Die Abbaureaktionen von unsubstituierten Poly(1,4‐phenylenmethylen)en ( A ) (Polybenzylen), Poly[(2,5‐dimethyl‐1,4‐phenylen)methylen] [Poly(2,5‐dimethylbenzyl)] ( B ), Poly[(2,3,5,6‐tetramethyl‐1,4‐phenylen)methylen] [Poly(2,3,5,6‐tetramethylbenzyl)] ( C ) und Poly(1,4‐phenylenäthyliden) [Poly(α‐methylbenzyl)] ( D ) wurden durch direkte Pyrolyse im Massenspektrometer untersucht. Die
... [Show full abstract] Massenpyrogramme von unter verschiedenen Reaktionsbedingungen dargestellten Polybenzylen wurden verglichen, mit dem Ziel, direkt Informationen über Strukturunterschiede wie Kettenverzweigung und unterschiedliche Verknüpfung der Benzyleinheiten zu erhalten; hierbei konnten in einem Falle auf höhere Kettenverzweigung deutende Bruchstücke nachgewiesen werden.
Der thermische Abbau der unsubstituierten Polybenzyle und des Poly(2,5‐dimethylben‐zy1)s verläuft uberwiegend unter Disproportionierung und Übertragung von Wasserstoff der Methylengruppen. Es werden bei diesen Polymeren monomere und oligomere Pyroly‐sebruchstücke mit gesättigten (Phenyl‐, Alkyl‐) und ungesättigten (Chinonmethid‐) Endgruppen gefunden, während beim Poly(α‐methylbenzyl) auch Bruchstiicke mit Vinyl‐End‐gruppen auftreten.
Das Abbauverhalten des Poly(2,3,5,6‐tetramethylbenzyl)s unterscheidet sich aufgrund der sterischen Spannung durch die Kernsubstituenten erheblich von den anderen Polybenzylen; neben geringerer thermischer Stabilität werden Hinweise auf einen unterschiedlichen Abbaumechanismus gefunden.
Die elektronenstoßinduzierte Fragmentierung der ionisierten Pyrolysebruchstucke verläuft überwiegend unter “α‐Benzyl‐”, “β‐Benzyl”‐, “Alkylspaltung” und ortho ‐ Umlagerung.