ArticlePDF Available

Die Effektivität der Hypnose

Authors:

Abstract

From 193 studies published until 1998 that investigated the efficacy of hypnosis 43 randomized clinical studies were selected that compared a patient group treated exclusively by hypnosis with an untreated control group (or with a group of patients treated by conventional medical procedures). The 43 studies were integrated into a meta-analysis that yielded a weighted average post-treatment effect size of d=.60 (medium effect size) for hypnotic treatment of ICD-10 coded disorders (24 studies; average treatment period: 5.1 weeks) and d=.38 (small effect) for hypnosis as an adjunct for supporting medical procedures (19 studies). These estimates are conservative since all variables of a given study were used. Most of the studies employed methods of the classical approach to hypnosis. In order to obtain an estimate to which extent non-clinical factors (design-quality, way of comparison of dependent variables) have an influence on the effect sizes, effect sizes were computed for all studies of the original 193 studies that reported the necessary statistical information (N=89). For those studies with an average effect size of d=.80 a massive influence of non-clinical factors was demonstrated with a range from d=.51 for randomized studies with group comparisons to d=2.0 for non-randomized studies using pre-post-comparisons.
Psychotherapeut 2•
2002
|
67
Zusammenfassung
Von 193 Untersuchungen zur Bestimmung
der Wirksamkeit von Hypnose,die bis Ende
1998 veröffentlicht wurden,konnten 43
randomisierte,klinische Studien, in denen
eine ausschließlich mit Hypnose behandelte
Patientengruppe mit einer unbehandelten
(bzw.mit medizinischer Standardversorgung
behandelten) Gruppe verglichen wurde,in
eine Meta-Analyse integriert werden.Für die
hypnotische Behandlung von ICD-10 kodier-
baren Störungen wurde bei einem durch-
schnittlichen Behandlungszeitraum von
5,1 Wochen eine gewichtete,„Post-treat-
ment-Effektstärke“ von d=0,60 (mittlere
Effektstärke) gefunden (24 Studien),für die
Verwendung von Hypnose zur Unterstüt-
zung medizinischer Maßnahmen (19 Stu-
dien) ein d=0,38 (schwacher Effekt).Es
handelt sich hierbei um konservative Schät-
zungen, da alle Variablen einer Studie zur
Berechnung der mittleren Effektstärke
verwendet wurden.Die meisten Studien
verwendeten Methoden der klassischen
Hypnose.Um abzuschätzen,in welchem Aus-
maß nichtklinische Faktoren (Designqualität,
Art des Messwertvergleichs) die Größe der
Effektstärke beeinflussen,wurden für die
Studien der ursprünglich 193 Untersuchun-
gen, die die erforderlichen statistischen
Angaben enthielten,Effektstärken berech-
net.Für diese insgesamt 89 Studien mit einer
Effektstärke von d=0,80 zeigte sich ein gra-
vierender Einfluss nichtklinischer Faktoren
auf die gewichteten Effektstärken,die von
0,51 für randomisierte Studien mit Gruppen-
vergleich bis zu d=2,0 für nichtrandomisier-
te Studien mit Prä-,Post-Vergleich reichten.
Schlüsselwörter
Hypnose · Meta-Analyse
Die Hypnose hat in den letzten beiden
Dekaden an Bedeutung gewonnen, ins-
besondere auch in Deutschland,was sich
an der Zunahme der klinischen und ex-
perimentellen Fachliteratur wie der Ent-
wicklung der Fachgesellschaften ablesen
lässt (Peter 2001). Möchte man beurtei-
len,ob das psychotherapeutische Poten-
zial dieser Methode auch ihrer zuneh-
menden Bedeutung entspricht, stößt
man auf zwei Schwierigkeiten. Zum Ei-
nen fällt es schwer,Hypnose oder Hyp-
nosetherapie zu definieren (Revenstorf
1993) und gegen andere Therapieverfah-
ren abzugrenzen. Zum Anderen ist ihre
Wirksamkeit unklar; eine neuere, zu-
sammenfassende Beurteilung ihrer Ef-
fektivität steht noch aus.
Wir werden uns zwar nur mit der
Überprüfung der Effektivität im Rah-
men einer Meta-Analyse beschäftigen,
wollen aber doch zumindest kurz die
therapeutische Arbeit mit Hypnose cha-
rakterisieren:Anders als in der (kogniti-
ven) Verhaltenstherapie bzw. tiefenpsy-
chologischen Arbeit erfolgt die Behand-
lung mit Hypnose nicht über die Ände-
rung von Verhalten/unangemessenen
Kognitionen bzw. Einsichten aus der
Übertragungssituation, sondern über
das unmittelbare Erleben der therapeu-
tisch relevanten Erfahrung.Soll etwa ei-
nem Angstpatienten die Erfahrung von
Sic herheit und Selbstver trauen in einem
bestimmten privaten oder beruflichen
Kontext vermittelt werden, so wird das
Gefühl von Sicherheit/Selbstvertrauen
in Hypnose über direkte oder indirekte
Suggestionen bzw.die so genannte Res-
sourcenarbeit (Gerl 2001) erzeugt. Da-
nach geht es um die Generalisierung
dieser Erfahrung in den Alltag des Pati-
enten.Dazu bietet die Hypnose verschie-
dene Möglichkeiten. So kann die Ge-
neralisierung über direkte Erfolgssug-
gestionen geschehen,aber auch etwa da-
durch, dass der Patient in Hypnose die
Bewältigung einer bestimmten Pro-
blemsituation „als real“ erlebt (z. B. die
erfolgreiche Konfrontation mit einem
Vorgesetzten) und sie dann im Alltag als
Hausaufgabe durchführt.
Das „reale Erleben“ in Hypnose be-
zieht sich auch auf die körperliche und
emotionale Ebene und führt dort zu rea-
len Effekten: Der Einfluss von hypnoti-
schen Suggestionen auf physiologische
Prozesse wird durch eine Fülle von Ar-
beiten belegt, die den Einfluss von Hyp-
nose auf hirnphysiologische Vorgänge
(z.B. Kosslyn et al.2000), kardiovaskulä-
rer Funktionen (z. B. Unterweger et al.
1992) oder hormonelle und hämatologi-
sche Veränderungen (Bongartz 1996)
berichten. Auch hypnotisch erzeugte
Emotionen lassen sich im EEG (de
Pascalis et al.1989) nachweisen.
Zur Beurteilung der Effektivität ei-
nes psychotherapeutischen Verfahrens
hat sich eine meta-analytische Betrach-
tungsweise durchgesetzt. Dabei werden
für klinische Studien aus der Differenz
zwischen den Messwerten für eine be-
handelte und eine unbehandelte Patien-
tengruppe bzw. aus der Differenz zwi-
schen den Messwerten vor und nach ei-
ner Behandlung (Prä-,Post-Messung) so
genannte Effektgrößen berechnet,die ei-
nen direkten Vergleich zwischen Studien
bezüglich ihrer Wirksamkeit erlauben.
Übersicht
Psychotherapeut
2002 · 47:67–76 © Springer-Verlag 2002
W.Bongar tz · E. Flammer · R. Schwonke
Fachbereich Psychologie,Universität Konstanz
Die Effektivität der Hypnose
Eine meta-analytische Studie
Prof.Dr.W.Bongartz
Universität Konstanz,Math.-Naturwiss.
Sektion, Fachbereich Psychologie,
78457 Konstanz
Redaktion
J. Eckert, Hamburg
C. Reimer,Gießen
B. Strauß, Jena
Übersicht
W.Bongar tz · E. Flammer · R. Schwonke
Efficiency of hypnosis.
A meta-analytic study
Abstract
From 193 studies published until 1998 that
investigated the efficacy of hypnosis 43
randomized clinical studies were selected
that compared a patient group treated
exclusively by hypnosis with an untreated
control group (or with a group of patients
treated by conventional medical proce-
dures).The 43 studies were integrated into a
meta-analysis that yielded a weighted av-
erage post-treatment effect size of d=.60
(medium effect size) for hypnotic treatment
of ICD-10 coded disorders (24 studies;av-
erage treatment period: 5.1 weeks) and
d=.38 (small effect) for hypnosis as an
adjunct for supporting medical procedures
(19 studies).These estimates are conserva-
tive since all variables of a given study were
used.Most of the studies employed methods
of the classical approach to hypnosis.In
order to obtain an estimate to which extent
non-clinical factors (design-quality,way of
comparison of dependent variables) have an
influence on the effect sizes,effect sizes were
computed for all studies of the original 193
studies that reported the necessary statis-
tical information (N=89).For those studies
with an average effect size of d=.80 a mas-
sive influence of non-clinical factors was
demonstrated with a range from d=.51 for
randomized studies with group comparisons
to d=2.0 for non-randomized studies using
pre-post-comparisons.
Keywords
Hypnosis · Meta-Analysis
Häufig verwendete Maße für Effektgrö-
ßen sind zum Einen standardisierte Mit-
telwertsdifferenzen (Hedges u. Olkin
1985), zum Anderen Korrelationskoeffi-
zienten (Hunter u.Schmidt 1990).
Meta-analytische Bewertungen der
Wirksamkeit der Hypnosetherapie liegen
kaum vor. Die „klassische“ Arbeit von
Smith et al.(1980), mit der die meta-ana-
lytische Bewertung von Psychotherapien
einsetzt, berichtet eine Effektstärke von
1,82 (standardisierte Mittelwertsdiffe-
renz) und schreibt damit der Hypnose-
therapie sehr hohe Wirksamkeit zu. Al-
lerdings beruht dieser Wert nur auf
19 Messgrößen aus einer nicht genau be-
nannten Anzahl von Studien. Die Studie
zur Wirksamkeit von Hypnosetechniken
von Wadden und Anderton (1982) findet
unter Berücksichtigung von 17 klinischen
Studien einen Beleg für die hypnosethe-
rapeutische Effektivität bei der Behand-
lung von Schmerzen, Asthma und War-
zen, verwendet allerdings keine meta-
analytischen Maße.Grawe et al.(1994) at-
testieren der Anwendung von Hypnose
bei Schmerz, Schlafstörungen und psy-
chosomatischen Beschwerden eine gute
Wirksamkeit.Allerdings sind die 19 Stu-
dien, auf denen ihre Beurteilung beruht,
nach Evaluationskriterien bewertet wor-
den, die mit den üblichen meta-analyti-
schen Maßen nicht vergleichbar sind.Ei-
ne Ausgabe des „International Journal of
Clinical and Experimental Hypnosis“
(April 2000) war der Wirksamkeit der
„hypnosis as an empirically validated
clinical intervention“ gewidmet.Von den
entsprechenden sechs Artikeln enthielt
nur einer eine Meta-Analyse klinischer
Studien, und zwar die Arbeit von Mont-
gomery et al.(2000),die für zehn Studien
zur Behandlung von Schmerzen eine
Effektstärke von d=0,74 (berechnet nach
Hunter u.Schmidt 1990) berichtet,wobei
diese Größe mit der Anzahl der behan-
delten Patienten pro Studie gewichtet
wurde.Eine umfangreichere,unveröffent-
lichte Meta-Analyse führten Rominger et
al. (zit. nach Revenstorf 1996) vor.Für 36
randomisierte Kontrollgruppenstudien
finden sie ein d=0,83 (r=0,38; binomiale
Effektgrößen: 31–69%). Diese Arbeit be-
rücksichtigt allerdings nicht nur klini-
sche Studien,sondern auch Analogstudi-
en, fasst Prä-, Post-Vergleiche und Grup-
penvergleiche für die Meta-Analyse zu-
sammen und trennt nicht zwischen Ka-
tamnesedaten und den Messwerten nach
Abschluss der Therapie.
Mit der vorliegenden Arbeit wollen
wir die Überprüfung der Wirksamkeit
von Hypnose auf eine breitere Basis stel-
len, als dies bisher der Fall war.Dies be-
deutet zum Einen, dass wir eine mög-
lichst größere Zahl von Studien in unse-
re Analyse einbeziehen wollen als in den
Studien zuvor (für den Zeitraum bis En-
de 1998). Zum Anderen wollen wir un-
sere Analyse nicht auf ein Störungsbild
beschränken (z. B. chronische Schmer-
zen), sondern eine möglichst große
Bandbreite von Störungen abdecken.
Dabei werden wir nur klinische Studien
– also keine so genannten Analogstudi-
en – berücksichtigen, in denen entweder
ICD-10 kodierbare Störungen behandelt
wurden oder Hypnose zur Unterstüt-
zung medizinischer Maßnahmen einge-
setzt wurde.Wegen der zu erwartenden
Heterogenität der Katamnesedauern,
werden keine Katamnesedaten berück-
sichtigt, sondern die Effektstärken pro
Studie einheitlich nur auf die erste(n)
Messgröße(n) nach Abschluss der Be-
handlung („post-treatment“) bezogen.
Über die Größe der berechneten Ef-
fektstärken für klinische Studien ent-
scheiden natürlich nicht nur die Wirk-
samkeit der verwendeten Interventio-
nen,sondern auch nichtklinische Aspek-
te wie die Art des verwendeten Mess-
wertvergleichs (Gruppenvergleich vs.
Prä-, Post-Vergleich), die Qualität des
Versuchsdesigns (randomisiert vs.quasi-
experimentell),die Art der verwendeten
Variablen (pyhsiologische vs.subjektive
Maße) etc.So liefern etwa Vergleiche der
Messwerte vor und nach einer Behand-
lung (Prä-Post-Vergleich) deutlich hö-
here Effektstärken als der Vergleich ei-
ner behandelten mit einer unbehandel-
ten Gruppe (Matt u. Navarro 1997).
In unserer Untersuchung zur Wirk-
samkeit der Hypnose werden wir nur
randomisierte Studien berücksichtigen,
die eine ausschließlich mit Hypnose be-
handelte Patientengruppe mit einer un-
behandelten (bei medizinischen Eingrif-
fen mit einer konventionell behandel-
ten) Patientengruppe vergleicht.Erst in
einem zweiten Schritt werden wir dann
zur Abschätzung der Abhängigkeit der
Effektstärken von nichtklinischen Fak-
toren alle Studien in Betracht ziehen, die
über die entsprechenden statistischen
Angaben verfügen.
Um eine neutrale und nachvollzieh-
bare Bewertung der Effektivität von
Hypnose zu gewährleisten, werden alle
|
Psychotherapeut 2•
2002
68
Psychotherapeut
2002 · 47:67–76 © Springer-Verlag 2002
Variablen einer Studie zur Berechnung
der Effektivität verwendet,d. h.es findet
keine Variablenselektion statt. Zur Erhö-
hung der Transparenz unseres Vorge-
hens werden die Berechnungen der ein-
zelnen Effektstärken pro Studie im In-
ternet nachvollziehbar sein1.Darüber
hinaus bietet die Veröffentlichung der
Daten im Internet die Möglichkeit, bei
künftiger Erweiterung des Zeitrahmens
für die einzubeziehenden Studien auf
unsere Berechnungen zurückgreifen zu
können.
Methode
Literaturrecherche
Relevante Literatur wurde über die Da-
tenbanken PSYCLIT und MEDLINE von
1974–1998 gefunden, die mit Hilfe der
Suchbegriffe „Hypn*“,„Hypnotics“,„Py-
chother*“ sowie deren Verknüpfungen
durch die Operatoren „AND“, „OR“,
„NOT“ nach klinischen Studien zur
Wirksamkeit von Hypnosetherapie
durchsucht wurden. Darüber hinaus
wurden die Übersichtsarbeit von Wad-
den und Anderton (1982),das Buch von
Rhue, Lynn und Kirsch (1993) sowie die
Arbeit von Kirsch et al. (1995) verwen-
det.Zusätzlich wurden relevante Studien
durch Berücksichtigung der angegebe-
nen Literatur aus bereits gesichteten Ar-
beiten identifiziert („footnote chasing“).
Dabei wurden insgesamt 193 Studien
identifiziert.
Inklusionskriterien
Die Qualität der 43 Studien der vorlie-
genden Meta-Analyse war durch die Gü-
te des Studiendesigns definiert und
nicht durch Kriterien wie Erfahrung der
Therapeuten,Art der verwendeten Wir-
kungsmaße etc. Es wurden nur rando-
misierte Studien aufgenommen, die ei-
nen Gruppenvergleich vornahmen,d. h.
es wurden Effektstärken bezüglich des
Unterschieds zwischen Hypnosegruppe
und Wartekontrollgruppe berechnet.
Die Wartekontrollgruppe durfte keine
gerichtete psychotherapeutische Inter-
vention beinhalten.Damit genügten die
ausgewählten Studien den Kriterien,die
für eine Meta-Analyse eine hohe Aussa-
gekraft besitzen (Vergleich von Behand-
lungs- mit Kontrollgruppe,randomisier-
te Zuordnung von Patienten).
Für Studien, in denen Hypnose zur
Unterstützung medizinischer Maßnah-
men eingesetzt wurde,wurde eine Hyp-
nosebehandlung auch dann als Hypno-
sebedingung gewertet, wenn sie zusätz-
lich zur medizinischen Standardversor-
gung eingesetzt wurde. Entsprechend
wurde für diese Studien eine Gruppe
von Patienten, die eine medizinische
Standardversorgung ohne Hypnose er-
hielten, als Kontrollgruppe zugelassen
(z. B. Chemotherapie mit Hypnose vs.
ohne Hypnose bei Onkologiepatienten).
Weiterhin wurden nur klinische Studien
zugelassen, d. h. Studien, in denen die
Wirksamkeit hypnotischer Interventio-
nen bei der Behandlung von Patienten
mit ICD-10 kodierbaren Störungen oder
die Wirksamkeit von Hypnose bei me-
dizinischen Maßnahmen (z. B. in der
Zahnmedizin) bzw.der Behandlung so-
matischer Erkrankungen (z. B. bei
Krebs) untersucht wurde. Da Hypnose
auch zur Behandlung von Warzen einge-
setzt wird,wurden entsprechende Studi-
en ebenfalls berücksichtigt. Ausge-
schlossen wurden Analogstudien sowie
Studien mit hypnotischen Interventio-
nen, welche eine bloße Leistungssteige-
rung der Klienten ohne psychothera-
peutische Indikation anstrebten (Ver-
besserung sportlicher oder akademi-
scher Leistungen). Ein weiteres Kriteri-
um für die Aufnahme in die Meta-Ana-
lyse war die ausschließliche Ve r w e nd u n g
hypnotischer Techniken,d.h.eine Kom-
bination von Hypnose mit einer ande-
ren Psychotherapieform wurde nicht zu-
gelassen. Diesen Kriterien entsprachen
43 Studien.Für diese Studien wurde eine
Meta-Analyse durchgeführt.
Um den Einfluss nichtklinischer
Faktoren auf die Behandlungseffekte ab-
zuschätzen,wurden neben den erwähn-
ten 43 Studien zusätzlich die Studien zu-
gelassen,die kein randomisiertes Design
aufwiesen und Gruppenvergleiche oder
Prä-, Post-Vergleiche durchführten. Bei
dieser Erweiterung der Kriterien erga-
ben sich zusätzlich 46 Studien,d. h.ins-
gesamt 89 Studien.
Kodierung der Studien
Neben den Patientencharakteristika
wurden alle 89 Studien bezüglich des
Studiendesigns (randomisiert vs. nicht-
randomisiert), des Umfangs der relevan-
ten Gesamtstichprobe,des Stichproben-
umfangs von Behandlungs- und Kon-
trollgruppe, der Art der behandelten
Störung, sowie der Art des Vergleichs
von Behandlung und Nichtbehandlung
(Prä-post-Vergleich oder Vergleich zwi-
schen Behandlungs- und Kontrollgrup-
pe) kodiert.Darüber hinaus wurden die
hypnotischen Interventionsformen, die
in den Studien verwendet wurden, den
Kategorien „Klassische Hypnose“ vs.
„Moderne Hypnose“ zugeordnet.Als In-
terventionsformen der klassischen Hyp-
nose wurden direkte Suggestionen (zur
Entspannung,zur Reduktion von Symp-
tomen und zur Erzeugung von Imagina-
tionen) gewertet. Symbolisierung, Res-
sourcenarbeit,die Verwendung von Me-
taphern und indirekte Suggestionen
(ebenfalls zur Entspannung etc.) wur-
den der modernen Hypnose zugeord-
net. Studien, die hauptsächlich klassi-
sche Interventionen verwendeten, aber
zusätzlich auch moderne Elemente ein-
setzten, wurden der Kategorie „Klassi-
sche Hypnose“ zugeteilt. Desgleichen
wurden Studien mit überwiegend mo-
dernen Interventionsformen, die zusätz-
lich klassische Elemente enthielten, der
Kategorie „Moderne Hypnose“ zugeord-
net.
Berechnung von Effektstärken,
binomialer Effektstärkendarstellung,
„fail safe N“
Bei den verwendeten Wirksamkeitsma-
ßen für die einzelnen Studien fand keine
Selektion statt. Um einer verzerrten
Schätzung der Wirksamkeit von Hypno-
se durch subjektive Auswahl von Wirk-
samkeitsmaßen entgegenzuwirken, ha-
ben wir auf eine Selektion von Wirk-
samkeitsmaßen für die einzelne Studie
verzichtet und stattdessen unterstellt,
dass die von den Autoren vorgenomme-
ne Auswahl von Wirksamkeitsmaßen ei-
ne angemessene Operationalisierung
der untersuchten Konstrukte darstellt.
Damit ist überdies gewährleistet, dass
die Berechnung der mittleren Effektstär-
ken für die einzelnen Studien auch von
anderen Autoren nachvollzogen werden
kann.
Für jede abhängige Variable einer
Studie wurde aus der berichteten Teststa-
tistik eine Effektstärke, entweder relativ
zu einer Kontrollgrupe oder bezogen auf
Psychotherapeut 2•
2002
|
69
1Angaben zu den Effektstärken für
die 89 Studien, auf die im Artikel Bezug
genommen werden,finden sich im Internet
unter www.hypnose-kikh.de
Übersicht
Prä-post-Unterschiede errechnet.Neben
den Messwerten zu Behandlungsbeginn
(bei Prä-,Post-Vergleich) bzw.den Mess-
werten für die Kontrollgruppe (Grup-
penvergleich) wurden wegen der hetero-
genen Katamnesedauern für jede Studie
nur die Messgrößen unmittelbar nach
Behandlungsende zur Berechnung der
Effektstärken verwendet.
Als Effektstärkemaß wurde der
punktbiseriale Korrelationskoeffizient
rpb verwendet. Zur Berechnung wurde
das Programm von Schwarzer (1989)
verwendet, das die Konvertierung von
Mittelwertsunterschieden (Differenz
zwischen behandelter und unbehandel-
ter Gruppe),Teststatistiken (t,F,χ2) und
Wahrscheinlichkeiten (p-Werte für Test-
statistiken) in Effektstärken (rpb) leistet.
Die entsprechenden Umrechnungsfor-
meln befinden sich im Anhang.
Um das Problem der Interkorrela-
tionen zu lösen, wurde für jede Studie
nur eine mittlere Effektstärke bestimmt,
so dass für die Effektstärken, die in die
Meta-Analyse eingingen, statistische
Unabhängigkeit bestand (Hunter u.
Schmidt 1990). Zur Berechnung der
mittleren Studien-Effektstärke wurde
pro Variable ein Korrelationskoeffizient
bestimmt. Dieser wurde einer Fishers Z-
Transformation unterzogen. Da die ur-
sprüngliche Verteilung der Effektstärken
(rpb) nicht bekannt ist (die Verteilung
z. B. schief ist), kann erst nach der z-
Transformation davon ausgegangen
werden,dass die Effektstärken approxi-
mativ normalverteilt sind. Damit sind
Differenzen von Korrelationskoeffizien-
ten (rpb) interpretierbar (d. h.z. B., dass
die Differenz zwischen r=0,30 und
r=0,35 der Differenz zwischen r=0,40
und r=0,45 entspricht). Über diese z-
transformierten Werte wurden dann pro
Studie ein ungewichteter Mittelwert ge-
bildet.
Der z-transformierte Wert für jede
Studie ging dann in eine gewichtete
Analyse nach Hunter und Schmidt
(1990) ein.Bei der Gewichtung wird die
Anzahl der Patienten einer Studie (be-
zogen auf die Varianz der Effektstärken
der integrierten Studien) berücksichtigt
(Formel s.Anhang).
Mit dem auf diese Weise gewonne-
nen Korrelationskoeffizienten lässt sich
ein Maß berechnen, das die Wirksam-
keit einer Therapie anschaulicher
macht,die „binomiale Effektstärkendar-
stellung“ (binomial effect size display;
Rosenthal u.Rubin 1982).Die binomiale
Effektstärkendarstellung (BESD) ist die
geschätzte Differenz der Erfolgswahr-
scheinlichkeiten zwischen Behand-
lungs- und Kontrollgruppe (BESD=
0,50±r/2).Damit kann der Korrelations-
koeffizient als ein Maß für den Behand-
lungserfolg interpretiert werden. Zum
Beispiel ergeben sich bei einem r von
0,30 binomiale Effektstärken von 35%
und 65%. Dies bedeutet, dass ohne Be-
handlung 35% der Patienten eine Besse-
rung der Symptomatik erfahren, nach
Behandlung hingegen 65% der Patien-
ten mit einer Besserung ihrer Sympto-
matik rechnen können.
Weiterhin wird auch das so genann-
te „fail safe N“ bestimmt.Dieses Maß be-
zieht sich auf die Abschätzung des „file
drawer problem“ (Rosenthal 1979): Un-
tersuchungen,die kein signifikantes Re-
sultat erzielen,werden häufig nicht pub-
liziert. Im Extremfall könnten z. B. nur
die 5% der Studien zu einem Thema
(z.B. klinische Wirksamkeit der Hypno-
se) veröffentlicht worden sein, die auch
ein statistisch signifikantes Resultat er-
zielt haben,während die restlichen 95%
der Studien mit nichtsignifikantem Re-
sultat in der „Schublade“ (drawer) blei-
ben. Unter diesen Umständen müssten
die signifikanten Resultate dieser 5% der
Studien als Typ-I-Fehler bewertet wer-
den, d. h. die unberechtigte Akzeptanz
„eigentlich“ nichtsignifikanter Resulta-
te als signifikant. Das „fail safe N“ gibt
die Anzahl der Arbeiten mit einer Ef-
fektstärke von r=0 an,die in der „Schub-
lade“ liegen müssten, um die mittlere Ef-
fektstärke der vorliegenden Studien auf
einen definierten Wert sinken zu lassen
(z.B. auf r=0,05), der nicht mehr als Be-
leg für die klinische Wirksamkeit einer
Behandlung gewertet werden kann.
Ergebnisse
Eine summarische Charakterisierung
der 43 Studien der Meta-Analyse gibt Ta-
belle 1, die u. a. zeigt, dass die Studien
unserer Meta-Analyse vorwiegend die
Methoden der klassischen Hypnose ver-
wenden. Studien, deren Methoden sich
überwiegend der klassischen Hypnose
zuordnen lassen, machen 74% der 43
Studien aus.Nur 16% der Studien setzen
überwiegend Methoden der modernen
Hypnose ein. Es sind also nicht moder-
ne hypnosetherapeutische Interventi-
onsformen,sondern Methoden der klas-
sischen Hypnose, die in den meisten
Studien der Meta-Analyse verwendet
werden (Methoden der klassischen
Hypnose: Direkte Suggestionen zur Ent-
spannung, Imagination und zur Symp-
tomreduktion wurden in 27, direkte
|
Psychotherapeut 2•
2002
70
Tabelle 1
Charakteristika der 43 Studien
der Meta-Analyse
Anzahl der Studien
(Mit Warte-Kontroll-Bedingung) 43
Alter der Patienten
Kinder/Adoleszente 8
Erwachsene 15
Gemischt 5
Keine Angaben 15
Geschlecht der Patienten
Männlich 1
Weiblich 6
Gemischt 31
Keine Angaben 5
Behandlungsrahmen
Stationär 9
Ambulant 17
Gemischt 1
Keine Angaben 16
Behandlungsabbruch („Dropouts“)
2,64% der Patienten
(bezogen auf 38 Studien)
Keine Angaben 5
Behandlungsform
Klassische Hypnose 32
Moderne Hypnose 7
Keine Angaben 4
Behandlungsdauer
3,32 Wochen
(gemittelt über 34 Studien)
Keine verwertbaren Angaben 5
Keine Angaben 4
Katamnese
16,4 Wochen (gemittelt über
alle 15 Studien mit Katamnese)
Studien mit Katamnese 15
Studien ohne Katamnese 27
Keine Angaben 1
Es wurden pro Studie durchschnittlich
4,5 Variablen integriert.
Psychotherapeut 2•
2002
|
71
Tabelle 2
Angaben zu den einzelnen Studien der Meta-Analyse
Studie Störungsbild/ Patientenzahl Hypnosear t Behandlungszeitraum Effektstärke Effektstärke
Anwendungsbereich (Wochen) r d
(A)
Spanos et al. (1988) Warzen 64 klassisch 0,14 45 1,02
Spanos et al. (1988) Warzen 76 klassisch 1 0,34 0,73
Spanos et al. (1990) Warzen 40 klassisch 0,14 0,41 0,90
Felt et al. (1998) Warzen 61 klassisch 8 0,03 0,06
Colgan et al.(1988) Ulcus duodeni 30 klassisch 10 0,38 0,83
Llaneza-Ramos et al. (1989) Kopfschmerz 35 modern 8 0,80 2,70
Melis et al.(1991) Kopfschmerz 26 klassisch 4 0,41 0,89
Spanos et al.(1993) Kopfschmerz 136 klassisch 4 0,04 0,08
terKuile et al.(1994) Kopfschmerz 146 klassisch 8 0,09 0,19
Maher-Loughnan et al.(1962) Asthma 55 klassisch 20 0 0
Ewer u.Stewart (1986) Asthma 39 klassisch 6 0,62 1,57
(B)
Rabkin et al. (1984) Rauchen 140 klassisch k. A. 0,36 0,77
Hyman et al.(1986) Rauchen 60 klassisch 4 0,47 1,05
Lambe et.al. (1986) Rauchen 180 k.A. 2 0,15 0,88
Spanos et al.(1995) Rauchen 54 klassisch (2 Sitzungen) 0,40 0,88
Valboe u.Eide (1996) Rauchen 130 klassisch 2 0,11 0,22
(C)
Melnick u. Russell (1976) Prüfungsangst 36 klassisch (4 Sitzungen) 0,18 0,37
Stanton (1978) Prüfungsangst 40 klassisch 4 0,23 0,47
Boutin u.Tosi (1983) Prüfungsangst 48 modern 6 0,46 1,05
Johnson u. Johnson (1984) Prüfungsangst 15 klassisch 0.14 0,37 0,79
Stanton (1988) Prüfungsangst 60 modern k.A. 0,68 1,89
Sapp (1991) Prüfungsangst 100 klassisch 4 0,20 0,42
Stanton (1992) Prüfungsangst 40 klassisch (3 Sitzungen) 0,46 1,04
Brom et al.(1989) PTSD 112 k. A. k.A. 0,13 0,27
(D)
Field (1974) Psych.Stabilisierung bei 60 klassisch 0,14 0,11 0,22
orthopädischer Operation
Hart (1980) Psych.Stabilisierung nach 40 k.A. 0,30 0,25 0,52
Herzoperation
John u. Parrino (1983) Analgesie und Ruhigstellung 59 k.A. 0,14 0,30 0,62
der Augen bei Augenoperation
Omer u. Sirkovitz (1987) Einleitung der Wehen bei Geburt 80 klassisch 0,14 0,03 0,06
Patterson et al.(1992) Analgesie bei Brandverletzungen 33 klassisch 0,14 0,23 0,48
Gokli et al.(1994) Lokalanästhesie bei 29 klassisch 0,14 0,27 0,55
Zahnbehandlung (Kinder)
Blankfield et al.(1995) Psych. Stabilisierung 95 modern 2 0 0
bei Bypass-Operation
Enqvist et al.(1995) Reduktion von Blutverlust 120 klassisch 2 0,27 0,56
bei Kieferoperation
Lambert (1996) Analgesie bei Operation von Kindern 52 modern 0,14 0,32 0,68
Ashton et al.(1997) Angstzustände nach 32 klassisch 0,70 0,09 0,18
Bypass-Operation
Enqvist al. (1997) Postoperative Übelkeit 48 klassisch 1,10 0,59 1,46
nach Brustoperation
Freeman et al. (1986) Analgesie bei Wehen (Geburt) 65 klassisch 8 –0,09 –0,18
Lang et al.(1996) Analgesie bei radiologischer 30 klassisch 0,14 0,44 0,99
Untersuchung
Ashton et al.(1995) Angstzustände nach 22 klassisch 1 0,12 0,23
Bypass-Operation
Übersicht
posthypnotische Suggestionen in 4 Stu-
dien verwendet. Methoden der moder-
nen Hypnose: Neun Studien berichten
die Arbeit mit Ressourcen,6 Studien die
Verwendung indirekter Suggestionen
zur Entspannung, Imagination und zur
Symptomreduktion,4 die Verwendung
von Metaphern und 2 Studien die Arbeit
mit Symbolen.)
Die Tabelle 2 beschreibt die einzel-
nen Studien hinsichtlich ihrer Effektstär-
ken,Störungsbilder etc.Werte von d=0,2
bis d=0,5 werden als kleine, Werte von
d=0,5 bis d=0,8 als mittlere Effektstär-
ken gewertet;ein d>0,8 gilt als große Ef-
fektstärke (Cohen 1988). Bezüglich der
vertretenen Störungsbilder fällt auf,dass
nicht das gesamte Spektrum der psycho-
therapeutischen Praxis in den Arbeiten
unserer Meta-Analyse repräsentiert ist.
Studien etwa zur Wirksamkeit von Hyp-
nose bei affektiven Störungen, bei
Zwangserkrankungen oder psychoti-
schen Störungen fehlen völlig. Darüber
hinaus sind diagnostische Kategorien
wie somatoforme Störungen, psychische
Störungen durch psychotrope Substan-
zen (es liegen nur Studien zur Raucher-
entwöhnung vor) oder Angststörungen
(nur Behandlung von Prüfungsangst)
durch die vorliegenden Studien nicht re-
präsentativ vertreten, so dass Aussagen
über die Effektivität von Hypnose bei der
Behandlung von somatoformen Störun-
gen, Angst oder Sucht nicht möglich
sind.Wir haben es daher unterlassen,die
entsprechenden diagnostischen Katego-
rien in Tabelle 2 zu verwenden.
Fast die Hälfte der Studien bezieht
sich nicht auf eine psychotherapeutische
Indikation, sondern auf die Unterstüt-
zung medizinischer Maßnahmen durch
Hypnose. Dies erklärt auch den relativ
hohen Anteil von Studien ohne Kata-
mnese: Da während einer medizini-
schen Maßnahme Hypnose nur punktu-
ell eingesetzt wird (z. B. zur Unterbin-
dung von Übelkeit bei Chemotherapie
oder zur Angstreduktion bei einem dia-
gnostischen Eingriff) werden in den
entsprechenden Arbeiten keine Kata-
mnesedaten erhoben.
Bei Berechnung der mittleren ge-
wichteten Effektstärke für alle 43 Studi-
en ergibt sich ein r von 0,24 und ein d
von 0,51.Aus der Effektstärke von r=0,24
resultiert eine binomiale Effektstärke
von 38% und 62%. Dies bedeutet, dass
ohne Behandlung 38% der Patienten ei-
ne Besserung der Symptomatik erfah-
ren, nach Behandlung hingegen 62% der
Patienten mit einer Besserung ihrer
Symptomatik rechnen können. Die Be-
rechnung des „fail safe N“ ergab, dass
neben den 43 Studien unserer Stichpro-
be weitere 165 Studien mit einer Effekt-
stärke von r=0 vorliegen müssten, um
die mittlere Effektstärke von r=0,24 auf
ein r von 0,05 zu reduzieren.
Auch wenn die diagnostischen Ka-
tegorien des ICD-10 durch die vorliegen-
den Studien nicht repräsentativ vertre-
ten sind, haben wir dennoch eine diffe-
renziertere Betrachtung der Wirksam-
keit von Hypnose vorgenommen.Dabei
ergibt sich für die Studien, die die Be-
handlung von somatischen Beschwer-
den zum Gegenstand haben (Tabelle 2,
Kategorie A) ein r=0,27 (d=0,57), für die
Studien, die sich auf die Änderung von
Suchtverhalten beziehen (und hierzu lie-
gen nur Studien zur Raucherentwöh-
nung vor; Kategorie B) ein r=0,26
(d=0,54), für Studien, die sich der Be-
handlung von neurotischen Störungen
zuordnen lassen (und dies sind in unse-
rer Meta-Analyse im Wesentlichen nur
Studien zur Therapie von Prüfungs-
angst; Kategorie C) ein r=0,32 (d=0,71).
Für die Studien, die die Verwendung von
Hypnose zur Unterstützung medizini-
scher Maßnahmen untersuchen (Kate-
gorie D),ergibt sich ein r=0,19 (d=0,40);
für die Studien, die sich ausschließlich
auf die Unterstützung medizinischer
Maßnahmen bei der der Behandlung
von Krebs beziehen (Kategorie E) ein
r=0,14 (d=0,29). Trotz der numerisch
differierenden mittleren Effektstärken
ergab eine Varianzanalyse,in die die ge-
wichteten, Fishers-Z-transformierten r
der einzelnen Studien pro Kategorie ein-
gingen, keine signifikanten Unterschie-
de zwischen den genannten Kategorien.
Neben der inhaltlichen Differenzie-
rung haben wir auch eine statistische
Differenzierung vorgenommen,da nicht
ungeprüft angenommen werden kann,
dass die Studien, die inhaltlich einem
Anwendungsbereich zuzuordnen sind,
auch aus einer jeweils eigenen Populati-
on stammen.Daher wurde ein Homoge-
nitätstest durchgeführt (Hunter et al.
1982), um damit die Hypothese zu prü-
fen, dass die berechneten Effektstärken
für die einzelnen Studien Schätzungen
eines gemeinsamen wahren, fehlerfrei
gemessenen Populationsparameters sind
(d.h. die Varianz der geschätzten wahren
Effektgrößen gleich Null ist).Der Test er-
gab eine inhomogene Verteilung der Ef-
fektstärken (χ2=84,99, df=42, p<0,001),
d.h. die 43 Effektstärken für die 43 Studi-
en der Meta-Analyse stammen nicht aus
einer Population.Zur Identifikation ho-
mogener Subpopulationen wurden die
Studien, in denen Hypnose zur Unter-
stützung medizinischer Maßnahmen
verwendet wird (n=19),von denen,in de-
nen ICD-10 kodierbare psychische Stö-
rungen (n=24) mit Hypnose behandelt
werden, separat betrachtet. Dabei ergibt
|
Psychotherapeut 2•
2002
72
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Studie Störungsbild/ Patientenzahl Hypnosear t Behandlungszeitraum Effektstärke Effektstärke
Anwendungsbereich (Wochen) r d
(E)
Jacknow et al.(1994) Übelkeit/Erbrechen bei Krebs 20 klassisch k. A. 0,39 0,85
Kuttner (1988) Schmerz bei Krebs 25 modern (2 Interventionen) 0,13 0,26
Katz et al. (1987) Schmerz/Angst bei Knochenmark- 36 klassisch (3 Sitzungen) 0,09 0,19
punktion (Kinder mit Leukämie)
Zeltzer et al.(1991) Übelkeit/Erbrechen 54 klassisch 0,14 0,15 0,29
bei Chemotherapie (Kinder)
Syrjala et al.(1992) Schmerz und Übelkeit bei Krebs 45 modern 3 0,06 0,12
der Homogenitätstest für die Effektstär-
ken der Studien zur Unterstützung me-
dizinischer Maßnahmen eine homogene
Verteilung der Effektstärken mit einer
mittleren Effektstärke von d=0,38
(r=0,19).Die Effektstärken für die Studi-
en mit ICD-10 kodierbaren Störungen
mit einer mittleren Effektstärke von
d=0,60 (r=0,28) bei einer durchschnitt-
lichen Behandlungsdauer von 5,1 Wo-
chen sind hingegen nicht homogen ver-
teilt. Um für diese Gruppe von Studien
Hinweise auf homogene Untergruppen
zu erhalten, wurde eine Cluster-Analyse
auf einprozentigem Signifikanzniveau
durchgeführt, die aber keine weiteren
Untergruppen ergab.
Wie eingangs erwähnt wollten wir
auch untersuchen,inwieweit nichtklini-
sche Faktoren (z. B. Studiendesign) die
Bewertung der Wirksamkeit der Hypno-
se beeinflussen können, wobei davon
auszugehen ist,dass diese Faktoren den
Messfehler beeinflussen; z. B. bei nicht-
randomisierten Stichproben beeinflus-
sen nichtkontrollierte Patientencharak-
teristika die Größe der gemessenen Ef-
fektstärke und liefern damit eine ver-
zerrte Schätzung des Populationspara-
meters. Prä-Post-Vergleiche liefern hö-
here Effektstärken als Vergleiche zwi-
schen einer behandelten Gruppe und
einer Wartekontrollgruppe (Matt u.
Navarro 1997).
Wir haben für alle 89 Studien, die
entsprechende statistische Angaben ent-
halten, nach der Art des Studiendesigns
(randomisiert vs.nicht randomisiert) so-
wi e nach der Ar t des Me sswer teverg leichs
(Prä-, Post-Vergleich vs. Gruppenver-
gleich) kategorisiert. Bei den Studien, die
von uns als randomisierte Prä-,Post-Ver-
gleiche kategorisiert wurden,handelte es
sich um Untersuchungen, in denen eine
randomisierte Zuordnung von Patienten
auf eine Hypnosegruppe und auf eine
oder mehrere Vergleichsgruppen vorge-
nommen wurde. Da die Vergleichsgrup-
pen in diesen Studien aber keine neutra-
le Kontrollbedingung gemäß unserer De-
finition darstellten,ließen sie keinen Ver-
gleich von Hypnosegruppe mit einer
Wartekontrollgruppe zu.
Die durchschnittliche gewichtete
Effektstärke für alle 89 Studien (4096
Patienten) beträgt d=0,80 (r=0,36).Die-
se 89 Studien enthalten die erwähnten
Unterkategorien von Studien, zwischen
denen hinsichtlich der Effektstärken z.T.
drastische Unterschiede auftreten (Ta-
belle 3). Eine gewichtete Varianzanalyse
(Cooper u.Hedges 1994) mit den Fakto-
ren „Randomisierung“ (randomisiert
vs.nichtrandomisiert) und „Art des Ver-
gleichs“ (Prä-, Post-Vergleich vs. Grup-
penvergleich) ergibt denn auch signifi-
kante Effekte für „Randomisierung“
(F1,86=11,27; p<0,01) sowie für „Art des
Vergleichs“ (F1,86=10,09; p<01). Diese
Unterschiede zwischen den Effektstär-
ken belegen deutlich den Einfluss nicht-
klinischer Faktoren auf die Größe von
Effektstärken für die Wirksamkeit der
Hypnose und unterstreichen damit die
Unzulässigkeit,die Studien dieser Kate-
gorien im Rahmen einer Meta-Analyse
zu integrieren und etwa Studien mit
Prä-,Post-Vergleich und Studien mit
Gruppenvergleich in einer Analyse zu-
sammenzufassen.
Diskussion
Trotz des zunehmenden Interesses an
der therapeutischen Anwendung von
Hypnose liegt eine neuere zusammen-
fassende Beurteilung ihrer Wirksamkeit
in veröffentlichten meta-analytischen
Studien bisher nicht vor. In unsere Ar-
beit, der unseres Wissens bisher umfas-
sendsten Meta-Analyse zur Wirksamkeit
von Hypnose, haben wir ausschließlich
klinische Studien aufgenommen und nur
den Vergleich von Patientengruppen mit
einer Wartekontrollgruppen zugelassen.
Sie belegt mit einer mittleren Effektstär-
ke von d=0,60 für ICD-10 kodierbare
Störungen eine mittlere Wirksamkeit der
Hypnose und mit d=0,38 eine schwache
Wirkung des Einsatzes von Hypnose bei
medizinischen Maßnahmen.
Bei der Bewertung der eher gerin-
gen Größe der von uns gefundenen
Wirksamkeitsmaße ist zu bedenken,
dass wir für jede Studie alle abhängigen
Variablen zur Berechnung der Effekt-
stärke einer Studie berücksichtigt ha-
ben. Falls nur einige selektierte Varia-
blen einer Studie zur Berechnung der
Effektstärke verwendet werden,kann die
Effektstärke für eine Studie – je nach-
dem, welche Variablen bei der Berech-
nung der Effektstärken verwendet wer-
den – sehr unterschiedlich ausfallen.
Dies zeigen etwa Jäkle und Basler
(2000), die in einer Meta-Analyse zu
Wirkung kognitiver Verhaltenstherapie
bei chronischen Kopfschmerzen einen
starken Effekt (d=0,88 bei Prä-, Post-
Vergleichen) der Behandlung auf kogni-
tive Variablen finden,für die Schmerzin-
tensität hingegen deutlich geringere Ef-
fektstärken berichten.
Anders als in Meta-Analysen,in de-
nen die Wirksamkeit einer Methode nur
für ein Störungsbild und bezüglich ei-
nes einheitlichen Messinstrumentes
(z. B. bei Verwendung der gleichen
Angstskala) bestimmt wird, war in un-
serer Analyse eine große Heterogenität
von Messinstrumenten überwiegend
unbekannter Reliabilität und Validität
gegeben, die vermutlich eine Reduktion
der Gesamteffektstärke bedingte (Cohen
1988; Hunter u.Schmidt 1990).
Insgesamt sind unsere Schätzungen
der Effektstärken für die Anwendung
von Hypnose bei medizinischen Maß-
nahmen bzw. bei der Behandlung ICD-
10 kodierbarer Störungen als sehr kon-
servativ anzusehen. Dies ist darauf zu-
rückzuführen,dass wir alle Va r i a b l e n e i -
ner Studie zur Berechnung der mittleren
Effektstärke verwendet haben, um dem
Einwand zu begegnen, die Berechnung
der Effektstärken durch Selektion von
Variablen verzerrt zu haben. Aber trotz
der „ungünstigen“ Bedingungen für un-
sere Analyse wurde für die Hypnose bei
ICD-10 kodierbaren Störungen immer-
hin noch eine mittlere Wirkung bestä-
tigt. Bei der Verwendung von Hypnose
Psychotherapeut 2•
2002
|
73
Tabelle 3
Gewichtete Effektstärke (r, d) in Abhängigkeit vom Studiendesign und der Art
des Messwertvergleichs
Studiendesign Effektstärke (d) Zahl der Zahl der
Studien Patienten
Randomisiert Kontrollgruppen d=0,51 (r=0,24) 43 1.935
Randomisiert Prä-, Post-Messung d=0,90 (r=0,39) 11 348
Nichtrandomisiert Kontrollgruppen d=0,91 (r=0,39) 17 1.255
Nichtrandomisiert Prä-, Post-Messung d=2,0 (r=0,61) 16 498
Übersicht
zur Unterstützung medizinischer Maß-
nahmen führte unsere Vorgehensweise
sicherlich zu einer Unterschätzung der
Wirksamkeit von Hypnose.So wurden in
diesen Studien oft auch Variablen im Zu-
sammenhang mit dem Verlauf der soma-
tischen Erkrankung erhoben, die durch
Hypnose kaum zu beeinflussen sind
(z. B. Dauer des Krankenhausaufent-
halts),die aber in die Berechnung der Ef-
fektstärken eingingen. Dies wirkte sich
besonders ungünstig dann aus, wenn die
Kontrollgruppe in diesen Studien aus ei-
ner Gruppe von Patienten bestand, die
die gleiche medizinische Behandlung er-
fuhr wie die Hypnosegruppe. Zum Bei-
spiel bestand bei einer onkologischen
Behandlung der Unterschied zwischen
den verglichenen Gruppen nur in der zu-
sätzlichen Verwendung von Hypnose; bei
der Berechnung der Effektstärken wur-
den aber in einigen Studien nicht nur
subjektive,sondern auch somatische Va-
riablen berücksichtigt.
Im die Ergebnisse der Studie behan-
delnden Teil hatten wir nur für die Stu-
dien zur Wirksamkeit von Hypnose zur
Unterstützung medizinischer Maßnah-
men eine statistische Homogenität ge-
funden, nicht aber für die ICD-10 ko-
dierbaren Störungsbilder.Dies bedeutet
inhaltlich, dass wir zwar eine quantita-
tive Aussage zur Wirksamkeit von Hyp-
nose bei medizinischen Maßnahmen
machen können, aber eine einheitliche
quantitative Aussage über die Wirksam-
keit der Hypnose bei ICD-10 kodierba-
ren Störungen nicht möglich ist. Ver-
mutlich muss der Einfluss von Modera-
torvariablen (z. B.Störungsbild, Art der
verwendeten Messgrößen etc.) in Rech-
nung gestellt werden, die aus den uns
zur Verfügung stehenden Informationen
nicht näher bestimmt werden können.
Gegenwärtig werden zwei Grund-
formen der therapeutischen Hypnose
gegenübergestellt;die klassische Hypno-
se (Stocksmeier 1984) und die moderne
Hypnose Ericksonscher Prägung (Erick-
son u.Rossi 1979): Die klassische Hypno-
se versteht Hypnose als einen Zustand
erhöhter Suggestibilität,der über direkte
Suggestionen therapeutisch genutzt
wird. Die moderne Hypnosetherapie
nutzt den hypnotischen Zustand für den
besseren Zugang zur therapeutischen
Ar beit mit E motion en. Wie o ben be rich -
tet, werden in den Studien unserer Ana-
lyse überwiegend Interventionsformen
der klassischen Hypnose verwendet.Der
klassischen Hypnose konnten 74%, der
modernen Hypnose hingegen nur 16%
der Studien zugeordnet werden.Danach
betreffen die Ergebnisse unserer Meta-
Analyse im Wesentlichen die Praxis der
klassischen Hypnose.
In der Einleitung hatten wir betont,
dass wir die Wirksamkeit der Hypnose
für eine möglichst große Bandbreite von
Anwendungsfeldern betrachten wollen.
Ein Überblick über die Anwendungsbe-
reiche,die durch die Studien unserer Me-
ta-Analyse abgedeckt ist (s. Tabelle 2),
zeigt aber,dass die Wirksamkeit der Hyp-
nose für einen beträchtlichen Teil des
Spektrums der psychotherapeutischen
Praxis nicht belegt ist. Auch die Berück-
sichtigung der gesamten meta-analytisch
verwertbaren Literatur zeigt,dass nur we-
nige Anwendungsbereiche in der klini-
schen Forschung zur therapeutischen
Wirksamkeit von Hypnose repräsentiert
sind (Psychosomatische Störungen,
Sucht,Angst und Unterstützung medizi-
nischer Maßnahmen). Aber selbst diese
Bereiche sind durch die Studien unserer
Analyse nur unzureichend abgedeckt:
Den vielfältigen Formen psychosomati-
scher Störungen steht in unserer Analyse
nur ein eingeschränktes Spektrum an un-
tersuchten Störungsbildern gegenüber
(im Wesentlichen Kopfschmerzen und
Asthma).Der Suchtbereich ist nur durch
Studien zur Raucherentwöhnung vertre-
ten. Bezüglich der Hypnosebehandlung
von Ängsten finden sich – bis auf eine Ar-
beit – ausschließlich Studien zur Prü-
fungsangst. Affektive und psychotische
Störungen ebenso wie Zwangsstörungen
oder Persönlichkeitsstörungen sind in
unserer Stichprobe mit 43 Studien nicht
vertreten. Dies könnte an der relativ ge-
ringen Zahl der betrachteten Studien lie-
gen. Aber auch wenn wir die größere
Stichprobe von 89 Studien oder gar alle
193 ursprünglich identifizierten klini-
schen Studien zugrunde legen,findet sich
keine einzige Studie zu diesen Störungs-
bildern.
Diese eingeschränkte Anwendungs-
breite der Hypnose in unseren Studien
spiegelt aber nicht die Praxis der thera-
peutischen Anwendung von Hypnose
wider.Auch wenn es keine klinische Stu-
dien zur Anwendung von Hypnose bei
den genannten Störungsbildern gibt,
lassen sich der Literatur Hinweise ent-
nehmen, die deren Behandlung in der
täglichen psychotherapeutischen Praxis
belegen: 210 Psychotherapeuten (Ver-
haltenstherapeuten,tiefenpsychologisch
arbeitende Therapeuten etc.) mit einer
Zusatzausbildung in Hypnosetherapie
wurden bezüglich ihrer Anwendung von
Hypnose befragt (Woitowitz et al. 1999).
Dabei wurde deutlich, dass die befrag-
ten Psychotherapeuten Hypnose auch
bei der Behandlung von Depressionen
und Persönlichkeitsstörungen einset-
zen. Überdies lassen sich der Literatur
auch Hinweise über den Einsatz von
Hypnose bei solchen Störungsbildern
entnehmen,für die eine hypnotische Be-
handlung gemeinhin als kontraindiziert
gilt. So wird Hypnose auch als zusätzli-
ches Element bei der Therapie von Psy-
chotikern und Borderline-Patienten
(Murray-Jobsis 1993) verwendet.
Fazitfür die Praxis
Bezogen auf die Praxis der therapeuti-
schen Anwendung von Hypnose ist also
ein Auseinanderklaffen von klinischer For-
schung und therapeutischer Praxis zu kon-
statieren.Viele Störungsbilder, die in der
Praxis behandelt werden,sind in den Stu-
dien unserer Meta-Analyse nicht vertreten.
Dies trifft gerade auf die Situation in den
deutschsprachigen Ländern zu,wo trotz
des zunehmenden Interesses an der An-
wendung von Hypnose kaum klinische
Studien zum Beleg ihrer Wirksamkeit
durchgeführt wurden.Doch auch wenn die
Befundlage noch ungenügend erscheinen
muss,lassen es die z.T. hohen Effektstär-
ken einzelner Studien lohnenswert er-
scheinen, die nichtvertretenen Störungs-
bereiche in die künftige klinische Wirk-
samkeitsforschung einzubeziehen und
weitere Wirksamkeitsstudien zur Auswei-
tung des Spektrums an Störungsbildern
für die Bereiche vorzunehmen,für die
schon klinische Studien vorliegen.
Untersuchungen zur Effektivität der
Hypnose im Vergleich zu anderen psycho-
therapeutischen Ansätzen sind bisher
nicht durchgeführt worden.Zumindest
aber zeigt die Meta-Analyse von Kirsch
et al.(1995), dass die Kombination von
kognitiver Verhaltenstherapie und Hypno-
se therapeutisch deutlich effektiver ist als
Verhaltenstherapie ohne zusätzliche
Hypnose.In einer Studie zur Behandlung
von Adipositas (Bolocofsky et al.1985)
zeigte sich eine Überlegenheit der
Kombination von Verhaltenstherapie und
Hypnose auch noch bei einer Katamnese
von 24 Monaten.
|
Psychotherapeut 2•
2002
74
Anhang
Transformation der Teststatistiken
Folgende Algorithmen wurden zur Be-
rechnung der Effektstärken verwendet.
a) t-Wert
r=√
[t2
/(t
2+
df
)]
b) F-Wert für 2 Gruppen
t=√
F
(weiter mit a)
c) Kontingenztabellen
r=√
[c
hi2
/(
ch
i2+
N
)]
d) Vier-Zell-Häufigkeiten
r=phi
=|AD BC|/√
[(
A+
B)
(C
+
D)
(A
+
C)
(B
+D
)]
e) Mann-Whitney's U
r=1 2U/(N1N2)
f) Wahrscheinlichkeit p
pZ(Z: assoziierter z-Wert der Stan-
dardnormalverteilung)
r=Z/√
N
Gewichtung der z-transformierten
Effektstärken
zi(gewichtet) = wizi
(zi: Fishers z-transformierte
Effektstärke)
(wi: Gewichtungsfaktor für die
Effektstärke)
mit
(n: Anzahl der Patienten in der
Stichprobe)
Konvertierung der Effektstärke d
r=d/√
[d
2+
4]
Literatur
Bolocofsky DN, Spinler D, Coulthard-Morris K (1985)
Effectiveness of hypnosis as an adjunct to
behavioral weight management.J Clin Psychol
41: 34–41
Bongartz W (1996) Der Einfluß von Streß und
Hypnose auf das Blutbild.Psychohämatologische
Studien. Lange, Frankfurt aM
Cohen J (1988) Statistical power analysis for the
behavioral sciences.Erlbaum, Hillsdale NJ
Cooper H,Hedges LV (eds) (1994) The handbook of
research synthesis.Sage Foundation, New York
Erickson MH, Rossi EL (1979) Hypnotherapy.
Irvington, New York
Gerl W (2001) Ressourcen- und Zielorientierung.
In: Revenstorf D,Peter B (Hrsg) Hypnose in
Psychotherapie,Psychosomatik und Medizin.
Springer,Berlin Heidelberg New York
Grawe K,Donati R, Bernauer F (1994) Psychotherapie
im Wandel.Von der Konfession zur Profession.
Hogrefe,Göttingen
Hedges LV, Olkin I (1985) Statistical methods for
meta-analysis. Academic Press,Orlando
Hunter J,Schmidt FL (1990) Methods of meta-
analysis. Sage,Newbury Park
Hunter J,Schmidt FL, Jackson G (1982) Meta-analy-
sis: cumulating research findings across studies.
Sage, Newbury Park Beverly Hills/CA
Jäkle C, Basler HD (2000) Veränderung von Kognitio-
nen in der psychologischen Schmerztherapie –
Eine Metaanalyse zum kognitiv-behavioralen
Modell. Z Klin Psychol Psych 29:127–139
Kirsch I, Montgomery G,Sapirstein G (1995) Hypnosis
as an adjunct to cognitive-behavioral psycho-
therapy: a meta-analysis.J Consult Clin Psychol
63:214–220
Kosslyn S,Thompson WL, Costantini-Ferrando MF,
Alpert NM, Spiegel D (2000) Hypnotic visual
illusion alters color processing in the brain.
Am J Psychiatry 157:1279–1284
Matt GE,Navarro AM (1997) What meta-analyses
have and have not taught us about psychothe-
rapy effects: a review and future directions.
Clin Psychol Rev 17:1–32
Montgomery GH, DuHamel KN,Redd WH (2000)
A meta-analysis of hypnotically induced
analgesia: how effective is hypnosis?
Int J Clin Experiment Hypnosis 48:138–153
Murray-Jobsis J (1993) The borderline patient and
the psychotic patient.In: Rhue JW,Lynn SJ, Kirsch I
(eds) Handbook of clinical hypnosis.
Am Psychol Assoc,Washington/DC
Pascalis V de, Marucci F, Penna PM, Pessa E (1989)
Hemispheric activity of 40 Hz EEG during recall
of emotional events: differences between low
and high hypnotizables.Int J Psychophysiol
5:167–180
Peter B (2001) Geschichte der Hypnose in Deutsch-
land.In: Revenstorf D, Peter B (Hrsg) Hypnose
in Psychotherapie,Psychosomatik und Medizin.
Springer,Berlin Heidelberg New York
Revenstorf D (1993) Zur Theorie der Hypnose.
In: Revenstorf D (Hrsg) Klinische Hypnose.
Springer,Berlin Heidelberg New York
Revenstorf D (1996) Klinische Hypnose.In: Margraf J
(Hrsg) Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Bd 1.
Springer,Berlin Heidelberg New York
Rhue JW,Lynn SJ, Kirsch I (1993) Handbook of clinical
hypnosis.Am Psychol Assoc, Washington/DC
Rosenthal R (1979) The „file drawer problem“ and
tolerance for null results.Psychol Bull 86:638–641
Rosenthal R, Rubin,DB (1982) A simple,general
purpose display of magnitude of experimental
effect. J Educ Psychol 74:166–169
Schwarzer R (1989) Meta-analysis program.
Freie Universität,Berlin
Smith ML, Glass GV,Miller TI (1980) The benefits
of psychotherapy.Johns Hopkins Univ Press,
Baltimore
Stocksmeier U (1984) Lehrbuch der Hypnose.Karger,
Basel
Unterweger E,Lamas J, Bongartz W (1992) Heart rate
variability of high and low susceptible subjects
during the administration of the Stanford Scale,
Form C.In: Bongartz W (ed) Hypnosis: 175 years
after Mesmer.Recent developments in theory and
application.Universitätsverlag, Konstanz
Wadden TA, Anderton CH (1982) The clinical use
of hypnosis.Psychol Bull 91:215–243
Woitowitz K,Peter B,Revenstor f D (1999) Zur Praxis
der Hypnotherapie.Psychotherapeuten Forum
6:9–13
"Studien der Meta-Analyse,s. Tabelle 2"
Ashton CJ,Witworth GC, Seldomridge JA,Shapiro PA,
Weinberg AD, Michler RE, Smith CR,Rose EA,
Fisher S,Oz MC (1997) Self-hypnosis reduces
anxiety following coronary artery bypass surgery.
J Cardiovasc Surg 38: 69–75
Ashton RC,Whitworth GC, Seldomridge JA,
Shapiro PA,Michler RE, Smith CR,Rose EA,
Fisher S,Oz MC (1995) The effects of self hypnosis
on quality of life following coronary artery bypass
surgery: preliminary results of a prospective
randomized trial.J Alternat Complement Med
1: 285–290
Blankfield RP, Zyzanski SJ,Flocke SA, Alemagno S,
Scheurman K (1995) Taped therapeutic suggesti-
on and taped music as adjunct in the care of coro-
nary-artery-bypass patients. Am J Clin Hypnosis
37: 32–42
Boutin GE,Tosi DJ (1983) Modification of irrational
ideas and test anxiety through rational stage
directed hypnotherapy (RSDH).J Clin Psychol
39: 382–391
Brom D,Kleber RJ, Defares PB (1989) Brief psycho-
therapy for posttraumatic stress disorders.
J Consult Clin Psychol 57: 607–612
Colgan SM,Faragher EB,Whor well PJ (1988) Con-
trolled trial of hypnotherapy in relapse prevention
of duodenal ulceration.Lancet I: 1299–1300
Enqvist B,Konow L v, Bystedt H (1995) Pre- and
perioperative suggestion in maxillofacial surgery:
effects on blood loss and recovery.
Int J Clin Experiment Hypnosis 43: 284–294
Enqvist B,Björklund C, Engman M, Jakobsson J
(1997) Preoperative hypnosis reduces postopera-
tive vomiting after surgery of the breasts.
Acta Anaesthesiol Scand 41: 1028–1032
Psychotherapeut 2•
2002
|
75
w(n (n
1i j
j=1
k
=
)/ )33
Übersicht
Ewer TC, Stewart DE (1986) Improvement in bronchi-
al hyper-responsiveness in patients with mode-
rate asthma after treatment with a hypnotic
technique: a randomised controlled trial.
BMJ 293: 1129–1132
Felt BT, Hall H, Olness K, Schmidt W, Kohen D,
Berman BD,Broffman G, Coury D,French G,
Dattner A,Young MH (1998) War t regression in
children: comparison of relaxation-imagery to
topical treatment and equal time interventions.
Am J Clin Hypnosis 41: 130–137
Field PB (1974) Effects of tape-recorded hypnotic
preparation for surgery.
Int J Clin Experiment Hypnosis 22: 54–51
Freeman RM,Macaulay AJ, Eve L,Chamberlain GVP,
Bhat AV (1986) Randomised trial of self-hypnosis
for analgesia in labour.BMJ 292: 657–658
Gokli MA,Wood AJ, Mourino AP, Farrington FH,
Best AM (1994) Hypnosis as an adjunct to the
administration of local anesthetic in pediatric
patients.J Dentistr y Children 61: 272–275
Hart RR (1980) The influence of a taped hypnotic
induction treatment procedure on the recovery of
surgery patients. Int J Clin Experiment Hypnosis
28: 324–332
Hyman GJ, Stanley RO,Burrows GD, Horne DJ (1986)
Treatment effectiveness of hypnosis and
behaviour therapy in smoking cessation:
a methodological refinement.Addictive Behav
11: 355–365
Jacknow DS,Tschann JM,Link MP,Boyce WT (1994)
Hypnosis in the prevention of chemotherapy-
related nausea and vomiting in children:
a prospective study.Develop Behav Pediatrics
15: 258–264
John ME,Parrino JP (1983) Practical hypnotic
suggestion in ophthalmic surgery.
Am J Ophthalmology 96: 540–542
Johnson RL, Johnson HC (1984) Effects of anxiety-
reducing hypnotic training on learning and
reading-comprehension tasks.J Nat Med Assoc
76: 233–235
Katz ER, Kellerman J, Ellenberg L (1987) Hypnosis in
the reduction of acute pain and distress in chil-
dren with cancer.J Pediatric Psychol 12: 379–394
Kuile MM ter, Spinhoven P, Linssen ACG, Zitman F,
VanDyck R,Rooijmans GM (1994) Autogenic
training and cognitive self-hypnosis for the
treatment of recurrent headaches in three
different subject groups.Pain 58: 331–340
Kuttner L (1988) Favorite stories: a hypnotic pain
reduction technique for children in acute pain.
Am J Clin Hypnosis 30: 289–295
Lambe R, Osier C, Franks P (1986) A randomized
controlled trial of hypnotherapy for smoking
cessation.J Family Pract 22: 61–65
Lambert S (1996) The effects of hypnosis/guided
imagery on the postoperative course of children.
Develop Behav Pediatrics 17: 307–310
Lang EV, Joyce JS, Spiegel D, Hamilton D,Lee KK
(1996) Self-hypnotic relaxation during interven-
tional radiological procedures: effects on pain
perception and intravenous drug use.
Int J Clin Experiment Hypnosis 44: 106–119
Llaneza-Ramos ML (1989) Hypnotherapy in the
treatment of chronic headaches.
Philippine J Psychol 22: 7–25
Maher-Loughnan GP, MacDonald N,Mason AA, Fry L
(1962) Controlled trial of hypnosis in the sympto-
matic treatment of asthma.BMJ 2: 371–376
Melis PML, Rooimans W, Spierings ELH (1991)
Treatment of chronic tension-type headache with
hypnotherapy: a single-blind controlled study.
Headache 31: 686–689
Melnick J, Russell RW (1976) Hypnosis versus
systematic desensitization in the treatment of
test anxiety.J Couns Psychol 23: 291–295
Omer H, Sirkovitz A (1987) Failure of hypnotic
relaxation in the treatment of postterm
pregnancies.Psychosom Med 49: 606–609
Patterson DR,Everett JJ, Burns GL,Marvin JA (1992)
Hypnosis for the treatment of burn pain.
J Consult Clin Psychol 60: 713–717
Rabkin SW,Boyko E, Shane F, Kaufert J (1984)
A randomized trial comparing smoking cessation
programs utilizing behaviour modification health
education or hypnosis.Addictive Behav
9: 157–173
Sapp M (1991) Hypnotherapy and test anxiety:
Two cognitive-behavioral constructs: the effects
of hypnosis in reducing test anxiety and improv-
ing academic achievement in college students.
Austr J Clin Hypnother Hypnosis 12: 25–31
Spanos NP, Stenstrom RJ,Johnston JC (1988)
Hypnosis placebo and suggestions in the treat-
ment of warts. Psychosom Med 50: 245–260
Spanos NP, Williams V,Gw ynn MI (1990) Effects of
hypnotic placebo and salicylic acid treatments on
wart regression.Psychosom Med 52: 109–114
Spanos NP, Liddy SJ,Scott H, Garrard C,Sine J,
Tirabasso A, Hayward A (1993) Hypnotic sugges-
tion and placebo for the treatment of chronic
headache in a university volunteer sample.
Cogn Ther Res 17: 191–205
Spanos NP, Mondoux TJ,Burgess CA (1995)
Comparison of multi-component hypnotic and
nonhypnotic treatments for smoking.
Contemp Hypnosis 12: 12–19
Stanton HE (1978) A simple hypnotic technique to
reduce anxiety.Austr J Clin Experiment Hypnosis
6: 35–38
Stanton HE (1988) Improving examination
performance through clenched fist technique.
Contemp Educational Psychol 13: 309–315
Stanton HE (1992) Using hypnotic success imagery
to reduce test anxiety. Austr J Clin Experiment
Hypnosis 20: 31–37
Syrjala KL,Cummings C, Donaldson GW (1992)
Hypnosis or cognitive behavioral training for
the reduction of pain and nausea during cancer
treatment: a controlled clinical trial.Pain
48: 137–146
Valboe A,Eide T (1996) Smoking cessation in
pregnancy: the effect of hypnosis in a random-
ized study.Addictive Behav 21:29–35
Zeltzer LK,Dolgin MJ, LeBaron S,LeBaron C (1991)
A randomized controlled study of behavioral
intervention for chemotherapy distress in
children with cancer.Pediatrics 88: 34–42
|
Psychotherapeut 2•
2002
76
... S številnimi nadzorovanimi študijami, metaanalizami in sistematičnimi pregledi literature (glej pregled metaanaliz v Pajntar, Areh in Možina, 2013;pa tudi Matthews, Conti in Starr, 1998;Lynn in dr., 2000;Nash, 2000;Bongartz, Flammer in Schwonke, 2002;Parker in Parker, 2003;Montgomery in dr., 2002;Flammer in Bongartz, 2003;Sachse, 2004;Lynn in Kirsch, 2006;Revenstorf, 2006;Nash in Barnier, 2008;Wais in Revenstorf, 2008;Tefikow in dr., 2013;Sapp, 2014;Jensen in dr., 2015;Revenstorf in Peter, 2015;Rotaru in Rusu, 2016;Milling in drugi., 2018) so znanstveno potrjeni zdravilni učinki hipnoterapije in hipnopsihoterapije, tako pri odraslih kot otrocih, pri širokem spektru medicinskih bolezni in stanj (npr. poškodbe, rak, opekline, tinitus, in duševnih težav, kot so npr. ...
Chapter
Full-text available
Prikazana je uporaba hipnoze v psihoterapiji. Kljub temu da se je zgodovina psihoterapije pred okoli 250 leti začela s hipnozo, je danes pozabljena kraljica psihoterapije. V teoretičnem delu članka so prikazane različne definicije in teorije hipnoze ter hipnopsihoterapije, miti in predsodki hipnozi in dejstva o hipnopsihoterapiji, hipnotični pojavi v vsakdanjem življenju, ki lahko služijo kot izhodišče za hipnopsihoterapijo ter prispevek nevroznanosti k razumevanju hipnoze. V praktičnem delu je opisana hipnopsihoterapevtska seansa za lajšanje glavobola.
... Another RCT showed that 2 weeks of listening to a hypnosis intervention consisting of progressive relaxation, imagery, and anchoring significantly reduced stress and burnout symptoms (Cardeña et al., 2013). Thus, hypnotic interventions are also effective in alleviating preclinical stress symptoms, such as elevated state anxiety (d = 0.71; Bongartz et al., 2002) and subthreshold depressive mood (d = 0.52; Milling et al., 2018) at a perceptual level. ...
Article
Full-text available
Background: Chronically stressed people often suffer from anxiety and depressive mood. Hypnosis is a technique that can induce a relaxation response and reduce negative stress symptoms. Objective: This explorative study investigated the impact of a single relaxation hypnosis session on stress-related psychological symptoms. Method: 47 suggestible, stressed individuals (87 % female) were randomized to a hypnosis group (n = 23, 20-minute hypnosis) or a control group (n = 24, 20-minute scientific documentary). Before and after the intervention , we assessed perceived stress, negative affect, anxiety, and depressive mood. Results: After the hypnosis intervention, depressive mood (d = 0.36) and state anxiety (d = 1.00) decreased, while negative affect remained stable (d = 0.04). Perceived stress was reduced in both groups. Conclusion: A single relaxation hypnosis session decreased stress-related symptoms in chronically stressed individuals. Our results substantiated the stress-alleviating effects of hypnosis.
... B. die kognitive Verhaltenstherapie mit der Hypnotherapie gekoppelt wird (Kirsch et al., 1995). Zudem wurde die Wirksamkeit der Hypnotherapie bei diversen Störungsbildern, darunter Posttraumatische Belastungsstörung, Angststörungen und chronischen Schmerzen ebenfalls metaanalytisch bestätigt (Bongartz et al., 2002;Rotaru & Rusu, 2016). Diese Störungsbilder sind oft mit Veränderungen im Immunsystem assoziiert. ...
Article
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Mit Hypnose können positive immunmodulierende und therapeutische Effekte bei psychischen sowie somatischen stress-assoziierten Erkrankungen erzielt werden. Fragestellung: Diese Arbeit beschäftigt sich mit immunologischen Veränderungen durch Hypnose und zeigt potentielle zukünftige Forschungsfelder zu biomolekularen Wirkfaktoren von Hypnose auf. Methode: Es werden empirische Befunde zur Wirkung von Hypnose auf Parameter des Immunsystems zusammengefasst. Ergebnisse: Hypnose führt zu einer Anpassungsreaktion des Immunsystems in Form von Veränderungen in der Anzahl von Immunzellen und Zytokinen. Schlussfolgerung: Ein spannendes neues Forschungsfeld liegt in der Untersuchung der Wirkmechanismen von Hypnose auf das Immunsystem sowie dessen Interaktion mit dem Stresssystem und dem Energiemetabolismus.
... Hypnosis has been defined as "a state of consciousness involving focused attention and reduced peripheral awareness characterized by an enhanced capacity for response to suggestion" (Elkins, Barabasz, Council, & Spiegel, 2015, p. 8). The positive effects of hypnosis or suggestions given during a hypnotic state have been demonstrated for several somatic illnesses and as a treatment for smoking cessation and other psychiatric problems (Bongartz, Flammer, & Schwonke, 2002;Flammer & Bongartz, 2003). Concerning sleep, most studies had reported positive effects on subjective ratings of sleep quality but were lacking objective evidence for these findings (Borkovec & Fowles, 1972;Hauri, Silber, & Boeve, 2007). ...
Preprint
Slow-wave sleep (SWS) is fundamental for maintaining our health and well-being, and SWS is typically reduced in stress-related sleep disturbances and age-related sleep disorders. We have previously reported that exposure to hypnotic suggestions before sleep effectively increases the duration of SWS during a midday nap in younger and older women suggestible for hypnosis. However, it remains unclear whether this beneficial effect of hypnosis on SWS can be generalized to night-time sleep and men. Therefore, we tested the effect of the hypnotic suggestions on SWS across an 8 hours night-time sleeping interval in 43 healthy young French-speaking subjects (19 males) of high and low suggestibility. In accordance with our previous results, listening to hypnotic suggestions before sleep increased the amount of SWS in highly suggestible subjects significantly by 13 min compared to a control condition in both genders. Particularly in the first hour, slow-wave activity was significantly increased after hypnosis as compared to the control night in high suggestible. The hypnosis-induced benefits on objective sleep parameters were also reflected in increased subjective sleep quality ratings. Our results demonstrate that hypnotic suggestions are an effective tool to deepen sleep and improve sleep quality also across a whole night of sleep in young healthy men and women. Our findings provide an important basis for the examination and potential application of hypnosis to improve deep sleep in populations with sleep disturbances.
... Hypnosis has been defined as "a state of consciousness involving focused attention and reduced peripheral awareness characterized by an enhanced capacity for response to suggestion" (Elkins, Barabasz, Council, & Spiegel, 2015, p. 8). The positive effects of hypnosis or suggestions given during a hypnotic state have been demonstrated for several somatic illnesses and as a treatment for smoking cessation and other psychiatric problems (Bongartz, Flammer, & Schwonke, 2002;Flammer & Bongartz, 2003). Concerning sleep, most studies had reported positive effects on subjective ratings of sleep quality but were lacking objective evidence for these findings (Borkovec & Fowles, 1972;Hauri, Silber, & Boeve, 2007). ...
Article
Full-text available
While slow-wave sleep (SWS) is fundamental for maintaining health and well-being, it is typically reduced with stress or age. The authors have previously reported that hypnotic suggestions before sleep increased SWS duration and slow-wave activity (SWA) during a midday nap in hypnotizable younger and older women. To test generalizability, they investigated this effect across 8 hours nighttime sleep in 43 healthy young French-speaking subjects (19 males) of high and low hypnotizability. In accordance with their previous results, listening to hypnotic suggestions before sleep was followed by higher amounts of SWS in highly hypnotizable subjects and higher SWA power compared to a control condition. The effects were most pronounced at the beginning of the night. Further studies are needed to examine whether hypnotic suggestions can deepen sleep also above non-intervention nights. The findings provide a basis for the examination and potential application of hypnosis to improve sleep in clinical populations.
... Die Meta-Analyse von Flammer und Bongartz (2003) ist eine Erweiterung ihrer Untersuchung bis zum Jahr 1998 (Bongartz, Flammer & Schwonke, 2002) (Moene, Spinhoven, Hoogduin & Dyck, 2003) und zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (Virta, Salakari, Antila et al., 2010). ...
Article
Full-text available
Nach einem Überblick zur Wirksamkeit von Hypnose und Hypnotherapie mit Schwerpunkt auf psychischen Störungen anhand aktueller Meta-Analysen und Reviews wird die Interventionsforschung der letzten drei Jahre dargestellt. Der Fokus liegt auf randomisierten kontrollierten Studien, zu denen im Auftrag der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose eine systematische Literatursuche erfolgte. Für die Jahre 2010 bis 2012 wurden 20 randomisierte oder quasi-randomisierte Studien gefunden, die Hypnose allein oder als Adjunkt evaluierten. Wie schon in den Jahren davor überwogen Studien aus dem medizinischen und zahnmedizinischen Bereich. Die Relevanz der Ergebnisse war zum Teil aufgrund der unzureichenden Darstellung der Methodik schwer zu beurteilen. Nach heutigen Standards ist die Wirksamkeit von Hypnose zur Schmerzreduktion und Unterstützung bei medizinischen Eingriffen ausreichend belegt, nicht aber in der Behandlung von psychischen Störungen. Abschließend werden methodische Probleme bei der kontrollierten Forschung mit Bezug auf die Evaluation von Hypnose diskutiert, ferner werden Ansätze zur Verbesserung der Berichterstattung sowie methodische Alternativen erörtert.
Article
Chronischer psychosozialer und traumatischer Stress sind zentrale Risikofaktoren für die Entwicklung psychosomatischer Erkrankungen. Eine Schlüsselrolle in der gemeinsamen Ätiologie psychischer und komorbide-auftretender körperlicher Erkrankungen wird dabei Veränderungen in der Regulation der neuroendokrinen Stressantwort, erhöhten Entzündungsprozessen und oxidativem Stress, dem schädlichen Überschuss an freien Sauerstoffradikalen, zugeschrieben. Angesichts der hohen Prävalenz von psychosozialem und traumatischem Stress über alle Gesellschaftsschichten hinweg ist es für die psychotherapeutische Praxis von großer Bedeutung, auch dessen molekulartoxische Folgen besser zu verstehen und in moderne Behandlungskonzepte zu integrieren. Es gilt, Interventionsmöglichkeiten auf psychobiologischer Ebene zu identifizieren, die stressassoziierte ­biomolekulare Veränderung im Körper rückgängig machen können. In diesem Beitrag soll deshalb insbesondere die Rolle von entspannungs- und achtsamkeitsbasierter Verfahren wie Entspannungstechniken, z.B. Hypnose, Mediation oder Yoga, betrachtet werden, die neben der Symptomreduktion auf klinischer Ebene auch die biomolekularen Veränderungen nach psychosozialem und traumatischem Stress reduzieren und so der gesundheitlichen Belastung entgegenwirken können. Obwohl entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Verfahren im psychotherapeutischen Setting schon seit langem in unterschiedlichem Umfang eingesetzt werden, zeigt die aktuelle Studienlage, dass regelmäßig praktizierte entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Verfahren eine bislang unterschätzte Interventionsmöglichkeit in der Psychotherapie sein könnten, die es zukünftig häufiger und gezielter in die gesamtkörperliche Behandlung stress- und traumaassoziierter Erkrankungen zu integrieren gilt.
Chapter
Dargestellt werden die Möglichkeiten der Arbeit mit dem autogenen Training nach I. H. Schultz, einem physiologisch und tiefenpsychologisch fundierten Verfahren, das eine eigene Form der Psychotherapie darstellt. Hypnose wird in der Medizin als Ergänzung zu traditionellen Therapien (Unterstützung der Abwehr, Aktivierung der eigenen Ressourcen) und zur Bewältigung von Angst sowie zur Kontrolle/Bekämpfung von Schmerzen eingesetzt. Biofeedback ist eine apparative Methode zur Erlangung und Verbesserung der Selbstkontrolle über Vorgänge im Körper. Signale von Körperfunktionen werden erfasst und in Echtzeit rückgemeldet. Meditation ist ein Sammelbegriff für sehr unterschiedliche geistige Techniken und Übungen. Grundlegende Meditationsprinzipien sind konzentrative Aufmerksamkeitstechniken, Kontemplations- und Achtsamkeitsübungen und automatisches Selbsttranszendieren. In der Psychoneuroimmunologie wird untersucht, wie wechselseitige psychoneuroimmunologische Verbindungswege genutzt werden können, um die Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Article
Full-text available
A large-scale study of the effectiveness of psychotherapeutic methods for the treatment of posttraumatic stress disorders was conducted. The sample consisted of 112 persons suffering from serious disorders resulting from traumatic events (bereavement, acts of violence, and traffic accidents) that had taken place not more than 5 years before. Trauma desensitization, hypnotherapy, and psychodynamic therapy were tested for their effectiveness in comparison with a waiting-list control group. The results indicated that treated cases were significantly lower in trauma-related symptoms than the control group. (C) 1989 by the American Psychological Association
Article
Full-text available
Introduces the binomial effect size display, which displays the change in success rate (e.g., survival and improvement rates) attributable to a new treatment procedure. An example of the use of this method is presented. (11 ref) (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)
Article
Forty adult subjects participated in an experiment investigating the effect of a simple therapeutic technique on anxiety reduction. Twenty subjects acted as a non-treatment control while the other 20 experienced four half-hour sessions distributed over a 4-week period. Treatment consisted of an hypnotic induction followed by silent rest until the half-hour had expired. Subjects completed a measure of emotional sensitivity and interpersonal anxiety, the Willoughby Questionnaire, before and after the 4-week period. Results indicated the effectiveness of the induction-silence technique in reducing anxiety. This finding was confirmed in the following month when the control group experienced the four treatment sessions and recorded similar improvement.
Article
Few controlled clinical trials have tested the efficacy of psychological techniques for reducing cancer pain or post-chemotherapy nausea and emesis. In this study, 67 bone marrow transplant patients with hematological malignancies were randomly assigned to one of four groups prior to beginning transplantation conditioning: 1.(1) hypnosis training (HYP);2.(2) cognitive behavioral coping skills training (CB);3.(3) therapist contact control (TC); or4.(4) treatment as usual (TAU; no treatment control). Patients completed measures of physical functioning (Sickness Impact Profile; SIP) and psychological functioning (Brief Symptom Inventory; BSI), which were used as covariates in the analyses. Biodemographic variables included gender, age and a risk variable based on diagnosis and number of remissions or relapses. Patients in the HYP, CB and TC groups met with a clinical psychologist for two pre-transplant training sessions and ten in-hospital “booster” sessions during the course of transplantation. Forty-five patients completed the study and provided all covariate data, and 80% of the time series outcome data. Analyses of the principal study variables indicated that hypnosis was effective in reducing reported oral pain for patients undergoing marrow transplantation. Risk, SIP, and BSI pre-transplant were found to be effective predictors of inpatient physical symptoms. Nausea, emesis and opioid use did not differ significantly between the treatment groups. The cognitive behavioral intervention, as applied in this study, was not effective in reducing the symptoms measured.
Article
Relaxation mental imagery (RMI), standard topical treatment (TopTx), and equal time-control interventions were compared on measures of wart regression in sixty one, 6–12-year-old children. Subjects chose one common (“index”) wart and attended 4 visits over 8 weeks. At each visit, total and “index” extremity wart number were counted and a photo was taken of the “index wart” for later measurement. On average, total wart number decreased by 10% and “index wart” area decreased by 20% with no significant group differences during the first eight weeks. Phone follow was conducted 6 to 18 months from study entry. At phone follow up, there was a trend for more RMI and TopTx subjects to report complete wart resolution (p = 0.07) with a majority of RMI children reporting use of RMI or no specific treatment pursuit. We conclude there was no significant short-term benefit for RMI in this randomized controlled trial of wart regression in children. However, longer term benefits for RMI and TopTx groups are suggested.
Article
A meta-analysis was performed on 18 studies in which a cognitive-behavioral therapy was compared with the same therapy supplemented by hypnosis. The results indicated that the addition of hypnosis substantially enhanced treatment outcome, so that the average client receiving cognitive-behavioral hypnotherapy showed greater improvement than at least 70% of clients receiving nonhypnotic treatment. Effects seemed particularly pronounced for treatments of obesity, especially at long-term follow-up, indicating that unlike those in nonhypnotic treatment, clients to whom hypnotic inductions had been administered continued to lose weight after treatment ended. These results were particularly striking because of the few procedural differences between the hypnotic and nonhypnotic treatments.
Article
Zusammenfassung. Das kognitiv-behaviorale Modell postuliert einen Zusammenhang zwischen Anderungen des Erlebens und Verhaltens und Anderungen von Kognitionen. Ziel der vorliegenden Metaanalyse ist es, die Veranderung von Kognitionen im Rahmen kognitiv-behavioraler Therapien bei chronischen Schmerzen zu untersuchen. In die Analyse einbezogen werden Studien, die die folgenden Bedingungen erfullen: prospektives kontrolliert-randomisiertes Studiendesign, kognitiv-behavioraler Therapieansatz, Einbezug kognitiver Variablen im Pra-Post-Design, Angaben von Mittelwerten und Standardabweichungen fur Experimental- und Kontrollgruppen sowie Gruppengrosen fur jedes Treatment von n ≥ 5. Diese Bedingungen erfullen 14 Studien mit n = 569 Patienten, die an chronischen Kopf- bzw. Ruckenschmerzen leiden. Fur Kopfschmerzpatienten kann eine Effektstarke kognitiver Variablen von d+ = 0,88 (starker Effekt) und fur Ruckenschmerzpatienten von d+ = 0,30 (schwacher Effekt) ermittelt werden. Beide Effektstarken sind statistisch sign...
Article
Investigated the effects of cognitive-behavioral hypnosis in reducing test anxiety and improving academic performance. 44 introductory psychology students received 4 sessions of hypnosis and 50 Hawthorne controls received no treatment over the same time period. Ss' midterm test grades and scores on the Test Anxiety Inventory were examined. There was a decrease in test anxiety and improvements in achievement for the hypnosis group. The treatment gains were maintained at 6-wk follow-up. (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)
Article
54 cigarette smokers (aged 19–62 yrs) who volunteered to participate in a free smoking session program were administered a 2 session multicomponent hypnotic or nonhypnotic treatment, a 2 session psychological placebo treatment, or no treatment at all (controls). All Ss monitored the number of cigarettes they smoked during a 3-mo period. Among Ss who remained in the study (i.e., nondropouts), the hypnotic and nonhypnotic treatments produced a significant but only temporary reduction in smoking. Before the end of the follow-up period these Ss had returned to baseline levels of smoking. Placebo and control Ss did not report significant changes in smoking. (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)