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Ein lei tung
Im Win ter 2003/2004 führ te der Er stau -
tor um fang rei che Be stim mungs ar bei ten
an Se si ida e-Ma te ri al vom Bal kan, aus
Klein asi en und Zy pern durch. Hier bei fiel
ein klei nes, dunk les Exemp lar aus der
Samm lung Bet tag auf, das in Grie chen -
land ge fan gen wur de. Die ses zu nächst
un ter Cha ma e sphe cia aly so ni for mis (Her -
rich-Schäf fer, 1846) ein ge ord ne te Tier
un ter schied sich von die ser Art schon äu -
ßer lich durch grö ße re Glas fel der der
Vor der flü gel und den feh len den gel ben
Fleck auf dem Me ta not um. Die Un ter su -
chung der Ge ni tal arm atur und der Ver -
gleich mit den bis her be kann ten eu ro pä -
i schen Ar ten blieb zu nächst oh ne Er geb -
nis. Erst nach Hin zu zie hung von wei te -
rem, aus der Tür kei stam men dem
Samm lungs ma te ri al konn te der Fal ter
als ein Männ chen von Cha ma e sphe cia
gor bu no vi S
ˇpatenka, 1992 be stimmt
wer den. Die se Art wur de aus der aser -
beid scha ni schen Pro vinz Nak hit sche van
(Trans kau ka si en) be schrie ben, ist aber
auch im ana to li schen Hoch land ver brei -
tet. Bei Nach for schun gen in ver schie de -
nen Samm lun gen fan den sich wei te re
Tie re die ser Art, die zu meist als Cha ma e -
sphe cia al bi vent ris (Le de rer, 1853) be -
stimmt wor den wa ren. Die ers te An ga be
über das Vor kom men von C. al bi vent ris
in Eu ro pa ist bei Lasˇtu˚v ka & Lasˇtu˚v ka
(1995) nach zu le sen: „N Gree ce (cap tu -
red by Blum); so me ad di tio nal spe ci -
mens, which dif fer mo re or less from the
ty pi cal „al bi vent ris“, are known from Bul -
ga ria and Gree ce.“ Die Ver mu tung, dass
es sich bei ei ni gen die ser Tie re eben falls
Daniel Bartsch et al., Chamaesphecia gorbunovi S
ˇpatenka, 1992
177
Chamaesphecia gorbunovi S
ˇpatenka, 1992 – eine bisher für die
europäische Fauna verkannte Sesienart (Lepidoptera: Sesiidae)
lDaniel Bartsch, Franz Pühringer, Erich Bettag & Ernst Blum
Abstract. Chamaesphecia gorbunovi
S
ˇpatenka, 1992 is recorded as new for
Europe, where it has been confused
with Chamaesphecia albiventris (Lede -
rer, 1853) up to now. At the moment
it is known only from a few localities in
the Greek mountains. Its host-plant in
Europe is still unknown, but most like-
ly a Scutellaria species as in Turkey
and Transcaucasia. Data on the distri-
bution, bionomics, and variability of
the species are given. A simple identifi-
cation key for the small and dark
Greek species of the genera Pyropteron
Newman, 1832 and Chamaesphecia
Spu ler, 1910 is presented, specimens
of Chamaesphecia gorbunovi, their
male genitalia, and specimens of simi-
lar species are figured.
Zu sam men fas sung. Aus Grie chen land
wird über die Se si idae Cha ma e sphe cia
gor bu no vi S
ˇpatenka, 1992 be rich tet,
wel che als neu für die eu ro pä i sche Fau -
na er kannt wur de. Die Art wur de in
Eu ro pa bis her mit Cha ma e sphe cia al bi -
vent ris (Le de rer, 1853) ver wech selt.
Es sind erst we ni ge Fun de der Art aus
den grie chi schen Ge bir gen be kannt ge -
wor den. Die Wirts pflan ze für Eu ro pa
ist noch un be kannt, es han delt sich
aber ver mut lich um ei ne Scu tel la ria-
Art. Zur Kennt nis der Art wer den An -
ga ben zur Ver brei tung, Öko lo gie und
Va ria bi li tät der Art mit ge teilt. Ein ein -
fa cher Schlüs sel zur Be stim mung der
klei nen und dun kel ge färb ten Ar ten
der Gat tun gen Py rop te ron New man,
1832 und Cha ma e sphe cia Spu ler,
1910 aus Grie chen land wird vor ge stellt.
Als Be stim mungs hil fe wer den Samm -
lungs exemp la re von Cha ma e sphe cia
gor bu no vi, de ren männ li che Ge ni tal -
arm atur so wie Exemp la re ähn li cher
Ar ten ab ge bil det.
Key words. Greece, Lepidoptera, Sesiidae, Chamaesphecia gorbunovi, first
records, key.
um Cha ma e sphe cia gor bu no vi han deln
könn te, wur de von Zde neˇk Lasˇtu˚v ka
(pers. Mitt.) auf An fra ge be stä tigt. Dem -
nach sind nur die aus Bul ga ri en ge mel de -
ten Tie re da von aus ge nom men und ge -
hö ren wahr schein lich tat säch lich zu Cha -
ma e sphe cia al bi vent ris.
Er geb nis se
Un ter such tes Ma te ri al. 2 `, Prov. La ris sa, Os sa-
Geb. bei Sto mio, 1000 m, 11.VI.–12.VI.2000; 2 `
(1 ex. ge ni tal un ter sucht), Prov. Mes si na, Tay ge -
tos-Geb., Exo ho ri (Schlucht), 500m, 18.VI.2000,
leg. & coll. E. Bet tag. 5 `(1 ex. ge ni tal un ter -
sucht), Prov. La ris sa, Os sa-Ge bir ge, S/W Sto mio,
22°68’ E / 39°84’ N, 950–1050 m, 20.VI.2002,
Ph, leg. et coll. F. Püh rin ger. 1 `, Me teo ra,
30.6.1994, Phe ro mon Se sia api for mis-Wa gen in -
gen, leg. et coll. A. Lin gen hö le. 3 ´, Lep to ka ria
[E Olym pos Oros], 26.–27.VI.1996, leg. Lasˇtu˚v -
ka; 1 ´, id., 24.VI.1998, leg. Lasˇtu˚v ka; 1 `, Tay -
ge tos, VI.1977, leg. Hla dil; al le in coll Lasˇtu˚v -
ka. 3 `, Nei Po ri, 3.-12.VI.2002, leg et coll. J.
Urˇicˇarˇ. 1 `, Prov. Tri ka la, 3 km NE of Kal am ba -
ka, 39°43’35,4’’ N, 21°39’01,1’’ E, 635 m, at Phe -
ro mo ne in ten ded for Syn an the don myo pa e for -
mis, IPO-DLO Wa gen in gen, the Ne ther lands,
ZZ3,13-18:Ac + EZ2,13-8:Ac (3000+150), leg. &
coll. T. & W. Gar re voet.
Zu sätz li ches un ter such tes Ma te ri al aus Vor -
der asi en. Ho lo ty pus `: USSR-Aser bajdjan, As ha -
gi Buz gov, 1400 m, 39°31’N, 45°24’E, 18.–
26.VI.1988; Pa ra ty pus ´: USSR-Ar me nia, Chos -
rov nat. re ser ve, 39°59’N, 44°53’E, VI I.–VI II.
1988 e. l., leg. K. S
ˇpatenka, coll. T. Witt. 1 `,
Prov. Nev se hir, Gö re me, 1100 m, 20–28.VI.
1992, leg. M. Pe ter sen; 1 `, Prov. Ka ra man,
Ser ta vul Ge ci di, 1700 m, 36°54’54,4“N 33°16’
12,4“E, 8.VII.2002; 1 `, Prov. Er zu rum, Kop Ge -
ci di, 2500 m, 40°01’25,1“N 40°30’41,6“E, 13.
VII.2003; 2 `, Prov. Van, Ge vas, 1900 m, 38°16’
29,5“N 43°03’53,2“E, 19.VII.2002; leg. T., W. &
J. Gar re voet & N. Van dor pe, coll. D. Bartsch;
1 `, id., coll. F. Püh rin ger.
Öko lo gie. Die Rau pe von C. gor bu no vi
hat ver mut lich ei ne ein jäh ri ge Ent wick -
lung und wur de in Aser beid schan in den
Wur zeln von Scu tel la ria kar ja gi nii und in
Ana to li en in Scu tel la ria ori en ta lis (La mi -
a ce ae) fest ge stellt. Für Grie chen land
kom men an de re, dort hei mi sche Scu tel -
la ria-Ar ten als Wirts pflan zen der sehr
wahr schein lich nur an die ser Pflan zen -
gat tung le ben den Rau pe in Be tracht.
Entomologische Zeitschrift · Stuttgart · 115(4)2005
178
Abb. 1–12. Kleinwüchsige westpaläarktische Arten von Chaemaesphecia Spuler, 1910 und Pyropteron Newman, 1832. 1. Chamaesphecia gorbunovi
S
ˇpatenka, 1992 `, Holotypus. USSR-Aserbajdjan, Ashagi Buzgov, 1400 m, 39°31’N, 45°24’E, 18.–26.VI.1988, leg. K. S
ˇpatenka, coll. T. Witt. Meßbalken =
1 cm. 2. Unterseite zu Abb. 1. 3 Chamaesphecia gorbunovi S
ˇpatenka, 1992 `. Graecia, Prov. Larissa, Ossa-Gebirge, SW Stomio, 39°84’ N, 22°68’E, 950–
1090 m, 20.VI.2002, Ph, leg. et coll. F. Pühringer. 4. Chamaesphecia albiventris (Lederer, 1853) `. Anatolien, Feke, 1000m, 5.VII.1992. 5. Unterseite zu
Abb. 4. 6. Chamaesphecia gorbunovi S
ˇpatenka, 1992 ´, Paratypus. USSR-Armenia, Chosrov nat. reserve, 39°59’N, 44°53’E, 7.–8.1988 e.l., leg. K. S
ˇpatenka,
coll. T. Witt. 7. Chamaesphecia alysoniformis (Herrich-Schäffer, 1846) `. Cyprus, Troodos Gebirge, 2 km N/W Foini, 1200 m, ex Melissa officinalis,
25.III.2000, e.l. 8.VI.2000, 34°55’N, 32°51’E, leg. et coll. D. Bartsch. 8. Unterseite zu Abb. 7. 9. Pyropteron affinis (Staudinger, 1856) `. Germania,
Baden Rheinebene, Grissheim bei Freiburg, 28.XII.1992, e.l. 29.III.1992, leg. et coll. D. Bartsch. 10. Chamaesphecia aerifrons (Zeller, 1847) `. Italia,
Toscana, Castellina/Chianti, 3.VI.1994, leg. et coll. D. Bartsch. 11. Unterseite zu Abb. 10. 12. Pyropteron leucomelaena (Zeller, 1847) `. Türkei, Prov.
An tal ya, Road to Saklikent, 600m, 36°54’N, 30°28’E, 16.VI.2002 (Pheromon).
Die se soll die re la tiv schwa chen Wur zeln
ih rer Nah rungs pflan ze voll stän dig ver zeh -
ren und in dem ver blie be nen Hohl raum
ei ne mit Na ge spä nen aus ge spon ne ne
Schlup fröh re an fer ti gen. Sie lebt be vor -
zugt an sehr hei ßen fel si gen oder stei ni -
gen, ve ge ta ti ons ar men Stel len
(S
ˇpatenka 1992).
Im Os sa-Ge bir ge konn te die Art an zwei,
et wa ei nen Ki lo me ter aus ei nan der lie -
gen den Plät zen fest ge stellt wer den. Es
han delt sich da bei um schüt ter mit Ju ni -
pe rus (Cu pres sa ce ae) und an de ren klei -
nen Sträu chern be wach se ne, teil wei se
ver kars te te, fel si ge Hän ge, mit Vor kom -
men von Po ten til la de tom ma sii (Ro sa ce -
ae). Dar in ein ge streut sind et was fri sche -
re Stel len mit üp pi gem Be wuchs und Be -
stän den von Sta chys ger ma ni ca, Bal lo ta
ni gra und Mar ru bi um thes sa lum (La mi a -
ce ae). Die Männ chen er schie nen abends
von 16.48–19.05 Uhr an dem han dels üb -
li chen Phe ro mon für Syn an the don ves pi -
for mis (Plant Re se arch In ter na tio nal,
Wa gen in gen NL) (Püh rin ger). Auch
Tie re aus der Ost tür kei (Prov. Van, Ge -
vas) flo gen an das sel be Phe ro mon (T. &
W. Gar re voet, pers. Mitt.). Im Jahr
2002 wa ren die am 20. Ju ni im Os sa-Ge -
bir ge ge fan ge nen Tie re noch frisch. Im
sehr hei ßen Som mer 2003 konn te an der
sel ben Lo ka li tät, zu ei nem et wa zwei
Wo chen spä te ren Zeit punkt, kein ein zi -
ges Exemp lar mehr ge fun den wer den.
Als Be gleit fau na konn ten Fal ter fol gen -
der Se si ida e-Ar ten fest ge stellt wer den:
Mi cro sphe cia ti nei for mis (Es per, 1789),
Ne go tin thia myr mo sa e for mis (Her rich-
Schäf fer, 1846) teil wei se in der Form
cin gu la ta (Stau din ger, 1846), Syn an the -
don sto mo xi for mis (Hüb ner, 1790), Py -
rop te ron mi nia ni for mis (Frey er, 1843),
P. trian nu li for mis (Frey er, 1843), P. leu -
co me la e na (Zel ler, 1847), Cha ma e sphe -
cia bi bio ni for mis (Es per, 1800), C. chal ci -
for mis (Es per, 1804), C. an nel la ta (Zel ler,
1847) und C. thra ci ca Lasˇtu˚v ka, 1983.
Va ria bi li tät. Schon S
ˇpatenka (1992)
mach te in der Ur be schrei bung von Cha -
ma e sphe cia gor bu no vi auf die gro ße Va ri -
a bi li tät in der Dich te der weiß lichen und
gel ben Be schup pung des Kör pers auf -
merk sam und hielt es für wahr schein lich,
dass sich die hel le Über stäu bung des Ab -
do mens fri scher Tie re rasch ab fliegt. Äl -
te re Tie re sind oft nur noch dun kel grau
mit weiß li cher Zeich nung. Bei Exemp la -
ren aus In ner-Ana to li en ist die sonst gel -
be Be schup pung weiß lich, ei ne farb li che
An pas sung an den hel len Un ter grund
(Vul kan tuff), der bei zahl rei chen Ar ten
in die ser Re gi on zu be obach ten ist. Die
grie chi schen Tie re wie der um glei chen je -
nen aus Ost ana to li en und Aser beid -
schan. Auf grund der er heb li chen in di vi -
du el len Va ria bi li tät er scheint uns ei ne
sub spe zi fi sche Auf glie de rung der Art
nicht sinn voll.
Be stim mungs schlüs sel
Die grö ße ren und die bun ten Ar ten der
Gat tun gen Py rop te ron New man, 1832
und Cha ma e sphe cia Spu ler, 1910 aus
Grie chen land sind mit ei ni ger Übung
meist gut be stimm bar. Er heb li che
Schwie rig kei ten bei der Be stim mung be -
rei ten je doch be son ders die klei nen und
– ober fläch lich be trach tet – ein tö nig
grau braun er schei nen den Ar ten die ser
Gat tun gen. Zu dem kön nen auch klei ne
Exemp la re der nor ma ler wei se gut an zu -
spre chen den Ar ten Py rop te ron trian nu li -
for mis und Cha ma e sphe cia bi bio ni for mis
oft mals Prob le me ver ur sa chen. Bei de Ar -
ten sind des halb in den Schlüs sel mit auf -
ge nom men wor den. Hier nicht be rück -
sich tigt wer den die gleich falls klei nen
aber stark gelb ge zeich ne ten Ar ten der
Gat tung Cha ma e sphe cia, sie he hier zu
Lasˇtu˚v ka & Lasˇtu˚v ka (2001). Al le hier
be rück sich tig ten Ar ten zeich nen sich
durch ei ne er heb li che geo gra fi sche und
in di vi du el le Va ria bi li tät aus, die ei ne kla -
re Ar ter ken nung zu sätz lich er schwert. So
kön nen man che nor ma ler wei se gelb lich
ge zeich ne te Ar ten re gio nal be grenzt
auch weiß lich ge färbt sein. Dies trifft be -
son ders auf Py rop te ron mus ca e for mis
(Es per, 1783) oder Cha ma e sphe cia bi bio -
ni for mis (Es per, 1800) zu. Zur Be stim -
mung oh ne Ge ni tal un ter su chung eig nen
sich nur re la tiv fri sche und nicht ve röl te
Tie re. Schon par ti el les Aus tre ten von
Kör per fett, bei spiels wei se am Ab do men,
kann Be schup pungs merk ma le un kennt -
lich ma chen.
1Frons weiß, gelb, oder mit schma lem,
wei ßem Rand vor den Au gen . . . . 2
– Frons dun kel, oh ne wei ßen Au gen -
rand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2Vor der flü gel ba sis von vor ne be trach -
tet mit hel lem, wei ßem oder gel bem
Sca pu lar fleck . . . . . Cha ma e sphe cia
bi bio ni for mis (Es per, 1800)
– Vor der flü gel ba sis oh ne Sca pu lar fleck
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3Te gu lae in nen mit brei ter gel ber Be -
gren zung, mehr als die hal be Te gu -
lab rei te ein neh mend. Ter git 2, 4, 6
mit schma lem silb rig wei ßen, sel ten
hell gold gel ben kau da len Rand, Ter -
gi te 2–6 (7) meist mit deut li cher dor -
sa ler Fle cken rei he. Längs feld bei bei -
den Ge schlech tern gut ent wi ckelt.
Männ chen, au ßer bei ganz fri schen
Exemp la ren, mit drei ge teil tem Af ter -
busch . . . Py rop te ron trian nu li for -
mis (Frey er, 1843)
– Te gu lae in nen mit schma ler, we ni ger
als die hal be Te gu lab rei te ein neh -
men der, gel ber oder oran ge gel ber
Be gren zung, die teil wei se, be son ders
in der vor de ren Hälf te, auch feh len
kann. La bi al pal pus ven tral weiß oder
weiß gelb, la te ral schwarz. Meist nur
Ter git 4 und 6 (sel ten auch Ter git 2)
mit schma lem silb rig wei ßen End -
rand, me dia le Fle cken rei he der Ter -
gi te 2–6 (7) meist un deut lich, oft teil -
wei se oder ganz feh lend. Bei den
Weib chen das Längs feld re du ziert
oder feh lend. Af ter busch der Männ -
chen un ge teilt . . . . . . . . . . . . . . . . 4
4Hel le An tei le der Be schup pung ins be -
son de re des Kop fes und des Ab do -
Daniel Bartsch et al., Chamaesphecia gorbunovi S
ˇpatenka, 1992
179
Abb. 13. Chamaesphecia
gorbunovi S
ˇpatenka,
1992 `.
Genitalstrukturen.
mens mehr oder we ni ger gelb lich . .
. . . . . . . Py rop te ron mus ca e for mis
(Es per,1783)
– Hel le An tei le der Be schup pung über -
wie gend rein weiß, nur am Tho rax
la te ral und dor sal teil wei se gelb oder
oran ge gelb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
5Frons, La bi al pal pen und Vor der co xae
weiß, in di vi du ell mit we ni gen dunk -
len Schup pen durch mischt. Beim
Männ chen das Längs feld gut ent wi -
ckelt, oft bis zum Dis kal fleck rei -
chend, das Rund feld groß, auch der
Be reich zwi schen den Adern R2 und
R3 deut lich hya lin. Beim Weib chen
An te nen mit deut li chem, sub api ka -
lem wei ßem Fleck . . . . Py rop te ron
leu co me la e na (Zel ler,1847)
– Frons dun kel mit wei ßem Au gen -
rand, La bi al pal pen weiß, mehr oder
we ni ger mit schwar zen Schup pen
durch mischt, la te ral schwarz. Vor -
der co xae schwärz lich, la te ral weiß.
Rund feld des Männ chens klein, zwi -
schen den Adern R2 und R3 nicht
oder nur sehr schmal hya lin. Füh ler
des Weib chens schwarz . . . . . . . . . . .
Py rop te ron af fi nis(Stau din ger, 1856)
6Zwei tes Ter git oh ne wei ßen oder gel -
ben Saum, meist ein far big schwarz 7
– Zwei tes Ter git mit wei ßem oder gel -
bem Saum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
7Ab do mi nal rin ge gelb oder oran ge -
gelb . . . Cha ma e sphe cia ni gri frons
(Le Cerf, 1911)
– Ab do mi nal rin ge weiß lich . . . . Cha -
ma e sphe cia ae ri frons (Zel ler, 1847)
8(Die Weib chen der fol gen den Ar ten
soll ten in Zwei fels fäl len ge ni tal un ter -
sucht wer den, Abb. hier zu sie he
S
ˇpatenka, K. et al. 1999)
– Ster ni te des Männ chens weiß, Ster ni -
te des Weib chens braun, Api kal feld
der Vor der flü gel un ter sei te schwarz
mit we ni gen wei ßen Schup pen . . . .
Cha ma e sphe cia al bi vent ris (Le de -
rer, 1853)
– Ster ni te über wie gend schwarz, teil -
wei se mit wei ßen oder weiß gel ben
kau da len Rän dern oder mehr oder
we ni ger dicht ein ge streu ten wei ßen
Schup pen, Api kal feld der Vor der flü -
gel un ter sei te be son ders zwi schen den
Adern mit gel ben Schup pen . . . . . 9
9Me ta not um schwarz, höchs tens mit
ei ni gen gel ben Schup pen durch setzt,
Männ chen mit Längs feld, das Rund -
feld meist aus fünf Teil zel len be ste -
hend. Beim Weib chen Längs feld re -
du ziert und Rund feld aus drei Teil -
zel len be ste hend. Ster ni te mit ein ge -
streu ten wei ßen Schup pen . . . Cha-
ma e sphe cia gor bu no vi S
ˇpatenka,
1992
– Me ta not um mit kräf ti gem, gel bem
Quer fleck, Längs feld bei bei den Ge -
schlech tern re du ziert, Rund feld
klein, meist aus drei Teil zel len be ste -
hend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
10 ers tes Ter git schwarz, oh ne gel be Be -
schup pung, Dis cal fleck des Hin ter flü -
gels klein, kaum über den An satz von
Ader M3 he raus ge hend . . . Cha ma e -
sphe cia aly so ni for mis (Her rich-
Schäf fer, 1846)
– ers tes Ter git (nicht sel ten auch die
fol gen den Ter gi te) mit gel bem Quer -
fleck, Dis cal fleck des Hin ter flü gels
breit, die ge sam te Län ge der Que ra -
der ein neh mend. Bis her nur von Kre -
ta be kannt . . . . . . . Cha ma e sphe cia
mi noi ca (Bartsch & Püh rin ger,
2004)
Dank sa gung. Für wert vol le Hin wei se zu
die ser Ar beit und das Über las sen von
Fund da ten dan ken wir Zdanek Lasˇtu˚v -
ka, Brünn/Tsche chi sche Re pub lik. Ein -
sicht in ih re Samm lun gen und zahl rei che
Hin wei se zu den in die ser Ar beit be rück -
sich tig ten Glas flüg ler ar ten er hiel ten wir
von Rolf Blä si us (Ep pel heim), Wal ter
& Theo Gar re voet (Ant wer pen), Ar -
thur Lin gen hö le (Bi be rach) und Tho -
mas Sobczyk (Ho yers wer da). Hans Rie -
fen stahl (Ham burg) stell te uns Tie re
von Cha ma e sphe cia al bi vent ris zur Ver fü -
gung und Tho mas Witt (Mün chen) er -
mög lich te es, die in sei ner Samm lung
auf be wahr ten Ty pu se xemp la re von Cha -
ma e sphe cia gor bu no vi zu un ter su chen
und zu fo to gra fie ren.
Literatur
Bartsch, D. & Pühringer, F. 2005. Die Glasflüg -
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Lasˇtu˚v ka, Z. & Lasˇtu˚v ka, A. 1995. An Illu -
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Lasˇtu˚v ka, Z. & Lasˇtu˚v ka, A. 2001. The Sesiidae
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Lasˇtu˚v ka, Z. & S
ˇpatenka, K. 1996. Sesiidae, p.
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S
ˇpatenka, K. 1992. Weitere neue paläarktische
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S
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Clear wing Moths. 569 pp. Wallingford (GEM
Publi cations).
lDaniel Bartsch,
Staatliches Museum für Naturkunde
Stuttgart, Rosenstein 1,
D-70191 Stuttgart;
E-Mail:
bartsch.smns@naturkundemuseum-bw.de;
daniel.bartsch@gmx.de
lDr. Franz Pühringer,
Im Feld 17, A-4644 Scharnstein;
E-Mail: f.puehringer@eunet.at
lErich Bettag,
Kilianstr. 44, D-67373 Dudenhofen
lErnst Blum, Herzogstr. 60,
D-67435 Neustadt an der Weinstraße,
E-Mail: ernst.blum@t-online.de
Entomologische Zeitschrift · Stuttgart · 115(4)2005
180
Abb. 14. Bisher bekann-
te Verbreitung von
Chamaesphecia gorbu-
novi S
ˇpatenka, 1992 in
Griechenland.