
Friederike Heinzel- University of Kassel
Friederike Heinzel
- University of Kassel
About
91
Publications
7,412
Reads
How we measure 'reads'
A 'read' is counted each time someone views a publication summary (such as the title, abstract, and list of authors), clicks on a figure, or views or downloads the full-text. Learn more
853
Citations
Introduction
Skills and Expertise
Current institution
Publications
Publications (91)
This contribution proposes a respecified concept of teaching quality, grounding it in a praxeological paradigm of classroom research. We argue that, when addressing teaching quality, the complex interactive relations between teaching and learning as social practices should be taken into account. The notion of teaching quality from within that we di...
Nachhaltige Bildung in der Grundschule kann unter mehreren Blickwinkeln betrachtet werden: In einem weiten Begriffsverständnis bezieht sich das Thema auf nachhaltige Bildungsprozesse im Sinne einer langfristigen Verfügbarkeit. Dies spielt für die Grundschule als erste Schule mit ihrem Auftrag der grundlegenden Bildung eine besondere Rolle. Gleichze...
Reflexion und Reflexivität werden im Kontext verschiedener Reformanstrengungen in Schule, Unterricht und Lehrer:innenbildung verstärkt diskutiert und sind zudem mit hohen Professionalisierungserwartungen verbunden. Aktuelle Forschungsbefunde verweisen allerdings auf einen noch immer hohen Aushandlungs-, Systematisierungs- und Entwicklungsbedarf, au...
For a long time, historical educational research has seen a decline in its representation in university teaching and academic posts. Concurrently, its thematic and methodological variation has expanded impressively in the last two decades. This volume, dedicated to Edith Glaser, aims to enrich the legitimacy discourse on the importance and necessit...
Der Band präsentiert Perspektiven von Wissenschaftler*innen verschiedener Fachgebiete auf die Themen Sexualität und Macht in pädagogischen Handlungsfeldern. Einleitend wird ein resümierender Blick auf die Forschungslandschaft zu professionsethischen Fragen geworfen. In weiteren Beiträgen rekonstruieren unterschiedliche Autor*innen berufsbiographisc...
In einer Einzelfallrekonstruktion wird untersucht, wie professionelle pädagogische Beziehungsgestaltung im Lehramt als „asexuell“ entworfen wird. Dabei zeigt sich, dass handlungsleitende Orientierungen mit der spezifischen Bearbeitung antinomischer Spannungsverhältnisse im Lehrberuf korrespondieren. Die mit der dokumentarischen Methode durchgeführt...
Future teachers agree to meet a pupil once a week to engage in cultural, social and educational activities within the framework of two mentoring projects conducted at the University of Kassel. The students are supported at the University by an educational science seminar and by professional supervision (Garlichs et al., 2000; Heinzel et al., 2007)....
Das „Handbuch Lehrerinnen- und Lehrerbildung“ bietet aus fachlicher, fachdidaktischer, bildungswissenschaftlicher und schulpraktischer Perspektive einen umfassenden forschungsbasierten Überblick zu allen Bereichen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Das von 174 Autorinnen und Autoren erarbeitete Orientierungswissen wird in 107 Beiträgen präsentiert...
Zusammenfassung
Während bundesweit das 100-jährige Bestehen der Grundschule zelebriert und dabei häufig an das Gründungsversprechen erinnert wird, es handele sich um eine „Schule für alle“, wird im Beitrag auf Basis eines Überblicks empirischer Studien zu sozialräumlicher Segregation in Deutschland und damit zusammenhängenden Bildungsungleichheiten...
Der Beitrag stellt vor dem Hintergrund empirischer Befunde zum Zusammenhang von sozialräumlicher Segregation und Bildungsungleichheiten das Selbstverständnis der Grundschule als „Schule für alle“ zur Disposition.
Es klafft eine Lücke in der Kindheitsforschung, was ihre randständigen, verdeckten, tabuisierten und scheinbar langweiligen Räume und Bereiche betrifft. Mit 63 Begriffen nimmt das Glossar nun diese oft übersehenen »Räume der Kindheit« in den Blick. Aus der Perspektive verschiedener Disziplinen widmen sich die Beiträge sowohl den institutionellen Ho...
Welches Erkenntnispotential der Einbezug von Kindern in verschiedenen Phasen des Forschungsverlaufs mit sich bringt, ist eine zentrale forschungsmethodologische und -methodische Frage der Kindheitsforschung. Der Beitrag geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, wie partizipative Verfahren der Datenerhebung sowie die Triangulation von Sichtweisen...
Der Beitrag befasst sich mit einem neuen Arbeitsfeld und Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit, der multiprofessionellen Kooperation an inklusiven Grundschulen. Neben ausgewählten Forschungsbefunden zur multiprofessionellen Kooperation an Schulen werden Modelle und Muster der Kooperation sowie rechtliche Rahmenbedingungen vorgestellt, bevor ein Einbl...
Im Projekt „Ausbau und Weiterentwicklung des Online-Fallarchivs Schulpädagogik“ wurde eine Seminarkonzeption für Studierende im Praxissemester entwickelt, deren Kern die Arbeit mit Fällen bildet. Im Beitrag wird auf die theoretischen Grundlagen und Ziele dieser Seminarkonzeption eingegangen. An einem Fall aus einer studentischen Fallsammlung und ei...
Der Beitrag bearbeitet in theoretisierender Absicht Umgangsformen der Grundschule mit dem Balanceakt, Kind und Gesellschaft verpflichtet zu sein, unter dem Schwerpunkt der Entwicklung seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es werden ausgewählte Diskurse, Forschungslinien und Forschungsergebnisse beleuchtet und systematisiert, mit dem Z...
In der Grundschule gilt ein „kindgemäßer Unterricht“ als Zentralkonzept und Aufgabenfeld der Grundschulpädagogik (Schorch 2007). Der pädagogische Anspruch der Kindorientierung prägt die Geschichte der Grundschule, obgleich das Prinzip der „Kindgemäßheit“ vielfach kritisiert wurde (z.B. Heinzel 2011). Dieses Prinzip hat auffordernden Charakter und w...
Sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung steht grundsätzlich vor der Frage, inwiefern Erwachsenen „gelingendes Verstehen“ von Kindern möglich ist (Hülst 2012: 64f.). Mary Kelletts (2011: 10) Gedanken der „different data“ aufgreifend, kann mit der partizipativen Forschung ein Beitrag zum gegenseitigen Verständnis geleistet werden. Der nachfolgende...
Wenn Kinder in der Schule in Notsituationen geraten, sind sie darauf angewiesen, dass Lehrkräfte sowie sozial- und sonderpädagogische Fachkräfte etwas von ihrer Lage und ihrer Art, darauf zu reagieren, verstehen (vgl. Geiling 2000). Denn Kinder in Not zeigen ihre Bedürfnisse oft nicht eindeutig und klar, sondern auf verdeckte und widersprüchliche W...
Im Beitrag wird die Praxis von Gruppenarbeiten thematisiert, die im Rahmen kasuistischer Lernsettings in einem Seminar für Studierende des Grundschullehramts während des Praxissemesters stattgefunden haben. Es wird der Annahme gefolgt, dass Gruppenarbeiten nicht alleine durch die didaktische Planung des jeweiligen Lehr-Lern-Arrangements bestimmt we...
Im Frühjahr des Jahres 2013 startete das Projekt KINDheitenERLEBEN mit 12 partizipativen Quartiersbegehungen, in denen uns Gruppen mit bis zu 8 Kindern im Alter von 5-12 Jahren durch ihre Streifräume führten. Das Forschungsinteresse bestand darin zu untersuchen, wie Kinder in Kassel und Fulda soziale Nahräume erleben, sie sich aneignen und für ihre...
Der Beitrag skizziert erziehungswissenschaftliche Rezeptionsweisen zentraler theoretischer Konzepte und Befunde der sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung. Dabei wird die These entfaltet, dass im erziehungswissenschaftlichen Diskurs die gesellschaftliche Verfasstheit von Kindheit in pädagogisch zu bearbeitende Aufgaben übersetzt wird. Kindheit...
Vor dem Hintergrund des Anspruchs, Lehrerinnen und Lehrer auszubilden, die pädagogische Beziehungen in inklusiven Lernsettings responsiv gestalten, wurde eine das Praxissemester begleitende Lehrveranstaltung entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Durch den Erwerb pädagogischen Wissens, das Lernen an Fallbeispielen, das Einüben von aktivem Zuhören...
Der Kontext Frühe Bildung und Entwicklung ist ein vergleichsweise junges Forschungsgebiet. Es zeichnet sich durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität aus, da Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern der frühen und mittleren Kindheit derart komplex sind, dass ein multiperspektivischer Blick erforderlich ist. Aspekte der Kindheitsforschung, s...
Die Auseinandersetzung mit der Individualisierung des Grundschulunterrichts stellte in den Jahrestagungen der Kommission „Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe“ ein wichtiges und wiederkehrendes Thema dar.
In Hessen setzen derzeit zehn Prozent der Grundschulen den flexiblen Schulanfang um. Dies bedeutet eine unterrichtsorganisatorische und curriculare Zusammenfassung der Jahrgangsstufen 1 und 2 zu einer pädagogischen Einheit bei individueller Verweildauer der Schüler_innen (ein bis drei Jahre). In differenziert vorbereiteten Lernumgebungen sollen die...
Ein erster Teil des Beitrags gibt einen Überblick über den Stellenwert von Bezugsdisziplinen und des zentralen Konzepts der Kindgemäßheit für die Theorie der Grundschule und setzt aktuelle Akzente. Ein zweiter Teil befasst sich mit metatheoretischen Grundlagen von Grundschulforschung und ein dritter Teil stellt am Beispiel quantitativ angelegter Pr...
Viele Studien zeigen, dass das klassenöffentliche Unterrichtsgespräch den größten Teil der Unterrichtszeit in Anspruch nimmt (Klieme / Bos 2000; Sembill / Gut-Sembill 2004). Das dominierende Muster innerhalb dieses Unterrichtsgesprächs ist die IRF-Sequenz (Mehan 1979; zsf. Seifried 2009). Der erste Schritt, die Initiation der Lehrperson, ist dabei...
Der Tagungsband beleuchtet das Thema Individualisierung aus historischer, empirischer und theoretischer Sicht und stellt so drei zentrale Perspektiven der Grundschulforschung in den Vordergrund. Diskutiert wird dabei, welche Bedeutung die derzeit zu beobachtende Praxis der Individualisierung von Unterricht für Schulkonzepte, Lehrerprofessionalität...
Frauen sind nach wie vor in naturwissenschaftlich-technischen Berufen unterrepräsentiert. Auch in Führungspositionen sind Frauen in diesen Bereichen weniger vertreten als Männer. Die Quote von Frauen, die sich für eine Ausbildung oder Qualifizierung im MINT-Bereich entscheidet, steigt zwar an, liegt aber dennoch unter der Quote von Männern (Quaiser...
Die folgenden vier Kurzbeiträge, die das Tagungsthema pointiert und kontrovers diskutieren, entsprechen nicht dem üblichen Format einer Publikation. Sie argumentieren nicht wohl abgewogen und differenziert, mögliche Einwände berücksichtigend, sie verweisen auch nicht auf die Literatur, die sie zur Kenntnis genommen haben und berufen sich nicht auf...
In the new social studies of childhood research the concept of "children as social actors" has been established since the 1980s. Based on these theoretical premises children do not encounter a 'ready-made' social reality to which they simply have to assimilate as passive objects of socialization. In fact, "children as social actors" actively partic...
An der Universität Kassel existieren zwei unterschiedliche Fallarbeit-Seminarkonzepte, in deren Rahmen Lernen zum einen an Papierfällen und zum anderen an Realfällen erfolgt. Das Online-Fallarchiv Schulpädagogik bietet eine große Auswahl unterschiedlichen (Papier-)Fallmaterials, insbesondere Beobachtungsprotokolle und Interaktionssequenzen aus dem...
Mit Blick auf den bildungspolitischen und schulpädagogischen Diskurs lässt sich feststellen, dass das Thema Heterogenität gegenwärtig außerordentliche wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhält. Die Diskussion bewegt sich dabei zum einen zwischen Forderungen nach einem produktiven Umgang („Heterogenität als Chance“) und als „Herausforderung für versch...
The present study examines the impact of the learning environment and the social cohesion of a group on text revisions in primary education. Comparisons are made between two learning environments ("Schreibkonferenz": writing conference with immediate and oral peer feedback; "Textlupe": writing conference with delayed and written peer feedback) whic...
Friederike Heinzel richtet den Blick von Lehrerinnen und Lehrern auf Kinder und skizziert charakteristische Merkmale der Beobachtung von Kindern. Sie hebt hervor, dass Kinder als kompetente Akteure zu betrachten sind, die ihre Lebenswelten aktiv gestalten und an ihrer Entwicklung und Sozialisation selbst mitwirken. Es werden fünf verschiedene Persp...
Trotz der in öffentlichen Debatten und in wissenschaftlichen Diskursen vorherrschenden, vielfach sehr klaren Wahrnehmungs-
und Deutungsmuster von Kindern, Kindheit und Kinderleben stellt sich seit Beginn der 1990er Jahre vermehrt die Frage, in welcher
Weise die beobachteten gesellschaftlichen Wandlungsprozesse und ihre Auswirkungen auf Kinderleben...
Ethnographie als Forschungsstrategie im Kontext des Bildungs- und Sozialwesens bewegt sich »auf unsicherem Terrain«. Das ist
erstens darüber zu verstehen, dass die neuere Ethnographie auf keine lange Tradition und damit nur auf relativ wenige Feldforschungserfahrungen
verweisen kann. Zudem interessierte sich die Erziehungswissenschaft bislang nur p...
In der empirischen Schul- und Unterrichtsforschung wurde der Forschungsstrategie der Ethnographie in den letzten zehn Jahren
eine gesteigerte Wertschätzung zuteil, eine wertvolle Bereicherung, während gleichzeitig quantifizierende und international
vergleichende Assessment-Studien vom Typ TIMSS, PISA und PIRLS/IGLU die schulpädagogische Diskussion...
In diesem Buch wird die Ethnographie unter unterschiedlichen Fragestellungen im Kontext der Erziehungswissenschaft erörtert. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass sich ethnographische Forschung im Kontext des Bildungs- und Sozialwesens in mehrfacher Hinsicht "auf unsicherem Terrain" bewegt: Zum einen beinhaltet ethnographische Forschung generell...
Im Jahr 2020 wird die Jahrhunderte währende Diskussion um Status und Ansehen der pädagogischen Arbeit im Elementar-, Primar-
und Sekundarbereich endlich überwunden sein. Denn dann wird es – so meine These – eine gleichlange und gleichwertige universitäre
Ausbildung geben mit vergleichbaren Anspruchsniveaus bei sich unterscheidenden Profilen. Um die...
Der Umgang mit Heterogenität stellt ein zentrales Thema im aktuellen Bildungsdiskurs dar. Kinder unterscheiden sich bereits
im Grundschulalter durch gesellschaftliche Individualisierungsprozesse, durch die differenzielle Übertragung des kulturellen
und sozialen Kapitals ihres elterlichen Milieus und durch psychische und körperliche Entwicklungen. G...
Der Eintritt in die Grundschule stellt Kinder und Familien vor große Herausforderungen. Der erste Schultag und die ersten
Schuljahre prägen sich ein und bewegen Kinder und ihre Familien meist sehr. Familie und Grundschule sind verschiedene Institutionen,
doch kommt beiden die Verpflichtung zur Erziehung zu. Beide Institutionen sind wesentliche Best...
In dem nachfolgenden Beitrag wird Fallarbeit in der LehrerInnenbildung zum Fall gemacht. Zunächst wird kurz auf die Bedeutung
von Fallarbeit in der LehrerInnenbildung eingegangen und das »Online-Fallarchiv Schulpädagogik« an der Universität Kassel
vorgestellt. Dann wird die Arbeit einer Gruppe von Studentinnen bei der Fallre konstruktion dokumentie...
Am Beginn des vorherigen Jahrhunderts prognostizierte die schwedische Reformpadagogin Ellen Key (1978 [1900]) die bevorstehenden
Dekaden zum ≫Jahrhundert des Kindes≪ (vgl. Honig 1993). Gut l00 Jahre später stellt sich die Frage, was für die Kinder in
dem zurückliegenden Jahrhun-dert — nicht nur angesichts der antizivilisatorischen Entwicklungen und...
Dies ist der dritte Satz aus der Einstiegssequenz eines Erzählcafés an einer Grundschule zum Thema „Schulanfang“, durchgeführt im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes. Eigentlich wollte eine Studentin das Erzählcafé von Beginn an moderieren, doch kurz vorher bat der Schulleiter darum, die Anwesenden begrüßen und das Gespräch eröffnen zu können. Mit...
Die „veränderte Kindheit“ verunsichert und beunruhigt seit den 1980er Jahren die Schule. Während Lehrerinnen und Lehrer immer wieder von den Schwierigkeiten mit heutigen Kindern erzählen, bemühen sich Kinder um Anerkennung ihrer kinderkulturellen Erfahrungen und Praktiken in der Schule. Forscher und Forscherinnen wiederum fokussieren auf die Unters...
In seinem bedeutenden Werk „didactica magna“ (1628–1632) formuliert Comenius als oberstes Erziehungsziel: „Alle Menschen in gleicher Weise alles zu lehren“. Neben der zum Ausdruck gebrachten, überaus fortschrittlichen Haltung werden jedoch zugleich Subjekt und Objekt der Pädagogik bezeichnet, und wie es scheint für einige Jahrhunderte festgeschrieb...
Die in der Überschrift formulierte Frage ist eigentlich nicht zu beantworten, denn aus Untersuchungen wie IGLU oder PISA können keine normativen Forderungen füir die Lehrerbildung abgeleitet werden. Allerdings können aus den bei IGLU ermittelten Problemen im Bereich der Lernleistung der Schülerinnen und Schüler einige Aufgaben füir die Lehrerbildun...
Ein Traktat hat die Behandlung eines einzelnen Themas zu einem bestimmten Zweck zum Inhalt. Mit dem Essay verwandt, aber — historisch gesehen — die ältere Form, dient er meist dogmatischen Zwecken und enthält Wertungen und Appelle. Im Deutschen hat der Begriff „Traktat“ einen negativen Beiklang. Nun gibt es keinen Bezugstext, welcher die Überschrif...
Ziel dieses Buches ist, die demokratische nichtaffirmative Anerkennung von Differenz (Annedore Prengel) als pädagogische Perspektive in verschiedenen Praxisfeldern und erziehungswissenschaftlichen Diskursen zu präsentieren und zu diskutieren. Die Autorinnen und Autoren nähern sich dem Gegenstand aus unterschiedlichen Blickrichtungen. So werden z. B...
Ein kurzer Blick in die Vorgeschichte der mit Handlungs-, Praxis- und Evaluationsforschung zur Diskussion stehenden Ansätze
macht sichtbar, dass bereits seit der Aufklärung mit ihrer Emphase für Menschenbeobachtungen exakte pädagogische Fall-Berichte
zu fi nden sind (Moravia 1989). Berühmte Beispiele sind die Dokumentation der Entwicklung des „wild...
Seit den 90er Jahren wurde das Thema Gewalt an Schulen intensiv erforscht (vgl. Holtappels u.a. 1997). Allerdings sind Defizite im Forschungsdiskurs zu erkennen: Nur wenige Studien befassten sich mit Gewalt an Grundschulen, es entstanden kaum Beobachtungsstudien und es wurde nur die Gewalt untersucht, die von Schülern ausgeht und sich gegen Mitschü...
Die Differenz zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden wird entweder dramatisiert oder sie wird verwässert. Wird der Unterschied stark gemacht, dann verbindet man mit den quantitativen Forschungsmethoden: Positivismus, Statistik, (Natur-) Wissenschaftlichkeit, teilweise auch Männlichkeit. Mit den qualitativen Forschungsmethoden wi...
In diesem Beitrag geht es um eine Szene aus einem Morgenkreis einer vierten Klasse1 Der beobachteten Klasse gehören zu Beginn der Videoaufzeichnungen 18 Kinder, 8 Jungen und 10 Mädchen, an. Sie sind zwischen 9 und 12 Jahren alt und kommen aus sieben verschiedenen Ländern2. Während der Beobachtungswoche wird ein weiterer Junge Schüler der Klasse. Da...
Der vorliegende 6. Band der Reihe „Jahrbücher Grundschulforschung“ dokumentiert die Arbeiten, die auf der Jahrestagung der Kommission „Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) vom 27. bis 29.September 2001 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema „Heterogenitä...
Die Grundschule unterscheidet sich von anderen Schularten. Im Gegensatz zu den weiterführenden Schulen wird sie (1.) von Kindern besucht und stellt im Schulsystem der Bundesrepublik Deutschland damit die einzige Kinderschule dar. Alle anderen Schulen führen in das Jugend- oder Erwachsenenalter hinein. Für Kinder eröffnet der Besuch der Grundschule...
Heterogenität von Schülerinnen und Schülern in der Grundschule ist zu einer zentralen Kategorie von Kindheitsforschung, Grundschulforschung und Grundschulpädagogik geworden. Der Band führt in die Bedeutung kindlicher Heterogenität für die Grundschulpädagogik ein. Er dokumentiert Forschungsergebnisse zur Verschiedenheit von Individuen und ihren sich...
Gespräche in der Schule wie in der Gesellschaft gelten als bedeutend, um Erkenntnisse hervorzubringen, Wahrheit zu finden, Mündigkeit zu entwickeln, Vernunft zu bilden, Demokratiefähigkeit zu fördern und Sinn zu stiften. (vgl. Heinzel 1999; LÜSchow/Michel 1996, Potthoff u.a. 1995; Trautmann 1997). In diesem Beitrag geht es um Kreisgespräche an Grun...
In einer Fotodokumentation hat Ulrike Cordier-Kanand festgehalten, was geschah, als sie die Kinder ihrer Grundschulklasse bat, sich im Sportunterricht auf eine vorgezeichnete Kreislinie zu setzen. Die Jungen setzten sich auf die eine, die Mädchen auf die andere Seite (Cordier-Kanand 1992). Ein ähnlicher Eindruck ergibt sich bei der teilnehmenden Be...
Dieser Beitrag zielt darauf ab, einen Einblick in Perspektiven, Konzepte und Arbeitsschwer-punkte der sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung zu geben, die sich inzwischen zu einem komplexen Forschungsbereich entwickelt hat. Vor dem Hintergrund der sogenannten "(new) social childhood studies" wird dabei den Fragen nachgegangen, wie sich der wis...