Zusammenfassung
Obwohl die Hydrodistension der Harnblase ein häufig angewendetes Konzept in der Behandlung der intestitiellen Zystitis (IC)
darstellt, ist die wissenschaftliche Datenlage zur therapeutischen Blasendehnung spärlich.
Bei ungeklärtem Wirkungsmechanismus, fehlenden prospektiven und kontrollierten Studien und bestenfalls kurzfristiger Effektivität
kann die Hydrodistension nicht als therapeutisches Standardkonzept mit wissenschaftlich nachgewiesenem Behandlungserfolg angesehen
werden und besitzt eher den Stellenwert eines Heilversuchs.
Die Wertigkeit von Blasentraining oder ähnlichen Miktonsverhaltensmodifikationen bei der IC bleibt ebenfalls unklar, ein gewisser
Effekt kann allenfalls für die vergleichsweise kleine Untergruppe von IC-Patienten ohne Schmerzkomponente erwartet werden.