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Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des prä-
und postoperativen Angstniveaus
Hendrik Berth & Friedrich Balck
Hintergrund
Das Ausmaß präoperativer Angst und des postoperativen medizinischen und psy-
chischen Outcome hängen von einer Vielzahl Faktoren ab (Rosenberger, Jokl &
Ickovics, 2006). Dazu gehören u. a.: a) soziodemographische Merkmale wie Alter,
Geschlecht, Partnerschaft und Bildungsstand, b) Merkmale des medizinischen Ein-
griffs, wie die Grunderkrankung, der anzunehmende Operationserfolg bzw. Kom-
plikationen, bisherige Operationserfahrungen, die Dauer des stationären Aufenthal-
tes, die Art der präoperativen Aufklärung oder die Methode der Anästhesie und c)
psychosoziale Einflussfaktoren, wie etwa das generelle Angstniveau (Lemon &
Edelman, 2007), Persönlichkeitsmerkmale (Weinryb, Gustavsson & Barber, 1997),
Religiosität (Kalkhoran & Karimollahi, 2007), psychische und psychiatrische Ko-
morbidität (Caumo et al., 2001), Schmerzerleben (Caumo et al., 2002), soziale Un-
terstützung (Krohne, El-Giamal & Volz, 2003), Lebenszufriedenheit oder Co-
pingstile (vgl. z. B. Kopp et al., 2003).
Das Niveau der präoperativen Angst eines Patienten hat sich als ein wichtiger Prä-
diktor des Operationserfolgs erwiesen. Umfangreiche Forschungen dazu gibt es
seit Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts (Janis, 1958). Die meisten, je-
doch nicht alle Studien konnten zeigen, dass ein hohes Angstniveau mit einer Viel-
zahl von postoperativen Komplikationen einhergeht (z. B. Trief, Ploutz-Snyder &
Fredrickson, 2006; Vaughn, Wichowski & Bosworth, 2007; Szekely et al., 2007).
Die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen präoperativer Angst und postoperati-
vem Erfolg ist von Bedeutung, da sich Angst durch verschiedene psychologische
Interventionsmaßnahmen beeinflussen lässt. Dies bedeutet, dass entsprechende
präoperative psychologische Maßnahmen zu einem besseren medizinischen Ergeb-
nis der Operation beitragen können.
Hendrik Berth & Friedrich Balck
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Als schwierig erwies sich der adäquate methodische Zugang zu den subjektiv er-
lebten prä- und postoperativen Ängsten eines Patienten, da Fragebogenverfahren
(Selbstbeurteilung) entweder zu wenig sensitiv für diesen Bereich sind oder ihre
Anwendung in der klinischen Praxis (Stationsalltag) technisch nicht möglich oder
schwierig ist. Zudem erfassen diese die subjektiv objektivierbare, d. h. die aktuell
bewusst wahrgenommene Angst, die einzugestehen der Patient auch bereit ist. Auf
der anderen Seite könnte durch entsprechende Fragebogenitems auch eine Angst-
induktion erfolgen. Einen allgemeinen Überblick über Fragebogenverfahren zur
Angstmessung, die im Bereich der Anästhesiologie eingesetzt wurden, geben Hüp-
pe et al. (2000). Fremdeinschätzungen (etwa durch den behandelnden Arzt, das
Pflegepersonal oder Angehörige) wiesen oft eine zu geringe Validität auf (Über-
bzw. Unterschätzung des Angstniveaus, Hüppe et al., 2000).
Als Methode der Wahl könnten daher inhaltsanalytische Verfahren, die sich auf
verbale Patientenäußerungen stützen, Abhilfe schaffen. Für deren Anwendung be-
darf es nur minimaler Voraussetzungen. Die Entwicklung der Computertechnik
vereinfacht deren Einsatz immer mehr. Eines der am weitesten verbreiteten in-
haltsanalytischen Verfahren ist das Gottschalk-Gleser-Verfahren zur Erfassung
ängstlicher und aggressiver Affekte (Gottschalk & Gleser, 1969, vgl. Pkt. Metho-
de).
Zur Messung von prä- und postoperativer Angst mittels des Gottschalk-Gleser-
Verfahrens gibt es bislang jedoch nur eine Studie. Diese wurde bereits in den
1980er Jahren durchgeführt (Höfling et al., 1988). Zu mehreren Messzeitpunkten
wurden neben einem inhaltsanalytischen Interview ("Was geht Ihnen am Vorabend
der Operation durch den Kopf? Wie gehen Sie mit dieser Situation um?"), zahlrei-
che Fragebogen- und andere Verfahren eingesetzt und verschiedene objektive Da-
ten (etwa Analgetikaverbrauch, Klinikaufenthaltsdauer) erhoben. Studienteilneh-
mer waren 13 Männer und 11 Frauen, die zwischen 1984 und 1985 chirurgische
Eingriffe unter Vollnarkose erhielten. Es zeigte sich, dass die Fragebogenverfahren
zumeist keinen Zusammenhang zu den objektiven Variablen (etwa Anästhesiever-
lauf) aufwiesen. Jedoch hatten die präoperativ erhobenen inhaltsanalytischen
Angstwerte signifikante Beziehungen zur postoperativen Anpassung. Insgesamt
erwies sich daher nach Meinung der Autoren dieser Studie die Gottschalk-Gleser-
Inhaltsanalyse als bestes Mittel zur Ermittlung der prä- und postoperativen Angst
und zur Voraussage des (objektiven) Operationserfolgs.
Da die Studie von Höfling et al. (1988) bislang nicht repliziert wurde, nun bereits
mehr als 20 Jahre alt ist und an einer sehr kleinen Stichprobe durchgeführt wurde,
verfolgte die hier vorgestellte Untersuchung das Ziel, die Eignung eines sprachin-
Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des Angstniveaus
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haltsanalytischen Verfahrens zur Messung prä- und postoperativer Angst nach ak-
tuellen Gegebenheiten (etwa den zeitgemäßen Standards entsprechende Fragebo-
gen, computergestützte Inhaltsanalyse) zu prüfen. Im Rahmen eines umfassenden
Forschungsprojekts zum Thema Angst und Operationserfolg wurden dazu Patien-
ten prä- und postoperativ mit allgemeinen (unspezifischen) und operationsspezifi-
schen Angstfragebogen sowie inhaltanalytischen Interviews untersucht.
Methode
Stichprobe
Tabelle 1: Ausgewählte Stichprobenmerkmale (Gesamtgruppe, Männer, Frauen, n,
%)
Gesamtgruppe
(N = 68, 100 %)
Männer
(n = 21, 30,9 %)
Frauen
(n = 47, 69,1 %)
Alter (M, Range) 55,6 (18 - 85) 51,5 (18 - 80) 57,4 (22 - 85)
n (%) n (%) n (%)
Berufstätigkeit
in Ausbildung 3 (4,4) 0 (0,0) 3 (6,4)
ganztags 13 (9,1) 8 (38,1) 5 (10,6)
halbtags 5 (7,4) 0 (0,0) 5 (10,6)
arbeitslos 8 (11,8) 2 (9,5) 6 (12,8)
Erwerbs-
/Berufsunfähigkeits-
rente
5 (7,4) 0 (0,0) 5 (10,6)
Altersrente 32 (47,1) 9 (42,9) 23 (48,9)
Sonstiges 2 (2,9) 2 (9,5) 0 (0,0)
Familienstand
ledig 15 (22,1) 8 (38,1) 7 (14,9)
verheiratet 34 (50,0) 8 (38,1) 26 (55,3)
geschieden/getrennt le-
bend
10 (14,7) 3 (14,3) 7 (14,9)
verwitwet 8 (11,8) 1 (4,8) 7 (14,9)
Kinder
ja 46 (74,2) 7 (33,3) 5 (10,6)
nein 12 (17,6) 12 (57,1) 38 (88,4)
Anmerkung: An N = 68 bzw. 100 % fehlend: keine Angabe
Hendrik Berth & Friedrich Balck
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Allen Patienten der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums
Dresden, die im Zeitraum vom 14.09.2005 bis zum 13.12.2005 wegen einer Meni-
kusoperation, Tibiakopfosteotomie, Kreuzbandplastik, unikondylärer Schlittenpro-
these oder Knieprothese stationär aufgenommen und operiert wurden, wurden über
die Studie informiert und um Teilnahme gebeten. Es erklärten sich N = 72 Perso-
nen (87,5 %) der angesprochenen Personen zur Teilnahme an der Studie bereit.
Von N = 68 (94,4 %) Patienten liegen vollständige, auswertbare Fragebogen und
Interviews vor. Die Teilnehmer unterschieden sich nicht von den Nichtteilnehmern
hinsichtlich des mittleren Alters und der Geschlechterzusammensetzung. Teilneh-
mer waren n = 21 Männer (30,9 %) und n = 47 Frauen (69,1 %) im mittleren Alter
von 55,6 Jahren (vgl. Tabelle 1). Mit Ausnahme eines Patienten hatten alle Befrag-
ten Erfahrungen mit Operationen. Die mittlere Anzahl bislang erfahrener Operati-
onen betrug 4,26 (Range 1 - 15).
Fragebogen
Den Teilnehmern wurden am Tag vor der Operation (präoperativ, t0) und zwei Ta-
ge danach (postoperativ, t1) die Fragebogen APAIS, HADS, KASA, SCL-9-K und
STOA vorgelegt. Die Amsterdam Preoperative Anxiety and Information Scale
APAIS (Moerman et al., 1996; Berth, Petrowski & Balck, 2007) ist ein internatio-
nal verbreitetes Screeninginstrument zur Erfassung des präoperativen Angstni-
veaus und Informationsbedürfnisses. Die APAIS umfasst sechs Items, die den bei-
den Skalen Angst vor der Anästhesie und Operation (4 Items, Cronbachs α = .92)
und Informationsbedürfnis (2 Items Cronbachs α = .86) zugeordnet sind.
Die Hospital Anxiety and Depressionscale HADS (Herrmann, Buss & Snaith,
1995) ist ein Fragebogeninstrument zur Selbstbeurteilung von Angst und Depres-
sivität bei Erwachsenen. Sie besteht aus 14 Items (je 7 pro Subskala in alternieren-
der Abfolge) mit vierstufigen, itemspezifischen Antwortmöglichkeiten und wech-
selnder Schlüsselrichtung. Die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) beträgt in der
deutschen Eichstichprobe (N = 6200) für die Angst-Subskala α = .80 und für die
Depressivitäts-Subskala α = .81.
Durch Krohne et al. (2000) wurde der Zustandsangstfragebogen Kognitive-
Autonome-Somatische Angstsymptome KASA vorgestellt, der speziell operations-
bezogene Angst erfasst. Die 20 Items sind den drei Skalen Kognitive Reaktionen
(7 Items, α = .90), Autonome Reaktionen (6 Items, α = .86) und Somatische Reak-
tionen (6 Items, α = .80,) zugeordnet. Die Validität ist belegt, so korrelieren die
Skalen z. B. zwischen r =.45 und .51 mit der STAI-Trait-Angst.
Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des Angstniveaus
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Die SCL-9-K (Klaghofer & Brähler 2001) ist eine Kurzform der Symptom-
checkliste SCL-90-R, die den psychischen Beschwerdedruck oder auch globalen
Distress einer Person erfasst. Aus jeder der neun Skalen der SCL-90-R wurde ein
Item herangezogen. Die SCL-9-K ist reliabel (Interne Konsistenz α =.87). Die Kor-
relation von SCL-9-K und SCL-90-R-Gesamtwert (GSI) beträgt r = .93.
Das Inventar State-Trait-Operationsangst STOA (Krohne, Schmukle & de Bruin,
2005) misst mit 20 Items die Angst vor Operationen als vergleichsweise überdau-
erndes Persönlichkeitsmerkmal (trait). Die 10 Items umfassende State-Skala der
STOA erfasst die aktuelle operationsbezogene (Zustands-)Angst, unterteilt in eine
affektive und eine kognitive Komponente (state). Die Reliabilitäten der Skalen
liegen bei um α = .90.
Sprachinhaltsanalyse
Ebenfalls einen Tag vor und zwei Tage nach der Operation wurden die Teilnehmer
unmittelbar vor dem Ausfüllen der Fragebogen gebeten, sich frei ca. fünf Minuten
zum Thema „Was geht Ihnen am Tag vor/nach der Operation durch den Kopf?“ zu
äußern. Die Aussagen wurden mittels MiniDisc-Recorder aufgezeichnet, transkri-
biert und nach den Angstskalen der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse (Gott-
schalk & Gleser, 1969; Schöfer, 1980) ausgewertet. Die Angstskala des Gott-
schalk-Gleser-Verfahrens umfasst die Subskalen Todesangst, Verletzungsangst,
Trennungsangst, Schuldangst, Angst vor Scham/ Schande und Diffuse Angst. Aus
den einzelnen Skalenwerten kann ein Gesamtwert für Angst gebildet werden.
Die Grundannahmen des Gottschalk-Gleser-Verfahrens sind, dass sich aktuelle Af-
fekte auf Denken und Sprache eines Individuums auswirken und allein anhand des
Redeverhaltens quantifizieren lassen. Ein Affekt wird umso größer eingeschätzt, je
häufiger er in der Sprache auftritt, je direkter er zum Ausdruck gebracht wird und
je mehr Bedeutung der Sprecher dem Affekt persönlich beimisst. Die Gütekriterien
des Gottschalk-Gleser-Verfahrens wurden in zahlreichen Studien mit sehr guten
Ergebnissen überprüft. Es liegen Skalen für die sprachinhaltsanalytische Erfassung
von mehr als 25 Affekten und Emotionen, zum Teil mit Subskalen, vor (Gott-
schalk, 1995). Die zeitaufwändige (manuelle) Auswertung erfolgt nach sehr kom-
plexen und umfassenden Regeln, weshalb durch Gottschalk und Bechtel (z. B.
1982, 1993, 1995, 2000) ein englischsprachiges Computerprogramm entwickelt
wurde.
Das Dresdner Angstwörterbuch DAW (Berth, 2004) ist eine deutsche Computer-
version der Gottschalk-Gleser-Angstskalen. Das DAW stellt eine standardisierte
Hendrik Berth & Friedrich Balck
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Liste dar, in der 4.070 Worte/Wortstämme/Phrasen den sechs Gottschalk-Gleser-
Angstskalen zugeordnet sind. Das Wörterbuch kann mit verschiedenen Inhaltsana-
lyseprogrammen (z. B. www.coan.de, www.intext.de) angewandt werden. Ein zu
analysierender Text muss im Nur-Text-Format vorliegen. Die Auswertung eines
Textes durch den PC erfolgt automatisiert binnen weniger Sekunden, ausgegeben
werden Scores nach dem Gottschalk-Gleser-Verfahren. Validität und Reliabilität
des DAW wurden umfassend geprüft und sind als gut einzuschätzen (Berth, 2001;
Berth & Suslow, 2001; Berth, Balck & Brähler, 2005). Die Software ist kostenfrei
unter www.inhaltsanalyse.de erhältlich.
Ergebnisse
Die Interviews waren präoperativ zwischen 133 und 864 Worten (M = 406,51, SD
= 173,62) und postoperativ zwischen 135 und 1286 Worten (M = 369,97, SD =
200,01) lang. Die Differenz der Mittelwerte der Textlänge ist nicht signifikant
(T(df=60)=1,84, p=0,07). In Tabelle 2 sind für die inhaltsanalytischen Angstskalen
und die Skalen der Fragebogenverfahren die Werte (M, SD) prä- und postoperativ
dargestellt. Die Werte der beiden Messzeitpunkte wurden mittels t-Tests für ab-
hängige Stichproben verglichen.
Tabelle 2: Ausprägung psychischer Indikatoren prä- (t0) und postoperativ (t1)
(Fragebogenwerte und Gottschalk-Gleser-Scores, M, SD), Mittelwertvergleich der
Messzeitpunkte (t-Tests für abhängige Stichproben)
präoperativ postoperativ Vergleich t0-t1
APAIS M SD M SD Diff. T df p
Angst 9,40 4,80 7,11 3,56 2,29 4,40 61 .00
Informations-
bedürfnis
5,66 2,63 5,49 2,40 0,17 6,77 61 .50
HADS
Angst 6,31 3,12 5,69 3,22 0,62 2,55 61 .01
Depressivität 4,42 3,08 5,19 3,47 -,77 -2,75 61 .01
KASA
Kognitive
Angstsymptome
16,13 6,09 15,26 5,84 0,87 1,40 61 .17
Autonome
Angstsymptome
9,87 3,70 7,58 2,66 2,29 5,21 61 .00
Somatische
Angstsymptome
8,03 2,81 7,39 1,99 0,64 1,84 61 .07
Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des Angstniveaus
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(Fortsetzung Tabelle 2)
präoperativ postoperativ Vergleich t0-t1
SCL-9-K M SD M SD Diff. T df p
Globaler Distress 0,88 0,70 0,81 0,68 0,07 1,51 61 .14
STOA
Trait-Angst 36,57 9,37 - - - - - -
Affektive State-
Angst
9,06 3,90 7,06 2,96 2,00 4,01 61 .00
Kognitive State-
Angst
10,06 4,29 9,97 4,55 0,09 0,19 61 .85
State-Angst-
Gesamt
19,13 7,92 17,03 6,81 2,10 2,29 61 .03
Gottschalk-
Gleser-Scores
Todesangst 0,40 0,12 0,44 0,11 -,04 -1,71 60 .09
Verletzungsangst 0,99 0,27 1,03 0,34 -,04 -0,83 60 .41
Trennungsangst 0,46 0,20 0,55 0,21 -,09 -2,59 60 .01
Schuldangst 0,41 0,13 0,42 0,10 -,01 -0,53 60 .60
Schamangst 0,42 0,13 0,43 0,11 -,01 -0,33 60 .74
Diffuse Angst 0,92 0,33 0,76 0,28 0,16 3,95 60 .00
Angstgesamtwert 1,40 0,32 1,34 0,33 0,06 1,43 60 .16
Eine signifikante Abnahme von t0 zu t1 fand sich bei den Werten für Angst
(APAIS und HADS), autonome Angstsymptome (KASA), affektive State-Angst
und State-Angst gesamt (STOA) sowie für die Skala Diffuse Angst des Gottschalk-
Gleser-Verfahrens. Signifikant postoperativ höher sind die Mittelwerte für Depres-
sivität (HADS) und Trennungsangst (Gottschalk-Gleser-Verfahren). In allen ande-
ren Skalen/Verfahren gibt es zwischen t0 und t1 keine Unterschiede. In den Tabel-
len 3 und 4 sind für die prä- und postoperative Erhebung die Korrelationen
(Spearmans Rho) der inhaltsanalytischen Angstskalen mit den Werten aus den
Fragebogen dargestellt.
Alle signifikanten Korrelationen liegen im niedrigen bis mittleren Bereich. Zum
Zeitpunkt t0 korrelieren die Todes-, Trennungs- und Schuldangstskala des Gott-
schalk-Gleser-Verfahrens mit keinem der Fragebogen. Verletzungsangst korreliert
mit autonomen Angstsymptomen (KASA). Die höchsten (bis zu r = .44) und zahl-
reichsten Korrelationen finden sich für die Skala Diffuse Angst und den Angstge-
samtwert des Gottschalk-Gleser-Verfahrens, die mit vielen der eingesetzten Ver-
fahren in Zusammenhang stehen.
Hendrik Berth & Friedrich Balck
262
Tabelle 3: Korrelationen der Fragebogenwerte und Gottschalk-Gleser-Scores prä-
operativ (Spearmans Rho)
Gottschalk-Gleser-Scores
Todes-
angst
Ver-
letzung
sangst
Tren-
nungs-
angst
Scham
-angst
Schuld
-angst
Dif-
fuse
Angst
Ge-
samt-
wert
APAIS
Angst -0,08 0,15 0,04 0,04 -0,07 0,28* 0,24*
Informations-
bedürfnis
-0,01 0,29* 0,01 0,11 -0,03 0,11 0,30*
HADS
Angst -0,11 0,23 -0,02 -0,01 -0,10 0,36** 0,32**
Depressivität 0,17 0,10 0,23 0,10 0,07 0,33** 0,31*
KASA
Kognitive
Angstsymp-
tome
0,05 0,11 0,06 0,05 0,02 0,32** 0,28*
Autonome
Angstsymp-
tome
-0,02 0,24* 0,12 -0,01 0,00 0,30* 0,34**
Somatische
Angstsymp-
tome
0,05 0,10 0,06 0,02 -0,08 0,26* 0,21
SCL-9-K
Globaler Dis-
tress
-0,06 0,14 0,02 -0,02 -0,03 0,33** 0,26*
STOA
Trait-Angst -0,02 0,18 0,06 0,08 -0,04 0,23 0,23
Affektive
State-Angst
-0,05 0,23 0,08 0,03 -0,05 0,44** 0,40**
Kognitive
State-Angst
-0,01 0,18 0,13 0,11 -0,03 0,40** 0,36**
State-Angst-
Gesamt
-0,03 0,21 0,11 0,08 -0,05 0,44** 0,39**
Anmerkung: * = p < 0,05, ** = p < 0,01
Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des Angstniveaus
263
Tabelle 4: Korrelationen der Fragebogenwerte und Gottschalk-Gleser-Scores post-
operativ (Spearmans Rho)
Gottschalk-Gleser-Scores
Todes-
angst
Ver-
letzung
sangst
Tren-
nungs-
angst
Scha-
m-
angst
Schuld
-angst
Dif-
fuse
Angst
Ge-
samt-
wert
APAIS
Angst -0,04 0,07 -0,31* -0,20 -0,23 -0,31* -0,07
Informations-
bedürfnis
-0,01 0,16 0,04 -0,17 0,01 -0,10 0,09
HADS
Angst -0,17 0,17 -0,23 -0,30* -0,25 -0,09 0,09
Depressivität 0,08 0,28* -0,12 -0,04 0,07 0,11 0,29*
KASA
Kognitive
Angstsymp-
tome
-0,04 0,18 -0,18 -0,23 -0,19 -0,14 0,05
Autonome
Angstsymp-
tome
-0,03 0,05 -0,14 -0,15 -0,15 -0,01 -0,02
Somatische
Angstsymp-
tome
-0,03 0,06 -0,28* -0,27* -0,12 -0,06 -0,01
SCL-9-K
Globaler Dis-
tress
-0,01 0,25 -0,23 -0,21 -0,15 0,00 0,24
STOA
Affektive
State-Angst
0,01 0,02 -0,29* -0,28* -0,07 0,01 -0,03
Kognitive
State-Angst
-0,15 0,18 -0,10 -0,29* -0,23 -0,11 0,11
State-Angst-
Gesamt
-0,11 0,16 -0,14 -0,29* -0,18 -0,07 0,09
Anmerkung: * = p < 0,05, ** = p < 0,01
Präoperativ finden sich nur noch wenige und durchweg niedrigere Korrelationen
zwischen inhaltsanalytischen Skalen und Fragebogen. Die meisten der Korrelatio-
nen sind negativ. So korreliert etwa die Skala Schamangst negativ mit Angst
(HADS), Somatischen Angstsymptomen (KASA) und alle Skalen der STOA.
Hendrik Berth & Friedrich Balck
264
Diskussion
Im Rahmen einer Pilotstudie wurde in Replikation einer Studie aus den 1980er
Jahren (Höfling et al., 1988) bei N = 68 orthopädiechirurgischen Patienten über-
prüft, inwieweit die Erfassung von Angst prä- und postoperativ sprachinhaltsanaly-
tisch mit den Angstskalen des Gottschalk-Gleser-Verfahren möglich ist. Die präo-
perativ gefundenen Korrelationen von inhaltsanalytischen Scores mit verschiede-
nen, operationsangstspezifischen (z. B. APAIS) bzw. auf den aktuellen Zustand ge-
richteten (z. B. State-Skalen der STOA) Fragebogenverfahren sprechen für eine
Anwendbarkeit des Verfahrens in diesem Umfeld. Dies trifft jedoch im Wesentli-
chen nur auf die Skala Diffuse Angst und den Angstgesamtwert zu. Bei der Skala
Diffuse Angst findet sich auch eine erwartungsgemäße signifikante Abnahme (in
Analogie zu einigen der eingesetzten Fragebogenverfahren) zwischen den Mess-
zeitpunkten.
Führt man sich vor Augen, dass hier Werte aus herkömmlichen Paper- und Pencil-
Verfahren mit computergestützt inhaltsanalytisch ausgewerteten freien Patienten-
äußerungen in Zusammenhang stehen, sind die insgesamt niedrigen bis mittleren
Korrelationen nicht verwunderlich. Höhere Korrelationen sind aufgrund der deutli-
chen Unterschiedlichkeit der verwendeten Messinstrumente u. E. nicht zu erwar-
ten. Dies deckt sich auch mit Befunden aus anderen Studien, die das Gottschalk-
Gleser-Verfahren mit Fragebogen in Beziehung setzten (vgl. Berth, 2004).
Keine bzw. deutlich weniger und niedrigere Korrelationen konnten postoperativ
gefunden werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nach überstandener Opera-
tion das Angstniveau der meisten befragten Patienten verständlicherweise deutlich
niedriger ist, wie auch die reduzierten Skalenwerte der Fragebogen zeigten. Für die
Anwendbarkeit der Gottschalk-Gleser-Angstskalen ergibt sich daraus, dass diese
insbesondere zur Messung herangezogen werden können, wenn eine erhöhte Be-
lastung zu erwarten ist. Bei normalem (niedrigem) Angstniveau bilden sie dieses,
verglichen mit Fragebogen, nicht adäquat ab.
Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die für die Sprachinhaltsanalyse sprechen: So
sind im klinischen Setting oftmals Fragebogen- oder Fremdeinschätzungsverfahren
aus verschiedenen praktischen Gründen nicht anwendbar oder nicht hinreichend
aussagekräftig. Das inhaltsanalytische Interview erfasst anders als die Fragebogen
nicht nur direkte Angstäußerungen, sondern auch Angstabwehr (Gottschalk & Gle-
ser, 1969). Es werden weiterhin auch andere, nicht direkt auf die Gefahrensituation
bezogene Angstqualitäten wie z. B. Scham- oder Trennungsängste erfasst. Die Pa-
tienten äußern sich im Interview evtl. aufrichtiger als in den unpersönlichen Frage-
Die sprachinhaltsanalytische Erfassung des Angstniveaus
265
bogen. Es werden weiterhin nur diejenigen Affekte thematisiert, die den Patienten
auch wirklich bewegen. Es besteht im Interview weniger die Gefahr der Suggesti-
on von Bedrohung/Angst, wie sie evtl. durch entsprechende Fragebogenitems ge-
schehen könnte. Zudem kann das Verbalisieren von Ängsten in einem eigentlich
diagnostischen Interview gleichzeitig entlastend und somit auch therapeutisch
wirksam sein. Mit dem DAW, aber auch anderen Verfahren, liegen moderne Com-
puterprogramme vor, die Analysen sehr schnell und sehr exakt durchführen. Auch
die Transkription von Texten ist dank verfügbarer Spracherkennungssoftware nur
noch ein vergleichsweise geringer Aufwand.
Die Gottschalk-Gleser-Skalen, die nicht explizit auf operationsbezogene Ängste
abzielen, stellen somit zusammengefasst derzeit keinen 100prozentigen Ersatz für
entsprechende spezifische Messverfahren dar. Sie sind jedoch gut geeignet, als In-
dikator für ein allgemein erhöhtes Angstniveau zu dienen. Ihre Anwendbarkeit im
chirurgischen Umfeld ist somit, ganz ähnlich wie bei unspezifischen Fragebogen-
verfahren (etwa HADS oder State-Trait-Anxiety-Inventory, vgl. Munafo & Ste-
venson, 2001), limitiert. Zur speziellen Anwendung der Erfassung präoperativer
Angst könnte daher das Verfahren durch eine „Operationsangstskala“, ein entspre-
chendes Wörterbuch des DAW, erweitert werden, in dem explizit etwa auf Erwar-
tungen von Schmerzen, Sorgen bzgl. der Anästhesie, befürchteten Komplikationen
usw. eingegangen wird.
Die hier vorgestellte Studie ist in einigen Punkten kritisch zu bewerten. Die unter-
suchte Stichprobe ist mit nur N = 68 Patienten als klein einzustufen. Sie ist zudem
hoch selektiv: Die Mehrheit der Patienten war weiblich, nahezu 50 Prozent waren
berentet. Bei den befragten Personen handelte es sich um ein relativ homogenes
Sample (Patienten einer orthopädischen Universitätsklinik). Die Grunderkrankun-
gen und durchgeführten Operationen sind als nicht lebensbedrohlich einzustufen.
Daher kann das Angstniveau in anderen Patientenkollektiven (z. B. Tumorpatien-
ten, Patienten vor komplexen Eingriffen mit ungewissem Ausgang, Patienten vor
Amputationen etc.) als evtl. höher angenommen werden, was sich auch in den
Gottschalk-Gleser-Skalen widerspiegeln könnte. Diese und andere offene Fragen
(etwa zur prädiktiven Validität von Angstmaßen für den Operationserfolg) sollen
Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.
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