelkönig wird in der RL Deutschlands in der Kategorie „stark gefährdet“, in der aktuel-
len RL Schleswig-Holsteins in der Kategorie 1 „vom Aussterben bedroht“ geführt. Zudem
konzentrieren sich mehr als 50 % des Weltbestandes auf Europa und die Art gilt als weltweit
gefährdet (Sudbeck et al. 2007). Es wurden insgesamt 34 Gastvogelarten festgestellt. Es han-
delte sich oft um einmalig auftretende Vögel. Auch alle Vögel, die das Untersuchungsgebiet
überflogen haben, fallen in diese Kategorie. Allerdings ergaben sich auch Beobachtungen von
Vogelarten, welche typische Bewohner der Offenlandschaft sind. So konnte eine weibliche
G RAHMANN (Hrsg.)
Ressortforschung für den Ökologischen Landbau 2009
42
Wiesenweihe, ein Raubwürger und vier Steinschmätzer gesehen werden. An den Offengewäs-
ser (Sölle) waren regelmäßig Stockente (Anas platyrhynchos) und Blässhuhn (Fulica atra) zu
Gast. Eine Vernässung im Jahr 2007 (kaputte Drainage) im Bereich Kornsahl zog neben dem
Kiebitzbrutpaar immer wieder Watvogel wie Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), Grün-
schenkel (Charadrius dubius) und Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus) an. Zusammen
mit dem abgelassenen Mühlenteich in Trenthorst bildete sich so ein Rasthabitat für diese Ar-
ten auf dem Durchzug. Folgende weitere Arten wurden festgestellt (Auszug): Zwergtaucher
(Tachybabtus ruficollis), Graureiher (Ardea cinera), Weisstorch (Ciconia ciconia), Kornwei-
he (Circus cyaneus), Habicht juv. (Accipiter gentilis), Schwarzmilan (Milvus migrans) und
Flussuferlaufer (Actitis hypoleucos), Schwarzstorch (Ciconia nigra).
Tab. 8: Anzahl der Sichtungen und Gefährdungsgrad von ausgesuchten Nahrungs-
gästen in der Agrarlandschaft (Auswahl).
Art
Anzahl der
Sichtungen
RL 2007*
SH / DE
Status
Graureiher, Ardea cinerea Täglich - / - Tägl. Nahrungsgast
Weißstorch, Ciconia ciconia Ca. 3 x 2-3 Ind. 2 / 3 Regel. Nahrungsgast
Kornweihe, Dircus cyneus 1 x 1 Ind. 1 / 2 Durchzügler
Wiesenweihe, Circus pygargus 1 x 1 Ind. 2 / 2 Durchzügler
Schwarzmilan, Milvus migrans 1 x 3 Ind. 1 / - Selt. Nahrungsgast
Wachtelkönig, Crex crex 2 x 3, 1 x 1 Ind. 1 / 2 Durchzügler (?)
Raubwürger, Lanius excubitor 1 x 1 Ind. 1 / 2 Durchzügler
Rohrschwirl, Locustella luscinioides 2 x 2 Ind. - / - Durchzügler
Braunkehlchen, Saxicola rubetra 7 x 4, 2 x 3 Ind. 3 / 3 Durchzügler (?)
Steinschmätzer, Oenanthe oenanthe 1 x 4 Ind. 1 / 1 Durchzügler
Wiesenschafstelze, Motacilla flava 3 x 1 Ind. - / - Regel. Nahrungsgast
* Gefährdungsgrad nach Rote Liste Schleswig-Holstein bzw. Deutschland
6 Schlussfolgerungen
Im Untersuchungsgebiet konnten nach sechs Jahren Umstellung auf den Ökologischen Land-
bau eine Zunahme an Brutvogelarten festgestellt werden. Die 63 (2001) beziehungsweise 69
Vogelarten (2007) deuten auf eine recht hohe Artenzahl hin. Banse & Bezzel (1984) errechne-
ten für Gebiete in Mitteleuropa einen durchschnittlichen Erwartungswert von 50 Vogelarten
bei 500 ha Flache und 55 Vogelarten bei 1000 ha Fläche. Parallel ist es zu einer Abnahme der
Revierzahlen um ca. 10 % statt, vor allem bei den Arten, die dem Lebensraum Wald zugeord-
net werden. So betrugen bei den Baumläufern und Goldhähnchen die Abnahmen der Revier-
zahlen bis zu 50 %. Starke Revierabnahmen wurden auch bei der Amsel festgestellt. Diese
konnten sowohl in den Knicks, als auch in den Wäldern festgestellt werden. Die Gründe hier-
für bleiben unbekannt, da keine Analysen der Waldstruktur stattfanden. Eine Abnahme der
Revierzahlen fand auch in der halboffenen Agrarlandschaft statt. Nur in der Offenlandschaft
wurde eine Zunahme an Revieren festgestellt. Dieses ist das Gebiet, das durch die Umstellung
auf den Ökologischen Landbau am meisten verändert wurde. Die Anzahl der Reviere der Ag-
rarlandschaft (Offenlandschaft + halboffene Agrarlandschaft) nahm in den beiden Untersu-
chungsjahren von 6,3 Revierpaare / 10 ha auf 5,7 Revierpaare / 10 ha ab. Ein entscheidender
Einflussfaktor wird die Knickpflege des vergangenen Winters gewesen sein. Im Winter
2000/01 hat keine Knickpflege stattgefunden. Nach solch einer Maßnahme nimmt die Dichte
an Brutvögel selbstverständlich ab. Generell ist anzumerken, dass die Anzahl der Reviere der
meisten Vogelarten zu gering ist, um die Trendaussage zu verifizieren. Selbst bei einer hohen
R MEINERT & G RAHMANN
Entwicklung einer Brutvogelgemeinschaft sechs Jahre nach Umstellung auf den Ökologischen Landbau
43
Revieranzahl liegt der natürliche Schwankungsbereich zwischen 20 % und 30 % (Utschik
1984).
Die Roten-Listen der Brutvogel Deutschlands und Schleswig-Holsteins sind eine einfache
Möglichkeit, den Trend der Brutvogel auf Landes- beziehungsweise Bundesebene darzustel-
len. Sowohl die Rote-Liste des Landes Schleswig-Holstein als auch die des Bundes, wurden
in den Jahren zwischen den Kartierungen neu erstellt. Es ergaben sich zahlreiche Änderungen
der Gefährdungseinstufungen, die sich auch auf die Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet
auswirken. Die Brutvögel der Liegenschaft im Jahr 2007 konnten gegenüber denen im Jahr
2001, zumindest auf Landesebene, als weniger gefährdet betrachtet werden. Wenn man den
Gefährdungsgrad der festgestellten Brutvogelarten anhand der Bundesliste darstellt, ist eine
leichte Zunahme der Gefährdung festzustellen.
Wie nach den Literaturangaben zu erwarten war (Neumann et al. 2007), konnte eine Zunahme
der Feldlerchen-Reviere festgestellt werden. Ebenfalls wie erwartet, siedelte die Feldlerche
nicht auf den hängigen sondern auf den flachen Standorten. Auch wurde der bekannte Ab-
stand zu Vertikalstrukturen wie Knicks und Wäldern eingehalten. Die Feldlerche siedelte im
Jahr 2007 mit 8 von 36 Revieren auf Grenzstrukturen (Ackerränder). Hackfruchte (Mais)
wurden im Jahr 2007 mit relativ hoher Dichte besiedelt. Im Jahr 2007 konnte trotz steigender
Feldlerchendichte kein Revier im Grünland gefunden werden (2001 = 1). Großflächig erreich-
te die Siedlungsdichte der Feldlerche mit 0,67 Revierpaare /10 ha nicht die Zielgröße, die
Flade (1994) mit einem Wert von 1,11 Revierpaare / 10 ha für halboffene Agrarlandschaften
angibt.
Die aufgrund der Methodik nur knapp verfehlten Revierfeststellungen von Braunkehlchen
und Wachtelkönig lassen auf eine potenzielle Ansiedlung in naher Zukunft schließen. Mit
diesen würden zwei ausgesprochene Arten der Agrarlandschaft in Trenthorst brüten. Die bei-
den Vogelarten gelten in Schleswig-Holstein als „gefährdet“ (Braunkehlchen) beziehungswei-
se als vom Aussterben bedroht“ (Wachtelkönig).
7 Danksagung
Die Studie wurde im Rahmen einer Diplomarbeit im Wintersemester 2008/09 an der Hoch-
schule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen erstellt (Meinert 2009). Die Betreuung erfolgte
durch Prof. Dr. ved. med. Thomas Richter und Prof. Dr. agr. Gerold Rahmann.
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Ressortforschung für den Ökologischen Landbau 2009
48
Research
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Der Bericht beurteilt den Beitrag des Schwerpunktbereichs 4A von PFEIL, dem Programm zur Förderung im ländlichen Raum 2014 bis 2020 in Niedersachsen und Bremen, zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt. Die Interventionslogik sieht eine schlüssige Kombination aus flächenbezogenen- und investiven Maßnahmen vor, die durch Kooperations- und Planungsmaßnahmen ergänzt werden. Fast alle Maßnahmen trugen mit mittleren bis sehr positiven Wirkungen zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen bei. Es wurden damit 6,7 % (netto) der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) im PFEIL-Programmgebiet erreicht. In den Fokus-Gebieten des Natura-2000-Netzwerkes konnten sehr positive Wirkungen auf rd. 19 % (brutto) der Natura-2000-LF erzielt werden. Vor dem Hintergrund stark wirkender externer Faktoren (z. B. hohe Nährstoffüberschüsse, enge Fruchtfolgen, starke Grünlandverluste, regional sehr hohe Maisanteile usw.) im gesamten Programmgebiet sind trotz guter Schwerpunktbe-reichswirkungen nur geringe landesweite Nettowirkungen zu erwarten.
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We present the results of a national survey of breeding Skylarks Alauda arvensis in Britain in 1997 carried out by the British Trust for Ornithology (BTO). Numbers of Skylarks and land-use types were recorded by volunteers in 608 1-km squares, selected using random stratification based on the Institute of Terrestrial Ecology's (ITE) Landscape Classification to avoid over- or under-sampling particular habitat types. The results suggest a maximum national population of around 1000 000 pairs. This agrees extremely well with the national population estimate of around 1046 000 pairs derived from the Breeding Bird Survey (BBS) of the BTO/Joint Nature Conservation Committee/Royal Society for the Protection of Birds, and provides further evidence for the robustness of the BBS as a national monitoring scheme for common and widespread species. The figure is approximately half that of the most recent published estimate of 2000 000 in 1988–91. However, the scale of this discrepancy is likely to reflect a bias in Atlas field methodology and site selection since there has been a real decline of approximately 9% since 1990. Arable squares supported the highest densities of Skylarks; 4.6–6.0 pairs per km2, and 46–49% of the British breeding population was associated with arable areas. Marginal upland and upland areas supported lower densities but still accounted for approximately 34% of the estimated national breeding population. Differences in density at broad habitat scales were reflected in geographical differences across Britain, with southern and eastern arable regions supporting much higher densities than western and northern ones. At a finer scale, Skylarks occurred at highest densities on, and showed highest habitat preferences for, set-aside and various types of ungrazed grassland. Winter cereal, improved grassland and set-aside held the highest proportion of the Skylark population on farmland in England and Wales; grazed pasture, winter cereals and spring cereals held the highest proportion in Scotland.
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The efficiency of agricultural subsidy programmes for preserving biodiversity and improving the environment has been questioned in recent years. Organic farming operates without pesticides, herbicides and inorganic fertilizers, and usually with a more diverse crop rotation. It has been suggested that this system enhances biodiversity in agricultural landscapes. We analysed the effects of organic farming on species richness and abundance using meta‐analysis of literature published before December 2002. Organic farming usually increases species richness, having on average 30% higher species richness than conventional farming systems. However, the results were variable among studies, and 16% of them actually showed a negative effect of organic farming on species richness. We therefore divided the data into different organism groups and according to the spatial scale of the study. Birds, insects and plants usually showed an increased species richness in organic farming systems. However, the number of studies was low in most organism groups (range 2–19) and there was significant heterogeneity between studies. The effect of organic farming was largest in studies performed at the plot scale. In studies at the farm scale, when organic and conventional farms were matched according to landscape structure, the effect was significant but highly heterogeneous. On average, organisms were 50% more abundant in organic farming systems, but the results were highly variable between studies and organism groups. Birds, predatory insects, soil organisms and plants responded positively to organic farming, while non‐predatory insects and pests did not. The positive effects of organic farming on abundance were prominent at the plot and field scales, but not for farms in matched landscapes. Synthesis and applications. Our results show that organic farming often has positive effects on species richness and abundance, but that its effects are likely to differ between organism groups and landscapes. We suggest that positive effects of organic farming on species richness can be expected in intensively managed agricultural landscapes, but not in small‐scale landscapes comprising many other biotopes as well as agricultural fields. Measures to preserve and enhance biodiversity should be more landscape‐ and farm‐specific than is presently the case.
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In 1983–1987 four plots (total surface 307 ha) with up to 39 breeding pairs were studied in an area of intensive cultivation in the Swiss Lowlands (390 m asl). Distribution pattern and selection of territories are determined by a strong site tenacity of the birds. The size of territories averaged 3,3±0,9 hectares. It correlates negatively with the number of different crops per unit area and the diversity of cultures. The mobility within the vegetation determined which types of farmland ressources may be used for nesting, feeding and cover. Shifts of territories and attempts to enlarge them were frequent in areas of large plots with low crop diversity. During the season, Skylarks tried to reduce the proportion of cereal fields within their territory and to gain plots planted with sugar-beet, potatoes and corn. Their choice of nesting sites showed a strong preference for less dense grass crops such as wheat, oat or meadows. Optimal conditions for nest sites were in fields with a vegetation height of 15–25 cm and a ground coverage of 20–50 %. 51 % of 220 nests were constructed in heavily manured meadows, 20 % in winter wheat fields and 18 % in corn fields. Females bred on average 2,4–2,8 times per breeding season, depending on the type of cultivation (agriculture, husbandry). Hatching rate was 58 % out of 220 clutches, and 44 % of the hatched young left the nest. Maximum breeding success (i. e. young birds leaving the nest/number of eggs laid) was thus maximal 25 %. Observations of parental feeding behaviour suggest that a maximum of 50 % of the young larks which leave the nests survive to the age of fledging. It is estimated that 0,9 fledglings are raised per breeding pairs and year. Losses of broods vary according to farming practises in the different crops and therefore are largely depending on nesting sites.
Article
The populations of farmland birds in Europe declined markedly during the last quarter of the 20th century, representing a severe threat to biodiversity. Here, we assess whether declines in the populations and ranges of farmland birds across Europe reflect differences in agricultural intensity, which arise largely through differences in political history. Population and range changes were modelled in terms of a number of indices of agricultural intensity. Population declines and range contractions were significantly greater in countries with more intensive agriculture, and significantly higher in the European Union (EU) than in former communist countries. Cereal yield alone explained over 30% of the variation in population trends. The results suggest that recent trends in agriculture have had deleterious and measurable effects on bird populations on a continental scale. We predict that the introduction of EU agricultural policies into former communist countries hoping to accede to the EU in the near future will result in significant declines in the important bird populations there.
Article
1, Skylark numbers declined by 51% between 1968 and 1995 on UK lowland farmland; a loss of approximately 3 million breeding birds. This study examined whether distribution and breeding success of skylarks varied with the cropping of organically and intensively managed fields in southern England in accordance with the hypothesis that changes in agricultural land-use and intensity of management have contributed to this decline. 2, Density was lowest on fields surrounded by tall boundary structures or unsuitable habitat, and those with tall, dense vegetation cover. After controlling for these effects, set-aside and organically-cropped fields supported significantly higher skylark densities throughout the breeding season than intensively cropped fields or grazed pasture. Nests were usually built in crops between 20 and 50 cm tall. In fast-growing broadleaved crops (e.g. oilseed rape, legumes), skylarks held territories, but no nesting activity was observed. Rapid crop growth probably allows too little time for nesting to begin. 3. Breeding success was higher on set-aside than on intensively managed cereals. Predation caused most nest failures, but did not vary in frequency with crop type. Silage cutting and trampling caused many failures on grass fields, and all cases of apparent brood starvation occurred in cereal fields. These breeding success data, together with published estimates of survival rates, suggest that skylark pairs must make 2-3 nesting attempts per season in order for populations to be self-sustaining. A single crop type rarely provides a suitable vegetation structure for nesting throughout the breeding season. Skylarks therefore require structurally diverse crop mosaics in order to make multiple nesting attempts without territory enlargement or abandonment. Mixed farms are more likely to fulfil these requirements than those dominated by winter cereals and broad-leaved crops. 4, These results are consistent with the hypothesis that loss of mixed farming and rotational cropping, and concomitant increases in autumn sowing of crops, agrochemical inputs, multiple silage cuts and grazing intensities since the 1950s have reduced the breeding productivity and population density of skylarks on lowland farmland in southern England. 5, The following recommendations are made for changes in farming systems that would assist the conservation of breeding skylark populations on lowland farmland. Organic farming systems, set-aside and habitat management for gamebirds are all likely to improve nesting and feeding conditions for skylarks, More generally, breeding skylark populations are only likely to increase on farms that reduce agrochemical inputs, reduce grazing intensity and frequency of silage cutting, and increase the structural diversity of field vegetation by adopting mixed rotations of winter and spring cereals, root crops and grass. Traditional mixed farming systems of this kind are now rarely economically desirable. Only agricultural policy reforms motivated in part by environmental concerns rather than solely by production control are likely to direct subsidy support to reduced-intensity, mixed farming enterprises of this kind, and thus help to restore populations of breeding skylarks on lowland farmland.
Article
1. A study of skylark Alauda arvensis L. breeding ecology in relation to crop type was carried out from April to August 1992 on arable land in southern England. Set-aside land was included in this comparative study. 2. Territory density averaged 0·15 ha−1. It was 2–3 times higher in fields of set-aside and grass, especially permanent pasture, than in winter and spring-sown cereals. 3. Territory size was nearly twice as large in fields of winter cereals (4·5 ha) than in other crop types (2·5 ha). Where set-aside was present on one farm, territory size in set-aside (1·7 ha) was a third lower than in cereals and grass. 4. Nesting began in set-aside and permanent pasture in April and peaked in late May. Nesting was not detected in spring barley until late May and in silage grass until early June. The density of successful nests in set-aside fields was more than double that in any of the arable crop types. 5. Average clutch size at hatching was 3·91 eggs in fields of set-aside, over 15% higher than in silage grass (3·40) and in spring barley (3·27). 6. Fledging success did not differ according to crop type, but productivity, expressed as the number of fledglings produced per hectare, was 0·50 in set-aside, 0·13 in silage grass, and 0·21 in spring barley. Nests with chicks were not found in fields of winter cereals. The causes of chick death were thought to be predation in set-aside fields, farming practices in silage grass fields, and suspected starvation in spring cereals. 7. The potentially high nesting success of skylarks in set-aside implies that sympathetic set-aside management could play an important part in reversing its decline across the European Union.
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Agri-environment schemes (AES) are a key tool in attempts to reverse long-term declines in farmland biodiversity within the European Union (EU). Approximately 20% of EU farmland is under AES agreement, at a cost of over €24 billion between 1994 and 2003. Despite this huge investment, few studies have investigated the effectiveness of schemes and those studies that do exist have often been inadequately designed or analysed. In southern England, repeat censuses of lowland breeding waders provide a rare opportunity to evaluate effectiveness of the Environmentally Sensitive Areas scheme (ESA), an AES designed with broad environmental objectives, including the maintenance or enhancement of the populations of these birds. The censuses provide a quasi-experimental approach, allowing a comparison to be made of breeding population trends of three species, Lapwing, Redshank and Snipe, on scheme and non-scheme land. The results show mixed success. For all three species, population trends were most favourable (increasing or declining less rapidly) in the more expensive ESA options aimed at enhancing habitat; the less expensive, habitat maintenance options, appear to have little benefit for Lapwing and Snipe, although Redshank has benefited. The results also show the increasing importance of nature reserves for these species in southern England. We suggest that although AES can result in significant benefits, especially when monetary investment is high, delivery of biodiversity targets are by no means guaranteed.
Article
1. Over the past three decades changes in agricultural management have resulted in increased crop and grass production. This intensification has been accompanied by population declines among farmland bird species and a decline in farmland biodiversity. We have analysed trends in agricultural management in order to quantify the degree of intensification, and have considered how they match change in the farmland bird community. 2. Changes in agriculture through time (1962–95) were examined quantitatively for 31 variables representing crop areas, livestock numbers, fertilizer application, grass production and pesticide use. The majority were highly intercorrelated because factors facilitating intensification simultaneously affected many management activities. 3. Change in agriculture was measured using detrended correspondence analysis (DCA). The period 1970–88 saw most intensification, characterized by increases in the area of oilseed rape, autumn‐sown cereals, and the use of pesticides and inorganic fertilizers. Spring‐sown cereals, bare fallow and root crops declined. 4. Indices of relative population change between 1962 and 1996 were determined for 29 bird species using data from Common Birds Census (CBC) plots on farmland in England and Wales. Principal components analysis (PCA) described a gradient from species that had declined most to those that had increased. 5. The ordinations of agricultural change and bird population change were broadly matching but with a time lag in the response of birds. The most accurately measured agricultural variables for the period 1974–91 matched the changes in farmland birds more closely. 6. We conclude that large shifts in agricultural management are a plausible explanation for the declines in farmland bird populations. We propose a threshold model relating to critical amounts of high‐quality habitat or food resources that may be relevant in explaining the lag in response of birds, and propose it should be taken into account in predicting the effects of future agri‐environment schemes. Identifying individual factors responsible for bird declines is not possible without detailed experimental work because many components of intensification are interdependent. Birds may be responding to a suite of interacting factors rather individual aspects of farm management. Holistic conservation strategy that encourages general extensification of farming practices will be most likely to benefit farmland bird communities.
Article
The results from grid mapping of the breeding bird community on 6.25 ha units in the Lauterbacher Wald, Southern Bavaria, in 1980 and 1982 offer possibilities for using bird species as a bioindicator for local changing environments because of variation in their abundance and dispersal patterns. If all species were neglected, which show only small variations or increasing/decreasing abundances due to weather conditions in the survey area or due to changing environments in southern wintering areas, Treecreeper, Coal Tit and Song Thrush remain. They may be indicators for the enrichment of dead trees in the forest respectively for changing tree species composition in an ecological positive way. The influence of different check time during fieldwork by mapping one grid unit in different years must be considered when interpreting the results. Complementing current atlas work (i.e. with a 100 km2 grid) for estimating the population dynamics of rare species an additional census is proposed, which may give quantitative results for all species abundant or widely distributed. For these species until now only unimportant qualitative dispersal patterns can be evaluated. By a time sparing grid mapping every year (one or more areas of 1 km2 in each 100 km2 square of the atlas grid) using 6.25 ha units (10 min per unit), relative abundances or grid frequencies (6.25 ha grid) may be used for the evaluation of population indeces both for local survey areas and for countries.