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Sportliches Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein: Eine Re-Analyse der PISA- und der SPRINT-Studie

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Abstract

Dem vereinsorganisierten Sport werden besondere Chancen zur Integration von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund nachgesagt. Diese Annahme stützt sich einerseits auf die Vermutung, dass mit dem gemeinsamen Sporttreiben im Verein integrationsförderliche Wirkungen verbunden sind. In diesem Zusammenhang wird ein Beitrag zur sozialen, kulturellen, alltagspolitischen und womöglich auch zur strukturellen Integration vermutet, der mit einem Sportengagement im Verein verbunden sein soll (vgl. Baur 2006; Bundesregierung 2007). Andererseits wird die Anschlussoffenheit und Inklusivität des Sports betont. Die flächendeckende und angebotsreiche Sportinfrastruktur, das ‚universell‘ gültige Regelwerk und der vorwiegend nonverbale Charakter des Sports werden als Gründe angeführt, weshalb Zuwanderer in der Lage sein sollen, ‚aus dem Stand‘ mitzumachen (vgl. Baur 2006; Bundesregierung 2007; kritisch dazu Bröskamp 1994).

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... Furthermore, sociological sport research regarding the correlation of sport, ethnicity and gender has become more intense in recent years. According to the current level of knowledge, sport and physical activities are also an important aspect of leisure-time among children with immigrant backgrounds, but primarily for boys [1,4,12,14,15,16,22]. While foreign boys show the same level of interest as native youth, girls from an immigrant background are clearly less sport-active and underrepresented in sport clubs as well. ...
... While foreign boys show the same level of interest as native youth, girls from an immigrant background are clearly less sport-active and underrepresented in sport clubs as well. Besides gender, sport participation also depends on the country or region of origin [14,16,20]. According to reference studies from Germany and ...
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The aim of this study was to observe the importance of sport activities among 5 th grade pupils in the canton of Schwyz (located in Central Switzerland) and to identify possible differences between children of various nationalities. The cross-sectional study was carried out in 30 randomly selected classes during the school year 2015/2016. The sample (n = 468) consisted of 52.8 % boys and 47.2 % girls, aged 10.8+0.7 years old. Socio-demographic characteristics, interests and participation in sports were established using a standardized questionnaire. The majority of the observed primary school children (85.7%) participate regularly in sports. Approximately 5 hours of sports are practised on average per week; about 18 % are engaged in such activities for more than 7 hours. The percentage of fully sport-abstinent children is around 3.5 %. In accordance with other studies, the influence of immigration backgrounds seems to be mainly moderated by gender. While boys with foreign or Swiss origin are equally enthusiastic about sports, there is clearly a lower level of participation in sports in general and especially in sports clubs among girls who come from an immigrant background. Therefore, they should be considered one of the important target groups for exercise promotion programs.
... National survey Glover et al. (2001 Migration: An economic and social analysis Heckmann (1992) Ethnische Minderheiten, Volk und Nation: Soziologie interethnischer Beziehungen Herzog, Egger, Makarova, Neuenschwander & Abächerli (2009) Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen Klein (1999) Annäherung und Distanzierung? Zur Qualität interethnischer Beziehungen im Sport Kleindienst- Cachay & Kuzmik (2007) Fußballspielen und jugendliche Entwicklung türkischmuslimischer Mädchen Kothy (1999) Deutsche und Ausländer zwischen Nähe und Distanz -zur Integrationsfunktion des Sports Kung & Taylor (2014) The use of public sports facilities by the disabled in England Mrazek (1988) Freizeit, Gesundheit und Sport Mutz & Burrmann (2011) Sportliches Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein: Eine Re-Analyse der PISA-und der SPRINT-Studie. Opaschowski (1996) Die Zukunft des Sports: Zwischen Inszenierung und Vermarktung Powdthavee (2008) Putting a price tag on friends, relatives, and neighbours: Using surveys of life satisfaction to value social relationships Sack (1986) Soziale Funktionen des Sportvereins im Jugendalter: Abschlussbericht des gleichnamigen wissenschaftlichen Projektes der Deutschen Sportjugend Scheid (1995) Chancen der Integration durch Sport Schmidt (2006) Kindersport-Sozialbericht des Ruhrgebiets Schöb (1999) Verminderung gesellschaftlichen Zusammenhalts oder stabile Integration? ...
... So sind bspw. 53 % der deutschen Jungen und Mädchen sowie 44 % der Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Sportvereinen organisiert(Mutz & Burrmann, 2011). Insgesamt haben 2,6 Mio. ...
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Der ökonomische Wert des Sports für Deutschland ist substanziell. Die heterogenen Ausprägungen des Sports, bspw. das aktive Sporttreiben, der Spitzensport oder der in Verbänden und Vereinen organisierte Sport gehen mit einer Vielzahl an tangiblen und intangiblen Effekten einher. Auf Basis einer umfassenden Primär- und Sekundärforschung kann das vorliegende Buch alle stakeholderrelevanten Bereiche des Sportsektors auf ihren ökonomischen Wert analysieren.
... National survey Glover et al. (2001 Migration: An economic and social analysis Heckmann (1992) Ethnische Minderheiten, Volk und Nation: Soziologie interethnischer Beziehungen Herzog, Egger, Makarova, Neuenschwander & Abächerli (2009) Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen Klein (1999) Annäherung und Distanzierung? Zur Qualität interethnischer Beziehungen im Sport Kleindienst- Cachay & Kuzmik (2007) Fußballspielen und jugendliche Entwicklung türkischmuslimischer Mädchen Kothy (1999) Deutsche und Ausländer zwischen Nähe und Distanz -zur Integrationsfunktion des Sports Kung & Taylor (2014) The use of public sports facilities by the disabled in England Mrazek (1988) Freizeit, Gesundheit und Sport Mutz & Burrmann (2011) Sportliches Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein: Eine Re-Analyse der PISA-und der SPRINT-Studie. Opaschowski (1996) Die Zukunft des Sports: Zwischen Inszenierung und Vermarktung Powdthavee (2008) Putting a price tag on friends, relatives, and neighbours: Using surveys of life satisfaction to value social relationships Sack (1986) Soziale Funktionen des Sportvereins im Jugendalter: Abschlussbericht des gleichnamigen wissenschaftlichen Projektes der Deutschen Sportjugend Scheid (1995) Chancen der Integration durch Sport Schmidt (2006) Kindersport-Sozialbericht des Ruhrgebiets Schöb (1999) Verminderung gesellschaftlichen Zusammenhalts oder stabile Integration? ...
... So sind bspw. 53 % der deutschen Jungen und Mädchen sowie 44 % der Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Sportvereinen organisiert(Mutz & Burrmann, 2011). Insgesamt haben 2,6 Mio. ...
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Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass Investitionen in den Sport auch eine gesellschaftspolitische Rendite erzeugen, welche oft schwer mit konkreten Zahlen zu belegen ist. Derartige intangible Effekte entziehen sich einer direkten monetären Quantifizierung, bzw. die Quantifizierung wird als sehr schwierig angesehen. Nichtsdestotrotz sind es gerade diese externen Effekte, die eine positive Rendite staatlicher Investitionen in den Sportsektor versprechen lassen. Konsequenterweise müssen diese daher bei einer ökonomischen Bewertung des Sports mitbedacht werden.
... National survey Glover et al. (2001 Migration: An economic and social analysis Heckmann (1992) Ethnische Minderheiten, Volk und Nation: Soziologie interethnischer Beziehungen Herzog, Egger, Makarova, Neuenschwander & Abächerli (2009) Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen Klein (1999) Annäherung und Distanzierung? Zur Qualität interethnischer Beziehungen im Sport Kleindienst- Cachay & Kuzmik (2007) Fußballspielen und jugendliche Entwicklung türkischmuslimischer Mädchen Kothy (1999) Deutsche und Ausländer zwischen Nähe und Distanz -zur Integrationsfunktion des Sports Kung & Taylor (2014) The use of public sports facilities by the disabled in England Mrazek (1988) Freizeit, Gesundheit und Sport Mutz & Burrmann (2011) Sportliches Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein: Eine Re-Analyse der PISA-und der SPRINT-Studie. Opaschowski (1996) Die Zukunft des Sports: Zwischen Inszenierung und Vermarktung Powdthavee (2008) Putting a price tag on friends, relatives, and neighbours: Using surveys of life satisfaction to value social relationships Sack (1986) Soziale Funktionen des Sportvereins im Jugendalter: Abschlussbericht des gleichnamigen wissenschaftlichen Projektes der Deutschen Sportjugend Scheid (1995) Chancen der Integration durch Sport Schmidt (2006) Kindersport-Sozialbericht des Ruhrgebiets Schöb (1999) Verminderung gesellschaftlichen Zusammenhalts oder stabile Integration? ...
... So sind bspw. 53 % der deutschen Jungen und Mädchen sowie 44 % der Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Sportvereinen organisiert(Mutz & Burrmann, 2011). Insgesamt haben 2,6 Mio. ...
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Zunächst sollen die tangiblen Effekte des Sports betrachtet werden, also jene, die in der Regel monetarisierbar sind und somit einen quantifizierbaren Beitrag leisten. Hierbei werden zuerst die aggregierten Effekte des Sports auf das BIP geprüft (Kap. 3.1). Anschließend erfolgt eine differenzierte Betrachtungsweise der sportinduzierten Effekte von Bauinvestitionen (Kap. 3.2), des Sportkonsums (Kap. 3.3) und von Sponsoring, Werbung und Medienrechten (Kap. 3.4). Es folgt die Analyse der sportbezogenen, hauptamtlichen Beschäftigungseffekte (Kap. 3.5) und der sportinduzierten Steuereffekte (Kap. 3.6). Abschließend soll der Wert der ehrenamtlichen Arbeit quantifiziert werden (Kap. 3.7). Das dritte Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der tangiblen Effekte des Sports (Kap. 3.8).
... National survey Glover et al. (2001 Migration: An economic and social analysis Heckmann (1992) Ethnische Minderheiten, Volk und Nation: Soziologie interethnischer Beziehungen Herzog, Egger, Makarova, Neuenschwander & Abächerli (2009) Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen Klein (1999) Annäherung und Distanzierung? Zur Qualität interethnischer Beziehungen im Sport Kleindienst- Cachay & Kuzmik (2007) Fußballspielen und jugendliche Entwicklung türkischmuslimischer Mädchen Kothy (1999) Deutsche und Ausländer zwischen Nähe und Distanz -zur Integrationsfunktion des Sports Kung & Taylor (2014) The use of public sports facilities by the disabled in England Mrazek (1988) Freizeit, Gesundheit und Sport Mutz & Burrmann (2011) Sportliches Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein: Eine Re-Analyse der PISA-und der SPRINT-Studie. Opaschowski (1996) Die Zukunft des Sports: Zwischen Inszenierung und Vermarktung Powdthavee (2008) Putting a price tag on friends, relatives, and neighbours: Using surveys of life satisfaction to value social relationships Sack (1986) Soziale Funktionen des Sportvereins im Jugendalter: Abschlussbericht des gleichnamigen wissenschaftlichen Projektes der Deutschen Sportjugend Scheid (1995) Chancen der Integration durch Sport Schmidt (2006) Kindersport-Sozialbericht des Ruhrgebiets Schöb (1999) Verminderung gesellschaftlichen Zusammenhalts oder stabile Integration? ...
... So sind bspw. 53 % der deutschen Jungen und Mädchen sowie 44 % der Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Sportvereinen organisiert(Mutz & Burrmann, 2011). Insgesamt haben 2,6 Mio. ...
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Um die ökonomische Bedeutung des Sports in Deutschland umfassend abzubilden, sollen alle stakeholderrelevanten Bereiche des Sportsektors abgedeckt werden. Auf der ersten Ebene soll eine systematische Unterteilung in tangible Effekte (Kap. 3) und intangible Effekte (Kap. 4) des Sports erfolgen.
... Die erste umfassende, allerdings nicht repräsentative Studie zur Beschreibung und Erklärung der sozialen Bedingungen der (Arbeits-)Migranten im Gesellschaftsbereich "Sport" wurde von Abel im Jahr 1984 unter dem Titel "Ausländer und Sport" veröffentlicht und ist mittlerweile über 30 Jahre alt. In dieser Studie standen zahlreiche Fragen in Bezug auf die Bedeutung des Sports in der Freizeitgestaltung von Gastarbeitern und ihren Familienangehörigen in der BRD im Mittelpunkt (z.B.In den letzten Jahren wurden mehrere Sekundäranalysen durchgeführt, die sich auf die verschiedenen repräsentativen, aber etwas älteren Datensätze wie beispielsweise die Nationale Ergänzungsstudie zu PISA aus dem Jahr 2000(Mutz, 2009(Mutz, & 2012Mutz & Burrmann, 2011), die Shell-Jugend-Studie aus dem Jahr 2000(Fussan & Nobis, 2007) und die Sprint-Studie aus dem Jahr 2004(Mutz & Burrmann, 2011) stützen. Diese Sekundäranalysen zur vereinsbezogenen Sportpartizipation der Migranten beschränken sich jedoch aufgrund der thematischen Ausrichtung der Primäruntersuchung auf Jugendliche mit Migrationshintergrund. ...
... Die erste umfassende, allerdings nicht repräsentative Studie zur Beschreibung und Erklärung der sozialen Bedingungen der (Arbeits-)Migranten im Gesellschaftsbereich "Sport" wurde von Abel im Jahr 1984 unter dem Titel "Ausländer und Sport" veröffentlicht und ist mittlerweile über 30 Jahre alt. In dieser Studie standen zahlreiche Fragen in Bezug auf die Bedeutung des Sports in der Freizeitgestaltung von Gastarbeitern und ihren Familienangehörigen in der BRD im Mittelpunkt (z.B.In den letzten Jahren wurden mehrere Sekundäranalysen durchgeführt, die sich auf die verschiedenen repräsentativen, aber etwas älteren Datensätze wie beispielsweise die Nationale Ergänzungsstudie zu PISA aus dem Jahr 2000(Mutz, 2009(Mutz, & 2012Mutz & Burrmann, 2011), die Shell-Jugend-Studie aus dem Jahr 2000(Fussan & Nobis, 2007) und die Sprint-Studie aus dem Jahr 2004(Mutz & Burrmann, 2011) stützen. Diese Sekundäranalysen zur vereinsbezogenen Sportpartizipation der Migranten beschränken sich jedoch aufgrund der thematischen Ausrichtung der Primäruntersuchung auf Jugendliche mit Migrationshintergrund. ...
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Wie die aktuelle OECD-Studie „International Migration Outlook 2014“ zeigt, hat sich Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika zum zweitbeliebtesten Einwanderungsland der Welt entwickelt. So kamen alleine im Jahr 2013 nach OECD-Schätzungen fast eine halbe Millionen Menschen in die Bundesrepublik, um dauerhaft hier zu leben (dazu mehr OECD, 2014, S. 256). Dabei steigen die Zahlen der Einwanderer stetig, was dazu beiträgt, dass aktuell nach Angaben des Mikrozensus über ein Fünftel der Einwohner Deutschlands zur 1. bzw. 2. Zuwanderergeneration gehört (Statistisches Bundesamt, 2014). Aufgrund der hohen Anzahl an Migranten wird ihre Integration zur Schlüsselaufgabe in der Gesellschaft. Im Integrationsverlauf nimmt dabei Sport als Brücke in die Gesellschaft einen großen Stellenwert ein. Darüber hinaus hat Sportausübung einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden der Migranten. Im Hinblick auf diese positiven Effekte der Sportausübung stellt sich nun die Frage, wie sportlich aktiv die in Deutschland lebenden Migranten sind. In der bisherigen Forschung wird diese Frage vor allem im Kontext der vereinsorganisierten Sportangebote betrachtet, wobei die Inanspruchnahme anderer Sportmöglichkeiten (z.B. selbst-initiierte Aktivitäten, kommerzielle Sportangebote usw.) außer Acht gelassen wird. An diesem Aspekt setzt die vorliegende Analyse der Sportaktivität von Migranten an, indem sie sich an dem durchschnittlichen Zeitumfang der regelmäßigen Sportausübung unabhängig vom organisatorischen bzw. motivationalen Rahmen orientiert. Dabei wird ein Vergleich zur Sportaktivität der Menschen ohne Migrationshintergrund gezogen. Darüber hinaus stellt die Untersuchung dar, welche Faktoren die Sportaktivität der Migranten beeinflussen. Die durchgeführte Analyse basiert auf einem Datensatz der Untersuchung zur Sportaktivität der Erwachsenen in fünf deutschen Großstädten, der von Juni bis Juli 2014 erhoben wurde.
... In den letzten Jahren wurden allerdings eine Reihe themenspezifischer Analysen vorgelegt, die auf repräsentativen Jugend-und Schülerbefragungen basieren (vgl. Fussan & Nobis, 2007;Mutz, 2009Mutz, , 2012Mutz & Burrmann, 2011;Züchner, 2013). Darüber hinaus wurde die Sportbeteiligung von Migrantinnen und Migranten in zahlreichen neueren empirischen Beiträgen, theoretischkonzeptionellen Arbeiten, Evaluations-und Interventionsstudien thematisiert (vgl. ...
... Die bislang vorliegenden Befunde legen nahe, dass jugendliche Einwanderer in ihrer Freizeit in etwa genauso häufig wie die Jugendlichen ohne Migrationshintergrund täglich oder mehrmals in der Woche Sport treiben, im vereinsorganisierten Sport jedoch leicht unterrepräsentiert sind (vgl. Fussan & Nobis, 2007;Mutz & Burrmann, 2011;Züchner, 2013 Zuvor gehen wir noch genauer auf die Theorie ein, die dieser Hypothese zugrunde liegt. ...
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Der Beitrag präsentiert repräsentative Befunde zur Beteiligung von Migrantinnen und Migranten im Kindes- und Jugendalter am Sportverein. Dabei steht die sogenannte dritte Einwanderergeneration im Fokus, also die Enkel der einstigen Einwanderer. Es kann gezeigt werden, dass sich die dritte Generation hinsichtlich ihres Organisationsgrades im Sportverein kaum noch von der autochthonen deutschen Bevölkerung unterscheidet. Über drei Generationen hinweg kommt es zum Verschwinden anfänglicher Unterschiede in den Mitgliedschaftsquoten. Dies gilt auch für junge Migrantinnen, die in der dritten Einwanderergeneration im Sportverein nicht mehr unterrepräsentiert sind. Die Befunde werden vor dem Hintergrund einschlägiger Integrationstheorien diskutiert und eingeordnet. Abstract This article presents representative findings on the participation of immigrant children and adolescents in sports clubs. Thereby, the so-called third generation of immigrants, i.e. the grandchildren of former immigrants, is the focal point. It could be demonstrated that the third generation of immigrants does not differ from the autochthonous German population with respect to participation in sports clubs. In the course of three generations the initial differences in sports club membership have disappeared. Female immigrants of the third generation are also no longer underrepresented in sports clubs. The results are discussed and interpreted against the background of seminal theories of immigrant integration.
... Als Gründe werden ungleiche Voraussetzungen beim Zugang, kulturelle und ethnische Differenzen, unterschiedliche Präferenzen aufgrund des Lebensstils sowie strukturelle Barrieren aufgeführt (Klostermann et al., 2019). Mehrere empirische Studien konnten zeigen, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund in Sportvereinen unterrepräsentiert sind (Fussan & Nobis, 2007;Mutz, 2012Mutz, , 2013Mutz & Burrmann, 2011. Sie weisen eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit auf, Vereinsmitglied zu sein, als Jugendliche ohne Migrationshintergrund (Hönemann et al., 2021). ...
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Im Mittelpunkt des Teilprojekts 3 „Fachdidaktische Professionalisierung unter Berücksichtigung sozialer Ungleichheit und Inklusion“ des Bielefelder Projekts BiProfessional der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (Förderkennzeichen: 01JA1908) stand die Frage, wie die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Lehrer*innenhandeln und institutionelle Diskriminierung in universitären Veranstaltungen verschiedener Fachdidaktiken in den Blick genommen werden kann, um bei Studierenden durch transdisziplinäre und phasenübergreifende Formate des Forschende Lernens ein reflexiv-kritischen Praxisverständnis zu entwickeln. Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse des Projekts dar, indem er zunächst grundlegende Begriffe klärt und in den Kontext allgemeiner sowie fachspezifischer Ungleichheitsphänomene setzt. Anschließend werden Konzepte aus den einzelnen Fachdidaktiken dargestellt, durch die angehende Lehrkräfte eine kritisch-reflexive Distanzierung zu ihren eigenen Wahrnehmungsmustern anstreben und deren potenziellen Zusammenhang mit einer möglichen Reproduktion sozialer Ungleichheit erkennen sollen. Die Ausführungen zeigen, wie Lehramtsstudierenden bewusst gemacht werden kann, auf welche Weise Schule und Unterricht als (Re-)Produktionsort und sie selbst als Lehrkräfte als Reproduktionsagent*innen von Ungleichheit eine zentrale Rolle spielen und dass eine entsprechend kritisch-reflexive Distanzierung gegenüber den eigenen Wahrnehmungsmustern eine notwendige Ressource zu deren Bearbeitung darstellt.
... We also focus on the interaction of gender and migration background. Girls with a migration background are supposed to be less physically active in sports than girls without a migration background; in contrast, results regarding differences by migration background are mixed for boys [43,44]. Accordingly, we expect that girls with a migration background are less physically active in organized and unorganized sports than girls without a migration background, while we expect no difference for boys by migration background (H6). ...
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Background Participation in sports and physical activity (PA) is a critical resource for children’s health and social development. This study analyzes how the parental socioeconomic status (SES) of children and adolescents affects their PA in sports clubs (organized sports) and outside of sports clubs (unorganized sports) and tests whether the potential impact of parental SES is mediated by the opportunity structure of their residential area (walkability, infrastructure, etc.) and by family and peer support for PA. Furthermore, PA is analyzed respecting differences by gender and migration background. Methods Using representative data from the MoMo/KiGGS study (2009–2012 and 2014–2017), we take into account about 8000 measurements from about 7000 subjects. We estimate hurdle regression models to analyze the minutes per week spent on sports activities. Results Results show that children with a higher parental SES, children living in areas with many opportunities for PA, and children receiving family and peer support are more physically active than children without these features. Controlled for opportunities and support, status effects are small but visible. The differences regarding parental SES are much more apparent for organized sports than for unorganized sports, indicating the relevance of economic resources. Boys are more active than girls, whereas there is no clear effect of migration background. Conclusions The coefficient of parental SES on organized sports most probably relates to the resources needed to participate in sports clubs, including fees and equipment. Lower membership fees might potentially help to integrate children with low parental SES into sports clubs and thereby make organized sports more accessible to all social classes.
... There is a negative impact on the maintenance of an activity when adolescents no longer connect the satisfaction of their needs with playing football in a club, and therefore, a lack of motivation. Dropouts attain 2 Secondary studies of data from representative population and youth surveys such as Shell Study, PISA, DJI (e. g., Baur & Burrmann, 2003;Burrmann&Baur,2004;Mutz&Burrmann,2015), available youth sport surveys such as SPRINT, The German Youth Sport Survey (e. g., Mutz & Burrmann, 2011;Wattie et al., 2014) show that organised sport has lost little of its attractivity for young people over time (Baur & Burrmann, 2003). ...
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This article provides a systematised review of relevant factors influencing youth dropout from organised football. The findings of identified 30 studies concerning dropout behaviour in football indicate the multidimensional influences of intrapersonal, interpersonal and structural factors. Most studies investigate the influence of intrapersonal factors. Accordingly, negatively perceived football competence, lack of motivation, goals and incentives and a lower relative age lead to a higher dropout rate. At the interpersonal level, lack of support from significant others (parents, peers, coach) and a disadvantageous team situations promote withdrawal from organised youth football. A lack of organisational and structural conditions promote dropout too. Based on this review, the following identified research gaps should be addressed in future studies: (1) analysis of individuals’ dropout decision as a selection of available alternatives, (2) referencing to corresponding contextual features of dropout behaviour, (3) the longitudinal perspective at dropout behaviour and (4) the perspective of intervention. Furthermore, some practical implications can be derived for the management of youth members in football clubs: (1) strengthen and develop successive coaching competencies, (2) reflection of own club philosophy against the background of divergent expectations of adolescents, (3) measures to promote identification with the football club and (4) anchoring of orientation regarding to young players as a central objective in the club. © SpringerVerlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018.
... Despite disadvantages with respect to physical activity in sports clubs, extra-curricular physical activity was found to be more prevalent in children and adolescents with a twosided migration background than among non-migrants. This finding confirms the results of a regional study from Germany conducted in 1992 [47] and the results of the German SPRINT-study conducted in 2004 [48]. Furthermore, in Germany, school-age migrant children engage in extra-curricular school programs generally more often [49], potentially compensating a limited access to sport clubs and thus resulting in a higher proportion of participation. ...
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Background Large proportions of the populations in many European countries, including Germany, are migrants. Migrant children and adolescents tend to be less physically active than their non-migrant peers. However, current research is limited as it does not sufficiently consider different domains of physical activity. Using a representative dataset, the present study examines the patterns of sports participation and other domains of physical activity among migrant and non-migrant children and adolescents residing in Germany. Methods Nationwide data from the Motorik-Modul (MoMo) Study is used. Five different domains of physical activity participation (sports clubs, outside of sports clubs, extra-curricular physical activity, physical activity, outdoor play and active commuting to school) were compared between children and adolescents with no, one-sided and two-sided migration background using logistic regression adjusted for demographic factors. Interaction terms were included in order to examine whether difference between the three groups differ by age and gender. Results Information on n = 3,323 children and adolescents was available. As compared to non-migrants, children and adolescents with a two-sided migration background had a 40% (adjusted odds ratio [aOR] = 0.60, 95%-CI: 0.44–0.81), those with a one-sided migration background a 26% (aOR = 0.74, 95%-CI: 0.55-<1.00) lower chance of participating in sport club activities. In contrast, children and adolescents with a two-sided migration background were at 65% higher chance of participating in extra-curricular physical activity than non-migrants (OR = 1.65, 95%-CI: 1.15–2.36). Conclusion The study shows that differences in levels of physical activity between migrant and non-migrant children and adolescents are less pronounced than previous research has suggested. In particular, it reveals that migrants are only disadvantaged regarding participation in sports clubs whereas they fare better with respect to extra-curricular physical activity. Interventions should therefore address barriers migrant children and adolescents encounter in the access to sport clubs while maintaining their high level of extra-curricular physical activity.
... Kleindienst-Cachay et al. (2012) dieÜberrepräsentation von Migrant_innen an der doch eher spezielleren Organisationsform kommerzieller Sportschulen mit dem dort vorhandenen Angebot an Kampfsport, den dieselben vermehrt präferieren. Anhand der SPRINT-Studie listenMutz and Burrmann (2011) die beliebtesten und von den Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund am häufigsten benannten Sportarten in ihrer Freizeit auf. Die Sportartenpräferenzen beider Gruppen ähneln sich in weiten Teilen. ...
... Gerade für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, also der typischen Altersstruktur im Bereich von Schule, kann der Sport ein Türöffner in die Gesellschaft sein (vgl. Mutz & Burrmann, 2011;Nobis & Mutz, 2011). "Die Kinder-und Jugendarbeit im Sport ist besonders dafür geeignet, junge Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren. ...
Book
Die gegenwärtigen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskussionen um die Ausgestaltung einer inklusiven Bildungslandschaft prägen auch den Schulsportdiskurs in Deutschland maßgeblich. Mit diesen Entwicklungen sind alle im Handlungsfeld Schulsport Tätigen gefordert, sich verstärkt mit der Umsetzung von Inklusion im Sportunterricht sowie in außerunterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten (u. a. im schulischen Ganztag) auseinanderzusetzen. Nach wie vor besteht dabei ein großer Bedarf an konzeptionellen und praxisnahen Überlegungen, Anregungen, Beispielen, Diskussionen und Reflexionen. Auch erscheint in diesem Zusammenhang eine bessere fach-, diskurs- und professionsübergreifende Vernetzung vorhandener Wissens- und Erfahrungsbestände wünschenswert. Diese Anliegen greift der vorliegende Sammelband auf und widmet sich der Thematik in vier Teilen mit Blick auf wissenschaftliche Perspektiven, die berufliche Praxis von Lehrkräften, die konkrete Gestaltung von Sportunterricht sowie konzeptionelle und strukturelle Aspekte eines inklusiven Schulsports.
... There is a negative impact on the maintenance of an activity when adolescents no longer connect the satisfaction of their needs with playing football in a club, and therefore, a lack of motivation. Dropouts attain 2 Secondary studies of data from representative population and youth surveys such as Shell Study, PISA, DJI (e. g., Baur & Burrmann, 2003;Burrmann&Baur,2004;Mutz&Burrmann,2015), available youth sport surveys such as SPRINT, The German Youth Sport Survey (e. g., Mutz & Burrmann, 2011;Wattie et al., 2014) show that organised sport has lost little of its attractivity for young people over time (Baur & Burrmann, 2003). ...
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This article provides a systematised review of relevant factors influencing youth dropout from organised football. The findings of identified 30 studies concerning dropout behaviour in football indicate the multidimensional influences of intrapersonal, interpersonal and structural factors. Most studies investigate the influence of intrapersonal factors. Accordingly, negatively perceived football competence, lack of motivation, goals and incentives and a lower relative age lead to a higher dropout rate. At the interpersonal level, lack of support from significant others (parents, peers, coach) and a disadvantageous team situations promote withdrawal from organised youth football. A lack of organisational and structural conditions promote dropout too. Based on this review, the following identified research gaps should be addressed in future studies: (1) analysis of individuals’ dropout decision as a selection of available alternatives, (2) referencing to corresponding contextual features of dropout behaviour, (3) the longitudinal perspective at dropout behaviour and (4) the perspective of intervention. Furthermore, some practical implications can be derived for the management of youth members in football clubs: (1) strengthen and develop successive coaching competencies, (2) reflection of own club philosophy against the background of divergent expectations of adolescents, (3) measures to promote identification with the football club and (4) anchoring of orientation regarding to young players as a central objective in the club.
... In a representative German survey conducted in 2009, 20,000 respondents over 14 years of age ranked sporting activities highest on their list of free-time activities (Braun & Nobis, 2011). Mutz and Burrmann (2011) have shown that participation in sports clubs is important among 13-15-year-old German and immigrant youths. On average, 7 h/week is spent practising sports. ...
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The objective of this paper is to examine the role of sport in immigrant youths integration into a host society. The analyses are based on a survey of 454 first-generation immigrant youths from secondary, vocational, and pre-apprenticeship schools located in the German-speaking part of Switzerland. In short, our results indicate that for most immigrant youth, sport is an important part of their free time, even though the proportion of female immigrant youth doing sport in sports clubs is twice as low as that of male immigrant youth. Our findings also illustrate that female and male immigrant youth who do sports in clubs have considerably more personal contact with Swiss peers during these sporting activities. Moreover, the young people who have frequent personal contact with Swiss peers during sporting activities reported having considerably more intercultural contacts in their free time and among their close friends. Finally, immigrant youths' contacts with Swiss peers during sporting activities increase their feeling of being integrated in Switzerland.
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Zusammenfassung Als essenzieller Teil des Schulsystems ist auch der offene Ganztag mit seinen Bewegungs‑, Spiel- und Sportangeboten dazu aufgefordert, einen inklusiven Rahmen bereitzustellen, der allen Kindern gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. Allerdings ist kaum etwas darüber bekannt, ob dieser Verpflichtung in den Angeboten nachgekommen wird. Es mangelt an Studien, die untersuchen, welche Relevanz Inklusion – im Sinne eines breiten Begriffsverständnisses – in den Bewegungs‑, Spiel- und Sportangeboten des Ganztags hat und inwiefern strukturelle Rahmenbedingungen wie das Schulprogramm und die Trägerschaft mit der Relevanzzuschreibung in Verbindung stehen. Diese Forschungsdesiderate werden im vorliegenden Beitrag auf Basis einer Fragebogenerhebung mit Leitungen des offenen Ganztags an Grundschulen aus vier nordrhein-westfälischen Städten aufgegriffen. Die statistischen Auswertungen zeigen, dass Inklusion im Kontext der Bewegungs‑, Spiel- und Sportangebote von vielen Befragten Zustimmung erfährt und als bedeutsam erachtet wird. Gleichwohl offenbaren die Daten, dass Inklusion nicht überall priorisiert wird. Der Zuspruch variiert teilweise entlang spezifischer struktureller Rahmenbedingungen. Besonders positiv wird die inklusive Ausrichtung der Angebote dort wahrgenommen, wo Inklusion fest im Schulprofil verankert ist. Zudem betonen Ganztagsschulen in der Trägerschaft von Sportvereinen oder -verbänden inklusionsbezogene Ziele besonders stark. Die Befunde liefern Hinweise dafür, dass Inklusion noch nicht systematisch in den Kulturen und Strukturen der Bewegungs‑, Spiel- und Sportangebote des offenen Ganztags verankert ist. Um die Relevanz von Inklusion in diesem Feld zu stärken, könnte es sinnvoll sein, das Thema systematisch in Schul- und Ganztagskonzepte einzubinden. Sportvereine und -verbände können eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Inklusion im Ganztagsbereich einnehmen.
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The number of adolescents with reduced quality of life and mental health problems has stabilized at a high level (Ravens-Sieberer et al. 2023a). Reviews suggest that physical activity (PA) and mental health are positively associated (Kohake et al. 2024), indicating the potential of PA for mental health promotion. However, studies indicate that certain inequality characteristics influence both physical activity and health (Kuntz et al. 2018). As part of the Move For Health project funded by the BMFSFJ, representative data on PA (regular PA; club membership) of adolescents and their mental health was collected across Germany for the first time in twelve years. Associations between PA and mental health, and the meaning of vertical (e.g., parent’s education, poverty) and horizontal inequality characteristics (e.g., age, gender, migration background, family situation, physical impairment) with PA and mental health were examined in 1978 adolescents (13–17 yrs; M = 15.0, SD = 1.4; female: 51.2%). Inequality characteristics that have been little studied to date (e.g. special education need) were also taken into consideration. The results show that PA and mental health are weakly correlated. A lower level of parental education, receiving state support, having special education needs, having no full-time employment in the family, and an older age reduce the likelihood of being physically active. Receiving state support, special education needs, and being female reduce the likelihood of good mental health. Longitudinal studies are needed to investigate the direction of the relationship between PA and mental health. Interventions to promote physical activity and mental health should be targeted at less active target groups and not follow the “one-fits-all” principle.
Chapter
In diesem Beitrag wird erörtert, wie konstruktive und zielführende Kommunikation und die Etablierung einer entsprechenden Kommunikationskultur dazu beitragen können, das integrative Potenzial des Sports besser auszuschöpfen. Durch die Berücksichtigung grundlegender, kommunikativer Steuerungselemente sowie die Nutzung einer konstruktiven Form des Feedbacks lassen sich Missverständnisse vermeiden und Konfliktpotenziale reduzieren.
Chapter
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Der Beitrag thematisiert die Grundlagen der Ausrichtung von Talentförderung als mono- oder koedukativen Ansatz. Dies wird am Beispiel der Förderung im Leistungsfußball skizziert. Hierfür werden allgemeine motorische Entwicklungsprozesse, die Entwicklung und Trainingsmöglichkeiten der Objektkontrolle sowie des Körperselbstkonzepts als Grundlage herangezogen. Das Resumée bisheriger Forschung legt dabei eine pädagogisch begründete Präferenz für eine monoedukative Talentförderung von Juniorinnen im Leistungsfußball nahe.
Article
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Zusammenfassung Es konnte vielfach empirisch nachgewiesen werden, dass sich das Vorhandensein eines Migrationshintergrunds bei Mädchen im Jugendalter negativ auf ein Sportengagement in organisierter Form auswirkt. Dennoch existieren Forschungslücken, die mit den Analysen der vorliegenden Studie geschlossen werden sollen. Es wird überprüft, (1) wie sich die Beteiligung am (organisierten) Sport von 2000 bis 2018 entwickelt, (2) welche sozialstrukturellen Faktoren die Beteiligung der Gruppe der Mädchen mit Migrationshintergrund beeinflussen und (3) welche Sportarten ausgeübt werden. Diesen Fragen wird quantitativ-empirisch mit Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) nachgegangen, wobei die Fragen (1) und (3) mit deskriptiven Verfahren und Frage (2) mit einer binär-logistischen Regressionsanalyse zu beantworten versucht werden. Für die Analyse stehen Daten von 954 Mädchen mit und 2616 ohne Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen mit Migrationshintergrund seltener Sport treiben als Mädchen ohne und sich diese Quoten auch im Zeitvergleich nicht annähern. Vor allem türkeistämmige Mädchen und solche aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion partizipieren seltener. Auf der anderen Seite erhöht der Besuch einer Gesamtschule und vor allem eines Gymnasiums die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen mit Migrationshintergrund organisiert Sport ausüben, deutlich. Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund üben im Zeitverlauf häufiger Fitnesssport aus, wohingegen Ballsportarten zurückgehen, bei Mädchen mit Migrationshintergrund ist dieser Trend noch stärker.
Chapter
Im 2. Kapitel werden die in der Einleitung skizzierten thematische Linien des Forschungsprojekts in einen weiteren theoretischen Rahmen eingeordnet. Ausgehend von dem sozialisationstheoretisch fundierten Konzept einer milieutheoretischen Handlungsbefähigung als wünschenswerter Leitperspektive für die Gesamtentwicklung Heranwachsender wird dieser Gedanke im weiteren Verlauf einerseits sportpädagogisch (Konzept der Handlungsfähigkeit) und andererseits schulpädagogisch (Ansatz der Schulkulturforschung) näher spezifiziert. Dadurch geraten Passungsverhältnisse von Schule, Lebenswelt und Sport ins Zentrum der Betrachtung. In einem zweiten theoretischen Anlauf werden dann die aus der Idee einer milieutheoretischen Handlungsbefähigung resultierenden Phänomene der Pluralität, Heterogenität und sozialen Ungleichheit unter einem dezidiert intersektionalitätstheoretischen Zugriff beschrieben und auf die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung hin zugespitzt. Die nachfolgenden Kapitel der Auswertung der erhobenen empirischen Daten folgen diesem theoretischen Gesamtrahmen und konkretisieren ihn zugleich.
Thesis
„Einmal zu den Olympischen Spielen, einmal olympisches Edelmetall gewinnen...“. So oder so ähnlich hören sich die Träume von Nachwuchssportler*innen in den olympischen und paralympischen Sportarten an. Dabei liegt im Verborgenen, wie lang der Weg dorthin ist, wie früh er beginnt, welche Rahmenbedingungen und systemspezifischen Konstellationen es benötigt, damit sich dieser Traum einmal im Leben erfüllt. Auch die Lebensgeschichten von denjenigen, die es nicht an die internationale Spitze schaffen, kennt kaum jemand. Wie gestaltet sich so ein junges Leben im Nachwuchsleistungssport in Deutschland, unabhängig von späteren Erfolgsaussichten — zumal als Jugendlicher mit Migrationshintergrund oder körperlicher Behinderung? Um Antworten auf diese Fragen zu erarbeiten wurde für das vorliegende Werk die Lebenswelt jugendlicher Internatsathlet*innen aus soziologischer sowie sportpädagogischer und -psychologischer Perspektive betrachtet und bietet somit einen besonders tiefen Einblick in die Lebensgeschichten einzelner.
Thesis
Dieses Buch liefert überblicksartig Befunde einer Wirkungsforschung im Fach Sport und behandelt Determinanten und Konsequenzen von Leistungen von Schülern und Schülerinnen im Sportunterricht. Ausgehend vom Angebot-Nutzen-Modell (nach Helmke, 2010) analysiert Sara Seiler distale und proximale Merkmale des Lehr-Lern-Prozesses in ihrer Einflussnahme auf Lernleistungen von Schülern und Schülerinnen in einem Mehrebenenmodell. Entgegen einer Reduzierung auf kognitive Lernleistungen werden motorische, motivationale, volitionale und personale Aspekte als Lernleistungen im Sport diskutiert.
Chapter
Die in diesem Kapitel präsentierten und diskutierten Ergebnisse basieren auf den Daten der IMPEQT-Studie. Im Anschluss an die durch den Forschungsstand herausgearbeiteten Forschungsdesiderate und die methodischen Konsequenzen für eine Wirkungsforschung im Schulsport wurde die forschungsleitende Fragestellung dieser Arbeit formuliert. Die mehrperspektivische Betrachtungsweise von Wirkungseinflüssen auf die individuellen Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern im Sportunterricht erfolgt in drei Schritten.
Chapter
„What works best?“ oder „What makes the difference?“ (Hattie, 2009) - diese grundlegenden Fragen hat bereits der Neuseeländische Bildungsforscher John Hattie einigen seiner Studien und vor allem seiner mittlerweile vielzitierten und international bekannten Meta-Meta-Analyse (Hattie, 2009, 2013) zu Grunde gelegt. Darin werden für die gängigen Unterrichtsfächer in der Schule zentrale Fragen gestellt: Was ermöglicht erfolgreiche Schülerleistungen im Unterricht? Welche Variablen nehmen inwiefern Einfluss und welche Parameter sind besonders zu beachten oder zu fördern?
Chapter
In diesem Kapitel wird ein Rahmenmodell schulischer Bedingungsfaktoren vorgestellt und für den Sportunterricht spezifiziert. Zuvor wird die Genese dieses Modells erläutert. Zu Beginn wird auf einzelne Aspekte der Schuleffektivitätsforschung näher eingegangen. Am Ende leitet dieses Kapitel zur Beschreibung und Abgrenzung von Lernleistungen des Sportunterrichts über.
Chapter
Der Output eines Unterrichtsfaches ist das Produkt eines handlungsorientierten Lernprozesses und der dabei stattfindenden Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten. Die Konfrontation zwischen Lernenden und Inhalten in einer von der Lehrperson initiierten Lernsituation sollte auf eine zielgruppenorientierte Kompetenzerweiterung abzielen. Die zu erreichenden Kompetenzen definieren den Output als „Soll-Zustand“ und beschrieben damit die anvisierten Lernleistungen der Schüler und Schülerinnen.
Chapter
Das vorherige Kapitel widmete sich den Outputfaktoren von Sportunterricht. Die Erfassung dieser Faktoren entspricht der Output- bzw. Produktqualität des Angebots-Nutzungsmodells (vgl. Kapitel 2).
Experiment Findings
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Good practice guidelines for sports clubs interested in intercultural opening processes Anregungen zur Interkulturellen Öffnung für interessierte Sportvereine Im Rahmen des SPIEL MIT!-Modellprojekts entstand dieser Gute-Praxis-Leitfaden, den wir heute allen interessierten Sportvereinen zur Verfügung stellen können. Er bietet Ideen und Anregungen für eine erfolgreiche Interkulturelle Öffnung. In Kooperation mit der AWO Jena-Weimar e. V., der Hochschule Karlsruhe, der Karlshochschule und dem Landessportbund Thüringen e.V. werden im Projekt SPIEL MIT! Vereine intensiv bei interkulturellen Fragestellungen betreut. Einige der Vereine haben in diesem Rahmen eigene Maßnahmen entwickelt, um auf gesellschaftliche Herausforderungen in diesem Kontext einzugehen. So konnte das Projekt gelungene Beispiele sammeln, die nun anderen Vereinen zugänglich gemacht werden um zu zeigen, wie interkulturelle Vereinsentwicklung gefördert werden und gelingen kann. Gleichzeitig soll der Leitfaden auch Mut machen, sich an dieses Thema heranzuwagen. http://www.fs-ikoe.de/spiel-mit-thueringen/
Article
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Zusammenfassung Vor dem Hintergrund einer angestiegenen Anzahl an Geflüchteten in Deutschland wurden durch den organisierten Sport Programme installiert, die explizit die ‚Zielgruppe’ Geflüchtete adressieren und deren Integration in und durch den Sport fördern sollen. Unter Zuhilfenahme von verschiedenen dem Integrationsparadigma gegenüber kritisch positionierten Ansätzen, die aus einer machttheoretischen Perspektive Differenzkategorisierungen analysieren, beleuchten wir am Beispiel des Sports den dominierenden Integrationsdiskurs. Wir zeigen, dass Integration – abweichend von der wissenschaftlichen Definition, die diese als wechselseitigen Prozess bezeichnet – in (politischen) Programmen in erster Linie Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund als eine Art Bringschuld auferlegt wird. Wir stellen das sich davon abgrenzende Konzept der Teilhabe vor, welches eine gleichberechtigte und interessengeleitete Partizipation fordert. Mit dem Projekt Refugees Welcome in Sport (ReWIS) nehmen wir ein Projekt für Geflüchtete in den Blick, welches sich die Ermöglichung von Teilhabe zum Ziel setzt. In einer praxeologisch ausgerichteten Begleitforschung reflektieren wir, welche Herausforderungen sich bei der praktischen Umsetzung des konzeptionellen Anspruchs ergeben.
Article
In Germany, sports like football, weightlifting and boxing, practised by many sportsmen and women with a migrant background, stand in stark contrast with sports rarely taken up by the migrant population. Among the latter is handball, undoubtedly the second most popular German team sport after football. This paper addresses the problem of social selectivity in handball with regard to migrants in Germany and aims at identifying possible causes of this lack of participation on the basis of theoretical reflections. In concrete terms, the objective is to develop a theoretical model in which all exclusion mechanisms contributing to the social barriers facing people with a migrant background in handball are collated.
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Zusammenfassung Vor dem Hintergrund einer angestiegenen Anzahl an Geflüchteten in Deutschland wurden durch den organisierten Sport Programme installiert, die explizit die ‚Zielgruppe’ Geflüchtete adressieren und deren Integration in und durch den Sport fördern sollen. Unter Zuhilfenahme von verschiedenen, dem Integrationsparadigma gegenüber kritisch positionierten Ansätzen, die aus einer machttheoretischen Perspektive Differenzkategorisierungen analysieren, beleuchten wir am Beispiel des Sports den dominierenden Integrationsdiskurs. Wir zeigen, dass Integration – abweichend von der wissenschaftlichen Definition, die diese als wechselseitigen Prozess bezeichnet – in (politischen) Programmen in erster Linie Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund als eine Art Bringschuld auferlegt wird. Sich davon abgrenzend stellen wir das Konzept der Teilhabe vor, welches eine gleichberechtigte und interessengeleitete Partizipation fordert. Mit dem Projekt Refugees Welcome in Sport (ReWIS) nehmen wir ein Projekt für Geflüchtete in den Blick, welches sich die Ermöglichung von Teilhabe zum Ziel setzt. In einer praxeologisch ausgerichteten Begleitforschung reflektieren wir, welche Herausforderungen sich bei der praktischen Umsetzung des konzeptionellen Anspruchs ergeben.
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Dieser Beitrag zeigt Ergebnisse des bundesweiten Mädchenfußballprojektes Kicking Girls und bietet einen zusammenfassenden Überblick über die Projekthistorie, die konzeptionelle Einbettung im Themenfeld Sport sowie eine detaillierte Beschreibung der inhaltlichen Projektbausteine. Das Projekt Kicking Girls bietet Mädchen aus bildungsfernen Schichten und Mädchen mit Migrationshintergrund, die im organisierten Sport deutlich unterrepräsentiert sind, einen niederschwelligen Zugang zum Sport. Ziel des Projektes ist es, die Persönlichkeitsentwicklung und Sportsozialisation dieser Zielgruppe positiv zu beeinflussen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die vier Projektbausteine: Mädchenfußball-Arbeitsgemeinschaften in Grundschulen, Fußballturniere für Grundschülerinnen, Mädchenfußball-Camps und Coach-Ausbildungen für weibliche Jugendliche sind konzeptionell miteinander verzahnt und ergänzen sich gegenseitig. Aus der Arbeit der vergangenen zehn Projektjahre in verschiedenen Standorten in Deutschland konnten Gelingensbedingungen elaboriert werden, die zeigen wie Mädchenfußball im Kontext Schule und Verein nachhaltig gefördert werden kann.
Working Paper
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Der vorliegende Bericht basiert auf der Umfrage „Integration durch Sport in Thüringen“, welche vom 4. April bis 4. Mai 2017 im Rahmen des Forschungsprojektes SPIEL MIT! durchgeführt wurde. SPIEL MIT! unterstützt die Interkulturelle Öffnung von Sportvereinen, die im Landessportbund Thüringen organisiert sind, und fördert deren langfristige Etablierung als strategische Aktivität der Vereine. Dieses Ziel wird durch vier ineinandergreifende Maßnahmenpakete erreicht, welche in enger Kooperation der Karlshochschule International University mit der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft, der Fachstelle für Interkulturelle Öffnung AWO Kreisverband Jena-Weimar (Koordinator) sowie dem Landessportbund Thüringen durchgeführt werden. Im Fokus der Darstellung stehen dabei (1) Strukturen der Sportvereine in Thüringen bezogen auf die Anzahl der Mitglieder mit Migrationshintergrund, (2) bereits durchgeführte Maßnahmen zur Interkulturellen Öffnung und interkulturellen Kompetenz in Thüringer Sportvereinen und deren Wirkung sowie (3) Bedarfe Thüringer Sportvereine hinsichtlich einer Interkulturellen Öffnung. Der Bericht soll einen Überblick über die genannten Themenfelder in Thüringer Sportvereinen, die im Landessportbund Thüringen (LSB) organisiert sind, geben. Er dient als Grundlage für die Förderung und Beratung derjenigen Thüringer Sportvereine, die eine Interkulturelle Öffnung in ihrem Verein anstreben.
Chapter
Sport wird oft als klassische ‚Männersache‘ beschrieben. Obwohl sich traditionelle Vorstellungen in den letzten Jahren stark verändert haben, sind entsprechende Annahmen über typisch ‚weiblichen‘ und ‚männlichen‘ Sport bei Jugendlichen auch heute noch verbreitet. Dies dürfte v. a. für Migrantinnen gelten, die noch eher in sozialen Milieus aufwachsen und leben, in denen traditionelle Einstellungen vertreten und tradiert werden. Das Kapitel 6 „Geschlechtertypische Rollenerwartungen und die Mitgliedschaft im Sportverein“ analysiert, ob bzw. inwieweit sich unterschiedliche Einstellungen zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Sportvereinsbeteiligung von männlichen und weiblichen Heranwachsenden niederschlagen. Im Kapitel werden zunächst ‚traditionelle‘ und egalitäre Geschlechterverhältnisse beleuchtet, und es wird die kulturelle Variabilität in der Ausgestaltung von Geschlechterrollen aufgezeigt. Darauf aufbauend werden Annahmen über die Folgen für die Sportbeteiligung begründet, an denen sich die empirische Untersuchung orientiert. Anschließend werden die Zusammenhänge zwischen Einstellungen zur Gleichberechtigung und der Beteiligung am Vereinssport empirisch mit multivariaten Modellen analysiert und diskutiert.
Chapter
Im zweiten Kapitel „Passungsverhältnisse Jugendlicher mit Migrationshintergrund zum Sportverein“ wird der theoretische Rahmen konkretisiert, wobei der Fokus auf das Sportvereinsengagement Jugendlicher mit Migrationshintergrund gerichtet ist. Es wird der Begriff „Passungsverhältnis“ als ein analytisches Konstrukt auf Basis verschiedener Theorieansätze entwickelt, um aus einer relationalen Perspektive die Entstehung sozialer Ungleichheit in einer komplexen Einwanderungsgesellschaft beschreiben zu können. Zur Beschreibung verschiedener Passungsherausforderungen wird ein Spannungsfeld von Lebens- und Alltagswelt konzipiert, das die unterschiedlichen Handlungskontexte Familie, Peergroup, Schule und Sportverein umfasst. Des Weiteren wird bei der Beschreibung möglicher Passungsherausforderungen auf das Konzept sozialer Welten, und auf feldtheoretische und organisationssoziologische Überlegungen Bezug genommen. Die theoretischen Überlegungen münden abschließend unter Berücksichtigung des Ansatzes einer milieuspezifischen Handlungsbefähigung in eine Heuristik zur empirischen Rekonstruktion von Passungsverhältnissen.
Chapter
Aus dem Projekt haben sich wichtige Erkenntnisse über die sportvereinsbezogene Sozialisation von zugewanderten Mädchen und Jungen ergeben, insbesondere über den Einfluss kultureller Unterschiede auf die organisierte Sportbeteiligung und über die Mechanismen der inter- und intragenerationalen Weitergabe sportbezogener Einstellungen. Diese werden im Kapitel 15 „Sportvereinsbezogene Sozialisation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund – Zusammenfassung und Ergänzungen“ zusammenfassend resümiert. Während differenzierte Ergebnisse zu förderlichen und hinderlichen Faktoren einer Sportvereinskarriere im Hinblick auf Breiten- und Leistungssportler/innen vorliegen, sind die Aussagen über Migrantinnen, die mit dem Leistungssport aufgehört haben oder nie den Weg in die Sportvereine gefunden haben, noch unbefriedigend. Hier setzt eine Ergänzungsstudie an, in der weitere Interviews mit 19 relevanten Bezugspersonen (Eltern, Trainer und Übungsleiter, Imam) durchgeführt worden sind. Erste Ergebnisse aus dieser Ergänzungsstudie werden abschließend dargelegt.
Chapter
Kapitel 11 „‘Willst Du auch noch Fußball spielen, wenn Du verheiratet bist?‘ –Sportengagements von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Kontext geschlechtertypischer Lebenslagen“ nimmt die Fragestellungen des sechsten Kapitels noch einmal auf. Es werden Aspekte der sozial und kulturell geprägten Lebenslage einerseits und Aspekte der Lebensführung anderseits im Hinblick auf die Sportvereinskarrieren jugendlicher Migrantinnen und Migranten in einen Zusammenhang gebracht. Ziel ist es, hinsichtlich der Strategien der Lebensführung und der sich daraus ergebenden sportbezogenen Lebenslinien, geschlechtertypische Muster aufzudecken. Auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes werden Fragestellungen für die qualitative Untersuchung abgeleitet. Dann werden die Ergebnisse der empirischen Analyse dargelegt und diskutiert.
Chapter
Im Rahmen der qualitativen Teilstudie wurden 35 Jugendliche mit Migrationshintergrund zu ihren Sportvereinskarrieren und/oder ihren Erfahrungen mit Bewegung und (informellem) Sporttreiben interviewt. Bevor in den nachfolgenden Buchbeiträgen unterschiedliche Aspekte der qualitativen Teilstudie diskutiert werden, wird im Kapitel 9 „Beschreibung des Interviewsamples“ ausführlicher auf die Auswahl und die Gewinnung der Interviewpersonen eingegangen. Danach erfolgt eine Beschreibung einiger sozialstruktureller Merkmale der interviewten Jugendlichen, und es werden Kurzportraits von allen Jugendlichen erstellt. Abschließend werden erste Analysen zu Fremdheitsgefühlen in Deutschland und Diskriminierungserfahrungen u. a. in schulischen und sportlichen Kontexten dargelegt, die in dennachfolgenden Kapiteln aufgegriffen und vertieft werden.
Chapter
Geht es darum zu erklären, weshalb sich der Wunsch insbesondere vieler Migrantinnen, Sport zu treiben, nicht in aktives Sporttreiben niederschlägt, wird in öffentlichen und wissenschaftlichen Debatten zumindest bei den Migrantinnen aus der Türkei auf einen wesentlichen Hinderungsgrund verwiesen: auf die islamische Religion und die vergleichsweise hohe Religiosität. Kapitel 5 „Wie wirken sich Religion und Religiosität auf die Sportbeteiligung aus?“ greift diese Argumentationsfigur auf. In einem ersten Schritt werden die körper- und sportbezogenen Normen rekonstruiert, die im Islam und im Christentum verankert sind bzw. aus den Religionen abgeleitet werden. Danach werden Annahmen vorgestellt, die präzisieren, welche Implikationen sich aus diesen Normen für das Sporttreiben im Sportverein ergeben müssten. Im empirischen Teil des Kapitels wird dann zuerst bivariat und anschließend multivariat überprüft, wie groß der Einfluss ausfällt, den die Religionszugehörigkeit und die Religiosität tatsächlich auf das vereinsorganisierte Sporttreiben von jungen Migrantinnen und Migranten ausüben.
Chapter
Ausgehend von einer Sekundäranalyse der Daten des DJI-Jugendsurveys 2003 wird eine weiterführende qualitative Studie zur (vereins-)sportbezogenen Sozialisation von Heranwachsenden mit Migrationshintergrund konzipiert und realisiert. Angeschlossen wird nicht nur am theoretischen und empirischen Forschungsstand der Sportwissenschaft, sondern auch an neuere Erkenntnisse der Jugend- und Migrationsforschung. Neben einer sozialisationstheoretischen Fundierung werden empirisch belastbare qualitative und quantitative Daten erhoben bzw. differenziert (re)analysiert. Einerseits können Fragen einer Sozialisation zum Vereinssport im Kontext kultureller Differenzen analysiert werden. Andererseits erhält man weitere Einsichten in die psychosoziale Entwicklung von Heranwachsenden und den Sozialisationswirkungen des (Leistungs- bzw. Wettkampf-)Sports. Im ersten Kapitel „Zur Einführung in die Beiträge“ wird der sozialisationstheoretische Rahmen skizziert. Des Weiteren werden einige methodische Informationen zur quantitativen und zur qualitativen Teilstudie gegeben.
Chapter
Im dritten Kapitel „Zur Beteiligung junger Migrantinnen und Migranten am Vereinssport“ wird der bisherige empirische Forschungsstand zur Partizipation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund am Sport resümiert, wobei u. a. auf die Ergebnisse repräsentativer Datensätze (z. B. Shell-Jugendstudie 2000, die Nationale Ergänzungsstudie zu PISA 2000 oder die SPRINT-Studie) eingegangen wird. Zugleich werden eigene Auswertungen aus dem DJI-Jugendsurvey vorgestellt, mit deren Hilfe sich das Wissen über die Sportbeteiligungsmuster von jungen Migrantinnen und Migranten auf eine noch breitere empirische Basis stellen lässt. Hauptsächlich geht es um den Organisationsgrad der Jugendlichen im Sportverein, der nach soziodemografischen Merkmalen differenziert und für verschiedene Zuwanderergruppen dokumentiert wird. Die Befunde verdeutlichen, welche Gruppen (von Einwanderern) im organisierten Sport unterrepräsentiert sind und welche nicht. Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit dem freiwilligen Engagement dieser Jugendlichen im Sportverein.
Chapter
Fußball ohne Abseits ist ein Sammelbegriff verschiedener sozialer Projekte im Sport, die Interventionen in urbanen Räumen mit einem gemeinsamen Konzept umsetzen. Zugleich ist es auch ein universitäres Forschungsprojekt, das zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den wachsenden gesellschaftlichen, sozialen und bildungspolitischen Heraus- und Anforderungen an den Sport beitragen möchte. Dieser ‚Doppelcharakter‘ ermöglicht dabei das konkrete In-Beziehung-Setzen von gesellschaftlichen Fragestellungen und lokalen Problemen und die Entwicklung von Lösungsstrategien und Handlungsoptionen. In ihrem konzeptionellen Artikel erläutern die Autoren daher sowohl Ziele, Wege und Bausteine der Projektarbeit, als auch pädagogische und sozialwissenschaftliche Bezüge und Hintergründe des Praxisforschungsprojektes.
Chapter
Ulf Gebken und Sohnke Vosgerau richten abschließend einen Blick zurück auf die Beiträge des Bandes und Ergebnisse und Erfahrungen der Projekte. Zugleich richten sie jedoch auch den Blick nach vorn, hin zu den Zukunftsaufgaben sozialer Projektarbeit im Sport.
Book
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Bezugnehmend auf die kontrovers diskutierten Krisenszenarien einer zunehmend politikdistanzierten Jugendgeneration, wurden in den letzten Jahren immer wieder Fragen nach den Möglichkeiten einer Re-Integration politischer Gemeinschaften thematisiert. Dabei avancierten gerade zivilgesellschaftliche Assoziationen im vorpolitischen Raum zu potenziellen Hoffnungsträgern für die Re-Integration politischer Gemeinschaften. Über die Beteiligung in Freiwilligenvereinigungen könnten sich gerade Jugendliche in ihrer Rolle des „mündigen Bürgers“ üben und „Demokratie im Kleinen“ erproben. Diese inzwischen durchaus kontrovers und differenziert diskutieren Annahmen werden in der vorliegenden Arbeit systematisch aufgearbeitet und in einem darauf aufbauenden Schritt mit empirischen Daten konfrontiert. Über Sekundäranalysen einschlägiger Surveys wird speziell für das Jugendalter recherchiert, welchen Erklärungsbeitrag die Beteiligung in Sportvereinen, kulturellen Vereinigungen, kirchlichen Gruppen und der freiwilligen Feuerwehr für den Erwerb von politischen Orientierungen und Verhaltensweisen leisten kann, welche Kompetenzen auf diesem Wege überhaupt erworben werden, welche Bedeutung den Kontexten der Partizipation in diesem Zusammenhang zukommt und welche weiteren Einflussgrößen zu berücksichtigen sind.
Book
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Sport gilt als ein ausgezeichnetes Mittel der interkulturellen Verständigung. Doch oft ist die Sportpraxis gekennzeichnet durch Missverständnisse, Konflikte, sogar durch Gewaltausbrüche. Interkulturelle Begegnungen im Sport können Fremdheitserfahrungen hervorrufen. Hier zeigt sich, dass sie neben der kognitiven und affektiven eine starke körperliche Dimension haben. Körperliche Fremdheit kann für die Individuen auch in nicht-sportlichen Kontexten zu einem schwer zu bewältigenden Problem werden. Es ist aber gerade der Körper-Aspekt von Fremdheit und Ethnizität, den die Sozialforschung so gut wie nie in den Blick genommen hat. Geschrieben im Schnittpunkt von Sportforschung, Körpertheorie und Migrationssoziologie, wendet sich dieses Buch an Soziologen, Pädagogen sowie an die am Sport interessierte Fachöffentlichkeit, insgesamt an all diejenigen, die in der Praxis, in Forschung und Lehre mit Themen wie Migration, Ethnizität, Fremdheit zu tun haben. Auf der Grundlage der Gesellschaftstheorie Pierre Bourdieus entwickelt der Autor in den frühen 1990er Jahren den Ansatz einer praxeologischen Sport- und Migrationsforschung.
Article
School can be regarded as a context for a variety of leisure activities. Especially in all-day schools an increasing amount of young adolescents is spending more time in extracurricular activities. Therefore, all-day schools hold the potential to produce an "educational surplus" because it is argued that these activities contribute to the psychosocial development of adolescents. However, prior to the quest for possible developmental outcomes which could be related to extracurricular activities, another fundamental question must be responded to: Which groups of these young people do actually participate in such after-school programs? While analysing the socio-economic structure of participants for different school-organised activities, the article follows this query. For reasons of comparability, two other leisure contexts are examined: Clubs and volunteer associations as organised contexts on the one hand and a variety of informal and unstructured leisure activities on the other hand. The results reveal that extracurricular activities in schools succeed in including socially disadvantaged adolescents. The study is based on a secondary analysis of the German PISA 2000 data set.
Article
Zusammenfassung Der Beitrag legt Befunde zur Beteiligung von 15-jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund am vereinsorganisierten Sport vor. Die Sportvereinszugehörigkeit wird aus einer geschlechterdifferentiellen Perspektive analysiert, aber auch mit der sprachlichen Akkulturation und der sozialstrukturellen Integration der Familie in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund um eine sehr heterogene Gruppe handelt, die in Teilen durch eine sehr große Nähe, in Teilen aber auch durch eine sehr große Ferne zum Vereinssport gekennzeichnet ist. Vor allem bei den Mädchen wird der Zugang zum Sportverein stark von sozioökonomischen Lebensverhältnissen und von den kulturellen Normalitätsmustern der Familie mitdefiniert.
Article
Seit der Diskussion, die der Zehnte Kinder- und Jugendbericht (BMFSFJ 1998, S. 88ff.) über die Armut von Kindern hervorgerufen hat, werden nicht nur die hohen Anteile von Kindern, die unter Bedingungen von Armut leben – die „Infantilisierung“ von Armut – in der Fachdiskussion und in der Öffentlichkeit behandelt, sondern es wird darüber hinaus auchein besonderes Augenmerk auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gerichtet.
Sportbeteiligung, Gesundheit und freiwilliges Engagement
  • U Burrmann
  • T Nobis
Ungleich sozialisierte Körper Soziale Determinanten der Körperlichkeit 10-bis 11-jähriger Kinder
  • U H Bittlingmayer
DSB-SPRINT-Studie. Eine Untersuchung zur Situation des Schulsports in Deutschland
  • Deutscher Sportbund
Männliche Identitätsentwicklung im Sport
  • N Neuber
Schichtspezifische Varianten des Sportverhaltens in den neuen und alten Bundesländern
  • J Winkler
Kinder und Jugendliche in Ganztagsangeboten
  • I Züchner
  • B Arnoldt
  • A Vossler
Mädchen und Sport an der Hauptschule. Sportsozialisation und Schulsport von Mädchen mit niedrigem Bildungsniveau
  • J Frohn
Die Weitergabe der Sportkultur in der Familie
  • W Georg
  • R Hasenberg
  • J Zinnecker
Gesellschaftliche und politische Beteiligung
  • W Gaiser
  • J De Rijke
  • M Gille
Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland
  • M Gille
  • S Sardei-Biermann
  • W Gaiser
  • J De Rijke
Integration und Segregation-Überlegungen zu einer alten Debatte
  • H Häußermann
  • W Siebel
Sport, Ethnizität und Geschlecht
  • N Schaoua
  • R Keiner
Bewegungskulturen im Widerstreit-ein Beitrag zur Begrenzung des Verstehens
  • J Thiele
Wir sind dabei. Mädchen und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte im Sport
  • Nrw Innenministerium
Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht, Ethnizität und Sport. Soziologische Überlegungen zum ‚Sport von Migrantinnen‘
  • M.-L Klein
Begrenzte ‚Spielräume‘ in der Freizeit? Empirische Befunde zu den Freizeitmustern türkischer Mädchen
  • M Mutz
  • S Petersohn
Sport und die Suche nach Männlichkeit
  • A Richartz
Evaluation des Programms „Integration durch Sport“. Band 1 und 2. ASS-Materialien Nr. 35 und Nr. 36
  • J Baur
Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund im organisierten Sport
  • C Kleindienst-Cachay
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2001): Integration durch Sport-Migrantinnen im Sport
  • Ministerium Für Städtebau Und Wohnen
Forschungsprogramm der Teilstudie zur Erfassung des Sportunterrichts
  • R Heim
  • W.-D Brettschneider
  • J Hofmann
  • U Kussin