Bei der kosmopolitischen Rhabditis spiculigera wurde Interfertilität zwischen Populationen von Hawaii und Neuseeland festgestellt, dagegen eine vollständige reproduktive Isolation zwischen diesen beiden Populationen und solchen aus Europa. Dieser Nachweis der Entstehung von Isolationsfaktoren ohne Abänderung der Morphologie oder Ökologie regt zur Erörterung des Spezieskonzepts bei allopatrischen Populationen an, wobei die durch stabilisierende Selektion der ökologischen Nische gleichförmig gehaltene Ökospezies wichtiges Kriterium ist. Reproduktiv isolierte allopatrische Lokalpopulationen solcher einheitlicher Morpho- und Ökospezies werden als, Krytospezies' einer Art bezeichnet (ohne nomenklatorischen Status). Ihnen kommt ein wichtiges Attribut guter Arten zu (Isolationsfaktoren), während die ökologische Sonderung (unterschiedliche Einnischung) noch fehlt. Dies unterscheidet sie von Zwillingsarten, aber auch den ökologisch-morphologisch divergenten Semispezies mit nur partieller Isolation. Die unterschiedlichen Schritte allopatrischer Speziation (über Krytospezies bzw. Sub- und evtl. Semispezies) werden in einem Schema gegenübergestellt.