Ich sollte mit Worten Dankes an die Queen's Universität und an die Organisatoren dieser Konferenz beginnen. Ihre Initiative, Gastfreundschaft und exzellente Vorbereitung haben diese drei Tage nützlicher Diskussionen in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre ermöglicht. Es war kein leichtes Unterfangen. Jeder Versuch, sich die kubanische Revolution anzusehen und sie objektiv zu analysieren, stellt eine Herausforderung dar, die gleichzeitig die intellektuelle Integrität und in vieler Hinsicht die persönliche Ehrlichkeit und Offenheit herausfordert. Louis A. Pérez Jr. schrieb in seinem brillanten Werk, für das wir ihm nie dankbar genug sein können: "Kuba beschäftigte die amerikanische Vorstellungskraft in vielfacher Hinsicht, oft alle Aspekte auf einmal, fast alle von ihnen dienten den U.S.-Interessen. Die nordamerikanische Beziehung zu Kuba war vor allem eine instrumentelle. Kuba und Kubaner waren ein Mittel zum Zweck, der Erfüllung nordamerikanischer Bedürfnisse zu dienen und nordamerikanischen Interessen gefällig zu sein. Die Amerikaner eigneten sich ihre Kenntnis von Kuba prinzipiell über die Darstellung ihrer völlig eigenen Interpretation an, wonach das Kuba, mit dem Amerikaner sich befassen sollten, tatsächlich ein Produkt ihrer eigenen Einbildung und eine Projektion ihrer Bedürfnisse war. Amerikaner befassten sich selten mit der kubanischen Realität, mit dessen eigenen Themen oder Bedingungen für deren innere Logik oder als Volk mit einer eigenen Geschichte oder als eine Nation, die von einer aus seinem Inneren hervorgehenden Schicksal eingenommen wird. So ist es zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba immer gewesen." (1) Dieser anhaltende Widerstand, Kuba als das anzunehmen, was es war und seine Geschichte und Realität zu ignorieren, hat beide Nationen lebenslang begleitet. Das war für viele Amerikaner eine gewaltige Behinderung, als sie versuchten zu verstehen, was auf der Insel vor fünfzig Jahren geschah. Es gab nicht viele intellektuelle Helden, die es versucht hatten, diese Kluft zu überbrücken. Einer von ihnen war C. Wright Mills, ein seltener Mensch, eine außergewöhnliche Person und ein sehr wenig beachteter und vergessener Mensch. Er hatte sich in seinem wunderschönen Buch, an dem sich ein damals noch junger Saul Landau beteiligte, sogar dazu entschlossen, so zu sprechen, als sei er Kubaner. Dieses Buch ist heute noch genau so relevant wie 1960. Erinnern wir uns an ihn: "Wir sind so weit von einander getrennt, dass es Zwei Kubas gibt: unseres und das, was du dir selber ausmalst." (2) Während der Jahre der in der westlichen Hemisphäre unwidersprochenen amerikanischen Vorherrschaft, gefangen in der Dynamik des Kalten Krieges, war dieses Bild von Kuba auch nach andernorts übertragen worden, und es ist nach wie vor eine schwierige Aufgabe, unparteiisch festzustellen, was Kuba wirklich ist, welches seine Errungenschaften und was seine Defizite sind.