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The Metropolis of Berlin: Urban Spaces, Cultural Mapping and Innovative Learning Cultures
- Joachim Broecher
- Joyce H. Davis
- Janet F. Painter
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Was wir in Berlin schon seit den 1920er und besonders seit den 1980er Jahren beobachten können, lässt sich als eine Art Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen betrachten. Wie werden die Menschen der Zukunft also leben, arbeiten und lernen? Inspiriert von Benjamins Passagen-Werk hat Joachim Bröcher, beginnend im Jahr 2015, Feldstudien in der Metropole Berlin unternommen, in den diversen urbanen Räumen und kulturellen Szenen. Zur Dokumentation und analytischen Durchdringung verwendet er eine eher freie Methode, angesiedelt zwischen Cultural Mapping, Feldtagebuch und Lyrik. Dieser Band versammelt eine Auswahl von zwei Dutzend Texten und stellt sie in einen transdisziplinär aufgespannten theoretischen Zusammenhang, der die Enge gegenwärtiger Wissenschaftsdisziplinen, Paradigmen und institutioneller Konstrukte aufbrechen und überwinden soll. In den ausgewählten Texten selber geht es aber durchaus sehr praktisch, plastisch und teils drastisch zu. Wie wollen wir auch Neuland erkunden, wenn wir nicht etwas Neues versuchen? heißt es in der Einleitung zum Buch, und nein, eine 1:1 Anwendung des hier teils in sanften Farben Aquarellierten und teils mit spitzer Feder Notierten, in Pädagogik, Gesellschaft und Kultur, kann es natürlich nicht geben. Dazu sind die Dinge zu komplex, zu subtil, zu eigensinnig. Aber darin liegt auch ihr Reiz, heißt es abschließend.
Die Zunahme der durch die »Neue Steuerung« des Bildungssystems produzierten emotionalen und sozialen Problematiken in Schule und Gesellschaft ist evident. Die Antwort darauf liegt jedoch nicht in einer präziseren sonderpädagogischen Diagnostik, Förderung und Intervention, sondern im Umbau von Schule, Universität und Gesellschaft. Joachim Bröcher plädiert für eine selbstgestaltete Bildungspflicht, ein bedingungsloses Grundeinkommen, die Gründung von selbstbestimmten Community-Projekten (in denen gearbeitet, gelernt und gelebt wird) sowie eine handlungsorientierte, philosophische Pädagogik. Die »Kontrollgesellschaft« (Gilles Deleuze) verwandelt sich so in eine Zivilgesellschaft der Entrepreneur*innen.
Die Zunahme der durch die »Neue Steuerung« des Bildungssystems produzierten emotionalen und sozialen Problematiken in Schule und Gesellschaft ist evident. Die Antwort darauf liegt jedoch nicht in einer präziseren sonderpädagogischen Diagnostik, Förderung und Intervention, sondern im Umbau von Schule, Universität und Gesellschaft. Joachim Bröcher plädiert für eine selbstgestaltete Bildungspflicht, ein bedingungsloses Grundeinkommen, die Gründung von selbstbestimmten Community-Projekten (in denen gearbeitet, gelernt und gelebt wird) sowie eine handlungsorientierte, philosophische Pädagogik. Die »Kontrollgesellschaft« (Gilles Deleuze) verwandelt sich so in eine Zivilgesellschaft der Entrepreneur*innen.
Dieses vierte Kapitel des Buches "Anders lernen, arbeiten und leben", mit dem Titel "Transdisziplinäre Studien in der Metropole Berlin: Visuelle Spiegelungen" hat die folgende Einleitung:
Ich war nicht mehr davon überzeugt, dass eine Forschung, die sich mit der Zukunft des Lernens befasst, und damit auch mit dem Arbeiten und Leben, insbesondere in Zusammenhang mit emotionalen und sozialen Aspekten, sich auf Erkundungen in Klassenzimmern beschränken darf. Natürlich transportieren die dortigen Akteur_innen vielerlei kulturelle und gesellschaftliche Bezüge in den Raum der Schule hinein. Doch alles das, was dort hineingebracht wird, wird auf eine spezifische Art, unter dem Vorzeichen des schulischen Curriculums und der unhinterfragt dominanten Position des Schulsystems, gefiltert und eingerahmt. Wenn wir aber immer nur die Perspektive der Schule einnehmen, und von hier aus, nach draußen in die Gesellschaft schauen, dann übernehmen wir stillschweigend bestimmte Setzungen, etwa die Überzeugung, dass es grundsätzlich sinnvoll sei, Schulen und standardisiertes Lernen, in der jetzigen Form, fortbestehen zu lassen. So kommt es, dass ich schließlich andere Wege ging, dass ich in den urbanen Raum Berlins eintauchte und dort, im Herbst 2015, mit Feldstudien und ethnografischen Erkundungen begann. Das war zunächst noch eine vorsichtige Suchbewegung, doch war ich überzeugt, dass sich in dieser Metropole die gesellschaftliche Zukunft Deutschlands, wie kaum in einer anderen Stadt, vorbereitet. Ich sah Berlin und seine ungeheure Dynamik, auf sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gebieten, als eine Art Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklung. Es gibt dort Impulse auf so vielen Ebenen. Ich habe versucht, diese photografisch einzufangen. Dieses Kapitel zeigt eine kleine Auswahl an Bildmaterial. Es geht nicht um die direkte Verwertbarkeit, nicht um den sofortigen Transfer, sondern darum, geistig beweglich zu werden, die Wahrnehmung zu erweitern und freier zu denken, im Sinne von Transdisziplinarität.
The paper’s first section presents the goal of the documented research: to connect the creative cities discourse with the development of innovative educational cultures, with a spotlight on the city of Berlin. One particular element of this research was to examine the social and cultural worlds which have been accessed through the booking platform Airbnb over a two-year time frame. The paper’s second section indicates which methodology was used and how the data were collected: 27 city-wide randomly booked places were investigated, using cultural mapping, case study, participant observation, unstructured interviewing, and listening. The results are reviewed in the third section in the form of short case descriptions. Section four discusses the findings: While a majority of hosts demonstrated diverse lifestyles and practiced openly communicative and productive economic patterns (which are connected in the literature with the creative class), a particular group also demonstrated limited financial resources and precariousness. In the paper’s final section, the conclusion that the role of Airbnb in the context of urban change is more than ambivalent is discussed. This conclusion is provided despite the fact that Airbnb allows new communicative and economic forms. The Airbnb booking platform implies problematic effects on the social fabric of a city like Berlin. The paper concludes that schools should not only empower the younger generation with regard to their creative potential but that schools should also involve students in a critical analysis of urban change and challenge them to think about really sustainable forms of urban sharing.
Berlin bietet vielfältige Räume zur Reflexion und Transformation von gesellschaftlicher Realität und zugleich für das Neuentwerfen einer anderen ökonomischen, sozialen, kulturellen und pädagogischen Wirklichkeit. Die Stadt hat seit dem Mauerfall, wie bereits im 19. Jahrhundert und während der Weimarer Republik, den Status einer kreativen, dynamischen und schillernden Metropole, vergleichbar mit New York, London oder Paris, die Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht, indem sie der Entwicklung von Identitäten und Lebensentwürfen Raum gibt. Soziale Spannungsfelder, die es natürlich auch gibt, scheinen die Kreativität und die innovative Kraft der Metropole Berlin nicht abzubremsen. Was wir in Berlin jetzt beobachten, lässt sich hypothetisch als Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen betrachten. Wie werden die Menschen der Zukunft leben, arbeiten, kommunizieren und lernen? Worauf müssen sich die Schulen und Universitäten der Zukunft einstellen? Wenn man also, inspiriert von Walter Benjamins Passagen-Werk, das auf ausgiebigen Erkundungen in der Metropole Paris, in den 1920er und 1930er Jahren, beruht…, wenn man also diese Idee nun auf die Erforschung der Metropole Berlin überträgt, jetzt zu diesem Zeitpunkt, dann wird man jedoch zu zeitgemäßen Mitteln der Dokumentation und gedanklichen Entwicklung greifen müssen. Auch Benjamin hätte in der Gegenwart sicher eine Mischform aus Buch, Tagebuch, Blog, Videokanal, Cultural Mapping etc. gewählt. Dieses, für die Wissenschaftsplattform ResearchGate erstellte, Poster gibt einen Überblick zu weiteren 12 Beiträgen der eigenen Forschung. Mehr Beiträge befinden sich im Kanal Metropolis Berlin: Philosophical Explorations und können dort angeschaut bzw. angehört werden.
»School is always immersed in culture and at the same time constitutes a type of culture which it creates« (Ewa Bochno, 2018, p. 105).
Berlin bietet vielfältige Räume zur Reflexion und Transformation von gesellschaftlicher Realität und zugleich für das Neuentwerfen einer anderen ökonomischen, sozialen, kulturellen und pädagogischen Wirklichkeit. Die Stadt hat seit dem Mauerfall, wie bereits im 19. Jahrhundert und während der Weimarer Republik, den Status einer kreativen, dynamischen und schillernden Metropole, vergleichbar mit New York, London oder Paris, die Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht, indem sie der Entwicklung von Identitäten und Lebensentwürfen Raum gibt. Soziale Spannungsfelder, die es natürlich auch gibt, scheinen die Kreativität und die innovative Kraft der Metropole Berlin nicht abzubremsen. Was wir in Berlin jetzt beobachten, lässt sich hypothetisch als Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen betrachten. Wie werden die Menschen der Zukunft leben, arbeiten, kommunizieren und lernen? Worauf müssen sich die Schulen und Universitäten der Zukunft einstellen? Wenn man also, inspiriert von Walter Benjamins Passagen-Werk, das auf ausgiebigen Erkundungen in der Metropole Paris, in den 1920er und 1930er Jahren, beruht…, wenn man also diese Idee nun auf die Erforschung der Metropole Berlin überträgt, jetzt zu diesem Zeitpunkt, dann wird man jedoch zu zeitgemäßen Mitteln der Dokumentation und gedanklichen Entwicklung greifen müssen. Auch Benjamin hätte in der Gegenwart sicher eine Mischform aus Buch, Tagebuch, Blog, Videokanal, Cultural Mapping etc. gewählt. Dieses, für die Lern– und Forschungsplattform ResearchGate erstellte, Poster gibt einen Überblick zu weiteren 15 Beiträgen der eigenen Forschung. Mehr Beiträge befinden sich im Kanal Metropolis Berlin: Philosophical Explorations und können dort angeschaut bzw. angehört werden.
As educators, we strive for accessible, just and inclusive educational options for all children and youth, including those from vulnerable social strata. We reflect the processes inside of educational institutions, and examine the social, cultural and economic processes surrounding and overarching these institutional spaces. Guided by a growing literature about the `creative city´ in the social sciences, we started extended field studies in Berlin. The driving motivation behind this endeavour is an educational one and hopes to collect ideas for the building of innovative school cultures. Cities increasingly have become focal points for negotiating rights, living space, and access, with many cities balancing the coexistence of privilege with the lack of opportunity. Innovative projects which explore new forms of ownership and access, collective production and reproduction, right and solidarity, provide valuable impetus for more sustainable forms of community development and public education. To cite as an example: The ifa-touring exhibition `An Atlas of Commoning: Places of Collective Production´, made in collaboration with ARCH+ in 2018. In the sense of true solidarity and togetherness, the project seeks to revitalize the emancipatory concept of `us´. In this endeavor, Aby Warburg´s concept of the atlas is used, as a form of cultural mapping. This `atlas´ documents trendsetting urban projects related to `commoning´ - a set of practices dealing with the production and management of collective resources and spaces. These include a process in which networks of solidarity are created, and individual and collective rights are redefined. Inspired by `An Atlas of Commoning´ the poster provides a review of selected projects shown in the exhibition and discusses the potential of the concept of commoning from an educational perspective. It offers a theoretical framework for connecting urban studies and education science, with a strong focus on redefining the collective rights of children and youth who are vulnerable in their development and learning.
Berlin bietet vielfältige Räume zur Reflexion und Transformation von gesellschaftlicher Realität und zugleich für das Neuentwerfen einer anderen ökonomischen, sozialen, kulturellen und pädagogischen Wirklichkeit. Die Stadt hat seit dem Mauerfall, wie bereits im 19. Jahrhundert und während der Weimarer Republik, den Status einer kreativen, dynamischen und schillernden Metropole, vergleichbar mit New York, London oder Paris, die Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht, indem sie der Entwicklung von Identitäten und Lebensentwürfen Raum gibt. Soziale Spannungsfelder, die es natürlich auch gibt, scheinen die Kreativität und die innovative Kraft der Metropole nicht abzubremsen. Was wir in Berlin jetzt beobachten, lässt sich hypothetisch als Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen betrachten. Wie werden die Menschen der Zukunft leben, arbeiten, kommunizieren und lernen? Worauf müssen sich die Schulen und Universitäten der Zukunft einstellen? Wenn man also, inspiriert von Walter Benjamins Passagen-Werk, das auf ausgiebigen Erkundungen in der Metropole Paris, in den 1920er und 1930er Jahren, beruht…, wenn man also diese Idee nun auf die Erforschung der Metropole Berlin überträgt, jetzt zu diesem Zeitpunkt, dann wird man jedoch zu zeitgemäßen Mitteln der Dokumentation und gedanklichen Entwicklung greifen müssen. Auch Benjamin hätte in der Gegenwart sicher eine Mischform aus Buch, Tagebuch, Blog, Videokanal, Cultural Mapping etc. gewählt. Dieses, für die Lern– und Forschungsplattform ResearchGate erstellte, Poster gibt einen Überblick zu weiteren neun Beiträgen der eigenen Forschung. Mehr Beiträge befinden sich im Kanal Metropolis Berlin: Philosophical Explorations und können dort angeschaut bzw. angehört werden.
Berlin bietet vielfältige Räume zur Reflexion und Transformation von gesellschaftlicher Realität und zugleich für das Neuentwerfen einer anderen ökonomischen, sozialen, kulturellen und pädagogischen Wirklichkeit. Die Stadt hat seit dem Mauerfall, wie bereits im 19. Jahrhundert und während der Weimarer Republik, den Status einer kreativen, dynamischen und schillernden Metropole, vergleichbar mit New York, London oder Paris, die Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht, indem sie der Entwicklung von Identitäten und Lebensentwürfen Raum gibt. Soziale Spannungsfelder, die es natürlich auch gibt, scheinen die Kreativität und die innovative Kraft der Metropole nicht abzubremsen. Was wir in Berlin jetzt beobachten, lässt sich hypothetisch als Treibhaus für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen betrachten. Wie werden die Menschen der Zukunft leben, arbeiten, kommunizieren und lernen? Worauf müssen sich die Schulen und Universitäten der Zukunft einstellen? Wenn man also, inspiriert von Walter Benjamins Passagen-Werk, das auf ausgiebigen Erkundungen in der Metropole Paris, in den 1920er und 1930er Jahren, beruht…, wenn man also diese Idee nun auf die Erforschung der Metropole Berlin überträgt, jetzt zu diesem Zeitpunkt, dann wird man jedoch zu zeitgemäßen Mitteln der Dokumentation und gedanklichen Entwicklung greifen müssen. Auch Benjamin hätte in der Gegenwart sicher eine Mischform aus Buch, Tagebuch, Blog, Videokanal, Cultural Mapping etc. gewählt. Dieses, für die Lern– und Forschungsplattform ResearchGate erstellte, Poster gibt einen Überblick zu den ersten 36 Beiträgen der eigenen Forschung. Die Beiträge befinden sich im Kanal Metropolis Berlin: Philosophical Explorations und können dort angeschaut bzw. angehört werden.
Obwohl es bezogen auf das Thema der männlichen Homosexualität in den westlichen Ländern inzwischen große politische und gesellschaftliche Fortschritte gegeben hat, steht die Schulpädagogik hier noch immer vor großen Herausforderungen. Auch wenn dies schwer mit Zahlen belegt werden kann, vieles spricht dafür, dass Schulhöfe, Schulklassen und Lehrerzimmer oftmals Orte sind, an denen noch kein entspannter Umgang mit männlicher Homosexualität möglich ist — trotz der zahlreichen Diversity-Kampagnen seitens der Politik, der öffentlich-rechtlichen Medien, der Ministerien usw.
Es dürfte auch keine einfachen Strategien geben, Homophobie aus der Welt zu schaffen. Zu verunsichernd erscheint vielen männlichen Jugendlichen (und Männern), die sich in ihren Peer-Welten mit einer traditionell maskulinen Identitätskonstruktion zu behaupten suchen, die Vorstellung, sie könnten selbst homosexuelle Wünsche haben.
Jungen und junge Männer, die sich dagegen als homosexuell oder bisexuell erleben, finden im Kontext Schule selten ein günstiges Klima für die eigene Entwicklung vor. Die Auseinandersetzung mit dem Thema verlagert sich daher in städtische Subkulturen und ins Internet, in die Welt des Pornos und der Dating Apps bzw. sozialen Netzwerke etwa Grindr, Planetromeo, Daddy Hunt, Daddy Bear, Growlr, Chasabl, Grommr u.a. Gerade weil das Thema derart von Spannungen besetzt ist, die mit den Tiefen und Untiefen unserer eigenen Kultur und zusätzlich mit Spannungsfeldern zwischen verschiedenen Kulturen zu tun haben, könnte es zu den Aufgaben von Lehrkräften und anderen Pädagogen_innen im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung gehören, geeignete pädagogisch-didaktische Zugänge zu erschließen, damit tatsächlich eine Auseinandersetzung mit den Licht– und Schattenseiten des komplexen Themenfeldes gelingen kann. Die liberale Reformpädagogik mit ihren — in einigen Fällen nachweislich — fließenden Übergängen ins mann-männlich Erotisch-Sexuelle sieht sich seit einigen Jahren heftiger Kritik ausgesetzt, muss sich erst selbst neu ausrichten und kann derzeit kaum als Modell dienen. Eine rein verhaltensorientierte, an evidenzbasierten, psychologischen Diagnostik- und Interventionssystemen orientierte Inklusions– und Sonderpädagogik, wie sie den Förderschwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung in Deutschland und den USA immer mehr beherrscht, wird sich ebenso wenig als Bezugsmodell eignen, weil sie über keine Reflexionshintergründe verfügt, um die emotionalen Tiefen des Themas überhaupt zu erfassen. Auch lassen sich von hier aus keine Modelle entwickeln, um die artikulierten Lebensthemen pädagogisch-didaktisch zu rahmen und mit sachbezogenem Lernen zu verknüpfen. Impulse lassen sich aus kulturwissenschaftlichen, historiographischen, soziologischen und philosophischen Diskursen beziehen, ebenso aus der biographischen Literatur, aus Romanen und Erzählungen, aus Filmen, Kunst und Photographie, wenngleich vieles nicht 1:1 im Unterricht verwendet werden kann und mehr der Hintergrundvorbereitung dient. Praxiserfahrungen sprechen auch dafür, eher indirekt am Thema zu arbeiten, dabei niemanden festzulegen und stärker den Einzelnen übergreifende Reflexionshorizonte zu öffnen. Es geht eher darum, ermutigende, manchmal auch starre Denkmuster irritierende Impulse zu geben, Ängste abzubauen, ein Nachdenken und Neu-Denken in Identitätsfragen anzuregen und so schrittweise zu einem tieferen Verständnis alles Menschlichen zu gelangen.
Inspired through the reading of Walter Benjamin´s “Arcades Project” about Paris, and Alfred Kerr´s Berlin diaries and letters, also guided by a growing literature about the “Creative City” in the social sciences, Dr. Broecher began extensive field studies in Berlin, in October 2015. The driving motivation behind this endeavor is an educational one and hopes to collect ideas for the building of innovative school cultures. To achieve this goal, Dr. Broecher, in his role as field researcher, booked rooms in private flats via Airbnb in the quarters of Mitte, Charlottenburg, Prenzlauer Berg, Neukölln, Schöneberg, Friedrichshain, Kreuzberg etc., to explore the diverse social, cultural, geographical and economic living conditions, scenes, life worlds and life styles of Berlin. Since the fall of the Berlin Wall, as well as during Imperial and Weimar Germany, the city has embraced a reputation as a creative, dynamic and glittering metropolis. Berlin is comparable with New York, London or Paris, cities that attract people from all over the world. These cities provide space for the development of identities and the creation of life styles. Fields of social conflict and problematic social developments also manifest themselves. These undercurrents cannot darken the general atmosphere or impede the creative and innovative power of Berlin. The question that Dr. Broecher and his consultants and cooperators, Dr. Davis and Dr. Painter, wish to answer is: How do creativity and innovation manifest themselves on the social, cultural and economic level, in Berlin and its diverse quarters? In a later stage of the project, another question shall be answered about where and how creativity and innovation already manifest themselves in the educational work of Berlin´s schools. Creative and innovative enterprises, projects, and start-ups in the city will be analyzed and documented, profiling the educational programs of Berlin´s schools and their existing creativity– and innovation. In a third step, the results of this double analysis will be edited, structured and offered to Berlin´s schools as a stimulus for their own school culture or school program development work. The plan is to collaborate with a selection of Berlin schools closely and to support and counsel them during the development process. This qualitative and ethnographic study works with participating observation, field diaries, visual documentation, narrative interviews, cultural mapping, and online research. Interviews, focus groups and school programs will be analyzed qualitatively. The goal of this pilot study is to explore the possibilities and options for a larger, long-term research project.
Inspiriert durch die Lektüre von Walter Benjamins Pariser Passagenwerk und Alfred Kerrs Berliner Tagebüchern und Briefen, ebenso angeregt durch die anwachsende Literatur zur Creative City in den Sozialwissenschaften begann Dr. Bröcher im Oktober 2015 mit ausgedehnten Feldstudien in Berlin. Das treibende Erkenntnisinteresse war und ist dabei ein pädagogisches und richtet sich auf das Entwickeln von innovativen Schulkulturen. Dazu mietet/e er sich, jeweils für mehrere Tage, über Airbnb in wechselnde Wohnungen in Mitte, Charlottenburg, Prenzlauer Berg, Neukölln, Schöneberg, Friedrichshain, Kreuzberg etc. ein, um die sozialen, kulturellen, geographischen und ökonomischen Verhältnisse vor Ort, die einzelnen Quartiere, Kieze, Szenen, Lebensweisen und Lebenskontexte zu erkunden. Die Stadt hat seit dem Mauerfall, wie bereits im 19. Jahrhundert und während der Weimarer Republik, den Status einer kreativen, dynamischen und schillernden Metropole, vergleichbar mit New York, London oder Paris, die Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht, indem sie der Entwicklung von Identitäten und Lebensentwürfen Raum gibt. Soziale Spannungsfelder und Verwerfungen, die es natürlich auch gibt, scheinen dieses Bild nicht zu trüben und die Kreativität und die innovative Kraft dieser Stadt nicht abzubremsen. Die Frage, die Dr. Bröcher nun im Kontext der transatlantischen Kooperation mit Dr. Painter und Dr. Davis verfolgt, lautet: Inwiefern zeigen sich Kreativität und Innovation auf der sozialen, kulturellen und ökonomischen Ebene in Berlin und in seinen verschiedenen Bezirken und Quartieren? In einer späteren Projektphase soll dann der folgenden Frage nachgegangen werden: Und was davon spiegelt sich bereits in der pädagogischen Arbeit von Schulen wieder? Die Untersuchung der Stadt soll also, in einem zweiten Schritt, durch die Analyse von Schulprogrammen, Schulkulturen und schulischer Pädagogik in Berlin ergänzt werden, um zu sehen, in welchem Umfang und in welcher Form Kreativität und Innovation schon jetzt in den städtischen Bildungsreinrichtungen vorhanden sind. Im dritten Schritt sollen die gefundenen Ergebnisse der Stadtforschung in aufbereiteter Form den Berliner (und allen anderen) Schulen zur Verfügung gestellt werden, um Impulse und Anregungen zu geben. Mit einigen ausgewählten Berliner Schulen sollen, in einem vierten Projektabschnitt, zusätzlich exemplarisch Schulentwicklungsprozesse in der beschriebenen Richtung gemeinsam unternommen werden. Die qualitativ-ethnographisch angelegte Studie arbeitet mit teilnehmender Beobachtung, Feldtagebuch, visueller Foto-Dokumentation, narrativen Interviews, Cultural Mapping, Online-Recherchen u.a. Bezüglich der Schulen sollen qualitative Interviews, Fokusgruppen und Schulprogrammanalysen zur Anwendung kommen. Mit dieser Pilotstudie geht es zunächst darum, die Möglichkeiten eines größer angelegten Forschungsprojektes zu erkunden und auszuloten.