Fragestellung
Um die langfristige Wirksamkeit einer Endometriosetherapie im Sinne einer 3-Stufen-Therapie mit dem GnRH-Agonisten Nafarelinacetat (Synarela ®) zu beurteilen, wurden 21 Patientinnen, die in den Jahren 1992/93 bei histologisch gesicherter Endometriose eine halbjährige GnRH-Agonisten-Behandlung erhielten, in dieser Follow-up-Untersuchung hinsichtlich ihres Rezidivstatus und ihres unerfüllten Kinderwunsches nachbeobachtet.
Material und Methode
Die klinische Untersuchung und Anamneseerhebung erfolgte im Median 96 Monate nach Abschluss der Behandlung. Endometriose war bei den Patientinnen im Median bereits seit 8,8 Jahren bekannt. Ein Rezidiv wurde als das erneute Auftreten einer endometriosetypischen Beschwerdesymptomatik definiert.
Ergebnisse
Während des Follow-up gaben 18 Patientinnen an, erneut Beschwerden entwickelt zu haben. 14 Patientinnen erlitten das Rezidiv im ersten halben Jahr nach Abschluss der Behandlung. Bei der Betrachtung der r-AFS-Score vor und nach Therapie konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Patientinnen mit und ohne Rezidiv festgestellt werden. 50 % der Rezidivpatientinnen beschrieben die Intensität der erneut aufgetretenen Beschwerden als milder im Vergleich zur Situation vor Therapie. Nochmalige Endometriosetherapien wurden bei 10 Frauen erforderlich. Die Selbsteinschätzung der Patientinnen über den subjektiv empfundenen Erfolg der Behandlung ergab bei 61 % der Frauen eine deutliche bis mäßige Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Während des Follow-up wurden 9 von insgesamt 13 Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch schwanger. Bei 16 Schwangerschaften kam es zu 12 Geburten. Die Gravidität trat bei 87,5 % der Patientinnen spontan ein.
Schlussfolgerung
Die 3-Stufen-Therapie mit dem GnRH-Agonisten Nafarelinacetat (Synarela®) führte bei einer ausgezeichneten Schwangerschaftsrate zu einer guten aber nur kurzfristigen Besserung endometriosetypischer Beschwerden, wobei insgesamt eine allgemeine Besserung des subjektiven Wohlbefindens erreicht werden konnte.