Politische Beratung öffentlicher Institutionen und Akteure wird durch eine Vielzahl öffentlicher und privater Akteure angeboten:
Neben den verwaltungsinternen Angeboten durch beispielsweise Grundsatz— oder Planungsreferate, Beiräte oder Fraktionsstäbe
spielen externe Anbieter wie etwa Forschungseinrichtungen, Stiftungen, Verbände und Meinungsforschungsinstitute sowie Public
Affairs Agenturen eine
... [Show full abstract] zentrale Rolle. Unternehmensberatungen haben dieses umfangreiche und heterogene Anbietersegment erst
vor wenigen Jahren ergänzt und sind dabei — trotz ihres immer noch verschwindend geringen Anteils am Markt für Politikberatung
— in das Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Das öffentliche Zeugnis ist kritisch bis vernichtend: Da spricht der
Bonner Generalanzeiger vom „diskreten Charme der Machtflüsterer“1, die Frankfurter Allgemeine titelt, das sich durch „die
Auswüchse des Beratungswesens die Demokratie sich zunehmend als handlungsunfähig erweist“2. Die Vorwürfe gehen von einer „Aushebelung“
demokratischer Entscheidungsprozesse durch Absprachen unter Ausschluss der Öffentlichkeit über das Unterlaufen rechtlich vorgegebener
Prozesse, wie beispielsweise des Vergaberechts bis hin zu Korruptions— und Bestechungsvorwürfen. Vermeintliche oder tatsächliche
Skandale wie der Vorwurf an das Bundesverteidigungsministerium, seit dem Regierungswechsel 1998 rund eine halbe Milliarde
Euro für Beraterverträge aufgewandt zu haben oder der ohne Ausschreibung vergebenen PR Auftrag durch den ehemaligen Chef der
Bundesagentur für Arbeit Florian Gerster seien hier ebenso genannt, wie die zahlreichen Skandale um den schillernden Frankfurter
PR— Berater Moritz Hunzinger.