Für moderne demokratisch verfasste Gesellschaften gilt generell, dass sie von all ihren Mitgliedern den Respekt vor der Würde
aller Menschen und die Anerkennung der Menschenrechte erwarten und dass diese Erwartung folglich auch jede pädagogische Konzeption
und alles pädagogische Handeln grundsätzlich normiert. Bei genauerem Hinsehen jedoch tritt deutlicher hervor, dass wir uns
mit „Anerkennung“
... [Show full abstract] auf zwei unterschiedliche Dimensionen der Person beziehen: wir beziehen uns zum einen — unter dem Vorzeichen
der fundamentalen Gleichheit aller Menschen und in universalistischer Perspektive — auf die Person als Weltbürgerin und als
Trägerin unveräußerlicher Menschenrechte; wir beziehen uns aber immer auch zugleich — differenz-sensibel und in kontextualistischer
Perspektive — auf die Person als unvertretbares Subjekt seiner Lebensführung, das an einem Gelingen seines Lebens ein legitimes
Interesse hat.