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Die Wirkung von Cardiodoron
®
auf die
cardio-respiratorische Koordination
- Ein Literaturüberblick -
D. Cysarz, C. Heckmann, H.C. Kümmell
Abteilung für Klinische Forschung, Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, 58313
Herdecke
Kurztitel:
Cardiodoron
®
und cardio-respiratorische Koordination
Korrespondenzadresse:
D. Cysarz
Abteilung für Klinische Forschung
Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 Herdecke
Tel.: (02330) 62-3637
Fax: (02330) 62-4062
Email: d.cysarz_at_rhythmen.de
erschienen in
Forschende Komplementärmedizin Klassische Naturheilkunde
2002, 9: 292-297
D. Cysarz et al. Cardiodoron
®
und cardio-respiratorische Koordination
2
Zusammenfassung
Hintergrund: Die Ordnung der rhythmischen Funktionen entsteht bei Gesunden aus
dem Organismus heraus durch Selbstregulation. Bei orthostatisch Labilen, die aus-
schließlich unter funktionellen Störungen leiden, zeigt sich, dass diese Selbstregulation
verändert ist. Daraus resultiert insbesondere eine Veränderung der cardio-
respiratorischen Koordination, die als Repräsentant der rhythmischen Funktionsordnung
angesehen werden kann.
Fragestellung: Die anthroposophische Medizin bietet für die idiopathische orthostati-
sche Dysregulation das Arzneimittel Cardiodoron
®
an. Kann es die Selbstregulation
anregen und dadurch die cardio-respiratorische Koordination wieder normalisieren?
Material und Methoden: Die Frage wird anhand eines systematischen Literaturüber-
blicks über die vorhandenen Publikationen zu Cardiodoron
®
überprüft. Dabei wurden
lediglich die Publikationen berücksichtigt, in denen die cardio-respiratorischen Koordi-
nation in Studien mit Patienten oder Gesunden analysiert wurde.
Ergebnisse: Die Studien mit Gesunden und Patienten differieren methodisch stark.
Trotzdem konnte in allen Studien eine Normalisierung der cardio-respiratorischen Ko-
ordination sowohl bei Patienten mit orthostatischer Dysregulation als auch bei Gesun-
den gefunden werden.
Schlussfolgerung: Die Anwendung des Arzneimittels resultiert in einer Normalisierung
der cardio-respiratorischen Koordination. Diese ist das Ergebnis einer Anregung der
Selbstregulation der rhythmischen Funktionsordnung des menschlichen Organismus.
Schlüsselwörter: orthostatische Dysregulation, Selbstregulation, cardio-respiratorische
Koordination, Normalisierung, anthroposophische Medizin, Cardiodo-
ron
®
The effects of Cardiodoron
®
on cardio-respiratory coordination – a
literature review
Abstract
Background: In healthy subjects self-regulation of the organism establishes the order of
rhythmical functions. This self-regulation is altered in patients suffering from idiopathic
orthostatic syndrome resulting from disturbances of functional aspects only. Thus the
cardio-respiratory coordination, which may serve as the representative of the order of
rhythmical functions, is modified.
Objective: In the case of idiopathic orthostatic syndrome the anthroposophic medicine
offers the medicament Cardiodoron
®
. Does it stimulate the self-regulation in order to
normalise the cardio-respiratory coordination?
Material and Methods: This claim is analysed by a systematic review of the literature.
Only those publications were considered where the cardio-respiratory coordination was
analysed in studies with patients or healthy subjects.
Results: The methods of the studies with patients and healthy subjects vary strongly.
Nevertheless, a normalisation of the cardio-respiratory coordination could be found in
studies with patients suffering from idiopathic orthostatic syndrome as well as in studies
with healthy subjects.
Conclusion: The studies show that the use of the medicament results in a normalisation
of the cardio-respiratory coordination. By stimulating the self-regulation the medica-
D. Cysarz et al. Cardiodoron
®
und cardio-respiratorische Koordination
3
ment leads to an improvement of the order of rhythmical functions in the human organ-
ism.
Keywords: orthostatic syndrome, self-regulation, cardio-respiratory coordination,
normalisation, anthroposophic medicine, Cardiodoron
®
Einleitung
Die idiopathische vegetative Labilität ist eng verknüpft mit einer gestörten Regulation
des Blutdrucks, der Herz- und der Atemfrequenz insbesondere nach einem Übergang in
die Orthostase: die Regulationsmechanismen zur Kompensation des in die unteren Ex-
tremitäten versackten Blut versagen [1]. Dieser Vorgang äußert sich im Funktionellen
und drückt sich durch (a) starke Schwankungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks
im Stehen [2], und (b) in einer veränderten Koordination zwischen Herzschlag und At-
mung aus [3;4]. In diese Regulationsstörung kann daher das Verhalten der Atmung und
deren Interaktion mit dem Herzschlag einbezogen werden.
Die Regulation von Herzschlag, Atmung und deren Interaktion können sowohl durch
kurzfristige Untersuchungen (z.B. Aufstehversuch) analysiert werden als auch durch die
circadianen Verläufe von Herz- und Atemfrequenz. Dies bietet insbesondere den Vor-
teil, dass Schlafzeiten als Zeiten der Erholung und Regenerierung erfasst werden kön-
nen. Der Tagesgang wird besonders in der Herzfrequenz deutlich, er ist interindividuell
gut vergleichbar [5], während der Tagesgang der Atemfrequenz weniger deutlich ist und
daher stärker individuell erscheint [6;7].
Die Regulation der Interaktion zwischen Herzschlag und Atmung kann durch das Ver-
hältnis aus Herz- und Atemfrequenz quantifiziert werden. Dieses Verhältnis zeigt eben-
falls einen Tageverlauf, das zu den Tagesstunden stärker individuell ist und in der Nacht
im Gruppenmittel das ganzzahlige Frequenzverhältnis von 4:1 annimmt, d.h. pro Atem-
zug sind im Mittel 4 Herzschläge feststellbar [8-10]. Neuere Untersuchungen, in denen
die Synchronisation zwischen Herzschlag und Atmung nachgewiesen werden konnte
[11;12], belegen die Relevanz dieser Interaktion. Das Frequenzverhältnis kann daher als
ein Repräsentant für die Ordnung rhythmischer Funktionen im Organismus angesehen
werden.
Das angegebene Frequenzverhältnis zwischen Herzschlag und Atmung reguliert sich
beim gesunden Menschen während des Schlafs durch eine Eigenleistung des Organis-
mus ein. Da der Schlaf regenerierend und erholend für den Organismus ist, kann diese
Eigenleistung als gesundheitsfördernd angesehen werden. Daher wird sie im Sinne einer
Selbstordnung oder Selbstregulation, die im Funktionellen des menschlichen Organis-
mus begründet liegt, von Hildebrandt als Hygiogenese bezeichnet [13] (im Unterschied
zur Salutogenese von Antonovsky, die eine Erhaltung von Gesundheit primär von der
Psyche ausgehend meint). Im Krankheitsfall kann das Frequenzverhältnis auch in den
Ruhephasen deutlich von 4:1 abweichen, z. B. beim akuten Herzinfarkt [14;15], da die
Funktionsordnung durch die beschädigte organische Grundlage gestört ist.
Im Fall der idiopathischen orthostatischen Dysregulation (vegetative Labilität) ist zwar
kein organischer Defekt feststellbar, dennoch ist das Potential zur Wiederherstellung der
funktionellen Ordnung eingeschränkt. Eine Möglichkeit der Therapie besteht daher dar-
in, die nötigen Eigenleistungen im Organismus so anzuregen, dass er die rhythmische
Funktionsordnung eigenständig (im Sinne der Hygiogenese) aus sich selbst heraus wie-
derherstellen kann. Dies führt dazu, dass das mittlere Frequenzverhältnis im Prinzip
wieder mit dem von Gesunden vergleichbar ist.
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und cardio-respiratorische Koordination
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Die anthroposophische Medizin bietet für dieses Konzept das Arzneimittel Cardiodo-
ron
®
an. Es besteht aus Auszügen der Blüten von Primula officinalis und Onopordon
acanthium und aus potenzierten Auszügen (D
2
) des blühenden Krauts von Hyoscyamos
niger. Es kann eingesetzt werden bei Regulationsstörungen vegetativer Rhythmen und
ihrer Koordination, vor allem bei verschiedenen Störungen der Koordination von Herz-
schlag und Atmung, z. B. bei orthostatischer Dysregulation.
Ein Überblick über die Literatur zu Cardiodoron
®
, in der die cardio-respiratorische Ko-
ordination als Maß für die rhythmische Funktionsordnung des Organismus herangezo-
gen wurde, soll die Frage klären, inwiefern das Medikament dem dargestellten
therapeutischen Anspruch gerecht wird.
Material
Das Stichwort ‚Cardiodoron’ wurde in folgenden Datenbanken im jeweils vollständigen
Datenbestand gesucht: ‚PubMed’ (Public Medline Database; Recherche-Zeitraum: 1966
– April 2002), ‚Allied and Complementary Medicine Database (AMED; Recherche-
Zeitraum: 1985 – April 2002)’ und ‚Complementary and Alternative Medicine Databa-
se’ (Cambase; Angabe des Recherche-Zeitraums nicht möglich)
*
. In der Medline-
Datenbank ergaben sich zwei Publikationen, in AMED keine und in Cambase ebenfalls
zwei. Ein weiterer Fundus stellte die Dokumentation anthroposophisch-medizinischer
Zeitschriften dar, in der ein Großteil der Publikationen der Anthroposophischen Medi-
zin über den Zeitraum von 1926-1994 nach Stichworten gelistet ist [16]. Weitere Publi-
kationen ergaben sich aus den Literaturangaben dieser Arbeiten.
Auf diese Weise ergaben sich ca. 45 Publikationen zu Cardiodoron
®
, von denen ledig-
lich 10 über Ergebnisse von 6 unterschiedlichen Studien berichteten (Zusammenfassung
siehe Tabelle 1). Die aufgefundenen Publikationen waren alle im Sinne der rhythmi-
schen Funktionsordnung des Organismus relevant, da in allen das Verhältnis zwischen
Herz- und Atemfrequenz als Maß für die cardio-respiratorische Koordination untersucht
wurde. Kasuistiken wurden in dieser Übersicht nicht berücksichtigt. Von den sechs Stu-
dien wurden vier mit Patienten ohne Kontrollgruppe durchgeführt, von denen jedoch
eine Studie eine intra-individuelle Kontrolle enthält. Weiterhin gibt es eine Studie mit
gesunden Probanden ohne Kontrollgruppe und eine Studie mit gesunden Probanden und
Kontrollgruppe sowie Randomisation (randomisierte Doppelblindstudie). Die Patien-
tenzahl variiert von N=33 bis N=67. In den Studien mit Gesunden wurden jeweils N=50
Probanden in die Gruppen eingeschlossen.
Ergebnisse
Allgemeines
In den ausgewerteten Publikationen werden unterschiedliche Studienformen beschrie-
ben: die älteren Studien sind Kohortenstudien, in denen Patienten mit orthostatischer
Dysregulation und einer Cardiodoron
®
-Behandlung zusammengefasst sind. Die aktu-
ellsten Studien wurden mit Gesunden durchgeführt. Eine von ihnen ist eine randomi-
sierte, kontrollierte Doppelblindstudie mit einem Placebo als Vergleichspräparat.
Als Zielparameter wurden in den älteren Studien Puls- und Atemfrequenz im Liegen
oder Stehen gemessen, teilweise auch der Blutdruck. Die Stationarität des Organismus
wurde durch ausreichende Ruhezeiten sichergestellt. Aus Puls- und Atemfrequenz wur-
*
PubMed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi,
AMED: http://www.bl.uk/services/information/amed.html, Cambase: http://www.cambase.de
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de deren Quotient berechnet (QPA). Die neueren Studien benutzten statt der Pulsfre-
quenz die aus dem Langzeit-Elektrokardiogramm (EKG) berechnete momentane Herz-
frequenz. Dadurch wird ebenfalls die Berechnung der Herzfrequenzvariabilität
ermöglicht, die in diesem Falle eine Zusatzinformation zum QPA darstellt. Die Variabi-
lität der Herzschlagfolge wird in drei Frequenzbereich eingeteilt: ‚Very Low Frequen-
cy’, ‚Low Frequency’ und ‚High Frequency’. Sie quantifizieren den Einfluss des
Durchblutungsrhythmus zwischen Haut- und Muskulatur, des Blutdruckrhythmus und
des Atmungsrhythmus auf die Herzschlagfolge und lassen damit Rückschlüsse auf das
autonome Nervensystem zu. Die ‚Total Frequency’ quantifiziert die Gesamtheit dieser
Einflüsse. Größere Werte gehen mit einem größeren Einfluss einher und werden als
günstig bewertet [26].
Ein wesentlicher Aspekt der rhythmischen Funktionsordnung ist die Normalisierung.
Die Normalisierung eines Parameters zeichnet sich durch zwei notwendige Eigenschaf-
ten aus: (a) er strebt gegen ein Gruppenmittel (‚Normalwert’) und (b) Richtung und
Stärke der Änderung hängen vom Ausgangswert des Parameters ab. Methodisch wird
dies durch Regressionsanalysen erfasst. Für den QPA gilt ein Gruppenmittel von 4 als
Norm [10]. Eine Normalisierung bedeutet bei einem QPA<4 einen Anstieg, bei einem
QPA>4 einen Abfall des QPA-Wertes nach der Therapie. Der jeweilige Betrag des An-
stiegs bzw. Abfalls ist vom Abstand zur 4 abhängig.
Bei den Ergebnissen, die durch einen statistischen Tests abgesichert wurden, ist die
Signifikanzgrenze jeweils mindestens p<0.05. Die Dauer der oralen, langfristigen Gabe
betrug 28 Tage bis 16 Wochen bei einer Dosis von 4 x 15 bis 5 x 20 Tropfen/Tag. Eine
kurzfristige orale Behandlung wurde nicht untersucht, stattdessen aber die kurzfristige
Wirkung durch 1 bzw. 4 Injektionen s.c. von Cardiodoron
®
5%.
Im folgenden werden die einzelnen Studien und die für die rhythmische Funktionsord-
nung relevanten Ergebnisse in chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Tabelle 1 ent-
hält in Kurzform alle relevanten Daten der untersuchten Gruppen und die Ergebnisse,
auf die im folgenden immer wieder Bezug genommen wird.
Wirkung auf die rhythmische Funktionsordnung
Matthiolius untersuchte als erster systematisch die Wirkung der langfristigen Einnahme
von Cardiodoron
®
(4 x 15 Tropfen/Tag für mindestens 8 Wochen) auf die rhythmische
Funktionsordnung [17;18]. An 67 vergleichsweise sehr jungen Patienten (63% unter 20
Jahren), die unter orthostatischer Dysregulation litten, wurde der Puls mit einer Arm-
manschette, die Atmung mit einer Brustmanschette oszillographisch im Liegen für 2
Minuten gemessen. Daraus wurden die mittlere Puls- und Atemfrequenz sowie der QPA
berechnet. Nach der Einnahme ergab sich gegenüber der Anfangsmessung ein signifi-
kanter Abfall der Pulsfrequenz und damit ein ebenfalls signifikanter Abfall des QPA
(von 5.3 ± 1.8 auf 4.6 ± 1.2, gepaarter Student t-Test). Die Änderung des QPA wurde
um so deutlicher, je weiter der QPA vor der Einnahme über 4 lag (Normalisierung).
Zur gleichen Zeit veröffentlichte Weckenmann Ergebnisse von 33 Patienten mit or-
thostatischer Dysregulation (Durchschnittsalter: 37 Jahre), die Cardiodoron
®
über einen
Zeitraum von 8-16 Wochen (5 x 20 Tropfen/Tag) erhielten [19]. In dieser und allen sei-
nen folgenden Studien wurde die Pulsfrequenz palpatorisch und die Atemfrequenz visu-
ell im Liegen und im Stehen über einen Zeitraum von 30 s gemessen (bei 5 oder 10
Wiederholungen der Messungen), ergänzt von Blutdruckmessungen. Nach der Behand-
lung zeigten sich sowohl im Liegen als auch im Stehen signifikante Unterschiede in der
Pulsfrequenz und im QPA. Signifikante Änderungen der Atemfrequenz zeigten sich nur
im Stehen. Im Liegen verringerte sich der QPA unter Cardiodoron
®
von 5.3 ± 1.2 auf
4.7 ± 1.2, im Stehen reduzierte er sich von 7.2 ± 1.2 auf 5.3 ± 1.1. Im Stehen nahm die
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und cardio-respiratorische Koordination
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Blutdruckamplitude (Differenz Systole/Diastole) unter Cardiodoron
®
ebenfalls signifi-
kant zu.
In einer weiteren Untersuchung zur langfristigen Wirkung konnte Weckenmann seine
eigenen Ergebnisse erhärten, da in einer auf 41 Patienten (Alter: 35.5 ± 15.4 Jahre) er-
weiterten Gruppe die Resultate nach Cardiodoron
®
(5 x 20 Tropfen/Tag für 8-12 Wo-
chen) weiterhin bestand hatten [20;21]. Zusätzlich wurde jetzt eine Normalisierung der
Parameter untersucht. Eine statistisch gesicherte Normalisierung ergab sich für die Puls-
und Atemfrequenz und den QPA im Stehen, die Blutdruckamplitude hingegen normali-
sierte nicht.
Weckenmann führte ebenfalls die erste Studie zur kurzfristigen Wirkung von Cardiodo-
ron
®
5% durch (1 x 1 Injektion s.c.) [22]. Vor und eine Stunde nach der Injektion wur-
den Puls- und Atemfrequenz bei 57 Patienten (mittleres Alter: 36.9 Jahre) gemessen.
Anders als in den vorangegangenen Studien wurde diesmal zusätzlich ein intra-
individueller Vergleich zu Veratrum album D
3
durchgeführt. Nach Cardiodoron
®
ergab
sich im Stehen eine signifikante Verringerung der Pulsfrequenz und des QPA (von
6.5 ± 1.7 auf 5.8 ± 1.4), beide Parameter normalisierten. Im Gegensatz dazu zeigten sich
bei dem Vergleichspräparat keine signifikanten Veränderungen.
Mitte der 90-iger Jahre wurde von unserer Arbeitsgruppe ebenfalls die kurzfristige Wir-
kung von Cardiodoron
®
an Gesunden untersucht (4 x 1 Injektion s.c. in 24 Stunden).
Von 50 gesunden Probanden (mittleres Alter: 28.6 ± 7.6 Jahre) wurde neben dem QPA
insbesondere die Herzfrequenzvariabilität aus ambulanten 24h-EKG-Aufzeichnungen
ermittelt [23]. Die Atemfrequenz wurde indirekt aus der Herzschlagfolge berechnet
[10;24]. Die mittlere nächtliche Herzfrequenz und der mittlere QPA blieben nach vier
Injektionen s.c. innerhalb von 24 Stunden unverändert. Die Herzfrequenzvariabilität
sank zur gleichen Zeit leicht ab, insbesondere die ‚Very Low Frequency’ und die Ge-
samtvariabilität (‚Total Frequency’).
In einer weiteren Studie unserer Arbeitsgruppe mit gesunden Probanden wurde die lang-
fristige Wirkung von Cardiodoron
®
(4 x 20 Tropfen/Tag für 28 Tage) auf die Herzfre-
quenzvariabilität und den QPA aus dem 24h-EKG untersucht [25-27]. In dieser Studie
wurde nach dem Design der randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie gegen ein
Placebo, das aus einer alkoholischen Lösung bestand, verglichen. 100 Probanden nah-
men an der Studie teil (mittleres Alter: 28.7 ± 7.0 Jahre), von denen 50 Cardiodoron
®
und 50 das Placebo einnahmen. Nach der Einnahme von Cardiodoron
®
waren die mitt-
leren nächtlichen ‚Low Frequency’ und ‚High Frequency’ insgesamt angestiegen, ins-
besondere in einer Teilgruppe. Die mittlere nächtliche Herzfrequenz und der QPA
normalisierten in der Cardiodoron
®
-Gruppe, d. h. die Abweichung vom mittleren nächt-
lichen Frequenzverhältnis von 4:1 wurde verringert. Auch das sogenannte ‚Phasen-
Koordinations-Verhältnis’, ein strengeres Maß für die zeitliche Koordination von Herz-
schlag und Atmung [10], zeigte unter Cardiodoron
®
eine Normalisierung. Diese Ergeb-
nisse konnten in der Placebo-Gruppe nicht beobachtet werden.
Diskussion
In allen untersuchten Studien zu Cardiodoron
®
wird die Wirkung durch den Quotienten
aus Herz- und Atemfrequenz beurteilt. Er gilt als ein Maß der cardio-respiratorischen
Koordination. Da er die beiden offensichtlichsten Rhythmen der rhythmischen Funkti-
onsordnung erfasst, kann er als ihr Repräsentant angesehen werden. Als ein wesentli-
cher Aspekt dieses Parameters wurde die Normalisierung sowohl bei Patienten wie bei
Gesunden untersucht. Eine Normalisierung während einer Therapie deutet darauf hin,
dass das im Organismus vorhandene Potential zur Herstellung der rhythmische Funkti-
onsordnung angeregt wird.
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und cardio-respiratorische Koordination
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Nach der kurz- und langfristigen Therapie mit Cardiodoron
®
konnte bei Patienten mit
orthostatischer Dysregulation eine Normalisierung des QPA sowohl im Liegen (zum
mittleren QPA von 4 [8-10]) als auch im Stehen (zum mittleren QPA von 5 [4]) festge-
stellt werden, d. h. nach der Therapie wurden die Normalwerte angestrebt. Daraus kann
geschlossen werden, dass die rhythmische Funktionsordnung positiv beeinflusst wurde,
auch wenn der Normalwert für Gesunde nicht erreicht war.
Bei Gesunden ergab die kurzfristige Anwendung keine Normalisierung des QPA. Die
langfristige Anwendung bei Gesunden konnte hingegen eine Normalisierung des QPA
hervorrufen. Da der mittlere QPA bei Studienbeginn schon bei 4:1 lag und nur die
Streubreite verringert wurde, handelt es sich hier um eine Optimierung der rhythmi-
schen Funktionsordnung. Diese Ergebnisse wurden durch das 'Phasen-Koordinations-
Verhältnis', einem gegenüber der allgemeinen Erfassung des QPA spezifischeren
Verfahren zur Analyse der cardio-respiratorischen Koordination, unterstützt: das
Verhältnis zeigte ebenfalls eine Normalisierung [27].
Die Eigenschaften der Normalisierung können bei der Herzfrequenzvariabilität prinzi-
piell nicht festgestellt werden: sie quantifiziert modulierende Einflüsse (z.B. der At-
mung) auf die Herzschlagfolge, wobei ausschließlich ein Anstieg der Variabilität als
Verbesserung bewertet wird [28]. Aus diesem Grund kann kein Normalwert existieren.
Die Herzfrequenzvariabilität stellt jedoch eine adäquate Zusatzinformation zur rhythmi-
schen Funktionsordnung dar. Die kurzfristige Anwendung bei Gesunden ergab einen
leichten Abfall der nächtlichen Variabilität in allen Frequenzbereichen, nach der lang-
fristigen Anwendung konnte ein leichter Anstieg in allen Frequenzbändern festgestellt
werden, insbesondere aber der mittleren nächtlichen ‚Low Frequency’ und ‚High Fre-
quency’ in einer Teilgruppe. Bei Gesunden beeinflusst daher nur die langfristige An-
wendung die Modulation der Herzschlagfolge günstig, die kurzfristige Anwendung
hingegen nicht.
In einer Patientenstudie wurde unter Cardiodoron
®
eine signifikante Zunahme der Blut-
druckamplitude im Stehen festgestellt. Unabhängig davon ergaben kontinuierliche nich-
tinvasive Messungen des Blutdrucks (mittels ‚Finapres’-Technik), dass Patienten mit
orthostatischer Dysregulation eine kleinere Blutdruckamplitude und eine größere Blut-
druckvariabilität als Gesunde zeigen [2]. Daher ist der Anstieg der Blutdruckamplitude
unter Cardiodoron
®
als günstig zu bewerten. Der Nachweis eines ebenfalls als günstig
zu bewertenden Abfalls der Blutdruckvariabilität ist noch nicht erbracht worden. Eine
Normalisierung der Blutdruckamplitude konnte nicht festgestellt werden.
Trotz der im Prinzip übereinstimmenden Ergebnisse bezüglich der Normalisierung des
QPA gibt es z. T. erhebliche Unterschiede im Patientengut und in der Methodik zwi-
schen den Studien, die bei einem Vergleich der Ergebnisse zu beachten sind. Das mittle-
re Alter der Patienten liegt bei Weckenmann jeweils bei ca. 36 Jahre, bei Matthiolius
hingegen weit darunter (63% <20 Jahre). Beachtenswert ist, dass die jüngeren Patienten
erwartungsgemäß eine höhere Herz- und Atemfrequenz gegenüber den älteren Patienten
aufweisen [29], dies aber trotzdem einen vergleichbaren QPA zwischen beiden
Altersgruppen ergibt.
Messtechnisch betrachtet sind die Patientenstudien von der Erfassungsdauer vergleich-
bar (kurze Zeitintervalle im Liegen bzw. Stehen). Puls- und Atemfrequenz wurden von
Matthiolius polygraphisch erfasst, während die Daten von Weckenmann palpatorisch
(Pulsfrequenz) bzw. visuell (Atemfrequenz) erhoben wurden und daher mit einem grö-
ßeren methodischen Fehler behaftet sind. Die neueren Studien an Gesunden stellen in
dieser Hinsicht einen wesentlichen Fortschritt dar, da 24h-EKGs aufgezeichnet wurden.
Dies erlaubt zeitreihen-analytische Auswertungen insbesondere während der nächtli-
chen Schlafzeit, so dass für alle Probanden ein größerer Zeitraum mit vergleichbarem
Aktivitätsniveau zur Verfügung steht. Die Atemfrequenz wurde in diesem Fall nicht
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und cardio-respiratorische Koordination
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direkt gemessen, sondern über ein validiertes Verfahren aus der Modulation der Herz-
schlagfolge (respiratorische Sinusarrhythmie) ermittelt. Durch diese Verbesserungen
steht eine Methode zur Erfassung subtiler Wirkungen von Medikamenten zur Verfü-
gung, so dass die bisher nur bei Patienten festgestellte Normalisierung des QPA auch
bei Gesunden unter Cardiodoron
®
nachgewiesen werden konnte.
Der aufgeführten Doppelblindstudie an gesunden Probanden kommt ein besonderer
Stellenwert zu, da ihr neben den technisch-methodischen Neuerungen ein anerkanntes
Studiendesign zum Nachweis einer Medikamentenwirkung zu Grunde liegt [30]. Sie
entkräftet das Argument, die Normalisierung sei ein ‚Regression to the Mean’-Artefakt,
da die Normalisierung in der Placebo-Gruppe nicht gefunden werden konnte. Dieser
Nachweis stützt daher die Ergebnisse der älteren Studien, so dass ihre Gültigkeit trotz
der methodischen Kritikpunkte erhalten bleibt.
Zusammengefasst ergibt sich aus den Studien zu Cardiodoron
®
, dass es bei Patienten
mit orthostatischer Dysregulation und bei gesunden Probanden die rhythmische Funkti-
onsordnung des menschlichen Organismus positiv beeinflusst, und die Fähigkeit zur
Eigenregulation verbessert. Ein Vergleich mit den gängigen Therapien zur orthostati-
schen Dysregulation zeigt, dass Cardiodoron
®
in Bezug auf die Verbesserung der
rhythmischen Funktionsordnung eine Alternative zur üblichen Behandlung darstellt.
Dies wird unterstützt durch gute Verträglichkeit und gute Therapieerfolge in der Praxis
[31]. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der Klärung der Frage, wie die arzneilich
wirksamen Bestandteile die beschriebene Wirkung hervorzubringen vermögen. Damit
eng verbunden ist die Präzisierung der Indikation für die verschiedenen Formen der
orthostatischen Dysregulation in Anlehnung an die heute üblichen Standards [1;32] und
eine genauere Klärung der Frage, wie sich die Blutdruckvariabilität unter Cardiodoron
®
verhält.
Danksagung
Die Autoren danken Herrn R. Stange, Berlin, für die freundliche Unterstützung bei der
Literaturrecherche.
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D. Cysarz et al. Cardiodoron
®
und cardio-respiratorische Koordination
11
Autoren / Jahr
Angaben zur Studie
Herzfr.
[min
-1
]
Atemfr.
[min
-1
]
QPA
RRa
[mmHg]
VLF
[ms]
LF
[ms]
HF
[ms]
TF
[ms]
Matthiolius, Kipp
(1970), Matthiolius
(1970)
Patientenstudie ohne Kontrollgr.
N=67, 37 w, 30 m
Alter: <20 J.: 40,
20-40 J.: 14, >40 J.: 13;
4 x 15 Tr./Tag für 8-12 Wochen
liegend
v: 79.7
±±
12.4
n: 75.2
±±
13.3
liegend
v: 16.5 ± 4.7
n: 17.4 ± 3.7
liegend
v: 5.3
±±
1.8
n: 4.6
±±
1.2
Weckenmann
(1970)
Patientenstudie ohne Kontrollgr.
N=33, 22 w, 11 m
mittl. Alter: 37 Jahre
5 x 20 Tr./Tag für 8-16 Wochen
liegend
v: 72.8
±±
8.7
n: 68.6
±±
6.4
stehend
v: 92.6
±±
12.3
n: 78.1
±±
7.7
liegend
v: 14.1 ± 3.3
n: 15.0 ± 3.1
stehend
v: 13.3
±±
3.1
n: 15.0
±±
2.2
liegend
v: 5.3
±±
1.2
n: 4.7
±±
1.2
stehend
v: 7.2
±±
1.2
n: 5.3
±±
1.1
liegend
v: 46.2 ± 9.6
n: 45.7 ± 8.4
stehend
v: 28.4
±±
8.7
n: 33.2
±±
7.2
Weckenmann
(1973a, b)
Patientenstudie ohne Kontrollgr.
N=41, 28 w (35.6 ± 14.1 J.)
13 m (35.3 ± 15.4 J.)
5 x 20 Tr./Tag für 8-12 Wochen
stehend
v: 94.4
±±
12.6
n: 82.0
±±
10.8
stehend
v: 13.7
±±
3.3
n: 14.9
±±
2.7
stehend
v: 7.2
±±
1.2
n: 5.6
±±
1.2
stehend
v: 27.9
±±
8.5
n: 32.7
±±
10.1
Weckenmann
(1984)
Patientenstudie mit intra-
individueller Kontrolle.
N=57, 35 w (36.1 ± 13.1 J.)
22 m (38.1 ± 10.7 J.)
1 Injektion s.c.
stehend
v: 93.4
±±
14.4
n: 87.3
±±
13.3
stehend
v: 6.5
±±
1.7
n: 5.8
±±
1.4
Kümmell, Better-
mann (1996)
N=50 Gesunde
32 w, 18 m (28.6 ± 7.6 J.)
4 x Injektion s.c. in 24 h
Nacht
v: 60.7 ± 8.7
n: 61.7 ± 9.6
Nacht
v: 3.98 ± 0.78
n: 4.06 ± 0.80
Nacht
v: 54.6 ± 16.8
n: 51.4 ± 16.3
Nacht
v: 41.8 ± 16.4
n: 40.0 ± 16.3
Nacht
v: 35.5 ± 17.6
n: 34.6 ± 18.0
Nacht
v: 83.6 ± 29.1
n: 79.1 ± 28.3
Cysarz et al. (1999,
2000, 2002)
random. Doppelblindstudie
Verum: N=50 Gesunde,
Kontrollgruppe: N=50 Gesunde
54 w, 46 m (28.6 ± 7.0 J.)
4 x 20 Tr./Tag für 4 Wochen
Nacht
v: 60.9 ± 7.7
n: 60.2 ± 6.6
Nacht
v:15.7 ± 2.1
n: 15.9 ± 2.3
Nacht
v: 4.06 ± 0.80
n: 3.97 ± 0.73
Nacht
v: 57.8 ± 18.3
n: 58.6 ± 18.5
Nacht
41.5 ± 13.0
42.0 ± 12.6
Nacht
33.5 ± 13.5
34.1 ± 14.5
Nacht
84.5 ± 26.3
85.8 ± 26.0
Tabelle 1: Zusammenfassung der Studien (siehe Text): kursiv/fett: statistisch signifikanter Unterschied vor (v) und nach (n) der Gabe von Cardiodo-
ron
®
(p<.05). Abkürzungen: QPA: Quotient aus Herz- und Atemfrequenz, RRa: Blutdruckamplitude (Differenz Systole/Diastole), VLF:
Very Low Frequency, LF: Low Frequency, HF: High Frequency, TF: Total Frequency (Herzfrequenzvariabilität, Erläuterung siehe Text).