Klinisch-psychologische Fragebogen und Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität setzen sich häufig aus mehreren Teilskalen zusammen. Die Berechtigung der Zusammenfassung dieser Teilskalen zu einem Gesamt- oder Summenwert soll aus statistischer Sicht geprüft werden. Anhand einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung (n = 1981) werden die korrelativen Beziehungen der folgenden sechs Fragebogen analysiert: NHP, EORTC QLQ-C30, HADS, MFI-20, GBB-24 und Whiteley-Index. Die Korrelationen zwischen den Gesamtwerten der Fragebogen übersteigen deutlich die mittleren Korrelationen der Subskalen zwischen verschiedenen Fragebogen. Selbst in den Fällen, in denen die Subskalen den gleichen Gegenstandsbereich betreffen, sind deren Korrelationen im Mittel nicht höher als die Korrelationen zum (unspezifischeren) Gesamtwert. Der Vorteil der inhaltlichen Spezifik der Einzelskalen wird durch den Nachteil der geringeren Itemzahl ausgeglichen. Über psychometrische Berechnungen anhand der Spearman-Brown-Formel wird die Beziehung zwischen Itemzahl und Reliabilität differenziert dargestellt. Es lässt sich schlussfolgern, dass die Bestimmung von Gesamtwerten aus statistischer Sicht eindeutig vorteilhaft ist.