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Pimpernussbotanik durch die Jahrtausende 19
Von alten Amuletten und
abgeschnittenen Nasen –
die Pimpernuss in
Archäologie
und Geschichte*
Andreas G. Heiss
Die dicke, harte und glänzende
Schale prädestiniert die Samen
der Pimpernuss dazu, als
„botanische Perlen“ genutzt
zu werden. Sie trägt aber auch
dazu bei, dass die Kerne der Zer-
setzung lange trotzen und dadurch
in archäologischem Fundmaterial gut
erhalten bleiben können. Aufgrund ihrer charak-
teristischen Gestalt lassen sie sich so noch nach
vielen Jahrhunderten von ArchäobotanikerInnen
erkennen. Auch das Holz ist in seiner Feinstruktur
sehr charakteristisch und lässt sich aufgrund seiner
mikroskopischen Merkmale auch mit kleinen Splittern
noch bestimmen, selbst wenn diese durch Feuer-
einwirkung verkohlt sein sollten.
Fragen an die Prähistorie: essen oder doch
lieber um den Hals hängen?
Bis vor kurzem lagen aus der Urgeschichte über-
wiegend entweder unsicher datierte Funde von
Staphylea pinnata vor, oder deren archäo logischer
Fundzusammenhang konnte nichts Genaues über
eine gezielte Nutzung der Pflanze berichten. Unter
diese unklaren Fundstellen fallen beispielsweise
bronzezeitliche Pimpernuss-Früchte aus Pfahlbauten
bei Castione dei Marchesi in Oberitalien[ 17] sowie im
weitesten Sinne „urgeschichtliche“ Samen aus der
Pfahlbausiedlung Ripacˇ in Bosnien.[1]
Eindeutigere Ergebnisse zeigen die bronzezeitlichen
Funde in Masseria Mammarella in Mittelitalien[9]: hier
können wir mit einiger Gewissheit davon ausgehen,
dass die Samen der Pimpernuss wohl als Nahrungs-
mittel gedient haben. Denn sie wurden gemeinsam
mit kultivierten Nahrungspflanzen und Wildfrüchten
verschiedener Art gefunden. Als sensationell muss
schließlich eine erst kürzlich gemachte Ent deckung
in der frühbronzezeitlichen Pfahlbausiedlung Lucone
am Gardasee gelten: in den Siedlungsschichten fand
sich eine vollständige Kette aus Marmorperlen und
durchlochten Pimpernuss-Samen[38] – mit knapp 4.000
Jahren der bislang älteste Beleg für die Nutzung von
Staphylea-Samen als Schmuck. Eisenzeitliche
Funde sind wieder spärlicher dokumentiert, wie die
elf Samen aus einer früheisenzeitlichen Fundstelle
im süditalienischen Guglionesi[2] und einige Stücke
verkohlten Staphylea-Holzes aus Südmähren.[35]
Totenkulte der Römer und Kelten?
Die – abgesehen vom Fund in Lucone – recht dünne
Befundlage verbessert sich schlagartig in der
Römerzeit, aus der auch die älteste schriftliche
Erwähnung der Pimpernuss stammt. Antike Schriften
zur Botanik sind zwar stets mit großer Vorsicht zu
interpretieren. Doch bei dem von Plinius dem Älteren
als staphylodendron[7] bezeichneten Gewächs
scheint es sich tatsächlich um unsere Pimpernuss zu
handeln.
Aus der Römerzeit stammen dann auch häufigere
archäologische Belege dafür, dass Staphylea pinnata
vom Menschen gezielt genutzt wurde: etwa in Gestalt
von Amuletten aus Pimpernusskernen, wie man sie in
Pruszcz Gdan´ski (Praust) in Nordpolen fand.[30] Sowohl
vom Ende des 2. als auch aus dem 3./4. Jh. n. Chr.
stammen Belege, dass derartiger Schmuck als Beigabe
* Ein großer Teil der hier behandelten archäobotanischen Belege der Pimpernuss wurde bereits früher durch Małgorzata Latałowa (Gdansk) zusammen-
gestellt (Latałowa 1994). Für diese grundlegende Arbeit, aber auch für die freundliche Unterstützung mit umfangreichem Daten- und Bildmaterial für
den vorliegenden Artikel gilt ihr der herzlichste Dank des Autors. Gedankt sei außerdem auch den KollegInnen Renata Perego (Basel), Romuald Kosina
(Wrocław) und Lorenzo Costantini (Rom) für die freundliche Unterstützung mit weiterer Literatur.
Klaus Wanninger
Brænde (DK)
Vindinge, Roskilde (DK)
Pruszcz Gdan ´ski (PL)
Bremen-Mahndorf (D)
Wrocław (PL)
Opole (PL)
Kraków (PL)
Lišenˇ (CZ)
Trossingen-Stohrenhof (D)
Merano, Castel Tirolo (I)
Lucone, Brescia (I)
Castione dei Marchesi (I)
Ripacˇ (BiH)
Resnikov prekop (SLO)
Kereki (H)
Guglionesi, Santa Margherita (I)
Ocˇkov, Nitra (SK)
Mikulcˇice (CZ)
Brno (CZ)
Teˇšetice (CZ)
Kelheim (D)
Eisen- und Bronzezeit Römerzeit Mittelalter
in Gräber gelegt wurden. Überhaupt finden sich
die Sa men der Pimpernuss in mehreren Gräbern
der röm ischen Provinz, teilweise auch weitab vom
natürlichen Verbreitungsgebiet der Art: so etwa
im nord deutschen Bremen[30] und sogar in Dänemark,
wo auf der Insel Fyn[30] Samen aus einem Grab geborgen
wurden, und wo bei Vindinge bzw. Roskilde
ein weiteres Staphylea-Amulett[40] auftauchte, diesmal
an einem Bronzeband und mit zwei Bersteinperlen. Da
wir heute vermuten, dass das ursprüngliche Ausbrei-
tungsgebiet des Strauches in Osteuropa lag, haben
die Römer also wohl aktiv zu seiner Ver breitung bei-
getragen. „Schuld“ daran waren unter anderem wohl
auch Gebräuche, die mit einer – leider nicht überliefer-
ten – Tradition im Begräbnis ritus verbunden gewesen
sein dürften. Der Fund von verkohltem Staphylea-Holz
in einem Grab nahe Nitra in der Slowakei[19 ] ist zwar
ebenfalls römerzeitlich, doch handelt es sich hier um
eine germanische Be gräbnisstätte.
Gustav Hegi berichtet in seiner „Illustrierten Flora
von Mitteleuropa“ dann auch von einem Brauch
der Kelten, Pimpernuss auf Gräbern zu pflanzen[17 ].
Er bleibt uns allerdings jeglichen Beleg für diese
Vermutung schuldig. Daran angelehnt wird – vom
einen Autor vorsichtiger, vom anderen weniger
vorsichtig formuliert – in den Raum gestellt, dass sich
von dieser kulturellen Verbindung der Pimpernuss
zum Totenkult vielleicht auch die alten deutschen
Bezeichnungen Todtenkopfbaum und Todtenköpfli
ableiten könnten[19, 8, 37]. Es ist aber eher anzunehmen,
dass sich dieser Name – wie auch der französische
20 Pimpernussbotanik durch die Jahrtausende
Pimpernussbotanik durch die Jahrtausende 21
Volksname nez coupé – vielmehr auf die Gestalt
der Samen bezieht: denn deren Ansatzstelle ähnelt
tatsächlich einer abgeschnittenen Nase, oder eben
der Nase eines Totenschädels. In dieses Bild passt
auch eine in Österreich aufgezeichnete Legende, die
von einem Pimpernussstrauch erzählt, der aus den
abgeschnittenen und vergrabenen Nasenspitzen
von Nonnen gewachsen sein soll[27]. Falls sich Hegis
Hinweis bestätigen lassen sollte, könnten sich also
sowohl die behauptete Grabbepflanzung der Kelten
als auch der Todtenkopfbaum aus einer gemeinsame n
Ursache ableiten, nämlich der merkwürdigen Gestalt
der Samen.
Das Mittelalter und die „Hieratochorie“*
der Pimpernuss
Im Frühmittelalter finden sich nur einzelne archäo-
logische Nachweise. So wurden etwa in Trossingen-
Stohrenhof (Baden-Württemberg; 6. Jhdt.) Kerne
der Pimpernuss gefunden – wiederum als Grabbei-
gabe[41]. Frühmittelalterliche Samenfunde kennt man
außerdem aus dem mährischen Mikulcˇice[35].
Ab dem Hochmittelalter, dessen Beginn meist in die
Mitte des 11. Jhdt. gestellt wird, wird es nun spannend:
denn hier sind sich die AutorInnen, die die Ver-
breitungsgeschichte der Pimpernuss unter suchten,
ziemlich einig darin, dass es wohl christliche
Geistliche waren, die ab jetzt maßgeblich für deren
weitere Ausbreitung in Europa sorgten: und zwar, als
sich die Verwendung von Rosenkränzen immer mehr
ausbreitete[19, 30, 37]. Georges-Henri Parent[36, 37] führt
dann auch viele der heutigen Standorte von Staphylea
pinnata in Mittel- und Westeuropa nachvollziehbar
auf ehemalige oder noch bestehende klösterliche
Gemeinden zurück. Archäologisch belegt ist die
Pimpernuss im Hoch- und Spätmittelalter durch
Samenfunde beispielsweise aus Kelheim[30], aus
Brno/Brünn (11. Jhdt.)[35], aus Kerekí in Südungarn[35]
oder aus Wrocław in Polen[28]. Unsicher datierte,
vermutlich aber hochmittelalterliche Funde liegen
aus Schloss Tirol bei Meran/Merano vor[34].
Bunt bebildert auf dem Weg in die Neuzeit
Erst einige Jahrhunderte später, in den Kräuter-
büchern der Renaissance, taucht Staphylea endlich
auch in Büchern wieder auf: bei Conrad Gesner nur
in schriftlicher Form als staphylodendros[ 14] erwähnt,
wird sie etwa bei Rembert Dodoens[11 ] und Basilius
Besler[5] von detailreichen und teils prachtvoll
kolorierten Illustrationen begleitet. Rembert nennt
als bekannte Namen für die Pflanze Nux Vesicaria,
Staphilodendron Plini, Pistacia germanica und Sint
Antuenis nootkens (St.-Antonius-Nüsse). Während
etwa Gesner nur die wenigen bereits aus der Antike
überlieferten medizinischen Wirkungen wiedergibt,
weiß Dodoens nichts über eine Nutzung der Pflanze
zu berichten. Anders Matthias Lobelius, der explizit
auf die Verwendung der Samen für Rosenkränze
eingeht[31]. Der von ihm angeführte französische
Volksname baguenaudes à patrenostres weist
ebenfalls darauf hin. Bereits ins Barock, genauer
Von Mäusen angenagte Pimpernusskerne aus einer vermutlich
hochmittelalterlichen Schicht des Wirtschaftstrakts von Schloss
Tirol (Prov. Südtirol-Bozen/Alto Adige-Bolzano, Italien).
Maßstabslänge 1 cm.
Kerne der Pimpernuss, die als Amulett auf Silber- und
Bronzedrähte aufgefädelt und als Beigabe in ein römerzeitliches
(3./4. Jhdt. n. Chr.) Grab gelegt wurden (Pruszcz Gdan´ ski/
Praust, Nordpolen). Maßstabslänge 1 cm.
Latałova (1994), verändert
* ein fiktiver Fachterminus (er bedeutet „Verbreitung durch Priester“), der für diesen Ar tikel frei erfunden wurde. Man möge dem Autor dieses Stilmittel verzeihen.
Latałova (1994), verändert Oeggl & Heiss (2002)
Detailzeichnung eines der Kerne obiger
Abb. in zwei Ansichten (seitlich und mit Blick
auf das Hilum). 1 = Hilum (Ansatzstelle des Samens),
2 = Bohrung. Maßstabslänge 1 cm.
ins 17. Jhdt., datieren archäologische Funde der
Pimpernuss aus der Schlossruine Neideck bei
Arnstadt, Thüringen[52].
Spurensuche im 19. und 20. Jahrhundert
Ethnographische (volkskundliche) Berichte der
jüngeren Vergangenheit belegen auf mannigfaltige
Weise, dass die Pimpernuss im Volksglauben vor
allem im östlichen Europa, dem Hauptverbreitungs-
gebiet der Art, auch in der Neuzeit noch große
Bedeutung hatte. So reicht die
Spanne der Nutzungen der
Pflanze von ge weihten Zwei-
gen und Holz kreuzen
über Samen-Amulette,
Samen als Haus mittel
gegen Erbrechen
oder der Blätter als
Vieharznei bis hin
zu Holz-Talismanen
für den Exorzismus
böser Geister, wie
etwa für den slowa-
kischen und tschechi-
schen Raum, Polen und
die Ukraine dokumentiert
ist[19, 8]. Auch die Tradition von
Rosenkränzen aus Staphylea-
Samen soll hier erneut Erwäh-
nung finden: heute stellt sie ein
weitgehend erloschenes Handwerk dar.
Doch während die Herstellung von Gebetsketten
aus dem „Rosenkranzbaum“ in der Eifel noch für den
Beginn des 20. Jhdt. dokumentiert ist[50], meint die
Heimatkundlerin Marianne Kautsch für Österreich:
„Man trug sie einstens als Handschmuck, niemals sah
ich dieselben zu einem Rosenkranz verwendet, ver-
mutlich weil die Nüsse sehr hart zu bohren sind.“[27]
Freilich erwähnt sie weder Zeit noch Ort dieser
Beobachtung. Für die Dortmunder Region schreibt
Karl Prümer, dass im 19. Jhdt. „Pimpernüsse“
genannte Ge bildbrote als Spielgeld beim Wetten
dienten[39]. Ob diese aber, wie er vermutet, tatsächlich
nach der Pflanze benannt waren, bleibt derzeit noch
unbestätigt.
Vorläufige Schluss(Nuss?)folgerungen
Die frühere Rolle der Pimpernuss als Nutz-
pflanze ist anhand ihrer Archäologie sicherlich
nicht immer im Detail nachvollziehbar. So
waren etwa die in Aus grabungen
vorgefundenen Samen in den
allermeisten Fällen nicht
gelocht – ihre ein stigen
Nutzungsmöglichkeiten
dürfen deshalb trotz
einiger weniger ein-
deutiger Belege von
Amuletten und Ketten
keineswegs pauschal
auf „botanische Per-
len“ reduziert werden.
Und auch der Status
der Pimpernuss als
ureinheimische oder
doch nur vom Men-
schen importierte Pflanze
Małgorzata Latałowa
*ist für einige Gegenden
(etwa Frankreich und Italien)
noch unsicher. Doch zumindest eines
können wir mit Gewissheit sagen: dass
die archäologischen Belege gemeinsam mit den
historischen Quellen und den volkskundlichen Zeit-
dokumenten eine mindestens vier Jahrtausende
währende Nutzungsgeschichte von Staphylea
pinnata dokumentieren, und dass die Pflanze immer
wieder in einer engen Beziehung zu Glaubensvor-
stellungen früherer Zeiten gestanden hat.
Botanischer Garten Karlsruhe
Georg Schramayr
* Durchlochter Pimpernusskern aus einem römischen Grab (Ende 2. Jhdt. n. Chr.) in Pruszcz Gdan´ ski. Maßstabslänge 1 mm
linkes Bild:
Moderne Samen
der Pimpernuss, ihre
„abgeschnittenen
Nasen“ nach
rechts gewandt.
22 Pimpernussbotanik durch die Jahrtausende
rechtes Bild:
Das Pimpernussketterl
der Marianne Müllebner
Die Pimpernuss
Staphylea pinnata L.
Regionale Gehölzvermehrung RGV
Dodonaeus meldet /
daß diese Nüß gar feucht seyn /
ziehen doch etwas zusammen /
aber dem Magen seyn sie gar zuwider /
und machen bald einen Unwillen
2 Impressum
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sellschaft, Bd. 35, Wien, 76 S.
www
Pimpernuss-Seiten im Internet
Heckipedia
www.heckipedia.at
Verein Naturbegleiter
www.naturbegleiter.at
Verein Regionale Gehölzvermehrung – RGV
www.rgv.or.at
Danke
Die vorliegende Arbeit zur Pimpernuss zu erstellen war nur durch die bereitwillige Unterstützung
vieler Kenner, Informanten und Freunde möglich. Unser besonderer Dank gilt dabei:
Alfred Amon, Partner-Baumschuler der RGV
Petra Hergesell, Gärtnerin und Partner-Baumschulerin der RGV
Brigitte Wanninger, Recherche- und Sammelspezialistin
Harald Schmid, Lilienfeld, Biologe, Fotograf und Xylothekenfachmann
Erwin Neumeister, Naturschutzexperte und Top-Informant
Carina Bösch, Ökologin
Marianne Kohler-Schneider, Archäobotanikerin
Martin Eder, Kräutergärtner
Marianne Müllebner, Besammlerin der RGV
Anita Zach, Naturvermittlerin und Poetin
Gerhard Thalhammer, Naturpädagoge
Ricarda Schwarzel & Alexander Schreibeis von „die werbetrommel“. Ihrer Kreativität, Professionalität und
Geduld verdanken wir Layout und Design sowie die zeitgerechte Ausfertigung der gebundenen Arbeiten.
Klaus Wanninger
Büro LACON – Landschafts-
planung & Consulting
Lederergasse 22/8
A-1080 Wi e n
kwannin@lacon.at
Georg Schramayr
Grünz 17
A-3123 Obritzberg
office@schramayr.com
Ernst Scharfetter
Bonygasse 49
A-112 0 W ien
ernstscharfetter@gmx.at
Kveˇ ta Šimková
Na Dolech 3458/26b
CZ-586 01 Jihlava
simkovakveta@seznam.cz
Walter R. Bielowski
Universität Innsbruck
Institut für Botanik
Sternwartestraße 15
A-6020 Innsbruck
walter.bielowski@gmail.com
DI Sylvia Malicek
Göttweigerg 16/15
A-3500 Krems an der Donau
sylvia.malicek@utanet.at
Anschrift der
Verfasser
Aus der Reihe „Wildgehölz des Jahres“ der Regionalen Gehölzvermehrung ist bisher erschienen:
2007: Die Steinweichsel (Prunus mahaleb)[47]
2008: Die Schlehe (Prunus spinosa)[48]
2009: Die Dirndl (Cornus mas L.)[49]
2010: Die Pimpernuss (Staphylea pinnata L.)
In Vorbereitung: Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra L.)
Im Winter, vermischt mit Rauchpulver,
oder auch ohne dieses auf den
heißen Ofen gestreut, verbreitet
sich ein eben so angenehmer Geruch
im Zimmer…
Die Steinweichsel
Prunus mahaleb
Regionale Gehölzvermehrung RGV
ISBN 3-901542-26-4
Die Steinweichsel (Prunus mahaleb). Eine Monografi e der Regionalen Gehölzvermehrung RGV
Bei triefendem Gaumenzäpfchen
und geschwollenem Rachen koche
Blätter von Schwarzdorn in herbem
Wein und gurgle damit…
Die Schlehe
Prunus spinosa
Regionale Gehölzvermehrung RGV
Die Dirndl
Cornus mas L.
Regionale Gehölzvermehrung RGV
Aber warlich dies Frucht gessen /
stopffen gewaltiglich /
den Schlehen und Nespeln gleich /
sollen in allen Bauchflüssen
genützt werden
Die Pimpernuss
Staphylea pinnata L.
Regionale Gehölzvermehrung RGV
Dodonaeus meldet /
daß diese Nüß gar feucht seyn /
ziehen doch etwas zusammen /
aber dem Magen seyn sie gar zuwider /
und machen bald einen Unwillen.
Der Schwarze
Holunder
Sambucus nigra L.
Regionale Gehölzvermehrung RGV
Dr. Andreas G. Heiss
Universität für Bodenkultur, Institut
für Botanik, Archäobotanik-Team
Gregor Mendel-Straße 33
A-118 0 Wien
andreas.heiss@holzanatomie.at
Gerhard Thalhammer