Das Projektvorhaben soll aus landwirtschaftlicher Sicht zu einer Stabilisierung der Schäfereien beitragen. Der wachsende Flächendruck durch Zersiedelung, Versiegelung, Energiepflanzenanbau und Grundstückspekulation durch internationale Investoren führt zu einer verminderten Erreichbarkeit beweidbarer Flächen. Für Wanderschäfer stellen sicher- gestellte Triebwegeverhältnisse eine
... [Show full abstract] Grundvoraussetzung für einen reibungslosen Ablauf des Arbeitsalltags dar. Die geplante geodatenbasierte Analyse soll durch Einspeisung unterschiedlichster Inputdaten potentielle Flächenkulissen ermitteln, bewerten und visuell darstellen (Eignunsgkarte). Sie soll Unwägbarkeiten zunächst detektieren, diese anschließend reduzieren und die Rahmenbedingungen für Wanderschäfer kalkulierbarer machen. Außerdem sollen potentielle Triebwege aufgezeigt, Hindernisse und Erschwernisse lokalisiert und ggf. Maßnahmen zu deren Beseitigung bzw. Minimierung gesteuert werden. Primäres Ziel aus landwirtschaftlicher Sicht ist die Sicherstellung geeigneter Triebwege und im optimalen Fall eine Vernetzung benachbarter Schäfer. Diese Ergebnisse sollten bei zukünftigen Regional-Planungen berücksichtigt werden. Die Erarbeitung und Bereitstellung von Triebwegen für den nordwestlichen Teil von RLP für Schäfer stellt eine Neuerung dar und ermöglicht eine gezieltere Flächenfindung, bessere Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren wie den Schäfern, den jeweiligen Kommunen und weiteren Akteuren, die Flächen bereitstellen können, wie z.B. den im Forschungsvorhaben integrierten Windkraftbetreibern. Die Evaluierung des Transportpotentials an Samen- und Kleintieren durch die gezielten Schafzüge führt zu einer besseren Einschätzung und Planbarkeit sowie möglicherweise auch zu einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Genaustausch erhöht die Stabilität der verinselten Biotope. Die landespflegerischen Leistungen der Schäferei können besser dargestellt und dokumentiert werden. Dies erleichtert allen Beteiligten die Verwaltungsarbeit, führt zu höhere Transparenz und die Netzwerkbildung. Die Übertragung der erarbeiteten Methoden auf andere Landschaftsräume wird sichergestellt durch Nutzung weitgehend einheitlicher Geodatenstandards und der weitgehenden Automatisierung der Verarbeitungsprozesse sowie durch die Dokumentation der Arbeiten und die Einbindung der Praxis.