Zusammenfassung: Das Farbensehen von Bienen unterscheidet sich von dem des Menschen dadurch, dass Bienen ultraviolettes Licht sehen können, aber unempfi ndlich für rotes Licht sind. Blumenfarben, die in Anpassung an Bienen als Bestäuber entstanden sind, sind nicht für das Farben-sehen des Menschen, sondern für das der Bienen gemacht. Für Bienen ist es bei der Orientierung an Blütenfarben zunächst wichtig, Blüten aus der Entfernung zu detektieren; das geschieht farbenblind vermittelt durch einen Grünkontrast der Blütenfarbe zum Hintergrund. Erst beim Näherkommen wird der Farbkontrast zum Hintergrund wichtig für Bienen. Beim Suchen einer erlernten Blütenfarbe orientieren sich Bienen vorwiegend nach dem Farbton, beim Finden neuer Blüten orientieren sich naive Bienen angeborenermaßen nach der spektralen Reinheit. Blütenfarbmuster weisen den Bie-nen den Weg zur Blütenbelohnung aus Nektar oder Pollen. Farbänderungen der Blütenkrone, der Blütenmale oder der Staubgefäße enthalten Informationen über die Belohnungsmenge. Spektrofoto-metrische Messungen von sehr kleinen Farbmusterkomponenten, Staubgefäßen oder gar einzelnen Pollenkörnern sind wegen der geringen Größe und den ungewöhnlichen Oberfl ächeneigenschaften meist nicht möglich. Mittels Falschfarbenfotografi e werden solche für Bienen sichtbare, für den Menschen unauffällige Blütensignale visualisiert. Bei der Falschfarbenfotografi e werden Ultraviolett als Blau, Blau als Grün und Grün als Rot dargestellt und Rot verworfen, sodass ein für Menschen gut interpretierbares Bild in Falschfarben entsteht, dass alle für Bienen sichtbaren Farbkomponenten enthält, aber keine Informationen, die nicht relevant sind. Durch Falschfarbenfotografi e konnte der Nachweis erbracht werden, dass für den Menschen farblich ähnliche Vogel-und Bienenblumen für Bienen gut unterscheidbar sein können, dass Glanzmuster auf Blüten als Nektarimitation dienen können, Blütenmale durch farbliche Einrahmungen für Bienen besser sichtbar sein können und dass Farb-und UV-Muster auf Blüten durch unterschiedliche Pigmente erzeugt werden. Schlüsselwörter: Blütenfarbe, Blütenfarbmuster, Bienen, Apidae, Farbensehen Summary: Colour vision in bees is different from that in humans, since bees are sensitive to ultraviolet light, but insensitive to red light. Flower colours that evolved in adaptation to bees as pollinators do not fi t colour vision in humans rather than colour vision in bees. For bees, the detection of fl owers from a distance is achieved by green contrast between fl ower and background colour, a colour-blind visual task. At close range the colour contrast against the background is important for bees. If searching for a learnt fl ower colour bees mainly orientate by means of colour hue, if searching for new fl owers naïve bees innately orientate by means of spectral purity. Floral colour patterns guide bees towards the fl oral reward, nectar or pollen. Colour changes of fl oral guides or stamens provide information about the amount of reward. Spectrophotometric measurements of very small coloured structures of fl owers like single pollen grains are not possible due to its small size and its rough surface properties. Using false colour photography small structures on fl owers that are visible for bees can be visualized. False colour photography visualizes ultraviolet as blue, blue as green, and green as red, while red is discarded. By this means, a well interpretable false colour photo can be produced that contains all relevant colour information for bees, but no additional information. By means of false colour photography evidence could be provided that bird-pollinated and bee-2 KLAUS LUNAU