In unserer mit wissenschaftlichen Sensationen überfütterten Zeit können wir uns kaum noch bewußt machen, was die Arbeiten von Fermi, Joliot und Irène Curie für ihre Zeitgenossen bedeutet haben. Da war der uralte Traum der Alchimisten verwirklicht, die Umwandlung chemischer Elemente. Die «Goldmacher» des Mittelalters hatten jahrzehntelang, ja Jahrhunderte hindurch die «Transmutation», die
... [Show full abstract] Verwandlung von vielerlei Stoffen in Gold versucht. Nach Gebeten, Fasten und astrologischer Berechnung des günstigsten Zeitpunktes waren sie in ihre Gewölbe gestiegen, hatten den Herd angeheizt, Tiegel und Retorten mit seltsa-men Stoffen gefüllt, hatten beschwörende Sprüche gemur-melt, hatten tagelang geheizt, gewartet und gehofft — vergebens. Dabei meinten sie, es sollte doch gar nicht so schwer sein, Metalle ineinander umzuwandeln. Quecksilber etwa, dieses flüssige, schwere, silberglänzende Metall — es war doch nur notwendig, ein Verfahren zu finden, um es gelb zu färben und es in eine feste Form umzuwandeln, um Gold zu erhalten. Oder Blei, auch schwer und bereits silberglänzend, billig dazu — war es nicht genug, es goldgelb zu machen, um dann echtes Gold in Händen zu haben? Kupfer mit Zink zusammengeschmolzen gibt doch bereits das goldgelbe Messing!