Dem vereinsorganisierten Sport werden besondere Chancen zur Integration von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund
nachgesagt. Diese Annahme stützt sich einerseits auf die Vermutung, dass mit dem gemeinsamen Sporttreiben im Verein integrationsförderliche
Wirkungen verbunden sind. In diesem Zusammenhang wird ein Beitrag zur sozialen, kulturellen, alltagspolitischen und womöglich
auch zur strukturellen Integration vermutet, der mit einem Sportengagement im Verein verbunden sein soll (vgl. Baur 2006;
Bundesregierung 2007). Andererseits wird die Anschlussoffenheit und Inklusivität des Sports betont. Die flächendeckende und
angebotsreiche Sportinfrastruktur, das ‚universell‘ gültige Regelwerk und der vorwiegend nonverbale Charakter des Sports werden
als Gründe angeführt, weshalb Zuwanderer in der Lage sein sollen, ‚aus dem Stand‘ mitzumachen (vgl. Baur 2006; Bundesregierung
2007; kritisch dazu Bröskamp 1994).