Zielsetzung: Der Einsatz der Dual-Energy Computertomografie (DECT) ermoglicht die Berechnung virtueller Nativbilder aus kontrastmittelverstarkten Aufnahmen. Ziel der vorliegenden Studie war es zu prufen, ob virtuelle Nativbilder die echten Nativbilder des dreiphasigen Standardprotokolls nach endovaskularer Aneurysmareparatur (EVAR) ersetzen konnen. Material und Methodik: Im Rahmen der
... [Show full abstract] Routinenachsorge nach EVAR der thorakalen oder abdominellen Aorta wurden 81 Computertomografien (dreiphasiges Protokoll auf Niveau der Endoprothese: nativ, arterielle Phase, Spatphase) bei 78 Patienten (17 Frauen, 61 Manner, Durchschnittsalter 71 Jahre) durchgefuhrt. Die native Aufnahme diente der Identifikation von Verkalkungen innerhalb des Aneurysmas, welche unter Umstanden in den Kontrastmittelphasen Endoleaks vortauschen konnen. Fur die Studie wurden aus den DECT Datensatzen der Spatphase (100 kV/140 kV) nachtraglich virtuelle Nativbilder berechnet. Ein geblindeter Radiologe betrachtete erneut alle Patienten jedoch unter Verwendung der virtuellen anstatt der echten Nativbilder. Die Bildqualitat der virtuellen und echten Nativbilder wurde anhand einer Skala bewertet: (1) hervorragend, (2) gut, (3) befriedigend, (4) ausreichend, (5) nicht diagnostisch. Ergebnisse: Die Auswertung des Standardprotokolls ergab 23 (28,4%) Endoleaks. Das Protokoll mit den berechneten virtuellen Nativbildern hatte eine Sensitivitat und Spezifitat von 95,7% (22/23) und 100% (58/58) fur die Diagnose von Endoleaks. Die Bildqualitat der echten und virtuellen Nativbilder lag durchschnittlich bei 1,7 und 3,3. Schlussfolgerungen: Im Rahmen der Aneurysmanachsorge konnen echte Nativbilder ohne groseren Verlust der diagnostischen Aussagekraft durch berechnete Nativbilder aus den DECT Datensatzen der Spatphase ersetzt werden. Durch den Verzicht auf echte Nativbilder kann substanziell Rontgenstrahlung eingespart werden. E-Mail: renemuellerwille@googlemail.com