Jutta Georg

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Publications (41)
Chapter
Keine Figur der Geistesgeschichte ist von der „Kritischen Theorie“ so kontrovers diskutiert worden wie Nietzsche. Entsprechend uneinheitlich ist die Auseinandersetzung mit ihm. Zudem zeigen sich unterschiedliche Rezeptionen im Werkverlauf Adornos und Horkheimers. Augenscheinlich hatte die Genealogie der Moral – wo Nietzsche den Nachweis des ursprün...
Book
Von Lou Andreas-Salomé bis Peter Sloterdijk. Dieses Buch trägt die philosophische und soziologische Nietzsche-Rezeption im deutschsprachigen Raum anhand der bedeutendsten Autorinnen und Autoren zusammen. Dabei werden nicht nur die Veränderungen des Nietzsche-Verständnisses im Wandel der Zeiten dokumentiert, sondern auch neue Perspektiven für die In...
Chapter
In diesem Kapitel werde ich genauer die Metaphern Nietzsches vorstellen, die mit den grundlegenden: Wille zur Macht, Leib, Amor fati/ tragische Bejahung, Dionysisches, Musik, Übermensch, ewige Wiederkehr des Gleichen in Verbindung stehen.
Chapter
Zu Beginn von »Sanctus Januarius« schreibt er im Aphorismus »Zum neuen Jahre« über den Amor fati: »Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen.
Chapter
Nietzsches Figur des physiologisch determinierten Willens zur Macht ist grundlegend für jeden Weltzugang, jede Erkenntnis- und Wertedimension und so kommt ihm ein quasi paradigmatischer Status zu. Diese Figur, man könnte sie auch als ein Dispositiv klassifizieren, ist buchstäblich verstanden keine metaphorische, sie steht vielmehr für die gleicherm...
Chapter
»– Dass aus meinen Schriften ein Psychologe redet, der nicht seines Gleichen hat, das ist vielleicht die erste Einsicht, zu der ein guter Leser gelangt – ein Leser, wie ich ihn verdiene [...]«, behauptet Nietzsche in »Warum ich so gute Bücher schreibe.« Wenn das zutrifft, hat er sich als Philosoph womöglich ins Abseits gestellt.
Book
Das Buch stellt Nietzsches Metaphern – durch die sich seine Philosophie überhaupt erst entfaltet – vor und zur Diskussion. Über seine Metaphern dekonstruiert Nietzsche das abendländische Denken. Seine Philosophie, sein Denken und Schreiben sind ohne seine Metaphorik – der Wille zur Macht, der Leib, das Dionysische, die Musik, Amor fati, die „grosse...
Chapter
Der erste nachweisbare Entwurf des Gedankens der ewigen Wiederkunft des Gleichen datiert von Anfang August 1881, geschrieben in Sils-Maria, unmittelbar vor der ersten Niederschrift der Fröhlichen Wissenschaft: »Die Wiederkunft des Gleichen [...] 6000 Fuss über dem Meere und viel höher über allen menschlichen Dingen! –«.
Chapter
»Altes Ziel: die Erzeugung höherer Menschen, die Verwendung der Menschenmassen als Mittel dazu.« – »Maaß und Mitte zu finden im Streben über die Menschheit hinaus: es muß die höchste und kraftvollste Art des Menschen gefunden werden!« Um höhere Menschen zu züchten, dürfen niedere als Material verwendet werden.
Chapter
Die Musik, der Leib, der Rausch, der Tanz sind Dispositive Nietzsches, die er aus seinem Begriff des Dionysischen extrahiert: sie verdanken sich den unbewussten Energien. Das Alogische des Dionysischen sei durch einen falschen Anspruch auf eine höherwertige Wahrheit der Rationalität zerstört worden.
Chapter
Bevor ich mich diesem Thema zuwende, reflektiere ich vorab auf relevante Thesen von Schopenhauers Kunst- und Musikauffassung, um die Differenz zu der ausgereiften nietzscheanischen Konzeption verdeutlichen zu können.
Chapter
Fragt man neben den sprachkritischen Motiven nach dem »Warum« von Nietzsches Philosophieren in Metaphern, dann werden wir auf seine Kritik an der Vernunft, der Erkenntnis, der Wahrheit und dem begrifflichen Denken verwiesen: »Insofern der Mensch an die Begriffe und Namen der Dinge als an arternae veritates [...] geglaubt hat, [meinte er J. G.] wirk...
Chapter
»Der große Stil besteht in der Verachtung der kleinen und kurzen Schönheit, ist ein Sinn für Weniges und Langes.« Sofort zeigt sich, dass der Stil für Nietzsche keine Äußerlichkeit sein kann, sondern gleichsam zu seinem metaphorischen Philosophieren gehört. Sein Stil ist in mehrfachen Hinsichten außergewöhnlich; dessen Bedeutung und Gewichtung find...
Chapter
Kunst und Philosophie seien »Heil- und Hülfsmittel des wachsenden oder des niedergehenden Lebens [...] sie setzen immer Leiden und Leidende voraus«. Nietzsche unterscheidet »zweierlei Leidende, einmal die an der Überfülle des Lebens Leidenden, welche eine dionysische Kunst wollen«, und die an der »Verarmung des Lebens Leidenden [...] die Betäubung...
Chapter
Bei Nietzsche ist die inverse Metapher des Dionysischen, wie sattsam bekannt, das Apollinische. Ich gehe hier nicht auf die vielfältigen Relationen zwischen den beiden in seinem frühen Denken ein, sondern führe zum Apollinischen nur summarisch aus: Apollinisch nennt er das Verharren vor der Welt des schönen Scheins, gleichsam eine Erlösung vom Werd...
Chapter
Friedrich Nietzsche war nicht nur ein Jahrhundertdenker, sondern auch ein meisterhafter Schriftsteller und Stilist. Er verstand es, seine Gedanken metaphernreich mit einer enormen suggestiven Kraft zu präsentieren, das erklärt nicht zuletzt seine andauernde Faszination, insbesondere in Zeiten der Erosion von Gewissheiten über Urteile und begrifflic...
Chapter
In Ecce homo – und das kann man durchaus als eine Variation des »Hat man mich verstanden?« – lesen, schreibt Nietzsche ostentativ gelassen: »Hier werde [...] die Frage nach dem Verstanden- oder Nicht-verstanden-werden dieser Schriften berührt. Ich thue es so nachlässig, [...] denn diese Frage ist durchaus noch nicht an der Zeit. Ich selber bin noch...
Chapter
Nietzsche war nur nachgeordnet an der sprachwissenschaftlichen Funktion und Bedeutung der Metaphern interessiert, diese werden im Folgenden nur schlaglichtartig beleuchtet. Freilich stellt sich die Frage: Was ist eine Metapher und welche Bedeutung hat sie für den philosophischen Diskurs? Hierzu gibt es seit der Antike – und erstmals in sprachphilos...
Chapter
Nietzsches Diagnose, es herrsche Nihilismus verdankt sich der grundlegenden Bedeutung seines Topos des Willens zur Macht; er ist gleichsam das Instrument für diese Bewertung. Indem dieser als Grundprinzip des Organischen negiert worden sei, konnten die lebensverneinenden Werte reüssieren.
Article
Der gemeinsame Referent der Ethiken von Nietzsche und Lévinas ist der Leib. Entwirft Nietzsche eine Ethik für Solitäre, so bezieht sich Lévinas auf die vom Unendlichen gestiftete Relation zwischen dem Ich und dem Antlitz des Anderen, das den gesamten Auftrag seiner Ethik enthält. Obwohl ihre Kozeptionen völlig konträr sind, gravitieren sie um eine...
Article
Anders als die etablierte akademische Philosophie, die Freuds Theorie bis heute nachdrücklich ignoriert, wurde in jüngster Zeit von Vertretern der Neurobiologie, etwa von Erich Kandel, ein Dialogangebot an die Psychoanalyse gemacht; ein bizarres freilich, wie sich bei näherem Hinsehen zeigt: Weil hier der Psychoanalyse vorab essenzielle Parameter i...
Chapter
Für die letzten Jahrzehnte lässt sich eine Konzentration negativistischer Selbstbeschreibungen in Wissenschaften, Philosophie und Künsten diagnostizieren. Prominent werden in diesem Zusammenhang Begriffe wie Ambivalenz, Überdeterminiertheit, Unentscheidbarkeit und Unberechenbarkeit. Sie deuten auf einen Prozess des Umbruchs in der Struktur unserer...
Article
Simmel begreift den Menschen als ,tauschendes Tier', der durch das Geld als universelles Äquivalent und nicht relativierbare Größe in ein Netz universeller Tauschbeziehungen eingesponnen ist. Seine systemische Analyse der Rolle des Geldes als unkontrollierbaren Fetisches ist für das Verständnis der mentalen Einstellungen (etwa der Gier) der verantw...