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Krieg, Pakt oder Komplott der Generationen? Metaphern und narrative Strukturen in populären Sachbüchern über den demographischen Wandel

Authors:
  • Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur

Abstract

„Zu viele Menschen?“, fragt Ansgar Skriver publikumswirksam im Titel seines 1986 erschienenen Sachbuchs. Noch populärer wurde in der Mitte der 80er Jahre Hoimar von Ditfurths ‚So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen‘ (1985). Ditfurth bezieht sich in seinem Buch auf das Malenter Symposion von 1981 mit dem Titel „Dritte Welt — ganze Welt? Das Bevölkerungswachstum bedroht die Menschheit“ und zitiert zur damals herrschenden Meinung Hans Jochen Diesfeld: „Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß wir weltweit vor einer Bevölkerungslawine stehen, deren apokalyptische Ausmaße und Auswirkungen [ï] unvorstellbar sind.“ (zitiert nach von Ditfurth 1985: 260)
Chapter
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Das gesamte Bildungswesen – von der Vor- bis zur Hochschule steht hierzulande seit Ende der 1990er Jahre unter einem forcierten Veränderungsdruck. In dessen Verlauf hat sich mit Blick auf die internationale Bildungslandschaft der Eindruck eines kritischen Modernisierungsrückstands in Deutschland in mehreren Dimensionen verfestigt (Leschinsky/Cortina 2008). Dieser berührt auch das als defizitär angesehene Zusammenspiel mit anderen gesellschaftlichen Systemen, z.B. mit dem Wirtschafts-und Arbeitssystem, aber auch der Familie (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008). Katalysator für einen enormen Aufmerksamkeitsschub waren die international vergleichenden PISA-, IGLU und DESI-Studien (Kajetzke 2007). Deren publizistische Attraktivität und mediale Durchschlagskraft lassen sich nicht zuletzt durch die quantifizierende, Objektivität und Neutralität verheißende Ergebnispräsentation (Heintz 2007) sowie durch Analogie mit den vielen Rankings im Bereich der Popularkultur, allen voran im Sportbereich (Deutschland spielt im hinteren Mittelfeld der internationalen Bildungs-Champions-Liga), erklären.
Article
Die medialen Präferenzen und Rezeptionsweisen älterer Menschen werden im vorliegenden Artikel eingebettet in deren Familienkontexte und damit also in die Generationsbeziehungen (s. dazu auch den Beitrag von Schäffer in diesem Band) und damit in den Grundsachverhalt einer verlängerten Lebenszeit (Vaupel 2007). Das Thema der gegenseitigen Beziehungen zwischen jungen und älteren Menschen bewegt immer wieder die Gemüter, besitzt die Attraktivität eines Megathemas in den Print- und elektronischen Medien und beschäftigt auch die Sozial- Verhaltens- und Politikwissenschaften auf vielfältige Art und Weise (Informationszentrum Sozialwissenschaften 2005; Jureit/Wildt 2005; Kohli et al. 2006; Lettke/Lange 2007; Liebau 1996; Lüscher/Liegle 2003; Streeck 2006; Szydlik 2000; Weigel 2006). In einem ersten Abschnitt (Kapitel 2) wird zu zeigen sein, welcher rhetorischer Mittel sich die Auguren einer Verschlechterung der Generationenbeziehungen seit mittlerweile schon über zehn bis 15 Jahren bedienen. Argumentiert wird, dass sie damit eine viel größere Problematik verschleiern, die quer zu den Beziehungen zwischen Alt und Jung liegt – diejenige nämlich zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft (Klundt 2007). In Kapitel 3 des Beitrags wird demgegenüber der aktuelle Forschungsstand zu den Beziehungen und Interaktionen in Familiengenerationen, also zu den familialen Generationenbeziehungen, referiert, die auch zusehends tangiert werden von weit reichenden „Entgrenzungen“ des Sozialen, bevor dann in Kapitel 4 versucht wird, einen heuristischen Rahmen für das untererforschte Gebiet Mediennutzung in multilokalen Mehrgenerationenfamilien aufzuspannen. Dazu wird vor allem auch das Potenzial von Medienrezeption und -gestaltung für einen intergenerativen Austausch in den multilokalen Mehrgenerationenfamilien herausgearbeitet, der seinerseits bezogen wird auf Leitbilder eines langen Lebens (Backes/Amrhein 2008). Das Vorhaben, Medien in späten Phasen des Familienlebenszyklus als reziproken Austausch von drei Familiengenerationen, und hier mit Fokus auf die Zielgenerationen der Älteren, zu betrachten, muss sich auch in Auseinandersetzung mit kultur- und medienkritischen Positionen entfalten. Die Propagierung eines „produktiven“, gesellschaftlich nützlichen Alters verengt die Sichtweise auf solche medialen Praxen, die der Gesellschaft nützlich sind, und vernachlässigt die Perspektiven und Interessen der Beteiligten.
Article
El autor de este libro revisa la evolución de la política global desde el fin de la guerra fría y prevé que las fuente principal de conflictos en el futuro tiene raíces culturales, a partir de las líneas divisorias entre civilizaciones. Huntington vislumbra que Occidente enfrentará civilizaciones no occidentales que rechazarán sus ideales más típicos (democracia, libertad, derechos humanos, soberanía de la ley, separación entre el Estado y la Iglesia), a la vez que aconseja un más sólido conocimiento del mundo no occidental, con objeto de potenciar la influencia occidental, sea a través de las relaciones ruso-japonesas, el aprovechamiento de las diferencias entre los estados islámicos o el mantenimiento de la superioridad miitar en el este y el sudeste asiáticos.
Tagungsbericht zur Konferenz ‘Narrative der Humanwissenschaft
  • Felix Aster
Altern als Problem für Künstler Ein Vortrag, gehalten am 7. März
  • Gottfried Benn
So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. Es ist soweit
  • Hoimar Ditfurth
  • Von
Schriften zur Literatur. Frankfurt am Main
  • Michael Foucault
Das Alter würdigen. Altersbilder und Bedeutungswandel des Alters. Frankfurt am Main
  • Gerd Göckenjan
Schmutzige Riten. Betrachtungen zwischen Weltbildern
  • Greenblatt