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Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen: Zusammenfassung - Teil I des BMWF-Abschlussberichts “E-Portfolio an Hochschulen”: GZ 51.700/0064-VII/10/2006.

Authors:

Abstract

In einer recht ausführlichen Zusammenfassung von 20 Seiten werden die Ergebnisse des umfangreichen Endberichts (250 Seiten ohne Interview-Transkription und ohne die detaillierten Software-Evaluationsbögen) dargestellt. Diese Zusammenfassung kann ab dem heutigen Datum als PDF-Datei (PDF, 1,3 MB) heruntergeladen werden und – dank der Creative Commons Lizenz – auch weiter verbreitet bzw. auf anderen Webseiten zum Download angeboten werden.
Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen
Kurztitel: E-Portfolio an Hochschulen
GZ 51.700/0064-VII/10/2006
Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen:
Executive Summary
Sabine Zauchner, Klaus Himpsl, Peter Baumgartner
Teil I des Projektberichts
Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien,
Donau Universität Krems
Zu zitieren als:
Zauchner, Sabine, Himpsl, Klaus, Baumgartner, Peter (2008).
Einsatz von E-Portfolios an (österreichischen) Hochschulen: Executive Summary
- Teil I des BMWF-Abschlussberichts
“E-Portfolio an Hochschulen”: GZ 51.700/0064-VII/10/2006. Forschungsbericht.
Krems: Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien,
Donau Universität Krems.
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Mit dem Einsatz von E-Portfolios werden Hoffnungen sowohl für den
individuellen Lernprozess als auch für die institutionelle Personalentwicklung
verbunden. Die Erwartungen schließen Verbesserungen hinsichtlich der
Leistungsbewertung und Leistungsunterstützung, der Dokumentation von
Kompetenzen und auch von meta-kognitiven Reflektionsprozessen ein. Neben
den Erwartungen in Bezug auf einen Paradigmenwechsel in der Lehre, die aus
dem Einsatz von papierbasierten Portfolios bekannt sind so z.B. die Förderung
von Selbstorganisation und Reflexion des Lernens oder Kompetenz- und
Handlungs- statt Wissensorientierung werden auch Hoffnungen auf eine
nachhaltige Förderung von Medienkompetenzen mit der elektronischen Form des
Portfolios verbunden. Dementsprechend gibt es international und national (z.B.
das bm_wf geförderte Kooperationsprojekt „Modellfälle für
Implementierungsstrategien für integrierte E-Portfolios im tertiären
Bildungsbereich“) gesehen auch bereits eine Reihe von Initiativen zum Einsatz
von E-Portfolios an Hochschulen und Schulen.
Ziel des Projektes „E-Portfolio an Hochschulen“ ist eine Analyse der
Rahmenbedingungen, die für eine erfolgreiche E-Portfolio-Implementierung
gegeben sein müssen. Als Basis für die Entwicklung strategischer
Implementierungs-Modelle wird im Rahmen des Projektes eine Taxonomie für E-
Portfolios entwickelt: Bisher gibt es keine systematische Kategorisierung der
verschiedenen E-Portfolio Typen. Diese begrifflichen Unstimmigkeiten führen
aber nicht nur zu Kommunikationsproblemen, sondern auch zu Integrations- und
Implementierungsproblemen. Je nachdem, welche strategischen Ziele verfolgt
werden, müssen die entsprechenden Funktionen einer E-Portfolio Software
genützt werden und ergeben sich daher auch unterschiedliche Voraussetzungen
für den Einsatz und die Integration in den institutionellen Alltagsbetrieb.
Basierend auf der Taxonomie für E-Portfolios muss daher auch untersucht
werden, welche Software sich besonders für den Einsatz in unterschiedlichen
Implementierungsmodellen eignet.
Eine Taxonomie für E-Portfolios (Teil II des Projektberichts)
In der einschlägigen E-Portfolio-Literatur werden häufig verschiedenartige Typen
von E-Portfolios beschrieben (z.B. Arbeitsportfolio, Beurteilungsportfolio,
Bewerbungsportfolio, Fachübergreifendes Portfolio, Entwicklungsportfolio,
Hybridportfolio, Lernportfolio, Präsentationsportfolio, Prozessportfolio oder
Reflexionsportfolio). Ein Grund für die mannigfaltigen Begriffe ist darin zu
sehen, dass moderne E-Portfolio-Softwarepakete viele unterschiedliche
Funktionen aufweisen und dementsprechend daher auch vielseitig eingesetzt
werden können. Je nachdem, welche Gruppe von Funktionen in den Mittelpunkt
gerückt wird, ergeben sich stark unterschiedliche Typen von E-Portfolios.
Schon allein eine Ordnung in diese verwirrende Vielfalt der E-Portfolio Begriffe
zu bringen, d.h. ein einheitliches und konsistentes Klassifikationsschema zu
entwerfen, wäre ein ausreichender Grund für die Entwicklung einer Taxonomie.
2
Der eigentliche Grund für das Vorlegen bzw. Entwickeln einer Taxonomie von E-
Portfolio liegt aber vor allem darin, dass sich damit die vielfältigen
Erscheinungsformen von E-Portfolios nach einem einheitlichen Schema
klassifizieren lassen. Dabei geht es nicht nur um eine abstrakte, bloß Theoretiker/-
innen interessierende Ordnung von Begriffen, sondern auch um eine ganz
praktische Angelegenheit: Wenn die Bedingungen und Erfahrungen für die
Einführung von E-Portfolios in Hochschulorganisationen untersucht werden
sollen, so ist es erforderlich, im Detail zu analysieren, um welchen Portfolio-Typ
es sich handelt: Die Wahl eines bestimmten E-Portfolio Typs kann einer
erfolgreichen Implementierung förderlich oder aber auch hinderlich sein.
Ausgangspunkt in der Entwicklung der Taxonomie war eine Literaturrecherche zu
detaillierten Beschreibungen von Portfoliosystemen (Anfang 2007). Als Analyse
für die Datenbasis konnten elf einschlägige Artikel herangezogen werden. Die
forschungsleitende These dabei war, dass in der Darstellung von Portfolios
Merkmale erwähnt werden, die für die Bildung von Kategorien für die Taxonomie
verwendet werden können. Als Leitlinie für die Identifizierung der einzelnen
Merkmalsklassen wurden in einem iterativen Prozess die nachfolgenden sieben
generierenden Fragestellungen ausgearbeitet:
1. Eigentümer/in: Wer sind die Eigentümer/-innen des E-Portfolio, wer
besitzt es?
2. Zugriff: Wer hat (welchen) Zugriff auf das E-Portfolio?
3. Materialart: Welches Material, welche Typen von Artefakten finden
Eingang in das E-Portfolio?
4. Aktivitäten: Welche Aktivitäten sind für die Erstellung des E-Portfolios
erforderlich?
5. Prozess: Soll mit dem E-Portfolio eine Entwicklung aufgezeigt werden?
Falls ja, welche?
6. Zeitraum: Wird das E-Portfolio im Hinblick auf einen Zeitraum oder einen
Zeitpunkt erstellt?
7. Zeitsicht: Welche Sichtweise vermittelt das E-Portfolio? Ist es eine Sicht
in die Vergangenheit oder in die Zukunft?
Die referierten Beschreibungssysteme umfassen eine Spanne von drei bis zu sechs
E-Portfolio-Typen. Bereits aus dieser ersten Beschreibung, aus der sich elf
Kategorien mit bis zu 23 Merkmalsausprägungen ableiten ließen, wurde deutlich,
dass das vorliegende Datenmaterial nicht nur viele Redundanzen aufwies, sondern
auch in einigen Punkten inkonsistent war. Weiters wurden bei fast allen der
vorliegenden Beschreibungssysteme E-Portfolios als Produkt für einem
bestimmten Zweck und für ein bestimmtes Ziel dargestellt und der Prozess der
Portfolioerstellung nicht oder nur am Rande berücksichtigt.
Basierend auf der Kategorien- bzw. Merkmalsliste, die sich aus den analysierten
Beschreibungssystemen ergaben, wurde durch Bereinigung bzw. Auflösung von
Merkmalen bzw. Kategorien ein einheitliches, folgerichtiges und inhaltlich
3
begründbares E-Portfolio Beschreibungssystem entwickelt, dessen Eckpunkte in
der Folge dargestellt werden:
Eigentumsstruktur
Die Eigentumssituation wurde als der zu wählende bzw. vorgegebene
Ausgangspunkt, unter der die „Welt“ des Portfolios zu betrachten und zu
interpretieren ist, gesetzt. Dafür wurden zwei prototypische Ausgangssituationen
konstruiert:
Personenportfolio: In diesem Fall wird von einer Identität von
Eigentümer/-innen mit den Ersteller/-innen des E-Portfolio ausgegangen.
Der Prototyp hier ist das Individuum, das eigenständig eine E-Portfolio-
Software nutzt. Aber auch eine homogene Gruppe (Peers) lässt sich mit
dieser Ausgangssituation fassen. Zum Personenportfolio gehören auch
(fremde) Serverinstallationen, die Individuen aber die kompletten
Eigentumsrechte an einer Instanz der Software (mit oder ohne Bezahlung)
überlassen.
Organisationsportfolio: Der andere Prototyp wird durch ein
institutionelles Portfolio gebildet. Hier sind Eigentums- und
Erstellungsrechte nicht identisch. Die Einrichtung bzw. Organisation stellt
das Portfolio zu einer – mehr oder weniger eingeschränkten – Nutzung zur
Verfügung.
Orientierung
Eine zweite Entscheidung ist mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Portfolios
zu treffen:
Produktportfolio: Das Portfolio ist summativ ausgerichtet, d.h. auf die
Reflexion, Entwicklung oder Präsentation von Produkten.
Prozessportfolio: Es überwiegt eine formative Orientierung, d.h. es sollen
Prozesse reflektiert, entwickelt oder präsentiert werden.
E-Portfolio-Typen
Im Hinblick auf die E-Portfolio-Typen ergab die Bereinigung der Daten eine
Reduktion auf drei Portfolio-Grundtypen.
Reflexionsportfolio (Bildungsportfolio):
a) Lernportfolio: Dieser Portfoliotyp ist auf die (innere) Entwicklung der
Portfolioersteller/-innen ausgerichtet. Wesentlich für die Einteilung in
diese Kategorie sind zwei Eigenschaften: Eigentümer/-innen und
Ersteller/-innen sind identisch und die Intentionen für die Führung
dieses Portfolios sind hauptsächlich intrinsisch motiviert, werden also
von den Eigentümer/-innen (Individuum oder Gruppe) festgelegt. Ein
Kennzeichen des Lernportfolios ist es, dass die Aufgabenstellungen
und Übungen selbst generiert werden. Reflexionen finden meist als
Selbstevaluierungen statt.
b) Beurteilungsportfolio: Zwar hat dieser Portfoliotyp viele Ähnlichkeiten
mit dem Lernportfolio, unterscheidet sich aber in zwei wesentlichen
Eigenschaften: So wird das Portfolio speziell als Instrument zur
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Beurteilung von einer (Bildungs-)Institution verwendet und sowohl die
Lernaufgabe als auch die Beurteilungs- und Bewertungskritieren
werden von außen vorgegeben.
Entwicklungsportfolio: So wie das Lernportfolio, ist dies ein Portfoliotyp,
der auf den eigenen Entwicklungsprozess reflektiert. Zum Unterschied
vom Lernportfolio zielt dieser Typ jedoch auf die Entwicklung der
beruflichen Karriere (Laufbahn) ab und ist daher auf die äußere
Entwicklung orientiert.
Präsentationsportfolio: Dieser Grundtyp dient ist erster Linie der
Außendarstellung und ist naturgemäß auf Produkte orientiert.
Als Ergebnis dieser drei Kategorien lässt sich eine grundsätzliche Struktur für die
Gliederung von E-Portfolios ableiten:
Eine Anwendung der vier strukturellen Kombinationen auf jede der drei Portfolio-
Grundtypen ergibt insgesamt 12 unterschiedliche Portfoliotypen:
A) Reflexionsportfolio
1. Lernproduktportfolio: Person/Produkt
2. Lernprozessportfolio: Person/Prozess
3. Prüfungsportfolio: Organisation/Produkt
4. Curriculumsportfolio: Organisation/Prozess
B) Entwicklungsportfolio
5. Qualifikationsportfolio: Person/Produkt
6. Kompetenzportfolio: Person/Prozess
7. Jobportfolio: Organisation/Produkt
8. Laufbahnportfolio: Organisation/Projekt
C) Präsentationsportfolio
5
9. Bewerbungsportfolio: Person/Produkt
10. Selbstvermarktungsportfolio: Person/Prozess
11. Showcase-Portfolio: Organisation/Produkt
12. Repräsentationsportfolio: Organisation/Prozess
Als weitere wesentliche Kategorien der E-Portfolio Taxomomie wurden Zeit
(Retrospektiv, Aktuell, Prospektiv), Feedback (Selbst, Peers, Autorität),
Weltbezug (Subjektiv, Sozial, Objektiv), Aktivitäten (Auswählen, Bewerten,
Organisieren, Planen, Präsentieren, Sich vernetzen, Reflektieren), Artefakte
(Beispiel, Bewertung, Biografie, Dokument, Erfahrung, Reflexion), Ansicht (Ja,
Nein) und Relation (Isoliert, Verlinkt) identifiziert.
Die genannten Kategorien und ihre Merkmalsausprägungen wurden im Rahmen
der E-Portfolio-Taxonomie mit dem Teilergebnis der 12 Portfoliotypen, die in
einem einheitlichen Strukturschema nach Eigentumsrechten und Produkt- bzw.
Prozesscharakter gegliedert worden waren, in einen systematischen
Zusammenhang gestellt. Das Ergebnis fungiert im Weiteren sowohl als Grundlage
für die Evaluierung von E-Portfoliosoftware (Teil III des Berichts) und der
Analyse von E-Portfolio Implementierungsprozessen an Hochschulen (Teil IV des
Berichts). Bereits dieser Projektteil lässt jedoch erste Schlussfolgerungen für den
Einsatz von Portfolios an Hochschulen zu:
These 1. Für die Unterstützung im Studium machen in erster Linie
Reflexionsportfolios –- sowohl in der Lern- als auch als
Beurteilungsvariante – Sinn.
Zwar ist es durchaus möglich, dass auch Entwicklungs- und
Präsentationsportfolios an Hochschulen eingesetzt werden, doch liegt dann der
eigentliche Mehrwert der E-Portfolio-Nutzung überwiegend in der Zeit nach dem
Studium. Diese beiden Portfoliotypen überschreiten nämlich in ihren Intentionen
die doch recht engen Grenzen des Studienkontextes. Entwicklungsportfolios sind
von ihrer Anlage typischerweise dem Paradigma des lebenslangen Lernens
verpflichtet, d.h. auf einen recht langen Zeitraum angelegt. Es ist also der
unterschiedliche Zeithorizont, der die Nutzung von Entwicklungsportfolios an
Hochschulen einschränkt. Präsentationsportfolios sind von ihrer Anlage
typischerweise auf eine Außendarstellung angelegt, d.h. sie überschreiten in ihrer
Intention entweder die Grenzen der eigenen Person (Personenportfolio) oder der
Trägerinstitution (Organisationsportfolio).
Evaluation von E-Portfolio-Software (Teil III des Projektberichts)
Teil III des Projektberichts beschreibt das methodische Konzept und die
Ergebnisse einer Evaluation von E-Portfolio-Software im Frühjahr 2008, mit dem
Ziel, Entscheidungshilfen für die Implementierung von E-Portfolios an
Hochschulen in erster Linie aus pädagogischer Perspektive bereit zu stellen. E-
6
Portfolios sind ein relativ neuer Softwaretypus und es ist derzeit noch unklar,
welche Funktionen obligatorisch und welche Funktionen bloß fakultativ sind.
Weiters ist zu beachten, dass es aktuell keine Realisierungen von Entwürfen für
künftige E-Portfolio-Software-Lösungen gibt, bei denen auf eine verteilte
Architektur gesetzt wird, die je nach Blickwinkel den organisationalen oder den
individuellen Charakter im Sinne eines Personal Learning Environments betonen.
Für die Evaluation wurde auf die in anderen Evaluationskontexten bewährte
Methode der „Qualitativen Gewichtung und Summierung (QGS)“
zurückgegriffen. Als Grundlage für die Entwicklung der Kriterienliste zur
Evaluation der E-Portfolio Software wurden die E-Portfolio-Software-Kriterien
herangezogen, die im Rahmen der WCET-Studie entwickelt wurden. Basierend
auf der These, dass insbesondere Reflexionsportfolios im Hochschulkontext von
Bedeutung sind, wurde in der Entwicklung der Kriterienliste in Anlehnung an die
entwickelte E-Portfolio-Taxonomie besonderes Augenmerk auf die Abbildung
von Lernprozessen und damit auf mögliche Aktivitäten für Lernende gelegt.
Die in der Literatur vorgefundenen 69 Kriterien wurden kommentiert und mit
Begründung in Metakategorien eingeordnet. Dabei konnten bereits einige
Kriterien (wenig wichtig, redundant, etc.) begründet ausgeschieden werden, so
dass sich in einem iterativen Prozess eine neue Kriterienliste ergab. In weiterer
Folge wurde die Kiterienliste von 25 E-Portfolio-Experten/Expertinnen beurteilt,
zum Teil ergänzt und nach der QGS-Methode gewichtet. Trotz der großen Zahl
der E-Portfolio-Expertinnen und -Experten war die Streuung bei der Gewichtung
der Kriterien gering (Mittelwert und Median stimmten jeweils überein).
Die endgültige Kriterienliste zur Beurteilung der Software umfasst in Summe
sieben Ausschlusskriterien (Eingabe von Stichwörtern, Interne Querverweise,
Externe Querverweise, Veröffentlichungen im Web, Preisgestaltung und
Lizenzmodelle, Einfacher Datenexport, Unterstützung aller gängigen A-Grade
Browser) und 27 Kriterien zur Beurteilung der Softwareprodukte entlang von 5
Metakategorien, die von den Experten bzw. Expertinnen als zumindest wichtig
eingeschätzt wurden. Die ersten drei Kategorien beziehen sich auf prototypische
Portfolio-Prozesse wie in der Taxonomie beschrieben, die beiden anderen
umfassen allgemeine Kriterien, die in serverseitige Administratorensicht und
clientseitige Usersicht unterteilt wurden:
1. Sammeln, Organisieren und Selektieren
Einfacher Dateiimport (*), Komfortabler Datenimport (#), Suchen, Sequenzieren
und Filtern (#), Annotationen zu Daten (#) Aggregieren (Integration von externen
Daten über Feeds) (+), Versionskontrolle von Dateien (#)
2. Reflektieren, Prüfen, Nachweisen und Planen
Vorlagen zur Reflexion (#), Vorlagen für Kompetenzen (#), Vorlagen für
Evaluation - Selbstbeurteilung, Fremdbeurteilung (#), Vorlagen für Ziele, die
persönliche Entwicklung und Karriereplanung (#), Vorlagen für Feedback -
Ratschläge, Tutoring, Mentoring (#)
7
3. Darstellen und Publizieren
Zugriffskontrolle durch den User/die Userin - owner, peers, authority, public (*),
Anpassung der Darstellung: Layout (#), Anpassung der Darstellung: Farben,
Schriften, Design (#), Veröffentlichung mehrerer Portfolios bzw. unterschiedlicher
Sichten (#)
4. Administrieren, Implementieren, Adaptieren
Entwicklungspotential des Anbieters/der Anbieterin, Unternehmensprofil (#),
Technische Voraussetzungen (#), Authentifizierung und Benutzerverwaltung (#),
E-Learning-Standards (#), Migration/Archivierung/Export (*)
5. Usability
Bedienoberfläche (*), Syndizieren (#), Zugänglichkeit, Barrierefreiheit (*),
Orientierung/Einschulung/Hilfen (#), Externe und interne
Benachrichtigungsfunktion (#), Austauschbare, anpassbare benutzer/innendefinierte
Vorlagen (#) Persönliche Archiv- bzw. Exportfunktion
(*)
* äußerst wichtig
# sehr wichtig
+ wichtig
Die Marktübersicht der zu beurteilenden Softwareprodukte wurde im Zeitraum
vom 1. November 2007 bis 15. Januar 2008 erstellt. Ergebnis war eine Liste von
rund 60 E-Portfolio-Anbietern/Anbieterinnen. Im Februar und März 2008 wurden
die Anbieter/innen auf dem Postweg und per E-Mail kontaktiert und um
Stellungnahme zu den Ausschlusskriterien und um Bereitstellung eines Test- oder
Demozuganges gebeten (bei kommerziellen Anbietern); Open-Source-Software
wurde von uns auf einem eigenen Testserver installiert. Anbieter/innen, die nach
dreimaligem Nachfragen nicht antworteten oder nach eigener Auskunft die
Ausschlusskriterien nicht erfüllten, wurden von der Liste gestrichen. Zum Start
der Software-Bewertung Anfang April 2008 ergab sich eine Liste von 18
Evaluanden, die sich nach Anwendung der Ausschlusskriterien auf folgende 12
Produkte reduzierte:
1. Drupal ED http://www.funnymonkey.com
2. Elgg http://curverider.co.uk
3. Epsilen http://www.epsilen.com
4. Exabis http://www.exabis.at
5. Factline http://www.factline.com
6. Fronter http://www.fronter.de
7. Mahara http://www.mahara.org
8. Movable Type http://www.movabletype.org
9. PebblePad http://www.pebblelearning.co.uk
10. Sakai http://www.sakaiproject.org
11. TaskStream http://www.taskstream.com
12. WordPress http://wordpress.com/
8
Die oben angeführten Produkte wurden jeweils von fünf Expertinnen bzw.
Experten auf Basis des Kriterienkatalogs evaluiert. Dabei wurden zum einen die
Einzelbewertungen nach den jeweiligen Kriterien berücksichtigt, zum anderen
aber auch die Kommentare und die qualitativen Analysen der Evaluatoren bzw.
Evaluatorinnen: Es war im Sinne der QGS-Methode zu berücksichtigen, dass die
Kriterienlisten auf Basis der Einzelbewertungen nur als erster Anhaltspunkt für
eine detaillierte Analyse zu betrachten sind. Bemerkenswert ist jedoch, dass alle
evaluierten Softwareprodukte in Summe doch deutlich von den maximal
erreichbaren Wertungen entfernt waren und keine Software in allen 27 Kategorien
völlig überzeugen konnte.
Zur übersichtlichen Darstellung der Ergebnisse wurden die Bewertungen
verdichtet und schließlich in einer Skala von ein bis drei Punkten entlang der
Metakategorien beschrieben. Drei Sterne stellen eine eindeutige Empfehlung in
der jeweiligen Metakategorie dar.
Sammeln
Organisieren
Selektieren
Reflektieren
Prüfen
Nachweisen
Planen
Darstellen
und
Publizieren
Admini-
stration Usability
Drupal ED
*** * ** *** ***
Elgg
*** * ** *** ***
Epsilen
* ** * * *
Exabis
* * * *** **
Factline
*** * *** * *
Fronter
*** ** * ** *
Mahara
*** ** *** ** **
Movable
Type
*** * ** *** **
PebblePad
*** ** *** ** **
Sakai
** * *** *** **
Taskstream
** *** *** * **
Wordpress
*** * ** ** ***
* eingeschränkt empfehlenswert
** empfehlenswert
*** sehr empfehlenswert
In der Kategorie “Sammeln, Organisieren und Selektieren” zeigt sich ein
erfreuliches Bild: Die meisten Produkte sind hier sehr empfehlenswert.
Wesentlich schlechter sieht es hinsichtlich Vorlagen für das “Reflektieren, Prüfen,
Nachweisen und Planen” aus, hier kann lediglich Taskstream uneingeschränkt
überzeugen. Für die Gestaltung eines Präsentationsportfolios können Factline,
Mahara, PebblePad, Sakai und Taskstream sehr empfohlen werden, wobei Drupal
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ED, Elgg, Movable Type und Wordpress nur deshalb keine Bestnote bekommen,
weil eine individuelle Zugriffsregelung und das Führen mehrerer Portfolios nicht
oder nur umständlich möglich sind. Bezüglich “Administrieren” sind fünf
Produkte sehr empfehlenswert, was im Bereich “Benutzer/innenfreundlichkeit”
nur für drei Produkte bescheinigt werden kann, nämlich die Open-Source-
Produkte Drupal, Elgg und Wordpress.
Im Zuge des Evaluationsprozesses hat sich herausgestellt, dass es erforderlich ist,
ein zusätzliches Kriterium “Einmaliger Einrichtungsaufwand” in die Beurteilung
der Software aufzunehmen. Dieses Kriterium beschreibt den Aufwand der
Institution zur Vorbereitung der Plattform und ihrer User/innen für die
Portfolioarbeit. Epsilen, Exabis, Mahara und PebblePad sind “Out of the Box”-
Systeme, die sofort nach der Grundinstallation verwendet werden können.
Factline, Fronter, Sakai und Taskstream haben als Systeme mit Baukastenprinzip
zwar den Vorteil einer hohen Flexiblität, bedürfen aber auch einer gewissen
Grundanpassung in Zusammenarbeit mit dem/der Anbieter/in. Ähnliches gilt für
die Bloggingsoftware Movable Type und Wordpress. Drupal ED als CMS sowie
die Social Networking Software Elgg sind nach der reinen Grundinstallation nur
bedingt für Portfolioarbeit geeignet und bedürfen einiger Anpassungen und
Zusatzinstallationen, um den vollen Komfort einer E-Portfolio-Software zu bieten.
Als ausgeglichenste Produkte präsentieren sich Mahara und PebblePad, die ohne
großen Installationsaufwand sofort für die Portfolioarbeit genutzt werden können.
Beide Systeme bedürfen zwar eines gewissen Eingewöhnungsaufwands, sind aber
wenn die Logik einmal durchschaut ist durchaus komfortabel in der
Bedienung, wobei PebblePad mit dem Verzicht auf herkömmliche Strukturen
einer Homepage (z. B. Menüführung, Verwaltung der Daten) einen sehr
eigenwilligen Weg geht. Sakai, Taskstream und Fronter bieten als “Learning
Suites” neben einem E-Portfolio-Tool zahlreiche weitere Werkzeuge zur
Unterstützung von Lehr-/Lernprozessen und sind deshalb unter Umständen für
Institutionen interessant, die gleichzeitig eine Lernplattform installieren wollen.
Wordpress, Drupal ED, Elgg und Movable Type sind ganz unterschiedliche
Softwaretypen, die aber durchaus für Portfolioarbeit “zweckentfremdet” werden
können. Ein relativ hoher Anpassungsaufwand bei der Erstinstallation wird durch
den Vorteil aufgewogen, dass auf erfolgreiche Open-Source-Projekte mit einer
großen und aktiven Community zurückgegriffen werden kann, die sich auf dem
neuesten Stand der Technologie befinden und durch zahlreiche Plugins individuell
konfigurierbare Lösungen bieten. Individuelle Lösungen ermöglicht auch der
Factline Community Server, wobei die Software mit ihrem besonderen Konzept
sicher für Neulinge nicht leicht zu handhaben ist und eine gewisse, tiefere
Auseinandersetzung vom User/von der Userin verlangt.
Exabis bietet Moodle-Usern/Userinnen den Vorteil einer leicht bedienbaren,
strukturierten Datensammlung mit Exportfunktion, was die wenigsten Werkzeuge
zu bieten haben, hat allerdings unübersehbare Schwächen bei der Unterstützung
10
von Portfolioprozessen, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung eines
Präsentationsportfolios. Epsilen ist ein einfaches und übersichtliches, aber auch
sehr starres System, das bei der Gestaltung eines E-Portfolios als persönliche
Homepage Unterstützung bietet. Allerdings sind die Gestaltungsmöglichkeiten
eingeschränkt und die Technologie teilweise veraltet, so dass eine
Weiterentwicklung der Software wünschenswert wäre.
Mit Blick auf die drei Grundtypen der Taxonomie - Reflexionsportfolio,
Entwicklungsportfolio und Präsentationsportfolio - ergibt sich folgendes Bild:
Für den nach These 1 für das Studium bedeutendsten Typ, nämlich das
Reflexionsportfolio, sind prinzipiell zwar alle Produkte der Shortlist geeignet, es
kann aber auch kein Produkt restlos überzeugen, wie die Bewertungen in den
Metakategorien „Sammeln, Organisieren, Selektieren“ und „Reflektieren, Prüfen,
Nachweisen, Planen“ zeigen. Vor der Entscheidung für eine bestimmte Software
bzw. vor einer detaillierten Analyse mit Hilfe einzelner Kriterien sollte die
jeweilige Hochschule zunächst klären, inwieweit ein Reflexionsportfolio als
personenbezogenes Lernportfolio geführt werden soll und/oder der Organisation
als Beurteilungsportfolio zu Prüfungszwecken dienen soll. Darüber hinaus ist zu
entscheiden, ob das Portfolio als Entwicklungsinstrument bzw. zu
Präsentationszwecken verwendet werden soll. Empfehlungen für bestimmte
Produkte werden in Abhängigkeit von strategischen Modellen im folgenden Teil
(Teil IV des Projektberichts) gegeben.
Implementierungsstrategien und organisatorische Rahmen-
bedingungen (Teil IV des Projektberichts)
Dieser Teil des Projektberichtes gibt einen Überblick über mögliche Strategien
zur Implementierung von E-Portfolios an Hochschulen. Dabei werden vier
grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen skizziert und die notwendigen
organisatorischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Konzeption und
Implementierung beschrieben.
Die Entwicklung der vier Strategiemodelle beruht auf einer Zusammenführung
theoretischer Erkenntnisse aus der aktuellen internationalen Literatur zu E-
Portfolio-Implementierungen, den Arbeiten an der Taxonomie für E-Portfolios
(Berichtteil II) und einer begleitenden empirischen Untersuchung (Interviews mit
den Modellverantwortlichen und einigen Studierenden) an sechs Modellfällen an
österreichischen Hochschulen, die im Rahmen des vom bm:wf geförderten
Projektes „Modellfälle für Implementierungsstrategien für integrierte E-Portfolios
im tertiären Bildungsbereich“ durchgeführt wurde.
Es wurden die folgenden forschungsleitenden Fragestellungen untersucht:
1. Rahmen der Implementierung: Welche Organisationseinheiten sind am
Prozess beteiligt? Wer koordiniert die Konzeption und Implementierung?
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Auf welcher Ebene findet die Implementierung statt (einzelne
Lehrveranstaltungen, gesamte Studiengänge, gesamte Hochschule)?
2. Motivation, Zweck und Ziele der Portfolioarbeit: Für welchen
Hauptzweck wird das Portfolio eingeführt? Welche Ziele werden verfolgt?
Welche Kompetenzen sollen erworben werden? Was ist der Nutzen für die
beteiligten Personengruppen?
3. Studien- und Prüfungsordnung: Wird die Portfolioarbeit im Curriculum
verankert? In welcher Form erfolgt eine Anrechnung? Erfolgt eine
Beurteilung der Portfolios? Was wird von wem nach welchen Kriterien
beurteilt?
4. Didaktik und Lernkultur: Wie sehen die Lehr-/Lernprozesse aus, wie
werden sie initiiert und begleitet? Welche Veränderungen ergeben sich
durch die Portfolioeinführung gegenüber der „traditionellen“ Lehre?
Welche Inhalte bzw. Aufgabenstellungen sind geeignet? Wie wird über
das Portfolio kommuniziert, wie wird Feedback organisiert?
5. Kompetenzen der Lehrenden: Wie verändert sich deren Rolle? Wie
werden sie auf die Portfolioarbeit vorbereitet? Welche Kompetenzen
brauchen sie, nicht nur hinsichtlich des Technologieeinsatzes? Wie werden
Schwierigkeiten bzw. Widerstände überwunden?
6. Nutzen/Aufwand für Studierende: Welche Voraussetzungen sind für eine
erfolgreiche Portfolioarbeit nötig? Wie und von wem werden die
Studierenden in die Portfolioarbeit eingeführt? Welchen Mehrwert haben
sie durch das Portfolio? Wie werden Barrieren überwunden?
7. Softwareunterstützung: Welche Software kommt zum Einsatz? Wer ist für
die Administration zuständig, wer für die Einführung in die
Softwarebedienung? In welcher Form werden Hilfen und Support
organisiert? Wer hat welchen Zugriff auf die Portfolios?
Aus den Ergebnissen der Recherchen und Erhebungen wurden Empfehlungen
für österreichische Hochschulen, die E-Portfolios implementieren wollen,
abgeleitet. Die konzipierten Portfolioeinsätze beziehen sich auf die
Taxonomie für E-Portfolios, wie sie im Teil II dieses Forschungsberichtes
entwickelt und beschrieben wird - Reflexionsportfolios,
Entwicklungsportfolios und Präsentationsportfolios differenziert nach
Eigentumsrecht (personenbezogen oder organisational) und nach der
Orientierung (produktbezogen oder prozessbezogen). Die Strategiemodelle
verstehen sich als idealisierte prototypische Modelle, denen allerdings reale
Einsatzbeispiele in vergleichbarer Form zugeordnet werden können. In erster
Linie sind dies die sechs Modellfälle des Projekts „Modellfälle für
Implementierungsstrategien für integrierte E-Portfolios im tertiären
Bildungsbereich“. Alle vier abgeleiteten Strategiemodelle bieten die
Möglichkeit, auf bestehenden Initiativen schrittweise aufzubauen, Bottom-Up-
Prozesse zuzulassen bzw. sinnvoll mit Top-Down-Strategien zu verbinden und
hochschulspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen
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Strategiemodell A: Die Erstellung von Entwicklungsportfolios als
Serviceangebot der Hochschule auf freiwilliger Basis oder verankert in
Wahlpflichtveranstaltungen.
Die Erstellung eines persönlichen Entwicklungsportfolios als wichtiges
Begleitinstrument für die Planung des weiteren Studiums und der beruflichen
Karriere wird den Studierenden als freiwilliges Zusatzangebot gleich zu
Beginn des Studiums offeriert, möglicherweise bis zum Studienabschluss
gepflegt und als digitales Bewerbungsportfolio eingesetzt. Im Mittelpunkt
steht die Bewusstwerdung der eigenen Kompetenzen und Interessen sowie die
Reflexion der eigenen Studienwahl.
Modell A
Rahmen der Implementierung i.d.R. eher Bottom-Up-Initiativen;
Zusatzangebot; Konzeption und Koordination
sollte bei einem Studien-, Karriere- oder
Jobservice Center liegen
Motivation, Zweck und Ziele der
Portfolioarbeit Drop-Out Reduktion durch Reflexion der
Studienwahl und Studienplanung durch
Studierende
Studien- und Prüfungsordnung Keine Verankerung in den Curricula oder in
der Prüfungsordnung anzustreben
Didaktik und Lernkultur Personenbezogen, lerner/innenzentriert
Kompetenzen der Lehrenden
Kompetenzentwicklung, Gesprächsführung,
Lernbegleitung, E-Portfolio Arbeit
Nutzen/Aufwand für Studierende
Sichtbarmachen der eigenen Stärken und
Interessen; Reflexion der Studienwahl;
Unterstützung bei der Studienplanung
Softwareunterstützung
E-Portfoliotyp laut Taxonomie
Softwareempfehlungen
Entwicklungsportfolio
(Kompetenzportfolio)
Mahara, Taskstream; eingeschränkt:
Drupal, Elgg, Movable Type, PebblePad,
Wordpress
Zuordenbare Modellfälle Universität Graz, Universität Klagenfurt
Strategiemodell B: Lernportfolios als Lehr-/Lernmethode in einzelnen
Lehrveranstaltungen mit dem Ziel der Verankerung im Curriculum bzw. der
Anrechenbarkeit als Studienleistung über ECTS-Punkte.
Ein Lernportfolio wird begleitend zu einer Lehrveranstaltung über das
gesamte Semester geführt, wobei die Portfolioarbeit teilweise in die
Veranstaltungen integriert ist, teilweise außerhalb in Online- bzw.
Selbstlernphasen stattfindet. Im Lernportfolio werden die von den
Studierenden in Zusammenhang mit der Lehrveranstaltung erstellten
Lernprodukte gesammelt und die eigenen Bemühungen, Fortschritte und
Leistungen dokumentiert und reflektiert.
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Modell B
Rahmen der Implementierung i.d.R. eher Bottom-Up-Initiativen;
Implementierung in einer Lehrveranstaltung;
zumeist in Autonomie des bzw. der
verantwortlichen Lehrenden.
Motivation, Zweck und Ziele der
Portfolioarbeit Höhere Lernerfolge durch Reflexion, vertiefte
Auseinandersetzung und eine stärkere
Identifikation der Studierenden mit dem
eigenen Lernprozess
Studien- und Prüfungsordnung Zunächst Erprobung in einzelnen
Lehrveranstaltungen, längerfristig
Änderungen im Curriculum und Anrechnung
erforderlich.
Didaktik und Lernkultur Blended-Learning Konzepte,
Lernprozessorientierung
Kompetenzen der Lehrenden
Gestaltung von Blended-Learning-Konzepten,
Betreuung bzw. Moderation von
kooperativem Online-Lernen, Gestaltung und
Begleitung von lerner/innenzentrierten
Unterrichtsarrangements, Grundlagen der
Portfolioarbeit, Verständnis der
Portfolioprozesse, Feedbackkultur
Nutzen/Aufwand für Studierende
Vertiefen eigener Interessen, individuelle
Schwerpunktsetzungen, Erwerb von
Querschnittskompetenzen,
Reflexionsfähigkeit zu erlernen
Softwareunterstützung
E-Portfoliotyp laut Taxonomie
Softwareempfehlungen
Reflexionsportfolio (Lernportfolio)
Alle Produkte aus der Shortlist; abhängig
von den Zielen der Lehrveranstaltung
Zuordenbare Modellfälle Universität Salzburg
In diesem Modell (wie auch in Modell A) kann zunächst auch mit
papierbasierter Portfolioarbeit begonnen werden, um erste Erfahrungen ohne
Technologieeinsatz zu sammeln und erst später auf eine elektronisch
unterstützte Variante umzusteigen. Die ersten beiden Strategien A und B
bedingen vergleichsweise wenig Eingriffe in die bestehende
Hochschulstruktur und können relativ leicht auch versuchsweise umgesetzt
werden.
Strategiemodell C: Beurteilungs- und Vorzeigeportfolios als integraler
Bestandteil von technologie- bzw. medienaffinen Studiengängen
Beim Modell C wird das E-Portfolio als integraler Bestandteil eines
Studiengangs implementiert, der sich durch eine hohe Technologie- bzw.
14
Medienaffinität auszeichnet. Das E-Portfolio ist Schaltzentrale des gesamten
Studiums: Es dient als Werkzeug für das persönliche Wissensmanagement, als
Kommunikationsplattform für die Learning Community und als
Leistungsnachweis in Ergänzung von Prüfungen oder als Ersatz derselben und
ist somit konsequent in das bestehende Lehr-/Lernkonzept und das
Assessment des Studiengangs integriert. Die Studierenden sammeln
Lernprodukte sowie Leistungsnachweise aller Art und dokumentieren ihren
individuellen Lernfortschritt zu den einzelnen Modulen des Curriculums, das
im Idealfall kompetenzorientiert vorliegt.
Modell C
Rahmen der Implementierung Eher Top-Down-Initiativen; Implementierung
im gesamten Studiengang
Motivation, Zweck und Ziele der
Portfolioarbeit Handlungs- und praxisorienterte
Auseinandersetzung mit Studieninhalten;
primär formatives Assessment
Studien- und Prüfungsordnung Einbindung in lernergebnis- bzw.
kompetenzorientierte Curricula; ECTS
Ausweisung
Didaktik und Lernkultur Subjektbezogen, erfahrungs- und
praxisorientiert
Kompetenzen der Lehrenden
Konzepterstellung und Implementierung eines
E-Portfoliokonzepts f.d. gesamten
Studiengang
Nutzen/Aufwand für Studierende
Hoher zeitlicher Aufwand; Nutzen:
Begleitung des Lernprozesses, persönliches
Wissensmanagement, Kommunkation und
Vernetzung in der Learning Community; als
Beurteilungsportfolio: direkte
Leistungsvorlage; als Präsentationsportfolio
Nutzung außerhalb des Studiums (z.B. als
digitales Bewerbungsportfolio).
Softwareunterstützung
E-Portfoliotyp laut Taxonomie
Softwareempfehlungen
Kombination aus: Reflexionsportfolio
(Prüfungs- oder Curriculumsportfolio) und
Präsentationsportfolio (Vorzeigeportfolio)
Factline, Mahara; eingeschränkt: Drupal,
Elgg, Movable Type, Wordpress
Zuordenbare Modellfälle FH Eisenstadt, Donau-Universität Krems
Strategiemodell D: Kombination aus den Modellen A bis C, allerdings
zusätzlich mit einer hochschulweiten Strategie zur schrittweisen
systematischen Verankerung in der Lehre und in den Curricula.
Das Strategiemodell D verknüpft die Portfoliokonzepte der bisher
vorgestellten Modelle A, B und C zu einer hochschulweiten Gesamtstrategie.
15
Dabei werden die einzelnen Konzepte des Reflexions-, Entwicklungs- und
Präsentationsportfolios zentral koordiniert und münden in einer umfassenden,
anschlussfähigen E-Portfoliolösung, die aufgrund der Synergieeffekte für die
Studierenden ein optimales Nutzen-/Aufwandverhältnis bietet. Das Modell
wird schrittweise und behutsam umgesetzt und kombiniert Bottom-up-
Strukturen sinnvoll mit Top-down-Prozessen. Die Studierenden arbeiten so
kontinuierlich mit einer Software an einem Portfolio, innerhalb dessen sie zu
verschiedenen Zwecken unterschiedliche Ansichten erzeugen und der
jeweiligen Zielgruppe (Peers, Tutors oder auch öffentlich) Zugriff erlauben.
Modell D
Rahmen der Implementierung Top-Down und Bottom-Up; Hochschulweite
Implementierung
Motivation, Zweck und Ziele der
Portfolioarbeit Vereint Ziele der Modelle A, B und C.
Zusätzlich: Durch die wiederkehrende
Verwendung in verschiedenen Kontexten
amortisiert sich der Aufwand das Erstellen der
E-Portfolios, das Bereitstellen, Administration
und Einschulung in die Software. Ausschnitte
des über die Studiendauer erstellten Portfolios
können weiter verwendet werden (z.B.
digitales Bewerbungsportfolio)
Studien- und Prüfungsordnung Schrittweise Verankerung in (kompetenz-
bzw. lernergebnisorientierten) Curricula bzw.
in der Prüfungsordnung über
Vorgehensmodelle/Pilotprojekte
Didaktik und Lernkultur Förderung von Selbstorganisation und
Reflexion des Lernens; Kompetenz- und
Handlungsorientierung
Kompetenzen der Lehrenden
Wie in Modellen A, B und C
Nutzen/Aufwand für Studierende
Verbessertes Nutzen-/Aufwandverhältnis im
Hinblick auf Einarbeitung, Erstellen, Nutzung
des E-Portfolios
Softwareunterstützung
E-Portfoliotyp laut Taxonomie
Softwareempfehlungen
Kombination aus Reflexions-,
Entwicklungs- und Präsentationsportfolio
Mahara, PebblePad; eingeschränkt: Drupal,
Elgg, Movable Type, , Wordpress
Zuordenbare Modellfälle Universität Wien
Auf Beurteilungsportfolios, insbesondere nach angloamerikanischem Vorbild,
wird bei diesem Strategiemodell bewusst verzichtet, weil die
Rahmenbedingungen dafür an österreichischen Hochschulen derzeit (noch) nicht
gegeben scheinen: Der Wandel in der Hochschuldidaktik von der Input- zur
Outcomeorientierung ist noch im Anfangsstadium. Die Entwicklung eines
Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) schreitet in Österreich im europäischen
16
Vergleich eher langsam voran, und auch auf gesamteuropäischer Ebene ist die
Entwicklung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) noch nicht
abgeschlossen.
Die in den vier Strategiemodellen beschriebenen E-Portfolio-Typen sind primär
prozessorientiert und personenbezogen. Das E-Portfolio soll Studierenden als
wichtiges Instrument im Sinne des lebenslangen Lernens dienen und über den
Einsatz an der Hochschule hinaus zur Verfügung stehen. Das „Mitnehmen“ des
E-Portfolios beim Ausscheiden aus der Institution und eine Weiterverwendung
sind mangels entsprechender technischer Lösungen meist jedoch nicht möglich.
Bei einem organisationalen E-Portfolio sind darüber hinaus die Besitz-,
Verfügungs-, und Nutzungsrechte vermischt und müssen über eine Policy geregelt
werden, deren Erstellung vor dem Hintergrund einer unsicheren Rechtslage
hinsichtlich Datenschutz und Urheberrechten nicht unproblematisch ist.
Organisationale Varianten von Entwicklungs- und Präsentationsportfolios
entfalten ihren Wert vor allem dann, wenn sie flächendeckend implementiert und
gepflegt werden. Sie sind wichtige Instrumente des Wissensmanagements und der
Kompetenzentwicklung innerhalb der Institution, allerdings bedingt deren
Implementierung tiefere Eingriffe in die Organisationsstruktur der Hochschule
und eine bereits etablierte Portfoliokultur“. Als wesentlichen Teil dieser
Vorbereitung sieht das Konzept der präsentierten Strategiemodelle deshalb
bewusst vor, zunächst auf Basis personenbezogener Portfoliokonzepte eine
Portfoliokultur zu etablieren, um auf lange Sicht die Vision eines
flächendeckenden E-Portfolioeinsatzes an österreichischen Hochschulen möglich
zu machen – im Sinne der Studierenden und der Institution.
... B. für Tools zum Mind Mapping auf Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ concept-_and_mind-mapping_software) oder für E-Portfolios bei Baumgartner et al. (2009). Da einige der Tools schon viele Jahre Entwicklung hinter sich haben, wie z. ...
... Typischerweise werden solche Tools durch Testen erkundet, oft in didaktischen Kontexten und in Zusammenhang mit Unterrichtsstrategien. Ein Beispiel dafür sind die vergleichenden Arbeiten zu E-Portfolios (Bauer & Baumgartner, 2012;Baumgartner et al., 2009), in denen mehrere Tools verglichen wurden. Ähnlich instruktiv sind die Arbeiten zu den Leistungen von Plagiatserkennungssoftware, die von Foltýnek et al. (2020) und von Weber-Wulf et al. (2013 durchgeführt wurden. ...
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Dieser Beitrag untersucht, wie sich wissenschaftliches Arbeiten als digitales Feld derzeit neu konfiguriert, und erörtert, welche Schlussfolgerungen sich aus diesen Veränderungen für Lehre und Forschung ziehen lassen. Mit den digitalen Technologien hat sich unser Verständnis von wissenschaftlichem Arbeiten erheblich gewandelt, denn wir finden für praktisch jede Arbeitstechnik digitale Unterstützung. Die Grenzen zwischen vormals separaten Arbeitsschritten und intellektuellen Handlungen haben sich dabei zugunsten von komplexeren, auf neue Weise miteinander verwobenen Aktivitätsfeldern verschoben. Über den genauen Mehrwert der neuen Technologie ist wenig bekannt, ebenso wenig wie über die tatsächliche Nutzung neuer Tools. Anders als die vorherigen Mediengenerationen erlauben digitale Werkzeuge einen sehr viel differenzierteren Zugriff auf die Arbeitsprozesse, die wir früher als rein intellektuelle Leistungen angesehen haben, und können Auf-gaben höherer Ordnung übernehmen, etwa im Zusammenhang mit dem Formulieren, Strukturieren oder Recherchieren. Das weist auf eine neue intellektuelle Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine hin, in der Technikbeherrschung und Abhängigkeit von Technik gleichermaßen involviert sind. Dieser Beitrag zeigt, welche Technologien prinzipiell zur Verfügung stehen, und ordnet sie Aktivitäten des wissenschaftlichen Arbeitens, Schreibens und Denkens zu. Der Beitrag schließt mit Überlegungen dazu, wie dieses Feld wissenschaftlich erschlossen und in der Lehre als eigenes Fach vertreten werden kann. Abstract This paper examines how scholarly work is reconfiguring itself as a digital field and discusses the repercussions for teaching and research. Digital technologies have considerably affected our understanding of academic work, with digital support becoming available for virtually every working technique. The boundaries between previously separate processes and intellectual work have shifted in favor of more complex fields of action interwoven in new ways. Little is known about the exact added value of these new technologies, just as little is known about the actual use of new tools. Unlike previous instruments, digital tools allow much more sophisticated access to work processes we used to think of as purely intellectual, enabling us to focus on higher-order tasks related to wording, struc-turing, and researching. As a result, a new intellectual division of labor between humans and machines becomes possible, involving mastery of and dependence on technology in equal measure. The paper shows what technologies are available and assigns them to scientific research, writing, and thought, respectively. It concludes with considerations on how this field can be exploited scientifically and how it can become a separate subject to be taught to university students.
... Gerade E-Portfolios sind seit mehreren Jahren Gegenstand der Hochschulforschung (z. B. [66,67]) und sie werden in der Hochschullehre eingesetzt, um die Selbstreflexion(-sfähigkeit) in Forschung und Lehre zu unterstützen [68]. Forschungsergebnisse dazu, wie E-Portfolios erfol greich im Studium genutzt werden können, stellt Himpsl-Gutermann [69] in der fallbezogenen Analyse von E-Portfolios im weiterbildenden Master-Studiengang eEducation an der Donau-Universität Krems heraus. ...
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Dieser Beitrag beschreibt, dass nicht nur Lehren und Lernen, sondern auch Forschen durch eine „Kultur der Digitalität“ bedingt ist. Mit Rekurs auf das forschende Lernen wird verdeutlicht, wie dann in „digitalitätsbedingte“ Praktiken innerhalb von Universität eingeführt werden kann (und sollte). Dabei wird auf (eigene) Erfahrungswerte aus zwei Modulen der beiden erziehungswissenschaftlichen Studiengänge der FernUniversität in Hagen zurückgegriffen, da hier Fernstudium und Online-Lehre praktisch einhergehen und forschendes Lernen in den betrachten Modulen in, mit und durch digitale Medien erfolgt. Im Folgenden rücken die wissenschaftlichen Praktiken des Organisierens, Recherchierens, Reflektierens und Vernetzens und ihre Verschränkung mit digitalen Medien in den Fokus. Über einzelne Beispiele hinaus lässt sich schließlich festhalten, dass Medien immanenter und konstitutiver Teil von Forschung und Wissenschaft(-spraktiken) sind. Dafür ist eine Reflexion und Rahmung dieser Praktiken als Wissenschafts- und Medienpraktiken sowie ihre Aufnahme in Lehr-Lernveranstaltungen jedoch unerlässlich.
... So bieten sich den Studierenden erweiterte Möglichkeiten des Feedbacks sowohl zwischen Lehrenden und Lernenden als auch zwischen Lernenden untereinander. Es entsteht auch die Möglichkeit, ihre erworbenen Kompetenzen nach außen, durch temporäre Öffnung für potentielle Arbeitgeber*innen, zu präsentieren.3.1 Formen des E-PortfoliosBaumgartner et al. (2009) unterscheiden zwischen Präsentations-, Entwicklungs-und Reflexionsportfolios, die sie jeweils hinsichtlich der Eigentümerstruktur und der Orientierung unterscheiden (s. auchMason et al., 2004). ...
... So bieten sich den Studierenden erweiterte Möglichkeiten des Feedbacks sowohl zwischen Lehrenden und Lernenden als auch zwischen Lernenden untereinander. Es entsteht auch die Möglichkeit, ihre erworbenen Kompetenzen nach außen, durch temporäre Öffnung für potentielle Arbeitgeber*innen, zu präsentieren.3.1 Formen des E-PortfoliosBaumgartner et al. (2009) unterscheiden zwischen Präsentations-, Entwicklungs-und Reflexionsportfolios, die sie jeweils hinsichtlich der Eigentümerstruktur und der Orientierung unterscheiden (s. auchMason et al., 2004). ...
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Zahlreiche Untersuchungen, die in Reaktion auf die pandemiebedingte Ausnahmesituation im Sommer 2020 durchgeführt wurden, bieten Anhaltspunkte für Gestaltungsaufgaben an Hochschulen auf dem Weg zur hybriden Lehre. Hochschulinterne Befragungen von Studierenden, Lehrenden und Verwaltungspersonal geben Einblicke, genauso wie hochschulübergreifende Untersuchungen ausgewählter Zielgruppen bzw. spezifischer Fragestellungen. Die gewonnenen Einblicke in digitales bzw. hybrides Lehren und Lernen sind Gegenstand dieses Bandes. Er versammelt unterschiedliche Ansätze hochschuldidaktischer Forschung zur Gestaltung von Lehr-Lernsituationen und -prozessen, zu Studienprogrammen und -phasen sowie zu Programmen der Lehrkompetenzentwicklung. Der Band geht der Frage nach, welche Implikationen sich aus den vielfältig erhobenen empirischen Daten für die Hochschulbildung und die (hybride) Hochschullehre ableiten lassen. Der Band widmet sich auf Mikro- und Mesoebene, basierend auf Forschungsdesigns wie SoTL, Evaluationsstudien, lokaler Hochschuldidaktikforschung zu Studienerfolg, hochschuldidaktischer Begleitforschung und Forschung zum Scholarship of Academic Development (SoAD), den Themen: I. Lernen in Beziehung − Lehre als sozialer Raum II. Studienmotivation −Studienerfolg III. Lehrreflexion −Lehrtransformation
... jedoch nicht primär um den Austausch von Texten, sondern um das Sichtbarmachen von Artefakten aller Art, insbesondere von Texten und Textsammlungen geht. Sie sind vom Grundgedanken her als digitale Sammelmappen zu verstehen, die dazu dienen, den Schreibenden selbst, ihrer Institution oder externen Adressaten die produzierten Texte zu präsentieren.Baumgartner, Himpsl, & Zauchner (2009) unterscheiden dabei Reflexions-, Entwicklungs-und Präsentationsportfolios. Sie sind eher nutzenden-als lehrendenzentriert angelegt, erlauben also mehr Autonomie als die Lernplattformen. Für eine Übersicht über und Evaluation von E-Portfolio-Software sieheBaumgartner et al. (2009, S. 5). Auch E-Portfolios dienen nicht primär der Herstell ...
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Lernportfolios in die Pflegeausbildung (Abschn. 5.1) ermöglichen eine gezielte Förderung der Reflexions- und Lernkompetenz der Auszubildenden und zeigen Wege zu einer neuen Lehr-Lern-Kultur auf sowie die Komplexität von Portfolioarbeit (Abschn. 5.2). In strukturierten und begleiteten Reflexionsprozessen (Abschn. 5.3) erhalten die Lehrenden und Lernenden Informationen zu individuellen Lernprozessen sowie zu lernwirksamen und -hemmenden Einflussfaktoren. Im Entstehungsprozess von Lernportfolios (Abschn. 5.4) und durch die Verknüpfung von Lernaufgaben mit individuellen Lernprozessen (Abschn. 5.5) werden Kompetenzen auf der Basis von begründeten Reflexionen sichtbar. Individuelle Lernprozessbegleitung und der interaktive Dialog stellen die Kernprozesse zur Förderung von Reflexions-, Lern- und Kommunikationsfähigkeit der Lernenden dar. Der Aufbau des Lernportfolios wird anhand strukturierter und evaluierter Instrumente (Abschn. 5.6) transparent. Bei aktiver Mitwirkung und Anwendung von Lernportfolios durch die Lernenden bestehen gute Chancen, Lernen, Lehren und Bewerten (Abschn. 5.7) im Sinne von Stärkenorientierung in der Pflegeausbildung zu verändern. Unterrichtsentwicklung zeigt sich, indem die Lehrende ihre Rolle von Wissensvermittler:innen zu Lernprozessbegleiter:innen einnehmen. Vertrauen, Dialog über Lernprozesse sowie gegenseitige Wertschätzung von Lehrenden und Lernenden sind die Basis für eine neue Lehr-Lern-Kultur und geben Impulse für Schulentwicklungsprozesse (Abschn. 5.8). Das E-Portfolio (Abschn. 5.9) als Weiterentwicklung eines papiergestützten Lernportfolios kann das Zusammenwirken der Akteure an den Lernorten der generalistischen Pflegeausbildung wesentlich unterstützen.
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In the development and implementation of examination scenarios, a strong polarisation into more restrictive and more permissive examination formats can be observed. Under the conditions of testing at a distance, in particular, the tensions between data protection and equal opportunities tend to escalate into conflicts between control and trust, which are crucial but not very constructive from a didactic point of view. In this chapter, the focus is on the description of types of examinations that are characterised by the opening up of the classic closed examination. Building on the chapters on digital on-site examinations and digital remote examinations or online examinations, special attention will be paid to digital open-book examinations in presence and digital take-home examinations from a distance. They will be reflected upon against the background of established forms of examination such as essays or student papers with the associated concrete opportunities and challenges.
Exabis http://www.exabis.at 5. Factline http://www.factline.com 6
  • Ed Drupal
Drupal ED http://www.funnymonkey.com 2. Elgg http://curverider.co.uk 3. Epsilen http://www.epsilen.com 4. Exabis http://www.exabis.at 5. Factline http://www.factline.com 6. Fronter http://www.fronter.de 7. Mahara http://www.mahara.org 8. Movable Type http://www.movabletype.org 9. PebblePad http://www.pebblelearning.co.uk 10. Sakai http://www.sakaiproject.org 11. TaskStream http://www.taskstream.com 12. WordPress http://wordpress.com/
Für welchen Hauptzweck wird das Portfolio eingeführt? Welche Ziele werden verfolgt? Welche Kompetenzen sollen erworben werden? Was ist der Nutzen für die beteiligten Personengruppen?
  • Zweck Motivation
  • Ziele
  • Portfolioarbeit
Motivation, Zweck und Ziele der Portfolioarbeit: Für welchen Hauptzweck wird das Portfolio eingeführt? Welche Ziele werden verfolgt? Welche Kompetenzen sollen erworben werden? Was ist der Nutzen für die beteiligten Personengruppen?
Wird die Portfolioarbeit im Curriculum verankert? In welcher Form erfolgt eine Anrechnung? Erfolgt eine Beurteilung der Portfolios? Was wird von wem nach welchen Kriterien beurteilt?
  • Studien-Und Prüfungsordnung
Studien-und Prüfungsordnung: Wird die Portfolioarbeit im Curriculum verankert? In welcher Form erfolgt eine Anrechnung? Erfolgt eine Beurteilung der Portfolios? Was wird von wem nach welchen Kriterien beurteilt?
Wie verändert sich deren Rolle? Wie werden sie auf die Portfolioarbeit vorbereitet? Welche Kompetenzen brauchen sie, nicht nur hinsichtlich des Technologieeinsatzes? Wie werden Schwierigkeiten bzw Widerstände überwunden?
  • Kompetenzen Der Lehrenden
Kompetenzen der Lehrenden: Wie verändert sich deren Rolle? Wie werden sie auf die Portfolioarbeit vorbereitet? Welche Kompetenzen brauchen sie, nicht nur hinsichtlich des Technologieeinsatzes? Wie werden Schwierigkeiten bzw. Widerstände überwunden?
Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Portfolioarbeit nötig? Wie und von wem werden die Studierenden in die Portfolioarbeit eingeführt? Welchen Mehrwert haben sie durch das Portfolio? Wie werden Barrieren überwunden?
  • Nutzen
  • Für Studierende
Nutzen/Aufwand für Studierende: Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Portfolioarbeit nötig? Wie und von wem werden die Studierenden in die Portfolioarbeit eingeführt? Welchen Mehrwert haben sie durch das Portfolio? Wie werden Barrieren überwunden?
Welche Software kommt zum Einsatz? Wer ist für die Administration zuständig, wer für die Einführung in die Softwarebedienung? In welcher Form werden Hilfen und Support organisiert? Wer hat welchen Zugriff auf die Portfolios?
  • Softwareunterstützung
Softwareunterstützung: Welche Software kommt zum Einsatz? Wer ist für die Administration zuständig, wer für die Einführung in die Softwarebedienung? In welcher Form werden Hilfen und Support organisiert? Wer hat welchen Zugriff auf die Portfolios?
Reflexionsportfolio (Prüfungs-oder Curriculumsportfolio) und Präsentationsportfolio (Vorzeigeportfolio) @BULLET Factline, Mahara; eingeschränkt: Drupal
  • bullet E-Portfoliotyp Laut Softwareunterstützung
  • bullet Taxonomie
  • bullet Softwareempfehlungen
  • Kombination Aus
Softwareunterstützung @BULLET E-Portfoliotyp laut Taxonomie @BULLET Softwareempfehlungen @BULLET Kombination aus: Reflexionsportfolio (Prüfungs-oder Curriculumsportfolio) und Präsentationsportfolio (Vorzeigeportfolio) @BULLET Factline, Mahara; eingeschränkt: Drupal, Elgg, Movable Type, Wordpress Zuordenbare Modellfälle FH Eisenstadt, Donau-Universität Krems
Widerstände überwunden?
  • Kompetenzen Der Lehrenden
Kompetenzen der Lehrenden: Wie verändert sich deren Rolle? Wie werden sie auf die Portfolioarbeit vorbereitet? Welche Kompetenzen brauchen sie, nicht nur hinsichtlich des Technologieeinsatzes? Wie werden Schwierigkeiten bzw. Widerstände überwunden?