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1 - Einleitung
2 - Adam Smith als Bildanthropologe
3 - Imagination bei David Hume
4 - Gesellschaftliche Selbst-Bilder bei Smith
5 - Der Verlust der Bildlichkeit in der ökonomischen Theorie (5.1. Das Grundprinzip, 5.2. Der physikalische Raum der Natur, 5.3. Der Innen-Raum des Menschen, 5.4. Der Raum der Moral, 5.5. Der soziale Raum, 5.6. Der Raum der Gesellschaft)
6 - Ist eine Wirtschaftstheorie ohne Innen-Raum, ohne moralischen Raum, ohne sozialen Raum und ohne gesellschaftlichen Raum möglich?
Die Klimakrise wird nicht mit der gleichen politischen Tatkraft und Dringlichkeit angegangen wie aktuell die Corona-Pandemie. Konservative, sozialdemokratische und liberale Ansätze scheitern nicht nur an einer Lösung der mit dem Klimawandel verbundenen Probleme, sie verschärfen sie sogar weiter. Wir befinden uns in einer Krise der politischen Utopie und Vorstellungskraft.
Walter Ötsch und Nina Horaczek beleuchten die Ursachen dieser Krise. Sie betonen die Bedeutung von konkreten Bildern für in-spirierende Zukunftsvisionen und zeigen Auswege aus der Krise der politischen Imagination auf.
Erstinformationn hier: http://wir-wollen-unsere-zukunft-zurueck.de/
The present crisis has revealed that around the globe we are often only able to react to crises when it is (almost) too late. This paper addresses and explains the mono-structure of thought that has led to this predicament and delineates a new model of cognition capable of creating a new biodiversity of thought and action, especially in the economic sphere. With this, future crises may not only be overcome but may also contribute be avoided altogether. This paper offers a vision which does not provide ready-made answers but rather aims more fundamentally at opening up a wholly new imaginative scope for the possible.
Today's standard approach to economic education assumes that it can teach students how to view the world in a fixed and unchangeable way. But where does this assumption come from? Walter Lippmann, one of the founding fathers of neoliberalism, offers us an important hint: According to him, economics is capable to implant in people's heads certain pictures about the world which unconsciously guide both our thinking and behavior without being themselves alterable by human creativity. This essay turns to three texts written by Adam Smith, John Stuart Mill und Léon Walras in order to sketch out how economics has changed over the last two centuries in order to serve this purpose. At the same time it argues that this change is neither inevitable nor without alternative. Even in economics we can regain the power of creative thinking.
Are we entirely trapped? Sind wir in der Logik des Geldes gefangen? Mit diesen Fragen brachte Richard Seaford während des Symposiums "Geld als Denkform" im Mai 2015 eine wesentliche Problematik der Gegenwart auf den Punkt. Können wir uns der alles dominierenden Logik des Geldes entziehen? Vermögen wir dem bestimmenden Einfluss, den das Geld in der Gegenwart auf all unser Denken und Handeln ausübt, etwas entgegenzusetzen? Und wenn ja, auf welche Weise?
Im Folgenden untersuche ich zunächst, welche Antworten die Wirtschaftswissenschaften auf diese Fragen prinzipiell geben. Dabei wird deutlich werden, dass der Mainstream dieser Wissenschaften lediglich Formen des menschlichen Bewusstseins schult, die das Geld als einen Denkzwang stets voraussetzen und deswegen Menschen nicht zum Entschluss, diesen zu überwinden, befähigen können. Im Gegenteil zementieren sie diesen Zwang wie unsichtbare Mauern eines Gefängnisses immer fester. Darauf aufbauend werde ich nach Erkenntniswegen suchen, um die in den Wirtschaftswissenschaften implizierten Bewusstseinsformen systematisch zu vertiefen und schließlich ihre Grenzen aufzusprengen.
This article juxtaposes two social configurations that share the constitutive aspect of an omnipresent gaze. On the one hand stands an instruction of Nicolaus Cusanus, given in the preface of De visione Dei. On the other hand, the Panopticon of Jeremy Bentham will be introduced and analyzed. Although connected through similar elements and figurations, both sketches lead to radically different forms of sociality. These differences will be uncovered in four analytical steps in order to finally raise the question of the possibility of overcoming panoptic techniques and technologies by means of Cusanic thought and practice.
Der Beitrag erarbeitet mithilfe einer bildungsphilosophischen Grundlagenarbeit drei mögliche Wege, ökonomische Bildung an Hochschulen zu gestalten. Während eine reproduzierende Bildung auf einer weitgehend unbewussten Weitergabe ökonomischer Kategorien beruht, fördert ein dekonstruierender Modus deren kritische Durchdringung. Ein imaginierendes Bildungsgeschehen zielt schließich auf die Entwicklung neuer Interpretationsschemata, die wirtschaftliches Denken und Handeln in ein Resonanzgeschehen mit einer erfahrbaren Lebenswelt bringen. Damit ergeben sich mitunter überraschende Impulse für neue Konventionen ökonomischer Bildung und deren Brechung.
Der Beitrag beschreibt die lange Geschichte der Metapher von der Maschine in der Philosophie (seit der Antike) und in der Ökonomik (seit dem 18. Jahrhundert), letztere reicht von den Physiokraten über Adam Smith, Robert Malthus, David Ricardo, John Stuart Mill, Stanley Jevons und Léon Walras sowie Gérald Debreu bis zu Hayeks Konzept einer erweiterten Ordnung. Dabei wird der Mensch immer mehr auf rein maschinenhafte Aspekte reduziert. Es wird gezeigt, dass in der Neoklassik heute zwei sich widersprechenden Metaphern von der Maschine enthalten sind.
Die Einführung informiert über die Intention des Buches: einen Aspekt des wirtschaftenden Menschen in den Vordergrund zu stellen, der in der zeitgemäßen Ökonomik wenig untersucht wird – nämlich seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen, zu deuten, zu produzieren und zu teilen und darauf seine sozialen Wahrnehmungen und sein soziales Handeln zu begründen. Genau dieser Aspekt ist bei Adam Smith in der Theory of Moral Sentiments zu finden, wurde in der Geschichte der ökonomischen Theorie bald vergessen, in der Neoklassik geleugnet und bleibt im Wissenskonzept von Hayek nur einer selbst ernannten Elite von original thinkers vorbehalten.
Der vorliegende Band stellt ein erstes Grundlagenwerk zur Imaginationsforschung in der Ökonomie dar. Er erforscht die ökonomische Theoriegeschichte (auch mit Bezug auf die Philosophiegeschichte) und fragt, welche Bilder und Selbstbilder über Menschen, über das wirtschaftliche System und über die Zukunft in ökonomischen Theorien enthalten sind. Wie ist die Beschäftigung mit Imaginationen im Mainstream der Wirtschaftswissenschaften verloren gegangen und wie kann sie wiederbelebt werden?
Der Inhalt
• Imagination und Bildlichkeit der Wirtschaft – eine Einführung
• Zur Theorie und Philosophie des Bildes
• Diltheys Traum. Vom Haben einer Weltanschauung
• Die Selbstwahrnehmung der Wirtschaft. Zum Wandel herrschender Leitbilder
• „Eine Wissenschaft um ihrer selbst willen“. Der motivationale Frame der Ökonomik
• Bilder in der Geschichte der Ökonomie. Das Beispiel der Metapher von der Wirtschaft als Maschine
• Auswege aus dem Labyrinth der phantasmata. Thomas Hobbes als Begründer des homo oeconomicus?
• Erwarten, Vorstellen, Entscheiden. Zeitbilder der futurischen Entscheidung
• „The promised land“. Das Bild der Zukunft in Keynes’„Economic Possibilities for our Grandchildren“
• Das massenmediale Bild als konstitutives Moment des Geldes
• Bildnerisches Denken‘ als Wissensform der Ökonomie? Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Kunst
Die Herausgebenden
Prof. Dr. Walter Otto Ötsch ist Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte an der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung.
Prof. Dr. Silja Graupe ist Professorin für Ökonomie und Philosophie und Leiterin des Instituts für Ökonomie der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung.
Eine Neuübersetzung von Public Opinion aus dem Jahre 1922, ein Klassiker in der Theorie der Propaganda. In einem langen Vorwort (mit Silja Graupe formuliert) geben wir einen Überblick über die Lebensgeschichte von Lippmann, unsere Deutung des Werkes und gehen auf den Zusammenhang mit den Ursprüngen des Neoliberalismus ein: Das Walter Lippmann-Kolloquium von 1938 gilt als die Geburtsstunde des Neoliberalismus als internationaler Bewegung, es ist der Vorläufer der Mont Pèlerin-Gesellschaft, die 1947 von Hayek gegründet wird.
Dieses Buch stellt den Versuch dar, die Geschichte der ökonomischen Theorie in (West-) Deutschland und ihrer Wirkung auf die Gesellschaft neu zu interpretieren. Der Ausgangspunkt war eine neue Datenerhebung, welche im Zuge des Forschungsprojektes „ÖkonomInnen und Ökonomie“ generiert wurde. Sie beinhaltet: eine detaillierte Erfassung jener ca. 800 ÖkonomInnen, die im Zeitraum von 1954 bis 1994 einen Lehrstuhl für VWL an einer deutschen Universität innehatten.
Viele Bereiche der Gesellschaft, die früher eigenen Regeln gefolgt sind, haben sich einer wirtschaftlichen Effizienzlogik unterworfen. Die Ökonomik hat damit den Status einer gesellschaftlichen Leitwissenschaft errungen. Das vorliegende Buch beschreibt und kritisiert die Transformation der Ökonomik in eine Wissenschaft von "dem Markt" (in der Einzahl). Dieses Konzept wird u.a. (a) wie eine Person gedeutet (z.B. in Redewendungen wie "Der Markt bestraft die Politik"), (b) mit "Kräften" ausgestattet ("Wir können den Selbstheilungskräften des Marktes vertrauen") und (c) mechanistisch gedacht (das Reden von den "Marktmechanismen"). Theorien, die einen solchen Marktbegriff verwenden, werden als "marktfundamental" bezeichnet.
Das Buch, das auf einer Neuformulierung und kompletten Überarbeitung von "Mythos Markt" aus dem Jahre 2009 basiert,
+ schildert die Entstehungszeit des Marktfundamentalismus und des darin entfalteten Konzeptes von "dem Markt": Wer dieses Konzept erfunden hat, welches Denkkollektiv damit entstanden ist, welche Aspekte "den Markt" ausmachen und was mit diesem Begriff intendiert war;
+ kritisiert das wichtigste Modell, in dem dieser Ansatz heute breitenwirksam vermittelt wird: den Angebot-Nachfrage-Ansatz, wie er in den einführenden Lehrbüchern der neoklassischen Mikroökonomie unterrichtet wird;
+ diskutiert wichtige Folgen aus dem Denken "des Marktes": Welche praktischen Auswirkungen "der Markt" für die Wirtschaftspolitik, für die Politik und die Gesellschaft insgesamt hat und welche Gefahren vom Bild "des Marktes" ausgehen.
Es wird dabei auf drei Ebenen argumentiert:
+ Historisch: Entstehung des Ansatzes, Kontexte und Hintergründe und einige geschichtliche Folgewirkungen.
+ Theoretisch: Was die Theorien, die das Konzept "des Marktes" verwenden, auszeichnet, insbesondere die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Standardmodell der Neoklassik.
+ Diskursanalytisch: Wie "der Markt" von Medien und in der Politik verwendet wird und welche Folgen daraus resultieren.
Ergebnisse einer wissenschaftlichen Tagung vom Mai 2017, mit Expertinnen und Experten aus den Bildwissenschaften, der Kunst, der Philosophie und der Ökonomie: Welche Rolle spielen mentale Bilder für Wahrnehmen und Erkennen, für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für gesellschaftliche Prozesse? Erscheint unsere menschliche Sprache deutlich mehr als nur durch das gesprochene Wort?
Based on ideas of David Hume, Adam Smith, the founder of modern economics, in his Theory of Moral Sentiments developed the idea of a moral person. Morality in his conception is obtained in a continuous process of imagination about oneself and the others as well. Smith's idea of man has many implications for economic theory. However, in economics it was soon forgotten. Therefore, the history of economic thought beginning with Adam Smith can be understood as the constant loss of imagery and the implications of imaginations for economic activities. At the end, this article provides a short overview of some major implications of this development for economic thought.