Der Artikel erörtert, wie deutsche Türken jüdische Tropen benützen, um einen analogen Diskurs zu ihrer sozialen Position in der deutschen Gesellschaft herzustellen. gestützt auf die Literatur zur Integration von Einwanderen wird argumentiert, dass typischerweise neue Einwanderer ältere Migrantengruppen als Vorbilder für ihren eigenen Integrationsprozess benutzen. Sie tun das im vorliegenden Fall, indem sie sich das sozio-kulturelle Repertoire der Juden als historisch wichtigster Minorität für ihre Leit-Erzählungen borgen. Dies wird vor allem erreicht mittels der Parallelisierung von Rassismus zu Antisemitismus und dessen Gebrauch als politisches Modell für Forderungen gegenüber dem deutschen Staat. Ein Blick auf die Schriften türkischer und jüdischer Autoren in Deutschland zeigt überdies, dass Juden und Türken sich wechselseitig besonders bezüglich ihrer Stellung in der deutschen Gesellschaft beobachten und diese Stellung in Form triadischer Beziehungen reflektieren. Um die Integration von Einwanderern zu verstehen, müssen wir uns deshalb nicht nur mit der Beziehung zwischen Staat und Migranten befassen, sondern auch dem Verhältnis zwischen Einwanderergruppen untereinander. This article examines how German Turks employ the German Jewish trope in order to establish an analogous discourse for their own position in German society. Drawing on the literature on immigrant incorporation, we argue that typically, immigrants take older, more established minority groups as a model in their incorporation process. Here, we examine how German Turks formulate and enact their own incorporation into German society. They do that, we argue, in that they borrow as leading narratives the socio-cultural repertoire of Germany's principal earlier minority, German Jewry. This is accomplished especially in relation to racism and anti-Semitism and as a political model in terms of making claims against the German state. Moreover, a look at writings by Turkish and Jewish authors in Germany demonstrates that Jews and Turks take notice of each other's position in German society and think in terms of triadic relations. We argue that in order to understand immigrant incorporation, it is not sufficient to look at state-immigrant relations only; we also need to look at the immigrant groups' relationships to other minority groups.