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Biographieforschung und Narratives Interview
... In der vorliegenden Untersuchung wurde auf die Erhebungsmethode des narrativen Interviews zurückgegriffen, welche im Kern auf den Soziologen Fritz Schütze (1983) zurückgeht. Die grundlegende Annahme dieser Herangehensweise, wie sie sich auch bei den anderen soziologischen Ansätzen wiederfindet, ist, dass soziale Wirklichkeit erst im Rahmen kommunikativer Interaktionen hergestellt wird und nicht außerhalb der Interaktion von Individuen "existiert" (Schütze, 1987b Schütze, 1983) und die Rekonstruktion der den Handlungen zugrundeliegenden Orientierungen (vgl. ...
... In der vorliegenden Untersuchung wurde auf die Erhebungsmethode des narrativen Interviews zurückgegriffen, welche im Kern auf den Soziologen Fritz Schütze (1983) zurückgeht. Die grundlegende Annahme dieser Herangehensweise, wie sie sich auch bei den anderen soziologischen Ansätzen wiederfindet, ist, dass soziale Wirklichkeit erst im Rahmen kommunikativer Interaktionen hergestellt wird und nicht außerhalb der Interaktion von Individuen "existiert" (Schütze, 1987b Schütze, 1983) und die Rekonstruktion der den Handlungen zugrundeliegenden Orientierungen (vgl. Nohl, 2012). ...
... Diese erstreckten sich von komplexen Erzählungen mit narrativer Dichte über mehr oder weniger detaillierte Beschreibungen bis hin zu Argumentationen und Bewertungen mit narrativen Elementen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Interviews entsprechend der narrativen Grundlegung von Schütze (1983) durch den Erzählimpuls realisiert wurden. Im weiteren Verlauf der Interviews kam es jedoch, je nach Länge der Antworten der Befragten, zu mehr oder weniger starken Interventionen seitens der Interviewerin. ...
... In der vorliegenden Untersuchung wurde auf die Erhebungsmethode des narrativen Interviews zurückgegriffen, welche im Kern auf den Soziologen Fritz Schütze (1983) zurückgeht. Die grundlegende Annahme dieser Herangehensweise, wie sie sich auch bei den anderen soziologischen Ansätzen wiederfindet, ist, dass soziale Wirklichkeit erst im Rahmen kommunikativer Interaktionen hergestellt wird und nicht außerhalb der Interaktion von Individuen "existiert" (Schütze, 1987b Schütze, 1983) und die Rekonstruktion der den Handlungen zugrundeliegenden Orientierungen (vgl. ...
... In der vorliegenden Untersuchung wurde auf die Erhebungsmethode des narrativen Interviews zurückgegriffen, welche im Kern auf den Soziologen Fritz Schütze (1983) zurückgeht. Die grundlegende Annahme dieser Herangehensweise, wie sie sich auch bei den anderen soziologischen Ansätzen wiederfindet, ist, dass soziale Wirklichkeit erst im Rahmen kommunikativer Interaktionen hergestellt wird und nicht außerhalb der Interaktion von Individuen "existiert" (Schütze, 1987b Schütze, 1983) und die Rekonstruktion der den Handlungen zugrundeliegenden Orientierungen (vgl. Nohl, 2012). ...
... Diese erstreckten sich von komplexen Erzählungen mit narrativer Dichte über mehr oder weniger detaillierte Beschreibungen bis hin zu Argumentationen und Bewertungen mit narrativen Elementen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Interviews entsprechend der narrativen Grundlegung von Schütze (1983) durch den Erzählimpuls realisiert wurden. Im weiteren Verlauf der Interviews kam es jedoch, je nach Länge der Antworten der Befragten, zu mehr oder weniger starken Interventionen seitens der Interviewerin. ...
... In the following, we discuss examples from our research projects: An earlier study by Phil LANGER (2009) on HIV/Aids and a more recent one by Alina BREHM (2021) with Shoah survivors. In the projects, we used different qualitative interviews (ADAMS, HOLMAN JONES & ELLIS, 2015;HOLSTEIN & GUBRIUM, 1995;SCHÜTZE, 1983) for qualitative data production, employing a narrative and intersubjective approach (see Sections 3.1 and 3.2). The interviews were conducted in German, and we provide a tentative translation of the selected interview sequences, but we acknowledge that every translation is an interpretation, and that the linguistic and affective nuances important to the projects cannot be fully captured when translated. ...
... I also discussed my confrontation with the Shoah as a continuous, conflictual process, examining individual and social dynamics of (German) guilt-defense. Methodologically, I employed autoethnography (ADAMS et al., 2015), biographical-narrative interviews (SCHÜTZE, 1983) ...
In this article, we seek to deepen the understanding and reflexive analysis of emotionally charged situations in the research process. Through a nuanced and critically evaluative approach, we explore the complex meanings of empathy as presented in the qualitative methods discourse.
... Esta é uma pesquisa no campo da Saúde Coletiva numa interface com as Ciências Sociais, requerendo para sua execução uma abordagem qualitativa ancorada na proposta metodológica de dispositivo de investigação a técnica da Entrevista Narrativa Autobiográfica proposta por Schütze (1983), como uma estratégia que possibilite identificar estes eventos estressores e promover trajetórias de enfrentamento destes. As metodologias de pesquisa qualitativa são entendidas como aquelas capazes de incorporar a questão do significado e da intencionalidade inerente aos atos, às relações e às estruturas sociais, sendo essas últimas tomadas tanto no seu advento quanto na sua transformação, como elaborações humanas significativas (Minayo, 2014). ...
... A amostra do estudo foi composta por seis pais de crianças em tratamento quimioterápico, na faixa etária entre 20-30 anos de idade. Como critérios de inclusão foram selecionados pais de crianças em tratamento quimioterápico, na faixa etária entre zero e 12 anos, estar em condições físicas e emocionais para participar do estudo, e que aceitaram participar da pesquisa, através da realização de entrevista narrativa autobiografica, proposta por Schütze (1983), realizada em uma abordagem direta com pais que aguardavam atendimento de seus filhos, em sala de espera. Os textos autobiográficos foram analisados por meio da técnica da análise de conteúdo, proposta por Bardin (2016). ...
This study sought to share the autobiographical resonances between life stories and parental resignifications in coping with childhood cancer. This is a qualitative study conducted with six parents of children undergoing chemotherapy treatment at a tertiary hospital in Fortaleza, Ceará, using the Autobiographical Narrative Interview technique proposed by Schütze as a research-action-training device, and analyzed using the content analysis technique. The results analyzed were categorized into three thematic categories: Resignification of the Parental Role; Transformations in Family Dynamics; Auto biographical Resonances in Life Stories. In this study, the shared life stories highlight important coping patterns and the emotional, social, and psychological challenges faced by families. Support networks were the main route for overcoming personal and social obstacles for these parents. In the analyzed reports, a new perspective on “being me” in the world can be seen based on parental autobiographies. The findings of this research suggest the need for more targeted interventions to support parents of children with cancer, including psychological support programs, financial assistance, and strengthening of support networks.
Keywords: Childhood cancer. Parenting. Narratives of the self. Public health.
... Befragt wurden die Jugendlichen biografisch-narrativ (Schütze 1983 Nohl (2022) proto-politische Orientierungen, die vor allem mittels des dem Leitfadeninterview in der 1. und 3. EW vorgelagerten offen narrativ-biografischen Interviews erhoben und dokumentarisch (Bohnsack/Nentwig-Gesemann/Nohl2 013) in ihrer biografischen Gebundenheit rekonstruiert wurden. Vo nI nteresse waren dabei die für Sozialisation zentralen konjunktiven Erfahrungen der interviewten Jugendlichen sowie die von ihnen in ihrer Erzählung dargestellten gemeinschaftlichen(z. B. familialen oder institutionellen) Erfahrungsräume,i nd enen konjunktives, beispielsweise milieu-, geschlechts-oder organisationsspezifisches Wisseni mS inne einer gemeinsamg eteilten Erfahrungs-und Wissensstruktur bzw. ...
In einer qualitativen Längsschnittstudie zur politischen Sozialisation von jungen Menschen wurde die Entwicklung politischer Orientierungen über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg erforscht. Dabei ist es gelungen, die Fälle zweier Jugendlicher zu erheben, deren politische Orientierung im Untersuchungszeitraum durch Annäherungen an radikalpolitische Phänomene gekennzeichnet ist. Im Falle des Jugendlichen Mathis findet über die drei Erhebungspunkte bei konstanter Zustimmung zu antipluralistischen und Law-and-Order-Positionen eine Annäherung an rechtsradikale Ideen und Akteure statt. Der Jugendliche Julius hingegen nähert sich dem linksradikalen Milieu seiner Stadt an, setzt sich aber kritischdistanzierend mit dem Problem der Szenegewalt auseinander. Anhand dieser beiden biografischen Episoden werden in dem Beitrag die politischen Sozialisationsprozesse junger Menschen im Zusammenwirken von familialen, peerbezogenen, institutionellen und weiteren gesellschaftlichen Einflüssen analysiert und hinwendungsbegünstigende wie auch protektive Faktoren herausgearbeitet.
... zeigen sich hier oft indirekt und wurden in dieser Studie anhand von vier Ankerfällen rekonstruiert, die in maximal und minimal kontrastierenden Vergleichen weiteren Fällen gegenübergestellt wurden. So wird der Möglichkeitsraum des Samples abgedeckt, während detaillierte Unterschiede in der Erfahrungsverarbeitung vertieft werden(Schütze 1983). Durch die minimalen und maximalen Kontrastierungen wird es möglich, "sich von der Einzelfallanalyse des singulären Interviews zu lösen"(Schütze 1983: 286) und gezielt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung hervorzuheben (ebd.).Durch diesen systematischen Vergleich entsteht die sinngenetische Typenbildung, bei der Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Handlungsweisen herausgearbeitet werden, um übergreifende Typen zu identifizieren(Bohnsack, Hoffmann und Nentwig-Gesemann 2018). ...
Basierend auf problemzentrierten Interviews zur Entscheidungsfindung von ungewollt Schwangeren, die mit der dokumentarischen Methode ausgewertet wurden, entwickelten wir eine viergliedrige Typologie, die Ressourcen und Herausforderungen in dieser Situation verdeutlicht. Strukturelle Ressourcen wie Beratung oder medizinische Versorgung spielen in keinem der Typen eine zentrale Rolle; stattdessen sind individuelle Ressourcen und die erfahrene Anerkennung ausschlaggebend, weshalb sich die Typen stark in ihrer Handlungsmacht unterscheiden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass soziale Anerkennung entscheidend für das subjektive Erleben von Entscheidungsfreiheit ist.
... Metodę wywiadu narracyjnego opisali między innymi FritzSchütze (1983), MarekPrawda (1989), HarryHermanns (1987). ...
The article familiarizes the reader with reasons and consequences of the actions undertaken by young Polish Jews, which contribute to the construction of the Jewish identity. The first part of the text deals with the struggle of the youngsters with identity problems built on the feeling of exclusion and inadequacy of individuals who discover their Jewish descent. The second part is devoted to the work on identity, which entails actions undertaken by the respondents to transform the subjective imagery concerning their marginal situation as well as work on further interactions. The Jewish identity is analyzed here in the postmodern context, which allows us to treat it as a project with many possible ways of its completion.
... To understand women's migration experiences in the European Union, the present paper takes a qualitative approach by collecting and analysing the women's migration trajectories. Using a biographical narrative interview approach (Schütze, 1983), the researcher can analyse the complex dimensions of migrants' aspirations and realities. This method also helps ensure theoretical sensitivity during the data collection stage, avoiding the imposition of theoretical ideas by formulating interview questions. ...
This study employs narrative inquiry to explore the evolving motivations of women migrants as they embark on their migration journeys, discover and assert their agency, and challenge entrenched stereotypes associated with migrant women. Drawing on 54 biographical interviews with women from diverse backgrounds and COST member countries, the research examines how a complex interplay of personal aspirations, structural constraints, and sociocultural factors shapes individual migration trajectories. Thematic analysis reveals a range of motivations—including economic opportunity, education, family reunification, and escape from political or gender-based oppression—alongside instances of agency and resilience in the face of systemic challenges. The study underscores the transformative potential of migration for women and offers an intersectional perspective highlighting how overlapping identities influence access to rights, resources, and belonging. This research contributes to a more nuanced and humanized understanding of female migration experiences by centring on women’s voices. It offers insights with potential implications for gender-sensitive migration policies and integration strategies.
... The approach mediates between the agency of the research subjects and their embeddedness within the emotional and economic structures of their everyday lives (Stewart, 2007). Following the methodological principles of narrative interviews, I understand their stories of past experiences as narratives bound to time and place that evolve both over the course of their lives and within the context of the interview (Schütze, 1983;Rosenthal, 2024). These narratives are neither straightforward reflections of lived reality nor arbitrary; as socially situated constructions, they reveal patterns of action and orientation that shape their life and decision-making. ...
Rising wealth inequalities, concentrated in the hands of a few super-rich families, have recently sparked sociological interest in how these families sustain and legitimise their wealth across generations. Yet, few studies have gained access to the life-worlds of these families to examine their wealth infrastructures, family dynamics and perceptions. Drawing on 14 in-depth interviews with members of two super-rich German families, as well as personal and legal documents, the study investigates the affective dimensions integral to the perpetuation of dynastic wealth. I argue that these families have persisted as units of economic production across different phases of capitalism, adjusting their modes of economic, social and legal reproduction by tying family and capital relations closely together. Simultaneously, the cultural ideal of the family as a place of love, emotionality and care has and still does profoundly shape how these families organise and manage wealth reproduction. By tracing their wealth trajectories, the analysis highlights how super-rich families adapt their affective and economic strategies to preserve elite status over generations. The article advances debates on wealth inequality by showing how managing family feelings plays a critical role in wealth reproduction, revealing how these dynamics shape both family life and broader patterns of social inequality.
... Data collection employed biographical narrative interviews (Schütze, 1983), allowing participants to share their life stories with minimal constraints. This method provided insights into participants' broader life contexts and their experiences with beneFit. ...
Poverty and social exclusion (PaSE) are multifaceted challenges that affect individuals across all stages of life, manifesting as financial deprivation, health inequities, and restricted access to social and economic opportunities. Sports participation offers a promising avenue to mitigate these challenges, providing access to health benefits, social connections, and life skills. This study contributes to the limited body of research on sports programmes for adults affected by PaSE by investigating how long‐term participation in a low‐threshold and diverse sports programme supports them in navigating and coping with their challenges. Drawing on Amartya Sen’s capability approach (CA) as a theoretical framework, biographical‐narrative interviews were conducted with 16 adults who participated in the sports activities of a voluntary sports club (VSC) in Southern Germany for at least one year. The thematic analysis identified three key capabilities fostered through participation: the capability for better coping with daily life , the capability for group belonging and social confidence , and the capability to actively shape physical and mental changes . Crucial conversion factors—such as flexible participation options, reliable programme structures, and a supportive group culture—played a pivotal role in enabling these capabilities and achieving related functionings. By identifying the mechanisms through which the sports programme fosters inclusion and well‐being, this study provides deeper insights of how sports programmes can address the complex needs of individuals experiencing PaSE. These findings provide actionable insights for the design of inclusive and long‐term sports programmes that empower participants to achieve meaningful and self‐determined outcomes.
... The interpretation process ( Figure 1) began with thematic sequences of interview passages, focusing on support in deradicalization and disengagement processes through professional-client relationships. Following Nohl's (2010) approach, text type analysis based on Schütze's (1983) narrative structure analysis identified textual forms such as narrative, description, and argumentation. The analysis focuses on the narrative form, which is in proximity to the narrator's experience given its inherent dynamics. ...
Extremism is a global threat, and preventing and countering violent extremism (P/CVE) is a worldwide challenge. As a soft-power approach, social work can play a crucial role in P/CVE. This study explores professional concepts and their impact on P/CVE regarding Islamism through eight semi-structured interviews with practitioners in Germany, analyzed using a reconstructive-documentary approach. Findings suggest that social work can contribute significantly to P/CVE if it avoids acting as a repressive agent and focuses on advocacy. Integrating social justice approaches into P/CVE is essential for reducing stigmatization and fostering emancipation. The study demonstrates how professional practice can influence problem perceptions and policies.
... The reconstructive biographical approach (Rosenthal, 2004;Schütze, 1983) emerged in the Federal Republic of Germany as part of interpretative sociology in the 1970s, influenced by social constructivism, ethnomethodology, conversation analysis and phenomenology (Becker et al., 2023). In reconstructive biographical research, biography is understood as the mutual interweaving of institutionalized life course patterns, historical and societal conditions, and individuals' personal developments and subjective coping strategies (Riegel, 2018, p.566). ...
Purpose
This brief report contributes to the small research corpus that focuses on methodological and ethical considerations when adolescents and young people are involved in qualitative research, especially when they have lived experiences of interparental violence. These considerations will be illustrated by an ongoing research project, which examines the active role of adolescent girls and young women and their involvement in processes of intergenerational transmission of violence, agency, and gender.
Methods
A reconstructive biographical approach using the biographical-narrative interview as the data collection method (Qualitative research practice, 2004) was chosen because it effectively addresses ethical challenges, such as power imbalances and concerns about vulnerability.
Results
Ethical considerations are of great importance when young people are involved in qualitative research, especially when they might still live in families with IPV. This requires specific attention, particularly concerning informed consent, recruitment, confidentiality, and follow-up support.
Conclusion
A consequent differentiation between children and youth regarding ethical and methodological aspects in IPV research can lead to a nuanced ethical research practice.
... Die sprachlichen Handlungen im Interviewtext werden folglich mehrfach fokussiert: Wer und was wird wie präsentiert (dramatisierend, relativierend, skandalisierend etc. und auch in welchem Modus, Tempus oder mit welchen syntaktischen Besonderheiten) und welche Bedeutung hat diese Präsentationsweise im Hinblick auf die Positionierung und Identifizierung der Schüler_innen und ihren Umgang mit einem heteronormativ strukturierten Schulalltag? 4 Zur Rekonstruktion der narrativen und argumentativen Passagen in den Interviews werden deshalb Ansätze aus der Narrationsanalyse (vgl. Kallmayer/Schütze 1976, Schütze 1987) und aus der Gesprächsforschung (vgl. Günthner 2006Günthner , 2002Schwitalla 2003) herangezogen. ...
... Im Rahmen der Datenerhebung habe ich mit fünf Familien gesprochen, die ich z.T. mehrfach besucht habe. Gemeinsame Familiengespräche (in Anlehnung an die Methode der Tischgespräche von Keppler, 2008) und biografisch-narrative Einzel-und Paarinterviews (Schütze, 1983) mit problemzentriertem Fokus (Witzel, 2000) bilden die methodische Grundlage der Forschung. Basierend auf einem komplexen Methoden-und Datenarrangement wurden mit der relationalen Hermeneutik, in deren Zentrum komparative Analysen und in Fallvergleiche eingebettete Typisierungen und Typiken stehen, umfangreiche Interpretationen vorgenommen (Straub, 2022 ...
Der Beitrag fokussiert Gefühle im Kontext qualitativer Forschung. Qualitative Forschung
wird als komplexes Beziehungs-, Interaktions- und Anforderungsgeschehen
verstanden, das mit unterschiedlichen, mitunter konfligierenden Positionierungen
einhergeht und Irritationen bis hin zu Unsicherheit und Unwohlsein auslösen kann.
Konkret betrachte ich eine Gesprächssituation mit einer Gastfamilie für unbegleitete
minderjährige Geflüchtete – Ein Beziehungsgefüge, das paradigmatisch für ein normativ
aufgeladenes Forschungsfeld steht. Konfligierende Anforderungen und ihre Begleitgefühle
werden auf zwei Ebenen betrachtet, die miteinander verflochten sind. Zum
einen werden aufkommende Spannungen in der Forschungssituation selbst in den Blick
genommen und zum anderen solche, die zwischen Forschenden im Verhältnis zu
internalisierten, konfligierenden Anforderungen ihrer wissenschaftlichen Disziplinen
entstehen können. Gefühle können Forschende hemmen und methodologisch herausfordernd
sein, zugleich jedoch Einblick in Charakteristika des Forschungsfelds und
konfligierende, disziplinspezifische Handlungsanforderungen geben.
... Als Datenbasis dienen biographische-narrative Interviews, die zwischen den Jahren 2018 und 2020 erhoben wurden. Das Interviewformat geht auf Schütze (1983) zurück, allerdings wurde die Adaption von Fischer-Rosenthal und Rosenthal (1997) (Gottzén, Mellström et al. 2020). Dem Sampling waren aufgrund der Feldgegebenheiten jedoch enge Grenzen gesetzt. ...
Zusammenfassung
In gesellschaftlichen Diskursen und im Flüchtlingsschutz werden geflüchtete Männer selten als verletzbar wahrgenommn. Empirische Studien verwenden diesen Begriff zwar, oft jedoch nur vage. Dadurch bleibt das Verhältnis zwischen Männern, Flucht und Verletzbarkeit unterbestimmt. Ziel dieses Artikels ist es, dieses Verhältnis zu ergründen, indem es theoretisch unterfüttert und anhand der Biographien von aus Eritrea geflüchteten Männern näher beleuchtet wird. Die Analyse von zwei Biographien zeigt dabei vier unterschiedliche situationale Verletzbarkeiten auf, in denen die Männer verletzt werden. Gleichzeitig wird deutlich, wie aus diesen Erfahrungen sowohl Solidarität als auch Gewalt erwachsen kann. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, bisherige gesellschaftliche Diskurse über die Unverletzbarkeit geflüchteter Männer zu verkomplizieren und die Betrachtung von Verletzbarkeiten weiterzuentwickeln.
... To gain insights into multi-local living arrangements, a qualitative approach was used in this study, utilizing in-depth interviews organized as narrative-based biographical interviews (Schütze 1983), conducted in 2022 and 2023. Following a lifecourse approach, interviews were structured according to a timeline on which the interviewees' residential and working biographies were drawn over the course of the interview. ...
In late modern societies characterized by increasing mobility and individualization, temporary living and working arrangements are no longer a rare phenomenon. In many life biographies, temporary and multi-local periods, with more than one place of residence, have become common. This paper adopts a life course perspective to explore how temporary experiences influence individuals’ perceptions of their current multi-local arrangements and future aspirations. Moreover it investigates how multi-local residents perceive and realize home in their life course. Based on biographical interviews with multi-local residents in two German cities, Frankfurt am Main and Leipzig, this study aims to deepen our understanding of multi-local living arrangement from a life course perspective and to examine its implications on the processuality of home.
... Erzählungen gewähren einen unmittelbareren Zugang zum subjektiven Erleben als andere Textsorten wie beispielsweise summarische Berichte oder Argumentationen, wie sie bspw. in Interviews geäußert werden, weil Erzählende nicht einfach Behauptungen äußern können, sondern sich den Formzwängen des Erzählens unterwerfen müssen, um glaubwürdig zu wirken (Schütze, 1983). Sie fordern Erzählende auf, Ereignisse im Grunde linear zu erzählen und nicht nur die zeitlichen, sondern auch kausale und vor allem motivational-intentionale Verbindungen zwischen Ereignissen und Handlungen plausibel zu machen. ...
Professionalisierungsprozesse bewirken die Herausbildung einer professionellen Haltung, die einem in Fleisch und Blut übergeht, also unmerklich und selbstverständlich eingenommen wird. Man kann auch von einer professionellen Identität sprechen (Pollak, 1999), was allerdings zu ihrer Essenzialisierung verleiten mag (Habermas, 2015). Deshalb untersuche ich in diesem Kapitel, wie in Erzählungen Identität konstruiert wird (erster Teil). Den Fokus richte ich sodann auf die Tätigkeit des wiederholten Erzählens. Einmal betrachte ich die Auswirkungen des Narrativierens von Erlebnissen und des wiederholt Erzählens auf die erzählten Geschichten (zweiter Teil). Zum anderen betrachte ich, wie Zuhörende durch Ergänzungen und Widerspruch Geschichten verändern und damit auch das Welt- und Selbstverständnis der Erzählenden (dritter Teil).
... Data collection and analyses are intertwined and aim to unravel the tacit knowledge (Collins, 2000), implicit orientational patterns, and indexical rules (Garfinkel, 1967) that guide social behavior. During our ethnographic field stays in the two case study towns, we collected a variety of data: we did focused participant observations (Knoblauch, 2005), produced field notes, initiated conversations over the garden fence and conducted planned narrative interviews (Schütze, 1983) as well as group discussions (Bohnsack, 2000). The goal was to capture the personal stories of the people in their communities, their experiences with the forced changes of the past and present, and their outlook on the future. ...
This article focuses on understanding social innovations in Lusatia from a life-world perspective. Ethnographic case studies in two small towns explore people’s perspectives on transformation, particularly its impact. The analysis critically assesses the concept of social innovation, revealing implicit, often unreflected assumptions. Drawing on sociological perspectives, the article challenges notions of intentional change management and normative progress, instead emphasizing the complexity of social practices. It suggests that promoting social innovations requires nuanced understanding and context sensitivity for local communities, acknowledging diverse experiences shaping responses to change.
... Um zu untersuchen, wie ein queeres Engagement mit der Art und Weise, die eigene Biographie darzustellen, in einem Zusammenhang steht und welche Bedeutung queerem Engagement biographisch zukommt, wurden zwölf biographisch-narrative Interviews (Schütze 1983) mit queer engagierten jungen Erwachsenen 1 geführt. Auf Anfragen über Social-Media-Kanäle, E-Mails und über Verteiler meldeten sich Menschen für ein Interview, die in parteilichen und gewerkschaftlichen Gruppierungen, in Jugendgruppen, in Bildungsangeboten, in Vereinen, online oder auch ohne organisationale Bindung im weiten Bereich gegen Diskriminierung sowie für Anerkennung oder Schutzräume aktiv sind -und das in Bezug auf verschiedenste Positionierungen im geschlechtlichen und sexualitätsbezogenen Spektrum. ...
Biographische Studien im Bereich der Engagementforschung fokussieren weniger die Spezifik des thematischen Bereiches des Engagements. Die biographieanalytische Studie zu queerem Engagement im jungen Erwachsenenalter, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden, beleuchtet genau diese Verbindungen zwischen Engagementthemen und den Biographien der Engagierten. Basierend auf Interpretationen mit der dokumentarischen Methode wurden vier Typen des biographischen Stellenwerts queeren Engagements rekonstruiert. Diese werden vorgestellt und abschließend diskutiert, wie diese mit Strukturen queeren Engagements zusammenhängen.
This article addresses the question of how to cope with the crisis of adolescence in the context of a societal crisis. Using a single case analysis, socially relevant structural problems of the Corona crisis and a typical pattern in dealing with the crisis-related challenges are identified. The case analysis shows that the Corona crisis is essentially a crisis of measures for adolescents, leading to a loss of structure in everyday life and a strong desire for stability, normality, and everydayness.
Menschen mit Psychiatrieerfahrung sind häufig über einen langen Zeitraum hinweg Adressat:innen professioneller Unterstützungsleistungen in Form von ambulanter Betreuung (SGB IX). Im Gegensatz zu Unterstützungsleistungen innerhalb von Familien oder Freundschaften beruht professionelle Hilfe nicht auf Gabe und Gegengabe, sondern folgt einer Marktlogik. Es besteht ein überprüfbarer Leistungsanspruch und Hilfe wird gegen Geld getauscht. Vorliegende Studie zeigt, mit welchen Strategien Nutzer:innen der ambulanten Sozialpsychiatrie in einem "Ringen um Gegenseitigkeit und Autonomie" Symmetrie in Beziehungen zu Professionellen herstellen. Anhand der Narrationen der Interviewteilnehmenden werden Alteri zu jeweils drei verschiedenen Erhebungszeitpunkten in einem Zeitraum von ca. 2 Jahren auf der Netzwerkkarte easyNWK (Peter Pantuček-Eisenbacher, www.easyNWK.com) verortet. Die so entstandenen Netzwerkverläufe geben Einblicke in Netzwerkveränderungen und Teilhabe-Erleben von Interviewteilnehmenden. Netzwerktheoretisch werden Bezüge zu Konzepten der Sozialtheorie von Harrison White hergestellt: Stories, Kontrolle und Identitäten, Netzwerkdomänen und strukturelle Äquivalenz.
This paper aims to examine the symbolic struggles embedded in the biographies of internet content creators. Pursuing a relatively new profession that lacks symbolic legitimization necessitates both explanatory and emotional labor to justify a “biographical action scheme” that does not align with existing “institutionalized schedules for organizing biographies,” in Fritz Schütze’s sense. Drawing on interviews with young Polish internet content creators, I analyze these struggles through the lens of Axel Honneth’s concept of the “struggle for recognition” and Michèle Lamont’s notion of “symbolic boundaries.” The empirical analysis suggests that the initial struggle involves proving their worth to close family and friends, who may question the legitimacy of being an influencer compared to a stable 9-to-5 job. This tension is particularly pronounced in intergenerational relationships, such as between children and their parents. The second struggle occurs between content creators and their audiences. Here, the challenge is defending oneself against justified or unjustified accusations and hate speech. The third struggle is inherent to those operating at the intersection of various social fields. For these influencers, who build their content on popular science, the lack of recognition or hostility from the academic community is another serious biographical problem. The necessity to engage in constant power struggles, which demand considerable skill, challenges the widespread perception of internet influencing as a “childish” profession—one that offers an enjoyable job paired with undeservedly high earnings.
While it is well established that welfare bureaucrats hold some discretionary power in implementing welfare policies, scholars of the administrative burden concept have only recently begun to consider their individual impacts on welfare recipients' experiences of onerous state encounters. This article aims to explore how welfare recipients' perceptions of personal interactions with welfare bureaucrats shape their experiences of administrative burden, specifically their psychological costs, by drawing on biographical–narrative interviews conducted with 33 (former) welfare benefit recipients in Germany. The results reveal that welfare recipients perceive individual welfare bureaucrats as responsible for reducing, increasing, or creating certain psychological costs they experience and that welfare recipients themselves respond to these costs and negotiate them to some extent. This article contributes to the growing literature on citizens' experiences of administrative burden and expands the concepts of psychological costs and citizen agency by building on theoretical frameworks of coping behaviours in response to stress and psychological costs. The results also confirm a need for policy changes that support, rather than discourage, more case‐sensitive approaches to welfare benefits and employment services.
Zusammenfassung
Patient*innen mit chronischen, nicht-onkologischen Erkrankungen erhalten seltener spezialisierte Palliativversorgung (SAPV) als jene mit onkologischen Erkrankungen. Die KOPAL-Studie untersuchte die Durchführung einer zeitgerechten Fallbesprechung durch SAPV-Pflegefachpersonen (SAPV-PP), Palliativmediziner*in und Hausärzt*in. Ziel ist die Bewertung der Intervention aus SAPV-PP-Sicht.
16 thematisch fokussierte, narrative Interviews mit SAPV-PPs, Analyse mittels Grounded Theory.
Im Falle einer SAPV-Zuweisung der Patient*innen sollte diese zeitgerecht und gemeinsam mit Hausärzt*innen erfolgen. Die Zusammenarbeit mit Hausärzt*innen erleben die SAPV-PPs als Balanceakt. Zudem fühlen sie sich durch die Intervention in ihrem Vorgehen im Patient*innengespräch eingeschränkt. Sie nehmen ihre gewohnte, beratende Rolle ein und erleben es als Belastung, wenn keine gemeinsame Versorgung erfolgt.
Eine Zusammenarbeit von Hausärzt*innen und SAPV-PPs sollte frühzeitig unter besonderer Beachtung der Pflegeperspektive umgesetzt werden.
Considering that this book presents a study aimed at analysing and comparing the discourses, identities, and meanings of political participation of young people in radical right movements in Brazil and Germany, this chapter discusses the methodological issues relevant to the research. It seeks to clarify the challenges and changes in course, as well as to discuss, in a more in-depth manner, the chosen methodological instruments and their connection with the theoretical orientations of this study. Firstly, the choice and implications of using biographical interviews or life narratives are discussed. Secondly, the paths and ethical procedures adopted are presented in more detail. Finally, this chapter seeks to present and contextualize the methods and stages of biographical reconstruction and thematic analysis of narratives.
The research project “LAKTAT – Non-Professionals in German All-Day Schools: Qualifications, Orientations, Institutional Integration” examines the role and impact of nonprofessional staff in all-day schools, focusing on their pedagogical orientations and organizational integration. The study explores critical questions: How does a sense of belonging influence knowledge about the quality of after-school activities? What factors contribute to a sense of belonging? How do staff cope with the lack of belonging? A mixed-methods design was employed in the research, integrating quantitative data from Sub-study A and network analyses from Sub-study B. Sub-study A evaluated the socio-spatial level of educational personnel, taking into account demographic characteristics and the influence of belonging on quality knowledge. Sub-study B examines cooperation and networking among staff. The findings indicate that engagement is a significant predictor of quality knowledge, while age is negatively correlated with it. Work experience and full-time employment do not have a significant impact on engagement. These findings underscore the importance of fostering a sense of community and engagement among non-professional staff to improve the quality of afterschool programs. The study provides valuable insights into the need for multi-professional collaboration and institutional support to improve educational outcomes in all-day schools.
Social work practicum is a critical part of the education of social work students across different countries. Despite this important role, research about teaching students in social work practicum is still limited, especially in Germany. Our qualitative study tried to add to this gap in the literature, examining the teaching approaches of nine practicum instructors in different social service agencies in Germany. Data were collected through narrative interviews describing their experiences working with students. The qualitative data analysis based on principles of grounded theory found three main themes related to instructors’ teaching approaches, including contextual factors, teaching philosophy, and didactic strategies, which interacted in a nested model. The larger context of practicum in Germany as defined by universities and the context provided by practicum agencies influenced instructors’ teaching philosophy and didactic strategies. In turn, instructors’ teaching philosophies influenced their choice of didactic strategies. The findings of the current study align well with existing international empirical work and provide important insights on how the unique German context affects practicum teaching. The study also discusses the implications of these findings for social work education and social work practice.
Wie werden aus ehemaligen Schüler:innen im Verlauf des Studiums Lehrer:innen? Der Band enthält quer- und längsschnittliche Untersuchungen zur ethnografischen Längsschnittstudie «TriLAN», in der 19 Studierende durch ihr dreijähriges BA-Studium begleitet wurden. Zum Gegenstand qualitativer Analysen werden Interviews zu biografischen Ausgangslagen, Lehrveranstaltungen, Praktika und weitere Formate der Lehrer:innenbildung. An diesen Daten wird herausgearbeitet, wie Studierende zu Lehrer:innen (gemacht) werden und welchen Einfluss Institutionen der Lehrer:innenbildung auf studentische Selbstverhältnisse nehmen. (DIPF/Orig.)
Wie werden aus ehemaligen Schüler:innen im Verlauf des Studiums Lehrer:innen? Der Band enthält quer- und längsschnittliche Untersuchungen zur ethnografischen Längsschnittstudie «TriLAN», in der 19 Studierende durch ihr dreijähriges BA-Studium begleitet wurden. Zum Gegenstand qualitativer Analysen werden Interviews zu biografischen Ausgangslagen, Lehrveranstaltungen, Praktika und weitere Formate der Lehrer:innenbildung. An diesen Daten wird herausgearbeitet, wie Studierende zu Lehrer:innen (gemacht) werden und welchen Einfluss Institutionen der Lehrer:innenbildung auf studentische Selbstverhältnisse nehmen. (DIPF/Orig.)
Ausgangspunkt jeder kompetenzorientierten Gestaltung von Curricula sind prototypische Situationen des Handlungsfeldes, deren An- und Herausforderungen erfolgreich bewältigt werden sollen. In Kompetenzmodellen werden dann die dafür erforderlichen Problemlösefähigkeiten und -fertigkeiten benannt und strukturiert, für deren Erwerb anschließend zielgerichtete Bildungsangebote entwickelt werden können. Für die in Gründungsprozessen auftretenden prototypischen Krisensituationen lassen sich Desiderate der Entrepreneurship-Forschung aufzeigen. Um eine evidenzbasierte Grundlage für zu entwickelnde Curricula der Entrepreneurship Education zu schaffen, wurde daher das diesbezügliche Wissen von 15 Personen mittels Interviews erhoben. Deren Inhaltsanalyse ergab 31 kritische Situationen, die in diesem Beitrag fünf abgrenzbaren Situationstypen zugeordnet werden. Diese empirisch fundierte Typologie personaler Krisen im Gründungsprozess kann bei der Curriculumentwicklung zur Ausarbeitung realistischer und exemplarischer Fallbeispiele herangezogen werden. Darüber hinaus werden allgemeine Bewältigungsstrategien dargelegt, wie Entrepreneur*innen gründungsspezifische Krisen gedanklich vorwegnehmen, vermeiden, überwinden und reflektieren können. Auf dem Weg zu elaborierten Kompetenzmodellen für die Entrepreneurship Education schafft dies die theoretische Grundlage für weitergehende Forschung zu krisentypspezifischen Antizipationsund Präventions-, Bewältigungs- und Reflexionsstrategien.
Der Beitrag gibt einen Überblick über qualitative Ansätze in der erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung. Nach einer Darlegung methodologischer Grundlagen wird die Anwendung von Ansätzen in der erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung vorgestellt. Anschließend werden Kennzeichen, Herausforderungen und Fallstricke einer qualitativen Migrationsforschung aufgegriffen. Hierzu zählen die Problematik, durch die Anlage und Umsetzung von Forschung soziale Kategorien zu reifizieren, die Debatte um die Berücksichtigung der sozialen Positioniertheit aller am Forschungsprozess Beteiligten, die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und die Kritik an einem methodologischen Nationalismus.
Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen der medizinethischen Begutachtung qualitativer Forschung, die durch einen offenen und zirkulären Ansatz geprägt ist und ein Erkenntnisinteresse für Subjektivität in spezifischen Kontexten hat. Während die Begutachtung bisher stark an standardisierten, quantitativen Ansätzen orientiert ist, empfehlen die Autor:innen eine Anpassung des Prüfverfahrens, um den Gütekriterien qualitativer Forschung Rechnung zu tragen, Forschungsprojekte adäquat auf ihre ethische Vertretbarkeit zu prüfen und Forschende in ihrem Vorgehen zu befähigen.
Vernetzung ist eine Grundlage der Arbeit in Hochschullernwerkstätten. Der Band präsentiert Beiträge und Diskussionen der 17. Internationalen Fachtagung der Hochschullernwerkstätten 2024 in Graz. Er bietet detaillierte Einblicke in die vielfältigen Facetten von Vernetzung in Hochschullernwerkstätten und setzt Impulse für deren Weiterentwicklung. Die Beiträge vereinen theoretische Grundlagen und praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie Vernetzung zur Qualitätssteigerung in der Ausbildung von Pädagog*innen beitragen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen fördern kann. Dabei werden sowohl Herausforderungen als auch Potenziale von Vernetzungsprozessen aufgezeigt. (DIPF/Orig.)
A narrative can be understood as a story being told, involving the active participation of an interpreter or addressee mediated by culturally shared signs. Schütze’s Biographical Method is one way narratives can be used in research. It includes a data construction technique, Narrative Interviewing, and an analytical technique, Narrative Analysis. Narrative Analysis was developed in the field of Sociology to review data from narrative interviews. This article intends to present, contextualize, and discuss the use of this technique in qualitative research in Developmental Psychology. It advocates the pertinence of using this technique in this field despite the methodological challenges posed. This technique allows a systematic and detailed exploration of narrative data, and provides important biographical clues to understand personal experiences. Finally, it presents a proposal for adapting Narrative Analysis within the field of research in Developmental Psychology. This proposal was based on the Semiotic Cultural Psychology’s view on human development.
Der Sammelband widmet sich der Professionsforschung mittels der Dokumentarischen Methode, die die soziale Praxis des Lehrer:innenberufs und die impliziten Wissensbestände von Lehrpersonen in den Fokus rückt. Im Zentrum steht die Frage, welchen Beitrag die Dokumentarische Methode zur professionsbezogenen Forschung hinsichtlich des Lehrer:innenberufs leistet, d.h. welches erkenntnisgenerierende Potenzial, aber auch welche entsprechenden Limitationen mit diesem Zugang einhergehen. Ziel ist es, das Feld sowie die Genese und Veränderung von berufsbezogenen Wissensbeständen von Lehrpersonen besser zu verstehen und den Diskurs darüber zu fördern. Der Band enthält grundlagentheoretische Beiträge, nach Forschungsbereichen gegliederte Aufsätze zu empirischen Studien sowie ein umfassendes Studienreview, das mit der Dokumentarischen Methode operierende Studien, bezogen auf den Lehrer:innenberuf, systematisch betrachtet. (DIPF/Orig.)
Przedmiotem rozważań jest biografia postrzegana jako źródło wiedzy o człowieku, jego życiu i środowisku, potencjale edukacyjnym i rozwojowym. W strukturę rozważań nad biografią wpisane są takie kategorie teoretyczne jak punkty zwrotne, zmiany statusowe, kryzysy, transgresje i transformacje tożsamości. Przedstawiam dwie perspektywy badawcze – badania biegu życia (perspektywa obiektywna, badania ilościowe) stricte socjologiczne oraz badania jakościowe zogniskowane na indywidualnym doświadczeniu biograficznym (perspektywa subiektywna, badana jakościowe) z akcentem na samorozwój, pokonywanie kryzysów, edukację. Proces zmiany życiowej przedstawiam na podstawie studium przypadku ofiary przemocy domowej. Wykorzystuję zaczerpnięte od Gabriele Rosenthal (Erlebte und erzählte Lebensgeschichte, Frankfurt–New York, 1995) wybrane aspekty analizy takie jak: punkty zwrotne istotne z punktu widzenia psychologii rozwojowej, przejścia statusowe, punkty interpretacyjne czyli ważne punkty zwrotne, rozumiane jako rekonstrukcje/ reinterpretcję przeszłości, teraźniejszości i przyszłości. Podsumowując, to nie zdarzenia kryzysowe same w sobie powodują zmianę, raczej wyzwalają one proces zmiany za którym kryje się wiele czynników podmiotowych. Te czynniki i ich doświadczeniowy charakter, mają szczególną wartość. Na ich wydobyciu i interpretacji opiera się proces analityczny. Stosowane procedury badawcze, zarówno te ugruntowane w istniejących praktykach jak i stosowane ad hoc przez badacza mogą być elastyczne i uwzględniać wszelkie nietypowe zjawiska i zdarzenia, które mają szansę pojawić się w polu badawczym.
Conducting qualitative research in the field of addiction is a demanding process that requires researchers to engage in emotional labor. In this article, we discuss this issue by presenting the findings of an exploratory qualitative study we carried out in Greece with addiction researchers. As revealed by the analysis of the data from focus groups we held with those who took part in our study, emotion management was identified at all stages of an investigative project: During the attempt to gain access to the field, the fieldwork, the data analysis and in the dissemination of the results. Emotional labor is required, in particular, to manage researcher-interviewee boundaries, the risk of retraumatizing the narrator through the recall of traumatic memories, and the disclosure of information that the investigator is not prepared to hear. The latter's fear of misinterpreting the interviewees' meaning during data analysis can also generate intense emotional charge. Participants in our study reported techniques that mitigated the above-mentioned challenges. By highlighting these issues, we aim to promote emotional awareness as an integral component of wider researcher reflexivity.
This paper examines the ways of using the German language by descendants of pre-war inhabitants of Masuria. A series of semi-structured and unstructured interviews (over 50, 48 of which were transcribed) conducted during field research throughout Masuria showed that the higher proficiency in German, or at least a less negative attitude towards German compared to the general population of the region, resulted in better socioeconomic chances after the collapse of communism in Poland. Many descendants of pre-war Masurians have used the knowledge of German in education, business, teaching, translation, and NGOs, giving them better chances to adapt to the new, capitalist economy. It was particularly important in the 1990s and 2000s, when Masuria suffered high unemployment rates. The field research was conducted using multiple snowball sampling in Lutheran parishes, German minority organisations and regional NGOs, and local communities.
The article presents a case study on the history of Augmentative and Alternative Communication (AAC) in West Germany from the 1980s to the early 2000s, with a regional focus on the state of North Rhine-Westphalia (NRW). The conceptual framework guiding this study is the question of how the meaning and individual experience of assistance evolve in conjunction with the technical development and practical use of speech computers. The article sheds light on the interplay between historical contingency and individual socio-technical situatedness of disabled AAC-users. It brings together two disciplinary perspectives in a dialogue based on interviews, published primary sources, and the description of historical hardware and software. Biographical narratives of AAC users in NRW are combined with a media archaeological case study of the institutional and technological formations and developments of AAC in the region. We discuss assistive technologies as a historically variable phenomenon. Assistance is a precarious undertaking that is constantly renegotiated by new technological developments. Each stage of assistive technology has consequences for everyday communication practices and the provision of communicative assistance, creating possibilities and impossibilities for the use of technology. For AAC users, this means that they find themselves in specific constellations that affect both their relationship with the device and their subjective preferences and established routines. We argue that so-called assistive technologies are involved in the co-constitution of disability, and therefore suggest referring to them as ‘assistive media.’
Oral Presentation Conference Abstract is available on Page 122
& 123.
Vocational education and training (VET) plays a crucial role in preparing individuals for careers that require practical skills with specialized knowledge and improving soft skills (e.g. communication, intergenerational co-working and collaboration, etc.). The integration of such skills within the VET program contributes to a skilled and adaptive future workforce. In today's diverse work environments, individuals from different age groups bring unique perspectives, experiences, and insights to the
classroom. Hence, this article explores the efficacy of hackathons as a tool for promoting intergenerational learning skills among lifelong learners in VET programs. We aimed to assess if hackathons can be used as a tool to promote innovation and group working skills among VET learners to provide technical expertise and collaborative working skills to address the challenges of the future.
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