Content uploaded by Utz Schäffer
Author content
All content in this area was uploaded by Utz Schäffer on Jul 21, 2014
Content may be subject to copyright.
DBW
70 (2010) 6
481
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
Rechnungslegungs-
forschung in deutsch-
sprachigen wissen -
schaftlichen Zeitschriften
Eine Publikationsanalyse
Financial Accounting Research in German Speaking Academic Journals
A Publication Analysis
Utz Schäffer
Der Beitrag analysiert die Entwicklung der Rech-
nungslegungsforschung in vier führenden deutsch-
sprachigen wissenschaftlichen Zeitschriften im
Zeitraum von 1949 bis 2007. Dazu werden in einer
Publikationsanalyse 1.099 veröffentlichte Beiträge
entlang der Dimensionen Inhalte, Methoden und
Autoren untersucht. Die Ergebnisse zeigen keine
revolutionären Veränderungen der Rechnungsle-
gungsforschung, jedoch lassen sich bspw. hinsicht-
lich des Inhalts und der Methodik interessante Ent-
wicklungen über den Zeitablauf beobachten. So
wird etwa inhaltlich deutlich, dass die Bilanzrechts-
theorie durchgehend von hoher Bedeutung ist.
Aus methodischer Sicht lässt sich über den Zeitab-
lauf ein leichter Anstieg empirischer Forschung
verzeichnen.
Zusammenfassung
The paper reviews the development of financial ac-
counting research in four leading Germanic aca-
demic journals between 1949 to 2007. The authors
analyze the content, methods and authorships of
1,099 published articles. In sum, the results show
no revolutionary changes in financial accounting
research. However, we observe some remarkable
developments over time, e.g. concerning the con-
tent and method of the assessed studies. Regard-
ing the content, for instance, our results show that
German accounting legislation continues to be of
great importance. From a methodical perspective,
the proportion of empirical research is slightly in-
creasing over time.
Abstract
Bibliometrie; externes Rechnungswesen;
Publikationsanalyse; Rechnungslegungsforschung
in Deutschland
Schlüsselbegriffe
Bibliometrics; Financial Accounting; Publication
Analysis; Financial Accounting Research in
Germany
Keywords
Dipl.-Kfm. Eike Perrey (eike.perrey@whu.edu), Prof. Dr. Utz Schäffer (utz.schaeffer@whu.edu), Stephan Kramer, MSc (stephan.kramer
@whu.edu), alle WHU – Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling, Burgplatz 2, 56179 Vallendar
Autoren
Eike Perrey
DBW06_10.indb 481DBW06_10.indb 481 05.11.2010 11:56:16 Uhr05.11.2010 11:56:16 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
482
DBW
70 (2010) 6
1. Einführung und Zielsetzung
Das externe Rechnungswesen ist eine wichtige
Teildisziplin der allgemeinen Betriebswirtschafts-
lehre. Historisch betrachtet basiert das Rechnungs-
wesen auf einer Vielzahl unterschiedlicher Theo-
rien, Untersuchungsgegenstände sowie Analyse-
methoden und bildete bis Mitte der 20er Jahre des
20. Jahrhunderts das Hauptgebiet der betriebswirt-
schaftlichen Forschung. Vor diesem Hintergrund
ist es erstaunlich, dass zwar vereinzelte Untersu-
chungen über Teilaspekte der Rechnungslegung
durchgeführt wurden, sich jedoch kein klares Bild
über die historische Entwicklung der Rechnungsle-
gungsforschung im deutschen Sprachraum nach-
zeichnen lässt. Im Gegensatz hierzu existiert im
Bereich der englischsprachigen Accounting-For-
schung eine Vielzahl von Publikationsanalysen,
die sich mit dem Stand und der Entwicklung des
Forschungsgebiets auseinandersetzen, so z. B.
Prather-Kinsey/Rueschhoff (2004), Beattie (2005)
und Chan/Chen/Cheng (2006).1 Im Kontext dieser
Studien sind für das Financial Accounting insbe-
sondere die Ergebnisse von Beattie (2005) hervor-
zuheben. Sie zeigt, dass sich auf Basis der Arbeiten
von Watts/Zimmerman (1978) seit den 1970er Jah-
ren die »positive accounting theory« etabliert hat,
die die Erklärung und Prognose der Accounting-
Praxis in den Mittelpunkt stellt und sich hierzu
vornehmlich der Theorie und Methodik der be-
nachbarten Forschungsrichtungen Economics und
Finance bedient (Watts/Zimmerman, 1990, S. 150–
151). Der Fokus auf die Accounting-Praxis hatte
eine »empirische Revolution« zur Folge, welche
durch eine Abkehr von normativen und deduktiven
Ansätzen hin zu theoretisch fundierten und induk-
tiv empirischen Arbeiten geprägt war (Reiter/Wil-
liams, 2002, S. 576). So ermitteln z. B. Lukka/Kasa-
nen für den Zeitraum von 1984–1993 einen Anteil
empirischer Forschung von 64 % und eine Domi-
nanz von kapitalmarktorientierten Untersuchun-
gen (Lukka/Kasanen, 1996, S. 762–770; Vgl. auch
Ballwieser, 2008, S. 4).
Während sich somit für das englischsprachige
Accounting relevante Entwicklungen der Inhalte,
Methoden und Autoren nachverfolgen lassen, ist
unser Wissen über die Entwicklung im deutschen
Sprachraum sehr begrenzt. Eine empirische Be-
standsaufnahme über die Geschichte und den aktu-
ellen Stand der Rechnungslegungsforschung er-
scheint jedoch vor dem Hintergrund der folgenden
Sachverhalte erforderlich: Zum einen hat die Rech-
nungslegungsforschung im deutschen Sprachraum
wie bereits erwähnt eine lange und einflussreiche
Tradition, die weitgehend unabhängig von ihrem
englischsprachigen Pendant relevante Forschungs-
ergebnisse hervorgebracht hat. Zum anderen ist
mit der zunehmenden Globalisierung der For-
schung eine stärkere Orientierung von deutschen
Forschern an internationalen Zeitschriften zu be-
obachten (Fülbier/Weller, 2008, S. 358). Schließlich
unterlag die deutsche Rechnungslegung durch die
Anpassung an internationale Vorschriften in den
letzten Jahren selbst einem starken Wandel.
Ob und inwiefern diese Entwicklungen tatsäch-
lich die Inhalte und Methoden der deutschsprachi-
gen Rechnungslegungsforschung beeinflusst ha-
ben, ist weitgehend unerforscht. Dies ist bedauer-
lich, da eine fundierte Kenntnis der eigenen
Geschichte dabei hilft, den heutigen Stand der Dis-
ziplin zu verstehen und zukünftige Entwicklungen
zu prognostizieren (Brockhoff, 2000, S. VII–VIII;
Schneider, 1981, S. 1–3, Wöhe/Döring, 2000, S. 57).
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es daher,
diese Wissenslücke zu adressieren und mit Hilfe ei-
ner Publikationsanalyse zu einem besseren Ver-
ständnis der Entwicklung der Rechnungslegungs-
forschung in Deutschland beizutragen. Der Beitrag
richtet sich entsprechend in erster Linie an die Sci-
entific Community. Er eröffnet Forschern die Mög-
lichkeit, einen Überblick über die Entwicklung der
eigenen Disziplin zu erlangen und auf dieser Basis
zukünftige Entwicklungen besser zu prognostizie-
ren. Insbesondere auch Nachwuchsforschern wird
es erleichtert, inhaltliche sowie methodische Ent-
wicklungen in wissenschaftlichen Zeitschriften zu
identifizieren und die eigene Arbeit in diesem Kon-
text zu positionieren.
2. Stand der Forschung
und Forschungsfrage
Die Wurzeln des externen Rechnungswesens liegen
in der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, welche
sich durch Gründungen der ersten Handelshoch-
schulen in Leipzig, Aachen, Wien und St. Gallen
1 Weitere Publikationsanalysen finden sich bei Dyckman/Zeff
(1984), Heck/Bremser (1986), Hussey/Cottingham (1999).
Zudem sei auf den Überblick bei Beattie/Goodacre (2004,
S. 9–15) verwiesen, in dem neben Publikations- auch
Zitationsanalysen aufgeführt werden.
DBW06_10.indb 482DBW06_10.indb 482 05.11.2010 11:56:16 Uhr05.11.2010 11:56:16 Uhr
DBW
70 (2010) 6
483
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
Ende des 19. Jahrhunderts als eigenständige Wis-
senschaft etabliert hat.2 Der enorme Verfall der
deutschen Währung nach dem Ersten Weltkrieg
führte zu einer wissenschaftlichen Diskussion über
Charakter und Struktur der Bilanz sowie in Frage
kommende Wertansätze. Entsprechend bildete das
Rechnungswesen bis Mitte der 1920er Jahre das
Hauptgebiet betriebswirtschaftlicher Forschung.
Die u. a. von Nicklisch, Rieger, Schmalenbach,
Schmidt und Walb geführte Bilanzdiskussion und
die damit verbundene Auseinandersetzung mit ge-
sellschaftlichen Problemen verschaffte der Be-
triebswirtschaftslehre über die Grenzen des Fachs
hinaus Reputation und Anerkennung als eigen-
ständige Disziplin (Gutenberg, 1984, S. 1152–1153;
Heinen, 1985, S. 31; Witte, 1998, S. 735; Wöhe/
Döring, 2000, S. 23). Nach Gutenberg hat sie so »zu
sich selbst als Wissenschaft gefunden« (Gutenberg,
1957, S. 17). Unter Berücksichtigung dieser Tradi-
tion ist es erstaunlich, dass sich bisher nur wenige
Arbeiten mit der Geschichte der Rechnungsle-
gungsforschung in Deutschland befassen. Vorlie-
gende Arbeiten wie Coenenberg et al. (1978), Coe-
nenberg/Möller/Schmidt (1984), Busse von Colbe
(1992, 1996) und Küpper/Mattessich (2005) liefern
interessante Einblicke, jedoch fehlt eine systemati-
sche empirische Analyse, um so zu einem besseren
Verständnis der Entwicklung des externen Re-
chungswesens beizutragen.
Anders als im englischen finden sich im deut-
schen Sprachraum generell nur wenige Publikati-
onsanalysen zu betriebswirtschaftlicher Forschung.
Der Großteil analysiert die Forschungsleistung von
Autoren und Institutionen (so beispielsweise die
Analysen von Macharzina/Wolf/Oesterle (1993),
Macharzina/Wolf/Rohn (2004), Wolf/Rohn/Mach-
arzina (2005)). Zudem führen Hauschildt (2003),
Krafft/Haase/Siegel (2003) und Lüthje (2003) Pub-
likationsanalysen durch, um die Entwicklung und
den Status Quo der empirischen betriebswirtschaft-
lichen Forschung zu untersuchen. Während Hau-
schildt und Kraft et al. die Betriebswirtschaft als
Ganzes analysieren, fokussiert Lüthje auf die be-
triebswirtschaftliche Teildisziplin der Innovations-
forschung. Publikationsanalysen zum Teilgebiet
des internen Rechnungswesen liegen von Küpper
(1993) und zum Controlling von Hess et al. (2005),
Binder/Schäffer (2005) und Wagenhofer (2006) vor.
Mit Blick auf das interne und externe Rechnungs-
wesen ist zudem die Arbeit von Wysockis (2002) zu
erwähnen, der Buchpublikationen des Poeschel
Verlages (ab 1992 Schäffer-Poeschel Verlag) auf
dem Gebiet des internen und externen Rechnungs-
wesens in der Zeit von 1902 bis 2001 untersucht.
Für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stellt er
eine gestiegene durchschnittliche Jahresproduktion
und eine Zunahme des relativen Anteils von Titeln
zum externen Rechnungswesen fest. Seine Ergeb-
nisse sollten aufgrund der Besonderheit des Unter-
suchungsobjektes nicht verallgemeinert werden,3
dennoch sind einige Ergebnisse beachtenswert.
Von Wysocki konstatiert, dass die anlässlich der
großen Aktienrechtsreform 1965 und der Umset-
zung der EG-Bilanzrichtlinien geführten Fachdis-
kussionen kaum einen Niederschlag in der Buch-
produktion des Verlages hatten. Er vermutet, dass
die Diskussionsbeiträge in Zeitungs- und Zeit-
schriftenbeiträgen gefunden werden können, da
»sich begrenzte Themenstellungen und Spezialfra-
gen effizienter und wohl auch schneller in Aufsatz-
form darstellen« (Von Wysocki, 2002, S. 315) las-
sen.
Zusammenfassend ist somit zu konstatieren,
dass es trotz der eingangs dargelegten Relevanz an
wissenschaftlichen Arbeiten zum Stand und zur
Geschichte der deutschsprachigen Rechnungsle-
gung mangelt. Angesichts der dominanten Rolle
von wissenschaftlichen Zeitschriften in den oben
genannten Studien und des prohibitiven Aufwands
breiter angelegter Analysen betrachten wir die Ent-
wicklung des Fachs (nur) im Spiegel wissenschaft-
licher Zeitschriften und fragen:
2 Es sei angemerkt, dass nach Schneider erst ab 1912 »von
einer wissenschaftlichen Gemeinschaft der »Betriebswirt-
schaftslehre«« (Schneider, 1981, S. 130) gesprochen werden
kann. Diese Ansicht wiederholt er in seinem Beitrag Ge-
schichte der Betriebswirtschaftslehre, welcher treffenderweise
in Lingenfelders Herausgeberband 100 Jahre Betriebswirt-
schaftslehre in Deutschland: 1898 – 1998 erschienen ist
(Schneider, 1999, S. 16).
3 Eine Verallgemeinerung sollte auch unterbleiben, da von
Wysocki die Entwicklung des Controllings weitestgehend
unberücksichtigt lässt. Es ist zu vermuten, dass der von ihm
festgestellte Rückgang an Veröffentlichungen zum internen
Rechnungswesen zumindest teilweise aus einer Zunahme
von Veröffentlichungen zum Controlling resultiert. In der
Auflistung der Literatur zum Rechnungswesen fehlen die bis
zum Jahr 2001 im Poeschel bzw. Schäffer-Poeschel Verlag
erschienenen acht Auflagen der Einführung in das Control-
ling von Weber (1988–1999) oder auch die drei Auflagen
von Controlling von Küpper (1995–2001). In einer Abfrage
auf den Internetseiten der Deutschen Nationalbibliothek
nach dem Stichwort Controlling und dem Verlagssuchwort
Poeschel fanden wir für den letzten von von Wysocki festge-
legten Zeitraum 68 Veröffentlichungen (von Wysocki stellt
in diesem Zeitraum nur 42 Veröffentlichungen zum internen
Rechnungswesen fest).
DBW06_10.indb 483DBW06_10.indb 483 05.11.2010 11:56:16 Uhr05.11.2010 11:56:16 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
484
DBW
70 (2010) 6
Wie hat sich die Rechnungslegungsforschung in
deutschsprachigen wissenschaftlichen Zeitschrif-
ten über die Zeit entwickelt?
Um diese Forschungsfrage zu beantworten, führen
wir eine Reihe von Analysen durch. Wir befassen
uns mit den relevanten Publikationen als (einem
wichtigem) Output der Rechnungslegungsfor-
schung: Im Einzelnen untersuchen wir die zu-
grunde gelegten Inhalte und Methoden der Beiträge
sowie deren Zusammenhang (Analyse 1–3). Außer-
dem zeigen wir auf, welche Autoren in den von uns
untersuchten Zeitschriften am häufigsten publiziert
haben (Analyse 4). Wir glauben damit die wich-
tigsten Facetten der Entwicklung des Fachs im
Spiegel einer Publikationsanalyse deutschsprachi-
ger wissenschaftlicher Zeitschriften berücksichtigt
zu haben.
Zur Beantwortung unserer Forschungsfrage
wird auf eine explorative Publikationsanalyse zu-
rückgegriffen. Ein wesentlicher Vorteil dieser Ana-
lyseform ist, dass die Datenerhebung nicht auf die
Ergebnisstruktur wirkt, da die Untersuchung kei-
nen direkten Kontakt zu den Autoren erfordert und
in die Analyse nur bereits veröffentlichte Beiträge
einfließen (Culnan, 1986, S. 158). Werden hinge-
gen Wissenschaftler zu ihrer Disziplin befragt, so
sind sie meist selbst Teil des Untersuchungsgegen-
standes und ein taktisch motiviertes Antwortver-
halten ist nicht auszuschließen. Zudem können mit
dieser Methode Zusammenhänge aufgedeckt wer-
den, die den Befragten möglicherweise nicht be-
wusst bzw. die aufgrund der Komplexität der For-
schungsstrukturen nicht überschaubar sind.
Die vorliegende Publikationsanalyse untersucht
für den Zeitraum 1949–2007 alle Publikationen in
deutschsprachigen wissenschaftlichen Zeitschrif-
ten, die dem Fachgebiet externes Rechnungswesen
zuordenbar sind. Der Beginn der Analyse im Jahre
1949 orientiert sich dabei am Wiedererscheinen der
Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung
nach der Einstellung während des Zweiten Welt-
krieges sowie der Gründung der Zeitschrift Be-
triebswirtschaftliche Forschung und Praxis.
3. Vorgehensweise und Methode
Das Verfahren der Publikationsanalyse ist metho-
disch der Bibliometrie, einem Teilbereich der Sci-
entometrie, zuzuordnen. Ziel der Bibliometrie ist
es, im Rahmen quantitativer Untersuchungen von
Publikationen, Autoren und Institutionen (wie z. B.
Bibliotheken) mit Hilfe von statistischen Verfahren
empirische Aussagen zur Entwicklung und Vertei-
lung von Themen in Fachzeitschriften zu treffen,
um so ggf. Gesetzmäßigkeiten festzustellen. Die
Publikationsanalyse untersucht Veröffentlichungen
durch Auswertung ihrer bibliographischen und in-
haltlichen Merkmale. Die von uns durchgeführte
Analyse fokussiert auf wissenschaftliche Zeitschrif-
tenbeiträge als Analyseobjekte. Damit folgen wir
dem Postulat Schmalenbachs »Nicht mehr sollten
sich die Autoren mit Lehrbüchern und systemati-
schen Gesamtdarstellungen erschöpfen [...]. Kurz,
es sollten nicht mehr so viele Bücher, es sollten
vielmehr Aufsätze geschrieben werden.« (Schma-
lenbach, 1931, S. 1–2) und der internationalen
Konvention, wissenschaftliche Leistung über Ver-
öffentlichungen und Zitationen in anerkannten
Fachzeitschriften zu bewerten (Hennig-Thurau/
Walsh/Schrader, 2004, S. 521–522; Kirman/Dahl,
1994, S. 514; Laband, 1990, S. 65).
Die Auswahl der Zeitschriften erfolgte nach
dem VHB-JOURQUAL 1-Ranking, welches durch
eine Umfrage unter 651 Universitätsprofessoren,
Habilitanden und Privatdozenten erstellt wurde
(Hennig-Thurau et al., 2004, S. 521). Da die füh-
renden deutschsprachigen betriebswirtschaftlichen
Zeitschriften keinen exklusiven Fokus auf The-
men des externen Rechnungswesens legen, wurden
die führenden deutschsprachigen Zeitschriften
der Rubrik »ABWL« ausgewählt (Rating-Kategorie
und Qualitätsindex in Klammern (Hennig-Thu-
rau/Walsh/Schrader (2003)): Schmalenbachs Zeit-
schrift für betriebswirtschaftliche Forschung (zfbf)
(B/7,767) einschließlich der englischsprachigen
Schmalenbach Business Review (sbr)4 (B/7,677),
Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB)5 (B/7,366)
4 Die zfbf erschien von 1949 bis 1963 unter dem Namen Zeit-
schrift für handelswissenschaftliche Forschung – Neue Folge
(ZfhF). Ein Jahrgang umfasst 12 Hefte, die in monatlichen
Abständen erscheinen. Ab dem Jahr 2000 erscheinen vier
Ausgaben in Englisch als sbr. Im Folgenden werden ZfhF,
zfbf und sbr gemeinsam betrachtet. Beiträge inklusive Kon-
taktstudium seit 1976 wurden erfasst. Exklusive Ausgaben
mit Fokus Betriebswirtschaftliche Fachliteratur. Exklusive
Würdigungen, Nachrufen, Buchbesprechungen, Bespre-
chungsaufsätze, Stellungnahmen und Beiträgen unter der
Rubrik Mitteilungen.
5 12 Hefte pro Jahrgang. Erfasst wurden ausschließlich Auf-
sätze inklusive Diskussionsforum. Exklusive kleine Beiträge,
Rezensionen, ZfB-Repetitorium und Beiträgen aus der Rubrik
betriebswirtschaftliche Chronik.
DBW06_10.indb 484DBW06_10.indb 484 05.11.2010 11:56:16 Uhr05.11.2010 11:56:16 Uhr
DBW
70 (2010) 6
485
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
sowie Die Betriebswirtschaft (DBW)6 (B/7,269). Zu-
dem wurde die Zeitschrift Betriebswirtschaftliche
Forschung und Praxis (BFuP)7 (D/5,726) aufge-
nommen. Dies erscheint gerechtfertigt, da sie nach
Schlinghoff/Backes-Gellner, die mehrere Rankings
analysieren, zu den vier deutschsprachigen be-
triebswirtschaftlichen »Spitzenzeitschriften« zu
zählen ist (2002, S. 360). Zudem ist die BFuP die
einzige Zeitschrift, die im Social Science Citation
Index aufgeführt ist (Wagenhofer, 2006, S. 3).
Schließlich findet die BFuP ebenfalls Eingang in
die Analysen von Gmür (2002), Binder/Schäffer
(2005), Wolf et al. (2005) und Wagenhofer (2006).8
Es sei angemerkt, dass die Ergebnisse des VHB-
JOURQUAL 2 erst nach Durchführung der Analy-
sen vorlagen. In diesem verändert sich für die in
dieser Studie einbezogenen Zeitschriften nur das
Rating der DBW (sie fällt von einem B- auf ein C-
Rating zurück). Die DBW ist aber weiterhin unter
den deutschsprachigen Zeitschriften des Teilran-
king ABWL nach zfbf/sbr und ZfB die Zeitschrift
mit dem höchsten JOURQUAL 2-Indexwert (Schra-
der/Hennig-Thurau, 2008).
Berücksichtigt wurden auch Sonder- und Er-
gänzungshefte, da im Allgemeinen die Reputation
eines Artikels in einem Sonder- oder Ergänzungs-
heft und die eines Artikels in einer regulären Aus-
gabe nicht signifikant unterschiedlich bewertet
wird (Wagenhofer, 2006, S. 4). Da die ausgewähl-
ten Zeitschriften das ganze Spektrum der Betriebs-
wirtschaftslehre abdecken, war zunächst eine Iden-
tifikation der dem externen Rechnungswesen zu-
zuordnenden Beiträge erforderlich.9 Zu diesem
Zweck wurden alle Artikel der sich auf insgesamt
2.183 summierenden Ausgaben der einbezogenen
Zeitschriften im Zeitraum 1949–2007 manuell
durchgesehen und deren Titel, Abstract sowie Zu-
sammenfassung auf einen Bezug zum externen
Rechnungswesen hin untersucht. Eingang in die
Untersuchung fanden die so identifizierten Bei-
träge, sofern bei der anschließenden Prüfung im
Volltext ein expliziter Bezug zum externen Rech-
nungswesen bestätigt werden konnte. Jene Artikel,
die weder einen Abstract noch eine Zusammenfas-
sung enthielten, wurden komplett mittels Volltext-
prüfung auf ihre Relevanz überprüft.
Abb. 1: Anzahl rechnungslegungsrelevanter Veröffentlichungen
Veröffentlichungen insgesamt (n1 = 1099)
DBW, 90
ZfB, 337
zfbF/sbr, 312
BFuP, 360
Veröffentlichungen ohne Sonder-/Ergänzungshefte (n2 = 986)
DBW, 90
ZfB, 284
zfbF/sbr, 252
BFuP, 360
6 Die DBW wurde erst 1977 mit zunächst vier Heften pro Jahr
im 37. Jahrgang fortgeführt. Ab 1985 erscheint sie im
Zweimonatsrhythmus. In die Analyse aufgenommen wurden
ausschließlich Beiträge, die nicht unter den Rubriken DBW-
Dialog, DBW-Depot, DBW-Stichwort oder DBW-Dokumenta-
tion erscheinen. Es wurden keine Beiträge zu Sammelrezen-
sionen erfasst.
7 In den ersten 25 Jahrgängen 12 Hefte und ab 1974 sechs
Hefte pro Jahrgang. Aufnahme exklusive Buchbesprechun-
gen, sowie Beiträge der Rubriken Meinungsspiegel, Kom-
mentare, Betriebswirtschaftliche Annalen und Humor und
Wirtschaft.
8 Wegen der nationalen Unterschiede der Rechnungslegung in
Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde auf die Auf-
nahme der Österreichischen Journal für Betriebswirtschaft
und die Schweizer Die Unternehmung verzichtet.
9 Aufgrund der Eigenständigkeit der betriebswirtschaftlichen
Teildisziplinen Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirt-
schaftsprüfung fallen Artikel dieser Bereiche nicht in den
Fokus dieser Analyse. Die Grenzen zwischen den Teilberei-
chen sind jedoch häufig nicht scharf umrissen und infolge
von Verknüpfungen zwischen externem Rechnungswesen
und betriebswirtschaftlicher Steuerlehre, Wirtschaftsprüfung
oder auch Controlling (Beattie, 2005, S. 86) wurden Artikel
aus diesen Teildisziplinen aufgenommen, sofern ein explizi-
ter Bezug zur Rechnungslegung gegeben ist.
DBW06_10.indb 485DBW06_10.indb 485 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
486
DBW
70 (2010) 6
Das Vorgehen zur Feststellung eines Rechnungs-
legungsbezugs orientiert sich an der Klassifikation
von Inhalten der Rechnungslegungstheorie Ball-
wiesers (1993, S. 108–109), die in 4.1 näher erläu-
tert wird. Zudem wurden zur Erfassung und Kalib-
rierung der Artikel vorliegende Klassifikationen in
Kategoriensystem, Sachordnung und JEL-Klassifi-
kation, herangezogen.
Die als rechnungslegungsrelevant identifizier-
ten 1.099 Beiträge (vgl. Abb. 1) wurden kategori-
siert und einer quantitativ-deskriptiven Inhalts-
analyse unterzogen (Bortz/Döring, 2006, S. 149–
154; Mayring, 2002, S. 114–121; Müller-Böling/
Klandt, 1996, S. 61). Auf die Anwendung inferenz-
statistischer Verfahren wurde verzichtet, da die
Forschungsfrage und Analysen rein deskriptiver
Natur sind und somit eine Ex-ante-Formulierung
von testbaren Hypothesen nicht theoretisch be-
gründbar ist. Entsprechend verzichten auch ver-
gleichbare Publikationen auf inferenzstatistische
Analysen (internes Rechnungswesen: Küpper
(1993); Controlling: Hess et al. (2005), Binder/
Schäffer (2005), Wagenhofer (2006); Organisati-
onsforschung: Gmür (2002); Innovationsforschung:
Lüthje (2003); internationale Accounting-For-
schung: Dyckman/Zeff (1984), Heck/Bremser
(1986), Prather-Kinsey/Rueschhoff (2004), Beattie/
Goodacre (2004), Beattie (2005), Chan/Chen/Cheng
(2006)).
Für eine zweckdienliche Erfassung und Klassifi-
zierung wurde zu Beginn der Analysen eine Inves-
tigator-Triangulation durchgeführt (Denzin, 2009,
S. 297–313; Flick, 2008, S. 310). Zunächst wurden
alle Beiträge der Jahrgänge 1998–2007 von min-
destens einem der Autoren und einem weiteren
Forscher hinsichtlich ihrer Rechnungslegungsrele-
vanz geprüft und ggf. kategorisiert. Die wenigen
Abweichungen wurden anschließend intensiv dis-
kutiert, um die Operationalisierung der Kriterien
und die Kategorisierung der Beiträge zu kalibrie-
ren. Auf dieser Basis wurden die Beiträge des rest-
lichen Zeitraums ebenfalls geprüft und kategori-
siert.
Eine Betrachtung der Entwicklung der Zahl und
des Anteils der Publikationen zum externen Rech-
nungswesen zeigt über den Gesamtzeitraum 1949–
2007 kein einheitliches Bild (vgl. Abb. 2).
So war die absolute Publikationstätigkeit in den
Perioden von 1949–1959 sowie 1980–1989 mit
228 bzw. 260 Veröffentlichungen erhöht, während
die Anzahl an Veröffentlichungen in den übrigen
Perioden um ein deutlich niedrigeres Niveau
schwankt. Relativ betrachtet sind die Schwankun-
gen von veröffentlichten Beiträgen noch deutlicher
ausgeprägt, mit einem maximalen Anteil von
14,4 % in der Periode von 1949–1959 und einem
minimalen Anteil von 7,7 % von 1990–1999. Ein
eindeutiger Trend über die Zeit kann nicht festge-
stellt werden. Die Fortführung der DBW im Jahr
1977 hat zum Anstieg sowohl der Zahl als auch des
Anteils an Veröffentlichungen zum externen Rech-
nungswesen beigetragen, aber auch unter Vernach-
lässigung der DBW wäre ab 1978 ein Anstieg zu
verzeichnen. Dieser ist insbesondere durch zahlrei-
che Publikationen rund um die EG-Bilanzrichtli-
nien (von ersten Entwürfen bis zur Umsetzung und
Auslegung in nationales Recht) bis Ende der 1980er
Jahre zu erklären.
4. Ergebnisse
4.1. Inhalte
Um einen Überblick über die thematischen und
theoretischen Schwerpunkte und Entwicklungen
zu erhalten, erfolgte eine inhaltliche Klassifizie-
rung aller Beiträge nach Ballwieser (1993, S. 108–
109). Dieser führt aus, dass es in Deutschland eine
klare Vorstellung über den Inhalt der »Theorie der
Rechnungslegung oder – zwar missverständlich,
aber üblich – verkürzend von der Bilanztheorie«
(Ballwieser, 1993, S. 108) gibt. Die Bilanztheorie
wird in »betriebswirtschaftliche Bilanztheorien«,
»Bilanzrechtstheorie«, »Bilanzgestaltungstheorie«
Rechnungslegungs-
spezifische Beiträge 1949–
1959 1960–
1969 1970–
1979 1980–
1989 1990–
1999 2000–
2007 1949–
2007
Anzahl 228 145 145 260 170 151 1.099
Anteil 14,4 % 11,2 % 9,4 % 12,3 % 7,7 % 8,6 % 10,4 %
Abb. 2: Anzahl und Anteil rechnungslegungsspezifischer Beiträge
DBW06_10.indb 486DBW06_10.indb 486 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
DBW
70 (2010) 6
487
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
und »Bilanzwirkungstheorie« untergliedert.10 Wäh-
rend sich die betriebswirtschaftlichen Bilanztheo-
rien weitestgehend unabhängig von rechtlichen
Regelungen mit der Vermögens- und Einkommens-
bemessung sowie mit über den Jahresabschluss
hinausgehenden Informationsinstrumenten be-
schäftigen, ist die zentrale Fragestellung der
Bilanzrechtstheorie die widerspruchsfreie Gesetzes-
interpretation. Die Bilanzgestaltungstheorie be-
schäftigt sich mit Bilanzpolitik. Inhalt der Bilanz-
wirkungstheorie ist vorrangig die Entscheidungs-,
Bewertungs- und Kapitalmarktrelevanz sowie die
Prognoseeignung der Rechnungslegung bzw. von
Rechnungslegungsdaten. In der folgenden Analyse
wurde zudem eine Rubrik »Sonstiges« aufgenom-
men, um die wenigen Fälle zu klassifizieren, die
sich keiner der anderen Kategorien zuordnen lie-
ßen.
Analyse 1: Wie entwickelt sich das externe
Rechnungswesen in thematischer und theoreti-
scher Hinsicht?
Den inhaltlichen Schwerpunkt des externen Rech-
nungswesens in den untersuchten Zeitschriften bil-
den Beiträge zur Bilanzrechtstheorie (vgl. Abb. 3).
Der kontinuierlich hohe Anteil solcher Arbeiten
mag zunächst überraschen, jedoch erfordern zahl-
reiche Gesetzesänderungen immer wieder deren
Interpretation. Diese finden offensichtlich auch in
großem Maße Eingang in die als führend angese-
henen wissenschaftlichen Zeitschriften. Die Ver-
mutung von Wysockis, dass die intensiv geführte
Fachdiskussion zur großen Aktienrechtsreform und
zur Umsetzung der EG-Bilanzrichtlinien in Zeit-
schriften zu finden sei (Von Wysocki, 2002, S. 315),
kann im Rahmen der durchgeführten Publikations-
analyse bestätigt werden. So wurden beispielsweise
bereits zwei Jahre nach Abschluss des Gesetzge-
bungsprozesses des Bilanzrichtlinien-Gesetzes ein
ZfB-Ergänzungsheft und ein zfbf-Doppelheft zu
diesem Thema, die zur großen Anzahl von Rech-
nungslegungsveröffentlichungen im Jahr 1987
beitragen, veröffentlicht. Zudem wurden im Zeit-
raum 1973–1990 insgesamt 117 Artikel in ver-
schiedenen Diskussionsphasen rund um die EG-
Bilanzrichtlinien publiziert. Seit Ende der 1990er
Jahre behandeln die bilanzrechtstheoretischen Bei-
träge größtenteils internationale Rechnungsle-
gungsstandards, insbesondere IAS/IFRS.
Eine Betrachtung der verbleibenden Themenge-
biete deutet auf eine Verlagerung der Schwerpunkte
über den Zeitverlauf hin. So ist zu konstatieren,
dass Arbeiten zur betriebswirtschaftlichen Bilanz-
theorie im Zeitablauf seltener Eingang in die unter-
suchten Zeitschriften finden. So verringert sich der
Anteil der Publikationen von 43 % in der Periode
1949–1959 kontinuierlich auf 10 % im Zeitraum
2000–2007. Eine Dominanz dieser Arbeiten, wie
von Ballwieser postuliert (1993, S. 110), kann somit
über den Zeitablauf nicht bestätigt werden. Den
thematischen Kern dieses Bereichs bilden bis Ende
der 1950er Jahre Beiträge zur Kapital- und Sub-
stanzerhaltung sowie eine Vielzahl von Veröffent-
lichungen zur funktionalen Kontorechnung. In den
1960er Jahren erscheinen Beiträge mit Darstellun-
gen unterschiedlicher Bilanzauffassungen, insbe-
sondere zur dynamischen Bilanz, und ab Beginn
der 1970er Jahre erneut zur Kapital- und Substanz-
erhaltung als auch zu den Jahresabschluss ergän-
zenden Informationsinstrumenten, wie beispiels-
weise zu Sozialbilanzen. Von 1980 bis 2007 werden
die Themen der 1970er Jahre weiterhin adressiert,
jedoch liegt der Fokus nun auf Beiträgen zur Sozi-
albilanz, Kapitalflussrechnung und Umweltbericht-
erstattung. Gleichzeitig erhöht sich der Anteil an
Veröffentlichungen zur Bilanzwirkungstheorie
Inhalte 1949–
1959 1960–
1969 1970–
1979 1980–
1989 1990-
1999 2000–
2007 1949–
2007
betriebsw. Bilanztheorie 43,0 % 29,0 % 29,0 % 10,8 % 12,9 % 10,6 % 22,6 %
Bilanzrechtstheorie 44,7 % 52,4 % 43,4 % 61,2 % 51,7 % 45,0 % 50,5 %
Bilanzgestaltungstheorie 0,9 % 3,4 % 4,8 % 7,3 % 5,9 % 9,3 % 5,2 %
Bilanzwirkungstheorie 10,1 % 12,4 % 21,4 % 18,8 % 27,1 % 32,5 % 19,7 %
Sonstiges 1,3 % 2,8 % 1,4 % 1,9 % 2,4 % 2,6 % 2,0 %
Abb. 3: Häufigkeitsverteilung der thematischen Teilgebiete
10 Zur bei Anwendung des Popper-Kriteriums unberechtigten
Bezeichnung als Theorien sei auf die Ausführungen Ballwie-
sers (1993, S. 109–110) verwiesen.
DBW06_10.indb 487DBW06_10.indb 487 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
488
DBW
70 (2010) 6
deutlich mit von 10 % (1949–1959) auf über 32 %
(2000–2007). Im Mittelpunkt der Betrachtung steht
bis Ende der 1970er Jahre vor allem die Bilanzana-
lyse als Prognose- und Informationsinstrument.
Mit Beginn der 1980er Jahre ist eine Zunahme der
Arbeiten zur Entscheidungsrelevanz zu verzeich-
nen. Im Zeitraum von 2000–2007 liegt der Fokus
klar auf der Relevanz der Rechnungslegung für den
Kapitalmarkt. Es finden sich Arbeiten zur Prog-
nose-, Bewertungs- und insbesondere zur Entschei-
dungsrelevanz von Rechnungslegungsinforma-
tionen. Eine deutliche Steigerung, wenn auch in
geringerem Maße, ist für den Bereich der Bilanzge-
staltungstheorie festzustellen (ca. 1 % von 1949–
1959 auf 9 % von 2000–2007). Über den gesamten
Zeitraum dominieren – neben der Darstellung bi-
lanzpolitischer Spielräume – Beiträge zur Gewinn-
steuerung und Ausschüttungspolitik.
4.2. Methoden
Im Folgenden sollen die den Beiträgen zur Rech-
nungslegungsforschung zugrunde liegenden For-
schungsmethoden dargestellt werden. Die Klassifi-
zierung orientiert sich an der Systematik von
Grochla (1976, S. 634) in den Oberkategorien »ana-
lytisch« und »empirisch«. Analytische Arbeiten
wurden in sachlich- und formal-analytisch unter-
teilt. Die Unterteilung der empirischen Arbeiten
erfolgte in Anlehnung an Kaplan (1986), Shields
(1997) und Scapens/Bromwich (2001) nach den
folgenden Kategorien: Fallstudien/Praxisbeiträge,
Dokumenten-/Archivanalysen und Umfragen zur
Durchführung einer deskriptiven Bestandsauf-
nahme oder zur Untersuchung von Ursache-/Wir-
kungszusammenhängen auf Basis multivariater
Analysemethoden/Prognoseverfahren, Laborexpe-
rimente und Aktionsforschung.
Analyse 2: Wie entwickelt sich das Verhältnis von
analytischer zu empirischer Forschung über die
Zeit?
Die dominierende Forschungsmethode der Artikel
zum externen Rechnungswesen ist die sachlich-
analytische Forschung (vgl. Abb. 4). Diese ist vor
allem durch konzeptionelle bzw. normative Arbei-
ten charakterisiert, die sich mit der Entwicklung
von Bilanztheorien und insbesondere mit der Inter-
pretation und Fortentwicklung geltenden Rechts
befassen. Der durchschnittliche Anteil sachlich-
analytischer Artikel sinkt von 82 % im Zeitraum
1949–1959 – unter Schwankungen – auf 64 % im
Zeitraum 2000–2007. Bei Betrachtung der absolu-
ten Zahl liegt der Spitzenwert im Zeitraum 1980–
1984 mit 204 sachlich-analytischen Beiträgen. In
den anschließenden Zeiträumen kommt es zu ei-
nem Rückgang der Anzahl auf durchschnittlich 12
Beiträge pro Jahr (ohne Abbildung).
Formal-analytische und empirische Forschung
spielen nur eine vergleichsweise untergeordnete
Rolle: Der durchschnittliche Anteil formal-analyti-
scher und empirischer Arbeiten im betrachteten
Gesamtzeitraum 1949–2007 liegt bei jeweils 12 %.
Der größte durchschnittliche Anteil formal-analy-
tischer Arbeiten ist im Zeitraum 2000–2007 mit
17 % zu verzeichnen, hierzu trägt u. a. der gestie-
gene Anteil von Beiträgen zu Informationsasym-
metrien auf Basis der Prinzipal-Agenten-Theorie
bei. Beim durchschnittlichen Anteil der empirisch
basierten Beiträge ist von 5 % im Zeitraum 1949–
1969 – ebenfalls unter Schwankungen – ein An-
stieg auf 19 % im Zeitraum 2000–2007 zu verzeich-
nen. Dabei ist der Einfluss der BFuP hervorzuhe-
ben. Der Anteil empirischer Beiträge zum externen
Rechnungswesen beträgt über den Gesamtbetrach-
tungszeitraum von 1949–2007 in der BFuP ledig-
lich 4 %, ohne ihre Berücksichtigung liegt der
durchschnittliche Anteil empirischer Forschung
rechnungslegungsrelevanter Beiträge in der durch-
geführten Analyse im Zeitraum von 1990–1999 bei
Methoden 1949–
1959 1960–
1969 1970–
1979 1980–
1989 1990–
1999 2000–
2007 1949–
2007
Sachlich-analytisch 82,5 % 88,3 % 72,4 % 78,5 % 70,6 % 64,3 % 76,6 %
Formal-analytisch 12,7 % 6,9 % 11,7 % 10,0 % 12,9 % 17,2 % 11,8 %
Empirisc h 4,8 % 4,8 % 15,9 % 11,5 % 16,5 % 18,5 % 11,6 %
Abb.4: Anteil sachlich- und formal-analytischer sowie empirischer Beiträge
DBW06_10.indb 488DBW06_10.indb 488 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
DBW
70 (2010) 6
489
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
20 % und im Zeitraum von 2000–2007 bei 28 %.
Interessant ist ein Vergleich mit den Ergebnissen
Hauschildts, der den Anteil empirischer Forschung
in den Zeitschriften DBW, zfbf/sbr und ZfB unter-
sucht hat. Er identifiziert für den Zeitraum 1997–
2000 einen Anteil empirischer Arbeiten für die ge-
samte betriebswirtschaftliche Forschung von 32 %
(Hauschildt, 2003, S. 6). In der von uns durchge-
führten Analyse liegt der Anteil empirischer Rech-
nungslegungsbeiträge in diesen Zeitschriften bei
27 % für den gleichen Zeitraum.
Es ist folglich festzuhalten, dass sich der Anteil
empirischer Beiträge über den Zeitablauf zwar er-
höht hat, dieser Bereich jedoch in Summe unterre-
präsentiert ist. Ein Vergleich des Anteils der empi-
rischen Veröffentlichungen an der Gesamtbeitrags-
zahl innerhalb einzelner betriebswirtschaftlicher
Teildisziplinen kann mit den uns vorliegenden Da-
ten für das externe Rechnungswesen nicht gezogen
werden, da Hauschildt die nicht-empirischen Ar-
beiten nicht nach einzelnen Teildisziplinen klassi-
fiziert. Es kann jedoch ein Vergleich zur Control-
lingforschung gezogen werden. Für diese kann ein
größerer Anteil empirischer Arbeiten festgestellt
werden. Binder/Schäffer (2005, S. 614) identifizie-
ren durchschnittlich rund 20 % bis Mitte der 1990er
Jahre (14 % in unserer Analyse) und einen durch-
schnittlichen Anteil von rund 28 % (22 %) vom
Ende der 1990er Jahre bis 2003.
Analyse 3: Existieren Zusammenhänge zwischen
Inhalten und Methoden?
Bei Betrachtung der Zusammenhänge zwischen In-
halten und Methoden wird deutlich, dass analyti-
sche Arbeiten in allen Themenbereichen dominie-
ren (vgl. Abb. 5) und empirische Forschungsmetho-
den fast ausschließlich in Veröffentlichungen zur
Bilanzgestaltungstheorie und insbesondere der Bi-
lanzwirkungstheorie eingesetzt werden. Dies ent-
spricht insofern den Erwartungen, als dass Hau-
schildt ausführt, dass empirische Forschung es dort
schwer hat, wo »Interpretationen aus der dediziert
nicht-empirischen Rechtswissenschaft erfolgen«
(Hauschildt, 2003, S. 11). Aufgrund des großen An-
teils von Beiträgen zur Bilanzrechtstheorie in der
vorliegenden Untersuchung war ein hoher sach-
lich-analytischer Anteil somit zu erwarten. Den
Schwerpunkt der formal-analytischen Beiträge zur
Bilanzrechtstheorie bilden Ausführungen zur Stich-
probeninventur. Die am häufigsten eingesetzte em-
pirische Methode bildet mit 88 Veröffentlichungen
die Dokumenten- und Archivanalyse. Die Domi-
nanz der Dokumentenanalyse in der Bilanzfor-
schung stellen bereits Martin (1989, S. 173) in ei-
ner Untersuchung der Zeitschriften DBW, ZfB und
zfbf im Zeitraum 1950–1984 und ebenso Beattie
(2005, S. 93) fest. In ihrer Untersuchung des Finan-
cial Accounting in englischsprachigen Zeitschrif-
ten für den Zeitraum 1998–2002 werden sogar in
der Hälfte aller identifizierten Beiträge »archival
methods« verwendet. Umfragen stellen in der Rech-
nungslegungsforschung hingegen eine Seltenheit
dar, lediglich in 9 Artikeln wurden sie als vorran-
gige Forschungsmethode eingesetzt.
Unsere Auswertung zeigt, dass die Bedeutung
der empirischen Forschung in Beiträgen zu den im
Zeitablauf immer wichtiger werdenden Gebieten
der Bilanzwirkungs- und Bilanzgestaltungstheorie
Sachlich-
analy-
tisch
Formal-
analy-
tisch
Deskriptive
Bestands-
aufnahme
(Dokumen-
ten- und
Archiv-
analyse,
Umfrage)
Multivariate
Analyse-
methoden
(Dokumen-
ten- und
Archiv-
analyse,
Umfrage)
Fallstu-
dien/
Praxis-
beiträge Sonstige Gesamt
betriebsw. Bilanztheorie 73,8 % 21,0 % 3,2 % 0,0 % 2,0 % 0,0 % 100 %
Bilanzrechtstheorie 89,5 % 4,7 % 3,2 % 0,4 % 2,2 % 0,0 % 100 %
Bilanzgestaltungstheorie 63,1 % 19,3 % 7,0 % 5,3 % 1,8 % 3,5 % 100 %
Bilanzwirkungstheorie 49,5 % 17,1 % 15,7 % 13,0 % 3,2 % 1,4 % 100 %
Abb. 5: Anteil thematischer Teilgebiete je Methode11
11 Empirische Studien, die neben multivariaten Analysen zu-
dem deskriptive Abschnitte aufweisen, wurden unter multi-
variate Analysemethoden klassifiziert.
DBW06_10.indb 489DBW06_10.indb 489 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
490
DBW
70 (2010) 6
am größten ist. Insgesamt sind 33 % der Veröffent-
lichungen zur Bilanzwirkungstheorie und 18 % zur
Bilanzgestaltungstheorie empirisch. Bei gleichblei-
bender Entwicklung der Bedeutung dieser beiden
Gebiete wäre somit in Zukunft mit einer stärkeren
empirischen Ausrichtung der deutschsprachigen
Rechnungslegungsforschung zu rechnen. Auf der
anderen Seite ist zu konstatieren, dass die »empiri-
sche Revolution« (Mattessich, 1995, S. 371), wie sie
in der englischsprachigen Accounting-Forschung
stattgefunden hat, durch unsere Analyse deutsch-
sprachiger Zeitschriften nicht nachgezeichnet wer-
den kann. Zwar ist auch hier eine Zunahme empi-
rischer Forschung zu verzeichnen und es finden
sich auch in den betrachteten Zeitschriften Arbei-
ten zur Kapitalmarktrelevanz von Rechnungsle-
gungsinformationen, jedoch werden diese Veröf-
fentlichungen von Untersuchungen zur Bilanz-
rechtstheorie dominiert.
Dieser Befund kann teilweise durch die unter-
schiedlichen Charakteristika der Rechnungsle-
gungssysteme und die Maßgeblichkeit der Han-
delsbilanz für die Steuerbilanz begründet werden
(Busse von Colbe, 1984, S. 109; Coenenberg et al.,
1984, S. 62). Während durch den Wandel der US-
amerikanischen Rechnungslegung Ende der 1970er
Jahre »von einem Instrument zur Messung des öko-
nomischen Gewinns weg und hin zu einem In-
strument der Information« (Möller/Hüfner, 2002,
S. 410) die Frage der Kapitalmarktrelevanz interna-
tional an Bedeutung gewann und zu einem Anstieg
der empirischen Forschung führte, erschwerte die
»de lege lata«-Perspektive der deutschen Rech-
nungslegung eine kapitalmarktorientierte For-
schung (Coenenberg et al., 1984, S. 62). Zwar zei-
gen sowohl Coenenberg et al. (1984) mit einem
Überblick über empirische Rechnungslegungsfor-
schung in Deutschland, Österreich und der Schweiz
als auch Möller/Hüfner (2002), die eine Reihe von
empirischen Arbeiten zur Nützlichkeit der deut-
schen Rechnungslegung für den Aktienmarkt auf-
führen, dass auch in der deutschsprachigen Rech-
nungslegungsforschung empirisch geforscht wird.
Die Interpretation geltenden Rechts sowie das zu-
mindest in der Vergangenheit starke Interesse von
Professoren, Gesetzgebungsverfahren zu beeinflus-
sen (Busse von Colbe, 1992, S. 28), erfordert jedoch
zwangsläufig eine große zeitliche Aufmerksamkeit.
Gerade die Vielzahl von Stellungnahmen der Kom-
mission Rechnungswesen im Verband der Hoch-
schullehrer für Betriebswirtschaft zur 4. und 7. EG-
Richtlinie ab Ende der 1970er Jahre sind Belege für
die intensive Beschäftigung mit der Gesetzgebung.
Dies hat bis in die letzten Jahre Bestand und erklärt
den hohen Anteil von Beiträgen zur Bilanzrechts-
theorie und somit den geringen Anteil empirischer
Forschung. Selbst das bereits 1996 von Busse von
Colbe im Vergleich mit den USA attestierte Defizit
empirischer Rechungslegungsforschung, konnte –
zumindest in den untersuchten Zeitschriften – ganz
offensichtlich nicht, wie von ihm vermutet, durch
die erfolgte Verbesserung deutscher Finanzdaten-
banken behoben werden (Busse von Colbe, 1996,
S. 426).
Ein weiterer Erklärungsansatz liegt darin be-
gründet, dass sich eine zunehmende Zahl deutsch-
sprachiger Forscher international orientiert und
in englischsprachigen Zeitschriften veröffentlicht
(Fülbier/Weller, 2008, S. 358, ähnlich für das Con-
trolling Schäffer/Binder/Gmür, 2006, S. 4). Eine
Analyse der A+, A und B kategorisierten englisch-
sprachigen Zeitschriften des Teilrankings Rech-
nungswesen & Controlling des VHB-JOURQUAL 1
identifiziert für den Zeitraum 1993–2007 insge-
samt 40 Beiträge von Autoren, bei denen in den
Autoreninformationen im jeweiligen Beitrag eine
Institution oder ein Ort in Deutschland angegeben
wurde. Von diesen Beiträgen verwenden 19 Bei-
träge empirische Forschungsmethoden. Somit liegt
in den internationalen Zeitschriften der Anteil em-
pirischer Rechnungslegungsforschung von Auto-
ren mit deutschsprachiger Affiliation mit 48 %
deutlich über dem von uns identifizierten An-
teil empirischer Rechnungslegungsforschung in
deutschsprachigen Zeitschriften, der im gleichen
Zeitraum 18 % beträgt. Entsprechend überrascht es
auch nicht, dass 45 % der Rechnungslegungsbei-
träge in der sbr empirisch sind. Der von der zfbf/sbr
gewählte Weg einer teilweisen Umstellung der Pu-
blikationssprache scheint vor diesem Hintergrund
eine sinnvolle Strategie zu sein, um der empirische
Rechnungslegungsforschung größeren Raum zu
geben.
4.3. Autoren
Analyse 4: Welche Autoren haben am häufigsten
publiziert?
Abbildung 6 zeigt die autorenbezogene Auswer-
tung der Beiträge zum externen Rechnungswesen.
Für die in Spalte 1 angegebene Rangreihe wurde
für jeden Autoren eines Beitrages (unabhängig von
DBW06_10.indb 490DBW06_10.indb 490 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
DBW
70 (2010) 6
491
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
der Anzahl der Co-Autoren) ein Punkt vergeben.12
Bis 1970 wurde in den identifizierten Beiträgen
beinahe durchgängig nur ein Verfasser genannt.13
Eine durch die Anzahl der Verfasser eines Beitrages
gewichtete Auswertung ist zusätzlich in der vierten
Spalte aufgeführt. Grundsätzlich ist anzumerken,
dass hier keine Bewertung der Gesamtforschungs-
leistung von Autoren vorgenommen werden soll,
da Autoren auch außerhalb der in unserer Untersu-
chung einbezogenen Zeitschriften Beiträge zum
externen Rechnungswesen und weiteren betriebs-
wirtschaftlichen Teilgebieten veröffentlicht haben
(u. a. in anderen Zeitschriften, Büchern, Festschrif-
ten, Handwörterbüchern, Kommentaren und Sam-
melbänden). Zudem sind junge Autoren in der
Auswertung gegenüber älteren Autoren tendenziell
benachteiligt, da ihnen zum Zeitpunkt der Untersu-
chung weniger Zeit für Veröffentlichungen zur
Verfügung stand.
In der Auflistung der Autoren mit den meisten
Veröffentlichungen zum externen Rechnungswe-
sen dominieren erwartungsgemäß Wissenschaftler.
Walther Busse von Colbe hat im Untersuchungs-
zeitraum mit 19 Artikeln die größte Anzahl von
Beiträgen zum externen Rechnungswesen publi-
ziert. Ihm folgt der inzwischen weitestgehend in
Vergessenheit geratene Walter Thoms14, der zwi-
schen 1950 und 1959 in der BFuP und der ZfB
mehrere Beiträge zur »funktionalen Buchungs- und
Bilanzierungstheorie« veröffentlichte. Neben Gus-
tav Plum15, der als Bilanz- und Verkehrsjournalist
zwischen 1952 und 1962 in der ZfB vor allem Un-
tersuchungen zur Bilanzentwicklung westdeutscher
Aktiengesellschaft publizierte16, ist mit Peter Wür-
fele17 ein weiterer Autor unter den 15 publikations-
stärksten Autoren, der nicht den Hochschullehrern
zugerechnet werden kann. Würfele veröffentlichte
zwischen 1963 und 1965 in der BFuP Beiträge zu
den Rechnungslegungsbestimmungen für Aktien-
gesellschaften verschiedener europäischer Länder.
Diese Artikel entstanden während seines Betriebs-
wirtschaftslehrestudiums an der Freien Universität
Berlin auf Basis von Referaten für ein durch von
Wysocki geleitetes Seminar im Wahlfach Wirt-
schaftsprüfung und Steuerberatung.
5. Diskussion und Fazit
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die
Entwicklung der Rechnungslegungsforschung in
deutschsprachigen wissenschaftlichen Zeitschriften
nachzuzeichnen. Hierzu wurden zum einen die re-
levanten Beiträge entlang der Dimensionen Inhalte,
Methoden und Autoren untersucht.
Rang Autor unge-
wich-
tete
Anzahl
gewichtete
Anzahl
(gewichteter
Rang)
1. Busse von Colbe, Walther 19 16,7 (2.)
2. Thoms, Walter 18 18 (1.)
3. Schildbach, Thomas 17 15,8 (3.)
4. Ballwieser, Wolfgang 14 11,3 (5.)
5. Plum, Gustav 13 13 (4.)
6. Baetge, Jörg 12 7,3 (11.)
7. Küting, Karlheinz 11 8,3 (10.)
7. Ordelheide, Dieter 11 10,5 (6.)
7. von Wysocki, Klaus 11 10,2 (7.)
10. Chmielewicz, Klaus 10 9 (8.)
10. Coenenberg, Adolf G. 10 5,5 (17.)
12. Pellens, Bernhard 9 4,3 (30.)
12. Schneider, Dieter 9 9 (8.)
14. Möller, Hans Peter 7 4,0 (31.)
14. Würfele, Peter 7 7 (12.)
Abb. 6: Anzahl Publikationen nach Autoren (1949–2007)
12 Beiträge, die in mehreren Teilen auf verschiedene Hefte ver-
teilt wurden, wurden nur einmal berücksichtigt. Kommissi-
onsbeiträge und ähnliches blieben unberücksichtigt.
13 Im Zeitraum 1949–1970 wurden in lediglich zehn Beiträgen
mehr als ein Verfasser angegeben, davon stammen je ein
Beitrag von Zimmerman/Holzer (1964) und Schoenfeld/
Holzer (1965) von der University of Illinois.
14 Thoms (1899–1992) studierte in Königsberg und Köln und
war anschließend Assistent bei le Coutre und Sommerfeld. Er
habilitierte sich 1932/33 in Mannheim. 1938 wurde er a. o.
Professor und erhielt 1940 ein Ordinariat an der Universität
Heidelberg. Er war von 1939 bis 1945 Dekan und wurde
nach dem Krieg entlassen. Anschließend widmete er sich der
Einführung seiner »funktionalen Kontorechnung« in der
Praxis.
15 Plum (1901–unbekannt) promovierte 1926 in Köln und ver-
öffentlichte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche
Bilanzanalysen in der Zeitschrift »Die deutsche Volkswirt-
schaft«.
16 Seine Beiträge sind als empirisch einzuordnen. Plum unter-
suchte in Wirtschaftszeitschriften- und Zeitungen veröffent-
lichte Jahresabschlüsse (siehe auch Martin, 1989, S. 137).
17 Würfele (1937) studierte nach kaufmännischer Lehre in
Tübingen und Berlin. Nach verschiedenen Tätigkeiten war er
ab 1969 in der Steuerabteilung der Henkel KGaA, Düsseldorf,
beschäftigt. Von 1970 bis 1989 Veröffentlichungen mehrerer
Aufsätze zu internationalen Steuerthemen in der Zeitschrift
Internationale Wirtschafts-Briefe (IWB).
DBW06_10.indb 491DBW06_10.indb 491 05.11.2010 11:56:17 Uhr05.11.2010 11:56:17 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
492
DBW
70 (2010) 6
Es zeigt sich, dass inhaltliche Beiträge zur Bi-
lanzrechtstheorie durchgehend von hoher Bedeu-
tung sind, während sich die Gewichte von der be-
triebswirtschaftlichen Bilanztheorie zur Bilanzwir-
kungs- und Bilanzgestaltungstheorie verschoben
haben. Methodisch überwiegt die sachlich-analyti-
sche Forschung über den gesamten Untersuchungs-
zeitraum, jedoch ist ein langsam ansteigender An-
teil empirischer Forschung zu beobachten. Dieser
ist größtenteils den Themengebieten der Bilanzge-
staltungs- und Bilanzwirkungstheorie zuzuschrei-
ben. Somit ist zu konstatieren, dass die inhaltliche
Ausgestaltung der Rechnungslegungsforschung
durchaus einen Einfluss auf die Wahl der Untersu-
chungsmethodik besitzt und diese Aspekte daher
nicht unabhängig voneinander zu betrachten sind.
Hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Publikationen in
den untersuchten Zeitschriften sind insbesondere
Busse von Colbe, Thoms und Schildbach hervorzu-
heben.
Vergleicht man die Entwicklungen im deutschen
Sprachraum mit der internationalen Rechnungsle-
gungsforschung, so ist zu konstatieren, dass eine
Annäherung von Inhalten und Methoden nicht
bzw. nur in geringem Maße stattgefunden hat.
Auch hat im deutschsprachigen Raum offensicht-
lich keine empirische »Revolution« stattgefunden.
Der bereits skizzierte Anstieg empirischer Arbeiten
ist absolut betrachtet vergleichsweise gering und
liegt bspw. unter dem Anteil empirischer Forschung
im Controlling. Zudem zeigt sich anhand der Aus-
wertung der Publikationsaktivitäten, dass über die
Zeit kein wesentlicher Bedeutungsrückgang für
Themen des externen Rechnungswesens festgestellt
werden kann und somit die Rechnungslegungsfor-
schung nach wie vor einen prominenten Platz in
den untersuchten Zeitschriften inne hat.
Zusammenfassend legen unsere Analysen nahe,
dass sich die deutschsprachige Rechnungslegungs-
forschung als gewachsene Disziplin darstellt, wel-
che in der deutschen Betriebswirtschafslehre und
ihren Forschungstraditionen verwurzelt ist und
demzufolge bislang weniger als andere Disziplinen
für äußere Einflüsse empfänglich ist.
Zeichnet man die oben genannten Entwicklun-
gen fort, so kann mit einer weiteren Abnahme bi-
lanzrechtstheoretischer Beiträge und einer langsa-
men Zunahme des Anteils empirischer Forschung
gerechnet werden. Die zunehmende internationale
Orientierung deutschsprachiger Forscher und die
hohe internationale Akzeptanz empirischer For-
schung könnten zudem dazu führen, dass empiri-
sche Rechnungslegungsforschung aus Deutschland
mehrheitlich in englischer Sprache veröffentlicht
wird. Dass sich trotz Internationalisierung und
Harmonisierung der Rechnungslegungsvorschrif-
ten die Zitationsgewohnheiten bislang nicht stär-
ker an die internationaler Zeitschriften angenähert
haben, kann aber als Indiz dafür gewertet werden,
dass die deutschsprachige Rechnungslegungsfor-
schung auch weiterhin eine starke nationale Orien-
tierung einnehmen wird.
Bei der Interpretation der Ergebnisse sind jedoch
die Limitationen dieser Studie zu berücksichtigen:
Die Entwicklung einer ganzen Disziplin kann nicht
allein durch eine Publikationsanalysen aufgezeigt
werden. Hinzu kommt, dass die Untersuchung auf
wissenschaftliche Zeitschriften fokussiert ist und
somit nur einen Teilbereich rechnungslegungsrele-
vanter Publikationen abdeckt. Jedoch wird Rech-
nungslegungsforschung in Deutschland auch in
anderen Zeitschriften und weiteren Medien veröf-
fentlicht, wie beispielsweise Büchern, Festschriften,
Handwörterbüchern, Kommentaren und Sammel-
bänden, die nach wie vor eine hohe Bedeutung be-
sitzen (Fülbier/Weller, 2008, S. 358; Wagenhofer,
2006, S. 3). Auf eine Ausweitung der Untersuchung
auf Habilitationen, Dissertationen und Festschrif-
ten wurde in diesem Beitrag auch aus pragmati-
schen Gründen verzichtet. Im Rahmen zukünftiger
Forschung könnten deren Auswertung sowie die
Analyse von praxisnahen Zeitschriften sicherlich
interessante Erkenntnisse liefern. Gleiches gilt für
die Untersuchung des Einflusses einzelner Autoren
und Publikationstypen sowie die Analyse der For-
schungsstrukturen im externen Rechnungswesen.
Verzeichnis der zitierten Literatur
Ballwieser, Wolfgang (1993): Die Entwicklung der Theorie der
Rechnungslegung in den USA. In: Zeitschrift für betriebswirt-
schaftliche Forschung, 45. Jg (1993), Sonderheft 32, S. 107–
138.
Ballwieser, Wolfgang (2008): Empirische Wirkungen einer Rech-
nungslegung nach IFRS. In: Wagner, Franz W./Schildbach,
Thomas/Schneider, Dieter (Hrsg.): Private und öffentliche
Rechnungslegung. Festschrift für Prof. Dr. Hannes Streim zum
65. Geburtstag. Wiesbaden 2008, S. 1–21.
Beattie, Vivien A. (2005): Moving the Financial Accounting Re-
search Front Forward: The UK Contribution. In: British Ac-
counting Review, 37. Jg (2005), S. 85–114.
Beattie, Vivien A./Goodacre, Alan (2004): Publishing Patterns
Within the UK Accounting and Finance Academic Commu-
nity. In: British Accounting Review, 36. Jg (2004), S. 7–44.
DBW06_10.indb 492DBW06_10.indb 492 05.11.2010 11:56:18 Uhr05.11.2010 11:56:18 Uhr
DBW
70 (2010) 6
493
Eike Perrey/Utz Schäffer/Stephan Kramer
Binder, Christoph/Schäffer, Utz (2005): Die Entwicklung des Con-
trollings von 1970 bis 2003 im Spiegel von Publikationen in
deutschsprachigen Zeitschriften. In: Die Betriebswirtschaft,
65. Jg (2005), S. 603–626.
Bortz, Jürgen/Döring, Nicola (2006): Forschungsmethoden und
Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. 4. Aufl.
Berlin/Heidelberg/New York 2006.
Brockhoff, Klaus (2000): Vorwort. In: Brockhoff, Klaus (Hrsg.):
Geschichte der Betriebswirtschaftslehre – Kommentierte Mei-
lensteine und Originaltexte. Wiesbaden 2000, S. V–VIII.
Busse von Colbe, Walther (1984): Financial Accounting Research
in Germany: Some Socio-Economic Determinants. In: Hop-
wood, Anthony. G./Schreuder, Hein (Hrsg.): European Contri-
butions to Accounting Research – The Achievements of the
Last Decade. Amsterdam 1984, S. 103–112.
Busse von Colbe, Walther (1992): Relationships Between Finan-
cial Accounting Research, Standards Setting and Practice in
Germany. In: The European Accounting Review, 1. Jg (1992),
S. 27–38.
Busse von Colbe, Walther (1996): Accounting and the Business
Economics Tradition in Germany. In: The European Accoun-
ting Review, 5. Jg (1996), S. 413–434.
Chan, Kam C./Chen, Carl R./Cheng, Louis T. W. (2006): A Ranking
of Accounting Research Output in the European Region. In:
Accounting and Business Research, 36. Jg (2006), S. 3–17.
Coenenberg, Adolf G./Berndsen, Hans-Peter/Möller, Hans Peter/
Schmidt, Franz/Schönbrodt, Berndt (1978): Empirische Bi-
lanzforschung in Deutschland. In: Die Betriebswirtschaft, 38.
Jg (1978), S. 495–507.
Coenenberg, Adolf G./Möller, Hans Peter/Schmidt, Franz (1984):
Empirical Research in Financial Accounting in Germany, Aus-
tria and Switzerland: A Review. In: Hopwood, Anthony. G./
Schreuder, Hein (Hrsg.): European Contributions to Accoun-
ting Research – The Achievements of the Last Decade. Ams-
terdam 1984, S. 61–81.
Culnan, Mary J. (1986): The Intellectual Development of Manage-
ment Information Systems, 1972–1982: A Co-citation Analy-
sis. In: Management Science, 32. Jg (1986), S. 156–172.
Denzin, Norman K. (2009): The Research Act. A Theoretical Intro-
duction to Sociological Methods. New Brunswick 2009.
Dyckman, Thomas R./Zeff, Stephan A. (1984): Two Decades of the
Journal of Accounting Research. In: Journal of Accounting
Research, 22. Jg (1984), S. 225–281.
Flick, Uwe (2008): Triangulation in der qualitativen Forschung.
In: Flick, Uwe/von Kardoff, Ernst/Steinke, Ines (Hrsg.): Quali-
tative Forschung. Ein Handbuch. 6. Aufl. Reinbek bei Ham-
burg 2008, S. 309–318.
Fülbier, Rolf U./Weller, Manuel (2008): Normative Rechnungsle-
gungsforschung im Abseits? Einige wissenschaftstheoretische
Anmerkungen. In: Journal for General Philosophy of Science,
39. Jg (2008), S. 351–382.
Gmür, Markus (2002): Betriebswirtschaftliche Organisationsfor-
schung zwischen Ökonomie und Sozialwissenschaft. In: Die
Betriebswirtschaft, 62. Jg (2002), S. 533–546.
Grochla, Erwin (1976): Praxeologische Organisationstheorie durch
sachliche und methodische Integration. In: Zeitschrift für be-
triebswirtschaftliche Forschung, 28. Jg (1976), S. 617–637.
Gutenberg, Erich (1957): Betriebswirtschaftslehre als Wissen-
schaft. Akademische Festrede, gehalten bei der Universitäts-
gründungsfeier am 22. Mai 1957. In: Kölner Universitätsre-
den. Krefeld 1957.
Gutenberg, Erich (1984): Rückblick. In: Zeitschrift für Betriebs-
wirtschaft, 54. Jg (1984), S. 1151–1168.
Hauschildt, Jürgen (2003): Zum Stellenwert der empirischen be-
triebswirtschaftlichen Forschung. In: Schwaiger, Manfred/
Harhoff, Dietmar (Hrsg.): Empirie und Betriebswirtschaft.
Stuttgart 2003, S. 3–24.
Heck, J. Louis/Bremser, Wayne G. (1986): Six Decades of The Ac-
counting Review: A Summary of Author and Institutional
Contributors. In: The Accounting Review, 61. Jg (1986),
S. 735–744.
Heinen, Edmund (1985): Einführung in die Betriebswirtschafts-
lehre. 9. Aufl. Wiesbaden 1985.
Hennig-Thurau, Thorsten/Walsh, Gianfranco/Schrader, Ulf (2003):
1. VHB-JOURQUAL: Teilranking Rechnungswesen & Control-
ling. Zugriff am 06.07.2010 unter http://vhbonline.org/ser
vice/jourqual/jq1/teilranking-rechnungswesen-und-control
ling.
Hennig-Thurau, Thorsten/Walsh, Gianfranco/Schrader, Ulf (2004):
VHB-JOURQUAL: Ein Ranking von betriebswirtschaftlich-re-
levanten Zeitschriften auf der Grundlage von Expertenurtei-
len. In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 56.
Jg (2004), S. 520–545.
Hess, Thomas/Weber, Jürgen/Hirnle, Christoph/Hirsch, Bernhard/
Strangfeld, Oliver (2005): Themenschwerpunkte und Tenden-
zen in der deutschsprachigen Controllingforschung – Eine
empirische Analyse. In: Weber, Jürgen/Meyer, Matthias
(Hrsg.): Internationalisierung des Controllings. Standortbe-
stimmung und Optionen. Wiesbaden 2005, S. 29–47.
Hussey, Roger/Cottingham, Juliet (1999): The Professional Ac-
counting Journals and the Academic Author. ACCA Occasio-
nal Research Paper No. 25. London 1999.
Kaplan, Robert S. (1986): The Role for Empirical Research in Ma-
nagement Accounting. In: Accounting, Organizations and
Society, 11. Jg (1986), S. 429–452.
Kirman, Alan/Dahl, Mogens (1994): Economic Research in Eu-
rope. In: European Economic Review, 38. Jg (1994), S. 505–
522.
Krafft, Manfred/Haase, Kerstin/Siegel, André (2003): Statistisch-
ökonometrische BWL-Forschung: Entwicklung, Status Quo
und Perspektiven. In: Schwaiger, Manfred/Harhoff, Dietmar
(Hrsg.): Empirie und Betriebswirtschaft. Stuttgart 2003, S. 83–
104.
Küpper, Hans-Ulrich (1993): Internes Rechnungswesen. In: Hau-
schildt, Jürgen/Grün, Oskar (Hrsg.): Ergebnisse empirischer
betriebswirtschaftlicher Forschung. Zu einer Realtheorie der
Unternehmung. Stuttgart 1993, S. 601–631.
Küpper, Hans-Ulrich (1995–2001): Controlling: Konzeption, Auf-
gaben und Instrumente. 1.–3. Aufl. Stuttgart 1995–2001.
Küpper, Hans-Ulrich/Mattessich, Richard (2005): Twentieth Cen-
tury Accounting Research in the German Language Area. In:
Accounting, Business & Financial History, 15. Jg (2005),
S. 345–410.
Laband, David N. (1990): Measuring the Relative Impact of Eco-
nomics Book Publishers and Economics Journals. In: Journal
of Economic Literature, 28. Jg (1990), S. 655–660.
Lüthje, Christian (2003): Die empirische Innovationsforschung in
Publikationen deutschsprachiger Fachzeitschriften. In:
Schwaiger, Manfred/Harhoff, Dietmar (Hrsg.): Empirie und
Betriebswirtschaft. Stuttgart 2003, S. 267–296.
Lukka, Kari/Kasanen, Eero (1996): Is Accounting a Global or a
Local Discipline? Evidence from Major Research Journals. In:
Accounting, Organizations and Society, 21. Jg (1996), S. 755–
773.
Macharzina, Klaus/Wolf, Joachim/Oesterle, Michael-J. (1993):
Quantitative Evaluation of German Research Output in Busi-
ness Administration. In: Management International Review,
33. Jg (1993), S. 65–83.
Macharzina, Klaus/Wolf, Joachim/Rohn, Anne (2004): Quantita-
tive Evaluation of German Research Output in Business Ad-
ministration: 1992–2001. In: Management International Re-
view, 44. Jg (2004), S. 335–359.
Martin, Albert (1989): Die empirische Forschung in der Betriebs-
wirtschaftslehre. Stuttgart 1989.
DBW06_10.indb 493DBW06_10.indb 493 05.11.2010 11:56:18 Uhr05.11.2010 11:56:18 Uhr
Rechnungslegungsforschung in wissenschaftlichen Zeitschriften
494
DBW
70 (2010) 6
Mattessich, Richard (1995): Critique of Accounting. Examination
of the Foundations and Normative Structure of an Applied
Discipline. Westport 1995.
Mayring, Philipp (2002): Einführung in die qualitative Sozialfor-
schung. 5. Aufl. Weinheim/Basel 2002.
Möller, Hans Peter/Hüfner, Bernd (2002): Zur Bedeutung der
Rechnungslegung für den deutschen Aktienmarkt – Begrün-
dung, Messprobleme und Erkenntnisse empirischer Forschung.
In: Seicht, Gerhard (Hrsg.): Jahrbuch für Controlling und
Rechnungswesen. Wien 2002, S. 405–463.
Müller-Böling, Detlef/Klandt, Heinz (1996): Methoden empiri-
scher Wirtschafts- und Sozialforschung: Eine Einführung mit
wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt. 3. Aufl. Köln/
Dortmund 1996.
Prather-Kinsey, Jenice P./Rueschhoff, Norlin G. (2004): An Ana-
lysis of International Accounting Research in U.S. and Non-
U.S. Based Academic Accounting Journals. In: Journal of In-
ternational Accounting Research, 3. Jg (2004), S. 63–81.
Reiter, Sara A./Williams, Paul F. (2002): The Structure of Progres-
sivity of Accounting Research: The Crisis in the Academy Re-
visited. In: Accounting, Organizations and Society, 27 Jg
(2002), S. 575–607.
Scapens, Robert W./Bromwich, Michael (2001): Management Ac-
counting Research: The First Decade. In: Management Ac-
counting Research, 12. Jg (2001), S. 245–254.
Schäffer, Utz/Binder, Christoph/Gmür, Markus (2006): Struktur
und Entwicklung der Controllingforschung – Eine Zitations-
und Kozitationsanalyse von Controllingbeiträgen in deutsch-
sprachigen wissenschaftlichen Zeitschriften von 1970 bis
2003. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 76. Jg (2006),
S. 395–440.
Schlinghoff, Axel/Backes-Gellner, Uschi (2002): Publikationsindi-
katoren und die Stabilität wirtschaftswissenschaftlicher Zeit-
schriftenrankings. In: Zeitschrift für betriebswissenschaftliche
Forschung, 54. Jg (2002), S. 343–362.
Schmalenbach, Eugen (1931): 25 Jahre. In: Zeitschrift für han-
delswissenschaftliche Forschung, 25. Jg (1931), S. 1–4.
Schneider, Dieter (1981): Geschichte betriebswirtschaftlicher The-
orie. München/Wien 1981.
Schneider, Dieter (1999): Geschichte der Betriebswirtschaftslehre.
In: Lingenfelder, Michael (Hrsg.): 100 Jahre Betriebswirt-
schaftslehre in Deutschland: 1898 – 1998. München 1999,
S. 1–19.
Schoenfeld, Hanns-Martin W./Holzer, H. Peter (1965): Bilanzen
der amerikanischen Industrie. In: Zeitschrift für Betriebswirt-
schaft, 35. Jg (1965), S. 472–506.
Schrader, Ulf/Hennig-Thurau, Thorsten (2008): VHB-JOURQUAL
2: Teilranking ABWL. Zugriff am 06.07.2010 unter http://vh
bonline.org/service/jourqual/jq2/abwl.
Shields, Michael D. (1997): Research in Management Accounting
by North Americans in the 1990s. In: Journal of Management
Accounting Research, 9. Jg (1997), S. 3–61.
Wagenhofer, Alfred (2006): Management Accounting Research in
German-Speaking Countries. In: Journal of Management Ac-
counting Research, 18. Jg (2006), S. 1–19.
Watts, Ross L./Zimmerman, Jerold L. (1978): Towards a Positive
Theory of the Determination of Accounting Standards. In: The
Accounting Review, 53 Jg (1978), S. 112–133.
Watts, Ross L./Zimmerman, Jerold L. (1990): Positive Accounting
Theory: A Ten Year Perspective. In: The Accounting Review,
65. Jg (1990), S. 131–156.
Witte, Eberhard (1998): Entwicklungslinien der Betriebswirt-
schaftslehre: Was hat Bestand? In: Die Betriebswirtschaft, 58.
Jg (1998), S. 731–746.
Wöhe, Günter/Döring, Ulrich (2000): Einführung in die Allge-
meine Betriebswirtschaftslehre. 20. Aufl. München 2000.
Wolf, Joachim/Rohn, Anne/Macharzina, Klaus (2005): Institution
und Forschungsproduktivität. In: Die Betriebswirtschaft, 65.
Jg (2005), S. 62–77.
Wysocki, Klaus von (2002): Rechnungswesen – Externes Rech-
nungswesen im Wettstreit mit dem internen Rechnungswesen.
In: Gaugler, Eduard/Köhler, Richard (Hrsg.): Entwicklungen
der Betriebswirtschaftslehre. Stuttgart 2002, S.295–324.
Zimmerman, Vernon K./Holzer, H. Peter (1964): Die pagatorische
Bilanz aus amerikanischer Sicht. In: Zeitschrift für Betriebs-
wirtschaft, 34. Jg (1964), S. 139–145.
DBW06_10.indb 494DBW06_10.indb 494 05.11.2010 11:56:18 Uhr05.11.2010 11:56:18 Uhr