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Abstract

ZusammenfassungHintergrund: Coenzym Q10 gehört zu den vitaminähnlichen Stoffen, den Ubichinonen. Da der Körper diese Stoffe selbst herstellen kann, ist ein Mangel an Coenzym Q10 im Organismus sehr unwahrscheinlich. Zielsetzung: Erstellung einer Risiko/Nutzen-Analyse sowie eines systematischen Review für Coenzym Q10-Supplemente. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hämatologische Studien («Surrogate Markers»)) der letzten 10 Jahre aus den gängigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Coenzym Q10 ist Bestandteil mehrerer Atmungskettenenzyme. Der aerobe Stoffwechsel braucht deshalb eine ausreichende Menge Coenzym Q10. Coenzym Q10 wirkt ausserdem als Antioxidans. Coenzym Q10 ist in allen Zellmembranen vorhanden. Die höchsten Konzentrationen werden in den inneren Membranen der Mitochondrien gemessen. Die Coenzym Q10-Konzentration in den einzelnen Organen ist abhängig von ihrem jeweiligen Energieumsatz. Die höchste Coenzym Q10-Konzentration findet sich in Herz und Leber. Verschiedene Nahrungsmittel, vor allem tierische Produkte, sind besonders reich an Coenzym Q10. Der Plasmaspiegel von Coenzym Q10 beträgt beim gesunden Menschen im Durchschnitt 1 μmol/l. Mit dem Alter und bei bestimmten Krankheiten (Niereninsuffizienz, Asthma etc.) nehmen die Plasmaspiegel von Coenzym Q10 ab. Daraus lässt sich aber kein physiologisch bedeutsamer Mangel bzw. die Notwendigkeit einer Supplementation ableiten. Statine senken die Coenzym Q10-Spiegel. Dies kann mit Supplementen korrigiert werden, der klinische Nutzen ist aber nicht erwiesen. Coenzym Q10-Supplemente sind bei mitochondrialen enzephalomyopathischen Leiden indiziert, zum Beispiel MELAS oder hereditärem Diabetes mellitus mit Taubheit. Die Therapie mit Coenzym Q10 bei Herzinsuffizienz, Angina pectoris und Kardiomyopathien kann in Kombination mit der Standardtherapie sinnvoll sein. Vermutlich verlangsamt die Gabe von hoch dosiertem Coenzym Q10 die Progression der Parkinson-Krankheit im Anfangsstadium. Die Wirkung einer Coenzym Q10-Supplementation bei anderen Indikationen, zum Beispiel zur Leistungssteigerung in der Sportmedizin, ist noch ungenügend belegt. Bei einer Coenzym Q10-Supplementation beträgt die Tagesdosis bis zu 30 mg. Die therapeutische Dosis beträgt zwischen 60 und 1200 mg; die Indikation ist anhand der publizierten Studien vom Therapeuten empirisch festzulegen. Die Kombination von Coenzym Q10 mit anderen Antioxidantien scheint sinnvoll.
Reinhard Saller
1
, Walter O. Seiler
2
, Christine Römer-Lüthi
3
, Reto Brignoli
4
, Remy Meier
5
1
UniversitätsSpital, Institut für Naturheilkunde, CH-Zürich;
2
Medizinische Universitätsklinik, Abteilung für Geriatrie, CH-Basel;
3
Ausbildungszentrum
Insel, CH-Bern;
4
Tradyser GmbH, CH-Rüschlikon;
5
Medizinische Universitätsklinik, Abteilung für Gastroenterologie, CH-Liestal
Coenzym Q
10
Ein vitaminähnlicher Stoff für Herz, Nerven und Muskulatur
D
as Coenzym Q
10
wurde im Jahr
1957 an der Universität Wisconsin,
USA, entdeckt. Unter der Leitung von
P
ROF. FREDERICK CRANE wurde die Wir-
kungsweise der Mitochondrien in le-
benden Zellen erforscht, und im Ver-
lauf dieser Arbeiten wurden aus Rin-
derherzen gelbe, bis dahin unbekann-
te Kristalle isoliert. An der Universität
von Texas gelang es der Forschergruppe
um P
ROF. KARL FOLKERS, die chemische
Formel der Kristalle zu entschlüsseln.
Die «neue» Substanz wurde Coenzym
Q
10
genannt.
Coenzym Q
10
gehört zu den vita-
minähnlichen Stoffen, den so genann-
ten Ubichinonen. Der Körper kann
diese Stoffe selbst herstellen – im
Gegensatz zu den Vitaminen. Ein Man-
gel an Coenzym Q
10
im Organismus ist
daher äusserst unwahrscheinlich und
wurde bisher nicht beschrieben. Coen-
zym Q
10
ist Bestandteil mehrerer
Atmungskettenenzyme und damit an
der Energiegewinnung in den Zellen
beteiligt.
Ebenso wie die Vitamine C und E
kann Coenzym Q
10
freie Radikale neu-
tralisieren. Dies sind Substanzen, die
bei verschiedenen Stoffwechselreak-
tionen entstehen; besondere Bedin-
gungen, wie etwa UV-Strahlung oder
Rauchen, fördern die Bildung von frei-
en Radikalen. Weil die freien Radikale
das Gewebe schädigen, werden sie
sowohl für Alterungsvorgänge als
auch für Krebs, Gefässerkrankungen
und weitere Leiden verantwortlich
gemacht.
Hintergrund: Coenzym Q
10
gehört zu den vitaminähnlichen Stoffen, den Ubichinonen. Da
der Körper diese Stoffe selbst herstellen kann, ist ein Mangel an Coenzym Q
10
im Organis-
mus sehr unwahrscheinlich. Zielsetzung: Erstellung einer Risiko/Nutzen-Analyse sowie eines
systematischen Review für Coenzym Q
10
-Supplemente. Methoden: Systematische Ana-
lyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische
und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hämatologische Studien («Surrogate
Markers»)) der letzten 10 Jahre aus den gängigen elektronischen Datenbanken sowie der
Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schluss-
folgerungen: Coenzym Q
10
ist Bestandteil mehrerer Atmungskettenenzyme. Der aerobe
Stoffwechsel braucht deshalb eine ausreichende Menge Coenzym Q
10
. Coenzym Q
10
wirkt ausserdem als Antioxidans. Coenzym Q
10
ist in allen Zellmembranen vorhanden. Die
höchsten Konzentrationen werden in den inneren Membranen der Mitochondrien gemessen.
Die Coenzym Q
10
-Konzentration in den einzelnen Organen ist abhängig von ihrem jeweili-
gen Energieumsatz. Die höchste Coenzym Q
10
-Konzentration findet sich in Herz und Leber.
Verschiedene Nahrungsmittel, vor allem tierische Produkte, sind besonders reich an Coen-
zym Q
10
. Der Plasmaspiegel von Coenzym Q
10
beträgt beim gesunden Menschen im
Durchschnitt 1 µmol/l. Mit dem Alter und bei bestimmten Krankheiten (Niereninsuffizienz,
Asthma etc.) nehmen die Plasmaspiegel von Coenzym Q
10
ab. Daraus lässt sich aber kein
physiologisch bedeutsamer Mangel bzw. die Notwendigkeit einer Supplementation ableiten.
Statine senken die Coenzym Q
10
-Spiegel. Dies kann mit Supplementen korrigiert werden,
der klinische Nutzen ist aber nicht erwiesen. Coenzym Q
10
-Supplemente sind bei mito-
chondrialen enzephalomyopathischen Leiden indiziert, zum Beispiel MELAS oder here-
ditärem Diabetes mellitus mit Taubheit. Die Therapie mit Coenzym Q
10
bei Herzinsuffizienz,
Angina pectoris und Kardiomyopathien kann in Kombination mit der Standardtherapie sinn-
voll sein. Vermutlich verlangsamt die Gabe von hoch dosiertem Coenzym Q
10
die Progres-
sion der Parkinson-Krankheit im Anfangsstadium. Die Wirkung einer Coenzym Q
10
-Supple-
mentation bei anderen Indikationen, zum Beispiel zur Leistungssteigerung in der Sport-
medizin, ist noch ungenügend belegt. Bei einer Coenzym Q
10
-Supplementation beträgt die
Tagesdosis bis zu 30 mg. Die therapeutische Dosis beträgt zwischen 60 und 1200 mg; die
Indikation ist anhand der publizierten Studien vom Therapeuten empirisch festzulegen. Die
Kombination von Coenzym Q
10
mit anderen Antioxidantien scheint sinnvoll.
Schlüsselwörter: Coenzym Q
10
, Antioxidans, Herz, Nerven, Muskeln, klinische Studien
Coenzyme Q
10
A vitamin-like substance for the heart, nerves and muscles
Background: Coenzyme Q
10
belongs to the vitamin-like substances, the ubiquinones. As
the body is able to produce these substances itself, a deficiency of coenzyme Q
10
in the body
is very unlikely. Objective: To draw up a risk-benefit-analysis and a systematic review for the
use of Coenzyme Q
10
supplements. Methods: Systematic analysis and rating of human
studies (prospective double-blind studies, epidemiologic and retrospective studies, short-
period biochemical/hematological studies (“surrogate markers”)) of the last 10 years from
main data-bases and of published monographs. Results and Conclusions: Coenzyme Q
10
is a constituent of several respiratory chain enzymes. Aerobic metabolism therefore requires
adequate quantities of coenzyme Q
10
. Coenzyme Q
10
also acts as an antioxidant. Coenzyme
Q
10
is present in all cell membranes. The highest concentrations are measured in the inner
membranes of the mitochondria. Coenzyme Q
10
concentration in individual organs depends
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GanzheitsMedizin Jg.18, Heft 2, März 2006
Schweiz. Zschr. GanzheitsMedizin 18, 94–101 (2006). © Verlag für GanzheitsMedizin, Basel. www.ganzheitsmedizin.ch
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Die Struktur und Synthese
von Coenzym Q
10
Coenzym Q
10
kann in allen Membra-
nen nachgewiesen werden. Die Länge
der Kette aus Isopren-Einheiten scheint
zwischen sechs und zehn Einheiten zu
variieren (Abbildung 1). Coenzym Q
10
wirkt als lipophiles Antioxidans. In die-
ser Eigenschaft ist es eher als Hydro-
xyl- denn als Superoxid-Fänger be-
schrieben worden. Die Ubisemichinon-
Ubichinon-Reaktion ist als prooxidati-
ve Reaktion aufzufassen. Sie dient unter
anderem zur Regeneration von Toco-
pheryl-Radikalen innerhalb der Zell-
membranen. Zur Synthese von Coen-
zym Q
10
siehe Abbildung 2.
Coenzym Q
10
in den Mitochondrien
Innerhalb der Zelle werden die höch-
sten Coenzym Q
10
-Konzentrationen in
den inneren Membranen der Mitochon-
drien und in den Membranen des Gol-
giapparats gemessen (Tabelle 1). Ob-
wohl die exogene Zufuhr von Coenzym
Q
10
die Blutspiegel erhöht, ist unklar,
ob exogenes Coenzym Q
10
auch in den
Organellen der Zellen angereichert
wird. Verschiedene Nahrungsmittel, vor
allem tierische Produkte, sind beson-
ders reich an Coenzym Q
10
(Tabelle 2).
Als lipophile Substanz, die aufgrund
ihrer Chinonringstruktur in der Lage
ist, Elektronen aufzunehmen bzw. wie-
der abzugeben, ist das Coenzym Q
10
integraler Bestandteil der in den Mito-
chondrienmembranen ablaufenden
Reaktionen der Atmungskette. Bei die-
sem Prozess werden Elektronen aus
Wasserstoff unter Bildung von Wasser
auf Sauerstoff übertragen. Die dabei
frei werdende Energie wird teilweise
durch die oxidative Phosphorylierung
in Form von ATP konserviert. Das ATP
steht dann als Energielieferant für die
zellulären Funktionen zur Verfügung,
zum Beispiel für Muskelkontraktionen,
die Aufrechterhaltung von Ionengra-
dienten etc. Coenzym Q
10
kann in der
Atmungskette durch keine andere
Substanz ersetzt werden. Der aerobe
Stoffwechsel ist deshalb unmittelbar
auf eine ausreichende Menge Coenzym
Q
10
angewiesen.
In der Atmungskette gibt es fünf
Membran-gebundene Enzymkomplexe.
Coenzym Q
10
befindet sich in Komplex I,
dem grössten und noch am wenigsten
verstandenen Komplex, zu dem auch
noch keine detaillierten Strukturdaten
vorliegen. Komplex I besteht aus min-
destens 43 verschiedenen Polypepti-
den, von denen 7 durch die mitochon-
driale DNS kodiert werden.
Coenzym Q
10
nimmt in der inneren
Mitochondrienmembran über Flavo-
proteine Wasserstoff und damit zwei
Elektronen auf. Diese werden einzeln
an die Coenzyme von Komplex III wei-
tergeleitet. Coenzym Q
10
hat damit eine
zentrale Funktion bei der Einschleu-
sung von Wasserstoff in die Atmungs-
kette und bei der mitochondrialen
Energiegewinnung.
Coenzym Q
10
-Konzentration
im menschlichen Körper
Coenzym Q
10
kommt in allen Zellen
des menschlichen Körpers vor. Die
Coenzym-Q
10
-Konzentration in den
einzelnen Organen ist jedoch abhängig
von deren jeweiligem Energieumsatz
(=Mitochondriendichte). So ist Coen-
zym Q
10
in einigen Organen in viel
höherer Konzentration vorhanden als
in anderen. Die höchste Coenzym-Q
10
-
Konzentration findet sich in Herz und
Leber, also den Organen, die einen sehr
hohen Energiebedarf haben und die
meisten Mitochondrien aufweisen.
Auch in Niere und Pankreas sind die Co-
enzym-Q
10
-Konzentrationen sehr hoch.
Der Plasmaspiegel von Coenzym Q
10
beträgt beim gesunden Menschen im
Durchschnitt 1 µmol/l. Die Plasma-
spiegel korrelieren mit den Aktivitäten
der Komplexe I und II/III in den Mito-
chondrien [1]. Die Faktoren, welche
die Coenzym-Q
10
-Spiegel im Blut be-
einflussen, sind in Tabelle 3 zusam-
mengefasst.
Mit dem Alter nehmen die Coenzym-
Q10-Konzentrationen ab. In Herzmus-
kel, Pankreas, Nebennieren, Nieren
und Haut (Epidermis) beträgt die Ab-
nahme über 50 Prozent [2]. Ein Zu-
sammenhang zwischen Koronarskle-
rose und verminderten Coenzym-Q
10
-
Konzentrationen konnte allerdings
nicht nachgewiesen werden [3]. Bei
Frauen, die über 60 Jahre alt waren,
wurden Coenzym-Q
10
-Spiegel von 0.99
µmol/l beschrieben (5.–95. Perzentile:
0.54–1.68), die auf Cholesterin bezoge-
ne Coenzym Q
10
-Konzentration betrug
aber nur 0.16 (5.–95. Perzentile: 0.09–
0.26) µmol/mol Cholesterin [4]. Diese
Werte waren unabhängig vom Alter,
von der gleichzeitigen Behandlung mit
Statinen und vom Körpergewicht.
Ein «Mangel» an Coenzym Q
10
bzw.
tiefe Plasmaspiegel wurden bei ver-
schiedenen Pathologien beschrieben,
z.B. bei der juvenilen neuronalen
Zeroid-Lipofuszinose (JNCL), renaler
Insuffizienz, Hämodialyse, Asthma,
Asthenozoospermie etc.
In einer Studie erhielten Probanden
während bis zu drei Monaten täglich
Coenzym-Q
10
-Dosen zwischen 30 und
200 mg. Als Resultat wurden dosisab-
hängige Anstiege der Coenzym-Q
10
-
95
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on the respective energy turnover. The highest coenzyme Q
10
concentrations are found
in the heart and liver. Various foodstuffs, especially animal products, are especially rich in
coenzyme Q
10
. The plasma level of coenzyme Q
10
in healthy people is on average 1 µmol/l.
The plasma levels of coenzyme Q
10
fall with age and in certain diseases (renal failure,
asthma, etc.). No physiologically important deficiencies or the necessity for supplementa-
tion can, however, be deduced from this. Statins reduce coenzyme Q
10
level. This can be
corrected with supplements, but clinical benefits have not been demonstrated. Coenzyme
Q
10
supplements are indicated in mitochondrial encephalomyopathic disorders, e.g.
MELAS (Myopathy, Encephalopathy, Lactic Acidosis, Stroke-like Episodes) or hereditary
diabetes mellitus with deafness. Treatment with coenzyme Q
10
in heart failure, angina
pectoris and cardiomyopathies may be worthwhile in combination with standard therapy.
Presumably, the administration of high doses of coenzyme Q
10
slows progression of
Parkinson's disease in the early stages. The action of coenzyme Q
10
supplementation in
other indications, e.g. to improve performance in sports, has not been sufficiently confir-
med. For coenzyme Q
10
supplementation, the daily dose is up to 30 mg. The therapeutic
dose is 60–1200 mg. The indication must be empirically determined by the therapist on the
basis of published studies. Combination of coenzyme Q
10
with other antioxidants appears
to be rational.
Key words: Coenzyme Q
10
, antioxidant, heart, nerves, muscles, clinical trials
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Plasmakonzentrationen gemessen. Die
Resorption von exogenem Coenzym
Q
10
wird durch die gleichzeitige Gabe
von Vitamin E abgeschwächt [5] und
die gemessenen Coenzym-Q
10
-Plasma-
konzentrationen sind auch von der
galenischen Form des Coenzym-Q
10
-
Präparats abhängig [6].
Interaktionen
von Coenzym Q
10
Statine hemmen die HMG-CoA-Reduk-
tase (vergleiche Abbildung 2). Da er-
scheint es logisch, dass diese Moleküle
nicht nur die Cholesterin-, sondern auch
die Coenzym-Q
10
-Synthese hemmen.
Die meisten bisherigen Studien, in denen
die Interaktionen zwischen Coenzym
Q
10
und der Einnahme von Statinen
untersucht wurden, bestätigen dies.
In einer prospektiven Studie wurde
beobachtet, dass sich bei den mit
Simvastatin behandelten Patienten mit
Hypercholesterinämie das LDL-Chole-
sterin, das Gesamtcholesterin und der
Plasmaspiegel von Coenzym Q
10
deut-
lich reduzierten (Coenzym Q
10
von
1.08 auf 0.80 mg/dl) [7]. W
ATTS et al [8]
beschrieben ähnliche Resultate, wie
auch R
UNDEK et al. mit Atorvastatin
[8a]. Auch unter der Behandlung mit
Pravastatin und Lovastatin wurde eine
ausgeprägte Reduktion der Plasma-
spiegel von Coenzym Q
10
festgestellt
[9]. In einer weiteren Studie mit 12
Freiwilligen erhielten die Probanden
während vier Wochen 20 mg Prava-
statin; es konnten keine Unterschiede
bei den Coenzym-Q
10
-Spiegeln beob-
achtet werden [10]. Bei Patienten mit
Diabetes mellitus (nicht insulinabhän-
gig), mit oder ohne Simvastatin-The-
rapie, sind die Coenzym-Q
10
-Spiegel re-
duziert [11] genauso wie bei Patienten
mit koronarer Herzkrankheit, die mit
Pravastatin behandelt werden [12].
Coenzym Q
10
kann auch mit ande-
ren Substanzen interagieren [13]. In
wenigen Einzelfällen wurde berichtet,
dass es nach Gabe von Coenzym Q
10
zu
einer verstärkten Wirkung von Couma-
rinderivaten gekommen ist. Coenzym
Q
10
kann zudem die potenzielle Toxizi-
tät von Adriamycin und Doxorubicin
verstärken, indem es den Abbau dieser
Substanzen hemmt. Möglicherweise
wird die Wirksamkeit einer Strahlen-
therapie durch Coenzym Q
10
herabge-
setzt.
Coenzym Q
10
bei Herzerkrankungen
Das Herz hat einen kontinuierlich
hohen Energiebedarf und ist ständig
oxidativ belastet. Aus diesem Grund
wird Coenzym Q
10
in der Therapie
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Tab. 1. Konzentration von Coenzym Q
10
in den Zellmembranen und im Verhältnis zu alpha-Toco-
pherol [CRANE et al., op.cit.]
Membranen in der Rattenleber Q
10
/ Protein µg / mg Q
10
/ Tocopherol mol / mol
Mitochondrien (innere Membran) 1.9 35
Zellmembranen 0.7 21
Peroxisomen 0.3 3
Lysosomen 1.9 3
Golgi-Membran 2.6 1
Endoplasmatisches Retikulum 0.2 1
Tab. 2. Coenzym Q
10
in Nahrungsmitteln
Nahrung Gehalt an Durchschnittliche Menge an ein-
Coenzym Portion (g/Tag) genommenem
Q
10
(µg/g) Coenzym Q
10
(mg/Tag)
Fleisch Pouletschenkel 17 120 2
Rindsleber 19 120 2.3
Lammschlegel 2.9 120 3.5
Fisch Hering 27 26 0.7
Forelle 11 100 1.1
Abb. 1. Formel von Coenzym Q
10
(Ubichinon).
Abb. 2. Synthese von Coenzym Q
10
.
CH
3
CH
3
CH
3
Ubichinon
H
10
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bzw. Prävention von Herzerkrankun-
gen verwendet. Gemäss verschiedener
Autoren führt die Gabe von Coenzym
Q
10
zu einer signifikanten und klinisch
relevanten Verbesserung von Herzfunk-
tionen, zum Beispiel des Herz-Zeit-
volumens, der Ejektionsfraktion, des
Herzindex und des enddiastolischen
Volumenindex.
L
IN et al. zeigten in einer Placebo-
kontrollierten Studie mit 22 Patienten,
dass die Gabe von 200 mg Coenzym
Q
10
täglich während fünf bis sieben
Tagen die ventrikulären Funktionen
nach einer kardioplegischen Hypother-
mie signifikant verbesserte [14]. Die
Coenzym Q
10
-Therapie hatte jedoch kei-
nen Einfluss auf die Vorhoffunktionen.
O
VERVAD et al. publizierten eine Zu-
sammenfassung der relevanten Stu-
dien, die in den Jahren 1985 bis 1995
zum Thema Herzinsuffizienz erschie-
nen waren (Tabelle 4) [15]. In diesen
Studien schwankten die Tagesdosen
zwischen 60 und 200 mg Coenzym Q
10
,
die Behandlungsdauer lag zwischen
einem und zwölf Monaten. S
OJA und
M
ORTENSEN machten eine Metaanalyse
von verschiedenen Studien, die im sel-
ben Zeitraum erschienen und mit Herz-
insuffizienz-Patienten durchgeführt
worden waren [16]. Der Einfluss auf
verschiedene kardiologische Variablen
bei diesen Patienten ist in Tabelle 5
zusammengefasst.
O
VERVAD et al. publizierten auch eine
Zusammenfassung der 1985 bis 1995
erschienenen relevanten, meist kleinen
Studien zum Thema Angina pectoris
(Tabelle 6). Die Tagesdosen schwank-
ten in diesen Untersuchungen zwi-
schen 30 und 1’500 mg Coenzym Q
10
,
die Behandlungsdauer zwischen einer
und vier Wochen.
Neuere Arbeiten bestätigten nur in
einer von drei Studien die Wirksam-
keit von Coenzym Q
10
bei Herzinsuf-
fizienz. Zu beachten ist, dass in den
negativen Studien von W
ATSON et al.
und von K
HATTA et al. die Patienten mit
ACE-Hemmern und je nach Bedarf
und Verträglichkeit auch mit Beta-
Blockern therapiert wurden [17]. Eine
allfällige Wirkung von Coenzym Q
10
wurde möglicherweise durch die Wir-
kung der modernen Basisbehandlung
überlagert. Eine weitere Studie zeigt
die Wirksamkeit von Coenzym Q
10
bei
isolierter systolischer Hypertonie. In
einer Untersuchung aus Indien zeigt
sich eine bedeutende Schutzwirkung
von Coenzym Q
10
nach akutem Herz-
infarkt (Tabelle 7).
Coenzym Q
10
bei Neuro-Myopathien
Coenzym Q
10
ist für eine normale Funk-
tion der Muskeln sehr wichtig. Eine
Coenzym-Q
10
-Unterversorgung kann
die Muskelfunktion beeinträchtigen,
da den Muskeln zu wenig Energie zur
Verfügung steht. Es gibt eine Reihe von
seltenen, angeborenen Defekten in
den Mitochondrien, die dazu führen,
dass der Muskulatur nicht genügend
Energie bereitgestellt wird. Bei derar-
tigen Muskeldystrophien konnte in ver-
schiedenen Studien der positive Effekt
einer Coenzym-Q
10
-Supplementierung
nachgewiesen werden. Die bisherigen
Untersuchungen zeigen, dass bei Patien-
ten mit Mitochondriendefekten auf je-
den Fall ein Therapieversuch mit Coen-
zym Q
10
unternommen werden sollte.
Zu diesen Erkrankungen gehören:
MELAS-Syndrom [18]: Patienten mit
mitochondrialer Myopathie, Enzepha-
lopathie, Laktatazidose und Stroke-
ähnlichen Episoden
myotonische Dystrophie (Cursch-
mann-Steinert-Batten-Syndrom) [19]:
Autosomal-dominant erbliche Krank-
heit der Muskulatur (Myopathie).
Störung des Muskeltonus, vorwie-
gend der Fingerbeuger, der kleinen
Handmuskeln (abgeschwächter Hän-
dedruck), der Kau- und Zungen-
muskulatur (verwaschene Sprache),
fortschreitende Dystrophie der Au-
gen- und Lidmuskulatur (hängen-
des Lid) sowie häufig auch der mi-
mischen und Nackenmuskulatur, Par-
ästhesien, Haarausfall, Cataracta
myotonica, Schilddrüsenunterfunk-
tion etc.
Lewy-Körperchen-Krankheit: dege-
nerative Demenz mit Merkmalen
der Parkinson-Krankheit [20]
Diabetes mellitus mit Taubheit (Mu-
tation des mitochondrialen t-RNS) [21]
familiäre zerebellare Ataxie [22].
Auch bei Patienten mit Chorea Hun-
tington wurden tiefe Coenzym-Q
10
-
Plasmaspiegel festgestellt [23]. Chorea
Huntington ist eine autosomal-domi-
nant erbliche, hirnatrophische Form
der Chorea mit chronisch fortschrei-
tendem Verlauf. Neben Athetose oder
Torsionsdystonie, Parästhesien und
schwerwiegenden psychischen Verände-
rungen tritt eine hochgradige Demenz
auf; die Therapie ist symptomatisch.
Es besteht Grund zur Hoffnung, dass
eine Behandlung mit Coenzym Q
10
bei
Chorea Huntington eine Wirkung hat.
In einer Studie aus dem Jahr 2001
erhielten 347 Chorea Huntington-Pa-
tienten während 30 Monaten täglich
600 mg Coenzym Q
10
; dabei wurde
eine leider nicht signifikante Verlang-
samung der Progredienz der Erkran-
kung um 13 Prozent festgestellt [24].
Bei Patienten mit Parkinson-Syn-
drom oder vaskulärer Demenz hat man
bisher keine Verminderung der Coen-
zym Q
10
-Werte entdeckt [25]. In einer
Pilotstudie mit 15 Parkinson-Patienten
zeigte Coenzym Q
10
in einer Dosierung
von 200 mg/d denn auch keine Wir-
97
Schweiz. Zschr.
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Übersichtsarbeiten
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Tab. 3. Faktoren, welche die Coenzym Q
10
-Spiegel im Blut beeinflussen [35]
(Probanden: n = 518, 40–75 Jahre, Männer und Frauen)
Höhere Coenzym Q10-Spiegel Männer (P<0.001)
(positive Korrelation)
hohe Cholesterinwerte (P<0.001)
Gamma-Glutamyltransferase im Serum (P<0.001)*
hohe Triglyzeridwerte im Serum (P< 0.001)
Tiefere Coenzym Q10-Spiegel
Intensität eines Belastungstests (P=0.03)
(negative Korrelation)
Behandlung mit Statinen (P<0.05)
Alter (P=0.017)**
Alkoholkonsum (P=0.03)
*) Weist auf Leberschaden hin, bei dem auch mitochondriale Bestandteile freigesetzt werden.
**) Man beachte auch die geringere Muskelmasse im Alter. Von anderen Autoren wurde dieser
Faktor nicht bestätigt.
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kung [26]. In einer Nachfolgestudie aus
dem Jahr 2002 erhielten 80 Patienten
im Initialstadium der Parkinson-Krank-
heit dagegen hoch dosiertes Coenzym
Q
10
(bis zu 1’200 mg täglich), dabei
konnte eine dosisabhängige Verlang-
samung der Progression der Krankheit
festgestellt werden [27]. Ein Plateau der
Coenzym Q
10
-Spiegel wird allerdings
erst bei 2’400 mg täglich erreicht [27a].
In einer offenen Studie war Coen-
zym Q
10
angeblich auch wirksam als
Intervalltherapie bei Migräne [28] so-
wie in Kombination mit Ginkgo biloba
bei Fibromyalgie [29].
98
Schweiz. Zschr.
GanzheitsMedizin Jg.18, Heft 2, März 2006
Übersichtsarbeiten
Review Articles
Tab. 4. Doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien mit Coenzym Q
10
-Supplementen bei chronischer Herzinsuffizienz, 1985–1995
Referenzen Diagnosen n Design NYHA (bei Coenzym Q
10
- Behandlung Ergebnisse
Studienbeginn) Dosis (mg/d) (Monate)
Langsjoen DCM 19 Cross-over III–IV 100 2 x 3 EF +, verbesserte
et al. (1985) körperliche
Leistung
Judy DCM 14 Cross-over IV 100 2 x 3 EF +, SV +, CO +,
et al. (1986) EDVI +
Permanetter DCM 25 Cross-over I–III 100 2 x 4 Keine Wirkung
et al. (1989)
Rossi IHD 20 Parallele Unbekannt 200 3 Arbeitsleistung +,
et al. (1991) Gruppen EF und CO unverän-
dert, Puls und Blut-
druck während Be-
lastung unverändert
Serra Verschiedene 20 Cross-over II–III 60 2 x 1 SV +, CO +,
et al. (1991) Ursachen Leistung +
Pogessi Verschiedene 20 Cross-over II–III 100 2 x 2 EF +, FS +,
et al. (1991) Ursachen PET/LVET +, Puls
und Blutdruck un-
verändert, NYHA-
Klassen unverändert
Morisco Verschiedene 641 Parallele III–IV 100 12 NYHA-Klasse +,
et al. (1993) Ursachen Gruppen weniger Hospitali-
sationen, weniger
Linksherzinsuffizienz (?)
Morisco Verschiedene 6 Cross-over II–IV 150 2 x 1 EF während Belas-
et al. (1994) Ursachen tung +, CO während
Belastung +
Hofman-Bang Verschiedene 79 Cross-over II–IV 100 2 x 3 Arbeitsleistung +,
et al. (1995) Ursachen EF unverändert,
Lebensqualität +
Abkürzungen: DCM = dilatierte Kardiomyopathie; IHD = ischämische Herzkrankheit; EF = Ejektionsfraktion; SV = Schlagvolumen;
CO = Herzminutenvolumen; EDVI = enddiastolisches Volumen (Index); PEP/LVET = systolische Zeitintervalle
Tab. 5. Metaanalyse bezüglich Coenzym Q
10
bei Herzinsuffizienz: berechnete Effektgrösse mit den entsprechenden prozentualen Differenzen so-
wie den Ergebnissen der statistischen Signifikanz und Homogenitätstest zwischen den Studien
Herzparameter Effektgrösse* Prozente Statistische Homogenität (Übereinstimmung
Signifikanz zwischen den Studien)
Ejektionsfraktion 1.37 + 92 % P<0.0001
Schlagvolumen 0.71 + 76 % P<0.005 +
Herzminutenvolumen 0.61 + 73 % P<0.05 +
Kardialer Index 1.15 + 87 % P<0.0001
Enddiastolisches Volumen (Index) 1.23 – 88 % P<0.0001
Systolische Zeitintervalle 0.13 + 55 % +
Maximale Arbeitsleistung 0.13 + 55 % +
*) Effektgrösse als Quotient zwischen Differenz und Standardabweichung derselben berechnet.
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Übersichtsarbeiten
Review Articles
Tab. 6. Doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien mit Coenzym Q
10
-Supplementen bei Angina pectoris, 1985–1995
Referenzen Diagnosen Demographie Design Coenzym Q
10
- Dauer Ergebnisse
Dosis
Hiasa Stabile Angina n = 18 (13 Männer, Zwei Gruppen 1.5 mg/kg/d, 7 Tage Verbesserte Arbeitstole-
et al. (1984) pectoris, 5 Frauen) parallel intravenös ranz, Tendenz zu weniger
NYHA II Alter: 58 ± 9 Jahre ST-Depressionen,
Puls und Blutdruck
unverändert
Kamikawa Stabile n = 12 (10 Männer, Cross-over 150 mg/d, 4 Wochen Verbesserte Arbeitstole-
et al. (1985) Angina pectoris 2 Frauen) Kapseln ranz, Tendenz zu weniger
Alter: 50 ± 6 Jahre ST-Depressionen, Puls
und Blutdruck unverän-
dert, zu weniger Angina
pectoris-Anfällen und
Abnahme des Nitrogly-
cerinverbrauchs
Schardt Stabile n = 15 (3 Männer, Cross-over 600 mg/d, 4 Tage Weniger ST-Depressio-
et al. (1986) Angina pectoris 12 Frauen) Kapseln nen, verminderter
Alter: 50–60 Jahre systolischer Blutdruck,
Puls und diastolischer
Blutdruck unverändert
Mazzola Stabile Angina n = 20 (11 Männer, Cross-over 60 mg/d, 4 Wochen Verbesserte Arbeitstole-
et al. (1991) pectoris und 9 Frauen) Kapseln ranz, weniger Angina
leichte bis Alter: 59 ± 7 Jahre pectoris-Anfälle, vermin-
mittelschwere derter Nitroglycerinver-
Herzinsuffizienz brauch, Puls und Blut-
druck unverändert
Wilson Stabile n = 58 Drei Gruppen 30 mg/d, 4 Wochen Verbesserte Arbeitstole-
et al. (1991) Angina pectoris (hauptsächlich parallel 150 mg/d, ranz (dosisunabhängig),
Männer) Kapseln unveränderter Nitrogly-
Alter: durchschnittlich cerinverbrauch, unverän-
60 Jahre derter Puls und Blutdruck
Tab. 7. Neuere doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studien mit Coenzym Q
10
-Supplementen bei kardiovaskulären Krankheiten, 1998–2002
Autor n Design Coenzym Q
10
- Dauer Indikation und Variablen Resultat
Dosis (mg/Tag) Akuter Myokardinfarkt:
Singh RB, 143 DBPG 120 28 Tage 1. Angina pectoris 1. 9.5 vs. 28.1%
1998
36
2. Totale Arrhythmien 2. 9.5 vs. 25.3%
3. Linksventrikuläre Insuffizienz 3. 8.2 vs. 22.5%
4. Kardiale Ereignisse (inkl. Tod) 4. 15.0 vs. 30.9%
Munkholm H, 22 DBPG 100 3 Monate Linksherzinsuffizienz Besserung
1999
37
Basal und nach Belastung: der Variablen
Schlagindex
Druck und Verschlussdruck
in der Arteria pulmonalis
Watson PS, 27 DBCO 100 3 Monate Herzinsuffizienz Kein Einfluss
1999
38
Linksventrikuläre
Ejektionsfraktion
Herzvolumen
Hämodynamische Indizes
Gesundheitsbezogene
Lebensqualität
Khatta M, 47 DBPG 200 6 Monate Herzinsuffizienz Kein Einfluss
1999
39
NYHA III und IV
Linksventrikuläre Ejektionsfraktion
Maximaler Sauerstoffverbrauch
Ergometriedauer
Burke BE, 83 DBPG 120 3 Monate Isolierte systolische Hypertonie Systolischer Druck um
2001
40
Blutdruckreduktion 18 mmHg signifikant
gesenkt
Abkürzungen: DBPG = doppelblind, parallele Gruppen; DBCO = doppelblind, cross-over
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Coenzym Q
10
bei anderen Indikationen
Coenzym Q
10
wurde bei Patienten mit
Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2
weitgehend ergebnislos untersucht
(Tabelle 8) [30, 31].
In zwei von drei Studien, in denen
die Wirkung von Coenzym Q
10
bei
Sportlern untersucht wurde, konnte
durch die Verabreichung von Coenzym
Q
10
keine Steigerung der Leistung
erzielt werden [32,33]. In der dritten
Studie zeigte sich eine subjektive Bes-
serung (Tabelle 9) [34].
Schlussfolgerungen
Allgemeines
Bei verschiedenen Erkrankungen und
im Alter werden tiefe Coenzym-Q
10
-
Blutspiegel gemessen. Daraus lässt
sich aber kein physiologisch bedeut-
samer Mangel bzw. die Notwendigkeit
einer Supplementation direkt ableiten.
Statine senken (wahrscheinlich) die
Coenzym-Q
10
-Spiegel. Dies kann mit
Coenzym-Q
10
-Supplementen korrigiert
werden; der klinische Nutzen ist aller-
dings nicht erwiesen. Die Behandlung
mit Squalestatin erhöht hingegen die
Coenzym-Q
10
-Spiegel um das Drei- bis
Vierfache.
Supplementation
Bei einer Coenzym-Q
10
-Supplemen-
tation beträgt die Tagesdosis bis 30 mg.
Die Tagesdosis im therapeutischen Ein-
satz beträgt zwischen 60 und 1’200 mg
und ist anhand der publizierten Stu-
dien empirisch nach Indikation festzu-
legen. Dosisfindungsstudien liegen nicht
vor, ausser bei der Parkinson-Krankheit.
Die galenische Form bzw. die Zube-
reitung eines Coenzym-Q
10
-Supple-
ments kann die Bioverfügbarkeit sehr
stark beeinflussen.
Da Coenzym Q
10
Teil der Atmungs-
kette ist, scheint die Kombination von
Coenzym Q
10
mit anderen Radikalfän-
gern wie Vitamin C, Vitamin E, Selen
etc. sinnvoll.
Indikationen
Coenzym-Q
10
-Supplemente sind bei mi-
tochondrialen enzephalomyopathischen
Leiden (z.B. MELAS) und bei hereditärem
Diabetes mellitus mit Taubheit indiziert.
Die Therapie mit Coenzym Q
10
bei
Herzinsuffizienz, Angina pectoris und
Kardiomyopathien kann in Kombination
mit der Standardtherapie sinnvoll sein.
Es scheint wahrscheinlich, dass die
Gabe von hoch dosiertem Coenzym Q
10
(bis zu 1’200 mg täglich) die Pro-
gression der Parkinson-Krankheit im
Anfangsstadium verlangsamen kann.
Die Wirkung einer Coenzym-Q
10
-
100
Schweiz. Zschr.
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Übersichtsarbeiten
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Tab. 8. Coenzym Q
10
zur Diabetesbehandlung
Autor n Design- Coenzym Q
10
- Dauer Variablen Resultat
Dosis (mg/Tag)
Henriksen JE, 34 DBPG 100 3 Monate Diabetes Typ 1: Insulindosis, HbA1c, Kein Einfluss
1999 Hypoglykämien, gesundheitsbezogene
Lebensqualität
Watts GF, 40 DBPG 200 3 Monate Diabetes Typ 2 (NIDDM) und Zunahme der
2002 Dyslipidämien: Dilatation der A. brachialis Dilatation; kein
(Endothel-abhängig und -unabhängig); Einfluss auf die
HbA1c, Glykämie restlichen Variablen
Abkürzung: DBPG = doppelblind, parallele Gruppen
Tab. 9. Coenzym Q
10
in der Sportmedizin zur Leistungssteigerung
Autor n Design Coenzym Q
10
- Dauer Variablen Resultat
Dosis
Weston SB, 18 DBPG 1 mg/kg/Tag 28 Tage Sportler: Sauerstoffaufnahme, Kein Einfluss
1997 Laktatspiegel, Glukose- und
Triglyzeridkinetik, Herzfrequenz
und Blutdruck während
Belastung bis Erschöpfung
Kaikkonen J, 37 DBPG 90 mg/Tag 21 Tage Vorbehandlung von Marathonläufern: Kein Einfluss
1998 plus Vitamin E Lipidperoxidation, CK-Spiegel,
Laktatspiegel
Ylikoski T, 25 DBCO 90 mg/Tag Langläufer (Cross-Country): Subjektive Befind-
1997 Leistungsvariablen und subjektive lichkeit:
Befindlichkeit bei Coenzym Q
10
um 94% besser
vs. 33% bei Placebo
Abkürzungen: DBPG = doppelblind, parallele Gruppen; DBCO = doppelblind, cross-over
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Supplementation bei anderen Indika-
tionen, zum Beispiel zur Behandlung
von Diabetikern (Typ 1 oder 2), zur
Leistungssteigerung in der Sportme-
dizin oder zur rascheren Wundheilung
bei geschwächten Patienten, ist noch
ungenügend belegt.
This paper is an updated summary of an ex-
pert-workshop sponsored by BIOMED AG,
CH-Dübendorf.
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Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Reinhard Saller
UniversitätsSpital Zürich
Dep. für Innere Medizin
Institut für Naturheilkunde
Rämistrasse 100, CH-8091 Zürich
reinhard.saller@usz.ch
101
Schweiz. Zschr.
GanzheitsMedizin Jg.18, Heft 2, März 2006
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Plasma coenzyme Q (CoQ) was measured in 20 hyperlipidaemic patients treated with diet and simvastatin (an inhibitor of 3-hydroxy-3-methylglutaryl coenzyme A (HMG CoA) reductase); 22 hyperlipidaemic patients treated with diet with alone; and 20 normal controls. Patients treated with simvastatin had a significantly lower plasma CoQ and CoQ: cholesterol ratio than either patients receiving diet alone or normal controls. Use of simvastatin was inversely and independently correlated with both CoQ (p < 0.0001) and CoQ: cholesterol ratio (p < 0.01). There was a significant inverse association between CoQ and dose of simvastatin (p < 0.001). It is concluded that simvastatin may lower the plasma CoQ concentration and this may be greater than the reduction in cholesterol. The possible adverse effect of simvastatin on the metabolism of CoQ may be clinically important and requires further study.
Article
To test the effects of combined coenzyme Q10 (Q10) and d-α-tocopheryl acetate supplementation on exercise-induced oxidative stress and muscular damage we conducted a double-blind study in 37 moderately trained male marathon runners. These were randomly allocated to receive either an antioxidant cocktail: 90 mg of Q10 and 13.5 mg of d-α-tocopheryl acetate daily (18 men) or placebo (19 men) for three weeks before a marathon (42 km) run. Just before the run, plasma Q10 was 282% (p < 0.0001) and plasma vitamin E 16% (p < 0.007) higher in the supplemented group, than in the placebo group. Also the proportion of plasma ubiquinol of total Q10, an indication of plasma redox status in vivo, was significantly higher in the supplemented group. Furthermore, the susceptibility of the VLDL + LDL fraction, to copper-induced oxidation, was significantly reduced in the supplemented group, compared to the placebo group. The exercise increased lipid peroxidation significantly in both study groups, as assessed by the elevated proportion LDL- of LDL and the increased susceptibility of lipoproteins to copper induced oxidation. However, the supplementation had no effect on lipid peroxidation or on the muscular damage (increase in serum creatine kinase activity or in plasma lactate levels) induced by exhaustive exercise. Plasma ascorbate, Q10, whole blood glutathione and serum uric acid concentrations increased during the exercise, elevating significantly the TRAP value of plasma by 10.3% and the proportion of plasma ubiquinol of total Q10 by 4.9%. These results suggest that even though exercise increases plasma lipid peroxidation, it also elevates the antioxidative capacity of plasma, as assessed by the increased plasma TRAP and the proportion of Q10H2 of total Q10. However, prior supplementation with small doses of Q10 and d-α-tocopheryl acetate neither attenuates the oxidation of lipoproteins nor muscular damage induced by exhaustive exercise such as encountered in a marathon run.
Article
We report a pilot study of three oral doses of coenzyme Q10 (CoQ10) (200 mg administered two, three, or four times per day for 1 month) in 15 subjects with Parkinson's disease. Oral CoQ10 caused a substantial increase in the plasma CoQ10 level. It was well tolerated, but at the highest dose (200 mg four times per day) mild, transient changes in the urine were noted. CoQ10 did not change the mean score on the motor portion of the Unified Parkinson's Disease Rating Scale. There was a trend toward an increase in complex I activity in the subjects.
Article
Ubiquinone is a carrier of the mitochondrial respiratory chain which regulates oxidative phosphorylation: it also acts as a membrane stabilizer preventing lipid peroxidation. In man the quinone ring originates from tyrosine, while the formation of the polyisoprenoid lateral chain starts from acetyl CoA and proceeds through mevalonate and isopentenylpyrophosphate; this biosynthetic pathway is the same as the cholesterol one. We therefore performed this study to evaluate whether statins (hypocholesterolemic drugs that inhibit 3-hydroxy-3-methylglutaryl coenzyme A reductase) modify blood levels of ubiquinone. Thirty unrelated outpatients with primary hypercholesterolemia (IIa phenotype) were treated with 20 mg of simvastatin for a 3-month period (group S) or with 20 mg of simvastatin plus 100 mg CoQ10 (group US). The following parameters were evaluated at time 0, and at 45 and 90 days: total plasma cholesterol, high-density lipoprotein-cholesterol, low-density lipoprotein-cholesterol, triglycerides, Apo A1, Apo B and CoQ10 in plasma and in platelets. In the S group, there was a marked decrease in total cholesterol low-density lipoprotein-cholesterol and in plasma CoQ10 levels from 1.08 mg/dl to 0.80 mg/dl. In contrast, in the US group we observed a significant increase of plasma CoQ10 (from 1.20 to 1.48 mg/dl) while the hypocholesterolemic effect was similar to that observed in the S group. Platelet CoQ10 also decreased in the S group (from 104 to 90 ng/mg) and increased in the US group (from 95 to 145 ng/mg).(ABSTRACT TRUNCATED AT 250 WORDS)
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It has been postulated that oxidatively modified low-density lipoprotein (LDL) contributes to the genesis of atherosclerosis. Ubiquinone has been suggested to be an important physiological lipid-soluble antioxidant and is found in LDL fractions in the blood. We measured plasma level of ubiquinone using high-performance liquid chromatography and plasma levels of total cholesterol, high-density lipoprotein (HDL) cholesterol, and triglycerides in 245 normal subjects (186 males, 59 females) and in 104 patients (55 males, 49 females) who had coronary artery disease not receiving pravastatin and 29 patients (12 males, 17 females) receiving pravastatin. In the normal subjects, the plasma ubiquinone levels did not vary with age. In the patient groups, the plasma total cholesterol and LDL levels were higher and the plasma ubiquinone level lower than in the normal subject group. The LDL/ubiquinone ratio was higher in the patient groups. We found that ubiquinone level, either alone or when expressed in relation to LDL levels, was significantly lower in the patient groups compared with the normal subject group. The 3-hydroxy-3-methylglutaryl coenzyme A (HMG CoA) reductase inhibitor is thought to prevent atherosclerosis, however, it also inhibits ubiquinone production. The present study revealed that HMG CoA reductase inhibitor decreased plasma cholesterol level, and that it did not improve either the ubiquinone level or the LDL/ubiquinone ratio. From these results, the LDL/ubiquinone ratio is likely to be a risk factor for atherogenesis, and administration of ubiquinone to patients at risk might be needed.
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A prospective, randomized, double-blind trial assigned 11 patients to receive coenzyme Q10 and 11 to receive none. Patients pretreated with coenzyme Q10 had a lower left atrial pressure and a lesser incidence of low cardiac output. They also had a wider pulse pressure. The right and left ventricular myocardial ultrastructure was better preserved in patients receiving preoperative treatment with coenzyme Q10. There was no demonstrable benefit to the atrial myocardium.
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We investigated whether the Huntington's disease (HD) gene mutation may produce either primary or secondary effects on energy metabolism. 31P magnetic resonance spectroscopy demonstrated a significant decrease in the phosphocreatine to inorganic phosphate ratio in resting muscle of 8 patients as compared with 8 control subjects. The cerebrospinal fluid lactate-pyruvate ratio was significantly increased in 15 patients as compared with 13 control subjects. Lactate concentrations assessed using 1H magnetic resonance spectroscopy are increased in Huntington's disease cerebral cortex. Treatment with coenzyme Q10, an essential cofactor of the electron transport chain, resulted in significant decreases in cortical lactate concentrations in 18 patients, which reversed following withdrawal of therapy. These findings provide evidence for a generalized energy defect in Huntington's disease, and suggest a possible therapy.
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Coenzyme Q10 supplementation (Bio-Qinon Pharma Nord, 90 mg/day) was studied in a double-blind cross-over study of 25 Finnish top-level cross-country skiers. With CoQ10 supplementation, all measured indexes of physical performance (AET, ANT and VO2Max) improved significantly. During verum supplementation, 94% of the athletes felt that the preparation had been beneficial in improving their performance and recovery time vs. only 33% in the placebo periods.