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Prognostische Validität des ELFRA-1 bei der Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen

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Abstract

Hintergrund: Die Früherkennung sprachentwicklungsgestörter Kinder ist Voraussetzung für eine Frühförderung und damit ein wichtiges klinisches Anliegen. Der „Elternfragebogen für einjährige Kinder: Sprache, Gesten, Feinmotorik - ELFRA-1” ist ein Screening-Instrument, das zur Früherfassung von Sprachentwicklungsstörungen im Rahmen der U6 konzipiert wurde. Ziel der Studie war es, die prognostische Validität dieses Screenings zu überprüfen. Probanden und Methoden: Zur Auswertung lagen 121 ELFRA-1-Bögen vor, die von den Eltern zum Zeitpunkt der U6 ausgefüllt worden waren. Ein Jahr später wurde der Sprachentwicklungsstand der Kinder mit dem ELFRA-2 beurteilt. Ergebnisse: Der ELFRA-1 erreichte bei der Erkennung von „Late talkers” eine Gesamttrefferquote von 63 %. Für die Sensitivität ergab sich ein Wert von 52 % und für die Spezifität von 65 %. Der relative Anstieg der Trefferquote gegenüber der Zufallstrefferquote (RATZ-Index) war mit 23 % eher gering. Als ungünstige Prädiktoren für die Sprachentwicklung von Risikokindern erwiesen sich männliches Geschlecht und ein niedriges Ausbildungsniveau der Mutter. Schlussfolgerungen: Die prognostische Validität des ELFRA-1 erwies sich als unbefriedigend. Mit dem Screening werden zu viele Kinder mit Spracherwerbsstörungen übersehen und Kinder mit altersgerechter Sprachentwicklung als Risikokinder eingestuft. Der ELFRA-1 kann somit nicht zur routinemäßigen Anwendung im Rahmen der U6 empfohlen werden.

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... Therefore, parent/guardian-based questionnaires can be a good alternative. Sachse and von Suchodoletz (2008) found that parent language reports are a valid and efficient tool for judging expressive language delay in infants who are 24 months old, but that the accuracy highly depends on the questionnaire that is used (Sachse, Saracino, and von Suchodoletz 2007). ...
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Objective: To investigate the feasibility of using the LittlEARS® Auditory Questionnaire (LEAQ®) as part of the infant hearing screening programme in Germany. Design: LEAQ®s were distributed to 47 paediatric practices and were completed by the parents/guardians of the infants (aged between 9-14 months) involved in the study (= LEAQ® screening). The infants who failed the LEAQ® screening were invited to a LEAQ rescreening. Infants who failed the LEAQ® rescreening were sent to a paediatric ENT specialist. After 3 years, a follow-up was performed on two groups: the first group comprised infants who failed the LEAQ screening; the second group (control group) comprised 200 infants who passed the LEAQ screening. Study Sample: 5316 questionnaires were returned. Results: Six infants with permanent hearing loss were identified using the LEAQ® as a screening tool. Conclusions: An infant hearing screening using the LEAQ® is easily implementable in paediatric practices and may be a good alternative in countries where no objective screening instruments are available. The LEAQ® was suitable for monitoring hearing development in infants in general and could help to identify a late-onset or progressive hearing loss in infants.
... Zahlreiche Studien zeigen zudem abweichende Interaktionsverhaltensweisen der Mütter unreif geborener Kinder auf (Lilienfeld et al., 2012, Muller-Nix et al., 2004, Poehlmann et al., 2011. Hinsichtlich der Interaktionsverhaltensweisen der unreif geborenen Kinder sind die Ergebnisse in der Literatur bislang nicht eindeutig: Es finden sich sowohl Belege für (Groote et al., 2006, Montirosso et al., 2010, Muller-Nix et al., 2004, Salerni et al., 2007 (Schuymer et al., 2011, Smith & Ulvund, 2003 (Sachse et al., 2007b, Suchodoletz, 2011, Suchodoletz, 2015. Erst im Alter von zwei Jahren gelingt eine Erhebung des Sprachstandes zuverlässig. ...
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Abstract zur Promotion von Joana Wolfsperger Theoretischer Hintergrund Die Zahl unreif geborener Kinder hat in den vergangenen Jahren durch die steigende Überlebenschance extrem unreif geborener Kinder und die Einrichtung von Perinatalzentren in Deutschland zugenommen. Studien haben gezeigt, dass die weitere Entwicklung der unreif geborenen Kinder mit einer Gefährdung der körperlichen Entwicklung und entwicklungspsychologischen Risiken einhergeht. Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen zu vorsprachlicher Kommunikation und sprachlichen Fähigkeiten der unreif geborenen Kinder sind unzureichend, um spezifische, auch präventive Interventionsprogramme ableiten zu können. Ziel Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob bei unreif geborenen Kinder wechselseitige Abstimmungsprozesse und kommunikative Verhaltensweisen als Prädiktoren für die weitere Sprachentwicklung genutzt werden können und somit eine Interaktionsanalyse für die Praxis einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen diagnostischen Verfahren, wie Entwicklungstests, hat. Methode An der Untersuchung nahmen 27 monolingual deutsche Mutter-Kind-Paare teil (Gruppe der unreif geborenen Kinder: 13 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 28 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 1022g, Kontrollgruppe: 14 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 39 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 3530g). Die Datenerhebung fand an zwei Messzeitpunkten bei den Familien zu Hause statt. Am ersten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter der Kinder von zwölf Monaten wurden die (vor-)sprachlichen kommunikativen Fähigkeiten von Mutter und Kind anhand einer videobasierten differenzierten Interaktionsanalyse von drei je zehnminütigen Interaktionssequenzen erhoben. Zudem wurde der kindliche Entwicklungsstand anhand der Griffiths Entwicklungsskalen ermittelt. Am zweiten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter von 24 Monaten wurde der Sprachstand der Kinder mittels des SETK-2 erfasst. Ergebnisse Die Studie zeigt, dass in der Gruppe der unreif geborenen Kinder die Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Sequenz Symbolspiel im Alter von zwölf Monaten signifikant und stark mit dem produktiven Sprachwert im Alter von 24 Monaten korreliert (r (10) = .656, p ≤ .01). Das Herstellen von Situationen geteilter Aufmerksamkeit gelingt dabei unabhängig von der mütterlichen Stressbelastung, dem medizinischen Risiko bei Geburt und dem kindlichen Entwicklungsquotienten. Eine große Effektstärke war in der kumulativen Untersuchung des Einflusses von Frühgeburt, mütterlicher Belastung und Dauer von Situationen geteilter Aufmerksamkeit zu finden (F (1, 27) = 4.5, p ≤ .1, ŋ2 = .530). Nicht der Entwicklungsquotient gesamt sondern nur die Unterskalen Persönlich-Sozial und Leistung korrelieren mit den sprachlichen Fähigkeiten im Alter von 24 Monaten (Persönlich-Sozial: Produktion von Wörtern (r (10) = .705, p ≤ .01) und Produktion von Sätzen (r (10) = .730, p ≤ .01), Leistung: Produktion von Wörtern (r (10) = .686, p ≤ .01)). Die Anwendung dieser Teilskalen der Griffiths Entwicklungsskalen ermöglicht daher zwar eine Vorhersage späterer sprachlicher Leistungen, erlaubt jedoch keine konkrete Therapie- oder Beratungsplanung. Die produktiven sprachlichen Fähigkeiten im Alter von zwei Jahren waren bei den unreif geborenen Kindern signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (SETK-2 Produktion II: p=0.04). Schlussfolgerung Es konnte belegt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Mutter-Kind-Interaktion und der weiteren produktiven Sprachentwicklung besteht. Aus einer Interaktionsbeobachtung können daher konkrete Inhalte für die Beratung von Müttern von unreif geborenen Kindern sowie Förderungs- und Therapieinhalte abgeleitet werden. Die Interaktionsbeobachtung hat somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Durchführung eines allgemeinen Entwicklungstests wie den Griffiths Entwicklungsskalen. Um allgemein gültige Aussagen treffen zu können, müsste die Untersuchung jedoch an einer größeren und eventuell bezüglich des mütterlichen Bildungsniveaus risikogefährdeteren Stichprobe wiederholt werden. Dabei wäre es sinnvoll, eine in ihrer Kodierkomplexität reduzierte Version der Interaktionsbeobachtung zu erproben, um eine für die Praxis taugliche Variante zu entwickeln.
... Da im Alter von 2 Jahren allerdings bei lediglich 17% der Kinder eine SEV anhand des Ergebnisses im ELFRA-2 festgestellt worden war, ergab sich eine unbefriedigende Klassifikation der Kinder mit Hilfe des ELFRA-1 (RATZ-Index = 0.23). Vergleichbare Ergebnisse konnten für die englische Originalversion des Elternfragebogens(MCDI, Fenson et al., 2007) gefunden werden, sodass weder der Einsatz des ELFRA-1(Grimm & Doil, 2006), noch des MCDI(Fenson et al., 2007) als Screeninginstrument zur Identifikation von einjährigen Kindern mit erhöhtem Risiko für eine SEV empfohlen wird(Feldman et al., 2000;Fenson et al., 2000;Sachse et al., 2007). Neben dem ELFRA-1(Grimm & Doil, 2006) wurde vonWard (1992) ein Fragebogen zur Identifikation von Risikokindern für SEV entwickelt, welcher mit Eltern von erst 9 Monate alten Kindern durchgeführt werden soll. ...
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Gestenproduktionen sind eine wichtige Vorläuferfähigkeit lautsprachlicher Kompe-tenzen. Deiktische Gesten, insbesondere Pointing-Gesten, ermöglichen es Kindern, auf Objekte, Personen oder Handlungen zu referieren und sich somit, noch bevor sie erste Worte sprechen, aktiv an Kommunikation zu beteiligen. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder, die früh in ihrer Entwicklung Pointing-Gesten zur Kommunikation verwenden, zu einem späteren Zeitpunkt weiter entwickelte sprachliche Fähigkeiten haben, als Kinder, die in ihrer frühen Entwicklung weniger Pointing-Gesten nutzen. Bislang ist jedoch unklar, welche Eigenschaften deiktischer Gesten (Handformen, Motive) verantwortlich sind für die prädiktive Kraft und wie sie sich entwickeln. In einer Längsschnittstudie über eineinhalb Jahre wurde die gestische und lautsprachliche Entwicklung von 45 Kindern zwischen 12 und 30 Monaten differenziert analysiert. In experimentellen und semi-natürlichen Versuchsanordnungen wurden das Verständnis und die Produktion von unterschiedlich motivierten Gesten im Alter von 12, 14, 16, 18 und 21 Monaten erfasst und mit den sprachlichen Fähigkeiten der Kinder im Alter von 2;0 und 2;6 Jahren in Beziehung gesetzt. Es wurde überprüft, ob sich die gestische Entwicklung von Kindern, welche mit 2;0 Jahren eine Sprachentwicklungsverzögerung haben, von sprachlich typisch entwickelten Kindern unterscheidet. Weiterhin wurde untersucht, welche Eigenschaften von deiktischen Gesten im Alter von 12 Monaten prädiktiv für sprachliche Fähigkeiten mit 2;0 und 2;6 Jahren sind, und ob gestische Kompetenzen mit 12 Monaten zur Identifikation von Risikokindern für eine Sprachentwicklungsverzögerung im Alter von 2;0 und 2;6 Jahren genutzt werden können. Darüber hinaus wurde die Bedeutung des gestischen und sprachlichen Inputs durch die primäre Bezugsperson analysiert. Die Ergebnisse belegen, dass sich Kinder, die mit 2;0 Jahren eine SEV haben bereits in ihrer gestischen Entwicklung im zweiten Lebensjahr von sprachlich typisch entwickelten Kindern unterscheiden. Mit 12 Monaten benutzen deutlich weniger Kinder mit SEV bereits Indexfingerpoints, um sich an Kommunikation zu beteiligen. Die mindestens einmalige Produktion eines Indexfingerpoints im Alter von 12 Monaten ist ein bedeutsamer Prädiktor für sprachliche Fähigkeiten der Kinder im Alter von 2;0 und 2;6 Jahren und dient bei der vorliegenden Stichprobe als valider Indikator für eine Sprachentwicklungsverzögerung mit 2;0 und 2;6 Jahren. Der gestische und lautsprachliche Input durch die primäre Bezugsperson ist nicht ursächlich für die aufgedeckten Unterschiede zwischen sprachlich typisch und sprachlich verzögert entwickelten Kindern.
... Sprachentwicklungsverzögerungen sind deshalb, wenn keine weiteren Entwicklungsauffälligkeiten vorliegen, bis zur Vorsorgeuntersuchung U6 (10.-12. Monat) nicht als Frühsymptom einer späteren Sprachentwicklungsstörung anzusehen [23]. Erst mit etwa 2 Jahren, d. h. ...
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Background: 30-50% of late talkers catch-up their language delay during the third year of life. So far it is unclear whether this is a permanent or an illusionary recovery. The aim of the study was to examine the further language development of late bloomers. Method: Language skills of 83 three-year-old children (16 late bloomers [LB], 29 late talkers [LT] with persistent language problems, 38 Non-LT) were assessed with a standardized language test. Before school entry formal language skills, expressive and receptive vocabulary and precursors of written language (verbal memory, phonological awareness, verbal information-processing speed) were assessed. Results: At follow-up before school entry LB scored below Non-LT on phonological memory test. 31% of the LB in contrast to 3% of the Non-LT had slight language problems. 38% had received speech-language therapy. Nevertheless, no LB met the criteria of developmental language disorder. The language skills of LT with persistent language problems remained significantly below the level of LB and Non-LT. Every fourth of these children was language impaired. Conclusion: LB as a group are not at risk for later clinically relevant language disorders. However, their language abilities are often within the lower range of normal variation. Therefore, it is recommended to facilitate their language acquisition either by kindergarten training programs or by parent-directed intervention programs to provide a more stimulating environment. © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.
... The mothers were experienced with this type of measurement because they had already filled out ELFRA-1 when their children were 12 months old. ELFRA-1, however, has been criticised for not being sensitive to language development aspects (Sachse, Saracino & von Sucholodetz 2007). Therefore, we do not report these data here. ...
Article
Research findings indicate that synchrony between events in two different modalities is a key concept in early social learning. Our pilot study with 14 mother–child dyads is the first to support the idea that synchrony between action and language as a form of responsive behaviour in mothers relates to later language acquisition in their children. We conducted a fine-grained coding of multimodal behaviour within the dyad during an everyday diapering activity when the children were three and six months old. When the children attained 24 months, their mothers completed language surveys; this data was then related to the dyadic measures in early interaction. We propose a ‘switching-roles’ model according to which it is important for three-month-olds to be exposed to multimodal input for a great deal of time, whereas for six-month-old infants, the mother should respond to the infant’s attention and provide multimodal input when her child is gazing at her.
... Eine ausreichend sichere Früherkennung gelingt allerdings erst im Alter von 24 Monaten (Sachse et al., 2007a). Bemühungen, Sprachentwicklungsverzögerungen bereits im ersten oder zu Beginn des zweiten Lebensjahres zu erfassen, erwiesen sich bislang als wenig erfolgreich (Sachse, 2005;Sachse et al., 2007b). ...
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Zusammenfassung: Fragestellung: Zur Fruherkennung von Sprachentwicklungsstorungen wurden in den letzten Jahren sowohl Sprachtests als auch Elternfragebogen entwickelt. In der vorliegenden Studie wurde bei zweijahrigen Kindern die Vergleichbarkeit der Verfahren uberpruft. Methodik: Untersucht wurden 31 Kinder mit und ohne Sprachentwicklungsverzogerungen (Alter 24 -28 Monate). Die Sprachfahigkeit wurde mit einem Elternfragebogen (ELFRA-2) und zwei Sprachtests (SETK-2, RDLS-III) erfasst. Ergebnisse: Der Sprachentwicklungsstand der Kinder wurde mit allen uberpruften Verfahren recht ubereinstimmend beurteilt. Zwischen Untertests, die vergleichbare Sprachdimensionen erfassen, wurden Korrelationen zwischen rSp = 0,7 und 0,9 erhoben. Die meisten Kinder, die nach dem Elternrating als sprachretardiert eingestuft wurden, waren dies auch nach den Sprachtestergebnissen. Die Sprachretardierung dieser Kinder war allerdings bei der U7 nur selten aufgefallen. Schlussfolgerungen: Mit dem Elternfragebogen ELFRA-2 lassen sic...
... Für einjährige Kinder ist es international vorwiegend der CDI-I und in Deutschland der ELFRA-1. Überprüfungen der prädiktiven Validität haben jedoch gezeigt, dass bis zum Alter von etwa 1,5 Jahren die weitere Sprachentwicklung eines einzelnen Kindes kaum vorhergesagt werden kann [6,20]. Damit ergibt sich die Frage, ob bei den jüngeren Kindern zu Beginn des Zeitfensters der U7 die prädiktive Aussage von Sprachscreenings geringer ist als zum Ende. ...
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Hintergrund Ob durch ein generelles Sprachscreening Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen frühzeitig erkannt werden, ist bislang nicht belegt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die diagnostische Zuverlässigkeit des SBE-2-KT zu ermitteln. Methoden Mit dem SBE-2-KT wurden die sprachlichen Fähigkeiten von 562 zweijährigen Kindern erfasst. Ein Jahr später erfolgte eine Nacherhebung mit dem SBE-3-KT. Ergebnisse Die Sprachscores im 2. und 3. Lebensjahr korrelierten mittelhoch und hoch signifikant (rSp=0,59–0,68; p
... Die Variabilit ä t des Spracherwerbs ist in den ersten beiden Lebensjahren aber au ß erordentlich hoch [26] , weshalb eine Abgrenzung einer verz ö gerten Sprachentwicklung im Rahmen der normalen Variationsbreite von Sprachentwicklungsst ö run gen bei einj ä hrigen Kindern noch nicht gelingt. Eine Ü berpr ü fung der Aussagef ä higkeit des f ü r die U6 konzipierten ELFRA-1 [5] hat ergeben, dass Kinder mit l ä ngerfristig anhaltenden Sprachproblemen bei einem fr ü hen Sprachscreening nicht mit ausreichender Zuverl ä ssigkeit erkannt werden [21] . Auf den Einsatz des ELFRA-1 bei der U6 sollte deshalb verzichtet werden. ...
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Until now German language tests have been rarely evaluated for their diagnostic accuracy. The goal of the study was to determine whether frequently used German language instruments are valid measures for identifying developmental language disorders in 3-year-old children. The language test SETK 3-5 (including the short version SSV) and the parent questionnaire SBE-3-KT were administered to 88 children with and without language impairment. The procedure of the selection of children enabled an extrapolation to general population. A language sample rating was used as a gold standard. Depending on case definition 6-22% of children were classified as language impaired by SETK 3-5, 9% by SSV and 15% by SBE-3-KT. Sensitivity, specificity and positive predictive values of SETK 3-5 for specified cut-offs were 35-93%, 86-97% and 41-58%, respectively. The corresponding values of SSV were 49%, 96%, 56% and of SBE-3-KT 92%, 93%, 59%. 3-year-old children with developmental language disorders can been identified with sufficient accuracy by means of SETK 3-5, an individual language test, as well as by SBE-3-KT, a parent questionnaire. However, the number of false positive classifications is relatively high. The hit rate of SSV, an individual short test, was too low for clinical use.
... In younger children, the validity and reliability of language assessment are limited. In several studies, the low predictive validity of the Infant Form of the MacArthur Communicative Development Inventories (CDIs) has been established 16,17 (for the German adaptation, see Sachse et al 18 ). Therefore, at present, language screening for early identification of language impairment cannot be recommended for children younger than 18 months. ...
... In younger children, the validity and reliability of language assessment are limited. In several studies, the low predictive validity of the Infant Form of the MacArthur Communicative Development Inventories (CDIs) has been established 16,17 (for the German adaptation, see Sachse et al 18 ). Therefore, at present, language screening for early identification of language impairment cannot be recommended for children younger than 18 months. ...
Article
The goal of the study was to compare the accuracy and diagnostic power of a parent report measure and direct language assessment for early identification of children with language delay. The parent language report and direct language measures were compared for 47 typically developing toddlers and 70 late-talking toddlers aged 24 to 26 months. One year later, language abilities of 102 of the 117 children were reassessed. The concurrent validity of the parent report was high both for judging language skills and for identifying language delay. No evidence was found of differences in the rating accuracy of mothers with different educational levels. Language abilities 1 year later were predicted better with direct language measurement than with the parent report. However, there were no differences between the accuracy of the parent report and individual language assessment concerning the prediction of language delay at age 3. The results suggest that the parent language report is a valid and efficient tool for assessing productive language abilities and judging expressive language delay in 2-year-old toddlers. The measurement characteristics of the parent report are comparable with those of direct language measures.
Article
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Zusammenfassung Hintergrund Eine sehr frühe bilaterale Cochleaimplantat(CI)-Versorgung ist bei Kindern heute etablierter Standard. Die Erfassung präverbaler und verbaler Kompetenzen in sehr frühen Entwicklungsphasen gewinnt damit an Bedeutung. Diagnostisch erhobene Leistungsdaten werden für Kinderkohorten in Bezug auf deren Lebensalter (LA) und Höralter (HA) evaluiert und dargestellt. Methodik Die vorliegende Studie als Teil einer retrospektiven Multizenterstudie inkludierte 4 Kinderkohorten ( n = 72–233) bilateral CI-versorgter Kinder ohne Zusatzbeeinträchtigungen und untersuchte deren Ergebnisse in den Elternfragebögen zur Früherkennung von Risikokindern (ELFRA‑1 bzw. ELFRA-2) unterteilt nach LA- und HA-bezogener Diagnostik. Die Daten wurden zudem hinsichtlich Mono‑/Bilingualität und CI-Versorgungsalter analysiert. Ergebnisse Die verbalen Leistungen fielen bezogen auf das LA geringer aus als bezogen auf das HA. Die präverbalen Kompetenzen waren weitestgehend LA-adäquat. Kinder mit bi-/multilingualem Spracherwerb zeigten signifikant geringere Leistungen. Für den ELFRA‑2 waren die LA-bezogenen verbalen Leistungen negativ mit dem CI-Versorgungsalter korreliert. Schlussfolgerung Bei früher CI-Versorgung sollte das LA als Bezugsmaß in der Diagnostik dem HA vorgezogen werden, um den individuellen Leistungsstand exakter zu erfassen und Ergebnisverzerrungen zu vermeiden. Die ermittelten Perzentile eignen sich begrenzt als allgemeingültige Referenzwerte für die individuelle Leistungseinschätzung bilateral CI-versorgter Kinder. Weitere Multizenterstudien sind anzustreben.
Article
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In this methodological paper, a tool is introduced to the field of bilingual language assessment that has been used widely in other research domains, but has never been applied to the practice of language assessment: The investigation of pupillometric reactions to grammatical violations. The pupillometry approach presented here intends to identify bilingual children at risk for developmental language disorders (DLD) as early as their onset of acquisition of their second language (L2), namely within the first few months of their kindergarten attendance. It focuses the implicit language acquisition mechanisms and the ability to derive linguistic patterns out of a string of input, an ability that is said to be impaired in children with DLD. The approach combines concepts of dynamic and static assessment, and the target structure is an early clinical marker (subject verb agreement, SVA). A SVA structure is repeatedly presented auditorily within grammatical stimuli in a familiarization phase, followed by a test phase including grammatical and ungrammatical stimuli. During this task, the children’s changes in pupil diameters are monitored. It is hypothesized that children whose language processing mechanisms are intact may react to ungrammatical stimuli encountered in their input with surprise – a sign of a violation of their expectations. Therefore, different pupil reactions to grammatical and ungrammatical stimuli after only short exposure are supposed to represent intact language processing mechanisms, whereas similar pupil reactions to grammatical and ungrammatical stimuli are supposed to indicate a risk for DLD. By means of pupillometric observations, an identification of children at risk would be possible at the beginning of L2 acquisition.
Chapter
Frühe Sprachentwicklung in den ersten 3 Lebensjahren ist durch eine besonders hohe Variabilität gekennzeichnet, was eine große Herausforderung für die Frühdiagnostik darstellt. In den ersten 3 Lebensjahren spricht man deshalb noch nicht von einer Störung Sprachentwicklungsstörungen, sondern von einer Verzögerung der Sprachentwicklung. Bis zum Alter von 24 Monaten stehen aktuell keine zuverlässigen Methoden zur Verfügung, um sprachliche Auffälligkeiten im Einzelfall mit einer ausreichenden diagnostischen Sicherheit beurteilen zu können. Dies ist erst ab dem Alter von 24 Monaten zuverlässig mit Elternfragebögen oder Testverfahren möglich. Die sog. „Late Talker“ haben ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer späteren Sprachentwicklungsstörung und schneiden in Bezug auf sprachliche Leistungen dauerhaft schlechter ab als Kinder mit einer von Beginn an altersgemäßen Sprachentwicklung. Eine verzögerte Sprachentwicklung kann zudem ein Hinweis auf eine vorliegende Primärstörung (wie eine Hörstörung oder Intelligenzminderung) sein, weshalb vorliegende Verzögerungen im Bereich des aktiven Wortschatzes immer eine differenzialdiagnostische Abklärung erfordern, insbesondere wenn Defizite im Sprachverständnis vorliegen.
Chapter
Im Folgenden werden verschiedene sprachtherapeutische Diagnostikverfahren ausführlich beschrieben, die zwar nicht spezifisch für hörgeschädigte Kinder entwickelt wurden, aber in der Praxis eingesetzt werden können bzw. zu denen bereits spezifische Erfahrungen bei hörgeschädigten Kindern vorliegen. Weitere Empfehlungen zur Nutzung einzelner Diagnostikverfahren finden sich zudem in der interdisziplinären Leitlinie „Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen (SES), unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES)“ (de Langen-Müller et al. 2016).
Chapter
Der physiologische Hörvorgang beginnt mit der peripheren Aufnahme akustischer Signale über das äußere Ohr, das Mittel- und Innenohr und der anschließenden Umsetzung in neuronale Erregungsmuster über die Hörbahn, den primären Hörkortex und die sekundären und tertiären Hörzentren. Hörstörungen lassen sich gemäß ihrer Ursache, Lokalisationsortes und Schweregrades einteilen. Eine frühkindliche Hörstörung hat Auswirkungen auf die frühe Eltern-Kind-Beziehung, vorsprachliche Kommunikationsentwicklung und die Sprach- bzw. Sprechfähigkeiten der betroffenen Kinder.
Thesis
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Neonatal hearing screening (NHS) has been a major step forward in the effective management of hearing loss in infants. Nevertheless, monitoring of listening skills of very young infants needs to be continued, because progressive or acquired hearing loss due to trauma or disease (genetic, progressive) will not be detected with NHS. First experiences with NHS in Germany have shown that there are some limitations like false negatives or drop-outs in the follow-up procedure as well as infants who are still not screened at all. The aim of this study was to develop and test a system for “second hearing screening” at the age of twelve months as an addition to NHS. The LittlEARS® auditory questionnaire which is based on reference data of normal hearing infants was used to detect hearing loss at a very young age. The questionnaire was originally designed to monitor the progress of developing listening skills in infants from 0-24 months who received hearing aids or cochlear implants. It consists of 35 yes-or-no questions that can easily be answered within ten minutes. The age of twelve months was chosen to screen infants at a regular pediatrician check-up visit which is commonly accepted in Germany. A total of n=5320 questionnaires from more than 50 pediatricians who took part in the study was analysed. On basis of the questionnaires, six infants with permanent hearing loss were identified, as well as several infants with frequent otitis media, infants with speech or other developmental dysfunctions like autism and cognitive deficits. It seems that LittlEARS® is not only sensitive to hearing disorders but also to other developmental delays that are associated with early hearing and communication deficits. This could be a chance to detect as many infants as possible who are not developing regular listening or communicative skills and offer rehabilitation services to them at a very young age.
Article
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Hintergrund: Symptome von Sprachentwicklungsstörungen zeigen sich in der Übergangsphase vom Kindergarten in die Grundschule insbesondere beim Produzieren von Texten. Defizite in der Textverarbeitung können zu Problemen in zentralen Bereichen der Schule führen. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob sich in der Textproduktion von Kindern ein Marker finden lässt, mit dem betroffene Kinder zum Einschulungszeitpunkt identifiziert werden können. Methode und Probanden: Es wird die Entwicklung von Textproduktionsfähigkeiten sprachunauffälliger und sprachauffälliger Kinder (N=164) zwischen 3;0 und 6;11 Jahren anhand einer Textanalyse nach dem Story-Structure-Score verglichen. Ergebnisse: Dabei zeigt sich, dass die nicht sprachauffälligen Kinder ihre textgrammatische Entwicklung mit 6;0 Jahren weitestgehend abgeschlossen haben. Für die sprachauffällige Gruppe wird ein Entwicklungsplateau festgestellt. Zusätzlich lassen sich spezifische Fehlermuster, nämlich Auslassungen von Makrostruktur-Elementen (Problemstellung der Geschichte und Auflösung) nachweisen. Schlussfolgerungen: Abgeleitet wird, dass die Textproduktion ein sensibler Marker zur Identifikation von sprachentwicklungsgestörten Kindern zum Einschulungszeitpunkt ist. Eigenständige Überwindungen einer grammatischen Problematik sind in diesem Alter nicht mehr belegt.
Article
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At the beginning the course of language acquisition has a high degree of variability and it is unclear so far, at what age language delay is of clinical relevance. The present study addresses the question whether language skills at the age of 2 years allow prognostic statements and whether children with language delay at this age, are to be considered as children of risk.Starting from birth announcements children of average (n=42), borderline (n=28) and below-average stage of language development (n=50) were recruited. The language skills were assessed at the age of 2 (25+0.6 months) and 3 years (37+0.6 months) using standardized language tests.The correlation between the global stage of language development at the age of 2 and 3 years was strong (rsp=0.78, p<0.001). At 3 years of age one third of the former late talkers reached language abilities within the normal range (late bloomers), one third showed language difficulties and the last third met the criteria of specific language impairment. The risk for language difficulties was increased in these children to the 13-fold. Even the late bloomers scored significantly lower in the language test compared to the control children.From the third year of live language development is relatively stable, and language skills at the age of 2 allow a prediction of the stage of language development one year later. Late talkers are at high risk for persistent language difficulties. A general language screening at the age of 2 years would enable an early identification of children at risk and an early parent-based intervention. © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.
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Background Communicative and motor development is frequently found to be associated. In the current study we investigate to what extent communication and motor skills at 11/2 years predict skills in the same domains at 3 years of age. Methods This study is based on the Norwegian Mother and Child Cohort Study (MoBa) conducted by the Norwegian Institute of Public Heath. Data stem from 62944 children and their mothers. Mothers completed questionnaires on their child's communication and motor skills at ages 11/2 and 3. Associations between communication and motor skills were estimated in a cross-lagged model with latent variables. ResultsEarly communication skills were correlated with early motor skills (0.72). Stability was high (0.81) across time points for motor skills and somewhat lower (0.40) for communication skills. Early motor skills predicted later communication skills (0.38) whereas early communication skills negatively predicted later motor skills (-0.14). Conclusion Our findings provide support for the hypothesis that these two difficulties are not symptoms of separate disorders, but might rather be different manifestations of a common underlying neurodevelopmental weakness. However, there also seem to be specific developmental pathways for each domain. Besides theoretical interest, more knowledge about the relationship between these early skills might shed light upon early intervention strategies and preventive efforts commonly used with children with problems in these areas. Our findings suggest that the relationship between language and motor skills is not likely to be simple and directional but rather to be complex and multifaceted.
Article
Background In western societies, delay of speech development is frequent and important as it may affect the entire development of a child. Therefore, early diagnosis and treatment is of outstanding relevance. For screening purposes in clinical practice, questionnaires focussing on speech development are assumed to be both valid and economic assessment tools. In this study, results of a questionnaire based on “milestones in early childhood development” as previously reported by Michaelis for German children were compared with results of systematic German speech development tests. Patients and methods In a retrospective study, data were collected from 25 German preschool children. Their parents had completed a questionnaire on their child’s development prior to the examination with 4 questions focussing on speech development. In this report, the answers on these 4 questions are evaluated against the background of systematic German speech development tests, i.e. the H-SET® and PLAKSS®, and an unsystematic examination by an experienced speech and language phonologist. Results The questionnaire had a sensitivity of 50% and a specificity of 7%. The positive and negative predictive values were 55.9% and 5%, respectively. Conclusion A questionnaire based on “milestones in early childhood development” as previously reported by Michaelis for German children, is clinically invalid for screening speech development in preschool children.
Chapter
Umschriebene Entwicklungsstörungen (nach früherer Terminologie „Teilleistungsschwächen“) gibt es auf motorischem, sprachlichem und kognitivem Gebiet. Zu Letzterem sieht die ICD-10 nur die Kategorie der schulischen Fertigkeiten (F81) vor, was eine erhebliche Einschränkung angemessener Kodierungsmöglichkeiten bedeutet und den konkreten Gegebenheiten in der Praxis nicht gerecht wird; schließlich fallen die „Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten“ nicht zum Zeitpunkt des Schulbeginns vom Himmel, sondern haben schon im Vorschulalter ihre erkennbaren Vorläufersymptome. Diese werden nach Michaelis (2004) als „frühe Lernstörungen“ und in der angelsächsischen Literatur als „specific learning disorders“ bezeichnet (s. unten).
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Sprachentwicklungsstörungen sind ein hohes Risiko für die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung eines Kindes. Frühinterventionen lassen eine Verbesserung der Prognose erwarten, jedoch ist ein früher Beginn einer logopädischen Behandlung umstritten. Im Beitrag werden Voraussetzungen für eine logopädische Frühintervention diskutiert, Grundprinzipien logopädischer Behandlungsmethoden dargestellt und Studien zur Wirksamkeit einer Sprachtherapie referiert. Ausführlicher wird auf Evaluationsstudien zu elternzentrierten sprachtherapeutischen Interventionen bei Late Talkers eingegangen. Dabei werden Kosten-Nutzen-Erwägungen in die Überlegungen einbezogen. Aus der Übersicht geht hervor, dass Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung ab dem Alter von 24 Monaten mit ausreichender Sicherheit erkannt werden können und dass bei Late Talkers, insbesondere wenn weitere Risikofaktoren bezogen auf die Sprachentwicklung hinzukommen, eine Anleitung der Eltern zu sprachförderndem Verhalten als effektive und ökonomische Form einer Frühintervention anzusehen ist.
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Children with developmental language disorders have a high risk for their cognitive, social, and emotional development. Therefore, they should be identified and treated as early as possible. This paper reviews the possibilities and limits of methods for such early identification. Language screenings during the first 3 years of life are described and appraised with respect to their diagnostic accuracy. The overview indicates that the current stage of language development can be estimated with high reliability by means of parent questionnaires. The possibility of identifying children with developmental language disorders early on is limited. Precursors and first steps of language acquisition correlate with later language abilities, although the relationship is weak and predicting further language development in a individual child is not possible. At the end of the second year of life, however, late talkers can be identified; these children are at risk of language impairment. But not until the end of the third year can sufficient detection of language-impaired children succeed. Parent questionnaires are the most reliable screening instruments for evaluating language abilities during the first 3 years.
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The study was aimed at evaluating the effectiveness of a systematic population-based screening programme for specific language impairment (SLI) in preschool children in Germany. The study question was divided into a review of (1) evidence from studies evaluating screening programmes, (2) diagnostic instruments in the German language, and (3) studies evaluating speech and language interventions. A systematic database search was conducted between June and October 2007 and was updated in January and again in May 2008. Relevant studies were identified by 2 independent reviewers based on screened titles/abstracts and full texts. 4,806 studies were screened. The only existing controlled screening study did not provide data for SLI. No diagnostic study met the inclusion criteria. Sixteen randomized intervention studies were included, 3 studies contributed to the appraisal of earlier against later initiation of treatment. Most studies were of limited quality. We found indications of short-term positive effects from language therapies in children with SLI. Long-term outcomes were not investigated. No evidence supporting the advantage of earlier treatment initiation was identified. The benefit of population-based language screening of preschool children with SLI is not proven. Controlled screening studies are therefore necessary. For Germany, the accuracy of existing diagnostic instruments has not yet been sufficiently examined.
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Up to now, no German language test for children has been controlled for diagnostic accuracy. Therefore the application of language tests in clinical diagnostics is limited. The aim of the study was to determine the diagnostic validity of the SBE-3-KT, a parent questionnaire for identification of children with developmental language disorders at the age of 3 years. Language skills of 91 children (aged from 33 to 38 months) were assessed by clinical examination and language tests (SETK 3-5, SSV) blinded against SBE-3-KT results. To calculate validity scores SBE-3-KT results were referenced to expert rating and results on language tests. All children who were sorted in the language disorders group according to the expert rating were also classified as having language impairment on SBE-3-KT (high sensitivity) and all children with normal results on SBE-3-KT were sorted by experts in the unimpaired group (high negative predictive value). On the other hand, 8% of the unimpaired children according to experts were false positive classified by SBE-3-KT (specificity 92%, positive predictive value 50%). The correlations between subtest measures of SBE-3-KT and SETK 3-5 varied between rSp=0.42 and 0.63 (p<0.001). The parent questionnaire SBE-3-KT can be recommended for routine use in pediatric praxis. Three year old children with developmental language disorders are identified with high accuracy. In cases of subnormal results on parent report a further assessment is necessary to clarify the subtype and the etiology of the language abnormalities.
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The Functioning After Pediatric Cochlear Implantation (FAPCI) instrument was recently developed to determine the communicative performance of 2-5-year-old prelingually deafened, cochlear-implanted children. Because of its high reliability and validity, as well as possible additional information compared with existing questionnaires, the 23-item parent-proxy questionnaire was translated from U.S. English to German prior to validation. Initially, the German inventory was qualitatively developed by experts in audiology and speech pathology in collaboration with a professional American translator. Based on a sample of parents' responses, the outcome was quantitatively validated using psychometric methods (Cronbach's alpha, principal components analysis). Finally, the nomological validity was verified by correlating the overall FAPCI value with an external criterion (i.e., hearing age). For almost all age groups, Cronbach's alpha exceeded the minimum value of the original study (0.86). Principal components analysis revealed a two-factor solution (speech perception/production). The fitting of a nonparametric regression line to the data points showed that the total FAPCI score was positively associated with the time of implant use. The results show concordance between the German and the English versions of the FAPCI. The two instruments agree in reliability as well as in validity. The suitability of the German version in the clinical and therapeutic routine needs to be confirmed in further investigations.
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Feldman et al. criticize the MacArthur Communicative Development Inventories (CDIs) as having too much variability, too little stability, and insufficient ability to predict early language delay. We present data showing that these characteristics of the CDI are authentic reflections of individual differences in early language development rather than measurement deficiencies. We also respond to their critical assertions concerning sociodemographic influences on the CDI scores.
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In a prospective study of child development in relation to early-life otitis media, we administered the MacArthur Communicative Development Inventories (CDI) to a large (N = 2,156), sociodemographically diverse sample of 1- and 2-year-old children. As a prerequisite for interpreting the CDI scores, we studied selected measurement properties of the inventories. Scores on the CDI/Words and Gestures (CDI-WG), designed for children 8 to 16 months old, and on the CDI/Words and Sentences (CDI-WS), designed for children 16 to 30 months old, increased significantly with months of age. On several scales of both CDI-WG and CDI-WS, standard deviations approximated or exceeded mean values, reflecting wide variability in results. Statistically significant differences in mean scores were found according to race, maternal education, and health insurance status as an indirect measure of income, but the directionality of differences was not consistent across inventories or across scales of the CDI-WS. Correlations between CDI-WG and CDI-WS ranged from .18 to .39. Our findings suggest that the CDI reflects the progress of language development within the age range 10 to 27 months. However, researchers and clinicians should exercise caution in using results of the CDI to identify individual children at risk for language deficits, to compare groups of children with different sociodemographic profiles, or to evaluate the effects of interventions.
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Delayed language development is common and has serious sequelae into adulthood in terms of educational, social and emotional development. The objective of this study was to test the hypothesis that a group of language-delayed infants detected in the first year of life by the screen developed in the author's previous study, and receiving intervention at that stage, would not show language impairment at the age at which children are usually referred for speech and language therapy, whereas an untreated control group would do so. A sample (n = 122), of very young language-delayed children was divided into matched experimental and control groups. The mean (range) age of the sample was 10.6 (8-21) months. The experimental group received intervention, and both groups were followed up until they were 3 years of age to determine whether there were differences in language development at that stage. The results showed that at 3 years, 85% of controls showed language delay while only 5% of the experimental group did so. The differences in mean language quotient in experimental and control groups were statistically significant (t = 2.701, p < 0.01). At this stage, 30% of the controls had been referred for speech and language therapy, while none of the experimental group had so been. The intervention was found to take relatively little resource and the low dropout rate and high take-up indicated that it was popular with carers.