
Anita AignerTU Wien | TU Wien · Faculty of Architecture and Planning
Anita Aigner
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Introduction
Featured research
Das Investment ist an die Stelle des Sparbuchs getreten. Sogar die rundumversorgte Kleinbürgerlichkeit hat das Investieren entdeckt – nicht zuletzt in Wohnimmobilien. Ob nun private Kleinanleger, Großanleger oder institutionelle Investoren, ob nun Direktanlage, Fonds oder Crowdinvesting. Immer größere Kapitalmengen strömen in städtische Wohnungsmärkte und sorgen dort für steigende Boden-, Eigentums- und Mietpreise. Ob es dazu auch kritische Kommentare aus dem Feld der Kunst und Architektur gibt? Ja, die gibt es. Und nicht erst seit heute. Bereits in den 1970er-Jahren haben Politkünstler wie Hans Haacke oder Klaus Staeck in ihren Arbeiten Immobilienspekulation und die Ausbeutung der Mehrheit durch das Eigentum einer Minderheit thematisiert. Dieses Buch memoriert vergessene und stellt gegenwärtige, auch im Lehrkontext entstandene künstlerische Arbeiten vor, zusammen mit Textbeiträgen von Anita Aigner, Gabu Heindl & Drehli Robnik, Wolfgang Kemp, Franz Krähenbühl, Andre Krammer, Reinhard Kreissl und Isabelle Meiffert. Ob die Beiträge nun künstlerisch, wissenschaftlich oder essayistisch ausfallen – gemeinsam ist ihnen, dass sie dem Eigentum und der neuen Normalität des Immobilieninvestments das Selbstverständliche nehmen, dem vorherrschenden „Anlegerwissen“ ein kritisches „Gegenwissen“ entgegenstellen.
Wenn wir verstehen wollen, warum Wohnraum immer mehr zu einem globalen
Anlageprodukt wird, müssen wir uns auch mit den durch neue digitale Technologien
tiefgreifend überformten werblichen Infrastrukturen und Bildprodukten beschäftigen.
Dieser Beitrag untersucht die werbliche Inszenierung von Luxus- und
Anlagewohnungen anhand von Websites, die gehobene Neubauprojekte in Wien bewerben.
Dabei interessiert die Frage, wie und mit welchen Formen ästhetischer Inszenierung
Prozesse der emotionalen und zeitlichen Verstrickung in Gang gebracht
werden. Für die Analyse werden Gernot Böhmes Theorie der ästhetischen Ökonomie
und Konzepte der pragmatischen französischen Wirtschaftssoziologie herangezogen.
Atemberaubend realistische Architekturvisualisierungen werden nicht einfach nur als
Repräsentationen gesehen, sondern als „market devices“, die zusammen mit der
technisch-digitalen Umgebung, in der sie eingebettet sind, unsere Affekte, unser Begehren
und unser Konsumverhalten (mit-)formen. Argumentiert wird, dass der immer
größer werdende Anteil ästhetischer Arbeit, der in die werbliche Inszenierung
gesteckt wird, nicht einfach dem besseren Vorstellen eines noch nicht Gebauten,
sondern dem immer früheren Verkauf der Wohnungen, also der Beschleunigung des
Kapitalumschlags dient.
Publications
Publications (49)
Das Investment ist an die Stelle des Sparbuchs getreten. Sogar die rundumversorgte Kleinbürgerlichkeit hat das Investieren entdeckt – nicht zuletzt in Wohnimmobilien. Ob nun private Kleinanleger, Großanleger oder institutionelle Investoren, ob nun Direktanlage, Fonds oder Crowdinvesting. Immer größere Kapitalmengen strömen in städtische Wohnungsmär...
Wenn wir verstehen wollen, warum Wohnraum immer mehr zu einem globalen
Anlageprodukt wird, müssen wir uns auch mit den durch neue digitale Technologien
tiefgreifend überformten werblichen Infrastrukturen und Bildprodukten beschäftigen.
Dieser Beitrag untersucht die werbliche Inszenierung von Luxus- und
Anlagewohnungen anhand von Websites, die gehob...
If we want to understand why housing is increasingly becoming a global investment product and the subject of surplus consumption, we must also look at the advertising infrastructures and image products that have been profoundly transformed by new digital technologies. This article examines the promotional staging of luxury and investment apartments...
This article sheds light on the investment-driven construction sector in Vienna and provides a critique of the Austrian rental investment product Vorsorgewohnung (VSW), a tax-saving investment construction primarily aimed at small private investors. Building on 'new' new economic sociology and a performative take on markets, the focus is on the soc...
The acquisition of residential property for the purpose of capital accumulation has become an integral part of the neoliberal self-understanding of Western middle classes. Also in a city of social housing like Vienna, more and more small private investors have parked their money in Vienna's real estate market since the global financial crisis of 20...
This article presents the findings of an empirical study investigating refugees’ difficult entry into Vienna’s ‘tight’ housing market. Arguing that newcomers’ access to housing can be better understood by a closer look at the actors involved in the housing search process, an actor-centred approach is used. Complementing the constructivist pathway f...
"Das Problem moderner Gesellschaften kann nicht sein, wie Fremde zu eliminieren sind, sondern wie man in Nachbarschaft mit ihnen leben kann." (Zygmunt Bauman)
Ob und wie das gelingen kann, hat auch mit Fragen der Architektur und Raumplanung zu tun. Vorliegender Band liefert einen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte um die (Wohn)Integration von Gefl...
Ausgehend von kritischen Überlegungen zur planerischen Machbarkeit von Gemeinschaft und zum Leitbild sozialer Durchmischung, werden in diesem Beitrag einige Ansatzpunkte herausgearbeitet, die gutes Zusammenleben und soziale Integration von Geflüchteten im (ländlichen) Sozialwohnbau wahrscheinlicher machen. Der Artikel geht von der Grundüberlegung a...
Research work on the housing situation of refugees’ in Austria so far largely focuses on accommodation during basic welfare support. Little is known about how recognized refugees live and find apartments when they are forced to leave temporary organized accommodation. This question is particularly virulent in the Austrian capital Vienna, where the...
This paper addresses an increasingly observable but until now hardly examined phenomenon: how individuals, highly engaged with the symbolic value of architecture, appropriate modernist housing estates, progressively replacing the former residents who are mostly indifferent towards architecture. This process, long yearned for and welcomed by experts...
The ‘digital revolution’ created new opportunities for private persons to participate in the public discourse on architecture and architectural heritage. But has this new ‘participatory culture’ also triggered democratic polyphony and a questioning of dominant (expert) values and knowledge? And when considering official Internet representations – i...
In this article, I address the topic of exhibitions in the field of architecture by analyzing the various dimensions of display associated with the Vienna Werkbund Estate (1932), an architectural icon of the so-called second Vienna Moderne. In examining the Werkbund estate in terms of cultural transformation, changes of usage, meaning and value ove...
Scant attention is paid in architectural discourse to the way buildings (physically and symbolically) change over time: above all in the case of modernist ‘masterpieces’. Forty years after Philippe Boudon’s pioneering study Lived-in Architecture: Le Corbusier’s Pessac Revisited (1972 [1969]) documenting the transformation from pristine art-objects...
Das Buch eröffnet neue Perspektiven für die Moderne-Forschung in der Architektur. Von poststrukturalistischer Kulturforschung inspiriert, fragen die Beiträge nach Grenzüberschreitungen und Durchdringungen in der architektonischen Kultur der Moderne. Im Zentrum steht dabei die bürgerliche Aneignung der vormodernen Bauernkultur um 1900. Aufgezeigt wi...
Dieses Buch eröffnet neue Perspektiven für die Moderne-Forschung in der Architektur. Von poststrukturalistischer Kulturforschung inspiriert, fragen die Beiträge nach Grenzüberschreitungen und Durchdringungen in der architektonischen Kultur der Moderne und suchen nach den Spuren des Traditionalen im Modernen. Im Zentrum steht dabei die bürgerliche A...
Dieses Buch eröffnet neue Perspektiven für die Moderne-Forschung in der Architektur. Von poststrukturalistischer Kulturforschung inspiriert, fragen die Beiträge nach Grenzüberschreitungen und Durchdringungen in der architektonischen Kultur der Moderne und suchen nach den Spuren des Traditionalen im Modernen. Im Zentrum steht dabei die bürgerliche A...
In the last decade Computer-Numerically-Controlled (CNC)-milling technologies enabled new possibilities in constructing complex digitally-generated architectural shapes. International projects (like Neuer Zollhof Düsseldorf, Frank O. Gehry; EPFL Learning Center Lausanne, SANAA - Sejima & Nishizawa; Kunsthaus Graz, Peter Cook & Colin Fournier) show...
Projects
Projects (2)
With the advent of the Internet and digital imaging technologies the advertising practices in the real estate sector have changed substantially. Using the example of the Viennese housing market this research project examines the strategies and aesthetic practices of promotional visual representation in late-capitalist housing production. The qualitative study draws on ads from real estate platforms, websites of brokers and builders (profit and limited-profit), project websites, social media as well as printed material. The main research questions are: How are offers in different housing sectors (ownership, private rental, public/social housing, short-term accommodation) represented visually? Where, i.e. in which sectors and segments do we find the highest proportion of ‘aesthetic work’? What can we conclude from the occurrence of elaborate visual material in specific segments? The empirical study starts out from the assumption that an analysis of housing advertisements is a suitable means to identify broader economic and societal changes.
Key words: Visual culture, housing advertisements, housing market, Vienna, aesthetic capitalism