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Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:786–794
DOI 10.1007/s00103-012-1656-3
Online publiziert: 27. Mai 2013
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
G.B.M. Mensink · A. Schienkiewitz · M. Haftenberger · T. Lampert ·
T. Ziese · C. Scheidt-Nave
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin
Übergewicht und Adipositas
in Deutschland
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener
in Deutschland (DEGS1)
Hintergrund und
Fragestellungen
Ernährung, Bewegung und genetische
Disposition bestimmen in enger Interak-
tion miteinander weitestgehend die Ent-
stehung von Übergewicht. Die Lebens-
verhältnisse und individuellen Gewohn-
heiten stellen viele Personen vor die He-
rausforderung, eine ausgewogene Bi-
lanz von Energiebedarf und Energieauf-
nahme herzustellen. In den letzten De-
kaden ist in vielen Ländern ein Anstieg
der Übergewichts- und Adipositaspräva-
lenz zu verzeichnen, seit einiger Zeit auch
in zahlreichen Schwellen- und Entwick-
lungsländern [1]. Weltweit sind derzeit
die höchsten Übergewichts- und Adipo-
sitasprävalenzen für Männer und Frau-
en in den USA und auf einigen Inseln im
Pazifik zu beobachten. Deutschland ge-
hört ebenfalls zu den Ländern mit ho-
hen Übergewichts- und Adipositaspräva-
lenzen [1, 2]. Ende der 1990er-Jahre wie-
sen verschiedene europäische Länder im
Vergleich zu Deutschland eine geringe-
re Adipositasprävalenz auf, darunter die
Beneluxstaaten, Frankreich, Schweiz, Ös-
terreich und Dänemark. Ähnliche Präva-
lenzschätzungen wie in Deutschland
wurden aus Großbritannien, Irland und
Norwegen berichtet, höhere aus Polen,
Tschechien, Italien und Spanien [3]. Ak-
tuellere Daten zeigen, dass es seitdem nur
geringe Veränderungen in den Prävalen-
zen gegeben hat [4].
Übergewicht und Adipositas werden
meistens anhand des Body-Mass-In-
dex (BMI) definiert. Laut der Klassifika-
tion der WHO wird Übergewicht durch
einen BMI von 25 kg/m2 und höher de-
finiert. In diese Kategorie ist auch Adi-
positas eingeschlossen, von der ab einem
BMI von 30 kg/m2 gesprochen wird. Der
BMI-Bereich zwischen 25 und 30 kg/m2
wird als Präadipositas bezeichnet [1].
Fettleibigkeit kann Folgen für das so-
ziale Leben, die Bewegungsfreiheit und
die Lebensqualität haben [5, 6, 7], Über-
gewicht und Adipositas stehen aber
auch im Zusammenhang mit vielen Be-
schwerden und Erkrankungen [8]. Per-
sonen mit Adipositas haben ein erhöh-
tes Risiko für Diabetes mellitus Typ II
[9, 10], Herz-Kreislauf-Krankheiten [11,
12, 13, 14, 15] und für bestimmte Krebs-
arten, unter anderem für Kolon-, Pank-
reas-, Nieren-, Brust- und Gebärmutter-
halskrebs [16, 17]. In der Folge ist die Le-
benserwartung Adipöser geringer als die
von Normalgewichtigen [18, 19]. Die ge-
sundheitlichen Risiken von Präadiposi-
tas sind weniger gut belegt als die von
Adipositas [18, 19, 20].
Vor diesem Hintergrund soll die vor-
liegende Arbeit aktuelle Daten zur Ver-
breitung von Übergewicht und Adi-
positas bei Erwachsenen in Deutsch-
land auf Basis der anthropometrischen
Untersuchungen der ersten Welle der
„Studie zur Gesundheit Erwachsener in
Deutschland“ (DEGS1) liefern. Zur Er-
mittlung zeitlicher Entwicklungen und
Trends werden zen trale Ergebnisse aus
DEGS1 mit Ergebnissen des Bundes-Ge-
sundheitssurveys 1998 und des Nationa-
len Untersuchungssurveys 1990/92 ver-
glichen.
Methoden
Die „Studie zur Gesundheit Erwachse-
ner in Deutschland“ (DEGS) ist Bestand-
teil des Gesundheitsmonitorings des Ro-
bert Koch-Instituts (RKI). Konzept und
Design von DEGS sind an anderer Stel-
le ausführlich beschrieben [21, 22, 23,
24]. Die erste Erhebungswelle (DEGS1)
wurde von 2008 bis 2011 durchgeführt
und umfasste Befragungen, Untersu-
chungen und Tests [21, 24]. Zielpopula-
tion war die in Deutschland lebende Be-
völkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren.
DEGS1 hat ein Mischdesign, das sowohl
quer- als auch längsschnittliche Analysen
ermöglicht. Hierbei wurde eine Einwoh-
nermeldeamtsstichprobe gezogen, die
ehemalige Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer des Bundes-Gesundheitssurveys
1998 (BGS98) ergänzt. Insgesamt nahmen
8152 Personen teil, darunter 4193 Erstein-
geladene (Response 42%) und 3959 Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer des BGS98
(Response 62%). 7238 Personen besuch-
ten eines der 180 Untersuchungszentren,
914 wurden ausschließlich befragt. Eine
Nonresponse-Analyse und der Vergleich
einzelner erhobener Indikatoren mit
Daten der amtlichen Statistik weisen auf
eine hohe Repräsentativität der Stichpro-
be für die Wohnbevölkerung in Deutsch-
land hin [22]. Die Nettostichprobe
(n=7988, davon 7116 in Untersuchungs-
zentren) ermöglicht für den Altersbe-
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Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Leitthema
reich von 18 bis 79 Jahren repräsentati-
ve Querschnittsanalysen und Trendaus-
sagen im Vergleich mit dem BGS98 [22].
Für den Altersbereich von 25 bis 69 Jah-
ren ist auch ein Vergleich mit den Natio-
nalen Untersuchungssurveys 1990/92 [25,
26] möglich. Die folgenden Analysen be-
ziehen sich auf die Altersgruppe von 18
bis 79 Jahren, die am Untersuchungsteil
teilnahmen (n=7116).
Die anthropometrischen Untersu-
chungen wurden von geschulten Mit-
arbeitern nach einem standardisierten
Verfahren durchgeführt. Während der
Messungen trugen die Teilnehmer nur
Unterwäsche und keine Schuhe. Die Kör-
pergröße wurde mit einem portablen Sta-
diometer (Holtain Ltd., UK) auf 0,1 cm
genau gemessen und das Körpergewicht
auf einer geeichten elektronischen Waage
(SECA, Säulenwaage 930) auf 0,1 kg ge-
nau bestimmt. Mithilfe des aus Körper-
größe und -gewicht berechneten Body-
Mass-Index [BMI = Körpergewicht (kg)/
Quadrat der Körpergröße (m2)] wurden
Übergewicht (BMI ≥25 kg/m2), Präadi-
positas (BMI ≥25–<30 kg/m2) und Adi-
positas (BMI ≥30 kg/m2) definiert. Wei-
tere Unterteilungen nach Schweregrad
wurden gemäß den Kriterien der WHO
erstellt [1].
Der sozioökonomische Status wur-
de anhand eines Indexes bestimmt, in
den Angaben zu schulischer und berufli-
cher Ausbildung, beruflicher Stellung so-
wie Haushaltsnettoeinkommen (bedarfs-
gewichtet) eingehen und der eine Eintei-
lung in niedrige, mittlere und hohe Sta-
tusgruppe ermöglicht [27].
Die Querschnittsanalysen des DEGS1
werden mit einem Gewichtungsfaktor
durchgeführt, der Abweichungen der
Stichprobe von der Bevölkerungsstruk-
tur (Stand 31.12.2010) hinsichtlich Alter,
Geschlecht, Region und Staatsangehö-
rigkeit sowie Gemeindetyp und Bildung
korrigiert [22]. Bei der Berechnung der
Gewichtung für die ehemaligen Teilneh-
menden des BGS98 wurde die Wieder-
teilnahmewahrscheinlichkeit, basierend
auf einem logistischen Regressionsmo-
dell, berücksichtigt. Für den Untersu-
chungsteil wurde ein gesonderter Ge-
wichtungsfaktor erstellt. Zum Vergleich
mit den anthropometrischen Basiser-
gebnissen aus dem BGS98 werden die
BGS98-Daten mit einer neuen Gewich-
tung versehen. Diese verbessert die Re-
präsentativität der Bevölkerung zum
Zeitpunkt 31.12.1997 (bezüglich Alter,
Geschlecht, Bundesland und Gemein-
degröße) und berücksichtigt zusätzliche
Designaspekte analog zum DEGS1 [22].
Aus diesen Gründen weichen gewichtete
Schätzungen leicht von den in früheren
Publikationen [25, 28] berichteten Er-
gebnissen ab. Die Altersstruktur der Be-
völkerung hat sich seit 1998 stark verän-
dert, und die Gewichtsentwicklung zeigt
einen starken Zusammenhang mit dem
Alter.
Zur Darstellung der zeitlichen Ent-
wicklung in der Prävalenz von Überge-
wicht und Adipositas werden daher ei-
nige Ergebnisse des BGS98 auf die Al-
tersstruktur der Bevölkerung zum Zeit-
punkt von DEGS1 (Bevölkerung zum
31.12.2010) standardisiert. Um sowohl
die Gewichtung als auch die Korrelation
der Teilnehmenden innerhalb einer Ge-
meinde zu berücksichtigen, werden die
Konfidenzintervalle mit den Survey-Pro-
zeduren für komplexe Stichproben von
SAS 9.3 bestimmt. Unterschiede wer-
den als statistisch signifikant angesehen,
wenn sich die jeweiligen 95%-Konfidenz-
intervalle nicht überschneiden. Zur Be-
urteilung der Entwicklung von Überge-
wicht und Adipositas über 3 Surveyzeit-
punkte werden Tests auf linearen Trend
(Signifikant wenn p Trend <0,05) durch-
geführt. Auswertungen werden nach Ge-
schlechts- und Altersgruppen (18 bis 29,
30 bis 39, 40 bis 49, 50 bis 59, 60 bis 69
und 70 bis 79 Jahre), nach Sozialstatus
sowie nach Wohnregion (neue Bundes-
länder inklusive Berlin vs. alte Bundes-
länder) dargestellt.
Ergebnisse
In . Tab. 1 sind Mittelwerte und ausge-
wählte Perzentile (P50, P5, P95) für die in
DEGS1 ermittelte Körpergröße, das Kör-
pergewicht sowie den hieraus berechne-
ten BMI stratifiziert nach Altersgrup-
pen und Geschlecht dargestellt. Die mitt-
lere Körpergröße ist bei 70- bis 79-jäh-
rigen Frauen etwa 7 cm geringer als bei
den 18- bis 29-Jährigen, bei Männern be-
trägt der entsprechende Gruppenunter-
schied fast 8 cm. Die im Querschnitt be-
obachtete Abnahme der Körpergröße mit
zunehmendem Alter ist teilweise auf die
Akzeleration des Wachstums zwischen
den beobachteten Geburtskohorten, teil-
weise aber auch auf den Verlust von Kno-
chenmasse und die damit einhergehende
Verkürzung der Wirbelsäule im fortge-
schrittenen Alter zurückzuführen. Je hö-
her die Altersgruppe desto höher ist das
Körpergewicht bei Frauen bis zum Alter
von 60 bis 69 Jahren. Die 30- bis 39-jäh-
rigen Männer haben im Mittel ein deut-
lich höheres Körpergewicht als die 18- bis
29-Jährigen, in den höheren Altersgrup-
pen ist die Differenz geringer. Während
sich das Körpergewicht bei Frauen zwi-
schen den beiden höchsten Altersgrup-
pen nicht wesentlich unterscheidet, ist
es bei Männern in der Altersgruppe der
70- bis 79-Jährigen im Durchschnitt 3 kg
niedriger als bei den 60- bis 69-Jährigen.
Auch der mittlere BMI steigt bei beiden
Geschlechtern umso höher, je fortge-
schrittener das Alter ist. Die Mediane der
Körpergröße sind für beide Geschlechter
und alle Altersgruppen fast identisch mit
den entsprechenden Mittelwerten, was
auf eine annähernde Normalverteilung
hinweist. Für Körpergröße und BMI sind
die Mediane geringer als die Mittelwer-
te; hier liegt eine leicht rechtsschiefe Ver-
teilung vor.
. Tab. 2 zeigt alters- und geschlechts-
spezifische Mittelwerte zu Körpergröße,
-gewicht und BMI des BGS98. Aufgrund
der Anpassung des Gewichtungsfaktors
können diese Ergebnisse leicht von be-
reits veröffentlichten Zahlen abweichen.
Bei Frauen haben sich mittlere Körper-
größe und mittleres Körpergewicht zwi-
schen BGS98 und DEGS1 kaum verän-
dert. Lediglich in der Altersgruppe 70 bis
79 Jahre hat das mittlere Körpergewicht
signifikant zugenommen. Im DEGS1 sind
Männer im Durchschnitt etwas schwe-
rer und größer als im BGS98. Eine sig-
nifikante Zunahme der Körpergröße in
DEGS1 im Vergleich zum BGS98 wird je-
doch nur bei Männern der Altersgruppen
50 bis 59 Jahre und 60 bis 69 Jahre beob-
achtet, während das Körpergewicht nur
bei Männern der Altersgruppen 60 bis
69 Jahre und 70 bis 79 Jahre signifikant
zugenommen hat. Der mittlere BMI hat
sich im Vergleich zum BGS98 bei Frauen
und Männern nicht signifikant verändert.
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. Tab. 3 zeigt die aktuellen Prävalen-
zen von Untergewicht, Normalgewicht,
Übergewicht und Adipositas mit weiterer
Unterteilung der beiden letzten Gruppen
nach Schweregrad.
Die Prävalenz von Untergewicht ist in
DEGS1 gering. Bei Frauen ist diese Prä-
valenz in den jüngeren Altersgruppen et-
was höher (4,5%). Bei Männern liegt die
Prävalenz in allen Altersgruppen – außer
bei den 18- bis 29-Jährigen – unter einem
halben Prozent. Mehr als 60% der jun-
gen Erwachsenen weisen Normalgewicht
auf. Dieser Anteil nimmt mit zunehmen-
der Altersgruppe bei Frauen gleichmäßig
ab. Bei Männern ist der Anteil der Nor-
malgewichtigen in der Altersgruppe der
18- bis 29-Jährigen deutlich größer als in
der der 30-bis 39-Jährigen. Von den 70-
bis 79-Jährigen haben lediglich noch etwa
ein Sechstel (17,8% der Frauen, 17,4% der
Männer) Normalgewicht. Entsprechend
nehmen die Prävalenzen von Überge-
wicht und Adipositas mit zunehmendem
Alter zu.
Insgesamt sind derzeit unter den 18-
bis 79-Jährigen 67,1% der Männer und
53,0% der Frauen übergewichtig. Bei
Frauen zeigt sich eine stetige Zunahme
der Übergewichtsprävalenz bis ins ho-
he Lebensalter. Dabei sind die Prävalen-
zen in allen Altersgruppen geringer als
bei Männern. Bei Männern ist ein star-
ker Anstieg des Übergewichts im jun-
gen Erwachsenenalter zu beobachten.
Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 35,3%
übergewichtig, während es bereits 62,4%
bei den 30- bis 39-Jährigen sind. Für bei-
de Geschlechter zeigt sich auch für Adi-
positas eine deutliche Zunahme mit dem
Lebensalter. Die Adipositasprävalenz
liegt in DEGS1 insgesamt für Männer bei
23,3% und für Frauen bei 23,9%.
In . Tab. 4 ist die Prävalenz von
Übergewicht und Adipositas stratifiziert
nach Geschlecht, Altersgruppen und so-
zioökonomischem Status dargestellt. Die
Übergewichtsprävalenz nimmt bei Frau-
en in allen Altersgruppen mit einem zu-
nehmenden sozioökonomischen Status
ab. Ein derartiger Trend ist bei Männern
nicht zu erkennen. Allerdings ist sowohl
bei Frauen als auch bei Männern eine
Abnahme des Anteils Adipöser mit zu-
nehmendem sozioökonomischem Status
zu sehen.
Zusammenfassung · Abstract
Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:786–794 DOI 10.1007/s00103-012-1656-3
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
G.B.M. Mensink · A. Schienkiewitz · M. Haftenberger · T. Lampert · T. Ziese · C. Scheidt-Nave
Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Ergebnisse der
Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
Zusammenfassung
Die Zunahme von Übergewicht und Adipo-
sitas ist ein weltweites Gesundheitsproblem.
Die von 2008 bis 2011 durchgeführte ers-
te Welle der „Studie zur Gesundheit Erwach-
sener in Deutschland“ (DEGS1) liefert aktu-
elle Daten zu Übergewicht und Adipositas
bei Erwachsenen in Deutschland. In DEGS1
wurde eine repräsentative Stichprobe der
18- bis 79-Jährigen zu gesundheitsrelevan-
ten Themen befragt und medizinisch unter-
sucht (n=7116). Aus Messwerten zu Körper-
höhe und -gewicht wurde der Body-Mass-
Index (BMI) berechnet und damit Überge-
wicht (BMI ≥25 kg/m2) und Adipositas (BMI
≥30 kg/m2) definiert. Die Ergebnisse werden
nach Geschlecht, Altersgruppen, Sozialstatus
und Region dargestellt und mit denen des
Bundes-Gesundheitssurveys 1998 (BGS98)
und des Nationalen Untersuchungssurveys
1990/92 verglichen. Nach Daten des DEGS1
sind 67,1% der Männer und 53,0% der Frau-
en übergewichtig. Diese Zahlen haben sich
im Vergleich zum BGS98 nicht verändert.
Die Adipositasprävalenz ist jedoch bedeu-
tend gestiegen, und zwar insbesondere bei
Männern: Nach Daten des BGS waren 18,9%
der Männer und 22,5% der Frauen adipös, in
DEGS1 sind es 23,3% der Männer und 23,9%
der Frauen. Die deutliche Zunahme der Adi-
positas zeigt sich besonders bei jungen Er-
wachsenen.
Schlüsselwörter
Gesundheitssurvey · Adipositas ·
Übergewicht · Anthropometrie ·
Epidemiologie
Overweight and obesity in Germany. Results of the German
Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1)
Abstract
The increase in overweight and obesity is a
worldwide health problem. The first wave
of the German Health Interview and Exam-
ination Survey for Adults (DEGS1), conduct-
ed from 2008 through 2011, provides current
data about overweight and obesity among
adults in Germany. Within DEGS1, a repre-
sentative sample of the 18- to 79-year-old
population was interviewed with regard to
health relevant issues and physically exam-
ined (n=7,116). From measurements of body
height and weight, the body mass index
(BMI) was calculated, which was used to de-
fine overweight (BMI ≥25 kg/m2) and obesi-
ty (BMI ≥30 kg/m2). Results are stratified for
gender, age group, socioeconomic status and
region and compared with results from the
German National Health Interview and Ex-
amination Survey 1998 (GNHIES98) and the
National Examination Surveys 1990/92. Ac-
cording to DEGS1, 67.1% of men and 53.0%
of women are overweight. The prevalence of
overweight has not changed compared to
GNHIES98. The prevalence of obesity, howev-
er, has risen substantially, especially among
men: in GNHIES98, 18.9% of men and 22.5%
of women were obese, in DEGS1, these fig-
ures were 23.3% and 23.9%, respectively.
The increase in obesity occurred especially
among young adults. An English full-text ver-
sion of this article is available at SpringerLink
as supplemental.
Keywords
Health survey · Obesity · Overweight ·
Anthropometrics · Epidemiology
In . Tab. 5 ist die Prävalenz von Adi-
positas in den neuen und alten Bundes-
ländern dargestellt. Insgesamt zeigt sich
gegenüber älteren Erhebungen eine An-
näherung der Prävalenzen zwischen den
beiden Regionen [25, 28]. Die Prävalenz
ist bei Frauen in den neuen Bundeslän-
dern höher als bei Frauen in den alten
Bundesländern, jedoch ist dieser Unter-
schied nicht signifikant. Auch innerhalb
der einzelnen Altersgruppen sind die
Unterschiede zwischen den Regionen
nicht signifikant.
Im Vergleich zum BGS98 unterschei-
det sich die im DEGS1 ermittelte Präva-
lenz von Übergewicht in der Altersgrup-
pe von 18 bis 79 Jahren nicht (BGS98
Männer: 67,1%, Frauen: 53,0%). Nach Al-
tersstandardisierung zeigt sich im Ver-
gleich der Ergebnisse aus beiden Surveys
sowohl bei Männern als auch bei Frau-
en eine leicht rückläufige Übergewichts-
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Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Leitthema
Tab. 2 Mittelwerte (95%-Konfidenzintervall) von anthropometrischen Maßen in der erwachsenen deutschen Bevölkerung für BGS98a
(n=7124), geschichtet nach Geschlecht und Altersgruppen
Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre Gesamt
Frauen
Körpergröße (cm) 166,0
(165,3–166,6)
165,8
(165,2–166,4)
163,5
(163,0–164,0)
162,1
(161,5–162,6)
159,9
(159,2–160,6)
158,0
(157,1–158,8)
163,1
(162,7–163,4)
Körpergewicht (kg) 64,9
(63,9–65,9)
68,9
(67,7–70,1)
70,5
(69,0–72,1)
73,1
(71,7–74,5)
74,1
(72,5–75,6)
70,7
(69,3–72,2)
70,1
(69,4–70,8)
BMI (kg/m2) 23,5
(23,2–23,9)
25,1
(24,6–25,5)
26,4
(25,8–27,0)
27,8
(27,3–28,3)
29,0
(28,4–29,6)
28,3
(27,8–28,9)
26,4
(26,1–26,7)
Männer
Körpergröße (cm) 179,0
(178,2–179,8)
178,1
(177,5–178,8)
176,7
(176,2–177,3)
174,2
(173,6–174,8)
171,8
(171,1–172,5)
170,2
(169,1–171,2)
176,0
(175,6–176,3)
Körpergewicht (kg) 79,1
(77,7–80,5)
84,0
(83,1–84,9)
86,1
(84,8–87,3)
85,4
(84,3–86,7)
83,2
(81,9–84,4)
80,6
(78,6–82,5)
83,3
(82,8–83,9)
BMI (kg/m2) 24,7
(24,3–25,1)
26,5
(26,2–26,7)
27,5
(27,2–27,9)
28,1
(27,8–28,5)
28,1
(27,8–28,5)
27,8
(27,3–28,3)
26,9
(26,7–27,1)
aDie BGS98 Auswertung wurde mit einer Gewichtung durchgeführt, die die Repräsentativität der Bevölkerung zum Zeitpunkt 31.12.1997 verbessert und zusätzlich Design-
aspekte analog zum DEGS1 berücksichtigt. Wegen Letzterem weicht diese Gewichtung leicht ab von der in früheren Publikationen verwendeten.
Tab. 1 Mittelwerte (95%-Konfidenzintervall) sowie Mediane (5. und 95. Perzentil) von anthropometrischen Maßen in der erwachsenen
deutschen Bevölkerung für DEGS1 (n=7116), geschichtet nach Geschlecht und Altersgruppen
Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre Gesamt
Frauen
Mittelwert (95%-KI)
Körpergröße (cm) 165,8
(165,1–166,4)
165,0
(164,1–165,9)
165,9
(165,3–166,6)
163,1
(162,5–163,6)
161,1
(160,5–161,7)
158,5
(157,8–159,1)
163,5
(163,2–163,9)
Körpergewicht (kg) 65,2
(64,0–66,4)
68,7
(66,9–70,4)
70,8
(69,6–72,0)
73,0
(71,6–74,4)
74,0
(72,7–75,4)
73,5
(72,2–74,8)
70,7
(70,1–71,3)
BMI (kg/m2) 23,7
(23,3–24,1)
25,2
(24,6–25,8)
25,8
(25,3–26,2)
27,4
(26,9–28,0)
28,5
(28,0–29,0)
29,3
(28,8–29,9)
26,5
(26,3–26,7)
Mediane (5–95. Perzentil)
Körpergröße (cm) 165,8
(155,5–176,3)
165,1
(153,3–176,0)
166,1
(154,9–175,5)
162,6
(153,3–173,4)
161,1
(151,5–170,9)
158,2
(147,3–169,2)
163,4
(152,3–174,5)
Körpergewicht (kg) 61,8
(49,7–90,5)
64,7
(48,5–98,2)
67,9
(52,2–98,4)
70,0
(53,6–104,9)
71,9
(54,8–102,6)
73,0
(53,6–95,9)
68,0
(51,6–98,2)
BMI (kg/m2) 22,4
(18,6–33,2)
23,5
(18,8–35,8)
24,4
(19,5–35,9)
26,3
(20,4–38,8)
27,9
(21,4–37,8)
28,9
(21,8–39,3)
25,4
(19,6–37,0)
Männer
Mittelwert (95%-KI)
Körpergröße (cm) 179,8
(179,1–180,6)
179,1
(178,1–180,1)
177,8
(177,0–178,5)
176,7
(176,0–177,3)
174,1
(173,3–174,8)
172,0
(171,2–172,7)
177,0
(176,6–177,3)
Körpergewicht (kg) 79,6
(78,1–81,0)
86,0
(84,1–87,8)
87,0
(85,5–88,5)
87,4
(85,9–88,8)
87,3
(85,9–88,7)
84,3
(83,0–85,7)
85,2
(84,5–85,9)
BMI (kg/m2) 24,5
(24,1–24,9)
26,8
(26,3–27,3)
27,6
(27,0–28,1)
27,9
(27,5–28,3)
28,8
(28,4–29,2)
28,5
(28,1–28,9)
27,2
(27,0–27,4)
Mediane (5–95. Perzentil)
Körper größe (cm) 179,4
(168,0–192,3)
179,2
(166,5–191,0)
178,0
(166,0–190,1)
176,7
(165,0–187,5)
174,2
(162,1–184,7)
171,6
(160,7–183,3)
176,9
(164,5–189,8)
Körpergewicht (kg) 76,7
(57,9–106,4)
84,9
(63,7–112,8)
85,3
(67,4–115,3)
85,9
(64,3–112,3)
85,1
(66,5–112,6)
83,5
(64,8–105,8)
83,8
(75,1–93,3)
BMI (kg/m2) 23,9
(19,0–31,9)
26,1
(20,9–34,9)
27,0
(21,5–35,9)
27,5
(21,6–34,7)
28,1
(22,9–36,2)
27,8
(23,1–35,2)
26,7
(24,1–29,8)
789
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
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prävalenz von jeweils 1,5 Prozentpunk-
ten, die jedoch nicht statistisch signifi-
kant ist. Für die Prävalenz von Adipositas
sind im Vergleich zum BGS98 eine statis-
tisch signifikante Zunahme bei Männern
sowie eine leichte, jedoch nicht signifi-
kante Zunahme bei Frauen zu beobach-
ten. Im BGS98 waren 18,9% der Männer
und 22,5% der Frauen adipös. Auch nach
Anpassung der BGS98-Daten an die ver-
änderte Altersstruktur (Männer: 19,5%,
Frauen: 23,1%) zeigt sich eine signifikan-
te Zunahme der Adipositasprävalenz bei
Männern.
In . Ab b. 1 ist die Prävalenz von
Übergewicht und Adipositas für die 3
letzten nationalen Untersuchungssur-
veys (Nationaler Untersuchungssurveys
1990/92, BGS98 und DEGS1) nach Ge-
schlecht und Altersgruppen für den Al-
tersbereich 25 bis 69 Jahre dargestellt. Bei
Frauen hat sich die Prävalenz von Über-
gewicht zwischen den 3 Surveys nicht
verändert (Trend nicht signifikant). Bei
Männern zeigt sich eine geringe Zunah-
me der Prävalenz von Übergewicht über
die Zeit. Der Gesamttrend ist hier signifi-
kant (p Trend =0,02), jedoch nicht in den
einzelnen Altersgruppen. Für Adiposi-
tas zeigt sich bei Frauen (p Trend =0,07)
und Männern (p Trend <0,001) insge-
samt eine signifikante Zunahme. Für bei-
de Geschlechter ist eine besonders deutli-
che Zunahme in der jüngsten Altersgrup-
pe zu beobachten (Männer und Frauen:
p Trend =0,01). Während bei Frauen in
den älteren Altersgruppen die Prävalenz
bis 1998 zugenommen hat und danach
kein weiterer Anstieg bzw. sogar ein leich-
ter Rückgang zu beobachten ist (Trend
nicht signifikant), zeigt sich über die Zeit
bei Männern eine signifikante Zunah-
me in den Altersgruppen 35 bis 44 Jah-
re (p Trend =0,02) und 55 bis 69 Jahre (p
Trend =0,01).
Diskussion
Der Anteil Übergewichtiger unter Er-
wachsenen in Deutschland hat sich im
letzten Jahrzehnt nicht weiter erhöht, ist
jedoch auf hohem Niveau stabil geblie-
ben. Im Gegensatz dazu, hat die Präva-
lenz von Adipositas weiterhin zugenom-
men, besonders stark unter jungen Er-
wachsenen. Dies ist besorgniserregend,
da damit immer mehr Personen bereits
im jungen Alter, und häufig auch im
weiteren Leben [29, 30], unter schwe-
rem Übergewicht leiden und infolgedes-
sen ein erhöhtes Risiko für verschiede-
ne Krankheiten tragen. Auch der sozia-
le Gradient in der Prävalenz von Adipo-
sitas hat sich in der Tendenz in den letz-
ten Jahren nicht verändert: Nach wie vor
sind Männer und Frauen mit geringerem
sozioökonomischem Status häufiger von
Adipositas betroffen.
In der vorliegenden Arbeit wurde die
Bewertung des Übergewichts und der
Adipositas anhand des BMI durchge-
führt. Dieser Index basiert nicht auf phy-
sikalischen oder physiologischen Über-
legungen, sondern auf der empirischen
Beobachtung von Quetelet im frühen
19. Jahrhundert, dass in der Wachstums-
phase, d. h. im Kindes- und Jugendalter,
das Körpergewicht im Durchschnitt etwa
proportional zur Körpergröße im Quad-
rat zunimmt [31]. Er nutzte diesen Index
hauptsächlich zur Bewertung einer nor-
malen Gewichtzunahme. Erst ein Jahr-
hundert später, als die Übergewichtsprä-
valenzen zunahmen und dies als ein Ge-
Übergewicht in %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1990/92
(n=3825)
1998
(n=2970)
2008/11
(n=2817)
55-69 Jahre
(p=0,05)
45-54 Jahre
(p=0,01)
35-44 Jahre
(Trend n.s.)
25-34 Jahre
(Trend n.s.)
Frauen
Trend gesamt n.s.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
1990/92
(n=3825)
1998
(n=2970)
2008/11
(n=2817)
Adipositas in %
55-69 Jahre
(Trend n.s.)
45-54 Jahre
(Trend n.s.)
35-44 Jahre
(Trend n.s.)
25-34 Jahre
(p=0,01)
Frauen
Trend gesamt p = 0,07 0
5
10
15
20
25
30
35
40
1990/92
(n=3641)
1998
(n=2820)
2008/11
(n=2526)
Adipositas in %
55-69 Jahre
(p=0,01)
45-54 Jahre
(Trend n.s.)
35-44 Jahre
(p =0,02)
25-34 Jahre
(p=0,01)
Männer
Trend gesamt p<0,001
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1990/92
(n=3641)
1998
(n=2820)
2008/11
(n=2526)
Übergewicht in %
55-69 Jahre
(Trend n.s.)
45-54 Jahre
(Trend n.s.)
35-44 Jahre
(Trend n.s.)
25-34 Jahre
(Trend n.s.)
Männer
Trend gesamt p = 0,02
Abb. 1 8 Adipositasprävalenz im Verlauf der letzten 20 Jahre, nach Altersgruppen für Frauen und Männer. Alter 55 bis 69 Jahre: Linie
mit Kreisen, 45 bis 54 Jahre: Linie mit Dreiecken, 35 bis 44 Jahre: Linie mit Vierecken, 25 bis 34 Jahre: Linie mit Rauten. n.s nicht signifikant
790
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Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Leitthema
sundheitsproblem erkannt wurde, wur-
de der Quetelet-Index in den Begriff des
Body-Mass-Index umgewandelt und zur
Identifizierung von Übergewicht und
Adipositas verwendet. Der BMI korre-
liert gut mit der Körperfettmasse, ist hier-
mit aber nicht identisch und berücksich-
tigt z. B. nicht die Körperfettverteilung
[32]. Im Rahmen einer bundesweit ange-
legten Studie ist jedoch die Verwendung
des BMI von Vorteil, da er sich, im Ver-
gleich zu anderen Übergewichtsindika-
toren wie Körperumfängen oder Haut-
faltenmessungen, relativ schnell, einfach
und gut standardisiert messen lässt.
Die hier dargestellten Ergebnisse ba-
sieren auf standardisiert durchgeführten
Untersuchungen in einem bundeswei-
ten Gesundheitssurvey. Derartige Kör-
permessungen, die in der Regel höhere
Übergewichtsprävalenzen als Erhebun-
gen auf Basis von Selbstangaben liefern,
werden nur in wenigen Ländern regelmä-
ßig durchgeführt [3]. Bei Selbstangaben
unterschätzen insbesondere Frauen häu-
fig das tatsächliche Körpergewicht um ei-
nige Kilogramm, und Frauen und Män-
nern überschätzen die Körpergröße, so-
dass es zu einer Unterschätzung des BMI
kommt [33]. Ein wichtiger Aspekt bei
einem bundesweiten Survey ist seine Re-
präsentativität für die Wohnbevölkerung.
Allerdings sind gewisse Selektionseffek-
te nicht ganz auszuschließen: Schwer er-
krankte oder bettlägerige Personen neh-
men eher nicht an einem Gesundheits-
survey teil. Auch könnten ehemalige Teil-
nehmende aus dem BGS98, die erneut an
einem Survey teilnehmen, tendenziell ge-
sünder sein bzw. ein besonderes Interesse
an Gesundheitsthemen haben. In DEGS
wurde eine mehrstufige Stichproben-
ziehung durchgeführt, die eine Stratifi-
zierung nach bestimmten Merkmalen, je-
doch im Kern auch eine Randomisierung
beinhaltet. Außerdem wurde eine Ge-
wichtung hinsichtlich Alter, Geschlecht,
Region, Staatsangehörigkeit, Gemein-
detyp und Bildung vorgenommen. Eine
potenzielle Abweichung durch Wieder-
teilnehmer wurde durch eine angepass-
te Gewichtung möglichst gering gehal-
ten. Viele zusätzliche Maßnahmen wur-
den zur Erhöhung der Responserate ein-
gesetzt [23]. Ein Vergleich mit amtlichen
Statistiken deutet schließlich auf eine ho-
he Repräsentativität [22].
Tab. 3 Prävalenz (95%-KI) für Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas in der erwachsenen deutschen Bevölkerung
(DEGS1), geschichtet nach Geschlecht und Altersgruppen (n=7116)
Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre Gesamt
Frauen
Untergewicht
(<18,5 kg/m2)
4,5
(2,9–7,1)
4,4
(2,5–7,8)
1,9
(1,1–3,4)
1,0
(0,5–2,4)
0,2
(0,0–0,7)
1,9
(0,5–6,4)
2,3
(1,8–3,1)
Normalgewicht
(18,5–<25,0 kg/m2)
65,5
(60,8–69,8)
57,6
(51,8–63,1)
51,7
(47,4–56,0)
38,1
(33,7–42,7)
29,2
(25,2–33,4)
17,8
(14,3–21,8)
44,7
(42,6–46,8)
Übergewicht
(≥25,0 kg/m2)
30,0
(25,9–34,5)
38,0
(32,8–43,5)
46,4
(42,1–50,8)
60,9
(56,1–65,4)
70,7
(66,4–74,6)
80,3
(75,9–84,1)
53,0
(50,8–55,1)
Präadipositas
(25,0–<30,0 kg/m2)
20,4
(16,7–24,6)
20,1
(16,3–24,5)
27,8
(23,8–32,2)
33,5
(29,5–37,8)
35,9
(31,4–40,5)
38,8
(33,9–43,9)
29,0
(27,3–30,8)
Adipositas
(≥30,0 kg/m2)
9,6
(7,2–12,7)
17,9
(14,0–22,7)
18,6
(15,6–22,2)
27,3
(23,3–31,8)
34,8
(30,3–39,6)
41,6
(36,9–46,4)
23,9
(22,0–25,9)
Adipositas Grad I:
(30,0–<35,0 kg/m2)
6,9
(4,9–9,7)
11,6
(8,2–16,2)
12,7
(10,1–15,8)
17,5
(14,1–21,4)
22,5
(18,2–27,5)
28,1
(23,8–33,0)
15,9
(14,4–17,5)
Adipositas Grad II:
(35,0–<40,0 kg/m2)
1,8
(0,7–4,2)
4,0
(2,5–6,1)
3,9
(2,3–6,4)
5,3
(3,7–7,5)
8,8
(6,2–12,2)
9,6
(6,8–13,6)
5,2
(4,3–6,3)
Adipositas Grad III:
(≥40,0 kg/m2)
0,9
(0,3–2,7)
2,3
(1,1–4,6)
2,1
(1,2–3,6)
4,6
(3,1–6,9)
3,5
(2,2–5,5)
3,8
(2,1–6,7)
2,8
(2,2–3,5)
Männer
Untergewicht
(<18,5 kg/m2)
2,7
(1,5–4,7)
0,4
(0,1–2,0)
0,3
(0,1–1,1)
0,2
(0,1–0,7)
0,2
(0,0–1,4)
0,1
(0,0–0,6)
0,7
(0,5–1,1)
Normalgewicht
(18,5–<25,0 kg/m2)
62,0
(57,0–66,8)
37,2
(31,5–43,2)
29,8
(25,3–34,6)
21,5
(18,2–25,3)
15,9
(12,8–19,6)
17,4
(14,0–21,4)
32,2
(30,1–34,3)
Übergewicht
(≥25,0 kg/m2)
35,3
(30,6–40,3)
62,4
(56,4–68,1)
69,9
(65,0–74,4)
78,3
(74,5–81,7)
83,9
(80,2–87,0)
82,5
(78,5–86,0)
67,1
(65,0–69,2)
Präadipositas
(25,0–<30,0 kg/m2)
26,7
(22,6–31,2)
40,4
(34,9–46,2)
47,1
(42,0–52,1)
50,8
(46,2–55,3)
50,8
(45,5–56,1)
51,3
(45,7–56,8)
43,8
(41,8–45,9)
Adipositas
(≥30,0 kg/m2)
8,6
(6,3–11,8)
22,0
(17,6–27,2)
22,9
(18,2–28,2)
27,5
(23,5–32,0)
33,1
(27,9–38,7)
31,3
(25,9–37,3)
23,3
(21,2–25,4)
Adipositas Grad I:
(30,0–<35,0 kg/m2)
6,6
(4,5–9,6)
16,8
(12,7–21,7)
16,5
(12,8–21,0)
23,0
(19,2–27,3)
25,3
(20,7–30,4)
25,7
(20,7–31,5)
18,1
(16,3–20,1)
Adipositas Grad II:
(35,0–<40,0 kg/m2)
1,6
(0,8–3,4)
4,0
(2,1–7,4)
4,2
(2,6–6,7)
3,8
(2,3–6,0)
5,8
(4,0–8,3)
5,0
(3,3–7,7)
3,9
(3,2–4,7)
Adipositas Grad III:
(≥40,0 kg/m2)
0,4
(0,1–1,3)
1,3
(0,4–4,0)
2,1
(1,0–4,5)
0,8
(0,3–1,9)
2,0
(1,1–3,7)
0,5
(0,1–2,1)
1,2
(0,8–1,8)
791
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
|
Ein Vorteil des Studiendesigns ist,
dass mit dem vorliegenden Datensatz
sowohl Querschnittsanalysen als auch –
unter Hinzuziehung des früheren Sur-
veys – Lebensverlauf- und Trendanaly-
sen durchgeführt werden können. Da-
für steht ein breites Spektrum an ge-
sundheitsrelevanten Variablen zur Ver-
fügung. Bei der Fülle an Gesundheits-
themen können jedoch einzelne Aspek-
te nicht sehr tiefgehend und umfassend
erfasst werden. So wäre die direkte Mes-
sung der Körperfettmasse informativ,
jedoch sind die dafür erforderlichen fi-
nanziellen und zeitlichen Aufwendun-
gen zu hoch, um sie derzeit innerhalb
eines Gesundheitssurveys realisieren zu
können.
Neben den nationalen Gesundheits-
surveys hat auch die Nationale Verzehrss-
tudie II (NVS II) im Jahr 2006 anthropo-
metrische Maße erhoben [34]. Die Stich-
probenziehung und die anthropometri-
schen Messungen wurden in der NVS II
ähnlich wie in DEGS1 durchgeführt. Ob-
wohl gewisse Selektionseffekte in DEGS1
durch eine wiederholte Teilnahme oder
in der NVS II durch die Teilnahme auf-
grund eines möglicherweise bestehenden
besonderen Interesses an Ernährungs-
themen nicht vollständig ausgeschlossen
werden können, ist ein Vergleich der Er-
gebnisse beider Studien sinnvoll. In der
NVS II waren 66,0% der 18- bis 80-jäh-
rigen Männer und 50,6% der gleichaltri-
gen Frauen übergewichtig bzw. 20,5% der
Männer sowie 21,2% der Frauen adipös.
Die Prävalenzen für Übergewicht stim-
men in etwa mit den diesbezüglichen in
DEGS1 ermittelten Daten überein, die
für Adipositas sind etwas niedriger, aber
sie passen in den zeitlichen Trend, da
die NVS-II-Erhebung einige Jahre frü-
her stattfand. Die aus der NVS II veröf-
fentlichten Ergebnisse zur Verteilung der
Mittelwerte zu Körpergröße, Körperge-
wicht und BMI ähneln insgesamt und im
Altersgang sowohl bei Frauen als auch
bei Männern sehr den Messwerten aus
DEGS1.
In Deutschland zeigt sich bei Erwach-
senen in den letzten Jahren eine Stabili-
sierung der Übergewichtsprävalenz, je-
doch ein weiterer Anstieg des Anteils
Tab. 4 Prävalenz (95%-KI) für Übergewicht und Adipositas in der erwachsenen deutschen Bevölkerung (DEGS1), geschichtet nach Geschlecht,
Sozialstatus und Altersgruppen (n=6998)
Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 30 bis 44 Jahre 45 bis 64 Jahre 65 bis 79 Jahre
Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas
BMI
≥25,0 kg/m2
BMI
≥30,0 kg/m2
BMI
≥25,0 kg/m2
BMI
≥30,0 kg/m2
BMI
≥25,0 kg/m2
BMI
≥30,0 kg/m2
BMI
≥25,0 kg/m2
BMI ≥
30,0 kg/m2
Frauen
Sozialstatus
Niedrig 36,9
(27,3–47,8)
16,4
(9,9–26,0)
49,2
(37,3–61,1)
32,6
(21,8–45,6)
70,0
(62,6–76,4)
41,8
(34,1–49,9)
80,8
(72,4–87,1)
47,1
(39,6–54,7)
Mittel 30,3
(25,0–36,2)
8,3
(5,7–12,1)
44,2
(39,1–49,5)
17,1
(13,5–21,4)
61,3
(57,4–65,0)
27,3
(23,8–31,2)
77,9
(73,9–81,4)
38,7
(33,8–43,8)
Hoch 18,7
(11,0–30,0)
4,4
(1,8–10,5)
23,4
(17,2–30,9)
7,2
(4,3–11,8)
45,5
(38,7–52,5)
13,8
(9,8–19,0)
55,7
(44,4–66,4)
15,8
(9,3–25,5)
Männer
Sozialstatus
Niedrig 35,2
(25,2–46,7)
10,6
(5,5–19,2)
72,6
(60,5–82,1)
41,4
(30,3–53,5)
75,3
(67,4–81,8)
28,5
(22,1–35,9)
82,8
(73,4–89,4)
34,3
(23,5–47,1)
Mittel 36,0
(30,0–42,4)
8,7
(5,8–12,9)
65,4
(59,1–71,3)
21,7
(17,0–27,3)
81,4
(77,6–84,7)
30,1
(26,2–34,4)
84,7
(80,5–88,1)
34,0
(28,1–40,5)
Hoch 33,6
(22,0–47,6)
5,3
(1,6–16,2)
58,5
(49,7–66,7)
10,8
(6,3–18,0)
70,6
(63,9–76,4)
19,2
(14,2–25,5)
78,5
(70,0–85,0)
22,7
(16,2–30,8)
Tab. 5 Prävalenz (95%-KI) für Adipositas in der erwachsenen deutschen Bevölkerung (DEGS1), geschichtet nach Geschlecht und Region
(n=7116)
Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre Gesamt
Frauen
Neue Bundesländer 6,9
(3,7–12,6)
24,0
(14,6–36,8)
19,9
(14,1–27,4)
25,3
(19,5–32,0)
39,4
(30,6–49,0)
46,0
(37,2–55,1)
26,1
(22,4–30,1)
Alte Bundesländer 10,3
(7,5–14,0)
16,5
(12,4–21,7)
18,3
(14,9–22,4)
27,9
(23,1–33,3)
33,5
(28,3–39,0)
40,2
(34,9–45,9)
23,4
(21,2–25,7)
Männer
Neue Bundesländer 8,0
(4,3–14,3)
21,5
(13,9–31,8)
15,1
(9,4–23,5)
34,4
(26,7–42,9)
32,2
(25,7–39,6)
31,8
(24,7–39,8)
22,9
(19,6–26,5)
Alte Bundesländer 8,8
(6,1–12,5)
22,2
(17,1–28,2)
24,8
(19,3–31,2)
25,6
(21,1–30,7)
33,3
(27,0–40,3)
31,1
(24,6–38,6)
23,4
(20,9–26,0)
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Leitthema
Adipöser. Die relativ starke Zunahme der
Adipositas in den jüngeren Altersgrup-
pen passt zur beobachteten hohen Prä-
valenz von Adipositas im Kinder- und
Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) [35].
Obwohl in KiGGS Adipositas bei Kin-
dern und Jugendlichen anders definiert
wurde als in DEGS1 – nämlich anhand
von Perzentilen – waren die Adipositas-
prävalenzen hier bei den 14- bis 17-Jäh-
rigen mit 8,2% bei Jungen und mit 8,9%
bei Mädchen schon fast so hoch wie bei
den 18- bis 29-Jährigen in DEGS1. Da-
her sollte die Adipositasprävention ins-
besondere auch auf jüngere Altersgrup-
pen zielen.
Bei einem internationalen Vergleich
der Daten zur Übergewichts- und Adi-
positasprävalenz ist zu berücksichtigen,
dass nur in wenigen Ländern aktuell re-
präsentative Messdaten zu Körperma-
ßen vorliegen. Deutschland liegt laut ak-
tuellem OECD-Bericht [4] mit Blick auf
die Übergewichts- und Adipositaspräva-
lenzen im europäischen Mittelfeld. Je-
doch wurden für diesen OECD-Bericht
– sowohl für Deutschland als auch für
die meisten anderen Länder – Ergeb-
nisse von Befragungen herangezogen.
Im Vergleich mit den wenigen EU-Län-
dern, die über aktuelle Messdaten verfü-
gen, entsprechen die in DEGS1 (2008–
2011) ermittelten Adipositasprävalenzen
in etwa denen im Vereinigten König-
reich (2009/10: 26,1%), in Irland (2007:
23,0%) und in Luxemburg (2008: 22,5%),
sie sind aber geringer als in Ungarn
(2009: 28,5%) und höher als in Tsche-
chien (2010: 21,0%) und in der Slowakei
(2008: 16,9%). Für die USA werden noch
deutlich höhere Prävalenzen berichtet. In
den Jahren 2009/2010 waren dort 35,5%
der 20-jährigen und älteren Männer und
35,8% der gleichaltrigen Frauen adipös.
Die Prävalenzen für Übergewicht la-
gen dort bei Männern bei 73,9% und bei
Frauen bei 63,7% [36].
Fazit und Ausblick
Die Prävalenz von Übergewicht und
Adipositas in der Erwachsenenbevöl-
kerung in Deutschland liegt weiterhin
auf einem hohen Niveau. Während die
Übergewichtsprävalenz hier in den letz-
ten Jahren nicht weiter gestiegen ist,
hat die Adipositasprävalenz weiter zu-
genommen. Auffällig ist insbesondere
ein starker Anstieg der Adipositasprä-
valenz in den jüngeren Altersgruppen.
Außerdem sind deutliche Unterschiede
zu Ungunsten von Personen mit niedri-
gem sozioökonomischen Status zu be-
obachten.
Diesen ersten Ergebnissen aus DEGS1
werden in Zukunft differenziertere Aus-
wertungen u. a. zum Taillen- und Hüft-
umfang folgen. Das Einbeziehen von
BGS98-Teilnehmern in DEGS1 sowie das
wiederholte Hinzuziehen von DEGS1-
Teilnehmenden in nachfolgende Erhe-
bungswellen ermöglicht die Berech-
nung individueller Veränderungen des
BMI und anderer gesundheitlich rele-
vanter Variablen über die Zeit. Außer-
dem können auch Determinanten für
diese Veränderungen sowie mit ihnen
im Zusammenhang stehende Verhal-
tensweisen untersucht werden, um die
Entwicklung von Adipositas in Deutsch-
land besser zu verstehen. Eine derartige
Analyse kann sowohl Personen, die frü-
her normalgewichtig waren und inzwi-
schen übergewichtig sind, als auch die
Personen, die zunächst übergewichtig
waren, aber inzwischen wieder normal-
gewichtig sind, einschließen. Erkennt-
nisse daraus können für die Gestaltung
von Präventionsansätzen von großer
Bedeutung sein. Übergewicht und Adi-
positas besitzen eine unverändert ho-
he Public-Health-Relevanz, und zwar so-
wohl im Kontext der Prävention und Ge-
sundheitsförderung als auch im Rah-
men der medizinischen Versorgung.
Korrespondenzadresse
G.B.M. Mensink
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheits-
monitoring, Robert Koch-Institut
General-Pape-Str. 62–66, 12101 Berlin
MensinkG@rki.de
Finanzierung der Studie. Die Studie wurde finan-
ziert mit Mitteln des Robert Koch-Instituts und des
Bundesministeriums für Gesundheit.
Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor
gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Inter-
essenkonflikt besteht.
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