Der Kritische Realismus als erkenntnistheoretischer Ansatz der → Gestaltpsychologie / Gestalttheorie vertritt die Auffassung,
daß streng unterschieden werden muß zwischen der transphänomenalen physikalischen Welt (Makrokosmos, der „Welt an sich“) und
der phänomenalen Welt (Mikrokosmos, die anschauliche gegebene Welt). Während die physikalische Welt uns nicht unmittelbar
zugänglich ist und damit nur indirekt in Form von theoretischen Konstrukten erschlossen werden kann, sind die Erlebnisvorgänge
der phänomenalen Welt als unmittelbar und anschaulich gegeben anzusehen. Bewußtseinsfähig sind demnach nur Vorgänge der phänomenalen
Welt, in der nach der Auffassung des Kritischen Realismus abermals unterschieden wird zwischen einerseits unmittelbar Angetroffenem
und andererseits Gedachtem und Konstruiertem.