Ohne die Entwicklung einer leistungsfähigen Gesundheitstelematik wird die Gesundheitsversorgung weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben - sowohl mit Blick auf die Qualität ihrer Leistungen wie auch bei der Wirtschaftlichkeit. Jenseits dieser allgemeinen Gewissheiten gibt es jedoch einige große Fragezeichen: Wie müssen die Bedingungen und Konstellationen konkret aussehen, damit die erhofften Effekte auch tatsächlich erreicht werden? Wer sollte investieren und wie kann garantiert werden, dass die, die "säen", mittel- und langfristig auch zu denen gehören, die "ernten" können? -- Ökonomische Evaluation: Stand der Dinge. Es ist eine Schwäche der Methodik und des methodischen Vorgehens auszumachen, die deutlich wird, wenn Zahlen veröffentlicht werden. -- Ergebnis: (1) Ökonomischer Nutzen. Kompensationszahlung von Gewinnern der Maßnahme an die Verlierer. Ein mögliches Maß kann ein neu geschaffener monetärer Gesundheitsstandard sein, der analog zum bestehenden Kaufkraftstandard angewendet wird. Eine Basis für die Kosten-Ermittlung ist die projektbegleitende Kosten-Kosten-Analyse, die dann wiederum als Basis für die Kosten-Nutzen-Analyse dient. Als Zwischenschritt können die Projektbeteiligten ihre Ziele bestimmen und dadurch ihren Mehrwert als monetarisierbaren Output systematisiert darstellen. Dadurch kann ein Teil des Problems der Berechnung des intangiblen Nutzens in der Kosten-Nutzen-Rechnung gelöst werden, wenn eine Aufteilung in monetär messbaren und nicht monetär messbaren Output erreicht wird. (2) Datenschutz. Vor allem aus Sicht der Patienten und Ärzte. Standardisierung und Modularisierung sind keine unüberwindlichen Hürden, sondern Teil des Wettbewerbs um die beste Informationsinfrastruktur Europas. (3) Akzeptanz. Die darf bei allen Beteiligten nicht vernachlässigt werden, sondern muss das vertrauensbildende "Schmiermittel" für alle weiteren Entwicklungen sein. Dies ist - neben den gerade in ländlichen Gebieten noch sehr häufig fehlenden „Informationsautobahnen" - die entscheidende Herausforderung und „die Option für die Zukunft". (4) Alternative. Nicht zu agieren hieße, die zunehmende "Revolution der Patienten von unten" in dem Sinne zuzulassen, dass diese sich - je nach Geldbeutel und vorhandener oder fehlender Sensibilität hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit - mittels einer "eigenen Gesundheits-Informationsinfrastruktur" - meist mit Hilfe sozialer Netze und deren zum Teil dubiosen Angeboten - von bestehenden öffentlichen Lösungen abkoppeln.