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Einführung in die Mediendidaktik. Lehren und Lernen mit digitalen Medien

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Abstract

Digitale Medien sind heute überall. Auch in der Schule. Doch werden sie auch sinnvoll eingesetzt? Das Lehrbuch vermittelt einen umfassenden Überblick über die pädagogischen und psychologischen Grundlagen des Lernens und Unterrichtens mit Computer- und Internettechnologien. Es präsentiert konkrete Ideen für verschiedene Schulfächer und formuliert forschungsgestützte Empfehlungen zu günstigen Rahmenbedingungen in Schulen. Medien eröffnen eine breite Palette pädaogischer Möglichkeiten. Mit Hypertext und Multimedia lassen sich Lerninhalte in vielfältiger Weise veranschaulichen. Mit Lernsoftware, Simulationen und Games können Lernende aktiviert und motiviert werden. Das Rechnen und Programmieren am Computer unterstützt ein besseres Verständnis abstrakter Zusammenhänge. Internetkommunikation ermöglicht neue Formen des Austausches und der Lernbegleitung. Interaktive und adaptive Tests erlauben neue Formen der Prüfung und Beurteilung.
Leseprobe aus: Petko, Einführung in die Mediendidaktik, ISBN 978-3-407-29343-5
© 2013 Beltz Verlag, Weinheim Basel
http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-407-29343-5
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Inhalt
Vorwort............................................................................... 7
1. Einleitung......................................................................... 9
2. Wassind Medien?............................................................. 13
Traditioneller Medienbegriff ............................................................. 14
Digitaler Medienbegriff ..................................................................... 15
Wasist neu an neuen Medien? .......................................................... 18
Zusammenfassung ............................................................................. 21
3. Lerntheoretische Grundlagen ........................................... 23
Washeißt Lernen?.............................................................................. 23
Behavioristische Ansätze................................................................... 26
Kognitivistische Ansätze.................................................................... 28
Konstruktivistische Ansätze.............................................................. 32
Sozialkonstruktivistische Ansätze..................................................... 34
Emotions- und motivationspsychologische Ansätze....................... 36
Neurowissenschaftliche Ansätze? ...................................................... 38
Zusammenfassung ............................................................................. 40
4. Digitale Lern- und Unterrichtsmedien .............................. 43
Lesen und Schreiben mit Medien: Te xt und Hypertext ................... 44
Veranschaulichen mit Medien: Bilder,Video und Multimedia ....... 56
Aktivieren mit Medien: Lernsoftware, Simulationen, Games ......... 67
Rechnen und Programmieren mit Medien ...................................... 79
Kommunizieren mit Medien: Chats, Foren, soziale Netzwerke ...... 83
Prüfen und Beurteilen mit Medien .................................................. 93
Ansätzedes Instruktionsdesigns ....................................................... 94
E-Learning und Blended Learning ................................................... 99
Lernen Menschen besser mit digitalen Medien? .............................. 104
Zusammenfassung ............................................................................. 109
Inhaltsverzeichnis aus: Petko, Einführung in die Mediendidaktik, ISBN 978-3-407-25678-2
© 2013 Beltz Verlag, Weinheim Basel
http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-407-25678-2
6Inhalt
5. Medien im Unterricht ....................................................... 111
Bestimmen vonLehr- und Lernzielen .............................................. 112
Berücksichtigen vonLernvoraussetzungen ...................................... 114
Medien als Elementeder Lernumgebung ......................................... 115
Medien im Deutschunterricht........................................................... 120
Medien im Fremdsprachenunterricht............................................... 121
Medien im Mathematikunterricht.................................................... 123
Medien im Sachunterricht................................................................. 124
Medien in musischen und gestalterischen Fächern......................... 127
Medien im Sportunterricht............................................................... 128
Medien zur Förderung überfachlicher Kompetenzen...................... 129
Medien zur Förderung vonMedienkompetenz............................... 130
Zusammenfassung ............................................................................. 133
6. Rahmenbedingungen in Schulen....................................... 135
Bildungskontext: Ziele, Vo rgaben und Bedingungen....................... 137
Schulleitung und Schulkultur:Strategie und Te am ......................... 138
Infrastruktur:Hardware, Software, Content .................................... 141
Unterstützung: We iterbildung und Beratung ................................... 147
Kompetenzen und Überzeugungen vonLehrerinnenund Lehrern149
Unterricht: Methoden und Medien .................................................. 152
Mediengewohnheiten und Medienwissen vonLernenden.............. 153
Mediendidaktik als Disziplin............................................................. 155
Zusammenfassung ............................................................................. 158
7. Literatur........................................................................... 161
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© 2013 Beltz Verlag, Weinheim Basel
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Vorwort
Vorwort
Wissenschaft und Te chnik veränderndie Welt und unser Leben in zu-
nehmend schnellerer Abfolge. Der Wa ndel stellt alle modernen Gesell-
schaften mit ihren Institutionen und ihren Menschen vorgroße He-
rausforderungen. Vorallem bedeutet er für alle Individuen verstärkte
Lernanstrengungen zu unternehmen, um sichamWandel beteiligen
und diesen mitgestalten zu können, um dadurch Orientierung zu fin-
den, die sowohl Halt gibt als auchhandlungsfähig macht.
Der Schule kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle
zu. Siemuss, um den ihr aufgegebenen staatlichen Erziehungs- und
Bildungsauftragzukunftsorientierterfüllen zu können, veränderte An-
forderungen bewältigen, damit die Schülerinnen und Schüler die dem
gesellschaftlichen Wandel angemessenen Kompetenzen entwickeln
können. Das wird nurmöglichsein, wenn das Spektrumschulischer
Bildungsarbeit erweitertund durch neue Schwerpunktsetzungen ak-
zentuiertwird, um den Anspruchauf Selbstbestimmung und Mitver-
antwortung als tragende Elementeeiner demokratischen Kultur auch
weiterhin bewahren zu können.
Die Nutzung digitaler Medien in der Schule und im Unterrichthat
diesen Umstand zu berücksichtigen. Da sichBildung hauptsächlichim
Können zeigt, weniger im bloßen Wissen um die Dinge, wird es deshalb
darauf ankommen, wieLehrerinnenund Lehrer diese alle Schulen und
Schulformen betreffende Querschnittsaufgabe wahrnehmen und »in-
terpretieren«, um auf Möglichkeiten und Herausforderungen digitaler
Medien professionell zu reagieren.
Die vorliegende Publikation will dazu einen richtungsweisenden
und grundlegenden Beitragleisten. Der Schwerpunkt liegt eindeutig
auf der Didaktik, allerdingsnicht im Sinne einer schlichten Methoden-
lehre. Um die Entwicklungspotentiale digitaler Medien für die Unter-
richtsgestaltung zu nutzen, müssen mehr Fragen beantwortetwerden,
als die nachder methodischen Angemessenheit. Selbstverständlich
wird deshalb voneinem solchen Buch erwartet, Antwortendarauf zu
geben, welche Wirkungen durch den unterrichtlichen Einsatz digitaler
Medien erzielt werden können, wieUnterrichtinseiner Grundfigurie-
rung dadurch reformiertwird, waguter«Unterrichtbezüglichder
Förderung vonMedienkompetenzbedeutet, und wiedie Rolle der
Lehrkräfteund der Schülerinnen und Schüler durch den Medienein-
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8Vorwort
satz beeinflusstwird. Die exzellenteKlärung dieser und weiterer Fragen
macht den herausragenden Stellenwertdieser Veröffentlichung für die
Fachdiskussion und die Lehrerausbildung aus. Dazu trägt ebenfalls
entscheidend die Ve rmittlung praxisbezogenen konzeptionellen Wis-
sens bei.
Bielefeld Prof. EikoJürgens
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1. Einleitung
1. Einleitung
»Manstelle sicheineGruppevon Zeitreisenden auseinem frühe-
ren Jahrhundertvor, unter denen sich ein Kreis vonChirurgen und
ein weiterer Kreis vonLehrern befindet,beide ganz gespannt dar-
aufzuerfahren, wieviel sich in ihrem Beruf seit hundertJahren
oder mehr veränderthat.Man stelle sich die Verwirrung der Chir-
urgen vor, wenn sie sich plötzlich im Operationssaal eines moder-
nen Krankenhauses wiederfänden. […] Die zeitreisenden Lehrer
würdenauf dasKlassenzimmer einer modernen Grundschule
ganz anders reagieren. Sie würden sich vielleicht über einige un-
bekannte Gegenständewundern. Sie könnten vielleicht feststel-
len, daßsich einige Standardmethoden geänderthaben –und hät-
ten wahrscheinlich unterschiedliche Meinungen darüber, ob dies
Veränderungen zumGuten oder zumSchlechten seien –sie wür-
den jedochden Sinn der meisten Vorgänge vollkommen verste-
hen und könnten den Unterricht ohne größere Schwierigkeiten
selbst weiterführen« (Papert, 1994, S. 27).
Gut 20 Jahresind vergangen, seit Seymour Papertseine Geschichtevon
den zeitreisenden Lehrpersonen schrieb.Daließe sichnatürlichfragen:
Würden die Lehrerinnen und Lehrer vongesternbeim Betreteneiner
Grundschule vonheuteimmer nochnicht staunen? Mittlerweile hat
sichzumindest technischeiniges verändert. Computer waren zur Zeit
vonPaperts Schrift nochgraue Kisten, die entfernt an die Fernsehge-
räteaus den 1950erJahren erinnerten. Seither wurden sie schneller und
kleiner und übernehmenimmer neue Funktionen. Heutehat fast jedes
Kind mit seinem Mobiltelefon einenpersönlichen Kleincomputer in
der Hosentasche, der deutlichleistungsfähiger ist als die sogenannten
Personal Computer damals. Neue Displaytechnologien, Eingabegeräte
und Betriebssysteme lassen die Handhabung digitaler Medien immer
intuitiverwerden. Kryptische Texteingaben wurden abgelöst durch vi-
suelle Betriebssysteme, Touchscreens sowieGesten- und Sprachsteue-
rung.Gleichzeitig entwickelte sichdas Internet. Heuteist es ein nahezu
weltumspannendes Informations- und Kommunikationsnetzwerk, in
dem immerschnellereDatenverbindungen und größereServerkapazi-
täten in Ve rbindung mit sichrasant entwickelnden Softwarestandards
ständig neue Funktionen erlauben. Damiteinher geht die Entwicklung
Neue Medien –
Neue Schule?
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10 1. Einleitung
einerglobalisiertenWissens-, Medien- oder Informationsgesellschaft,
in der der Umgang mit Information zu einer Schlüsselressource gewor-
den ist. In rohstoffarmen Gesellschaften ist Innovation die Grundlage
vonWohlstand –sowohl gesamtgesellschaftlichals auchindividuell.
Solche Entwicklungenmachenvor der Schule nicht halt.
Das vorliegende Buch will deshalb eine praxisorientierte Einfüh-
rung in die Möglichkeiten und Herausforderungen digitaler Medien in
Schulen geben und damit auchzum Nachdenken über die Rolle von
Lehrpersonen in der Informationsgesellschaft anregen. Es bietet eine
Einleitung in mediendidaktische Fragen und konkretisiertmögliche
Ansätzefür die schulischen Kernfächer.Lehrpersonen sollen in dem
Buch Ideen bekommen, wiesie geeigneteMedien für ihren Unterricht
auswählen und einsetzen können. Dabei ist dieses Buch natürlichnicht
daseinzige mediendidaktischeLehrbuch auf dem deutschsprachigen
Markt. Sehr empfehlenswertsind zur Ergänzung oder Vertiefung z. B.
die Schriften vonKerres(2012), Kron &Sofos (2003), Martial &La-
denthin (2002), Moser (2008), Reinmann (2013), Tu lodziecki &Herzig
(2010) sowievon Zumbach(2010). Trotzdem unterscheidet sichdas
vorliegende Buch vonden anderen mehr oder weniger deutlichinfol-
genden Punkten:
DasBuchrichtet sichanangehende oder praktizierende Lehrperso-
nen. Es ist schulstufenübergreifend formuliertund vermittelt ein
allgemeines mediendidaktisches Wissen. Ungeachtet der vielen
Schulbezüge kann das Buch aber auchfür E-Learning-Verantwort-
liche in Unternehmen oder Hochschulen interessant sein.
Das Buch konzentriertsichauf digitale Medien. Es verzichtet auf
Kapitel zur Erstellung vonLehrbüchernund Arbeitsblätternoder
zur Handhabung vonOverheadprojektor oder Wa ndtafel.
In den Kapiteln werden zunächst medienwissenschaftliche, lernpsy-
chologische und allgemeindidaktische Grundlagen skizziert, bevor
es um dieBesonderheitendes Lernens und Lehrens mit Medien
geht.Soist es beispielsweise wichtig zu wissen, wieLernen allge-
meinfunktioniert, um zu verstehen, wieLernprozesse mit Medien
unterstützt werden können.
Viele Literaturverweise im Buch beziehen sichauf englischspra-
chige Fachliteratur.Die Potenziale digitaler Medien für Lehren und
Lernen sind ein weltweites Thema, und dies spiegelt sichnatürlich
auchinden theoretischen Bezügen diesesLehrbuches.
Es ist kürzer als vergleichbareLehrbücher.Viele Aspektekönnen
deshalbnur skizzenhaft behandelt werden. In den Literaturverwei-
sen finden sichjedoch vielfältige Hinweise zur Ve rtiefung.
Ziele des
Lehrbuchs
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1. Einleitung
Mediendidaktische Lehrbücher stehen vorder Herausforderung,dass
sichdigitaleMedien sehr raschwandeln. Es gibt laufend neue Geräte
und innovative Anwendungen. Damit das vorliegende Lehrbuchnicht
übermorgenschon wieder veraltet ist, geht es nicht nurvon aktuellen
Beispielen aus, sondern vermittelt ein eher konzeptionelles Wissen. Es
soll einen Kompass bieten, um sichinder Fülle der Lernmedien und ih-
rerEinsatzmöglichkeiten heuteund auchkünftig zurechtzufinden.
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... To be able to carry out such a study, we first consider certain teaching methods like writing appealing goals for the students [24], trying to turn extrinsic motivation into intrinsic motivation [17], varying a lot between frontal teaching and experimented learning [33], choosing an appropriate difficulty level [32], differentiating teaching for different skill levels [34], embracing digital teaching resources [28] and creating a learn-efficient class climate [7]. ...
... The need to adapt our teaching to the rise of digital media is clear, yet change has been slow, and effective tools for integrating digital technologies into classrooms are still lacking [28]. Although digital technology has been present for nearly 40 years, research on its effective use in education takes time. ...
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This study aims to observe if the theorem prover LEAN positively influences students' understanding of mathematical proving. To this end, we perform a pilot study concerning freshmen students at the University of Zurich (UZH). While doing so, we apply certain teaching methods and gather data from the volunteer students enrolled in the ``Foundations of Mathematics'' course. After eleven weeks of study covering some exercise questions implemented with LEAN, we measure LEAN students' performances in proving mathematical statements, compared to other students who are not engaged with LEAN. For this measurement, we interview five LEAN and four Non-LEAN students and we analyze the scores of all students in the final exam. Finally, we check significance by performing a t-test for independent samples and the Mann-Whitney U-test.
... Well-known examples of digital media are computers, laptops, smartphones, tablets, and the World Wide Web (Wahl, 2021). Petko (2020) differentiates between six central functions of digital media use in the classroom: presenting and illustrating, experimenting and practicing, producing and programming, communicating and cooperating, organizing and documenting, and testing and assessing. ...
Article
Children and young people grow up with a wide range of media, which they are expected to use in different settings. One possibility is the use of digital media in out-of-school learning places, which is currently being expanded. However, there has been little research into the combination of the two fields to date. This study was designed to address this research gap. The study focuses on the opinions and attitudes of prospective primary school teachers on this combination. This is of great importance as, due to current developments, prospective teachers could often find themselves in the situation of being able or having to combine the two fields. 20 prospective teachers (M =23 years, SD = 2.6) took part in the interview study. All prospective teachers have a positive attitude toward digital media. However, most of them are very critical of their use in out-of-school learning places. However, they can name some possible applications and advantages. On the other hand, there are hurdles such as technical problems or their missing skills.
... Mit Hilfe digitaler Lernformate und durch den Einsatz von Tablets während der Seminare sollen selbstbestimmtes Lernen, eine intensivere Teilhabe während der Präsenzzeiten ermöglicht, das kreative Denken gefördert sowie das Spektrum der gestalterischen Ausdrucksmittel erweitert werden. Durch die Reflexion der praktisch gesammelten Erfahrungen soll darüber hinaus das "technologische pädagogische Inhaltswissen" (Petko, 2014) angeeignet werden, um mobile Geräte sinnvoll und nachhaltig in den Kunstunterricht integrieren zu können. ...
... While the benefits of using DTM in science teaching are obvious, simply incorporating DTM into the classroom does not automatically result in highquality teaching (Kates et al., 2018). For teachers to harness the full potential of DTM, they must be purposefully integrated into instructional practices and aligned with learning objectives (Petko, 2020). To achieve this, pre-service science teachers (PSSTs) need to acquire a complex body of Technological Pedagogical And Content Knowledge (TPACK; Mishra and Koehler, 2006) as part of their studies (Becker et al., 2020). ...
Article
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Science instruction can benefit from the use of digital technologies if pre-service teachers are given opportunities to acquire Technological Pedagogical And Content Knowledge (TPACK) as part of their studies. However, the prevailing self-report approach to TPACK measurement does not allow conclusions to be drawn about enacted TPACK, which is rarely assessed in real classroom situations. In addition, instruments designed to measure TPACK enactment lack descriptive clarity and no single instrument is used to assess the three relevant phases of teacher competencies (lesson planning, implementation, and reflection). The present paper addresses this gap by presenting the development and validation of a comprehensive rubric for assessing the enacted TPACK of pre-service science teachers. To operationalize the “fuzzy” aspects of the framework, the rubric targets a specific use of digital media and instructional approach in science teaching: student-generated explainer videos and animations. At the core of the development process is a theory- and literature-based systematic review of (1) existing instruments for assessing pre-service science teachers’ enacted TPACK and (2) instructional criteria for student-generated explainer videos in science classes. The resulting rubric allows valid conclusions given the appropriate conditions, has demonstrated reliability, and excels due to its specific focus, high degree of differentiation, systematic grounding in theory and literature, objective grading criteria, and comprehensive applicability to all three phases of teacher competencies.
Article
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Der vorliegende Beitrag betrachtet die Genese von OER seit deren Initiierung im Jahr 2002. Gerade Deutschland war lange Zeit kaum an der Entwicklung und Verbreitung von OER beteiligt. Jedoch haben OER durch verschiedene Massnahmen vor allem in der vergangenen Dekade in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Der Beitrag zeichnet diese Entwicklung aus der Perspektive einer gestaltungsorientierten Mediendidaktik nach. Während die Entstehungsphase primär durch eine OER-Gemeinschaft geprägt war, er-folgt mittlerweile eine zunehmende strukturelle Verankerung von OER in der Hochschule. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit OER hat sich primär mit den Gründen und Hindernissen für deren Nutzung befasst. Hierdurch konnten wichtige Erkenntnisse, auch für die weitere Förderung von OER, gewonnen werden. Dennoch existieren Missverständnisse über OER, die sich auch durch eine grundlegendere Problematik der Ausrichtung der empirischen Bildungsforschung erklären lassen. Die Förderung von OER sollte weniger aufgrund von Wirkungserwartung für die Hochschule per se erfolgen, sondern als ein Potenzial verstanden werden, mit dem die Transformation von Hochschule und einer Bildung in der digitalen Welt gelingen kann. Dafür, so die These, ist eine pragmatische Haltung erforderlich. Dies könnte bedeuten, die anfangs wichtige und immer noch einflussreiche Bottom-up-Perspektive um eine Top-down-Perspektive zu erweitern, die strukturelle Massnahmen adressiert, um die mittel- und langfristige Förderung von OER sicherzustellen.
Article
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Um einen Orientierungsrahmen zur Verbindung aktueller bildungspolitischer Leitbilder für eine «Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt» (HRK und KMK 2015; HRK und KMK 2020) und einer «Bildung in der digitalen Welt» (KMK 2017; KMK 2021) zu eröffnen, präsentiert der Beitrag die Entwicklung von Qualitätsmerkmalen für einen digital-inklusiven Unterricht durch das interdisziplinäre Forschungsprojekt BRIDGES der Universität Vechta. In der «Werkstatt Inklusion» wurden im ersten Schritt Merkmale für einen guten inklusiven Unterricht entwickelt. In der Werkstatt «Digitalisierung in inklusiven Settings» wurden diese in einem zweiten Schritt durch medienpädagogische und fachdidaktische Impulse zum Lernen in einer digital geprägten Welt weiterentwickelt. Der Beitrag stellt ausgewählte Ergebnisse der Forschungswerkstätten dar und konkretisiert an einem Beispiel der Lernumgebung «Mose 4.0» für den Religionsunterricht in der Grundschule das Orientierungspotenzial der exemplarischen Merkmale «Individuelle Förderung», «Schüler:innen- und Kompetenzorientierung» sowie «Angebotsvielfalt». Der Ertrag der Merkmale für die Gestaltung eines inklusiven Fachunterrichts in einer digital geprägten Welt wird abschliessend diskutiert.
Article
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Die Entwicklung digitaler Schulbücher hebt die Trennung zwischen digitalen Medien und dem Leitmedium Schulbuch auf. Dadurch ergibt sich für den Fremdsprachenunterricht eine Vielzahl von Nutzungspotenzialen. Inwiefern Schüler:innen diese Potenziale tatsächlich nutzen, wird anhand einer empirischen Studie zur Schulbuchnutzung untersucht. Basierend auf einer Analyse von Strukturelementen eines Kapitels werden die Potenziale eines digitalen Französischlehrmittels differenziert betrachtet. Die Befunde deuten auf eine Reihe von Potenzialen und ein umfassendes Angebot hin. Vergleicht man diese mit den Ergebnissen der Nutzungspraxis der Schüler:innen, wird deutlich, dass dieses Angebot weit über die tatsächliche Nutzung hinausgeht. Bislang wird das medien- und fachdidaktische Potenzial digitaler Lehrmittel nur teilweise ausgeschöpft. Ergänzt werden diese Befunde um eine Analyse möglicher Zusammenhänge zwischen der Nutzung verschiedener Strukturelemente des Lehrmittels und Personenmerkmalen der Schüler:innen. Inwiefern verschiedene Merkmale die Nutzung digitaler Lehrmittel beeinflussen, wird abschliessend diskutiert.
Article
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The aim of this study is to enhance the efficiency of teaching field education courses in the Department of German Language Teaching by utilizing new media tools within the classroom setting. The study used a mixed research method, which gathered data from both quantitative and qualitative sources. The participants included a total of 160 (119 female and 41 male) sixth semester students studying at Trakya University. Data were gathered using questionnaire and a structured interview form. Frequency distribution was utilized to evaluate the quantitative data, while content analysis was performed to categorize the responses of the qualitative data. According to the study results, it is emphasized that new media technologies primarily allow students to have easier access to course materials and resources, make information permanent, engage in active learning, collaborate, and think creatively. Pre-and post-test results show that field education courses supported by new media have a positive impact on the development of fundamental language skills and partial language skills. In particular, the percentage and frequency values for the development of listening skills, vocabulary, and audiovisual skills are higher with the use of new media in field education. It is recommended that such applied studies should be designed by field experts, and efforts should be made to increase awareness among teacher candidates and graduates about practices that enhance learners' motivation.
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