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Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 63
131. Jahrgang (2014), Heft 2, S. 63–84
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale
Women and forest ownership: economic and social potentials
Valentina Rohrer-Vanzo, Frederike Ettwein, Elisabeth Reisenberger,
Tobias Stern, Peter Schwarzbauer
Schlagwörter: Literaturreview, Frauen in der Forstwirtschaft, ökono-
mische und soziale Potenziale
Keywords: Literature review, women in forestry, economic and
social potentials
Zusammenfassung
Dieser Literaturreview beschäftigt sich mit der Rolle von Frauen in der Forst-
wirtschaft und fasst systematisch Erkenntnisse aktueller Studien in West-,
Mittel- und Nordeuropa zum Thema „Frauen und Waldbesitz“ zusammen.
Die Arbeit dient dazu, einen systematischen Überblick der wissenschaftli-
chen Auseinandersetzung mit der Rolle der Frauen in der Forstwirtschaft zu
erlangen und damit eine Grundlage für die Akzeptanz für das Thema Gen-
der in der weitgehend traditionell orientierten Land- und Forstwirtschaft
zu schaffen. Aufbauend auf die Ergebnisse der Literaturstudie werden die
Notwendigkeit Dienstleistungen zu etablieren, welche den Bedürfnissen,
Wünschen und Zielen unterschiedlichster AkteurInnen aus dem Land- und
Anschrift des Verfassers / E-Mail fehlt
Seite 64 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
Forstbereich gerecht werden, ebenso diskutiert, wie verschiedene Maßnah-
men und Strategien für eine bessere Einbindung von Frauen in das forstli-
che Akteursnetz. Somit sollen sowohl ökonomische, als auch soziale Poten-
ziale dieses Themas und deren Zusammenhang deutlich werden.
Summary
This literature review focuses on women’s role in forestry by systematical-
ly summarizing insights from research on “women and forest ownership”
from West-, Middle and North Europe. It aims to establish a systematic
overview on the role of women in forestry in order to establish a basis for
the acceptance of gender related issues in the mainly traditionally oriented
agriculture and forestry sector. Based on insights of this review, the necessi-
ty to establish services that encompass needs, wishes and goals of different
actors as well as different measures and strategies for better integration of
women into the forestry and agriculture network will be discussed. Con-
sequently, both the social and economic potential of this topic and their
interconnectedness should become apparent.
1. Einleitung und Zielsetzung
In österreichischen forstwirtschaftlichen Betrieben ist in den letzten Jahr-
zehnten ein Strukturwandel zu erkennen (Huber und Schwarzbauer, 2010).
Das ehemals homogene Kollektiv traditioneller, ruraler und männlicher
Waldbesitzer weicht einer vielfältigen Besitzstruktur. Unter den Waldbesit-
zern finden sich nun vermehrt urbane, hofferne und jüngere BesitzerInnen
(Hogl et al., 2003; Huber, 2012). Ebenso hat der Anteil von Frauen in der
Forstwirtschaft stetig zugenommen, etwa durch Erbschaft eines Waldes.
Gleichzeitig steigt die Zahl der inaktiven Waldeigentümer und Waldeigen-
tümerinnen. Allein für Österreich wurde diese Zahl zuletzt auf rund 15.000
geschätzt, was einer Waldfläche von über 160.000 Hektar und einem nicht
genutzten Jahreshiebsatz von 1,4 Millionen Erntefestmetern entspricht
(Schwarzbauer et al., 2011). Für eine erfolgreiche Holzmobilisierung ist be-
sonders die Beschäftigung mit Kleinwaldbesitzern und -besitzerinnen wich-
tig (Stern et al., 2013). Lidestav und Ekstrom (2000) haben festgestellt, dass
Kleinwald eher von Frauen besessen wird, während Großwaldbesitzende
meist männlich sind. Um die ungenutzten Holzreserven voll ausschöpfen zu
können, muss sich die Forstwirtschaft daher verstärkt auch mit weiblichen
Waldbesitzerinnen auseinandersetzen (Karisch-Gierer, 2011).
Nicht nur der Anteil weiblicher Waldbesitzerinnen wird ständig größer,
auch die Zahl der weiblichen Studierenden der Studienrichtungen Forst-
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 65
wirtschaft und Forstwissenschaft wächst (Statistik Austria 2012). Im letzten
Jahrzehnt waren beispielsweise zwischen 20% und 30% der Erstsemest-
rigen des Bachelorstudiums Fortwirtschaft an der Universität für Bodenkul-
tur Wien weiblich – Tendenz steigend. Im Masterstudium Forstwissenschaft
lagen die Anteile im Durchschnitt noch höher, in manchen Jahren sogar
über 50% (BOKU Studierendenstatistik, 2000-2014). Dieser Umstand lässt
den Schluss zu, dass Frauen immer mehr Interesse zeigen, sich in den forst-
lichen Sektor einzubringen. In den letzten Jahren haben sich auch in Öster-
reich einige Netzwerke entwickelt, die Frauen in der Forstwirtschaft verbin-
den und unterstützen sollen, um in dieser „Männerdomäne“ Fuß zu fassen.
Ein Beispiel ist der Verein Forstfrauen, der sich mit Weiterbildungsveran-
staltungen, Meetings, Tagungen, Mentoringaktivitäten und karitativen
Veranstaltungen beschäftigt (Flasch, 2010). Damit in Zusammenhang kann
angenommen werden, dass Frauen als Konsumentinnen unterschiedlichster
forstbezogener Produkte, Maschinen und Dienstleistungen an Bedeutung
gewinnen. Diese Entwicklungen zeigen, dass großer Bedarf nach einer in-
tensiveren Ansprache weiblicher Waldbesitzerinnen besteht, sowohl von
Seiten der Waldbesitzerinnen, als auch aus Sicht der Forstwirtschaft.
Mit dieser Arbeit werden folgende Ziele verfolgt:
• Schaffung eines Überblicks über die wissenschaftliche Auseinanderset-
zung zur historischen und aktuellen Situation von Frauen in der nord-
und mitteleuropäischen Forstwirtschaft und
• Ableitung ökonomischer und sozialer Potenziale welche sich aus einer
stärkeren Berücksichtigung von Frauen in der Forstwirtschaft ergeben
können.
Insgesamt soll dadurch ein Beitrag für eine gesteigerte Beachtung des The-
mas Gender in der weitgehend traditionell und männlich orientierten Forst-
wirtschaft geschaffen werden.
2. Frauen und Waldbesitz
2.1 Material und Methode
Die Erkenntnisse zur Rolle der Frau in der Forstwirtschaft wurden systema-
tisch aus 104 internationalen wissenschaftlichen Publikationen gewonnen.
Die Informationen und Ansätze aus den ausgewählten Studien wurden de-
skriptiv aufgearbeitet. Die deskriptive Methode bedient sich beschreiben-
der Instrumente, die für ein großes Datenvolumen wie es hier vorhanden ist
sehr gut geeignet sind (Atteslander, 2008).
Seite 66 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
Die Publikationen und Studien wurden durch Literatursuche mit Scopus
und Google Scholar unter Verwendung der Suchbegriffe: Gender, Frauen
und Waldbesitz, Waldbesitz, Waldeigentum, Forstwirtschaft, Waldbewirt-
schaftung, etc. in deutscher und englischer Sprache generiert. Abbildung 1
verdeutlicht den Ablauf der Literaturrecherche.
Abbildung 1: Schematischer Ablauf der Literaturrecherche
Figure 1: Schematic description of the literature-search
Nach tabellarischer Dokumentation aller gefundenen Publikationen, er-
folgte die Sichtung des Materials. Für die Beantwortung der Forschungs-
fragen wurden nur jene Studien herangezogen, die einen aktuellen Bezug
zur Thematik haben, sich explizit mit dem Thema „Frauen und Waldbesitz“
beschäftigen und geografisch vergleichbar sind, da das Untersuchungs-
gebiet auf Europa, im genaueren auf die Länder Österreich, Deutschland
und Skandinaviens beschränkt wurde. Diese Eingrenzung wurde deshalb
gewählt, weil in diesen Ländern die WaldbesitzerInnenstruktur als ähnlich
strukturiert angesehen werden kann und diese Länder während der Re-
cherche durch eine vergleichsweise hohe Anzahl an Publikationen zum The-
ma Frauen und Waldbesitz aufgefallen sind, wie Abbildung 2 verdeutlicht.
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 67
Abbildung 2: Ländervergleich zur Häufigkeit von Studien zu der Thematik „Frauen und
Waldbesitz“ (N=48)
Figure 2: Country comparison in frequency of studies relating to “women and forest
ownership” (N=48)
Eine größere Anzahl an Untersuchungen bezog sich auch auf Nordamerika,
wo die Eigentümerstruktur wie auch die historisch-kulturellen Bezüge zur
Waldbewirtschaftung jedoch mit jenen in Europa nicht vergleichbar sind,
weshalb diese Studien für die weitere Analyse ausgeklammert wurden. Stu-
dien zu weiblichen Waldbesitzenden in Süd- und Osteuropa fehlen bislang
fast gänzlich.
Mittels der beschreibenden Methode wurden die Erkenntnisse aus allen
Studien strukturiert und komprimiert und sind in den folgenden Kapiteln
zusammengefasst.
2.2 Ergebnisse
2.2.1 Genderforschung und die Forstwirtschaft
In den 104 Studien der Datenbasis, konnte inhaltlich ein Unterschied in den
thematischen Schwerpunkten festgestellt werden. Ein Großteil der Stu-
dien war qualitativer Natur, quantitative Studien wurden nur selten durch-
geführt. Es wurden fünf verschiedene Aspekte der Thematik Frauen und
Waldbesitz identifiziert.
Seite 68 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
In Abbildung 3 wird ersichtlich, dass ein großer Teil der Studien im Gebiet
der Erforschung des unterschiedlichen Verhaltens von Frauen und Männern
angesiedelt ist. Studien, die sich mit konkreten Forschungstätigkeiten in
den Bereichen „notwendige Maßnahmen“ und „mögliche Motive“ ausei-
nandersetzen, wurden mit ähnlicher Intensität ausgeführt. Die untersuch-
ten Studien gaben kaum Aufschluss über konkrete Zahlen bezüglich der
Waldbesitztumsverhältnisse, zudem waren Statistiken zu Beschäftigen in
der Forstwirtschaft selten anzufinden.
Abbildung 3: Studien zu verschiedenen Teilaspekten der Thematik „Frauen und
Waldbesitz“ (N=104 Studien)
Figure 3: Studies concerning different aspects relating to “women and forest ownership”
(N=104)
Die Genderforschung beschäftigt sich erst seit einigen Jahren mit dem spe-
zifischen Aspekt der Waldbesitzstruktur und damit einhergehend mit der
Forstwirtschaft. In den letzten Jahren wurden die genderspezifischen For-
schungen immer mehr auf den forstwirtschaftlichen Bereich ausgedehnt
(Greiner, 2002). Während der Literaturrecherche konnte festgestellt wer-
den, dass die Zahl der Beiträge und Studien seit Beginn des neuen Jahr-
tausends stark angestiegen ist. Die Genderthematik gewinnt immer mehr
an Bedeutung, und wird daher auch in wissenschaftlichen Publikationen
verstärkt behandelt.
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 69
Tabelle 1: Aktuelle Veröffentlichungen der letzten fünf Jahre zum Thema „Gender und
Forstwirtschaft“
Table 1: Publications of the last five years relating to “gender and forestry
Artikel Inhalt Land Jahr
Umaerus, P.; Lidestav, G.; Eriksson, L.O. und
Högvall-Nordin, M. (2013): Gendered business
activities in family farm forestry: From round
wood delivery to health service. Scandinavian
Journal of Forest Research, 28 (6), 596-607.
Verschiedene Zweige der Forst-
wirtschaft – welche werden eher
von Männern/Frauen betrieben;
Erhebung/Befragung von schwe-
dischen BetriebsleiterInnen
Schweden 2013
Lidestav, G. und Berg Lejon, S. (2012): Harves-
ting and silvicultural activities in Swedish family
forestry – behavior changes from a gender
perspective. Scandinavian Journal of Forest
Research, 28 (2), 136-142.
Untersuchung, ob sich die die
unterschiedliche Bewirtschaf-
tungsweise von Frauen/Männern
bzw. das geringere Wissen von
Frauen über Waldmanagement
seit Anfang der 1990er verändert
hat
Schweden 2012
Lidestav, G. (2010): In competition with a
brother: Women’s inheritance positions in con-
temporary Swedish family forestry. Scandinavian
Journal of Forest Research, 25 (9), 14-24.
Erbschaft von Waldflächen; Typo-
logie von Waldbesitzerinnen
Schweden 2010
Schlecht, E.-M. und Westermayer, T. (2010):
Pilotprojekt Gender und Mobilisierung von Holz-
reserven im Kleinprivatwald. Eine Befragung von
Waldbesitzerinnen. Arbeitswissenschaftlicher
Forschungsbericht Nr. 11, Freiburg: Institut für
Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissen-
schaft.
Frauen als Kleinwaldbesitzerin-
nen; Verhältnis zwischen Besitz
und tatsächlicher Nutzung
Deutschland 2010
Krause, E. (2010): „Urbane Waldbesitzer“ Ana-
lyse der Perspektiven Bayerischer Beratungs-
förster und nichtbäuerlicher Waldbesitzer zum
Thema „Urbane Waldbesitzer“ anhand motiva-
tionspsychologischer Theorien. Dissertation an
der Technischen Universität München.
WaldeigentümerInnen sind
keine Landwirte mehr; andere
Wertvorstellungen; Geringeres
Wissen; andere Ansprüche an
forstliche Berater
Deutschland 2010
Andersson, M., Hakansson, C., und Holmgren,
L. (2010): Non-industrial private forest owners’
financial risk taking: does gender matter?
Scandinavian Journal of Forest Research, 25 (9),
6-13.
Untersuchung der Risikobereit-
schaft: höhere Einkommens-
abhängigkeit von der Forst-
wirtschaft bewirkt größere
Risikobereitschaft von Frauen
Schweden 2010
Häggqvist, P., Lejon S.-B. und Lidestav, G.
(2010): Forest days as an educational method in
Swedish family forestry. Scandinavian Journal of
Forest Research, 25 (9), 25-32.
Wald-Tag für urbane Walbe-
sitzerInnen, auch speziell für
Frauen – Vorher-Nachher Test &
Befragungen
Schweden 2010
Palander, T.; Ovaskainen, H. und Tikkanen, L.
(2009): Profiles of private forest owners and the
importance of landscape-scale management in
the timber trade process of Finish wood procu-
rement. Forestry, 82 (2), 227-239.
Einfluss Gender Entscheidungs-
findungen; gegensätzliche
Entscheidungen Frauen
Finnland 2009
Seite 70 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
Dass dem Aspekt Gender und Forstwirtschaft immer mehr Aufmerksamkeit
geschenkt wird, wird etwa durch die Bibliografie „Gender and Forestry –
a Bibliography“ (Lyrén, 2006) und den Report der FAO (2006) „Time For
Action – Changing The Gender Situation in Forestry“ deutlich. Die Biblio-
grafie, die auch als Grundlage für die „Gender and Forestry bibliography
database“ der Swedish University of Agricultural Sciences, dient, umfasst
1212 Quellen zur Thematik Gender und Forstwirtschaft. Im Report der FAO
wird die Situation von Frauen in der Forstwirtschaft in verschiedenen Län-
dern Europas detailliert dargestellt.
Aufgrund der verstärkten Auseinandersetzung der Scientific Community
mit dieser Thematik in den vergangenen Jahren scheint eine vergleichen-
de und zusammenführende Analyse des Stands der Forschung angebracht.
Konkret stellt sich die Frage, welche praktisch relevanten Potenziale aus
diesem Bereich der forstlichen Sozialforschung gegenwärtig abgeleitet und
wie diese in Folge nutzbar gemacht werden können.
In Tabelle 1 werden die in diesem Literaturreview untersuchten Publika-
tionen für den Zeitraum der letzten 5 Jahre noch einmal kurz zusammen-
gefasst.
2.2.2 Frauen und die Forstwirtschaft - Historische Entwicklung
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Frauen bei Wiederaufforstungen ein-
gesetzt und waren schweren körperlichen Arbeiten ausgesetzt, da es kaum
technische Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung gab (Hoffmann, 1998). Ab
dem Jahr 1950 nahm die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche stark
ab (Henne und Schäfer, 2005). Grund dafür war die fortschreitende Me-
chanisierung von Arbeitsschritten und somit ein schwindender Bedarf an
Hilfsarbeitsdiensten, die meist von Frauen verrichtet wurden (Henne und
Schäfer, 2005). In der Forstwirtschaft tätige Frauen wurden als Helferinnen
angesehen, aber nie eindeutig als eigene Berufsgruppe der Branche Forst-
wirtschaft zugeordnet.
In dieser Zeit wurde der Begriff „Waldarbeit“ nur über jene Tätigkeiten de-
finiert, die von Männern im Wald durchgeführt wurden (Hoffmann, 1998).
Frauen galten als fremdbestimmte, fleißige Helferinnen in der Waldarbeit,
während Männer die Führungs- und Aufsichtspositionen innehatten (Hen-
ne und Schäfer, 2005). Die Hauptaufgaben der Frauen im Bereich der Forst-
wirtschaft beschränkten sich auf Beweidung und Sammeln von Feuerholz
(Umaerus et al., 2013).
Selbst wenn Frauen, etwa aufgrund eines fehlenden männlichen Erben, zu
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 71
Waldbesitz kamen, hatten sie nur eine passive Rolle inne, um anschließen
den Besitz an weitere männliche Familienangehörige (Schwiegersohn, En-
kel) weiterzugeben (Umaerus et al., 2013 nach Flygare, 1999). Aufgrund der
zunehmenden Bedeutung des Prinzips der Realteilung, im Gegensatz zur
historisch vorherrschenden Primogenitur, kamen auch immer mehr Frau-
en in Waldbesitz. Dennoch ist der Waldbesitz von Frauen in Durchschnitt
kleiner als von Männern und Frauen sind öfter lediglich Teilbesitzerinnen
(Lidestav, 2010).
Das heutige Bild der Frauen in der Forstwirtschaft ist eng mit diesen ge-
schichtlichen Faktoren verknüpft und wurde stark vom historischen Rollen-
bild geprägt (Lidestav et al., 2008; Henne und Schäfer, 2005). Nicht nur die
tatsächliche Situation der Frauen in der Forstwirtschaft wurde durch die
historische Entwicklung beeinflusst, auch verschiedenste Klischees der mo-
dernen Gesellschaft bauen auf ihr auf. Genaue Vorstellungen von typischen
Frauenberufen und -interessen in unserer Gesellschaft nehmen Einfluss auf
die Rolle der Frau in der Forstwirtschaft und als Waldbesitzerin (Lidestav
et al., 2008). Die Begriffe Forstwirtschaft und forstliche Berufe werden kli-
scheehaft immer noch mit dem männlichen Geschlecht in Verbindung ge-
bracht. So ist es beispielsweise selbst in modernen Medien kaum möglich,
Abbildungen von Waldbesitzerinnen oder Försterinnen zu finden.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle der Frau in der Forstwirtschaft
von der fleißigen Hilfsarbeiterin zur nebenberuflich wirtschaftenden Klein-
waldbesitzerin gewandelt (Hoffmann, 1998). Doch die Tatsache, dass sich
im Schnitt über 20% des Kleinwaldbesitzes in weiblichen Händen befindet
bzw. dass zum Beispiel in Skandinavien 50% des Waldes von Ehepaaren
besessen werden, wird in der Bevölkerung kaum zur Kenntnis genommen
(Brandth et al. 2004, Westermayer, 2005). Hamberger (2005) stellte fest,
dass die oben erläuterten geschichtlichen Ereignisse und die gesellschaftli-
chen Klischees nicht nur das Bild der Frauen als Waldbesitzende beeinflusst
haben, sondern auch die Einstellungen und Sichtweisen der Waldbesitzerin-
nen selbst.
2.2.3 Frauen und Waldbewirtschaftung
Laut Schlecht und Westermayer (2010) lassen sich Kleinwaldbesitzerinnen in
zwei konträre Gruppen einteilen: die emanzipiert orientierte im Gegensatz
zur traditionell orientierten Waldbesitzerin. Jene Gruppe, die durch eman-
zipiert orientierte Waldbesitzerinnen gebildet wird, tritt aus der klischee-
haften Rolle typischer Frauenberufe heraus und übernimmt eigenständig
die Bewirtschaftung des Waldbesitzes. Traditionell orientierte Waldbe-
sitzerinnen hingegen geben wichtige Entscheidungen an männliche Ver-
Seite 72 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
wandte und Bekannte ab, da sie sich mit dieser Verantwortung überfordert
fühlen, das alleinige Waldmanagement stellt vielfach eine unüberwindbare
Hürde dar (Hamberger, 2005; Huber, 2012). Ein Großteil der Frauen bewirt-
schaftet ihren Waldbesitz nebenberuflich (Krause, 2010), was das Motiv der
Verantwortungsdelegation unterstützt, da sich Frauen oft durch die zusätz-
liche Belastung überfordert fühlen.
Eine ähnliche Typologie von Waldbesitzerinnen entwickelte Lidestav (2010).
Die transformative Waldbesitzerin agiert als aktive Betriebsleiterin, wäh-
rend hingegen die transitive Waldbesitzerin lediglich eine Art „Platzhal-
terin“ für einen männlichen Nachfolger darstellt, das Waldmanagement
und die Entscheidungsgewalt wird anderen überlassen. Daneben existieren
noch zwei weitere Typen von Besitzerinnen, die Zwischenformen der transi-
tiven und transformativen Waldbesitzerin darstellen (Lidestav, 2010).
Unabhängig von der Gruppe, der die einzelnen Waldbesitzerinnen angehö-
ren, unterscheidet sich der Ansatz ihrer Bewirtschaftungsmethodik deutlich
von jenem männlicher Waldbesitzender. Frauen und Männer haben unter-
schiedliche Erwartungen an ihren Waldbesitz und verschiedene Zugänge
zur Methodik der Waldbewirtschaftung. In einer Studie über die Ergebnisse
der IUFRO-Arbeitsgruppe zur Thematik „Gender und Waldbesitz“ konnten
Unterschiede im Verhalten und in Entscheidungsschemata zwischen männ-
lichen und weiblichen WaldbesitzerInnen festgestellt werden (Greiner,
2002). Diese Diskrepanzen können, laut Forschungsergebnissen, einerseits
durch die Erziehung bedingt sein, andererseits auch durch Rollenbilder der
Gesellschaft sowie erbliche Veranlagung. Dieses Ergebnis wird von Holm-
gren et al. (2008) bestätigt.
Auch andere Faktoren beeinflussen die Denkweise und das Handeln von
Waldbesitzerinnen: Ein Großteil der weiblichen Waldbesitzenden hat kei-
nen landwirtschaftlichen Hintergrund (Lidestav, 1998) und ist hauptberuf-
lich in völlig anderen Bereichen tätig. Dies führt zu einer wesentlich sel-
teneren Kombination von Land- und Forstwirtschaft als bei männlichen
Waldbesitzern (Krause, 2010). Aufgrund der häufigen Erbschaft von Wald-
flächen sind weibliche Waldbesitzerinnen durchschnittlich jünger als ihre
männlichen Kollegen (Lidestav, 1998).
Die größte Variation in der Bewirtschaftung konnte bei gewählten Ernte-
maßnahmen, Pflegeeingriffen und Aufforstungen festgestellt werden. Aus
einer Studie von Becker (2004) geht hervor, dass Frauen bei der Waldbe-
wirtschaftung einen anderen Zugang zu Biodiversität haben und die mög-
liche Zerstörung von Ökosystemen wesentlich bewusster wahrnehmen. Dies
führt wiederum zu einem stärkeren Engagement in der Erhaltung natür-
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 73
licher Ökosysteme und in der nachhaltigen und schonenden Waldbewirt-
schaftung (Becker 2004). Späth (2006) stellte fest, dass Frauen ihren Wald
grundsätzlich seltener bewirtschaften als Männer. Als Hauptgrund hierfür
wurde ein unterschiedliches Umweltbewusstsein angeführt, welches wäh-
rend der Untersuchungen identifiziert wurde. Frauen versuchen öfter ihren
Waldbesitz zu Erholungszwecken zu nutzen als Männer dies tun, der wirt-
schaftliche Gedanke steht in diesem Fall nicht im Vordergrund.
Zu vergleichbaren Ergebnissen kamen auch Schaffner (2001) sowie Krause
und Enzenbach (2008). Auch sie stellten eine geringere Intensität der Be-
wirtschaftung bei Frauen fest. Laut Lidestav und Ekstrom (2000) nehmen
Frauen seltener Endnutzungen vor und setzen Pflegemaßnahmen sparsa-
mer ein. Waldbesitzerinnen legen großen Wert auf die Erhaltung des „Ist-
Zustandes“ ihres Waldbesitzes, während wirtschaftliche Interessen oft nur
an zweiter Stelle stehen (Lidestav und Ekstrom, 2000; Späth, 2006).
Notwendige Pflegeeingriffe oder Endnutzungen werden mit möglichst
schonenden Methoden durchgeführt, um die Ökologie des Bestands mi-
nimal zu stören (Späth, 2006). Auch nach einer etwaigen Endnutzung ver-
suchen Waldbesitzerinnen, das ökologische Gleichgewicht ihres Bestandes
zu wahren und die „Verwüstung durch Erntemaschinen“ gering zu halten
(Palander et al., 2009). Bei der Verjüngung spielt für Frauen der Erhalt der
natürlichen Bestandsdynamik eine ausschlaggebende Rolle, weshalb im
weiblichen Waldmanagement häufig auf aufkommende Naturverjüngung
gesetzt wird (Doolittle und Straka, 1987).
Dieser differenzierte Zugang der Frauen zur Waldbewirtschaftung kann
auch in Zusammenhang mit der Nutzung von Non-Wood-Forest Products
and Services (NWFPS), also Produkte und Dienstleistungen, die nicht mit
der Erzeugung von Nutzholz in Zusammenhang stehen, gesehen werden.
Umaerus et al. (2010) untersuchten in ihrer Studie unterschiedliche Bereiche
von NWFPS in Schweden, unter Berücksichtigung des Frauenanteils. Ledig-
lich 4% der traditionell forstwirtschaftlich orientierten Betriebe befinden
sich in weiblicher Hand. In forstwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf die
Bereiche Gesundheit oder Tourismus spezialisiert haben, ist der Anteil weib-
licher Betriebsleiterinnen bereits doppelt bzw. dreifach so hoch (Umaerus
et al., 2010).
Palander et al. (2009) haben in einer finnischen Studie belegt, dass Frau-
en häufig großes Interesse an möglichen Veränderungen durch Ernteein-
griffe haben. Sie stellten den ProbandInnen Modellierungsprogramme zur
Verfügung, die den Bestand nach vollzogener Erntemaßnahme darstellen
können. Aus diesem Versuch ging klar hervor, dass die Resonanz bei Wald-
Seite 74 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
besitzerinnen höher war als bei Waldbesitzern.
2.2.4 Frauen und der Zugang zum forstlichen Akteursnetz
Bei der Einbindung und Teilnahme von Frauen im forstlichen Akteursnetz
kann ebenfalls zwischen emanzipiert und traditionell orientierten Waldbe-
sitzerinnen unterschieden werden. Während emanzipiert orientierte Wald-
besitzerinnen persönlich im forstlichen Akteursnetz auftreten und Kontakt
mit Vertrauenspersonen aufnehmen, nutzen traditionell orientierte Wald-
besitzerinnen das forstwirtschaftliche Akteursnetz kaum (Empacher et al.,
2002).
Eine Studie aus Skandinavien zeigt, dass lediglich eine sehr kleine Anzahl an
Frauen dieser Gruppe bereits an einer Informationsveranstaltung bezüglich
waldbaulicher Maßnahmen teilgenommen hat (Brandth et al., 2004). Auch,
wenn ein gewisser Anteil der emanzipiert orientierten Waldbesitzerinnen
bereits im forstlichen Akteursnetz aufgetreten ist, besteht noch erheblicher
Verbesserungsbedarf in der Integration weiblicher Waldbesitzender, wie
die folgenden Ergebnisse zeigen.
So wird etwa der hohe Frauenanteil in der Forstwirtschaft häufig unter-
schätzt, da Frauen in der Öffentlichkeit bei diversen Veranstaltungen nicht
entsprechend präsent sind wie ihre männlichen Kollegen. Dies rührt daher,
dass eine Vielzahl an Veranstaltungen auf die Bedürfnisse der männlichen
Klientel ausgerichtet ist und Frauen sich somit nicht angesprochen fühlen.
Frauen bevorzugen meist Vereine oder Gruppen, die von weiblichen Kol-
leginnen gegründet wurden, da in diesen Fällen die Ansprache weiblicher
Waldbesitzerinnen gegeben ist. (Enzenbach et al., 2008). Da Frauen haupt-
beruflich oft in völlig anderen Bereichen tätig sind, ist es ihnen aufgrund
unflexibler Beratungszeiten teils nicht möglich, an diversen Informations-
veranstaltungen teilzunehmen (Krause, 2010).
Auch in öffentlichen Betrieben des forstwirtschaftlichen Sektors herrscht
ein starkes Ungleichgewicht in der Anzahl männlicher und weiblicher
MitarbeiterInnen. Laut Lewark et al. (2005) können Forstverwaltungen als
beinahe „reine Männerdomänen“ bezeichnet werden. Dies ist einerseits
darauf zurückzuführen, dass sich Frauen meist nebenberuflich mit Waldbe-
sitz beschäftigen (Krause, 2010), andererseits auf die Genderkomponente,
die den Frauen typische Rollenverteilungen suggeriert (Hausmann, 2007).
Eine Studie von Krause und Enzenbach (2008) hat sich speziell mit Wald-
besitzerinnen beschäftigt, die bisher nicht im forstlichen Akteursnetz aktiv
waren. Aus der Studie geht hervor, dass viele Frauen den Wunsch haben,
vermehrt von Informationseinrichtungen angesprochen zu werden. Viele
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 75
fühlen sich von der Männerdomäne Forstwirtschaft eingeschüchtert und
wollen sich auf diversen Veranstaltungen, die hauptsächlich auf männliche
Klientel ausgerichtet sind, nicht verloren fühlen.
Tabelle 2: Zusammenfassendes Bild von „Frauen und Waldbesitz“
Table 2: Overall description of women as forest owners
Frauen als
Waldbesitzerinnen
• FrauensindeherimBesitzvonKleinwald,FrauenhabenWaldhäuger
geerbt (Steinkamp, 1983; Lidestav und Ekstrom, 2000; Schlecht und
Westermayer, 2010; Lidestav, 2010)
• ZweiHaupttypenvonWaldbesitzerinnen:(SchlechtundWestermayer,
2010; Lidestav, 2010)
•traditionelle≈ transitive Waldbesitzerin geschlechterspezifische Aufga-
benteilung
•emanzipiertorientierte≈ transformative Waldbesitzerin unabhängige-
res, freieres und selbstständigeres Handeln
Frauen als
Entscheidungsträgerinnen im
Wald-Management
• FürvieleFrauenistalleinigesWald-ManagementeinegefühlteHeraus-
forderung (Hamberger 2005; Huber, 2012).
• Waldeigentümerinnensindbereit,dieBewirtschaftungskompetenzen
abzugeben, oft geben sie diese an männliche Miteigentümer oder
Partner ab (Lidestav und Nordfjell, 2005; Huber, 2012).
Frauen und
Waldbewirtschaftung
• FrauennutzenwenigerHolz(LidestavundEkstrom,2000;Brandth
et al., 2004; Lidestav und Berg Lejon, 2012); wirtschaftliche Interessen
stehen oft an zweiter Stelle (Lidestav und Ekstrom, 2000; Späth, 2006).
• FrauenbewirtschaftenWaldmeistmitgeringererIntensität,ernten
weniger, da sie Besitz erhalten wollen (Motive: Hobby, Erholung, Tra-
dition, selten Endnutzungen) (Schaffner, 2001; Späth, 2006; Krause
und Enzenbach, 2008; Krause, 2010).
• FrauenlegengroßenWertaufschonendeWaldbewirtschaftung
(Doolittle und Straka, 1987; Becker, 2004; Dymen und Andersson,
2008; Palander et al., 2009; Schlecht und Westermayer, 2010).
• FrauennutzenandereRessourcen,denkenmeistnachhaltigerund
ökologischer und haben anderen Zugang zu Umweltproblemen als
männliche Waldbesitzer (Dymen und Andersson, 2008; Empacher et al,
2002; Schlecht und Westermayer, 2010).
Frauen und die
Informations- &
Beratungssituation
• InformationsmangelbeiweiblichenWaldbesitzendenunderhöhter
Beratungsbedarf (da Nebenerwerb, Hobby, Erbe, fehlender Zugang
zur Thematik) (Hyberg, 1987; Schlecht und Westermayer, 2010; Krause,
2010; Mai et al., 2011).
• GroßeBeratungsoffenheitderWaldbesitzerinnen(SchlechtundWester-
mayer, 2010; Brandth et al. 2004).
• Innovative,exible,zielgruppenspezischeBeratungsmöglichkeitfehlt
(Krause und Enzenbach, 2008; Schlecht und Westermayer, 2010).
Frauen und das
forstliche Akteursnetz
• GeringePartizipationvonFrauenimforstlichenAkteursnetz(Empacher
et al., 2002; Brandth et al., 2004).
• MaßnahmenfürdieEinbeziehungenvonFrauenmüssenverstärkt
gesetzt werden (Krause und Enzenbach, 2008; Empacher et al., 2002;
Brandth et al. 2004).
• VerstärkteEinbindungvonFrauenkannzuVerbesserungenfürgesamte
Forstwirtschaft führen (Umaerus et al., 2013).
Seite 76 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
2.2.5 Zusammenfassung der Erkenntnisse „Frauen und Waldbesitz“
Ein kompakter, zusammenfassender Überblick zum Thema „Frauen und
Waldbesitz“ findet sich in Tabelle 2.
3 Diskussion des Zusammenspiels ökonomischer & sozialer Potenziale
Aus der aufgezeigten Situation von waldbesitzenden Frauen ergeben sich
vielseitige Potenziale, für waldbesitzende Frauen einerseits und für die
Forstwirtschaft andererseits. Ökonomische und soziale Potenziale gehen
dabei im Sinne der Sozioökonomie Hand in Hand und beeinflussen sich
gegenseitig. Die folgende Betrachtung der sozialen und ökonomischen Per-
spektive soll anhand von zwei Beispielen exemplarisch verdeutlichen, wie
Potenziale zum Vorteil aller Beteiligten genutzt werden können.
3.1 Soziales Potenzial - Stärkung von Frauen als Waldbesitzerinnen
Gesellschaftliche Vorstellungen von typischen weiblichen Berufen und Inte-
ressen nehmen Einfluss auf die Rolle der Frau in der Forstwirtschaft und als
Waldbesitzerin (Lidestav et al., 2008). Aber nicht nur das Bild der Frauen als
Waldbesitzende ist davon betroffen, sondern auch die Einstellungen und
Sichtweisen der Waldbesitzerinnen selbst.
Soziale Potenziale ergeben sich damit beispielsweise durch die verstärkte
Ansprache und somit bessere Einbindung der Frauen in die Forstwirtschaft
und der damit einhergehenden Stärkung der Frauen in ihrer Rolle als Wald-
besitzerInnen. Aber auch gesamtgesellschaftlich kann von einem stärkeren
Frauenbild in technischen Bereichen oder Branchen profitiert werden.
Die Ergebnisse der Literaturstudie weisen auf zwei verschiedene Ansätze
zur Stärkung der Situation von Waldbesitzerinnen hin: einerseits eine ziel-
gruppenorientierte Ansprache von Frauen im bereits bestehenden forstli-
chen Akteursnetz und andererseits die Notwendigkeit eines spezifischen
Beratungsangebots für Waldbesitzerinnen und somit der Schaffung neuer
Strukturen. Beide Ansätze werden im Folgenden diskutiert und Lösungsvor-
schläge gegeben.
Für eine verbesserte Einbindung in das forstliche Akteursnetz ist die ziel-
gruppenorientierte Ansprache von Frauen ausschlaggebend: Frauen fühlen
sich oft von Informationen, die eher für ihre männlichen Kollegen konst-
ruiert sind, nicht angesprochen, da sie, beispielsweise gegenüber Umwelt-
problematiken, eine andere Wahrnehmung haben als Männer (Empacher
et al., 2002). So belegen etwa die Studie von Empacher et al. (2002), dass
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 77
Männer risikobereiter sind und weniger Interesse an Prävention zeigen.
Laut den Forschungsergebnissen sollte daher gerade in diesem Bereich eine
angepasste Informationspolitik für Frauen betrieben werden, da diese oft
genau gegenteilig handeln (Lidestav und Ekstrom, 2000). Informationsver-
anstaltungen sollten beide Sichtweisen beinhalten und den Frauen somit
das Gefühl geben, dass auch ihr Blickwinkel in der Öffentlichkeit gehört
und vertreten wird (Empacher et al., 2002). Um die Einbindung zu verbes-
sern, ist es wichtig, immer explizite Signale zu setzen, dass auch Waldbe-
sitzerinnen bei Veranstaltungen willkommen sind. Da Frauen sensibler auf
optische Reize reagieren, kann etwa das äußerliche Auftreten von zum Bei-
spiel Waldverbänden und Ähnlichem, ausschlaggebend sein, und muss be-
rücksichtigt werden (Krause und Enzenbach, 2008).
Ein weiterer wichtiger Faktor, um Frauen in ihrer Rolle als WaldbesitzerIn-
nen zu stärken ist ein gezieltes Betreuungs- und Informationsangebot, um
Frauen bei der Bewirtschaftung zu unterstützen (Krause und Enzenbach,
2008). Aus einer älteren Studie von Hyberg (1987) geht hervor, dass bei
vielen Waldbesitzenden ein Informationsmangel bezüglich möglicher Ern-
temaßnahmen und der damit verbundenen Nachhaltigkeit besteht. Auch
Krause (2010) bestätigt diesen Umstand, und führt diese Entwicklungen in
erster Linie darauf zurück, dass der Anteil von Waldbesitzenden ohne land-
oder forstwirtschaftlichen Hintergrund immer weiter ansteigt. Als neben-
beruflich wirtschaftender Waldbesitzer ist auch der Zugang zu forstlichen
Vereinigungen erschwert. Dies ist ebenfalls aus Sicht forstlicher Berater ein
Problem. Sie geben an, Waldbesitzer im Rahmen der forstlichen Beratung
immer schwerer erreichen zu können (Krause, 2010). Im Gegensatz dazu
stehen WaldbesitzerInnen, die durch einen landwirtschaftlichen Betrieb be-
reits über Kenntnisse und Kontakte verfügen und somit auch leichter Kon-
takt zu verschiedenen Vereinigungen erhalten. Aus den vorangegangen
Kapiteln geht jedoch hervor, dass der Großteil der waldbesitzenden Frauen
keinen landwirtschaftlichen Hintergrund hat. Daher müssen die Informa-
tionsprogramme auf Frauen ohne Bezug zur Landwirtschaft abgestimmt
sein, da diese weniger Zugang zu der Thematik „Waldbesitz“ haben (Krau-
se, 2010). Genau für ein solches von der Landwirtschaft unabhängiges An-
gebot fehlt in der Regel aber die institutionelle Verankerung.
Brandth et al. (2004) belegten mit ihrer Studie, dass angebotene Veran-
staltungen sehr positiv angenommen werden und zu erwarten ist, dass mit
zunehmendem Informationsgrad das Interesse von Waldbesitzerinnen an
der Bewirtschaftung des Waldes enorm ansteigt. Dies lässt darauf schlie-
ßen, dass oft nur ein Mangel an Information dazu führt, dass Frauen sich
als Entscheidungsträgerinnen zurückziehen und das Kommando den bes-
ser informierten Männern überlassen. Die Studie weist wiederum darauf
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hin, dass die Kommunikationsprozesse in forstlichen Bereichen optimiert
werden müssen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgten viele Beratungskon-
zepte nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dieses Prinzip sollte jedoch
dringend überdacht werden, da vor allem Frauen, die zum Beispiel einen
Waldbesitz geerbt haben, zu wenig Wissen besitzen, um sich selbst helfen
zu können oder wollen. Eine Umstellung auf noch intensivere Beratung,
würde dazu beitragen, dass sich die Frauen in der Forstwirtschaft besser
zurechtfinden. Fest steht, dass Frauen von vertraglich geregelten, langfris-
tigen Betreuungsangeboten profitieren würden, da sie auf diese Art und
Weise besser über Bewirtschaftungsmöglichkeiten informiert wären und
eine Möglichkeit hätten, gezielte und objektive Ratschläge zu bekommen
(Kuuluvainen et al., 1996). Damit sind gleichzeitig immer auch ökonomische
Potenziale inbegriffen.
3.2 Ökonomisches Potenzial – Entwicklung
alternativer Forstdienstleitungen und Produkte
Die ökonomischen Potenziale des forstwirtschaftlichen Sektors können sich
in Form von zu entwickelnden Dienstleistungen und Produkten aber auch
durch die damit verbesserte Holzbereitstellung ergeben. Auch für Wald-
eigentümerinnen bieten sich durch eine aktive Bewirtschaftung ihres Wal-
des ökonomische Potenziale.
Die in Tabelle 3 dargestellte Lage der Frauen bezüglich Waldmanagement,
Bewirtschaftungsmethodik, Beratungssituation und Einbindung in das
forstliche Akteursnetz lässt auf verschiedenste Motive und Ziele von Wald-
eigentümerinnen schließen. Diese Ziele wiederum erlauben eine beispiel-
hafte Ableitung möglicher Produkte oder Dienstleistungen (Tabelle 3). Die
Dienstleistungen und Produkte stellen somit beispielhaft die ökonomischen
Potenziale dar, die durch verstärkte Einbeziehung von Frauen in die Wald-
bewirtschaftung ermöglicht werden können. Damit sind gleichzeitig immer
auch soziale Potenziale inbegriffen.
Tabelle 3 umreißt schematisch den enormen weiteren Forschungsbedarf
bezüglich möglicher Produkte und Dienstleistungen, und die sich daraus
ergebenden Potenziale. So kann etwa gezielte Information für Waldbe-
sitzerinnen zu Brennholzversorgung zu einer Verbesserung im Bereich der
Niederdurchforstungen führen.
Frauen und Waldbesitz: ökonomische und soziale Potenziale Seite 79
Tabelle 3: Beispiele für mögliche Motive und Ziele von Waldeigentümerinnen sowie damit
verbundene mögliche Produkte oder Dienstleistungen
Table 3: Examples for potential motives and aims of women as forest owners as well as
connected potential products or services
Motiv mögliches Ziel Mögliche Produkte
oder Dienstleistungen
Gewinn Möglichst hohe Gelderträge Effiziente Holzernte und Vermarktung
Arbeit Arbeitseinkommen Aus- und Weiterbildungskurse
Erholung Verbesserung der Erreichbar- oder Begeh-
barkeit des Waldes
Instandsetzung von Forststraßen und
Wegen
Naturschutz Standortgerechte Baumartenzusammen-
setzung, Erhöhung der Biodiversität
Langfristige, naturnahe Bestandsum-
wandlung im Rahmen eines Plans
Eigenbedarf an Energie Brennholz- oder Hackgutversorgung Durchführung einer Niederdurchfors-
tung inkl. Brennholzaufbereitung und
Zustellung
Katastrophenschutz Erhöhung der Bestandsstabilität durch
Mehrstufigkeit
Gezielte Durchforstungen zur Einleitung
einer Naturverjüngung oder Plenters-
truktur
Hobby &
Selbstverwirklichung
Eigenständiges Bewirtschaften nach
eigenen Vorstellungen
Motorsägen- und Sicherheitskurs, Wald-
baulehrgang, Maschinenverleih
4. Ausblick
Die Forstwirtschaft ist vielseitig, so sind es auch die Lebensrealitäten ihrer
AkteurInnen. Innerhalb der WaldbesitzerInnen stellen Frauen eine wach-
sende Gruppe dar, der zunehmend mehr Beachtung geschenkt werden soll-
te, sowohl durch die Wissenschaft aber auch durch die Politik und durch An-
bieter forstbezogener Produkte oder Dienstleitungen. Die Ergebnisse dieses
Reviews zeigen deutlich, dass bezüglich Gender und Forstwirtschaft zwar
bereits Forschung betrieben wird, jedoch noch nicht ausreichend, um eine
langfristige, fundamentale und gleichberechtigte Integration von Frauen in
der Forstwirtschaft herbeiführen zu können.
Wie dieser Review gezeigt hat, bestehen für die Zukunft diverse Forschungs-
lücken, zum Beispiel mit folgenden Schwerpunkten:
• Analysen zu möglichen geographischer Unterschiede, durch vergleichen-
de internationale Studien, welche insbesondere auch Süd- und Osteuro-
pa einbeziehen.
• Quantitative Studien, welche auf den bisher überwiegenden qualitati-
Seite 80 Rohrer-Vanzo, Ettwein, Reisenberger, Stern, Schwarzbauer
ven Studien gezielt aufbauen, könnten vor allem das Thema in der Wahr-
nehmung der Praxis schärfen.
• Die in diesem Review beschriebenen differenzierten Einstellungen von
Frauen zu Themen wie Holznutzung und Bewirtschaftungsmethodik
könnten auch noch anderen Faktoren unterliegen, als alleinig dem Ge-
schlecht. Fragestellungen, die diesbezüglich in Zukunft zu prüfen wären
sind, ob sich diese unterschiedlichen Einstellungen beispielsweise auch
durch das Umfeld von WaldbesitzerInnen (urban vs. rural) erklären lie-
ßen oder ob andere Faktoren wie Alter oder Einkommen Einfluss haben.
Aufgrund der bereits bestehenden forstlichen Sozialforschung lassen sich
jedenfalls bereits wesentliche, in Praxis weitestgehend ungenutzte soziale
und ökonomische Potenziale in Bezug auf Frauen und Waldbesitz ableiten.
Daher sollte in Zukunft konkret an der Frage gearbeitet werden, wie diese
Potenziale genutzt werden können bzw. welche Barrieren einer Nutzung
gegenwärtig entgegenstehen. Die Nutzbarmachung der identifizierten
Potenziale verlangt jedenfalls nach einer gezielten Analyse und Entwick-
lung neuer Produkte, Dienstleistungen und Institutionalisierungen.
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