Hintergrund und Fragestellung: Es gibt bis heute keine Unter- suchungen an einer medizinischen Fakultät zum Vergleich zwi- schen erfolgreich und erfolglos verlaufenden Promotionsvorha- ben. Die Feststellung von Unterschieden zwischen erfolgreichen und erfolglosen Dissertationen war deshalb Ziel dieser Studie. Probanden und Methodik: Es wurden alle Medizinstudenten des 11. bis 14. Fachsemesters der Charité (n = 1036; 560 Frauen (54,1%) und 476 Männer (45,9%)) per Fragebogen zu Ihrer Pro- motionssituation befragt. Beschrieben werden konnte das mo- mentane und bis zu zwei abgebrochene Promotionsvorhaben. Die eingehenden Bögen wurden in "erfolgreiche" und "abgebro- chene" Promotionen klassifiziert. Ergebnisse: Insgesamt beantworteten 324 Studenten den Fra- gebogen zur Promotionssituation und beschrieben 348 Promo- tionsvorhaben an der Charité (Rücklaufquote 31%). Unter diesen wurden 72 erfolgreiche und 65 abgebrochene Arbeiten identifi- ziert. Die erfolgreichen Arbeiten wurden signifikant besser be- treut (Betreuer mit ausreichend Zeit (64% vs. 29%), gute Hilfe des Betreuers (57% vs. 9%)). Die Planung der erfolgreichen Ar- beiten war ebenfalls signifikant überlegen (eingehaltene Zu sa- gen (42% vs. 5%), finanzielle Unterstützung (39% vs. 8%)). Bei den erfolgreichen Arbeiten gab es außerdem signifikant häufi- ger ein Bemühen um den Studenten als zukünftigen For- schungspartner (50% vs. 17%). Folgerung: Erfolgreiche Promotionen werden deutlich besser betreut und vorbereitet. Um die Erfolgschancen einer Promoti- on zu verbessern, muss eine bessere Planung und Supervision erzielt werden. Des Weiteren sind eine finanzielle Unterstüt- zung und eine gute Vorbereitung der Promovenden auf wissen- schaftliches Arbeiten, z.B. durch spezielle Kurse, wichtige För- derungsinstrumente.