In einem 1670 ha großen, reich strukturierten Gebiet am Steinhuder Meer, Niedersachsen, wurden im Jahr 1999 Siedlungsdichte, Brutplatzwahl und der Bruterfolg von Rabenkrähe (Corvus corone corone) und Elster (Pica pica) untersucht. Das Gebiet wird zu 55 % als Dauergrünland, restliche Flächen weitgehend als Ackerflächen und Siedlung genutzt. In Siedlungsbereichen bis zu einer Entfernung von 250 m von der Bebauung brüteten signifikant mehr Elstern als in der offenen Landschaft. Die Rabenkrähendichte war dagegen in letzterer deutlich höher. Insgesamt ist die Brutpaardichte der Rabenkrähe im Untersuchungsgebiet im Vergleich zu anderen Untersuchungen als durchschnittlich, die der Elster als gering einzustufen. Beiden Arten nutzten verschiedene Baumarten zur Anlage der Nester. Die Höhe der Nester korrelierte bei beiden Arten mit der Baumhöhe, wobei die Elstern im siedlungsnahen Bereich signifikant höher brüteten als außerhalb. Bei der Rabenkrähe war die Nestanlage baumartenspezifisch und von der Kronenstruktur abhängig. Der Bruterfolg beider Arten war im Vergleich zu anderen Untersuchungen in anderen Gebieten und Jahren durchschnittlich hoch. Die Ergebnisse werden mit Literaturangaben verglichen und diskutiert.