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Wer schätzt eigentlich wen? Kunden als Quelle der Wertschätzung

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  • Istm Lubumbashi
... Anerkennung und Wertschätzung (4d) sind wertvolle Förderer des Selbstwertes 74  und stärken somit Gesundheit undLeistungsfähigkeit (SEMMER et al., 2007). Dabei zeigen sich auch bereits bei einfacher abhängiger Beschäftigung Kund/inn/en als wichtige Quelle von Wertschätzung(JACOBSHAGEN & SEMMER, 2009). Wie bereits beschrieben, ist auch das Ermöglichen von sozialen Kontakten eine bedeutsame psychosoziale Funktion der Arbeit ...
... Beschäftigung als wertvolle Quelle von Wertschätzung(JACOBSHAGEN & SEMMER, 2009). Eine zufriedenstellende Kooperation mit Kund/inn/en (3c) stärkt auch das Zugehörigkeitsgefühl sowie wahrgenommene Unterstützung(ULICH, 2011). ...
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Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung des durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) geförderten Projektes „Belastungsfaktoren und Ressourcen bei Soloselbständigkeit und Mehrfachbeschäftigung“ (F 2371). Ausgangspunkt ist die auf dem Arbeitsmarkt zu verzeichnende Prävalenz beider Beschäftigungsformen. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass sich Tätigkeiten im Rahmen von Soloselbstständigkeit und Mehrfachbeschäftigung auf einem Kontinuum zwischen Prekarität und Selbstverwirklichung bewegen können. Das Wissen darüber, aufgrund welcher Charakteristiken die Beschäftigungsformen zwischen beiden Polen variieren, ist jedoch bislang begrenzt. Wenig bekannt ist auch über die Motive für das Ergreifen und Aufrechterhalten einer Soloselbstständigkeit oder Mehrfachbeschäftigung. Weiterhin gilt zu erörtern, wie sich die spezifische Arbeitssituation von Soloselbstständigen und Mehrfachbeschäftigten gestaltet.Hauptziel des Forschungsprojektes war es deshalb, im Rahmen von drei Teilprojekten den Wissensstand zur Arbeits- und Gesundheitssituation von Soloselbstständigen und Mehrfachbeschäftigten aufzuarbeiten und zu erweitern. Basierend auf dem bisherigen Forschungstand und unter Heranziehung vorhandener repräsentativer Datensätze (Mikrozensuserhebung 2014, BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, European Working Conditions Survey 2010, Sozio-ökonomisches Panel 2000-2014) konnte im ersten Teilprojekt ein Überblick über die Arbeitssituation Mehrfachbeschäftigter und Soloselbstständiger gewonnen werden. Es ließen sich relevante Kontextfaktoren, Tätigkeitsmerkmale, Gesundheits- und Leistungsparameter sowie individuelle Merkmale der Person identifizieren, welche letztlich anhand der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 in jeweils einer Typologie zur Mehrfachbeschäftigung und Soloselbstständigkeit mündeten. In Teilprojekt 2 wurden qualitative Interviews mit Mehrfachbeschäftigten und Soloselbstständigen geführt. Die Interviewpartner/innen wurden entsprechend der Typisierung aus Teilprojekt 1 ausgewählt, um einen differenzierten Aufschluss über die Arbeitssituationen, über Belastungsfaktoren und Ressourcen, gesundheitliche Konsequenzen, Wünsche bezüglich der Integration in den Arbeits- und Gesundheitsschutz oder genutzte Alternativen zum Erhalt von Sicherheit und Gesundheit der Personengruppen sicherzustellen. Im Teilprojekt 3 wurde die Machbarkeit einer großzahligen quantitativen Befragung von Mehrfachbeschäftigten sowie Soloselbstständigen geprüft. Dabei wurde insbesondere der Frage nachgegangen, welche konkreten Möglichkeiten zur Stichprobengenerierung und Befragungsdurchführung existieren. Der vorliegende Bericht fokussiert vor allem auf die Ergebnisse aus dem zweiten Teilprojekt. Aus dem ersten Teilprojekt werden einzelne besonders relevante Ergebnisse vorgestellt. Die Machbarkeitsstudie (Teilprojekt 3) ist nicht Teil dieses Berichtes.
... Third, the present study concentrates on two measures of strain, one more cognitive and one more affective. Future studies should consider other outcomes as well, for instance in terms of motivation, performance, promotion, etc. Fourth, further studies might also include appreciation by other sources, such as subordinates, or members of the public (see the recent finding that clients are a major source of appreciation at work; Jacobshagen & Semmer, 2009). Finally, individual differences, such as self-esteem (both in terms of level and in terms of stability) might be investigated. ...
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This study explores the impact of appreciation at work among military professionals. Based on the concept of “Stress-as-Offense-to-Self” (Semmer, Jacobshagen, Meier, & Elfering, 2007), appreciation is a possible resource due to boosts to self-esteem. We measured appreciation at work with a scale differentiating several forms and sources of appreciation. Data were gathered by an online survey of 228 male career officers and career noncommissioned officers of the Swiss Armed Forces. Appreciation at work correlated positively with job satisfaction and negatively with feelings of resentment. Moreover, appreciation at work explained incremental variance over and above job control, social support, and interactional justice. These results underline its distinction from other resource variables. Legal employment conditions of the military professionals include working hours in accordance with ongoing requirements without upper limits established. Moderator analysis showed that appreciation buffered the effect of long working hours on job satisfaction. Furthermore, appreciation mediated the effect of illegitimate tasks on job satisfaction as well as on feelings of resentment. Overall, these findings imply that it is worth building an organisational culture based on appreciation at work. Implications for research and military training are discussed.
... Natürlich liegen mit 36 Antworten äußerst wenige Beobachtungen vor und dennoch spiegeln sie wider, dass Wertschätzung der Leistung eine treibende Kraft ist und KünstlerInnen sowie deren Werke gesehen werden wollen. Die Wirtschaftspsychologie beschäftigt sich ausgiebig mit Fragestellungen zu Themen Wertschätzung im Beruf, im Studium oder in der Ausbildung (Carstensen, Lindner & Klusmann, 2021;Pfister, Jacobshagen, Kälin, Stocker, Meier & Semmer, 2020;Jacobshagen & Semmer, 2009). Abschließend untersucht die Arbeit, ob die KünstlerInnen Kunst als Investitionsobjekt betrachten. ...
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Die kunsthistorische und wirtschaftswissenschaftliche Forschung analysiert erstmals den KünstlerInnenfragebogen von Art-Investor aus dem Jahr 2002. Der Blick ist gezielt auf die befragten KünstlerInnen gelegt und bezieht die publizierten Essays nicht mit ein. Zum einen werden die demografischen Daten der insgesamt 36 KünstlerInnen ausgewertet und zum anderen die Antworten der 20 Fragen. Somit schafft die Arbeit explizit Raum für die KünstlerInnen und deren Aussagen, um Transparenz in einem Themenfeld zu schaffen, in welchem KunsthistorikerInnen oftmals nur mutmaßen. Mittels statistischer Analysen werden die Daten analysiert, die Ergebnisse in die entsprechende Forschungsliteratur eingeordnet und diskutiert. Die Arbeit zeigt einerseits, dass die Stichprobenauswahl ähnlichen Datensets entspricht (Künstlerinnen sind mit 13,9% unterrepräsentiert, die Befragten stammen vorranging aus Deutschland, ein Durchschnittsalter von 58 Jahren, KünstlerInnen sind aktiv auf dem Kunstmarkt), sodass die Ergebnisse zwar als indikativ, aber dennoch realistisch zu bewerten sind. Andererseits schaffen die Antworten der KünstlerInnen Einblicke in deren Persönlichkeit und Ansichten, wodurch sich Sympathien oder Antipathien ergeben können. Das Ergebnis der vorsichtigen Regression belegt, dass die KünstlerInnen ihren Beruf gewählt haben, weil sie stark motiviert sind zu malen oder die Bildhauerei zu betreiben. Die Ausübung von Kunst ist ihnen sehr wichtig, sodass die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Malerei den größten Einfluss auf die Wahl des KünstlerInnenseins hat. Die Arbeit verleiht den KünstlerInnen auf wissenschaftliche Weise Gehör.
... Feedback regarding work performed in solo self-employment can be given from customers or result from fulfilling the task itself. As customers are classified as a main source of appreciation (Jacobshagen and Semmer, 2009), a difficult customer relationship (3c; handling of difficult customers) might shatter the worker's self-esteem and cause strain (Semmer et al., 2007). It can also be a burden if the effort put into the job is disproportionate to the gained reward (3d; imbalance) both materially or immaterially in the form of appreciation or contract security. ...
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While research on personality factors and economic success of entrepreneurs has flourished over the years, studies on their specific working conditions and their impact on health and career are surprisingly scarce. This study used a qualitative approach to comprehensively mirror the working situation of German small business owners. To reflect the broadness of this employment type and avoid sampling bias, we applied a quota sampling strategy based on a preliminary typology of solo self-employed respondents we derived from a large quantitative survey. We investigated 29 small business owners who reported, for example, on health complaints, recovery opportunities, and obstacles and resources while running their businesses. Thematic analysis was employed to develop a specific frame model for small business owners based on established work-related stress theories which allowed us to derive concrete hypotheses for further quantitative research. The main results emphasized the meaning of active actions and the workers’ own responsibility for creating working conditions and enabling autonomy. Besides personal preferences regarding the chosen career path, marketability, flexibility, and social networks played a role and explained health and career issues. When it came to practical implications, voluntariness played an essential role for selecting this specific career path. Those being pushed into self-employment as their only viable job opportunity should receive particular support through career counseling to sustain their health.
... Hence, receiving appreciation might counteract the imminent resource loss. Appreciation is considered an important resource at work which shows, for example, positive correlations with job satisfaction (Jacobshagen & Semmer, 2009;Semmer, Jacobshagen, Meier, & Elfering, 2007;Stocker, Jacobshagen, Semmer, & Annen, 2010). A longitudinal study with young workers found that participants who reported high appreciation were more satisfied, and that the most important source of appreciation was their supervisors, followed by clients (Semmer, Tschan, Elfering, Kälin, & Grebner, 2005). ...
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Job insecurity has frequently been shown to have a dysfunctional impact on well-being. Based on the conservation of resources (COR) theory, the aim of this study was to investigate how the experience of appreciation at the workplace and the occurrence of social stressors shape the relationship between job insecurity and three indicators of well-being: (a) job satisfaction, (b) (emotional) irritation, and (c) engagement (dedication to the job). In an online study with 117 psychologists, we found that appreciation buffered the relationship between job insecurity and irritation. Social stressors further qualified the moderating effect of appreciation for job satisfaction and dedication, but not fully in the proposed direction. Theoretical implications about the role of more or less social contacts at work (reflected in the experience of appreciation as well as social stressors) when dealing with job insecurity will be discussed.
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Research on employee perfectionism and its duality is shifting from a mere dispositional perspective to consider the state-like nature of this phenomenon. Despite recent findings identifying negative work experiences as antecedents of daily perfectionism, the role of positive experiences remains to be elaborated. Bridging the principles of trait activation and stress-as-offense-to-self theory, the present study examined the role of daily appreciation as a positive, self-affirming experience for the expression of daily perfectionistic cognitions at work and its implications for well-being (vigor, serenity) beyond the workday. We expected that the impulse of daily appreciation would carry over into vigor and serenity at bedtime and at the beginning of the next workday by triggering daily perfectionistic strivings and serving as a protective factor against daily perfectionistic concerns. Data from 170 employees who participated in a daily diary study over two consecutive working weeks were analyzed using multilevel mediation analyses (multilevel structural equation modeling). In support of our hypotheses and the idea of a butterfly effect, daily appreciation was indirectly related to serenity at bedtime and to vigor and serenity at the beginning of the next workday via daily perfectionistic cognitions. We discuss implications for supervisors and organizations and encourage scholars and practitioners alike not to underestimate the role of positive self-affirming experiences and personality dynamics at work.
Chapter
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene theoretische Zugänge des Respektsbegriffs und beschreibt diese hinsichtlich ihrer Herleitung als deduktive und induktive Ansätze. Beide Ansätze bestimmen nicht nur die eigentliche Respektsdefinition, sondern auch die darauf aufbauenden Forschungsmethoden, welche ausführlich dargestellt werden. Ergänzend zeigt ein Überblick über Ergebnisse empirischer Untersuchungen, dass Respekt positive und Disrespekt negative Auswirkungen in den verschiedensten Lebensbereichen hat. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass Respekt nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Empirie als Merkmal sozialer Angemessenheit gelten kann.
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In the globalized and rapidly evolving work environment, deficiencies in job design are a common reason that employees must sometimes complete tasks that are not directly connected to their occupational role. Individuals with a clear vision of their professional role and duties in particular, such as psychologists, might consider such tasks as an offense to self. According to the “Stress-as-Offense-to-Self” (SOS) concept, so-called “illegitimate tasks” do not respect a person’s professional identity – threatening the self through disrespect. We investigated perceived appreciation as an underlying mechanism mediating between illegitimate tasks and reduced job satisfaction after one year through three studies conducted in two European countries. Using data from 50 psychologists who graduated from a German university, Study 1 revealed that perceived appreciation explained the relationship between illegitimate tasks and job satisfaction after one year. Studies 2 and 3 confirmed this finding using data from 67 and 183 Swiss employees working in fields of psychology. In particular, illegitimate tasks affected the perception of appreciation immediately and in the long term, which in turn affected the psychologists’ job satisfaction (contagion model). Our results illustrate the importance of perceived appreciation as a mechanism that mediates between illegitimate tasks and job satisfaction of psychologists.
Chapter
Wenn Governance, Profession und Arbeit in den Blick genommen werden, dann geschieht das vielfach mit Blick auf Veränderungen in den Beziehungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden. Im vorliegenden Beitrag werden demgegenüber die Beziehungen zwischen Unternehmen und Kundinnen und Kunden in den Blick genommen. In diesen Beziehungen findet aktuell ein tiefgreifender Wandel statt. Zahlreiche Leistungen werden auf Kundinnen und Kunden ausgelagert.
Thesis
Die heutige Arbeitswelt ist gekennzeichnet von verschiedenartigen demografischen, technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen, geprägt durch beispielsweise eine zunehmende Digitalisierung und Tertiarisierung. Eine Reaktion auf die damit einhergehenden veränderten und sich verändernden Arbeitsbedingungen stellte im Jahre 2013 eine explizite Verankerung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen im Arbeitsschutzgesetz dar. Die Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastung (GPB; z.B. Michel, Sonntag, & Menzel, 2009; Sonntag & Feldmann, 2017; Sonntag, Turgut, & Feldmann, 2016) ist ein Verfahren für eine solche Gefährdungsbeurteilung auf Tätigkeitsebene: Anhand eines Beobachtungsinterviews werden psychische Belastungen objektiv und konsensorientiert durch ein sogenanntes Analyseteam beurteilt, woraufhin geeignete Maßnahmen in moderierten Workshops abgeleitet werden. Basierend auf dem Anforderungs-Kontroll-Modell (Karasek, 1979) werden potenziell ungünstige psychische Belastungen mittels kritischer Kombinationen bewertet, wobei die zwölf Belastungsdimensionen Arbeitsintensität, Arbeitskomplexität, Arbeitsunterbrechungen, Emotionsregulation, Handlungsspielraum, Kontrollerfordernisse, Konzentrationserfordernisse, Kooperationserfordernisse, Kundenorientierung, Variabilität, Verantwortungsumfang und Zeitspielraum berücksichtigt werden. In sechs Studien behandelt diese Dissertation methodenkritische (Studien 1, 2 und 3) und inhaltliche (Studien 4, 5 und 6) Analysen zu dem Verfahren GPB. Studie 1 umfasst eine Literaturrecherche zu den in der GPB betrachteten kritischen Kombinationen psychischer Belastungen und deren Bedeutsamkeit für relevante Beanspruchungsfolgen. Zu folgenden Interaktionen wurden empirische Studien identifiziert: Arbeitsintensität und Handlungsspielraum, Arbeitsintensität und Zeitspielraum, Arbeitskomplexität und Handlungsspielraum, Arbeitskomplexität und Emotionsregulation, Emotionsregulation und Handlungsspielraum sowie Verantwortungsumfang und Handlungsspielraum. Auf diesen Kombinationen sollte bei der Beurteilung psychischer Belastungen ein besonderes Augenmerk liegen, jedoch sollten im Rahmen einer umfassenden Gefährdungsbeurteilung alle möglichen kritischen Kombinationen abgewogen werden. In Studie 2 wird eine optimierte Version der GPB für weitere Berechnungen dieser Dissertation hergeleitet. Im ersten Schritt wurde der Itempool von insgesamt 98 Items aufgrund inhaltlicher Überlegungen auf 74 Items reduziert. Im zweiten Schritt wurden hiervon aufgrund statistischer Überlegungen 63 Items ausgewählt, basierend auf N = 1107 betrachteten Tätigkeiten in 13 Unternehmen verschiedener Branchen. In Studie 3 wird die GPB hinsichtlich der Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität umfassend überprüft. Die Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität wurden vorrangig mittels prozessualer sowie theoretischer Überlegungen geprüft und als zufriedenstellend bewertet. Die Reliabilitäten der zwölf Skalen waren akzeptabel bis sehr gut (N = 244 bis N = 1107). Ein Abgleich der GPB mit den normativen Empfehlungen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA-Arbeitsprogramm Psyche, 2016b) und den Inhalten des Anforderungs-Kontroll-Modells (Karasek, 1979) bzw. Job Demands-Resources Models (Demerouti, Bakker, Nachreiner, & Schaufeli, 2001) ergab eine zufriedenstellende Inhaltsvalidität. Die Konstruktvalidität der GPB wurde mittels eines explorativen Strukturgleichungsmodells zur Überprüfung der Faktorstruktur (N = 248) sowie anhand der konvergenten (N = 39) und divergenten Validität (N = 248) getestet. Hinsichtlich der Faktorstruktur erzielte ein Modell mit zwölf Faktoren eine akzeptable Modellpassungsgüte, wobei die Items der zwölf GPB-Skalen zum Teil auf gemeinsamen Faktoren luden. Die signifikanten Korrelationen zwischen den objektiv versus subjektiv erfassten Skalen belegten die konvergente Validität. Die objektiv erfassten Skalen waren teilweise mit mittlerer bis hoher Effektstärke signifikant untereinander korreliert, wodurch die diskriminante Validität eingeschränkt war. Diese Ergebnisse der Konstruktvalidierung veranschaulichten, dass die Zusammenfassung einiger Skalen aus statistischen Gesichtspunkten angebracht war. Vor dem Hintergrund des praktischen Nutzens wurde die bisherige Struktur der GPB für eine differenzierte Betrachtung von Arbeitsbedingungen jedoch beibehalten. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es sich bei der GPB um ein objektives, reliables und valides Verfahren zur Beurteilung arbeitsbezogener psychischer Belastungen handelt. Die Studien 4 und 5 beschäftigen sich mit dem nomologischen Netzwerk der GPB im Sinne einer Konstrukt- und Kriteriumsvalidierung, indem der Zusammenhang zwischen Arbeitsaufgaben, kritischen Kombinationen psychischer Belastungen und psychischen Beanspruchungsfolgen erforscht wird. Studie 4 untersucht die Bedeutsamkeit unterschiedlicher Arbeitsaufgaben hinsichtlich der Auftretenswahrscheinlichkeit kritischer Kombinationen psychischer Belastungen anhand einer branchenübergreifenden Stichprobe (N = 160 objektiv erfasste Tätigkeiten). Logistische Regressionen zeigten, dass Aufgaben im Umgang mit Menschen und Aufgaben im Umgang mit Dingen mit einer höheren Auftretenswahrscheinlichkeit kritischer Kombinationen assoziiert waren. Im Gegensatz dazu standen Aufgaben im Umgang mit Informationen in Verbindung mit einer geringeren Auftretenswahrscheinlichkeit kritischer Kombinationen. Logistische Aufgaben waren keine signifikanten Prädiktoren für die Vorhersage kritischer Kombinationen psychischer Belastungen. Studie 5 thematisiert die Job Strain Hypothese im Sinne des Anforderungs-Kontroll-Modells (Karasek, 1979), wonach das Zusammenwirken von hohen Arbeitsanforderungen mit einem geringen Entscheidungsspielraum in besonders belastenden bzw. beanspruchenden Tätigkeiten resultiert. Mittels subjektiv erfasster Daten in zwei Stichproben (N = 82; N = 55) wurde die Bedeutsamkeit von kritischen Kombinationen aus hohen Arbeitsanforderungen (operationalisiert durch Arbeitsintensität und Arbeitskomplexität) und geringem Entscheidungsspielraum (operationalisiert durch Handlungs- und Zeitspielraum) für die emotionale Erschöpfung, das gedankliche Abschalten von der Arbeit und die Arbeitszufriedenheit untersucht. Varianzanalysen bestätigten die Job Strain Hypothese hinsichtlich der emotionalen Erschöpfung und des gedanklichen Abschaltens, nicht jedoch bezüglich der Arbeitszufriedenheit. Zusammenfassend veranschaulichen die Studien die Relevanz ganzheitlicher, sinnhafter und vollständiger Aufgaben im Rahmen einer gesunderhaltenden Arbeitsgestaltung. Daher illustriert Studie 6 einen Katalog verhältnis- und verhaltenspräventiver Maßnahmen zur Reduktion von ungünstigen psychischen Belastungen am Arbeitsplatz bzw. zum adäquaten Umgang mit solchen Anforderungen. Thematisiert werden technische, organisatorische und personelle Maßnahmen. Alles in allem betonen die Befunde die Bedeutsamkeit einer bedarfsgerechten und nachhaltigen Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durch die Einbettung ebendieser in ein ganzheitliches Konzept der Gesundheitsförderung in Organisationen.
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