Ich habe in den vergangenen Kapiteln argumentiert, dass das Verhalten von jungen türkischen Migranten in der Online-Welt entscheidend von dem Zusammenhang abhängt, in dem ihr „prekärer“ Zugehörigkeitsstatus mit der sozialen Anerkennung steht. Meine empirischen Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, dass die jungen Türken dazu imstande sind, ihrer hybriden Identität mithilfe einer bestimmten Art
... [Show full abstract] von Online-Communities eine sozial-räumliche Rahmung zu geben, mit anderen Worten: mithilfe dieser Sozialräume im Internet ihre national-, ethnisch-, kulturellbezogene ‚Ortlosigkeit’ verorten können. Diese speziellen Online-Communities sind insofern dialektische Räume globaler Medienkommunikation, weil sie für die jungen Menschen als ‚Orte’ jenseits homogener und begrenzter nationaler, kultureller und ethnischer Einheiten verstanden werden. Sie konkretisieren sich für sie als natio-ethno-kulturelle Hybrid-Umgebungen — im Gegensatz zu ‚natio-ethno-kulturell fixierten Umgebungen’ —, in denen sie ihre „prekäre“ Zugehörigkeit und die damit verbundenen Anerkennungsprobleme verarbeiten können.