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Originalien/Übersichten
64 Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 6. Jg. (2007) Nr. 2
Alternierende Hemiplegie im Kindesalter
– ein Update
M. KRUSE, F. EBINGER
Abteilung V mit Schwerpunkt Kinderneurologie und Sozialpädiatrisches Zentrum,
Epilepsiezentrum, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg
Zusammenfassung
Die alternierende Hemiplegie im Kin-
desalter [(Alternating hemiplegia in
childhood (AHC)] ist eine sehr seltene pa-
roxysmale neurologische Erkrankung, die
durch wiederkehrende alternierend beide
Körperseiten betreffende Lähmungsanfäl-
le, Störungen der Okulomotorik, vegeta-
tive Störungen, Bewegungsstörungen und
eine progressive kognitive Beeinträchti-
gung charakterisiert ist. Nach dem heuti-
gen Stand der Forschung wird als patho-
physiologische Basis eine zerebrovaskuläre
Dysfunktion, eine mitochondriale Störung
oder – und das scheint am wahrschein-
lichsten – eine Kanalerkrankung vermu-
tet. Routinemäßige Laborbefunde, EEG
und kraniale Computertomographie oder
Magnetresonanztomographie zeigen kei-
ne charakteristischen Befunde. Insgesamt
existieren keine pathognomonischen Un-
tersuchungsbefunde oder genetischen
Marker für die AHC, so dass die Diagnose
aufgrund des typischen klinischen Bildes
und unter sorgfältigem Ausschluss der
Differentialdiagnosen erfolgt. Die The-
rapie basiert weitgehend auf einzelnen
Erfahrungsberichten. Das am häufigsten
eingesetzte Medikament ist der Kalzi-
umkanalblocker Flunarizin. Der Langzeit-
verlauf der Erkrankung ist spärlich doku-
mentiert, so dass bisher nur sehr begrenzt
Aussagen über die Prognose möglich sind.
Seit 2005 wird ein europäisches Register
über Patienten mit AHC erstellt.
Schlüsselwörter
Alternierende Hemiplegie, AHC, Kin-
desalter, Migräne, Epilepsie, Flunarizin
Alternating Hemiplegia in
Childhood – an Update
Abstract
Alternating hemiplegia in childhood
(AHC) is an extremely rare paroxysmal neu-
rological disease. AHC is characterized by
recurrent alternating hemiplegic attacks
on both sides of the body, oculomotoric
disturbances, vegetative disorders, move-
ment disorders and a progressive cognitive
impairment. Current research supposes
that the pathophysiologic basis for AHC
is either a cerebrovascular dysfunction, a
mitochondrial disturbance or an ion chan-
nel disorder. Typical laboratory parameters,
EEG and cranial Computertomography or
Magnetic resonance imaging, reveal no
cha-racteristic findings. As no pathogno-
monic findings or genetic markers for AHC
exist, diagnosis can only be made through
typical clinical history and careful exclu-
sion of differential diagnoses. Therapy is
mainly based on single case reports with
the most frequently used drug being the
calcium channel blocker Flunarizin. As the
long term course of the disease has rarely
been documented, only limited statements
about prognosis are possible. Since 2005 a
European registry has been instituted to
document patients with AHC.
Key words
Alternating hemiplegia, AHC, child-
hood, migraine, epilepsy, Flunarizin
Bibliography
Neuropaediatrie 2007; 6: 64–69, ©
Schmidt-Roemhild-Verlag; Luebeck,
Germany; ISSN 1619-3873; NLM ID
101166293
Einleitung
Die alternierende Hemiplegie im Kin-
desalter (AHC „alternating hemiplegia
in childhood“) ist eine sehr seltene, par-
oxysmale neurologische Erkrankung, die
durch wiederkehrende alternierend beide
Körperseiten betreffende Lähmungsanfäl-
le, Bewegungsstörungen, Störungen der
Okulomotorik, vegetative Störungen und
eine progressive kognitive Beeinträch-
tigung charakterisiert ist. Das typische
Erscheinungsbild dieser Erkrankung wur-
de erstmalig 1971 von Simon Verret und
John C. Steele (57) beschrieben. Seither
wurde in der Literatur über mehr als hun-
dert Patienten berichtet. Bei den meisten
dieser Berichte handelt es sich um Einzel-
fallbeschreibungen. In Deutschland sind
schätzungsweise 20 bis 30 Patienten be-
troffen.
Aufgrund ihres Erscheinungsbildes
wurde die alternierende Hemiplegie im
Kindesalter in der Vergangenheit entweder
als Migräneäquivalent, als Form der Epi-
lepsie oder als paroxysmale Bewegungs-
störung eingeordnet (2, 25). Aktuell wird
die AHC als zerebrovaskuläre Dysfunktion,
mitochondriale Störung oder Kanaler-
krankung diskutiert (44). Bisher liegen je-
doch Ätiologie und Pathophysiologie der
AHC noch weitgehend im Dunkeln. Auch
über Möglichkeiten der Therapie und die
Langzeitprognose existiert nur spärliches
Wissen.
Seit Mai 2005 wird in einem europä-
ischen Projekt unter Beteiligung neun
europäischer Länder ein Register für Pati-
enten mit AHC erstellt. Aus diesem Anlass
geben wir in diesem Artikel einen Über-
blick über den Stand der Forschung.
Klinische Symptomatik
Da bisher keine pathognomonischen
Untersuchungsergebnisse existieren, er-
folgt die Diagnose der AHC klinisch auf-
grund der typischen Symptome und unter
sorgfältigem Ausschluss der Differential-
diagnosen.
Die klinische Symptomatik der AHC
zeigt in der Regel ein typisches Bild:
1. Auftreten vor dem Alter von 18 Mo-
naten,
2. wiederkehrende hemiplegische At-
tacken, welche mal die eine, mal die
andere Körperseite betreffen,
3. andere paroxysmale Phänomene wie
tonische/dystone Attacken, Nystag-
mus, Strabismus, Dyspnoe und an-
dere vegetative Phänomene, welche
während der hemiplegischen Anfälle
oder isoliert auftreten,
4. Episoden bilateraler Hemiplegie oder
Quadriplegie, welche entweder als
Generalisation eines hemiplegischen
Anfalls beginnen oder bereits von
Anfang an bilateral sind,
Originalien/Übersichten
Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 6. Jg. (2007) Nr. 2 65
5. sofortiges Verschwinden aller Symp-
tome im Schlaf, mit möglichem Wie-
derauftreten 10 bis 20 Minuten nach
dem Aufwachen bei lang dauernden
Anfällen und
6. Entwicklungsretardierung, menta-
le Retardierung und neurologische
Auffälligkeiten wie Choreoathetose,
Dystonie oder Ataxie (2).
Häufig sind die plegischen Attacken
auch von Kopfschmerzen begleitet (23, 38,
47). Zudem kann sich bei älteren Kindern
mit AHC unabhängig von den Anfällen
das charakteristische Bild einer Migräne
entwickeln (23, 25). Auch das Hinzutreten
epileptischer Anfälle ist häufig (38, 47).
Verlauf
Die Erkrankung nimmt einen charak-
teristischen Verlauf, der nach Mikati et
al. (38) in drei Phasen eingeteilt werden
kann:
Phase 1 beginnt in der Regel in den ers-
ten Lebensmonaten und dauert etwa ein
Jahr an. Die typischen ersten Krankheits-
zeichen sind eine leichte Entwicklungsver-
zögerung und intermittierende Störungen
der Augenbewegung wie unilateraler
Nystagmus und/oder Blickdeviation. Diese
okulomotorischen Symptome können mit
dystonen oder hemiplegischen Episoden
assoziiert sein oder isoliert auftreten. Dys-
tone Attacken sind in dieser Phase häufig,
hemiplegische Attacken treten meist erst
später in den Vordergrund. Oft wird das
Krankheitsbild in dieser Phase als Epilepsie
fehldiagnostiziert und fehltherapiert.
In Phase 2 werden hemiplegische Atta-
cken häufiger oder diese treten erstmalig
auf. Es kann auch zu Episoden von Quadri-
plegie kommen oder zu Attacken, bei de-
nen die Hemiplegie von einer zur anderen
Körperseite wechselt. Die Attacken kön-
nen über Tage oder sogar Wochen anhal-
ten. Zeitgleich oder unabhängig von den
plegischen Attacken zeigen sich häufig
weiterhin tonische und dystone Episoden.
Auch Apnoeattacken werden berichtet.
Manchmal kommen jetzt auch epilepti-
sche Anfälle hinzu. Während dieser Phase
verlieren die Patienten oft bereits erwor-
bene Fertigkeiten. Häufig treten bleibende
neurologische Defizite auf, z. B. in Form
von spastischer Hemi- oder Quadriparese,
hypotoner Hemi- oder Paraparese oder
Choreoathetose. Phase 2 dauert in der Re-
gel ein bis fünf Jahre.
Phase 3 ist typischerweise durch eine
persistierende Entwicklungsverzögerung,
bleibende neurologische Defizite und
dystone und hemiplegische Episoden ge-
kennzeichnet. Diese Episoden sind jedoch
in der Regel nicht mehr so häufig wie in
Phase 2.
Differenzialdiagnose
Die Diagnose gestaltet sich insbeson-
dere im Anfangsstadium schwierig. Die
okulären und tonisch-dystonen Attacken
werden häufig zunächst als Manifesta-
tionen einer Epilepsie missinterpretiert
und die Hemiplegien als Todd’sche Läh-
mung fehlgedeutet, was in vielen Fällen
eine erfolglose Therapie mit zahlreichen
Antiepileptika nach sich zieht. Von epi-
leptischen Anfällen unterscheiden sich
die hemiplegischen Attacken bei der AHC
durch das Fehlen einer Beeinträchtigung
des Bewusstseins der Patienten und das
Fehlen epileptischer Zeichen im EEG. Wie
bereits erwähnt, kann es jedoch im Rahmen
einer AHC auch zusätzlich zu epileptischen
Anfällen kommen.
Eine wichtige Differenzialdiagnose der
AHC stellt die hemiplegische Migräne dar.
Diese beginnt jedoch selten vor dem 2. Le-
bensjahr und zeigt deutlich andere klinische
Zeichen als die AHC. Die Entwicklung per-
sistierender neurologischer Defizite ist bei
der hemiplegischen Migräne äußerst selten
und resultiert dann aus dem Auftreten von
migränösen Schlaganfällen. Diese sind im
Kindesalter selten und darüber hinaus von
klaren strukturellen Auffälligkeiten beglei-
tet, welche in der Bildgebung dargestellt
werden können. Auch der typische Verlauf
der AHC mit progressiven psychomotori-
schen Defiziten findet sich bei der hemiple-
gischen Migräne nicht. Allerdings treten,
wie oben erwähnt, während einer plegi-
schen Attacke oft Kopfschmerzen auf (23,
38, 47), und ältere Kinder entwickeln nicht
selten unabhängig von den AHC-Attacken
eine Migräne (23, 25).
Weitere Differenzialdiagnosen sind
vaskuläre Erkrankungen, Koagulopathi-
en, Stoffwechsel erkrankungen, wie z. B.
das MELAS-Syndrom („mitochondriale
Enzephalopathie mit Laktatazidose und
schlaganfallähnlichen Episoden“), paro-
xysmale Dyskinesien und demyelinisieren-
de Erkrankungen (11).
Ein seltenes Syndrom, welches starke
Ähnlichkeiten mit der AHC aufweist, ist
die benigne familiäre nokturnale alternie-
rende Hemiplegie im Kindesalter (BNAHC).
Bei der BNAHC treten die hemiplegischen
Anfälle ausschließlich aus dem Schlaf
heraus auf, während sie bei der AHC im
Schlaf immer verschwinden. Im Gegensatz
zur AHC nimmt die BNAHC einen benig-
nen Verlauf, bleibende neurologische oder
mentale Defizite wurden bisher nicht be-
obachtet (4, 14).
Pathophysiologische Theorien
Die Pathophysiologie der AHC ist trotz
umfangreicher Untersuchungen weit-
gehend ungeklärt. Das klinische Bild der
AHC in Form von reversiblen halbseitigen
Lähmungen legt den Verdacht auf vorü-
bergehende zerebrale Ischämien z. B. auf
vasokonstriktorischer Basis nahe. Der AHC
könnte somit eine zerebrovaskuläre Dys-
funktion zugrunde liegen. Außerdem er-
innern bestimmte Symptome der AHC, wie
das episodische Auftreten von Lähmun-
gen, die Auslösbarkeit der Anfälle durch
Stress sowie das Vorhandensein von Dys-
tonie und Choreoathetose, an die Erschei-
nungsbilder bekannter mitochondrialer
Erkrankungen wie z. B. das MELAS-Syn-
drom. Dies spräche für das Vorhandensein
einer mitochondrialen Zytopathie bei Pa-
tienten mit AHC. Die starke Ähnlichkeit,
welche die AHC wiederum mit anderen
episodischen Erkrankungen wie z. B. der
Migräne aufweist, legt die Hypothese
nahe, es könne sich um eine Kanalerkran-
kung, also eine Dysfunktion von Ionenka-
nälen der Zellmembran handeln. Einige
Untersuchungen deuten auf ein gehäuftes
Auftreten von Migräne bei nahen Ange-
hörigen von AHC-Patienten hin (12, 38)
und unterstützen somit die Theorie einer
Verwandtschaft beider Erkrankungen. An-
dere Studien konnten hingegen keine un-
gewöhnlich hohe Inzidenz von Migräne in
Familien mit AHC feststellen (1, 2, 11, 47).
Labor
Extensive Laboruntersuchungen zahl-
reicher Patienten haben bisher keine bei
der AHC regelmäßig auftretenden Ab-
weichungen vom Normalbefund ergeben
und keine klaren Anhaltspunkte für eine
zugrunde liegende Ätiologie geliefert.
EEG und Elektrophysiologie
Elektroenzephalographisch zeigen sich
während eines Anfalls keine spezifischen
Veränderungen. Meist ist das EEG (Elek-
troenzephalogramm) unauffällig; zum Teil
kann eine einseitige Verlangsamung beob-
achtet werden, welche im Schlaf abnimmt
(11, 16). Hiervon ist zu trennen, dass bei
AHC-Patienten, welche epileptische Anfäl-
le entwickeln, epilepsietypische Potentiale
gesehen werden. Sonstige elektro physio-
logi sche Untersuchungen wie die Ablei-
tung evozierter Potentiale oder die Unter-
suchung des Blinkreflexes ergaben unein-
heitliche und teilweise widersprüchliche
Ergebnisse (9, 20, 25-27, 41, 42, 45, 48).
Neuropathologische
Untersuchungen
Die neuropathologische Untersuchung
eines verstorbenen AHC-Patienten von
Verret et al. (57) ergab als auffälligsten Be-
Originalien/Übersichten
66 Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 6. Jg. (2007) Nr. 2
fund einen ausgedehnten Neuronenverlust
mit Astrogliose in der Pyramidenschicht
beider Hippocampi und eine signifikante
Astrogliose der Thalami. Diese Veränderun-
gen sind mit wiederkehrenden hypoxisch-
ischämischen Episoden kompatibel. (8).
Bei der Autopsie des Gehirns eines AHC-
Patienten von Golden und French (22),
der im Alter von 44 Monaten an Rhabdo-
myolyse und Pneumonie verstorben war,
fanden sich hingegen keine strukturellen
Läsionen oder Gefäßanomalien. Silver und
Andermann (53) berichten über 3 weitere
Patienten mit unauffälliger Autopsie.
Kraniale CT und MRT
Die Ergebnisse von bildgebenden Ver-
fahren wie kranielle Computertomogra-
phie und Magnetresonanztomographie
zeigen bei der AHC in der Regel keine
Auffälligkeiten. Es finden sich lediglich
gelegentlich milde Atrophiezeichen (11,
38, 47).
Transkranielle
Dopplersonographie
Die Untersuchung zerebraler Arterien
mittels transkranieller Dopplersonogra-
phie an 5 Patienten ergab eine signifikan-
te Steigerung der Flussgeschwindigkeiten
in der zur hemiplegischen Seite kontrala-
teralen Arteria cerebri media, welche für
das Vorliegen iktaler Gefäßspasmen bei
der AHC spricht (37).
SPECT
In der funktionellen Bildgebung mit-
tels Einzelphotonen-Emissions-Com-
putertomographie (SPECT) zeigten sich
widersprüchliche Ergebnisse: Iktal wurde
bei einigen Patienten eine Hyperperfu-
sion der zur hemiplegischen Körperseite
kontralateralen zerebralen Hemisphäre
beobachtet (3, 30, 38), während sich bei
anderen eine kontralaterale Hypoperfusi-
on fand (38, 41, 59, 60). Einige Patienten
wiesen iktal mehrere hypoperfundierte
Areale beider Hemisphären auf (51, 58). In
einem Fall wurde bei der SPECT-Untersu-
chung 2 Tage nach einem hemiplegischen
Anfall eine kontralaterale Hypoperfusion
gefunden, nach 2-monatiger erfolgrei-
cher Flunarizintherapie zeigten sich keine
Auffälligkeiten mehr (27). Eine mögliche
Erklärung für die widersprüchlichen Er-
gebnisse dieser Studien könnten die ver-
schiedenen Untersuchungszeitpunkte in
unterschiedlichen Anfallsstadien sein (44).
Interiktal war die mit Hilfe von SPECT er-
mittelte zerebrale Durchblutung entweder
normal (3, 30, 58-60) oder es bestand eine
generelle Hypoperfusion (41, 42, 51).
PET
Im Gegensatz zur SPECT ermöglich die
Positronenemissionstomographie (PET)
eine bessere Auflösung und die Darstel-
lung lokaler und regionaler biochemischer
Veränderungen. So konnte in PET-Studi-
en bei AHC-Patienten eine verminderte
Glukosemetabolisation in einzelnen oder
multiplen Arealen gezeigt werden (17),
was interessanterweise häufiger bei älte-
ren als bei jüngeren Kindern beobachtet
wurde. Bei einer Patientin mit zerebellärer
Atrophie zeigte sich ein normaler zereb-
raler, jedoch ein erniedrigter zerebellärer
Glucosemetabolismus (39). Eine weitere
PET-Studie mit drei Patienten konnte ik-
tal und postiktal eine lokal erhöhte Sero-
toninsynthesekapazität aufzeigen (43).
Muskel- und Hautbiopsie
Bei AHC-Patienten durchgeführte
Muskelbiopsien waren meist unauffällig
(11, 36, 40). Bei einzelnen Patienten wurde
eine erhöhte intramuskuläre Lipidkonzen-
tration, eine Erhöhung oder auch Vermin-
derung der mitochondrialen Enzymaktivi-
tät sowie das Auftreten von subsarkolem-
malen Mitochondrienklustern festgestellt
(38). Kürzlich wurden sowohl in den Haut-
als auch in den Muskelbiopsien von AHC-
Patienten elektronenmikroskopisch Ver-
änderungen in glatten Gefäßmuskelzellen
gefunden, die nach Meinung der Autoren
auf eine primäre oder sekundäre vaskulä-
re Pathophysiologie der AHC hindeuten,
wobei die glatten Gefäßmuskelzellen das
initiale Ziel des Krankheitsprozesses dar-
stellen könnten (6).
Laktatkonzentration im Plasma
Die Laktatkonzentration im Plasma
zeigt bei der AHC in den allermeisten Fäl-
len keine Auffälligkeiten (11, 34, 38). Nev-
simalova et al. 1994 (41) fanden jedoch
bei fünf von sechs AHC-Patienten erhöhte
Laktatkonzentationen und eine erhöhte
Laktat/Pyruvat-Ratio. Chi et al. (15) beo-
bachteten bei einem AHC-Patienten eine
pathologisch erhöhte Laktatkonzentration
während eines Glukosebelastungstests.
Magnetresonanzspektroskopie
des Muskels
Die Magnet resonanz spektro skopie er-
gab bei einigen Patienten mit AHC wie-
derholt eine Erhöhung der Intensität von
anorganischem Phosphat (5, 19, 41), eine
erhöhte freie zytosolische Adenosindi-
phosphat-Konzentration, eine Vermin-
derung des Phosphokreatinins und eine
Verminderung des zytosolischen Phos-
phorylierungspotentials (5, 19). Diese Ver-
änderungen im Sinne eines verminderten
Energiestatus der Phosphat-enthaltenden
Metaboliten des Inter mediär stoff wechsels
werten die Autoren als Hinweis auf eine
mitochondriale Dysfunktion. In der Un-
tersuchung von De Stefano et al. (19)
waren das Ausmaß der vermuteten mito-
chondrialen Dysfunktion und der klinische
Status der Patienten voneinander abhän-
gig. Während Nevsimalova et al. 1994
(41) aufgrund der Beobachtung, dass bei
ihren Patienten im Alter von 10 bis 30
Jahren hauptsächlich die älteren auffäl-
lige Untersuchungsergebnisse aufwiesen,
eher eine sekundäre mitochondriale Stö-
rung vermuten, nehmen De Stefano et
al. (19) bei ihren Patienten eine primäre
mitochondriale Störung an, weil sich die
von ihnen gefundenen Auffälligkeiten
in asymptomatischen Muskeln zeigten.
Kemp et al. (31) hingegen fanden bei den
fünf von ihnen untersuchten Patienten im
Vergleich mit gesunden Kontrollpersonen
keine Auffälligkeiten des mitochondrialen
Stoffwechsels am ruhenden Muskel. Bei
Muskelanstrengung war die Rate des Ab-
falls der Phospho kreatinin konzentration
bei den Patienten dreimal höher als bei
den Kontrollen, was auf verminderte En-
ergiereserven schließen lässt.
Genetik
Die AHC tritt selten und in der Regel
sporadisch auf, was die Identifikation ei-
ner ursächlichen genetischen Mutation
sehr erschwert. Ergiebiger könnten die
sehr wenigen beschriebenen Familien sein,
bei denen mehrere Mitglieder an familiä-
rer AHC erkrankt sind (7, 29, 35, 40). Sie
wurden in den USA (40), Israel (35) und
Griechenland (7, 29) beobachtet. Klinisch
scheint die familiäre AHC einen milderen
Verlauf zu nehmen als die sporadische
Form. In allen Fällen wird von den Auto-
ren ein autosomal dominanter Erbgang
vermutet.
In der DNA-Analyse weisen alle be-
troffenen Mitglieder der als erstes be-
schriebenen Familie aus den USA eine
balancierte reziproke Translokation
46,XY,t(3;9)(p26;q34) auf (40). Bei der
griechischen Familie wurde aufgrund der
partiellen Überlappung der Symptome
von AHC und familiärer hemiplegischer
Migräne gezielt das ATP1A2-Gen unter-
sucht, da Mutationen dieses Gens mit der
familiären hemiplegischen Migräne Typ 2
assoziiert sind (7, 18, 29, 55). Das ATP1A2-
Gen befindet sich auf Chromosom 1q23
und codiert für die Alpha2-Untereinheit
der Na-K-ATPase, welche hauptsächlich
in Neuronen und Astrozyten in Herz und
Gehirn vorkommt. Tatsächlich fand sich
Originalien/Übersichten
68 Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 6. Jg. (2007) Nr. 2
bei allen betroffenen Familienmitgliedern
eine Mutation des ATP1A2-Gens. Alle nicht
betroffenen Mitglieder der Familie sowie
zusätzlich untersuchte genetische Proben
von Patienten mit sporadischer AHC wie-
sen keine Auffälligkeiten im ATP1A2-Gen
auf. Eine Translokation wie bei der US-
amerikanischen Familie oder andere Auf-
fälligkeiten im Haplotyp wurden bei den
untersuchten Proben nicht festgestellt (7,
55). Die DNA der israelischen Patienten
wurde bisher nicht untersucht.
Weltweit wurden insgesamt 24 Fälle
mit sporadischer AHC in drei Studien auf
Mutationen im ATP1A2-Gen untersucht.
Das Ergebnis war immer negativ (7, 33,
55). Bei vier Patienten mit sporadischer
AHC wurde zudem das CACNA1A-Gen
untersucht, in welchem sich ebenfalls bei
der hemiplegischen Migräne Mutationen
finden. Auch hier zeigten sich bei der AHC
keine Mutationen (24).
Ein genetisches Korrelat der sporadisch
auftretenden Form der alternierenden
Hemiplegie im Kindesalter konnte somit
bisher nicht gefunden werden.
Therapie
Als Akutmedikation kann zu Beginn ei-
nes Anfalls Diazepam, Chloralhydrat oder
Niaprazin gegeben werden. In einigen
Fällen gelingt es, den Anfall dadurch zu
beenden oder zumindest zu lindern, wo-
bei auch geringe Dosen, welche nicht zur
Schlafinduktion führen, hierfür ausrei-
chen können (47, 50, 52, 56).
Das zur Prophylaxe der AHC mit Ab-
stand am häufigsten eingesetzte Medi-
kament ist der Kalziumkanalblocker Flu-
narizin, welcher sonst insbesondere als
Migräneprophylaktikum verwendet wird.
Der Wirkmechanismus bei der AHC ist
noch unbekannt. Obwohl Flunarizin eine
lange Halbwertszeit hat, die einen konse-
quenten Aufbau des Plasmaspiegels über
mehrere Wochen erfordert, tritt der Effekt
auf die hemiplegischen Episoden gewöhn-
lich sehr schnell ein. Ebenso verliert sich
die therapeutische Wirkung bei Absetzen
des Medikaments rasch (10). Flunarizin
kann als Mittel der ersten Wahl angese-
hen werden, jedoch wird eine völlige At-
tackenfreiheit nur bei wenigen Patienten
erreicht (13, 38). Über den Einfluss auf
die nicht-paroxysmalen Manifestationen
der AHC besteht Unklarheit (38, 53). Bis-
her gibt es nur eine randomisierte, dop-
pelblinde Studie an 12 Patienten, welche
eine Beeinflussung der Attacken belegt
(12), daneben gibt es mehrere Fallserien
(10, 38, 49, 53). Insgesamt kann von einer
Reduktion der Häufigkeit, Schwere und
Dauer der Attacken unter Flunarizin aus-
gegangen werden.
Informationen über die Wirksamkeit
anderer Medikamente bei AHC sind rar.
Über Erfolge mit der prophylaktischen
Gabe von Amantadin (54) oder seinem
Derivat Memantin (32) wurde berichtet.
Zonisamid zeigte bei einem Patienten eine
eindeutige Besserung (46). Bei zwei Pati-
enten wurde Bromid erfolgreich einge-
setzt (Persönliche Mitteilung: Prof. Dr. U.
Stephani, Univ.-Kinderklinik Kiel). Schließ-
lich wurde kürzlich in einem Einzelfallbe-
richt (21) und in einer Fallserie von 6 Pa-
tienten (28) eine deutliche Reduktion der
Attackenhäufigkeit unter der Therapie mit
Topiramat demonstriert. Die Überprüfung
in einer randomisierten Studie steht zwar
aus. Dennoch stellen diese Erfahrungen in
Anbetracht der wenigen Daten zur Thera-
pie der AHC eine wichtige Information dar
und geben Hinweise, bei welchen Medika-
menten sich eventuell ein therapeutischer
Versuch lohnt.
Prognose
Über die Prognose der alternierenden
Hemiplegie im Kindesalter ist wenig be-
kannt. In der Literatur verliert sich die Spur
der Patienten zumeist im Erwachsenenal-
ter, so dass Aussagen über den Verlauf in
höherem Alter und die Lebenserwartung
derzeit nicht möglich sind.
Die Frage, ob die Schwere, die Dauer
oder die Häufigkeit der Anfälle mit der
Prognose der AHC korreliert, lässt sich
nicht sicher beantworten. Hinweise be-
stehen dafür, dass ein früher Krankheits-
beginn und ein frühes Auftreten der he-
miplegischen Anfälle mit einer stärkeren
Ausprägung der Entwicklungsverzöge-
rung einhergehen. Signifikante Hinweise
dafür, dass die medikamentöse Therapie
den Langzeitverlauf der Erkrankung be-
einflussen kann, liegen bisher nicht vor
(38).
Register für Alternierende
Hemiplegie im Kindesalter
Seit Mai 2005 wird mit Förderung
durch die Europäische Union ein euro-
päisches Register für Patienten mit al-
ternierender Hemiplegie im Kindesalter
erstellt. Daran beteiligt sind bisher Italien,
Spanien, Frankreich, Belgien, die Nieder-
lande, Großbritannien, Tschechien und die
deutschsprachigen Länder. Das Register
soll erstmals klinische Daten möglichst
vieler AHC-Patienten erfassen und da-
durch die Erforschung dieser seltenen Er-
krankung erleichtern. Informationen über
das Register sind über die Internet-Seite
www.enrah.net oder den korrespondie-
renden Autor erhältlich.
Danksagung
Diese Arbeit wurde durch die Europä-
ische Union im Rahmen des Framework
Programme 6 [FP6] gefördert.
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Originalien/Übersichten
Neuropädiatrie in Klinik und Praxis 6. Jg. (2007) Nr. 2 69
Dr. med. Friedrich Ebinger
Abteilung V mit Schwerpunkt
Kinderneurologie
und Sozialpädiatrisches Zentrum,
Epilepsiezentrum
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 153
D-69120 Heidelberg
friedrich_ebinger@med.uni-heidel-
berg.de
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